[0001] Die Erfindung betrifft eine Gangbewegungsvorrichtung zur Erzeugung einer Gangbewegung
eines Menschen mit zwei gesteuerten Fußführungseinheiten, die jeweils eine Fußplatte
zur Auflage eines Fußes umfassen, wobei die Fußplatten zur Simulation der Gangbewegung
zueinander entgegengesetzt abwechselnd nach vorne und nach hinten bewegbar sind.
[0002] Bisher bekannte Geräte für die Gangrehabilitation, die z.B. in der
DE 198 05 164 C1 und in der
DE 10 2009 022 560 B4 beschrieben sind, haben den Nachteil der im Wesentlichen starren Anbindung des Fußes
an die für diese vorgesehenen Haltevorrichtungen oder Fußplatten.
[0003] Bei der natürlichen Gehbewegung des Menschen kommt es aber zu einem Abwinkeln des
Mittelfuß-Zehengelenks (Plantarflexion), wobei ein Winkel von bis zu 70° zwischen
der Fußsohle und dem Untergrund erreicht wird. Einen derartigen Abwinkelvorgang lassen
die herkömmlichen Gehbewegungstrainingsgeräte nicht zu, weshalb es in den Füßen des
Benutzers zu einer unangenehmen Einschränkung der Bewegung des Sprunggelenkes kommen
kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Gangbewegungsvorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, mit welcher eine korrekte Gehbewegung der zu trainierenden Person erzielt
werden kann.
[0005] Weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gangbewegungsvorrichtung zu schaffen,
mit welcher eine an die natürliche Gehbewegung des Menschen angepasste Geschwindigkeitsverteilung
zwischen Standbein- und Schwungbeinphase realisiert werden kann.
[0006] Weiters soll aus Gründen der einfachen Wartung und Reparatur der zu schaffenden Vorrichtung,
ein einfaches Antriebssystem für die Erzeugung aller Bewegungsabläufe angegeben werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass die Fußplatten jeweils einen vorderen
und einen hinteren Teilbereich aufweisen, wobei während des Bewegungsvorgangs der
Fußplatten der hintere Teilbereich gegenüber dem vorderen Teilbereich aus der gemeinsamen
Ebene heraus bewegbar ist, um das Abwinkeln des Mittelfuß-Zehengelenks zu ermöglichen.
[0008] Bedingt durch die Teilung der Fußplatte in einen vorderen und einen hinteren Teilbereich
kann der Fuß während des Bewegungsvorgangs das notwendige Abwinkeln des Mittelfuß-Zehengelenks
ausführen und somit eine korrekte Gehbewegung darstellen. Die Ferse wird beim Abwinkeln
angehoben und kann aufgrund der Beweglichkeit des hinteren Teilbereiches gegenüber
dem vorderen Teilbereich der Fußplatte diese Bewegung ausführen. Die geteilte Fußplatte
erlaubt somit den natürlichen Gehvorgang besser als bei den bekannten Vorrichtungen
nachzubilden.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann das hintere Ende des vorderen Teilbereiches
und das vordere Ende des hinteren Teilbereiches der Fußplatten über ein Gelenk miteinander
verbunden sein, sodass der hintere Teilbereich der Fußplatten gegenüber dem vorderen
Teilbereich aus der gemeinsamen Ebene in eine Winkelstellung verschwenkbar ist.
[0010] Die Ausbildung des Gelenks zwischen dem vorderen und dem hinteren Teilbereich kann
mit einfachen technischen Mitteln erfolgen, es muss nur gewährleistet sein, dass in
der Abwinkelphase der Bewegung das Gelenk eine Winkelstellung zwischen dem vorderen
und dem hinteren Teilbereich ermöglicht.
[0011] Um ein Anheben der Ferse während des Abwinkelvorganges des Fußes zu erlauben, muss
die Fußplatte während einer horizontalen Bewegung zugleich eine Vertikalbewegung ausführen.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird der Horizontalbewegung eine Vertikalbewegung
der Fußplatte überlagert, zu welchem Zweck ein Horizontal- und ein Vertikalantrieb
der Fußplatte vorgesehen ist, wobei der Horizontalantrieb der Fußplatte eine über
einen ersten Exzenterantrieb betätigte Schubstange und eine durch die Schubstange
angetriebene weitere Schubstange umfasst, welche an ihrem Betätigungsende mit der
Fußplatte gekoppelt ist.
[0013] Der Horizontalantrieb kann über einen Motor erfolgen, der den ersten Exzenterantrieb
und über diesen die Schubstange antreibt, deren Bewegung über die weitere Schubstange
in eine lineare Bewegung umgelenkt wird. Der Mittelpunkt der Drehbewegung kann in
einem variablen Abstand zur Bahn der Linearbewegung angeordnet sein, wodurch eine
unterschiedliche Geschwindigkeitsverteilung zwischen der Vorwärts- und der Rückwärtsbewegung
realisiert werden kann. Damit wird die Aufteilung zwischen Stand- und Schwungbeinphase
in einem gewissen Ausmaß frei vorwählbar.
[0014] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, dass der Vertikalantrieb
einen zweiten Exzenterantrieb und einen an diesen gekoppelten, zwischen einer horizontalen
und einer geneigten Position schwenkbaren Balken umfasst, wobei auf dem Balken ein
gleitend oder rollend gelagerter Führungsschlitten angeordnet ist, an den das Betätigungsende
der weiteren Schubstange angekoppelt ist, und der Führungsschlitten seinerseits über
ein Gelenk mit dem hinteren Ende des hinteren Teilbereichs der Fußplatte verbunden
ist.
[0015] Auf diese Weise können die Horizontal- und die Vertikalbewegung einander überlagern
und die Fußplatte jeweils die Vor- und Rückwärtsbewegung als auch die Abwinkelbewegung
ausführen.
[0016] Da nur ungefähr ein Drittel jeder Schrittperiode eine angehobene Stellung der Ferse
erfordert, soll der Vertikalantrieb diese zeitliche Aufteilung ebenfalls darstellen,
wobei dies aus der kreisförmigen Antriebsbewegung abgeleitet werden soll, was gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dadurch erfolgen kann, dass der zweite
Exzenterantrieb einen ersten Exzenterarm und einen von diesem angetriebenen zweiten
Exzenterarm umfasst, wobei der zweite Exzenterarm mit einer doppelt so hohen Winkelgeschwindigkeit
wie der erste Exzenterarm rotiert. Die überlagerte Bewegung des ersten und zweiten
Exzenterarmes führt zu der gewünschten Verteilung von Anhebe- und Absenkphase des
hinteren Teilbereiches der Fußplatte.
[0017] Die Fußplatte soll so geführt sein, dass bei der Bewegung des Fußes nach vorne der
Fuß ohne dabei abgewinkelt zu werden, entlang eines Kreisbogens ausschwingt, wobei
die Spitze des Fußes leicht abhebt.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann zu diesem Zweck das vordere
Ende des hinteren Teilbereiches der Fußplatte zwei Rollen aufweisen, die auf zwei
Rampenbahnen abrollen, die aus einem hinteren horizontalen Abschnitt und einem vorderen
ansteigenden Abschnitt zusammengesetzt sind.
[0019] Um für den horizontalen Teil der Bewegung den vorderen Teilbereich abzustützen kann
in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das vordere Ende des vorderen
Teilbereiches der Fußplatte zwei Rollen aufweist, die auf einem horizontalen Abschnitt
eines Rahmenteils abrollen, wobei bei Bewegen des hinteren Teilbereiches der Fußplatte
entlang des linear ansteigenden Abschnitts der vordere Teilbereich der Fußplatte mit
dem hinteren Teilbereich in einem Winkel zur Horizontalen bewegt wird und die Rollen
des vorderen Teilbereiches vom horizontalen Abschnitt des Rahmenteils abheben, während
die Rollen des hinteren Teilbereiches die zwei Rampenbahnen hochrollen.
[0020] Lange Wartungsintervalle und einfache Konstruktionsweise können erreicht werden,
indem gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der Horizontalantrieb und
der Vertikalantrieb über einen gemeinsamen Motor mittels einer Vorgelegewelle und
Ketten antreibbar sind. Anstelle der Kette könnte genauso ein für den Fachmann gleichwirkendes
Element, z.B. ein Riemen oder ein Stirnrad zum Einsatz kommen.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele eingehend erläutert. Es zeigt dabei
Fig.1 eine Schräg-Teilansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig.2 bis Fig.5 jeweils eine Seitenansicht der Ausführungsform gemäß Fig.1 in verschiedenen
Phasen der Bewegung;
Fig.6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig.7 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig.6;
Fig.8 Bewegungsdiagramme des Antriebs, des Vertikalantriebs und der Fußplatte der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Fig. 1 bis 5 und
Fig.9 Geschwindigkeitsdiagramme der Horizontalbewegung der Fußplatte der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß Fig.1 bis 5.
[0022] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sind Richtungsangaben, wie "vorne" und "hinten"
in Gehrichtung gesehen zu verstehen.
[0023] Grundsätzlich sind in den gezeigten Beispielen mechanische Elemente, wie z.B. eine
Kette, durch dem Fachmann bekannte Elemente mit gleicher Wirkung, z.B. durch einen
Riemen, ersetzbar.
[0024] Fig.1 bis 5 zeigen einen Teil einer Gangbewegungsvorrichtung zur Erzeugung einer
Gangbewegung eines Menschen, der während des Gebrauchs der Vorrichtung mittels einer
nicht dargestellten Aufhängungseinheit zur Gewichtsentlastung z.B. durch einen an
sich bekannten Tragegurt so aufgehängt wird, dass die Beine und Füße des Menschen
keine oder eine geringe Last abtragen müssen und die Füße zu Trainings- oder Rehabilitationszwecken
durch die Gangbewegungsvorrichtung bewegt werden können. Eine Benutzung der Gangbewegungsvorrichtung
ohne Tragegurt o. dgl. ist jedoch auch möglich.
[0025] Die Bewegung der Füße geschieht durch zwei gesteuerte Fußführungseinheiten 100, von
denen in den Fig.1 bis 5 die linke stellvertretend für die rechte, entsprechend spiegelsymmetrische
Fußführungseinheit gezeigt ist, die jeweils eine Fußplatte 101 zur Auflage eines Fußes
umfassen. Zur Simulation der Gangbewegung werden die rechte und die linke Fußplatte
101 in bekannter Weise zueinander entgegengesetzt abwechselnd nach vorne und nach
hinten bewegt.
[0026] Erfindungsgemäß weisen die Fußplatten 101 jeweils einen vorderen und einen hinteren
Teilbereich 15, 14 auf, wobei während des Bewegungsvorgangs der Fußplatten 101 der
hintere Teilbereich 14 gegenüber dem vorderen Teilbereich 15 aus der gemeinsamen Ebene
heraus bewegbar ist, um das Abwinkeln des Mittelfuß-Zehengelenks zu ermöglichen.
[0027] Zu diesem Zweck sind das hintere Ende des vorderen Teilbereiches 15 und das vordere
Ende des hinteren Teilbereiches 14 der Fußplatten 101 über ein Gelenk 120 miteinander
verbunden, sodass der hintere Teilbereich 14 der Fußplatte 101 gegenüber dem vorderen
Teilbereich 15 aus der gemeinsamen Ebene in eine Winkelstellung verschwenkbar ist.
Fig.2 zeigt eine Position, in der der hintere und der vordere Teilbereich 15, 14 in
einer gemeinsamen Ebene vorliegen und Fig.3 zeigt eine Stellung, in der der hintere
Teilbereich 14 gegenüber dem vorderen Teilbereich verschwenkt ist.
[0028] Die Gehbewegung der beiden Fußplatten 101 wird durch einen Horizontalantrieb und
einen Vertikalantrieb erzielt, die durch einen einzigen Motor 1 angetrieben werden.
[0029] Zu diesem Zweck treibt der Motor 1 ein auf seiner Antriebsachse montiertes Zahnrad
oder Kettenrad 27 an, das über eine Kette 2 und ein weiteres Zahnrad 24 mit einer
Vorgelegewelle 111 in Eingriff steht, die ihrerseits über eine Kette 4 und ein Zahnrad
3 einen ersten Exzenterantrieb 5 des Horizontalantriebs antreibt, der eine über den
ersten Exzenterantrieb 5 betätigte Schubstange 6 und eine durch die Schubstange 6
angetriebene weitere Schubstange 19 umfasst, welche an ihrem Betätigungsende mit der
Fußplatte 101 gekoppelt ist und welche die Horizontalbewegung erzeugt.
[0030] Die weitere Schubstange 19 ist an einem Ende auf einem auf einer Linearachse 20 horizontal
verfahrbaren Horizontalschlitten 21 angelenkt, der aufgrund der Bewegung der Schubstange
6 hin- und herbewegt wird, und an seinem anderen Ende an einem Führungsschlitten 13
angelenkt, der seinerseits verschwenkbar mit dem hinteren Ende des hinteren Teilbereiches
14 verbunden ist.
[0031] Der Exzenterabstand bzw. der Exzenterradius des ersten Exzenterantriebes 5 ist über
eine Verstelleinrichtung 26, z.B. ein Riementrieb oder ein Spindelantrieb, stufenlos
verstellbar, wodurch die Schrittweite einstellbar ist.
[0032] Die Geschwindigkeitsverteilung zwischen Standbein- und Schwungbeinphase des Fußes,
die in bevorzugter Weise 60:40 ist, wird über eine Schränkung des Horizontalantriebs,
also einen Versatz zwischen der Achse des Exzenterantriebes 5 und dem Anlenkungspunkt
der Schubstange 6 an dem Horizontalschlitten 21, erzielt.
[0033] Der Vertikalantrieb umfasst für jeden Fuß einen zweiten Exzenterantrieb 7, 8, 9,
10, 11 und einen an diesen gekoppelten, zwischen einer horizontalen und einer geneigten
Position schwenkbaren Balken 17, auf dem der gleitend oder rollend gelagerte Führungsschlitten
13 angeordnet ist, an den das Betätigungsende der weiteren Schubstange 19 angekoppelt
ist, wobei der Führungsschlitten 13 seinerseits über ein Gelenk 130 mit dem hinteren
Ende des hinteren Teilbereichs der Fußplatte 101, 111 verbunden ist. In Fig.1 ist
stellvertretend für beide Füße nur ein Balken 17 und der zugehörige Vertikalantrieb
dargestellt, in der tatsächlichen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
insgesamt zwei Balken 17 vorgesehen.
[0034] Am vorderen Ende des Balkens 17 ist ein Schwenklager 131 vorgesehen, über welches
die Anhebe- und Absenkbewegung des Balkens 17 ausgeführt wird. Im hinteren Bereich
des Balkens 17 ist auf diesem ein Exzenterbewegungsschlitten 12 gleitend angeordnet,
der die Rotationsbewegung des zweiten Exzenterantriebes 7, 8, 9, 10, 11 in die Anhebe-
und Absenkbewegung des Balkens 17 überführt.
[0035] Der zweite Exzenterantrieb 7, 8, 9, 10, 11 wird über ein auf der Vorgelegewelle 111
angeordnetes Zahnrad 25 und eine Kette 22, die mit einem Zahnrad oder Kettenrad 7
in Eingriff steht, angetrieben. Statt der Kette 22 könnte auch ein Riemen vorgesehen
sein. Das Zahnrad 7 bewirkt über einen ersten Exzenterarm 9 und ein auf diesem gelagertes
Zahnrad 10 eine Abrollbewegung entlang des Außenumfanges eines feststehend angeordneten
Zahnrads 8, wobei das Zahnrad 10 wiederum einen zweiten Exzenterarm 11 rotierend bewegt,
der mit einem an seinem äußeren Ende angeordneten Lagerstift 138 in einer auf dem
Exzenterbewegungsschlitten 12 angeordneten Drehlagerbuchse 139 drehbar gelagert ist.
[0036] Mittels des zweiten Exzenterantriebes wird ein periodisches Anheben und Absenken
des Balkens 17 erzielt, wobei durch das Anheben des Balkens 17 der hintere Teilbereich
14 der Fußplatte 101 emporgeschwenkt wird, um der Ferse das Anheben gegenüber dem
Vorderfuß zu ermöglichen, sodass eine natürliche Abwinkelbewegung des Fußes stattfinden
kann. Im abgesenkten Zustand des Balkens 17 befindet sich der hintere Teilbereich
14 der Fußplatte 101 ebenfalls im abgesenkten Zustand und in einer gemeinsamen Ebene
mit dem vorderen Teilbereich 15 der Fußplatte 101.
[0037] Da der zweite Exzenterantrieb die Exzenterbewegungen des ersten Exzenterarmes 9 und
des zweiten Exzenterarmes 11 beinhaltet, kann erreicht werden, dass der Zeitanteil
des abgesenkten Zustandes des Balkens 17 länger als jener des angehobenen Zustandes
ist, um den natürlichen Abwinkelvorgang des Fußes nachzubilden, bei dem kurz vor dem
Abheben des Fußes das Abwinkeln einsetzt, das eine kürzere Zeit als die vorhergehende
Zeitspanne, in der die Fußsohle eben aufliegt, in Anspruch nimmt.
[0038] Zu diesem Zweck läuft der erste Exzenterarm 9 mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit
wie der Exzenterantrieb 5 des Horizontalantriebs um, während der zweite Exzenterarm
11 mit der doppelten Winkelgeschwindigkeit umläuft, sodass sich daraus ein längeres
Verbleiben des Balkens 17 im abgesenkten Zustand ergibt.
[0039] Der Balken 17 bleibt dabei ca. eine Dreiviertelumdrehung des ersten Exzenterarmes
9 unten und geht dann in der letzten Viertelumdrehung schnell in die Höhe und senkt
sich wieder schnell ab.
[0040] Die Fußplatte 101 ist im vorderen, im mittleren und im hinteren Bereich verschiebbar
gelagert, um die Hin- und Herbewegung der Fußplatte 101 zur Erzielung des Bewegungsvorganges
auszuführen.
[0041] Das vordere Ende des hinteren Teilbereiches 14 der Fußplatte 101 weist zwei quer
zur Bewegungsrichtung voneinander beabstandete Rollen 170 auf, die auf zwei parallelen
Rampenbahnen 18 abrollen, von denen in Fig.1 nur eine gezeigt ist. Die Rampenbahnen
18 sind aus einem hinteren horizontalen Abschnitt und einem vorderen linear ansteigenden
Abschnitt zusammengesetzt.
[0042] Das vordere Ende des vorderen Teilbereiches 15 der Fußplatte 101 weist zwei Rollen
171 auf, von denen in Fig.1 nur eine gezeigt ist, die auf einem horizontalen Abschnitt
eines Rahmenteils 16 abrollen, wobei bei Bewegen des hinteren Teilbereiches der Fußplatte
101 entlang des linear ansteigenden Abschnitts der Rampenbahnen 18 der vordere Teilbereich
der Fußplatte 101 mit dem hinteren Teilbereich 14 in einem Winkel zur Horizontalen
bewegt wird und die Rollen 171 des vorderen Teilbereiches 15 vom horizontalen Abschnitt
des Rahmenteils 16 abheben, während die Rollen 170 des hinteren Teilbereiches 14 die
zwei Rampenbahnen 180 hochrollen. Der vordere Teilbereich 15 schlägt dabei an dem
hinteren Teilbereich 14 an und befindet sich damit auch nach dem Abheben weiterhin
in der gemeinsamen Ebene mit dem hinteren Teilbereich. Die Endstellung dieser Bewegung
ist in Fig.5 gezeigt. Die Fußsohle liegt dabei eben auf dem vorderen und hinteren
Teilbereich 15, 14 auf und ist in einem Winkel nach oben gerichtet.
[0043] In Fig.3 ist jene Stellung gezeigt, in der sich die Rollen 171 im hinteren Endbereich
des Rahmenteils 16 und die Rollen 170 im hinteren Endbereich der Rampenbahnen 18 befinden,
wobei zugleich der Balken 17 über den zweiten Exzenterantrieb in seiner angehobenen
Position ist, wodurch der hintere Teilbereich 14 gegenüber dem vorderen Teilbereich
15 in eine Winkelstellung geschwenkt ist, welche das Abwinkeln des Fußes ermöglicht.
[0044] Fig.2 und Fig.4 stellen Positionen der Fußplatte 101 dar, in der die Fußsohle vollkommen
waagrecht und eben auf dieser aufliegt.
[0045] Fig.6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel, wobei wiederum nur eine Hälfte
der Vorrichtung für einen Fuß gezeigt ist. Die weitere Schubstange 19 ist horizontal
geführt und als Ausgleich für die Höhenbewegung eine Gleitschablone 190 ausgebildet,
die während des Bewegungsvorgangs den periodisch auftretenden Höhenunterschied zwischen
dem vorderen und hinteren Teilbereich der Fußplatte 15, 14 ausgleicht, der durch den
Vertikalantrieb hervorgerufen wird.
[0046] Fig.8 zeigt eine Bewegungskurve 50 der kreisförmig sich bewegenden Punkte in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, eine ebenso kreisförmige Bewegungskurve 53 an der Antriebsseite
des Exzenters des Vertikalantriebs und eine an der Ausgangsseite sich einstellende
Bewegungskurve 51 sowie eine Bewegungskurve 52 des hinteren Teilbereiches 14 der Fußplatte
101. Bewegungskurve 52 entspricht der Bewegung der Ferse. Bewegungskurven 53 und 51
sind Teil des Vertikalantriebes, wobei Bewegungskurve 53 durch das Abrollen des Zahnrades
10 entlang des Außenumfanges des Zahnrades 8 entsteht, wodurch der Balken 17 periodisch
angehoben und abgesenkt wird und während des Anhebens des Balkens 17 der hintere Teilbereich
14 der Fußplatte 101 emporgeschwenkt wird und danach wieder abgesenkt wird, sodass
sich die Bewegungskurve 52 für den hinteren Teilbereich 14 ergibt.
[0047] Fig.9 zeigt den Verlauf der horizontalen Geschwindigkeit der Fußplatte 101 bei unterschiedlichen
Schrittweiten und bei gleicher Schrittfrequenz, wobei die positiven Geschwindigkeitswerte
der Schwungbeinphase und die negativen Geschwindigkeitswerte der Standbeinphase zuzuordnen
sind. Die Geschwindigkeitsverteilung entspricht ungefähr 60:40.
1. Gangbewegungsvorrichtung zur Erzeugung einer Gangbewegung eines Menschen mit zwei
gesteuerten Fußführungseinheiten (100), die jeweils eine Fußplatte (101) zur Auflage
eines Fußes umfassen, wobei die Fußplatten (101) zur Simulation der Gangbewegung zueinander
entgegengesetzt abwechselnd nach vorne und nach hinten bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Fußplatten (101) jeweils einen vorderen und einen hinteren Teilbereich (15, 14)
aufweisen, wobei während des Bewegungsvorgangs der Fußplatten (101) der hintere Teilbereich
(14) gegenüber dem vorderen Teilbereich (15) aus der gemeinsamen Ebene heraus bewegbar
ist, um das Abwinkeln des Mittelfuß-Zehengelenks zu ermöglichen.
2. Gangbewegungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hintere Ende des vorderen Teilbereiches (15) und das vordere Ende des hinteren
Teilbereiches (14) der Fußplatten (101) über ein Gelenk (120) miteinander verbunden
sind, sodass der hintere Teilbereich (14) der Fußplatten (101) gegenüber dem vorderen
Teilbereich (15) aus der gemeinsamen Ebene in eine Winkelstellung verschwenkbar ist.
3. Gangbewegungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Horizontal- und ein Vertikalantrieb der Fußplatte (101) vorgesehen ist, wobei
der Horizontalantrieb der Fußplatte (101) eine über einen ersten Exzenterantrieb (5)
betätigte Schubstange (6) und eine durch die Schubstange angetriebene weitere Schubstange
(19) umfasst, welche an ihrem Betätigungsende mit der Fußplatte (101) gekoppelt ist.
4. Gangbewegungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vertikalantrieb einen zweiten Exzenterantrieb (7, 8, 9, 10, 11) für vertikalen
Antrieb und einen an diese gekoppelten, zwischen einer horizontalen und einer geneigten
Position schwenkbaren Balken (17) umfasst, wobei auf dem Balken (17) ein gleitend
oder rollend gelagerter Führungsschlitten (13) angeordnet ist, an den das Betätigungsende
der weiteren Schubstange (19) angekoppelt ist, und der Führungsschlitten (13) seinerseits
über ein Gelenk mit dem hinteren Ende des hinteren Teilbereichs (14) der Fußplatte
(101) verbunden ist.
5. Gangbewegungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Exzenterantrieb für vertikalen Antrieb einen ersten Exzenterarm (9) und
einen von diesem angetriebenen zweiten Exzenterarm (11) umfasst, wobei der zweite
Exzenterarm (11) mit einer doppelt so hohen Winkelgeschwindigkeit wie der erste Exzenterarm
(9) rotiert.
6. Gangbewegungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Ende des hinteren Teilbereiches (14) der Fußplatte (101, 111) zwei Rollen
(170) aufweist, die auf zwei Rampenbahnen (18) abrollen, die aus einem hinteren horizontalen
Abschnitt und einem vorderen linear ansteigenden Abschnitt zusammengesetzt sind.
7. Gangbewegungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Ende des vorderen Teilbereiches (15) der Fußplatte (101) zwei Rollen
(171) aufweist, die auf einem horizontalen Abschnitt eines Rahmenteils (16) abrollen,
wobei bei Bewegen des hinteren Teilbereiches (14) der Fußplatte (101) entlang des
linear ansteigenden Abschnitts der vordere Teilbereich (15) der Fußplatte (10) mit
dem hinteren Teilbereich (14) in einem Winkel zur Horizontalen bewegt wird und die
Rollen (171) des vorderen Teilbereiches (15) vom horizontalen Abschnitt des Rahmenteils
(16) abheben, während die Rollen (170) des hinteren Teilbereiches (15) die zwei Rampenbahnen
(18) hochrollen.
8. Gangbewegungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Horizontalantrieb und der Vertikalantrieb über einen gemeinsamen Motor (1) antreibbar
sind.
9. Gangbewegungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhängungseinheit vorgesehen ist, an welcher der Mensch zur Gewichtsentlastung
aufhängbar ist.