Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken aus Holz,
Holzverbundwerkstoffen, Kunststoff, Metallen und ähnlichen Materialien. Die Erfindung
betrifft weiter ein Verfahren zum Schleifen eines Werkstücks unter Verwendung der
erfindungsgemäßen Schleifmaschine.
Stand der Technik
[0002] Eine gattungsgemäße Schleifmaschine ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
mit der Nummer
EP 0 571 343 A1 bekannt. Dabei weist die Schleifmaschine ein Schleifaggregat. zum Schleifen eines
Werkstücks auf. Der eigentliche Schleifprozess wird innerhalb des Schleifaggregats
durch eine Schleifeinrichtung bewerkstelligt. Hierbei verfügt die Schleifmaschine
der
EP 0 571 343 A1 über eine Bandschleifeinrichtung. Ferner ist die Schleifmaschine der
EP 0 571 343 A1 durch eine Förderungseinrichtung gekennzeichnet, die das Werkstück durch das Schleifaggregat
fördert. Das Schleifaggregat und die Förderungseinrichtung werden dabei von einer
Steuereinrichtung gesteuert.
[0003] Der Schleifeffekt bemisst sich dabei nicht nur aus dem Zusammenwirken von Schleifaggregat
und Förderungseinrichtung, sondern hängt auch von der Beschaffenheit des Werkstücks
ab. Insbesondere hängt die Dicke des bearbeiteten, d.h. geschliffenen Werksstücks
von der Rohdicke des Werkstücks ab. Um einen gewissen Schleifeffekt zu erzielen, ist
es daher notwendig, die Schleifmaschine und den Schleifvorgang auf die Rohdicke des
Werkstücks anzupassen. Allerdings kann es bei Betrieb der Schleifmaschine, etwa durch
Vibrationen oder durch eine variierende Rohdicke zum Auftreten von unerwünschten Abweichung
in den Materialdicken der bearbeiteten Werkstücke kommen, was den Ausschuss bei der
Bearbeitung von Werksstücken signifikant erhöht.
Gegenstand der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schleifmaschine bereit zu stellen, mit deren Hilfe
der Ausschuss hinsichtlich bearbeiteter, d.h. geschliffener Werkstücke reduziert werden
kann. Ferner ist es Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereit zu stellen,
das unter Verwendung einer Schleifmaschine den Ausschuss an bearbeiteten Werkstücken
reduziert.
[0005] Diese Aufgaben werden mit Hilfe einer Schleifmaschine gemäß Anspruch 1 sowie einem
Verfahren nach Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen aufgeführt.
[0006] Die erfindungsgemäße Schleifmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken umfasst zumindest
ein Schleifaggregat zum Schleifen eines Werkstücks, wobei das zumindest eine Schleifaggregat
über mindestens eine bevorzugt vertikal einstellbare Schleifeinrichtung verfügt. Die
Schleifmaschine umfasst ferner eine Förderungseinrichtung zum Fördern des Werkstücks
in eine Durchlaufrichtung durch das zumindest eine Schleifaggregat, und eine Steuereinrichtung,
die geeignet ist, den Betrieb des zumindest einen Schleifaggregats auf eine Fertigmaß-Solldicke
des Werkstücks abzustimmen. Der Ausdruck vertikal bezieht sich dabei auf eine Richtung
parallel zur Dickenrichtung des Werkstücks. Die Fertigmaß-Solldicke ist die erwünschte
Dicke, die ein Werkstück nach Bearbeitung durch die Schleifmaschine aufweisen soll.
Die Förderrichtung der Förderungseinrichtung kann dabei umkehrbar sein, um ein Werkstück
gegen die Durchlaufrichtung zu fördern.
[0007] Die erfindungsgemäße Schleifmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass sie weiterhin
eine Dickenstimmungseinrichtung aufweist, die in Durchlaufrichtung nach dem zumindest
einen Schleifaggregat angeordnet ist, wobei mit der Dickenbestimmungseinrichtung eine
Fertigmaß-Istdicke des durch das zumindest eine Schleifaggregat bearbeiteten Werkstücks
bestimmt werden kann. Die erfindungsgemäße Schleifmaschine ist weiterhin dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung ferner geeignet ist, die Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks
mit der Fertigmaß-Solldicke abzugleichen, und den Betrieb des zumindest einem Schleifaggregats
derart zu steuern, dass die Fertigmaß-Istdicke der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist.
Die Fertigmaß-Istdicke ist die Dicke, die das Werkstück nach Bearbeitung durch die
Schleifmaschine tatsächlich aufweist.
[0008] Durch die Bereitstellung einer Dickenbestimmungseinrichtung, welche die Fertigmaß-Istdicke
des bearbeiteten Werkstücks bestimmt und einer Steuereinrichtung, die diese Fertigmaß-Istdicke
mit der Fertigmaß-Solldicke abgleicht und den Betrieb des Schleifaggregats dahingehend
steuert, dass die Fertigmaß-Istdicke der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist, wird es
ermöglicht, Schwankungen im Betrieb der Schleifmaschine sowie in der Beschaffenheit
des unbearbeiteten Werkstücks direkt auszugleichen, wodurch der Ausschuss reduziert
werden kann. Ferner kann, durch die Bereitstellung der Dickenbestimmungseinrichtung
und der geeignet angepassten Steuereinrichtung, eine Anpassung an veränderte Betriebsbedingungen
direkt während des Betriebs der Schleifmaschine vorgenommen werden, ohne dass die
Maschine angehalten und umgebaut werden muss. Außerdem ermöglicht die erfindungsgemäße
Schleifmaschine eine kontinuierliche und lückenlose Überwachung der bearbeiteten Werkstücke,
wodurch eine etwaige Fehlproduktion sofort erkannt und korrigiert werden kann.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verfügt die erfindungsgemäße
Schleifmaschine ferner über eine zweite Dickenbestimmungseinrichtung, die in Durchlaufrichtung
vor dem zumindest einem Schleifaggregat angeordnet ist. Dabei kann mit der zweiten
Dickenbestimmungseinrichtung eine Rohmaß-Istdicke des unbearbeiteten Werkstücks bestimmt
werden, und die Steuereinrichtung ist ferner dazu geeignet, die Rohmaß-Istdicke des
Werkstücks mit der Rohmaß-Solldicke abzugleichen und den Betrieb des zumindest einem
Schleifaggregat basierend auf dem Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß-Solldicke
derart zu steuern, dass eine Dicke des durch das zumindest eine Schleifaggregat bearbeiteten
Werkstücks möglichst der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist. Dadurch ist es möglich,
den Schleifprozess bereits vor Beginn der Bearbeitung des Werkstücks an die Dicke
des Werkstücks anzupassen. Durch diese Voranpassung kann der Ausschuss weiter verringert
werden. Die Rohmaß-Istdicke ist dabei die tatsächliche Dicke des Werkstücks vor dessen
Bearbeitung durch die Schleifmaschine. Die Rohmaß-Solldicke ist die gewünschte Dicke
des Werkstücks vor dessen Bearbeitung.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Schleifmaschine dazu
geeignet, mit einem Druckbalken zusammenzuwirken und diesen auf Grundlage der Messungen
der Rohmaß-Istdicken und/oder Fertigmaß-Istdicken anzusteuern.
[0011] Bevorzugt ist es dabei vorgesehen, dass die Steuereinrichtung ferner dazu geeignet
ist, die Anpassung der Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks an die Fertigmaß-Solldicke
und die Anpassung basierend auf dem Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß-Solldicke
durch Ausgabe einer insgesamten Schleiftiefe an das zumindest eine Schleifaggregat
zu bewerkstelligen. Dadurch ist es möglich, die Dickenanpassung möglichst homogen
vorzunehmen, was die Bearbeitungsqualität des Werkstücks weiter erhöht und den Ausschuss
reduziert. Die Schleiftiefe kann dabei bevorzugt durch ein Verfahren der Schleifeinrichtung(en)
gemeinsam oder einzeln in vertikaler Richtung oder durch eine Veränderung des Andrucks
bewerkstelligt werden, mit dem die Schleifeinrichtung(en) durch die Schleifaggregate
an das Werkstück angelegt werden.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Schleifmaschine
ferner dadurch gekennzeichnet, dass sie ein von oben schleifendes Schleifaggregat,
welches das Werkstück an der Oberseite des Werkstücks schleift, und ein von unten
schleifendes Schleifaggregat, welches das Werkstück an der Unterseite des Werkstücks
schleift, aufweist. Beide Schleifaggregate, das von oben schleifende Schleifaggregat
und das von unten schleifende Schleifaggregat, weisen eine bevorzugt vertikal einstellbare
Schleifeinrichtung auf. In diesem Zusammenhang bezeichnet der Terminus "oben" eine
Position oberhalb des Werkstücks, das von der Förderungseinrichtung durch das Schleifaggregat
gefördert wird. Das von oben schleifende Schleifaggregat ist damit oberhalb des Werkstücks
angeordnet und führt einen Schleifvorgang an der Oberseite des Werkstücks aus. Gleiches
gilt in diesem Zusammenhang für den Terminus "unten": Das von unten schleifende Schleifaggregat
ist unterhalb des durch die Förderungseinrichtung durch das Schleifaggregat geförderten
Werkstücks angeordnet. Damit schleift das von unten schleifende Schleifaggregat das
Werkstück an dessen Unterseite.
[0013] Ferner ist es insbesondere vorgesehen, dass die insgesamte Schleiftiefe zu gleichen
Teilen auf eine Schleiftiefe des von oben schleifenden Schleifaggregats und eine Schleiftiefe
des von unten schleifenden Schleifaggregats aufgeteilt ist.
[0014] Dadurch durch kann, auch bei Bearbeitung des Werkstücks an dessen Ober- und Unterseite,
eine gleichmäßige Dickenanpassung vorgenommen werden, was sich sowohl vorteilhaft
auf die Bearbeitungsqualität, als auch die Vermeidung von Ausschuss auswirkt. Im speziellen
können so Spannungen, die durch die Bearbeitung im Werkstück entstehen, reduziert
werden oder nicht eingebracht werden. Außerdem kann sichergestellt werden, dass der
Kernbereich des Werkstücks von der Bearbeitung nicht beeinträchtigt wird.
[0015] Bevorzugt weisen die Dickenbestimmungseinrichtung und die zweite Dickenbestimmungseinrichtung
jeweils zumindest ein Sensorpaar mit einem oberen Sensor, einem unteren Sensor und
einem Auswertegerät auf. Dabei ist der untere Sensor in Bezug auf das von der Förderungseinrichtung
geförderte Werkstück derart angeordnet, dass er sich unterhalb des Werkstücks befindet.
Der obere Sensor ist dann derart angeordnet, dass er sich in eine Richtung parallel
zur Dickenrichtung des Werkstücks oberhalb des Werkstücks und oberhalb des unteren
Sensors befindet. Hierbei nehmen die oberen und unteren Sensoren einen vorgegebenen
Abstand zueinander ein. Obere und untere Sensoren sind dabei bevorzugt Laseroptik-Sensoren.
[0016] Bevorzugt ist der obere Sensor eines Sensorpaars geeignet, einen oberen Abstand zum
Werkstück zu ermitteln und der untere Sensor eines Sensorpaars ist geeignet, einen
unteren Abstand zum Werkstück zu ermitteln. Jedes Auswertegerät eines Sensorpaars
ist ferner geeignet, bezogen auf das Sensorpaar, eine einzelne Fertigmaß-Istdicke
oder eine einzelne Rohmaß-Istdicke des Werkstücks ausgehend vom vorgegebenen Abstand,
vom oberen Abstand und vom unteren Abstand zu ermitteln. Dabei ergibt sich die Dicke
des Werkstücks bevorzugt aus der Differenz aus vorgegebenem Abstand minus oberem Abstand
minus unterem Abstand.
[0017] Bevorzugt ist die Steuereinrichtung ferner geeignet, einen Mittelwert aus den einzelnen
Fertigmaß-Istdicken und/oder aus den einzelnen Rohmaß-Istdicken zu ermitteln, um die
Fertigmaß-Istdicke und/oder die Rohmaß-Istdicke zu erhalten.
[0018] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, weisen die Dickenbestimmungseinrichtung
und die zweite Dickenbestimmungseinrichtung jeweils n Sensorpaare auf, die gleichmäßig
über die Arbeitsbreite des zumindest einen Schleifaggregats verteilt sind. Dabei beträgt
n bevorzugt drei. Dadurch ist es möglich die Rohmaß-Istdicke des Werkstücks und/oder
die Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks über die ganze Breite des Werkstücks zu erfassen,
was die Fehleranfälligkeit und somit den Ausschuss des Systems reduziert.
[0019] Diese Anordnung ist ferner bei einer optionalen Ansteuerung eines Druckbalkens vorteilhaft,
da damit auch Dickenunterschiede des Werkstücks über die Arbeitsbreite (d.h. wenn
ein bezogen auf die Arbeitsbreite schiefes Werkstück vorliegt) ausgeglichen werden
können.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung können die Sensorpaare horizontal innerhalb
der Dickenbestimmungseinrichtung und der zweiten Dickenbestimmungseinrichtung verschiebbar
angeordnet sein, was es ermöglicht eine Anpassung der Sensorposition an die Arbeitsbreite
vorzunehmen.
[0021] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist jeder Sensor einen Messbereich
auf, und die Auswertegeräte der Sensorpaare sind geeignet, nur dann ein einzelne Fertigmaß-Istdicke
oder eine einzelne Rohmaß-Istdicke des Werkstücks zu ermitteln, wenn sowohl der obere
Abstand als auch der untere Abstand kleiner oder gleich dem Messbereich sind. Somit
ist es unerheblich, ob nur ein Sensorpaar ein Werkstück erfasst oder alle, und die
Fehleranfälligkeit der erfindungsgemäßen Schleifmaschine kann weiter reduziert werden.
Insbesondere erfolgt keine fehlerhafte Ausgabe einer einzelnen Fertigmaß-Istdicke
oder einer einzelnen Rohmaß-Istdicke, wenn kein Werkstück zwischen oberem und unterem
Sensor eines Sensorpaares ist.
[0022] Bevorzugt ist/sind die Schleifeinrichtung(en) der erfindungsgemäßen Schleifmaschine
oszillierende Schleifeinrichtungen, eine Bandschleifeinrichtung, Tellerbürsten oder
Schleifwalzen.
[0023] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Schleifmaschine ferner
eine Anzeigeeinrichtung auf, die geeignet ist die Rohmaß-Istdicke und die Fertigmaß-Istdicke
fortlaufend anzuzeigen. Ferner ist Anzeigeeinrichtung geeignet, Zeitmittelwerte der
Rohmaß-Istdicke und der Fertigmaß-Istdicke basierend auf dem zeitlichen Mittel der
Rohmaß-Istdicke und der Fertigmaß-Istdicke über ein vorbestimmtes Zeitintervall anzuzeigen.
Außerdem ist die Anzeigeeinrichtung geeignet, eine Mitteilung anzuzeigen, die einen
Benutzer veranlasst, eine Handlung vorzunehmen, wenn die Fertigmaß-Istdicke um einen
vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht und/oder die Fertigmaß-Istdicke
über ein vorbestimmtes Zeitintervall um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke
abweicht. Dies macht es nicht nur möglich, den Zeitverlauf der Rohmaß-Istdicke und
der Fertigmaß-Istdicke zu verfolgen und eine fortlaufende Qualitätskontrolle vorzunehmen,
es ermöglicht ferner, den Benutzer der Schleifmaschine im Falle einer Fehlfunktion
zu einem frühzeitigen Eingreifen zu veranlassen.
[0024] Aus eben diesem Grund kann die Schleifmaschine gemäß einer Weiterbildung ferner eine
Warneinrichtung aufweisen, die geeignet ist, eine Warnung anzuzeigen, wenn die Fertigmaß-Istdicke
um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht und/oder die Fertigmaß-Istdicke
über ein vorbestimmtes Zeitintervall um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke
abweicht.
[0025] Weiter umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren unter Verwendung der zuvor
genannten Schleifmaschine. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte: Bestimmen einer
Fertigmaß-Istdicke des durch das zumindest eine Schleifaggregat bearbeiteten Werkstücks
durch die Dickenbestimmungseinrichtung; Abgleichen der Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks
mit der Fertigmaß-Solldicke durch die Steuereinrichtung; und Steuern des Betriebs
des zumindest einen Schleifaggregats durch die Steuereinrichtung derart, dass die
Fertigmaß-Istdicke insgesamt der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist. Dadurch ist es
möglich, ein Verfahren bereitzustellen, das eine fortlaufende Dickenkontrolle eines
geschliffenen Werkstücks erlaubt, den Betrieb der Schleifaggregate entsprechend anpasst
und somit den Ausschuss reduziert.
[0026] Der besondere Vorteil des Verfahrens liegt auch darin, dass mit Ausnahme der Dickenbestimmungseinrichtung
und einer Anpassung der Steuereinrichtung auf die Einrichtungen herkömmlicher Schleifmaschinen
zurückgegriffen werden kann. Dadurch ist es möglich, den Ausschuss bei der Bearbeitung
von Werkstücken kostengünstig und unkompliziert zu reduzieren.
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst
das Verfahren ferner die Schritte: Bestimmen einer Rohmaß-Istdicke des unbearbeiteten
Werkstücks durch eine zweite Dickenbestimmungseinrichtung; Abgleichen der Rohmaß-Istdicke
des Werkstücks mit der Fertigmaß-Solldicke; und Steuern des Betriebs des zumindest
einen Schleifaggregats durch die Steuereinrichtung derart, dass eine Dicke des durch
das zumindest eine Schleifaggregat bearbeiteten Werkstücks insgesamt möglichst der
Fertigmaß-Solldicke angepasst ist. Durch diese Schritte ist es möglich, bereits vor
Beginn des Schleifprozesses eine Anpassung der Schleifmaschine an die Rohmaß-Istdicke
des Werkstücks vorzunehmen. Dadurch können Varianzen in den Rohmaß-Istdicken des Werkstücks
bereits vorab ausgeglichen werden, wodurch der Ausschuss weiter reduziert werden kann.
[0028] Dass erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich ferner bevorzugt dadurch aus, dass
eine insgesamte Schleiftiefe an das zumindest eine Schleifaggregat zum Anpassen der
Fertigmaß-Istdicke des Werkstücke an die Fertigmaß-Solldicke und zum Anpassen basierend
auf dem Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß-Solldicke ausgegeben wird. Dabei
wird die insgesamte Schleiftiefe bevorzugt zu gleichen Teilen auf die Schleiftiefe
des von oben schleifenden Schleifaggregats und die Schleiftiefe des von unten schleifenden
Schleifaggregats aufgeteilt. Dadurch können die Anpassungen der Fertigmaß-Istdicke
und der Rohmaß-Istdicke des Werkstücks an die Fertigmaß-Solldicke gleichmäßig von
oben und von unten erfolgen, wodurch das Schleifergebnis weiter verbessert wird.
[0029] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich bevorzugt dadurch aus, dass aus den
von einzelnen Sensorpaaren erhaltenen, einzelnen Fertigmaß-Istdicken und/oder den
von einzelnen Sensorpaaren erhaltenen, einzelnen Rohmaß-Istdicken Mittelwerte gebildet
werden, um die Fertigmaß-Istdicke und/oder die Rohmaß-Istdicke zu erhalten.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0030]
- Fig. 1
- zeigt eine Schemaansicht der Schleifmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittansicht der Schleifaggregate gemäß der vorliegenden Erfindung.
- Fig. 3
- zeigte eine Vorderansicht der Dickenbestimmungseinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
- Fig. 4
- zeigte eine schematische Seitenansicht der Dickenbestimmungseinrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung. Dabei sind die durch die Sensoren bestimmten Abstände und
der Sensorabstand eingezeichnet.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0031] In Figur 1 ist eine Schleifmaschine 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung in einer schematischen Schnittansicht gezeigt. Weitere in diesem Zusammenhang
genannte Modifikationen können jeweils miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen
auszubilden.
[0032] Dabei sind die wesentlichen Elemente der Schleifmaschine 1 die Schleifaggregate 10,
die Förderungseinrichtung 5 und die Steuereinrichtung 100. Ferner kann die Schleifmaschine
1 auf einer in dieser Ansicht nicht gezeigten Abstützungsvorrichtung angebracht sein.
[0033] Die Förderungseinrichtung 5 fördert ein Werkstück 2 in einer Durchlaufrichtung R.
Dadurch wird das Werkstück 2 durch die Schleifaggregate 10 gefördert. Im Allgemeinen
kann die Schleifmaschine 1 mehrere Schleifaggregate 10 aufweisen. Die Schleifaggregate
10 verfügen dabei über bevorzugt vertikal einstellbare Schleifeinrichtungen 12. Diese
Schleifeinrichtungen 12 können eine oszillierende Schleifeinrichtung, eine Tellerbürste,
oder eine Schleifwalze umfassen. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Förderungseinrichtung
5 in ihrer Förderrichtung umkehrbar ist, um somit ein Werkstück 2 gegen die Durchlaufrichtung
R zu fördern. Dies kann nicht nur bei Störungsbetrieb der Schleifmaschine von Belang
sein, sondern kann auch zur Erzielung von besonderen Schleifergebnissen genutzt werden.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist zunächst eine Dickenbestimmungseinrichtung
30 in Durchlaufrichtung R nach den Schleifaggregaten 10 angeordnet. Die Dickenbestimmungseinrichtung
30 ist dabei geeignet, eine Fertigmaß-Istdicke des durch die Schleifaggregate 10 bearbeiteten
Werkstücks 2 zu bestimmen. Diese Fertigmaß-Istdicke wird in die Steuereinrichtung
100 eingegeben.
[0034] Die Steuereinrichtung 100 ist geeignet, die Fertigmaß-Istdicke mit einer Fertigmaß-Solldicke
abzugleichen. Die Fertigmaß-Solldicke entspricht dabei der gewünschten Dicke des Werkstücks
2, die dieses nach dem Schleifvorgang durch die Schleifaggregate 10 aufweisen soll.
Basierend auf dem Abgleich der Fertigmaß-Istdicke mit der Fertigmaß-Solldicke steuert
die Steuereinrichtung 100 die Schleifaggregate 10. Dabei erfolgt die Steuerung derart,
dass die Fertigmaß-Istdicke der Fertigmaß-Solldicke angepasst wird. Die Anpassung
kann dabei mittels eines vertikalen Verfahrens der Schleifeinrichtungen 12, einer
Änderung der Fördergeschwindigkeit und/oder einer Änderung des Andrucks, mit dem die
Schleifeinrichtungen 12 an das Werkstück 2 angelegt sind, erfolgen.
[0035] Im Folgenden wird in Bezugnahme auf Figur 3 die Dickenbestimmungseinrichtung 30 näher
erläutert. Wie in Figur 3 gezeigt, verfügt die Dickenbestimmungseinrichtung 30 gemäß
einer Ausführungsform über mehrere Sensorpaare 33, die jeweils einen unteren Sensor
32 und einen oberen Sensor 31 umfassen. Ferner verfügt jedes Sensorpaar 33 über ein
Auswertegerät 34. Der obere Sensor 31 ist in Bezug auf das Werkstück 2 in einem vorgegeben
Abstand genau über dem unteren Sensor 32 angeordnet, sodass das Werkstück 2 zwischen
dem oberen und dem unteren Sensor hindurch gefördert werden kann. Der vorgegebene
Abstand zwischen oberem Sensor 31 und unterem Sensor 32 eines Sensorpaars 33 ist dabei
parallel zur Dickenrichtung des Werkstücks 2. Im Allgemeinen können die Sensoren 31,
32 unterschiedlichster Art sein. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
sind die Sensoren 31, 32 Laseroptik-Sensoren.
[0036] Im Allgemeinen verfügt die Dickenbestimmungseinrichtung 30 über mehrere Sensorpaare
33, die gleichmäßig über die Arbeitsbreite b der Schleifmaschinen angeordnet sind.
Bevorzugt, und wie Figur 3 gezeigt, verfügt die Dickenbestimmungseinrichtung 30 über
drei Sensorpaare 33. Ferner kann es vorgesehen sein, die Sensorpaare 33 horizontal
verschiebbar in der Dickenbestimmungseinrichtung anzuordnen, wodurch beispielsweise
eine Anpassung an die Arbeitsbreite der Schleifaggregate vorgenommen werden kann.
[0037] Wie erwähnt, befinden sich der obere Sensor 31 und der untere Sensor 32 in einem
(bekannten) vorgegebenen Abstand. Befindet sich ein Werkstück 2 zwischen dem oberen
Sensor 31 und dem unteren Sensor 32, bestimmt der untere Sensor 32 einen unteren Abstand
(einen Abstand vom unteren Sensor 32 zur Unterseite des Werkstücks 2) und der obere
Sensor 31 einen oberen Abstand (einen Abstand vom oberen Sensor 31 zur Oberseite des
Werkstücks 2). Der obere Abstand und der untere Abstand werden in das Auswertegerät
34 des Sensorpaars 33 eingeben. Dieses Auswertegerät 34 bestimmt auf Grundlage des
gegebenen Abstands, des oberen Abstands und des unteren Abstands eine einzelne Fertigmaß-Istdicke
des Werkstücks 2. Dabei ergibt sich die einzelne Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks
2 aus der Differenz aus gegebenem Abstand minus oberem Abstand minus unterem Abstand.
Die von jedem Sensorpaar 33 bestimmten einzelnen Fertigmaß-Istdicken des Werkstücks
2 werden von den Auswertegeräten 34 in die Steuereinrichtung 100 eingegeben. Diese
berechnet aus diesen einzelnen Fertigmaß-Istdicken des Werkstücks 2 durch arithmetische
Mittelung die Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks 2. Diese Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks
2 wird von der Steuereinrichtung 100 mit der Fertigmaß-Solldicke abgeglichen. Diese
Information wird dann, wie oben erwähnt, zur Steuerung der Schleifaggregate 10 verwendet.
[0038] Alternativ können die einzelnen Fertigmaß-Istdicken ohne Mittelung zur Ansteuerung
eines Druckbalkens verwendet werden.
[0039] Jeder Sensor 31, 32 weist zudem einen Messbereich auf, und die Auswertegeräte 34
sind geeignet, nur dann eine einzelne Dicke des Werkstücks 2 an die Steuereinrichtung
100 auszugeben, wenn sowohl der ermittelte untere Abstand, als auch der ermittelte
obere Abstand jeweils innerhalb der Messbereiche des unteren Sensors 32 und des oberen
Sensors 31 liegen. Dadurch wird sichergestellt, dass es erstens zu keiner Fehlfunktion
der Dickenbestimmungseinrichtung 30 kommt, und zweitens, dass nur dann eine einzelne
Dicke in die Steuereinrichtung 100 eingegeben wird, wenn ein Werkstück 2 zwischen
den oberen Sensoren 31 und den unteren Sensoren 32 eines Sensorpaares 33 liegt.
[0040] Wie aus Figur 1 ersichtlich, kann die Schleifmaschine der vorliegenden Erfindung
nicht nur über eine Dickenbestimmungseinrichtung 30 verfügen, die in Durchlaufrichtung
den Schleifaggregaten 10 nachgeschaltet ist, sondern kann in einer weiteren Ausführungsform
vielmehr über eine zweite Dickenbestimmungseinrichtung 40 verfügen, die in Durchlaufrichtung
R vor den Schleifaggregaten 10 liegt. Mit dieser zweiten Dickenbestimmungseinrichtung
40, die im Übrigen entsprechend der Dickenbestimmungseinrichtung 30 aufgebaut ist,
ist es nun möglich, eine oder mehrere einzelne Rohmaß-Istdicken des Werkstücks 2 zu
bestimmen, bevor das Werkstück 2 durch die Schleifaggregate 10 bearbeitet wird.
[0041] Diese Rohmaß-Istdicken werden dann in die Steuereinrichtung 100 eingegeben, die geeignet
ist, daraus einen Mittelwert der Rohmaß-Istdicke des Werkstücks 2 zu ermitteln, und
diesen mit der Rohmaß-Solldicke abzugleichen. Die Steuereinrichtung 100 ist ferner
eingerichtet, den Betrieb der Schleifaggregate 10 basierend auf dem Abgleich der Rohmaß-Ist-
und Solldicken derart zu steuern, dass eine Dicke des durch die Schleifaggregate 10
bearbeiteten Werkstücks 2 insgesamt möglichst der Fertigmaß-Solldicke entspricht.
[0042] Die Berechnung der Rohmaß-Istdicke erfolgt dabei analog zur Berechnung der Fertigmaß-Istdicke:
Zunächst ermittelt jedes Sensorpaar 33 jeweils eine einzelne Rohmaß-Istdicke, die
dann durch Mittelung durch die Steuereinrichtung 100 in die Rohmaß-Istdicke umgerechnet
werden. Die einzelnen Rohmaß-Istdicken werden dabei jeweils aus der Differenz aus
vorgegebenem Abstand eines Sensorpaars 33 minus oberem Abstand minus unterem Abstand
ermittelt. Auch bei der Rohmaß-Istdicken-Bestimmung weisen die Sensoren 31, 32 einen
Messbereich auf, und die Auswertegeräte 34 sind geeignet, nur dann eine einzelne Dicke
des Werkstücks 2 an die Steuereinrichtung 100 auszugeben, wenn sowohl der ermittelte
untere Abstand als auch der ermittelte obere Abstand jeweils innerhalb der Messbereiche
des unteren Sensors 32 und des oberen Sensors 31 liegen.
[0043] Alternativ können die einzelnen Rohmaß-Istdicken ohne Mittelung zur Ansteuerung eines
Druckbalkens verwendet werden.
[0044] Bei Verwendung mehrerer Schleifaggregate 10 ist es ferner vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung
100 aus der Diskrepanz zwischen Fertigmaß-Istdicke und Fertigmaß-Solldicke bzw. Rohmaß-Istdicke
und Rohmaß-Solldicke eine insgesamte Schleiftiefe berechnet. Diese insgesamte Schleiftiefe
kann dann vorteilhafterweise zu gleichen Teilen auf die mehreren Schleifaggregate
10 aufgeteilt werden.
[0045] Bei der Bearbeitung von Werkstücken 2 durch Schleifen kann es gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform ferner vorteilhaft sein, wenn, wie in Figur 2 gezeigt, ein Schleifaggregat
10 ein von oben schleifendes Schleifaggregat 10a ist, während das andere Schleifaggregat
10 ein von unten schleifendes Schleifaggregat 10b ist. Das von oben schleifende Schleifaggregat
10a verfügt, wie in Figur 2 gezeigt, über vertikal verstellbare Schleifeinrichtungen
12, die der Oberseite des Werkstücks 2, bezogen auf die Durchlaufrichtung R des Werkstücks
2, von oben entgegengehalten sind. Das von unten schleifende Schleifaggregat 10b verfügt
über vertikal einstellbare Schleifeinrichtungen 12, die dem Werkstück 2, bezogen auf
die Durchlaufrichtung R, an dessen Unterseite entgegengehalten sind. Folglich schleift
das von oben schleifende Schleifaggregat 10a das Werkstück 2 an dessen Oberseite und
das von unten schleifende Schleifaggregat 10b schleift das Werkstück 2 an dessen Unterseite.
Die Begrifflichkeit "vertikal einstellbar" bezieht sich auf ein Verschieben der Schleifeinrichtungen
12 in Dickenrichtung des Werkstücks 2 und/oder eine Änderung des Andrucks, mit dem
die Schleifeinrichtungen 12 dem Werkstück 2 entgegengehalten sind, wodurch die Schleiftiefe
angepasst werden kann. Werden, wie in Figur 2 gezeigt, ein oben schleifendes Schleifaggregat
10a und ein unten schleifendes Schleifaggregat 10b kombiniert, ist es vorteilhaft,
wenn die insgesamte Schleiftiefe zu gleichen Teilen auf das von oben schleifende Schleifaggregat
10a und das unten schleifende Schleifaggregat 10b aufgeteilt wird. Dadurch können
die ermittelten Abweichungen, beziehungsweise die dadurch nötigen Korrekturen in der
Schleiftiefe, gleichmäßig auf die Schleiftiefe der beiden Schleifaggregate verteilt
werden, wodurch beidseitig ein gleichmäßiger Abtrag erzielt werden kann.
[0046] Ferner kann die Schleifmaschine 1 weiterhin eine Anzeigeeinrichtung 200 aufweisen.
Diese ist insbesondere geeignet die Rohmaß-Istdicke und die Fertigmaß-Istdicke fortlaufend
anzuzeigen und daneben verschiedene Zeitmittelwerte der Rohmaß-Istdicke und der Fertigmaß-Istdicke
basierend auf dem zeitlichen Mittel beider Werte über ein vorbestimmtes Zeitintervall
zu berechnen und anzuzeigen. Ferner kann die Anzeigeeinrichtung 200 geeignet sein,
eine Mitteilung anzuzeigen, die einen Benutzer veranlasst, eine Handlung vorzunehmen,
wenn die Fertigmaß- Istdicke um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke
abweicht und/oder die Fertigmaß-Istdicke über ein vorbestimmtes Zeitintervall um einen
vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht. Aus eben diesem Grund kann
die Schleifmaschine gemäß einer Weiterbildung ferner eine Warneinrichtung aufweisen,
die geeignet ist, in vorgenanntem Fall eine Warnung abzusetzen, welche bevorzugt akustisch
und/oder optisch erfolgt.
[0047] Im Betrieb der Schleifmaschine 1 ergibt sich dabei folgendes Verfahren: Zunächst
erfolgt ein Bestimmen der Fertigmaß-Istdicke des bearbeiteten Werkstücks 2 unter Verwendung
der Dickenbestimmungseinrichtung 30 und gegebenenfalls ein Bestimmen einer Rohmaß-Istdicke
des unbearbeiteten Werkstücks 2 unter Verwendung der zweiten Dickenbestimmungseinrichtung
40. Die so bestimmte Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks 2 wird durch die Steuereinrichtung
100 mit der Fertigmaß-Solldicke abgeglichen, ebenso wird durch diese gegebenenfalls
die Rohmaß-Istdicke des Werkstückes 2 mit der Rohmaß-Solldicke abgeglichen. Diese
Abgleichungen sind die Basis für das Steuern des Betriebs der Schleifaggregate 10
durch die Steuereinrichtung 100 derart, dass die Fertigmaß-Istdicke insgesamt der
Fertigmaß-Solldicke angepasst ist.
1. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2), die bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzverbundwerkstoffen, Kunststoffen, Metallen und ähnlichen Materialien
bestehen, mit:
- zumindest einem Schleifaggregat (10) mit bevorzugt vertikal einstellbarer Schleifeinrichtung
(12), zum Schleifen eines Werkstücks (2);
- einer Förderungseinrichtung (5) zum Fördern des Werkstücks (2) in einer Durchlaufrichtung
(R) durch das zumindest eine Schleifaggregat (10);
- eine Steuereinrichtung (100), die geeignet ist, den Betrieb des zumindest einen
Schleifaggregats (10) auf eine Fertigmaß-Solldicke des Werkstücks (2) abzustimmen;
dadurch gekennzeichnet, dass:
- die Schleifmaschine (1) weiterhin eine Dickenbestimmungseinrichtung (30) aufweist,
die in Durchlaufrichtung (R) nach dem zumindest einem Schleifaggregat (10) angeordnet
ist, und mit der eine Fertigmaß-Istdicke des durch das zumindest eine Schleifaggregat
(10) bearbeiteten Werkstücks (2) bestimmt werden kann; und
- die Steuereinrichtung (100), ferner geeignet ist, die Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks
(2) mit der Fertigmaß-Solldicke abzugleichen und den Betrieb des zumindest einen Schleifaggregats
(10) derart zu steuern, dass die Fertigmaß-Istdicke der Fertigmaß- Solldicke angepasst
ist.
2. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach Anspruch 1, die ferner
eine zweite Dickenbestimmungseinrichtung (40) aufweist, die in Durchlaufrichtung (R)
vor dem zumindest einen Schleifaggregat (10) angeordnet ist, wobei
- mit der zweiten Dickenbestimmungseinrichtung (40) eine Rohmaß-Istdicke des unbearbeiteten
Werkstücks (2) bestimmt werden kann; und
- die Steuereinrichtung (100) ferner dazu geeignet ist, die Rohmaß-Istdicke des Werkstücks
(2) mit einer Rohmaß-Solldicke abzugleichen, und basierend darauf den Betrieb des
zumindest einen Schleifaggregats (10) derart zu steuern, dass eine Dicke des bearbeiteten
Werkstücks (2) insgesamt möglichst der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist.
3. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2), wobei die Steuereinrichtung
(100) geeignet ist,
die Anpassung der Fertigmaß-Istdicke des Werksstücks (2) an die Fertigmaß-Solldicke
und die Anpassung basierend auf dem Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß-Solldicke
durch Ausgabe einer insgesamten Schleiftiefe an das zumindest eine Schleifaggregat
(10) zu bewerkstelligen.
4. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Schleifmaschine (1)
dadurch gekennzeichnet ist, dass sie:
ein von oben schleifendes Schleifaggregat (10a), mit bevorzugt vertikal einstellbarer
Schleifeinrichtung (12), welches das Werkstück an der Oberseite des Werkstücks schleift
und
ein von unten schleifendes Schleifaggregat (10b), mit bevorzugt vertikal einstellbarer
Schleifeinrichtung (12), welches das Werkstück an der Unterseite des Werkstücks schleift,
aufweist,
wobei bevorzugt die insgesamte Schleiftiefe zu gleichen Teilen auf eine Schleiftiefe
des von oben schleifenden Schleifaggregats (10a) und eine Schleiftiefe des von unten
schleifenden Schleifaggregats (10b) aufgeteilt ist.
5. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei die Dickenbestimmungseinrichtung (30) und die zweite Dickenbestimmungseinrichtung
(40) jeweils zumindest ein Sensorpaar (33) mit einem oberen Sensor (31), bevorzugt
einem Laseroptiksensor, einem unteren Sensor (32), bevorzugt einem Laseroptiksensor,
und einem Auswertegerät (34) aufweisen, wobei, in Bezug auf das beförderte Werkstück
(2), ein unterer Sensor (32) derart angeordnet ist, dass er sich unterhalb des Werkstücks
befindet und sich ein oberer Sensor (31) oberhalb des Werkstücks (2) und des unteren
Sensors (32) in einem vorgegebenen Abstand vom unteren Sensor befindet.
6. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach Anspruch 6, wobei der
obere Sensor (31) eines Sensorpaares (33) geeignet ist, einen oberen Abstand zum Werkstück
(2) zu ermitteln, der untere Sensor (32) eines Sensorpaares (33) geeignet ist, einen
unteren Abstand zum Werkstück (2) zu ermitteln, und das Auswertegerät (34) eines Sensorpaars
(33) geeignet ist, eine einzelne Fertigmaß-Istdicke oder eine einzelne Rohmaß-Istdicke
des Werkstücks (2) ausgehend vom vorgegebenen Abstand, vom oberen Abstand und vom
unteren Abstand zu ermitteln.
wobei die Steuereinrichtung (100) bevorzugt ferner geeignet ist, einen Mittelwert
aus den einzelnen Fertigmaß-Istdicken und/oder den einzelnen Rohmaß-Istdicken zu ermitteln.
7. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der Ansprüche 6,
7 oder 8, wobei die Dickenbestimmungseinrichtung (30) und die zweite Dickenbestimmungseinrichtung
(40) jeweils n Sensorpaare (33) aufweisen, die gleichmäßig über die Arbeitsbreite
b des zumindest einen Schleifaggregats (10) verteilt sind, wobei n bevorzugt 3 beträgt.
8. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der Ansprüche 5
bis 7, bei der jeder Sensor (31, 32) einen Messbereich aufweist und die Auswertegeräte
(34) geeignet sind, nur dann eine einzelne Fertigmaß-Istdicke oder eine einzelne Rohmaß-Istdicke
des Werkstücks (2) zu ermitteln, wenn sowohl der obere Abstand als auch der untere
Abstand kleiner oder gleich dem Messbereich sind.
9. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei der die Schleifeinrichtung (12) eine oszillierende Schleifeinrichtung,
eine Bandschleifeinrichtung, eine Tellerbürste oder eine Schleifwalze ist.
10. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, die ferner eine Anzeigeeinrichtung (200) aufweist, die geeignet ist,
- die Rohmaß-Istdicke und die Fertigmaß-Istdicke fortlaufend anzuzeigen;
- Zeitmittelwerte der Rohmaß-Istdicke und der Fertigmaß-Istdicke basierend auf dem
zeitlichen Mittel der Rohmaß-Istdicke und der Fertigmaß- Istdicke über ein vorbestimmtes
Zeitintervall anzuzeigen; und
- eine Mitteilung anzuzeigen, die einen Benutzer veranlasst, eine Handlung vorzunehmen,
wenn die Fertigmaß-Istdicke um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke
abweicht und/oder die Fertigmaß-Istdicke über ein vorbestimmtes Zeitintervall um einen
vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht.
11. Schleifmaschine (1) zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, die ferner eine Warneinrichtung aufweist, die eine Warnung anzeigt, wenn
die Fertigmaß-Istdicke um einen vorbestimmten Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht
und/oder die Fertigmaß-Istdicke über ein vorbestimmtes Zeitintervall um einen vorbestimmten
Betrag von der Fertigmaß-Solldicke abweicht.
12. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken (2) unter Verwendung der Schleifmaschine
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das die Schritte umfasst:
- Bestimmen einer Fertigmaß-Istdicke des durch das zumindest eine Schleifaggregat
(10) bearbeiteten Werkstücks (2) unter Verwendung der Dickenbestimmungseinrichtung
(30);
- Abgleichen der Fertigmaß-Istdicke des Werkstücks (2) mit der Fertigmaß-Solldicke
durch die Steuereinrichtung (100); und
- Steuern des Betriebs des zumindest einen Schleifaggregats (10) durch die Steuereinrichtung
(100) derart, dass die Fertigmaß-Istdicke der Fertigmaß-Solldicke angepasst ist.
13. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken (2) nach Anspruch 12, das ferner die Schritte
umfasst:
- Bestimmen einer Rohmaß-Istdicke des unbearbeiteten Werkstücks (2) unter Verwendung
der zweiten Dickenbestimmungseinrichtung (40);
- Abgleichen der Rohmaß-Istdicke des Werkstücks (2) mit der Rohmaß-Solldicke; und
- Steuern des Betriebs des zumindest einen Schleifaggregats (10) basierend auf dem
Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß-Solldicke durch die Steuereinrichtung
(100) derart, dass eine Dicke des bearbeiteten Werkstücks (2) möglichst der Fertigmaß-Solldicke
angepasst ist.
14. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken (2) Anspruch 12 oder 13, das ferner die
Schritte umfasst:
- Ausgeben einer insgesamten Schleiftiefe an das zumindest eine Schleifaggregat (10)
zum Anpassen der Fertigmaß-Istdicke des Werksstücks (2) an die Fertigmaß-Solldicke
und zum Anpassen basierend auf dem Abgleich der Rohmaß-Istdicke mit der Rohmaß- Solldicke;
und
- Aufteilen der insgesamten Schleiftiefe zu gleichen Teilen auf die Schleiftiefe des
von oben schleifenden Schleifaggregats (10a) und die Schleiftiefe des von unten schleifenden
Schleifaggregats (10b).
15. Verfahren zur Bearbeitung von Werkstücken (2) Anspruch 12 bis 14, das ferner den Schritt
umfasst:
- Bilden eines Mittelwerts aus den von einzelnen Sensorpaaren (33) erhaltenen einzelnen
Fertigmaß- Istdicken und/oder den von einzelnen Sensorpaaren (33) erhaltenen einzelnen
Rohmaß-Istdicke, um die Fertigmaß-Istdicke und/oder die Rohmaß-Istdicke zu erhalten.