[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschloss mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1 oder den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 9 oder Anspruch 14.
[0002] Gegenstand der Erfindung ist ein Türschloss wie es für Wohnungstüren bekannt ist.
Ein normales Türschloss ist heutzutage regelmäßig ein Einsteckschloss, das in ein
Türblatt von der Seite eingesteckt wird. Einsteckschlösser haben früher übliche Kastenschlösser
komplett verdrängt. Grundsätzlich gilt die Lehre der Erfindung aber auch für Kastenschlösser
oder andere Arten von Schlössern. Türschlösser in diesem Sinne sind auch Schlösser
für andere Verschlusselemente wie Klappen oder Tore.
[0003] Die wichtigsten Daten eines Türschlosses sind Dornmaß, Stulplänge und Stulpbreite,
die Größe der Nuss sowie die Türrichtung links oder rechts. Mit Größe der Nuss ist
hier die Größe der Vierkantausnehmung in der Schlossnuss gemeint. Üblich sind Vierkant-Öffnungen
von 8 mm, 9 mm oder 10 mm. Die entsprechenden Drückerstifte haben entsprechende Maße
(siehe Stichwort "Türschloss" bei Wikipedia).
[0004] Normale Türschlösser werden manuell betätigt. Aber auch motorisch betätigte Türschlösser
sind bekannt. Ebenso sind bekannt manuell oder motorisch verriegelte Türschlösser.
[0005] Ein normales Türschloss hat einerseits eine Schlossfalle, die federvorgespannt in
Verriegelungsstellung steht, aber beim Zuschlagen einer mit dem Türschloss versehenen
Tür aufgrund einer Keilschräge an ihr zurückweichen kann und den Schließvorgang der
Tür nicht behindert. Andererseits hat ein normales Türschloss meist noch einen Schlossriegel,
der von einem Schließzylinder aus mit einer Umdrehung des Schließzylinders aus einer
Entriegelungsstellung in eine Verriegelungsstellung, ggf. auch mit zwei Umdrehungen
in eine weiter vorgeschobene Verriegelungsstellung verstellt werden kann und dort
dann stehen bleibt. Die Umdrehungen des Schließzylinders nennt man Touren, somit gibt
es Türschlösser mit eintouriger Verriegelung, solche mit zweitouriger Verriegelung
oder, zumeist bei Mehrfachverriegelungen, auch mit mehrtouriger Verriegelung.
[0006] Im Zuge der Lehre der vorliegenden Erfindung kann ein Verriegelungselement sowohl
eine Schlossfalle als auch ein Schlossriegel sein.
[0007] Bekannt sind auch asymmetrisch gestaltete Türschlösser, deren Verriegelungselement
beispielsweise nur von der Innenseite des Schlosskastens aus betätigt werden kann.
Von der Außenseite des Schlosskastens ist in diesem Ausgangsbeispiel eine Betätigung
des Verriegelungselements nicht möglich, beispielsweise weil dort nur ein feststehender
Knauf angebracht ist.
[0008] Der Lehre der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein universell einsetzbares Türschloss
anzugeben. Dabei soll besondere Aufmerksamkeit auch der Möglichkeit einer motorischen
Betätigung geschenkt werden.
[0009] Das zuvor aufgezeigte Problem ist zunächst bei einem Türschloss mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst.
[0010] Die Schlossnuss des Türschlosses ist hier zweiteilig ausgeführt. Sie ist quer zu
ihrer Drehachse geteilt in einen der Außenseite des Schlosskastens zugewandten Außenteil
und einen der Innenseite des Schlosskastens zugewandten Innenteil. Diese beiden Teile
sind im Schlosskasten derart drehbar gelagert, dass sie unabhängig voneinander drehbar
sind. Jeder der Teile ist mit einer Drückerwelle für einen Türdrücker derart verbindbar,
dass vom entsprechenden Teil der Schlossnuss auf diese Drückerwelle Drehmoment übertragen
wird. Mit anderen Worten, eine in den Teil der Schlossnuss eingesteckte Drückerwelle
ist mit diesem Teil der Schlossnuss drehfest verbunden. Regelmäßig kann dies in der
an sich bekannten Weise über eine mehrkantige, insbesondere quadratische Öffnung in
der Schlossnuss erfolgen. Die entsprechende Drückerwelle ist dann ein typischer Vierkantstift.
[0011] Anders als ein normales Türschloss wirkt also die Schlossnuss mit ihren beiden Teilen
bei dem erfindungsgemäßen Türschloss mit zwei bzgl. Drehung voneinander unabhängigen
Drückerwellen zusammen.
[0012] Hinsichtlich der Wirkung auf das Verriegelungselement ist die erfindungsgemäße Konstruktion
so ausgestaltet, dass nur einer der beiden Teile, vorzugsweise wird das regelmäßig
der Innenteil sein, mit dem Verriegelungselement antriebstechnisch gekuppelt ist.
Dazu dient regelmäßig ein entsprechender Hebel. Nur wenn dieser eine Teil der Schlossnuss
gedreht wird, bewegt sich das Verriegelungselement. Wird der andere Teil der Schlossnuss
gedreht, bewegt sich das Verriegelungselement normalerweise nicht.
[0013] Das Türschloss wird dadurch schaltbar, dass im Schlosskasten eine schaltbare Kupplung
für die beiden Teile der Schlossnuss vorgesehen ist. Diese Kupplung ist von außen
her derart betätigbar, dass die beiden Teile der Schlossnuss im Einkupplungszustand
Drehmoment übertragend gekuppelt sind. Dann folgt der hier angekuppelte Teil der Schlossnuss
der Drehbewegung des mit dem Verriegelungselement antriebstechnisch gekuppelten Teils
der Schlossnuss und umgekehrt.
[0014] Befindet sich die Kupplung im Auskupplungszustand, so kann eine mit dem zweiten Teil
gekuppelte Drückerwelle gedreht werden, ohne dass sich eine Auswirkung auf das Verriegelungselement
ergibt. Ein der Außenseite des Schlosskastens zugeordneter Türdrücker läuft leer,
das Türschloss kann durch Betätigen dieses Türdrückers nicht geöffnet werden. Ungeachtet
dessen kann das Türschloss aber immer von dem der Innenseite zugeordneten Türdrücker
aus geöffnet werden, weil der diesbezügliche Innenteil der Schlossnuss immer mit dem
Verriegelungselement antriebstechnisch gekuppelt ist.
[0015] Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen dieser Lehre der Erfindung sind Gegenstand
der Ansprüche 2 bis 8. Diese werden im Zuge der Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung auch für sich im Einzelnen erläutert.
[0016] Eine weitere, eigenständige Lehre, die das oben aufgezeigte Problem auch löst, ist
Gegenstand des Anspruchs 9.
[0017] Hier gilt das Augenmerk dem Verstellen des Verriegelungselements selbst. Vorgesehen
ist ein elektrischer Verriegelungsantrieb zum Verstellen des Verriegelungselements.
Von Bedeutung für die Erfindung ist, dass der elektrische Verriegelungsantrieb mit
einem einseitigen Freilauf dergestalt am Verriegelungselement angreift, dass das Verriegelungselement
stets ungehindert vom elektrischen Verriegelungsantrieb in die Entriegelungsstellung
bringbar ist.
[0018] Damit ist gewährleistet, dass auch bei Verwendung des elektrischen Verriegelungsantriebs
für die Schlossfalle oder, alternativ oder zusätzlich, auch für einen Schlossriegel,
stets eine manuelle Bewegung des Verriegelungselements in die Entriegelungsstellung
möglich ist. Diese kann bei einer Schlossfalle dann ohne Weiteres erfolgen, wenn die
mit dem Türschloss versehene Tür zugeschlagen wird oder wenn die Schlossfalle vom
Türdrücker aus manuell betätigt wird.
[0019] Auch insoweit sind bevorzugte Ausführungsformen Gegenstand der weiteren Unteransprüche,
hier des Anspruchs 10.
[0020] Generell sind bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen beider Ausgestaltungen
eines erfindungsgemäßen Türschlosses Gegenstand weiterer Ansprüche. Dabei kommt Anspruch
14 ebenfalls eigenständige, unabhängige Bedeutung zu.
[0021] Im Folgenden wird die Erfindung nun anhand einer ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel,
bei dem alle Varianten der Lehre der Erfindung verwirklicht sind, näher erläutert,
Dazu dienen die nachfolgend beschriebenen Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Türschlosses mit einem Schlosskasten, dessen die Außenseite definierendes Schlossblech
dargestellt ist, dessen die Innenseite definierende Abdeckung jedoch aus Gründen der
Darstellbarkeit weggelassen worden ist,
- Fig. 2
- das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 in einer Ansicht von der Innenseite her,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Türschlosses von rechts in Fig. 2,
- Fig. 4
- eine ausschnittweise Schnittdarstellung des Türschlosses aus Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Teildarstellung des Bereichs der Schlossnuss des Türschlosses aus Fig. 2, die
Kupplung im Auskupplungszustand, und
- Fig. 6
- eine Teildarstellung des Bereichs der Schlossnuss des Türschlosses aus Fig. 2, die
Kupplung im Einkupplungszustand.
[0022] Die Figuren der Zeichnung zeigen im Zusammenhang ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Türschlosses. Dieses Türschloss sieht man in Fig. 1 in etwas
perspektivisch geneigter Darstellung. Wie üblich hat auch dieses Türschloss zunächst
einen Schlosskasten 1, der hier ein eine Außenseite des Schlosskastens 1 bildendes
Schlossblech 2 und links davon eine rechtwinklig zum Schlossblech 2 verlaufende Stulpschiene
3 aufweist, mit der ein solches Türschloss, das hier als Einsteckschloss dargestellt
ist, in einer entsprechenden Aufnahme einer Tür verschraubt wird Unten am Schlosskasten
1 befindet sich ein Profilzylinder, der hier als Blindzylinder 4 dargestellt ist.
[0023] Im Schlosskasten 1 befindet sich ein Verriegelungselement 5, das zwischen einer ausgefahrenen
Verriegelungsstellung (Fig. 1) und einer eingefahrenen Entriegelungsstellung (von
Fig. 1 ausgehend nach rechts verschoben) verstellbar gelagert ist. Diese Verstellung
erfolgt hier durch ein Verschieben. Grundsätzlich ist es auch möglich und als solches
auch aus dem Stand der Technik bekannt, ein solches Verriegelungselement 5 nicht zu
verschieben, sondern zu schwenken. Dies kommt beispielsweise bei Mehrfachverriegelungen
vor, wenn als Verriegelungselement 5 nicht die hier gezeigte Schlossfalle, sondern
ein Schlossriegel, wie zuvor erläutert, betroffen ist.
[0024] Das Verriegelungselement 5 ist hier also eine im Schlosskasten 1 verschiebbar gelagerte
Schlossfalle. Dieses Verriegelungselement 5 ist in die Verriegelungsstellung federvorgespannt,
nämlich durch eine Rückstellfeder 6. Da es sich hier konkret um eine Schlossfalle
handelt, wäre dies in der Terminologie der Schlosstechnik die Fallenfeder.
[0025] Fig. 1, 2, 5, 6 zeigen überdies in unterschiedlichen Darstellungen einen weiteren
Bestandteil dieses Türschlosses, nämlich eine im Schlosskastens 1 drehbar gelagerte
Schlossnuss 7, die mit dem Verriegelungselement 5 antriebstechnisch gekuppelt ist.
[0026] Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel dient der antriebstechnischen
Kupplung der Schlossnuss 7 mit dem Verriegelungselement 5 ein Winkelhebel 8. Dieser
hat einen oberen Hebelarm 9, der mit dem Verriegelungselement 5 einseitig kraftübertragend
in Eingriff steht, sowie einen Federanschlussarm 10, an den eine starke Zugfeder 11
angeschlossen ist, die den Winkelhebel 8 mit seinem Hebelarm 9 ohne sonstige Krafteinwirkung
gegen einen Begrenzungsanschlag 12 drückt. Die Zugfeder 11 hält also den Winkelhebel
8 und mit ihm die Schlossnuss 7 insoweit als sie mit dem Winkelhebel 8 gekoppelt ist,
in einer bestimmten Ausgangsposition. Diese entspricht der normalen, unbetätigten
Lage eines Türdrückers, wenn ein solcher über eine Drückerwelle an das Türschloss
angeschlossen ist.
[0027] Aus Fig. 1, 3 und 4 ergibt sich eine weitere Besonderheit des vorliegenden Türschlosses
dergestalt, dass die Schlossnuss 7 quer zu ihrer Drehachse geteilt ist in einen der
Außenseite des Schlosskastens 1 zugewandten Außenteil 13 und einen der Innenseite
des Schlosskastens 1 zugewandten Innenteil 14, die im Schlosskasten 1 derart gelagert
sind, dass sie unabhängig voneinander drehbar sind. Jeder der Teile 13; 14 ist mit
einer Drückerwelle 16; 16 für einen Türdrücker Drehmoment übertragend verbindbar.
Nur einer der beiden Teile 13; 14, hier und vorzugsweise der Innenteil 14, ist mit
dem Verriegelungselement 5 antriebstechnisch gekuppelt. Im Schlosskasten 1 befindet
sich eine schaltbare Kupplung 17 für die beiden Teile 13; 14 der Schlossnuss 7. Die
Kupplung 17 ist von außen her derart betätigbar ist, dass die beiden Teile 13; 14
der Schlossnuss 7 im Einkupplungszustand Drehmoment übertragend gekuppelt und im Auskupplungszustand
voneinander entkuppelt sind.
[0028] In der perspektivischen Ansicht von Fig, 1 sieht man nur schematisch diesen Aufbau.
Genauer erkennt man die Konstruktion in Fig. 3 bis Fig. 6.
[0029] Der erste Teil 13 der Schlossnuss 7, im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel,
aber natürlich nicht beschränkend zu verstehen, der Außenteil 13, kann von einem in
den Zeichnungen durchweg nicht dargestellten Türdrücker ausgehend über die mit diesem
Außenteil 13 Drehmoment übertragend in Eingriff stehende Drückerwelle 15 jederzeit
gedreht werden. Diese Drehung hat allerdings aufgrund der Kupplung 17 dann keine Wirkung
auf das Verriegelungselement 5, wenn sich die Kupplung 17 im Auskupplungszustand befindet.
Dann erfolgt die Drehung leer, ein Betätigen des Türdrückers ist dann wirkungslos.
[0030] Dann, wenn die Kupplung 17 sich im Einkupplungszustand befindet, sind die beiden
Teile 13; 14 der Schlossnuss 7 Drehmoment übertragend miteinander gekuppelt. Wird
dann der Außenteil 13 betätigt, nimmt der Außenteil 13 unter Zwischenschaltung der
Kupplung 17 den Innenteil 14 der Schlossnuss 7 mit. Diese wird mitgedreht. Deshalb
wird über den Winkelhebel 8 im dargestellten Ausführungsbeispiel dann das Verriegelungselement
5 verstellt, insbesondere verschoben.
[0031] Die Darstellung insbesondere in Fig. 5 und 6 zeigt, dass wegen dieser erfindungsgemäßen
Konstruktion des Türschlosses eine zweite Zugfeder 18 vorgesehen ist, die nur mit
dem Innenteil 14 der Schlossnuss 7 zusammenwirkt. Sie hat die gleiche Wirkungsrichtung
wie die Zugfeder 11 und dient auch dazu, einen entsprechend angekoppelten Türdrücker
ohne Betätigung in der richtigen Lage zu halten. Da aber die Schlossnuss 7 erfindungsgemäß
geteilt ist, reicht nicht eine Zugfeder, sondern es müssen insgesamt zwei Zugfedern
11; 18 vorhanden sein, jede wirkend auf einen Teil 13 bzw. 14 der Schlossnuss 7 und
die angeschlossenen Drückerwellen 15 bzw. 16 und entsprechenden Türdrücker.
[0032] In Fig. 5 und 6 erkennt man, in einer speziellen, später noch im Einzelnen zu erläuternden
beispielhaften Ausführung der Kupplung 17, deren Funktion. Fig. 5 zeigt den Auskupplungszustand.
Die beiden Teile 13; 14 der Schlossnuss 7 sind unabhängig voneinander und können jeweils
für sich gedreht werden. Fig. 6 zeigt den Einkupplungszustand. Durch das in die in
Fig. 5 erkennbare Lücke am Rand der Schlossnuss 7 eingeschobene Bauteil sind die Teile
13; 14 der Schlossnuss 7 drehfest, also Drehmoment übertragend, miteinander gekuppelt.
Wird ein Teil 13 oder 14 gedreht, so wird das andere Teil 14 oder 13 synchron mitgedreht.
[0033] Auf diese Weise kann im Auskupplungszustand das Türschloss in der Tür so wirken wie
eine verriegelte Tür, obwohl die Tür tatsächlich von innen her immer ohne Weiteres
offenbar ist.
[0034] Für die Betätigung der Kupplung 17 gibt es verschiedene Möglichkeiten. Natürlich
kann die Kupplung 17 manuell betätigbar sein. Das wäre beispielsweise mit einem entsprechenden
Verschiebeschalter an der Innenseite des Schlosskastens 1 möglich. Solche Verschiebeschalter
kennt man auch von klassischen Türschlössern. Allerdings führen sie dort regelmäßig
dazu, dass die Drehung der Schlossnuss 7 insgesamt verhindert wird. Dadurch ist dann
ein Türdrücker auf der Außenseite blockiert. Durch Gewaltanwendung können dann erhebliche
Zerstörungen im Türschloss hervorgerufen werden. Das entfällt erfindungsgemäß. Der
ausgekuppelte Türdrücker läuft einfach leer.
[0035] Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, wenn die Kupplung 17 mittels eines im
Schlosskasten 1 angeordneten elektrischen Stellantriebs 19 betätigbar ist. Diesen
elektrischen Stellantrieb 19 sieht man besonders gut in den Fig. 2, 5 und 6. Er wird
später noch genauer beschrieben.
[0036] Schließlich zeigt das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel eine besonders
bevorzugte Ausführungsform für die Kupplung 17 dergestalt, dass die Kupplung 17 an
jedem der beiden Teile 13; 14 der Schlossnuss 7 einen Mitnehmer 10 aufweist. Im dargestellten
und bevorzugten Ausführungsbeispiel (Fig. 5, 6) ist der Mitnehmer 20 als ringartiger
Vorsprung an dem entsprechenden Teil der Schlossnuss 7 mit einer definierten Lücke
ausgeführt. Die Lücken der beiden Mitnehmer 20 der beiden Teile 13; 14 der Schlossnuss
7 liegen normalerweise fluchtend übereinander.
[0037] Zur Kupplung 17 gehört ferner ein gegenüber den Mitnehmern 20 verstellbares Kupplungselement
21. Dieses ist das bereits zuvor in seiner grundsätzlichen Gestaltung beschriebene
Teil in Fig. 5 rechts unten versetzt zur Schlossnuss 7 dargestellt. Fig. 5 zeigt den
Auskupplungszustand, das Kupplungselement 21 kollidiert nicht mit den Mitnehmern 20.
Im Einkupplungszustand hingegen, Fig. 6, befindet sich das Kupplungselement 21 in
den von den Mitnehmern 20 gebildeten Lücken und kuppelt dadurch die beiden Mitnehmer
20 drehfest miteinander. Werden jetzt die Teile 13; 14 der Schlossnuss 7 gedreht,
so sind sie miteinander drehfest gekuppelt. Folglich bewegt sich auch das Kupplungselement
21 bei Drehung der Schlossnuss 7 mit. Es hält dabei den Kupplungszustand der Mitnehmer
20 aufrecht.
[0038] Die genaue Konstruktion der Kupplung 17 kann man natürlich auf verschiedene Arten
verwirklichen. Das dargestellte Ausführungsbeispiel ist nur eine solche Art.
[0039] Im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch auch hier lediglich bevorzugt, ist das
verstellbare Kupplungselement 21 radial außerhalb der Mitnehmer 20 an einem Kuppelschieber
22 begrenzt kreisbogenförmig verstellbar gelagert. Der Kuppelschieber 22 seinerseits
ist gegenüber den Mitnehmern 20 radial verstellbar gelagert. Durch Verstellen des
Kuppelschiebers 20 in radialer Richtung ist also die Kupplung 17 betätigbar.
[0040] Die voranstehend beschriebene Konstruktion sieht man besonders gut in Fig. 5 und
Fig. 6. Fig. 5 zeigt den Auskupplungszustand. Der Kuppelschieber 22 ist nach rechts
unten zurückgezogen, das Kupplungselement 21 befindet sich außer Eingriff mit den
Mitnehmern 20. In Fig. 6 ist der Kuppelschieber 22 in einem Einbauteil 23 nach schräg
links oben vorgeschoben worden. Dabei ist das Kupplungselement 21 mit den Mitnehmern
20 in Eingriff gekommen und kuppelt diese.
[0041] Am Kuppelschieber 22 der Kupplung 17 sieht man gestrichelt angedeutet eine kreisbogenförmige
Verschiebeführung für das Kupplungselement 21. Befindet sich das Kupplungselement
21 in der in Fig. 6 dargestellten Position, also im Einkupplungszustand, so folgt
das Kupplungselement 21 auf einem Kreisbogen der begrenzten Drehbewegung der Teile
13; 14 der Schlossnuss 7 bzw. der damit entsprechend ablaufenden Drehbewegung der
Mitnehmer 20. Diese kreisbogenförmige Bewegung des Kupplungselements 21 im Kuppelschieber
22 ist leichtgängig und unbehindert. Sie ist über den konstruktiv vorgegebenen, vom
Türdrücker zurückgelegten Schwenkwinkel begrenzt.
[0042] Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel weist einen elektrischen Stellantrieb
19 für die Kupplung 17 auf. Im dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
dabei vorgesehen, dass der elektrische Stellantrieb 19 mit dem verstellbaren Kupplungselement
21 und dem hier ebenfalls vorhandenen Kuppelschieber 22 in einem gemeinsamen Einbauteil
23 im Schlosskosten 1 angeordnet ist. Das bereits erwähnte Einbauteil 23 bildet auch
die Führung des Kuppelschiebers 22.
[0043] In Fig. 5 und 6 sieht man unten rechts im Einbauteil 23 den Stellantrieb 19, hier
mit einem Antriebsritzel 19' und einer hier mit dem Kuppelschieber 22 verbundenen
Zahnstange 19". In Fig. 5 ist die Zahnstange 19" nach rechts unten eingefahren, der
Kuppelschieber 22 steht in Entkupplungsstellung. In Fig. 6 sieht man die Zahnstange
19" nach links oben ausgefahren. Sie hat den Kuppelschieber 22 nach links oben bewegt
und das Kupplungselement 21 in die Mitnehmer 20 eingestellt.
[0044] Natürlich kann man für die Ausgestaltung und Anordnung des elektrischen Stellantriebs
19 andere Konstruktionen wählen, beispielsweise mit einem Planetengetriebe, als direkter
Spindelantrieb oder auch elektromagnetisch als Solenoidantrieb. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
hat sich aber als besonders robust und zweckmäßig erwiesen.
[0045] Bevorzugt ist die Kupplung 17 bistabil, behält also einmal eingekuppelt oder ausgekuppelt
ohne eine Kraftausübung von außen den jeweiligen Zustand eigenstabil bei. Zumindest
sollte man vorsehen, dass die Kupplung 17 den Einkupplungszustand eigenstabil beibehält,
so dass nur eine positive Betätigung mit entsprechender Kraftausübung die Kupplung
17 in den Auskupplungszustand überführt. Mit dieser Konstruktion ist jedenfalls sichergestellt,
dass im Notfall eine im Einkupplungszustand befindliche Kupplung 17 beispielsweise
bei Stromausfall des elektrischen Stellantriebs 19 auch in diesem Zustand verbleibt,
so dass die Tür von beiden Seiten geöffnet werden kann.
[0046] Eine Modifikationsmöglichkeit besteht auch darin, die Konstruktion so auszugestalten,
dass bei einem Stromausfall die Kupplung 17 in jedem Fall in den Einkupplungszustand
verstellt wird.
[0047] In Verbindung mit Fig. 3 und 4 ist zuvor schon erläutert worden, dass mit jedem der
beiden Teile 13; 14 der Schlossnuss 7 eine eigene Drückerwelle 15; 16 Drehmoment übertragend
in Eingriff steht (so in den Fig. dargestellt) oder in Eingriff bringbar ist (regelmäßig
ist die Drückerwelle als einsteckbarer Stift ausgeführt). Wichtig ist, dass die beiden
Drückerwellen 15; 16 koaxial zueinander angeordnet und ausgerichtet sind. Das zeigen
Fig. 3 und Fig. 4.
[0048] Bevorzugt sind die beiden Drückerwellen 15; 16 zwar nicht drehfest miteinander verbunden,
aber in axialer Richtung auch nicht völlig voneinander getrennt. Das wäre zwar an
sich möglich, die Länge der Lagerung der jeweiligen Drückerwelle 15; 16 im Teil 13;
14 der Schlossnuss 7 wäre aber sehr kurz. Demzufolge realisiert man nach bevorzugter
Lehre der Erfindung auch im vorliegenden Fall in axialer Richtung eine quasi durchgehende
Drückerwelle dadurch, dass hier die beiden Drückerwellen 15; 16 in Richtung ihrer
gemeinsamen Längsachse fest verbunden sind, obwohl sie um die Längsachse gegeneinander
frei drehbar miteinander verbunden sind. Fig. 3 und 4 zeigen hierzu eine besonders
bevorzugte Ausgestaltung dahingehend, dass die eine Drückerwelle 15 eine mittige,
axial erstreckte stirnseitige Bohrung 15' und die zweite Drückerwelle 16 eine in die
Bohrung 15' passgenau einschiebbare Verlängerung 16' aufweist. Die Verlängerung 16'
ist in der Bohrung 15' mittels einer Madenschraube 15" festgelegt.
[0049] Damit jede der beiden Drückerwellen 15; 16 im jeweils zugehörigen Teil 13; 14 der
Schlossnuss 7 axial genau richtig sitzt, ist die Einstecktiefe der jeweiligen Drückerwelle
15; 16 in dem jeweiligen Teil 13; 14 der Schlossnuss 7 mittels jeweils eines axialen
Fixierungselements, hier in Form jeweils eines Sprengrings 24, festgelegt.
[0050] Das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt in Fig. 1 und 2 noch weitere
Besonderheiten des hier dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Türschlosses.
[0051] Zunächst ist hier des Weiteren ein elektrischer Verriegelungsantrieb 25 zum Verstellen
des Verriegelungselements 5 vorgesehen. Der elektrische Verriegelungsantrieb 25 greift
mit einem einseitigen Freilauf dergestalt am Verriegelungselement 5 an, dass das Verriegelungselement
5 stets unbehindert vom elektrischen Verriegelungsantrieb 25 in die Entriegelungsstellung
bringbar ist. Der Freilauf ist hier durch ein Langloch 26 in der das Verriegelungselement
5 bildenden Schlossfalle (nur bei diesem Ausführungsbeispiel, auch ein Schlossriegel
kann so ausgestattet sein) in Verbindung mit dem am Schlossblech 2 angebrachten zapfenartigen
Begrenzungsanschlag 12 realisiert.
[0052] Der elektrische Verriegelungsantrieb 25 ist hier in besonders zweckmäßiger Weise
ähnlich konstruiert wie der Stellantrieb 19, der oben bereits erläutert worden ist.
Hier ist nämlich vorgesehen, dass dieser Verriegelungsantrieb 25 als Zahnrad/Zahnstangenantrieb
mit einem Antriebsritzel 27 und einer ausfahrbaren Zahnstange 28 ausgeführt ist. Letzteres
zeigt insbesondere Fig. 2.
[0053] Grundsätzlich ist es konstruktiv möglich, den elektrischen Verriegelungsantrieb 25
ortsfest am Schlosskasten 1 anzuordnen. Er wäre dann mit dem Verriegelungselement
5 in nur einer Verstellrichtung kraftübertragend verbunden. In der Gegenrichtung könnte
sich das Verriegelungselement 5 immer frei bewegen.
[0054] Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine dagegen kinematisch umgekehrte Konstruktion
dergestalt, dass der elektrische Verriegelungsantrieb 25 am Verriegelungselement 5
angeordnet und mit diesem verstellbar ist und mit dem Schlosskasten 1 in nur einer
Verstellrichtung Kraft übertragend verbunden ist. Man sieht in Fig. 2 die Zahnstange
28, die nach links ein wenig aus dem Gehäuse des Verriegelungsantriebs 25 herausragt.
Diese Zahnstange 28 stützt sich links stumpf an der Innenseite der Stulpschiene 3
ab. Wird jetzt der Verriegelungsantrieb 25 in Gang gesetzt, so dreht der elektrische
Motor des Verriegelungsantriebs 25 das Antriebsritzel 27, das in Fig. 2 skizziert
ist, dieses schiebt die Zahnstange 28 nach links gegen die Stulpschiene 3 Dadurch
wird in Gegenrichtung das Gehäuse des Verriegelungsantriebs 25 und mit ihm hier das
Verriegelungselement 5 nach rechts verschoben, entgegen der Federkraft der Rückstellfeder
6. Die das Verriegelungselement 5 bildende Schlossfalle des hier dargestellten Ausführungsbeispiels
wird in Fig. 2 nach rechts geschoben.
[0055] Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, dass das erfindungsgemäße Türschloss
auch eine Schlossöffnungsfunktion hat, also elektromotorisch geöffnet werden kann.
Das ist für viele Anwendungsfälle von erheblicher Bedeutung.
[0056] Das in Fig. 2 dargestellte und insoweit bevorzugte Ausführungsbeispiel zeigt, lediglich
gestrichelt angedeutet, dass hier und bevorzugt eine elektronische Steuerung 29 für
das Türschloss im Schlosskasten 1 angeordnet ist. Die elektronische Steuerung 29 kann
drahtgebunden bedienbar sein. Besonders bevorzugt ist allerdings eine Ausgestaltung,
bei der vorgesehen ist, dass die elektronische Steuerung 29 drahtlos fernbedienbar
ist. Dazu kann man alle im Stand der Technik bekannten Möglichkeiten der Fernbedienung
realisieren, insbesondere eine Funkfernbedienung. Zweckmäßig ist auch eine Betätigung
mittels Nahfelderkennung (RFID).
[0057] Für die drahtlose Fernbedienbarkeit kann das dargestellte und bevorzugte Ausführungsbeispiel
in besonders zweckmäßiger Ausgestaltung eine Antenne aufweisen. Die Antenne kann beispielsweise
in dem Blindzylinder 4 integriert sein.
[0058] Die Steuerung 29, die in Fig. 2 gut zu erkennen ist, ist mit einer Vielzahl von Verbindungen,
die jeweils gestrichelt dargestellt sind, mit den entsprechenden Baugruppen des Türschlosses
steuerungstechnisch verbunden. Ein im Türschloss befindlicher Akkumulator ist nicht
dargestellt, die zu ihm führende Leitung ist nur angedeutet.
[0059] Für die einfache Steuerbarkeit mittels der Steuerung 29 empfiehlt es sich, für die
verschiedenen beweglichen Bauteile erforderlichenfalls passende Endlagenschalter vorzusehen.
Diese Endlagenschalter sind in den Zeichnungen nicht dargestellt. Typische Endlagenschalter
arbeiten beispielsweise mit Hall-Sensoren. Endlagenschalter können aber auch den Motorstrom
eines Antriebsmotors überwachen und aus einem Stromanstieg eine Endlagenposition identifizieren.
[0060] Endlagenschalter kann man vorsehen für das mittels des Verriegelungsantriebs 25 verstellbare
Verriegelungselement 5, und zwar für beide Endlagen, sowie für die die beiden Teile
13, 14 der Schlossnuss 7. Dann lässt sich einfach feststellen, ob die beiden Teile
13, 14 so stehen, dass sich die von den zugehörigen Mitnehmern 20 gebildeten Lücken
in Überdeckung befinden. Dann kann das Kupplungselement 21 am Kuppelschieber 22 in
die von den Mitnehmern 20 gebildeten Lücken einfahren. Nur wenn die zugeordneten Endlagenschalter
diese Position der Teile 13, 14 indizieren, kann der Stellantrieb 19 angesteuert werden.
[0061] Fig. 2 zeigt noch eine besondere und aus sicherheitstechnischen Gründen interessante
Ausgestaltung des dargestellten Türschlosses. Diese berücksichtigt einen potentiellen
Brandfall in einem Gebäude, in dem eine Tür mit diesem Türschloss gesichert ist. In
einem Brandfall erhöht sich zügig die Raumtemperatur am Ort des Türschlosses. Das
wird nach der dort dargestellten Konzeption dafür genutzt, den elektrischen Stellantrieb
19 so anzusteuern, dass die Kupplung 17 den Einkupplungszustand erreicht, so dass
die Tür von beiden Seiten geöffnet werden kann. Dazu ist vorgesehen, dass im Schlosskasten
1 an einer für Wärmeeinwirkung von außen vorzugsweise gut erreichbaren Stelle ein
Temperatursensor oder Thermoschalter 29' angeordnet ist, dass der Temperatursensor
oder Thermoschalter 29' steuerungstechnisch mit der Steuerung 29 verbunden ist und
dass der Temperatursensor oder Thermoschalter 29' und die Steuerung 29 so ausgelegt
sind, dass dann, wenn die Temperatur am Temperatursensor oder Thermoschalter 29' einen
zuvor vorgegebenen Grenzwert überschreitet, die Kupplung 17 ausgelöst von der Steuerung
29 in den Einkupplungszustand bringbar ist rsp. gebracht wird. Die Konstruktion berücksichtigt
die Möglichkeit mit einem Temperatursensor, so dass die Auswertung des gemessenen
Temperaturwertes komplett in der Steuerung 29 erfolgt, oder mit einem Thermoschalter
29', bei dem der Temperatur-Grenzwert im Schalter abgelegt ist und an die Steuerung
29 nur ein entsprechendes Schaltsignal übermittelt wird.
[0062] Ist das erfindungsgemäße Türschloss mit mindestens einem Stromverbraucher, also beispielsweise
einem elektrischen Stellantrieb 19 und/oder einem elektrischen Verriegelungsantrieb
25 und/oder einer elektronischen Steuerung 29 ausgerüstet, so muss man an die Stromversorgung
denken. Diese kann natürlich grundsätzlich durch Batterien oder Akkus verwirklicht
werden. Dazu könnte das Türschloss einen Anschluss für ein Netzladegerät haben. Das
ist immerhin noch besser als eine feste Verkabelung des Türschlosses.
[0063] Auch insoweit macht sich die Lehre der Erfindung eine besondere, eigenständige Konstruktion
zunutze, die im hier dargestellten und bevorzugten Ausführungsbeispiel auch verwirklicht
ist. Es ist nämlich hier vorgesehen, dass das Verriegelungselement 5 als Stromzuführungselement
für eine Stromversorgung des Schlosskastens 1 ausgeführt und zu diesem Zweck mit zwei
elektrischen Kontakten 30 versehen ist, die mit elektrischen Gegenkontakten 31 an
einem ortsfesten Gegenstück 32, insbesondere an einem Schließblech, in stromführenden
Kontakt bringbar sind. Man sieht das in Fig. 1 im Zusammenwirken von Gegenkontakten
31 und Kontakten 30, während man in Fig. 2 nur die Kontakte 30 am Verriegelungselement
5, hier also an der Schlossfalle, sieht.
[0064] Arbeitet man mit einer Niedervolt-Stromversorgung, also vorzugsweise mit 12 V bis
24 V, so ergibt sich auch kein Berührungsproblem. Ist eine mit einem erfindungsgemäßen
Türschloss ausgerüstete Tür geschlossen, so liegen die elektrischen Kontakte 30 im
Verriegelungselement 5 an den elektrischen Gegenkontakten 31 am ortsfesten Gegenstück
32 am Türrahmen, insbesondere am Schließblech an. Über die entsprechend erfolgte Zuleitungsführung
kann in diesem Zustand einem Akkumulator im Schlosskasten 1 des Türschlosses Strom
zugeführt werden, so dass dieser geladen wird. Das erfolgt ganz von selbst, ohne besondere
Handhabungen eines Benutzers. Auf diese Weise ist es möglich, das erfindungsgemäße
Türschloss autark auszuführen. Es kann einfach anstelle eines vorhandenen Türschlosses
in eine Tür eingebaut werden, ohne dass man an dieser Tür irgendetwas ändern müsste.
[0065] Will man die erfindungsgemäße Stromversorgung realisieren, so muss man lediglich
am gut zugänglichen Schließblech etwas modifizieren, um das ortsfeste Gegenstück 32
mit den elektrischen Gegenkontakten 31 dort anzubringen und zu verkabeln.
[0066] Insgesamt ist für die Lehre der Erfindung von besonderem Vorteil, dass die Abmessungen
der neuartigen Einbauteile so gering sind, dass die Maße eines normalen Schlosskastens
1 für klassische Türschlösser eingehalten werden können. Beispielhaft gilt für die
Maße auch eines erfindungsgemäßen Türschlosses, dass der Schlosskasten 1 eine Kastenhöhe
von 120 bis 200 mm, vorzugsweise von 150 bis 160 mm, und/oder eine Kastenbreite von
60 bis 100 mm, vorzugsweise von 80 bis 90 mm, und/oder eine Kastenstärke von 10 bis
30 mm, vorzugsweise von 12 bis 20 mm, insbesondere von 13 bis 15 mm aufweist.
Bezugszeichenliste
[0067]
1 |
Schlosskasten |
27 |
Antriebsritzel |
2 |
Schlossblech |
28 |
Zahnstange |
3 |
Stulpschiene |
29 |
elektronische Steuerung |
4 |
Blindzylinder |
30 |
elektrische Kontakte |
5 |
Verriegelungselement |
31 |
elektrische Gegenkontakte |
6 |
Rückstellfeder |
32 |
ortsfestes Gegenstück |
7 |
Schlossnuss |
|
|
8 |
Winkelhebel |
|
|
9 |
Hebelarm |
|
|
10 |
Federanschlussarm |
|
|
11 |
Zugfeder |
|
|
12 |
Begrenzungsanschlag |
|
|
13 |
Außenteil von 7 |
|
|
14 |
Innenteil von 7 |
|
|
15 |
Drückerwelle von 13 |
|
|
15' |
Bohrung |
|
|
15" |
Madenschraube |
|
|
16 |
Drückerwelle von 14 |
|
|
16' |
Verlängerung |
|
|
17 |
Kupplung |
|
|
18 |
zweiter Zylinder |
|
|
19 |
Stellantrieb |
|
|
19' |
Antriebsritzel |
|
|
19" |
Zahnstange |
|
|
20 |
Mitnehmer |
|
|
21 |
Kupplungselement |
|
|
22 |
Kuppelschieber |
|
|
23 |
Einbauteil |
|
|
24 |
Sprengring |
|
|
25 |
Verriegelungsantrieb |
|
|
26 |
Langloch |
|
|
1. Türschloss mit
einem Schlosskasten (1), der eine Innenseite und eine Außenseite definiert,
einem im Schlosskasten (1) zwischen einer ausgefahrenen Verriegelungsstellung und
einer eingefahrenen Entriegelungsstellung verstellbar, insbesondere verschiebbar,
gelagerten Verriegelungselement (5), insbesondere einer Schlossfalle, und
einer im Schlosskasten (1) drehbar gelagerten Schlossnuss (7), die mit dem Verriegelungselement
(5) antriebstechnisch gekuppelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlossnuss (7) quer zu ihrer Drehachse geteilt ist in einen der Außenseite des
Schlosskastens (1) zugewandten Außenteil (13) und einen der Innenseite des Schlosskastens
(1) zugewandten Innenteil (14), die im Schlosskasten (1) derart gelagert sind, dass
sie unabhängig voneinander drehbar sind,
dass jeder der Teile (13; 14) mit einer Drückerwelle (15; 16) für einen Türdrücker Drehmoment
übertragend verbindbar ist,
dass nur einer der beiden Teile (13; 14), vorzugsweise der Innenteil (14), mit dem Verriegelungselement
(5) antriebstechnisch gekuppelt ist,
dass im Schlosskasten (1) eine schaltbare Kupplung (17) für die beiden Teile (13; 14)
der Schlossnuss (7) vorgesehen ist und
dass die Kupplung (17) von außen her derart betätigbar ist, dass die beiden Teile (13;
14) der Schlossnuss (7) im Einkupplungszustand Drehmoment übertragend gekuppelt und
im Auskupplungszustand voneinander entkuppelt sind.
2. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (17) manuell betätigbar ist.
3. Türschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (17) mittels eines im Schlosskasten (1) angeordneten elektrischen Stellantriebs
(19) betätigbar ist.
4. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (17) an jedem der beiden Teile (13; 14) der Schlossnuss (7) einen Mitnehmer
(20) sowie ein gegenüber den Mitnehmern (20) verstellbares Kupplungselement (21) aufweist,
das im Einkupplungszustand die beiden Mitnehmer (20) drehfest miteinander kuppelt
und sich dann bei Drehung der Schlossnuss (7) mitbewegt.
5. Türschloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das verstellbare Kupplungselement (21) radial außerhalb der Mitnehmer (20) an einem
Kuppelschieber (22) begrenzt kreisbogenförmig verstellbar gelagert ist, der Kuppelschieber
(22) gegenüber den Mitnehmern (20) radial verstellbar gelagert ist und die Kupplung
(17) durch Verstellen des Kuppelschiebers (20) betätigbar ist.
6. Türschloss nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Stellantrieb (19) mit dem verstellbaren Kupplungselement (21) und
gegebenenfalls auch mit dem Kuppelschieber (22) in einem gemeinsamen Einbauteil (23)
im Schlosskasten (1) angeordnet ist.
7. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kupplung (17) zumindest den Einkupplungszustand eigenstabil beibehält.
8. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass mit jedem der beiden Teile (13; 14) der Schlossnuss (7) eine eigene Drückerwelle
(15; 16) Drehmoment übertragend in Eingriff steht oder in Eingriff bringbar ist, wobei
die beiden Drückerwellen (15; 16) koaxial zueinander angeordnet und ausgerichtet sind,
wobei, vorzugsweise, die beiden Drückerwellen (15; 16) in Richtung ihrer gemeinsamen
Längsachse fest, aber um die Längsachse gegeneinander frei drehbar miteinander verbunden
sind, und/oder
wobei, vorzugsweise, die beiden Drückerwellen (15; 16) an der Schlossnuss (7) axial
festgelegt sind.
9. Türschloss mit
einem Schlosskasten (1), der eine Innenseite und eine Außenseite definiert, und einem
im Schlosskasten (1) zwischen einer ausgefahrenen Verriegelungsstellung und einer
eingefahrenen Entriegelungsstellung verstellbar, insbesondere verschiebbar, gelagerten
Verriegelungselement (5), insbesondere einer Schlossfalle, insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein elektrischer Verriegelungsantrieb (25) zum Verstellen des Verriegelungselements
(5) vorgesehen ist,
dass der elektrische Verriegelungsantrieb (25) mit einem einseitigen Freilauf dergestalt
am Verriegelungselement (5) angreift, dass das Verriegelungselement (5) stets unbehindert
vom elektrischen Verriegelungsantrieb (25) in die Entriegelungsstellung bringbar ist,
wobei, vorzugsweise, der elektrische Verriegelungsantrieb (25) als Zahnrad-/Zahnstangenantrieb
mit einer ausfahrbaren Zahnstange (28) ausgeführt ist.
10. Türschloss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Verriegelungsantrieb (25) am Schlosskasten (1) angeordnet und mit
dem Verriegelungselement (5) in nur einer Verstellrichtung Kraft übertragend verbunden
ist, oder
dass der elektrische Verriegelungsantrieb (25) am Verriegelungselement (5) angeordnet
und mit diesem verstellbar ist und mit dem Schlosskasten (1) in nur einer Verstellrichtung
Kraft übertragend verbunden ist.
11. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement (5) in die Verriegelungsstellung federvorgespannt ist.
12. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine elektronische Steuerung (29) für das Türschloss im Schlosskasten (1) angeordnet
ist,
wobei, vorzugsweise, die elektronische Steuerung (29) drahtlos fernbedienbar ist.
13. Türschloss nach Anspruch 12, insbesondere nach Anspruch 12 in Verbindung mit Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet,
dass im Schlosskasten (1) an einer für Wärmeeinwirkung von außen vorzugsweise gut erreichbaren
Stelle ein Temperatursensor oder Thermoschalter (29') angeordnet ist,
dass der Temperatursensor oder Thermoschalter (29') steuerungstechnisch mit der Steuerung
(29) verbunden ist und
dass der Temperatursensor oder Thermoschalter (29') und die Steuerung (29) so ausgelegt
sind, dass dann, wenn die Temperatur am Temperatursensor oder Thermoschalter (29')
einen zuvor vorgegebenen Grenzwert überschreitet, die Kupplung (17) ausgelöst von
der Steuerung (29) in den Einkupplungszustand bringbar ist rsp. gebracht wird.
14. Türschloss mit
einem Schlosskasten (1), der eine Innenseite und eine Außenseite definiert, und einem
im Schlosskasten (1) zwischen einer ausgefahrenen Verriegelungsstellung und einer
eingefahrenen Entriegelungsstellung verstellbar, insbesondere verschiebbar, gelagerten
Verriegelungselement (5), insbesondere einer Schlossfalle, insbesondere nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement (5) als Stromzuführungselement für eine Stromversorgung
des Schlosskastens (1) ausgeführt und zu diesem Zweck mit zwei elektrischen Kontakten
(30) versehen ist, die mit elektrischen Gegenkontakten (31) an einem ortsfesten Gegenstück
(32), insbesondere an einem Schließblech, in stromführenden Kontakt bringbar sind.
15. Türschloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlosskasten (1) eine Kastenhöhe von 120 bis 200 mm, vorzugsweise von 150 bis
160 mm, und/oder eine Kastenbreite von 60 bis 100 mm, vorzugsweise von 80 bis 90 mm,
und/oder eine Kastenstärke von 10 bis 30 mm, vorzugsweise von 12 bis 20 mm, insbesondere
von 13 bis 15 mm aufweist.