[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Spülen und/oder zur Druck- und Dichtheitsprüfung
von Leitungen, insbesondere von Trinkwasser- und/oder Heizungssystemen, nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Es sind analoge und digitale Druckprüfgeräte bekannt, mit denen Leitungen auf Druck-
und Dichtheit geprüft werden können. Hierzu sind die Geräte mit Handpumpen versehen,
mit denen ein gewisser Druck aufgebracht werden kann. Die Vorschriften schreiben immer
höhere Drücke für die Druck- und Dichtheitsprüfung vor. Solche Drücke können mit den
Handpumpen jedoch nicht mehr erzeugt werden. Aus diesem Grunde ist es erforderlich,
zusätzlich zu den Geräten noch elektrische Pumpen zu verwenden, die nicht nur ein
zusätzliches, teures Gerät erfordern, sondern die darüber hinaus auch den Prüfvorgang
aufgrund der umständlichen Handhabung erschweren.
[0003] Auch wenn die Druck- und Dichtheitsprüfung mit Wasser durchgeführt wird, sind Zusatzgeräte
erforderlich, um den geforderten hohen Prüfdruck zu erreichen.
[0004] Insbesondere bei Trinkwasserleitungen ist vorgeschrieben, dass diese gespült und
gegebenenfalls auch desinfiziert werden müssen. Hierfür sind weitere Geräte erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass gattungsgemäße Gerät so auszubilden,
dass mit ihm kostengünstig und einfach die erforderlichen Spülungen und/oder Prüfungen
der Leitungssysteme ausgeführt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Gerät erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass es wenigstens einen Druckerzeuger
hat, der auf dem Grundgestell angeordnet ist und den zur Prüfung nach EN 806-4 erforderlichen
hohen Druck aufbringen kann. Dafür ist das Gerät mit einem Kompressor und/oder einer
Pumpe versehen. Mit diesen Druckerzeugern kann der erforderliche Prüfdruck erzeugt
werden. Darum sind zusätzlich zum erfindungsgemäßen Gerät keine Zusatzgeräte erforderlich.
Der Handwerker kann darum problemlos die erforderlichen Prüfungen der Leitungssysteme
durchführen. Der Druckerzeuger kann für die Druckprüfung mit Luft oder für die Druckprüfung
mit Wasser eingesetzt werden.
[0008] Bei einer anderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung hat das Gerät wenigstens eine Wasserleitung,
die mit einem Anschluss für das Wassernetz und mit einem Ausgang versehen ist, an
den beispielsweise ein Schlauch angeschlossen werden kann, der das Gerät mit dem zu
prüfenden Leitungssystem verbindet. In die Wasserleitung mündet mindestens eine Druckluftleitung,
über die Druckluft zugeführt werden kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, in das
Leitungssystem ein Wasser-Druckluft-Gemisch einzubringen. Diese Vorgehensweise wird
beim Spülen der Leitungssysteme eingesetzt. Da in der Druckluftleitung das Schaltventil
sitzt, kann der Zutritt der Druckluft zur Wasserleitung je nach Bedarf freigegeben
oder gesperrt werden. Es ist daher mit dem Gerät möglich, entweder nur mit Wasser
oder mit einem Wasser-Druckluft-Gemisch die Leitungen zu spülen. Das Schaltventil
ist vorteilhaft ein 3/2-Wegeventil.
[0009] Die Druckluft kann, wenn das Schaltventil geöffnet ist, kontinuierlich oder auch
impulsartig zugeführt werden. Der Anwender des erfindungsgemäßen Gerätes hat dadurch
die Möglichkeit, je nach den vorhandenen Verhältnissen das günstigste Spülverfahren
mit und ohne Druckluft auszuwählen, wobei die Druckluft darüber hinaus auch noch ständig
oder impulsartig zugeführt werden kann.
[0010] In der Druckluftleitung sitzt wenigstens ein Kompressor, mit dem der für den jeweiligen
Einsatzfall erforderliche Druck der Druckluft einfach erzeugt werden kann.
[0011] Dem Kompressor ist vorteilhaft mindestens ein Druckluftbehälter nachgeschaltet. Dadurch
ist sichergestellt, dass bereits mit Einschalten des Gerätes eine ausreichende Druckluftmenge
zur Verfügung steht. Mit dem Kompressor kann der Druckluftbehälter in einfacher Weise
mit Druckluft nachgefüllt werden.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist an das Schaltventil eine weitere Druckluftleitung
angeschlossen. Sie ist mit einem Anschluss versehen, an den mit einem Schlauch oder
dergleichen das zu prüfende Leitungssystem angeschlossen werden kann. Über diesen
Anschluss ist somit eine Druckprüfung mit Druckluft möglich. In der weiteren Druckluftleitung
sitzt ein weiteres Schaltventil, mit dem die weitere Druckluftleitung geöffnet oder
gesperrt werden kann, je nach der vom Benutzer des Gerätes durchzuführenden Prüfung.
[0013] Das weitere Schaltventil bildet in vorteilhafter Weise einen Umschalter für eine
Druckprüfung mit Luft oder mit Flüssigkeit, vorzugsweise mit Wasser. Je nach Schaltstellung
dieses weiteren Schaltventiles kann der Anwender des Gerätes das für die Prüfung erforderliche
Medium auswählen.
[0014] Bevorzugt ist das weitere Schaltventil ein 3/2-Wegeventil.
[0015] An das weitere Schaltventil ist bei einer vorteilhaften Ausbildung des Gerätes eine
Luftzuführleitung angeschlossen, die ihrerseits dieses weitere Schaltventil mit einem
Druckerzeuger für das flüssige Medium verbindet. Je nach Schaltstellung des weiteren
Schaltventiles lässt sich somit das Gerät von einer Druckprüfung mit Luft auf eine
Druckprüfung mit Flüssigkeit, insbesondere Wasser, umstellen.
[0016] Bei einer weiteren erfindungsgemäßen Ausbildung wird der Druckluftbehälter durch
einen Grundrahmen des Grundgestelles des erfindungsgemäßen Gerätes gebildet. Der Grundrahmen
ist entsprechend hohl und druckdicht ausgebildet. Als Druckluftbehälter ist somit
kein gesonderter, auf dem Grundgestell zu befestigender Behälter erforderlich, der
zusätzlichen Bauraum benötigen würde. Der Grundrahmen ist ohnehin am Gerät vorgesehen,
so dass kein zusätzlicher Bauraum benötigt wird. Das erfindungsgemäße Gerät kann dadurch
sehr kompakt ausgebildet sein.
[0017] Der Grundrahmen ist vorteilhaft spiegelsymetrisch zur Längsmittelebene des Grundgestells
ausgebildet. Diese Gestaltung des Grundrahmens ermöglicht einen platzsparenden Anbau
der verschiedenen Bauteile des Gerätes und trägt zu einer kompakten Bauweise bei.
Zudem kann durch diese Gestaltung der Schwerpunkt des Gerätes günstig gelegt werden.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Grundrahmen zwei u-förmige Rahmenteile
auf, die stehend angeordnet sind und durch zwei horizontale Rahmenteile ineinander
übergehen. Die u-förmigen Rahmenteile sind vorteilhaft einander gegenüberliegend am
Gerät vorgesehen. Die Schenkel dieser Rahmenteile erstrecken sich vorteilhaft nach
unten, so dass die horizontalen Rahmenteile im unteren Bereich des Gerätes angeordnet
sind. Diese Ausbildung trägt zu einem günstigen tief liegenden Schwerpunkt des Gerätes
bei, wodurch die Handhabung des Gerätes wesentlich vereinfacht wird. Der Grundrahmen
mit den Rahmenteilen lässt sich sehr einfach herstellen, weil als Ausgangsmaterial
Rohre verwendet werden können, die sich einfach in die gewünschte Form biegen und
dann in geeigneter Weise druckdicht miteinander verbinden lassen, beispielsweise durch
einen Schweißvorgang. Vorteilhaft werden die u-förmigen Rahmenteile so gebogen, dass
sie einen Teil der horizontalen Rahmenteile aufweisen. Die horizontalen Rahmenteile
der beiden u-förmigen Rahmenteile werden zusammengeschweißt, wodurch sich der Grundrahmen
ergibt.
[0019] An den horizontalen Rahmenteilen des Grundrahmens ist vorteilhaft ein Boden befestigt.
Auf ihm lassen sich die verschiedenen Bauteile und Aggregate des Gerätes montieren.
Der Grundrahmen hat somit nicht nur die Funktion eines Druckluftbehälters, sondern
dient auch als Tragrahmen, mit dem die auf dem Boden und/oder am Grundrahmen montierten
Bauteile getragen werden.
[0020] Auf dem Boden ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform eine stehende Trennwand
angeordnet. Mit ihr ist es möglich, im Gerät zwei nebeneinander liegende Einbauräume
zu schaffen, in denen die jeweiligen Bauteile beziehungsweise Aggregate montiert werden
können. Die Trennwand kann hierbei so ausgebildet sein, dass sie die Komponenten auf
der einen und auf der anderen Seite optimal gegeneinander abschirmt, so dass eine
gegenseitige Beeinflussung dieser Komponenten nicht möglich ist. So kann die Trennwand
beispielsweise als Wärmeschutzwand ausgebildet sein, die dafür sorgt, dass die im
Betrieb des Gerätes gebildete Wärme einzelner Aggregate so abgeleitet wird, dass andere
Komponenten durch die Wärme nicht beeinträchtigt sind. So kann das Gerät beispielhaft
derart aufgebaut sein, dass sich auf einer Seite der Trennwand die wärmeunempfindlichen
Bauteile befinden, während auf der anderen Seite die wärmeerzeugenden Bauteile, wie
etwa der Kompressor oder die Pumpe, angeordnet sind. Die Trennwand eignet sich auch
als Montagewand, an der sich die Komponenten des Gerätes befestigen lassen.
[0021] Die Schaltventile sind vorteilhaft an eine Steuerung angeschlossen. Mit der Steuerung
lassen sich die Schaltventile von der Bedienperson in gewünschtem Maße schalten.
[0022] Damit eine einfache Eingabe möglich ist, ist das Gerät vorteilhaft mit wenigstens
einem Steuerpult versehen, das mit Eingabeelementen zur Eingabe von Daten und/oder
Befehlen in die Steuerung versehen ist. Der Anwender kann am Steuerpult die für den
jeweiligen Einsatzfall notwendigen Eingaben ausführen. So kann er das Gerät beispielsweise
für einen Spülvorgang einstellen oder für eine Druck- und Dichtheitsprüfung.
[0023] Das Gerät kann auch einen Anschluss für ein druckluftbetriebenes Werkzeug haben.
Dieser Anschluss ist vorteilhaft an den Druckluftbehälter angeschlossen. Dadurch besteht
für den Benutzer des Gerätes die Möglichkeit, nicht nur die Leitungssysteme zu spülen
beziehungsweise zu prüfen, sondern auch im Zusammenhang mit der Verlegung von Leitungen
anfallende Installationsarbeiten mit entsprechenden druckluftbetriebenen Werkzeugen
durchzuführen.
[0024] Das erfindungsgemäße Gerät ermöglicht dem Anwender, unterschiedlichste Funktionen
durchzuführen, wofür nur das einzige Gerät notwendig ist und Zusatzgeräte nicht benötigt
werden.
[0025] Der Anmeldungsgegenstand ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche,
sondern auch durch alle in den Zeichnungen und der Beschreibung offenbarten Angaben
und Merkmale. Sie werden, auch wenn sie nicht Gegenstand der Ansprüche sind, als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
[0026] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0027] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Gerät,
- Fig. 2
- das erfindungsgemäße Gerät gemäß Fig. 1 in einer anderen perspektivischen Darstellung,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung ein Grundgestell des Gerätes gemäß den Figuren 1 und
2,
- Fig. 4
- einen hydropneumatischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Gerätes.
[0028] Das im Folgenden beschriebene Gerät hat eine Maximalausstattung, mit der es möglich
ist, folgende Gerätefunktionen auszuführen:
- 1. Spülen von Trinkwasser- und Heizungssystemen mit Wasser.
- 2. Spülen von Trinkwasser- und Heizungssystemen mit Wasser und konstanter Druckluft.
- 3. Spülen von Trinkwasser- und Heizungssystemen mit Wasser und Druckluftimpulsstößen.
- 4. Desinfektion und Konservierung von Trinkwasser- und Heizungssystemen.
- 5. Druck- und Dichtheitsprüfung von Trinkwasser- und Heizungssystemen mit Druckluft.
- 6. Antrieb von Druckluftwerkzeugen.
- 7. Aufpumpen von Behältern aller Art (Luftpumpe).
- 8. Druck- und Dichtheitsprüfung von Trinkwasser- und Heizungssystemen mit Wasser.
[0029] Mit dem Gerät erhält der Anwender die Möglichkeit, die oben angegebenen acht Funktionen
auszuführen, ohne dass er weitere Geräte hierzu benötigt. Das Gerät kann aber auch
so ausgestattet sein, dass mit ihm nur die Funktion 5 oder die Funktion 8 oder auch
beide Funktionen 5 und 8 ausgeführt werden können. Weiter ist es möglich, das Gerät
so auszustatten, dass es die Funktionen 1 bis 7 ausführen kann. In der Maximalausstattung
kann das Gerät alle Funktionen 1 bis 8 ausführen.
[0030] Das Gerät hat einen Grundrahmen 1 (Fig. 3), der zwei parallel zueinander liegende
Rahmenteile 2, 3 aufweist. Die beiden Rahmenteile 2, 3 gehen an beiden Enden jeweils
bogenförmig gekrümmt in aufwärts gerichtete Rahmenteile 4, 5; 6, 7 über. Die Rahmenteile
4 bis 7 verlaufen parallel zueinander sowie senkrecht zu den beiden unteren Rahmenteilen
2, 3. Am oberen Ende gehen die Rahmenteile 4, 6 bogenförmig gekrümmt in einen Rahmenteil
8 und die Rahmenteile 5, 7 bogenförmig gekrümmt in einen Rahmenteil 9 über. Die beiden
Rahmenteile 8, 9 liegen parallel zueinander und vorteilhaft auf gleicher Höhe. Aufgrund
der beschriebenen Ausbildung wird der Grundrahmen 1 an den beiden Längsseiten des
Gerätes durch die u-förmig zueinander liegenden Rahmenteile 2, 4, 5 bzw. 3, 6, 7 gebildet,
die durch den oberen Rahmenteil 9, 8 miteinander verbunden sind. Diese u-förmigen
Rahmenbereiche zeichnen sich dadurch aus, dass die Rahmenteile 4, 5 und 6, 7 vom unteren
Rahmenteil 2, 3 aufwärts verlaufen.
[0031] An den beiden Schmalseiten des Gerätes wird der Grundrahmen 1 durch die u-förmig
angeordneten Rahmenteile 4, 6, 8 und 5, 7, 9 gebildet, wobei die Rahmenteile 4, 6
und 5, 7 vom oberen Rahmenteil 8, 9 aus sich nach unten erstrecken. Die u-förmigen
Rahmenteile werden aus zwei Rohren hergestellt. Sie werden so gebogen, dass die u-förmigen
Rahmenteile 4, 6, 8 und 5, 7, 9 noch einen Teil der horizontalen Rahmenteile 2, 3
aufweisen. Die so gebogenen Rahmenteile werden mit den horizontalen Abschnitten aneinandergesetzt
und miteinander druckdicht verschweißt. Die horizontalen Abschnitte bilden die Rahmenteile
2, 3 des Grundrahmens 1. Die Schweißstelle, die sich vorteilhaft in halber Länge der
Rahmenteile 2, 3 befindet, ist in Fig. 3 durch eine gestrichelte Linie angegeben.
[0032] Aufgrund der beschriebenen Gestaltung des Grundrahmens 1 hat das Gerät eine hohe
Steifigkeit.
[0033] Zwischen den beiden unteren Rahmenteilen 2, 3 ist ein Boden 10 befestigt, der vorzugsweise
durch eine Platte gebildet wird. Im Bereich zwischen den beiden Rahmenteilen 2, 3
befindet sich eine Trennwand 11, die sich senkrecht zum Boden 10 erstreckt und auf
ihm befestigt ist. Die Trennwand 11 wird ebenfalls vorteilhaft durch eine Platte gebildet,
die im Ausführungsbeispiel rechteckigen Umriss hat und sich über die gesamte Länge
des Bodens 10 erstreckt. Die aufwärts verlaufenden Schmalseiten 12, 13 der Trennwand
11 sind jeweils abgewinkelt. Die Schmalseite 12 ist u-förmig abgewinkelt. Die gegenüber
liegende Schmalseite 13 ist lediglich rechtwinklig abgebogen. Die Form dieser Schmalseiten
12, 13 richtet sich nach denjenigen Aggregaten, die am Boden 10 und/oder an der Trennwand
11 montiert werden sollen.
[0034] Zur Versteifung des Grundrahmens 1 sind die beiden Rahmenteile 4, 6 durch eine Querstrebe
14 miteinander verbunden, die sich mit geringem Abstand unterhalb des Rahmenteiles
8 befindet. Auch die gegenüber liegenden vertikalen Rahmenteile 5, 7 sind mit geringem
Abstand unterhalb des Rahmenteiles 9 durch eine Querstrebe 15 miteinander verbunden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich die beiden Querstreben 14, 15 auf
gleicher Höhe, können aber, je nach Gestaltung des Gerätes, auch in unterschiedlicher
Höhe vorgesehen sein. Die Trennwand 11 kann je nach Aufbau des Gerätes unterschiedlich
hoch sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der obere Rand der Trennwand
11 mit Abstand im Bereich unterhalb der Querstreben 14, 15, in Längsrichtung der Rahmenteile
2, 3 gesehen.
[0035] Der Grundrahmen 1 hat nicht nur eine Stütz- und Tragfunktion für das Gerät und die
Aggregate, sondern dient auch als Druckluftbehälter. Dementsprechend sind die Rahmenteile
2 bis 9 durch Rohre gebildet, die druckdicht miteinander verbunden sind. Darum wird
kein gesonderter Behälter für die Druckluft benötigt, so dass das Gerät insgesamt
kompakt ausgebildet sein kann.
[0036] Anhand des Hydropneumatik-Schaltplanes gemäß Fig. 4 wird zunächst der Aufbau des
Gerätes erläutert. Es hat einen Wasseranschluss 16, über den das Gerät an das Wassernetz
angeschlossen werden kann. In der an den Wasseranschluss 16 anschließenden Wasserleitung
17 befindet sich ein Druckaufnehmer 18, dem ein Wasserzähler 19 und ein Rückschlagventil
20 in der Wasserleitung 17 nachgeschaltet sind. Das Rückschlagventil 20 verhindert,
dass das Wasser zurück in Richtung auf den Wasseranschluss 16 gelangt. Die Wasserleitung
17 hat einen Auslass 21, über den das Wasser in die zu spülenden und/oder zu prüfenden
Wasserleitungen der jeweiligen Installation gelangt. Der Auslass 21 ist ebenso wie
der Wasseranschluss 16 als Kupplung ausgebildet, so dass ein einfacher Anschluss an
das Wassernetz bzw. an die Installations-Wasserleitungen, ggf. über Schlauchstücke,
möglich ist. Die Wasserleitung 17 verläuft, wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt,
im Wesentlichen horizontal durch das Gerät. Der Wasseranschluss 16 befindet sich im
Bereich zwischen dem oberen Rahmenteil 8 und der Querstrebe 14. Der Auslass 21 an
der gegenüber liegenden Seite des Gerätes befindet sich zwischen dem oberen Rahmenteil
9 und der Querstrebe 15. Damit ein einfacher Anschluss möglich ist, ragen der Wasseranschluss
16 und/oder der Auslass 21 geringfügig nach außen vor. Da sich der Wasseranschluss
16 und der Auslass 21 nahe den oberen Rahmenteilen 8, 9 befinden, kann der Benutzer
des Gerätes diese Anschlüsse bequem erreichen.
[0037] Soll das Leitungssystem der jeweiligen Installation mit Wasser gespült werden, wird
das Gerät über den Wasseranschluss 16 an das Wassernetz angeschlossen. Über den Auslass
21 wird die Verbindung zu den Leitungen der Installation hergestellt. Es können dann
die Leitungsrohre der Installation mit Wasser gespült werden. Über den Druckaufnehmer
18 lässt sich der zum Durchspülen der Rohre erforderliche Wasserdruck zuverlässig
ermitteln. Mit Hilfe des Wasserzählers 19 lässt sich die durchfließende Wassermenge
zuverlässig bestimmen.
[0038] Bei den Leitungen kann es sich um Trinkwasser- und/oder um Heizungsleitungen handeln,
die mit Wasser gespült werden. Mit dem Gerät lassen sich generell alle Leitungen mit
gasförmigen oder flüssigen Medien spülen bzw. prüfen, z.B. Gasleitungen, Förderleitungen
und dgl.
[0039] Hinsichtlich der Spülung, der Druckprüfung und Dichtheitsprüfung sind Vorschriften
zu beachten, insbesondere EN 806-4.
[0040] Mit dem Gerät ist auch eine Spülung mit Wasser und konstant zugeführter Druckluft
möglich. Hierfür ist das Gerät mit einem Kompressor 22 versehen, der auf dem Boden
10 aufstehend befestigt ist. An den Kompressor 22 ist eine Druckluftleitung 23 angeschlossen,
die den Kompressor 22 mit dem Druckluftbehälter 1 verbindet, der durch den Grundrahmen
des Gerätes gebildet ist. Zwischen dem Kompressor 22 und dem Druckluftbehälter 1 sitzt
in der Druckluftleitung 23 ein gegen den Kompressor 22 schließendes Rückschlagventil
24. An den Druckluftbehälter 1 ist eine Zuführleitung 25 angeschlossen, die den Druckluftbehälter
1 mit einem Anschluss 26 für ein Druckluftwerkzeug verbindet. Der Installateur kann
somit wahlweise an den Anschluss 26 Druckluftwerkzeuge anschließen, wie sie häufig
bei Sanitärinstallationen eingesetzt werden. In der Zuführleitung 25 sitzt ein Druckminderer
27, mit dem der Druck auf den für das an den Anschluss 26 angeschlossene Druckluftwerkzeug
angepasst werden kann. Zur Überwachung des geminderten Druckes setzt in der Zuführleitung
25 zwischen dem Anschluss 26 und dem Druckminderer 27 vorteilhaft ein Manometer 28.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, befindet sich das Manometer 28 gut ablesbar im Bereich
zwischen den beiden Rahmenteilen 4 und 5 des Grundrahmens 1. Der Druckminderer 27
ist ebenfalls in diesem Bereich neben dem Manometer 28 vorgesehen (Fig. 1).
[0041] Im Bereich zwischen dem Druckluftbehälter 1 und dem Druckminderer 27 sitzt in der
Zuführleitung 25 ein Druckschalter 29, der als Notaus im Gefahrenfalle dient, mit
dem der Kompressor 22 abgeschaltet werden kann. Wie Fig. 1 zeigt, befindet sich der
Druckschalter 29 an einer gut zugänglichen Stelle des Gerätes im Bereich zwischen
den beiden oberen Rahmenteilen 8 und 9.
[0042] Die Druckluftleitung 23 mündet in die Wasserleitung 17 und ist gegenüber dieser durch
ein Rückschlagventil 30 abgesichert. Es verhindert, dass Wasser aus der Wasserleitung
17 in die Druckluftleitung 23 gelangt. Dem Druckluftbehälter 1 nachgeschaltet ist
ein Filter 31, der aus der durch die Druckluftleitung 23 strömenden Druckluft Verunreinigungen
ausfiltert. In der Druckluftleitung 23 sitzt hinter dem Filter 31 ein Druckregler
32, mit dem der Durchgang der Druckluft zur Wasserleitung 17 gesteuert werden kann.
In Fig. 4 befindet sich der Druckregler 32 in seiner Sperrstellung, so dass keine
Druckluft in die Wasserleitung 17 gelangt.
[0043] Dem Druckregler 32 nachgeschaltet ist ein Druckaufnehmer 33, der den Druckregler
34 schaltet. Der Druckaufnehmer 33 ist im Ausführungsbeispiel für einen Druckbereich
bis etwa 10 bar ausgelegt. Mit dem Druckregler 34 kann ein zu hoher Druck in der Druckluftleitung
abgebaut werden. In Fig. 4 befindet sich der Druckregler 34 in seiner Sperrstellung,
so dass bei durch den Druckregler 32 freigegebener Druckluftleitung 23 der Druck nicht
abgebaut wird. Sollte der Druck der Druckluft über einen vorgegebenen Wert ansteigen,
wird der Druckregler 34 in seine Durchlassstellung verstellt, so dass ein zu hoher
Druck in der Druckluftleitung 23 entsprechend abgebaut werden kann. Der Druckregler
34 wird über eine entsprechende Steuerung automatisch geschaltet, so dass gewährleistet
ist, dass bei geöffnetem Druckregler 32 die Druckluft mit dem vorgeschriebenen Druck
in die Wasserleitung 17 eingebracht wird.
[0044] Zwischen dem Druckregler 34 und dem Rückschlagventil 30 sitzt in der Druckluftleitung
23 ein Schaltventil 35, das vorteilhaft ein 3/2-Wegeventil ist. Es befindet sich in
der Darstellung gemäß Fig. 4 in Durchlassstellung.
[0045] Soll die an den Auslass 21 des Gerätes angeschlossene Installation durch ein Gemisch
von Wasser und Druckluft gespült werden, dann wird der Druckregler 32 in die Durchlassstellung
verstellt, so dass die Druckluft über die Leitung 23 in die Wasserleitung 17 gelangt.
Der Anschluss der Druckluftleitung 23 an die Wasserleitung 17 befindet sich im Bereich
zwischen dem Rückschlagventil 20 und dem Auslass 21. Durch den Druckaufnehmer 33 in
Verbindung mit dem Druckregler 34 ist gewährleistet, dass die Druckluft mit dem erforderlichen
Druck in die Wasserleitung 17 gelangt. Die Druckluft kann kontinuierlich oder impulsartig
in die Wasserleitung 17 eingegeben werden, je nach dem gewünschten Spülverfahren.
[0046] Das Gerät bietet auch die Möglichkeit, die Leitungen der Installation mittels einer
Druckprüfung mit Luft zu untersuchen. Hierfür ist das Modul 36 vorgesehen (Fig. 4).
Es hat eine Druckluftleitung 39, die mit einem Druckluftanschluss 37 versehen ist.
Die Druckluftleitung 39 ist über ein Wegeventil 40 an eine Luftzuführleitung 41 anschließbar.
Das Wegeventil 40 ist im Ausführungsbeispiel ein 3/2-Wegeventil. Mit dem Wegeventil
40 kann das Gerät umgeschaltet werden von einer Druckprüfung mit Luft auf eine Druckprüfung
mit Wasser.
[0047] Die Luftzuführleitung 41 ist an eine Pumpe 42 angeschlossen, die eine hydropneumatische
Pumpe ist, mit der Wasser aus einer Wasserleitung 43 gepumpt werden kann. Die Wasserleitung
43 hat einen Anschluss 44, über den das Gerät an das Wassernetz angeschlossen werden
kann. Die Wasserleitung 43 ist durch ein Rückschlagventil 45 gegen das Wassernetz
gesichert.
[0048] Mit der hydropneumatischen Pumpe 42 wird das Wasser einem Ausgang 46 zugeführt, über
den das Gerät mit den zu prüfenden Leitungen der Installation verbunden werden kann,
beispielsweise über einen Druckschlauch.
[0049] In der Wasserleitung 43 sitzt der hydropneumatischen Pumpe 42 nachgeschaltet ein
Rückschlagventil 47, das gegen die hydropneumatische Pumpe 42 schließt.
[0050] Dem Ausgang 46 vorgeschaltet ist ein Druckaufnehmer 48, der einen Druckregler 49
schaltet. Der Druckaufnehmer 48 ist auf einen Druckbereich beispielsweise bis etwa
40 bar ausgelegt. Mit dem Druckaufnehmer 48 kann der Druck des Wassers in der Wasserleitung
43 auf einem vorgegebenen Wert gehalten werden. Sollte der Wasserdruck zu hoch sein,
dann wird der Druckregler 49 umgeschaltet, so dass über den nunmehr offenen Druckregler
49 der Wasserdruck abgebaut werden kann. Sobald der Wasserdruck den erforderlichen,
für die Prüfung vorgesehenen Wert erreicht, wird der Druckregler 49 wieder in seine
in Fig. 4 dargestellte Sperrstellung verstellt.
[0051] Dem Rückschlagventil 47 nachgeschaltet ist ein Sicherheitsventil 50, das bei Überschreiten
eines maximalen Druckes in der Wasserleitung 43 öffnet, so dass der Druck abgebaut
werden kann. In Fig. 4 ist das Sicherheitsventil 50 in der Schließstellung dargestellt.
Zwischen dem Sicherheitsventil 50 und dem Druckaufnehmer 48 sowie dem Druckregler
49 liegt ein Rückschlagventil 51, das in Richtung auf das Sicherheitsventil 50 schließt.
[0052] Die Wasserleitung 43 mit der hydropneumatischen Pumpe 42, dem Druckaufnehmer 48,
dem Druckregler 49 und dem Sicherheitsventil 50 bilden ein Modul 52, mit dem eine
Druckprüfung mit Wasser der Leitungen der Installation durchgeführt werden kann.
[0053] An die hydropneumatische Pumpe 42 ist die Luftzuführleitung 41 angeschlossen, die
über das Wegeventil 40 an eine Druckluftleitung 53 anschließbar ist. Sie ist an das
Wegeventil 35 angeschlossen und weist ein Wegeventil 54 auf, das vorteilhaft ein Magnetventil
ist. Die Druckluftleitung 53 ist durch ein Sicherheitsventil 55 abgesichert, das bei
Überschreiten eines vorgegebenen Drucks öffnet. Im Ausführungsbeispiel ist das Sicherheitsventil
55 so ausgelegt, dass es bei Überschreiten eines Druckes von 1,8 bar öffnet. Selbstverständlich
ist dieser Druckwert nicht als beschränkend anzusehen.
[0054] Zwischen dem Sicherheitsventil 55 und dem Wegeventil 54 sitzt in der Druckluftleitung
53 ein Druckaufnehmer 56, der im Ausführungsbeispiel für einen Druckbereich bis etwa
200 mbar ausgelegt ist.
[0055] Das Wegeventil 54, das Sicherheitsventil 55, der Druckaufnehmer 56 und der Druckluftanschluss
37 sind Bestandteil des Moduls 36, mit dem eine Druckprüfung mit Luft des Leitungssystems
der Installation vorgenommen werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist das Modul 36
so ausgelegt, dass es für eine Druckprüfung mit Luft von 150 mbar oder mit 3 bar eingesetzt
werden kann. Darüber hinaus ist es in vorteilhafter Weise möglich, über den Druckluftanschluss
37 ein Desinfektionsmittel beizumischen. Der Druckluftanschluss 37 kann auch zum Aufpumpen
von Behältern aller Art herangezogen werden (Luftpumpe). Der Druck kann über den Druckaufnehmer
33 und den Druckregler 32 eingestellt werden.
[0056] Die Luftzuführleitung 41 ist im Bereich zwischen dem Wegeventil 35 und dem Wegeventil
54 an die Druckluftleitung 53 angeschlossen.
[0057] In der Stellung nach Fig. 4 ist das Wegeventil 54 in seiner Schließstellung. Das
Wegeventil 40 ist so geschaltet, dass die Druckluftleitung 39 mit der Druckluftleitung
53 verbunden ist. Das Wegeventil 35 ist jedoch so geschaltet, dass die Druckluftleitung
53 nicht mit der Druckluftleitung 23 verbunden ist. Die Luftzuführleitung 41 ist durch
das Wegeventil 40 gegenüber der Druckluftleitung 53 abgesperrt. Da sich der Druckregler
32 in Sperrstellung befindet, ist die Druckluftleitung 23 gegenüber der Wasserleitung
17 gesperrt.
[0058] Das Gerät wird bei diesem Schaltzustand über den Wasseranschluss 16 an das Wassernetz
angeschlossen. An den Auslass 21 wird über einen Schlauch das Leitungssystem der zu
spülenden Installation angeschlossen. Durch Öffnen eines (nicht dargestellten) Hahns
wird die Wasserleitung 17 freigegeben, so dass das Wasser aus dem Wassernetz in das
Leitungssystem der Installation gelangt, das dadurch im erforderlichen Maße durchgespült
wird. Das Leitungssystem kann insbesondere ein Trinkwasser- oder ein Heizungssystem
sein. Der Spülvorgang muss bei einer Trinkwasser-Installation möglichst bald nach
der Installation und einer Druckprüfung sowie unmittelbar vor der Inbetriebnahme mit
Trinkwasser gespült werden (EN 806-4). Die Prüfvorschriften schreiben vor, dass in
regelmäßigen Abständen (bis zu 7 Tagen) gespült werden muss, wenn das Leitungssystem
nicht unmittelbar nach der Inbetriebnahme in Betrieb genommen wird. Mit dem Gerät
ist es einfach und zuverlässig möglich, diesen erforderlichen Spülvorgang vorzunehmen.
[0059] Nach EN 806-4 ist es auch möglich, das Leitungssystem der Installation mit einem
Wasser-Luft-Gemisch zu spülen. Um dies zu ermöglichen, wird der Druckregler 32 aus
der Sperr- in die Durchlassstellung verstellt. Damit kann die Druckluft aus dem Druckluftbehälter
1 über das Filter 31 und das Wegeventil 35 in die Wasserleitung 17 gelangen. Somit
strömt aus dem Auslass 21 ein Wasser-Luft-Gemisch, mit dem das Leitungssystem der
Installation gespült wird. Die Druckluft kann hierbei kontinuierlich zugeführt werden.
Es ist aber auch möglich, in das Wasser in der Wasserleitung 17 Druckluft impulsartig
einzubringen. Die Druckluftimpulsstöße können beispielsweise dadurch erzeugt werden,
dass der Druckregler 32 in Zeitabständen immer wieder geöffnet und geschlossen wird.
[0060] Mit dem Gerät ist es auch möglich, eine Desinfektion des Leitungssystems durchzuführen.
Das Desinfektionsmittel befindet sich in einem Behältnis, das an den Auslass 37 angeschlossen
wird. Hierfür kann an den Auslass 37 ein T-Kupplungsstück angeschlossen werden. Der
Anschluss für die Druckluftleitung 39 befindet sich im T-Fuß des T-Stückes. An den
T-Fuß wird das Desinfektionsbehältnis angeschlossen. Der T-Steg ist an einem Ende
mit dem Auslass 37 und mit dem anderen Ende an das Leitungssystem der In-stallation
angeschlossen. Das Wegeventil 35 ist aus der in Fig. 4 dargestellten Stellung umgeschaltet,
so dass die vom Druckluftbehälter 1 kommende Druckluft über die Druckluftleitung 23,
das umgeschaltete Wegeventil 35, die Druckluftleitung 53, das Wegeventil 40 und die
Druckluftleitung 39 zum Anschluss 37 gelangt.
[0061] Mit dem Gerät kann außerdem eine Druck- und Dichtheitsprüfung des Trinkwasser- und
des Heizungssystems der Installation mit Druckluft durchgeführt werden. Eine solche
Prüfung ist im ZVSHK-Merkblatt T 82-2011 "Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-Installationen
mit Druckluft, Inertgas oder Wasser" festgelegt. Hierbei wird vorgeschrieben, zunächst
eine Vorprüfung mit 150 mbar durchzuführen. Für diese Vorprüfung sind bestimmte Prüfzeiten
vorgeschrieben. Im Anschluss daran ist eine Belastungsprüfung (Hauptprüfung) durchzuführen,
bei der der Druck auf z.B. 3 bar erhöht wird. Auch dieses Prüfverfahren kann mit dem
Gerät in einfacher Weise durchgeführt werden. Für die Druckprüfung mit Luft wird an
den Druckluftanschluss 37 ein Druckluftschlauch angeschlossen, der seinerseits an
das Leitungssystem der Installation angeschlossen wird. Das Wegeventil 35 wird aus
der Stellung gemäß Fig. 4 umgeschaltet, so dass die Druckluft vom Kompressor 22 bzw.
vom Druckluftbehälter 1 über die Leitung 23 und das umgeschaltete Wegeventil 35 sowie
über das Wegeventil 40, das die Stellung gemäß Fig. 4 einnimmt, in die Druckluftleitung
39 gelangt. Für die Vorprüfung mit dem geringen Druck (150 mbar) wird das Wegeventil
54 aus der Stellung gemäß Fig. 4 umgeschaltet. Mit dem Druckaufnehmer 56 wird der
erforderliche geringe Druck erfasst und der Druckregler 34 entsprechend geregelt.
Der Druckregler 34 stellt sicher, dass bei Überschreiten dieses Vorprüfungsdruckes
der Druck entsprechend abgebaut wird. Das nachgeschaltete Sicherheitsventil 55 schützt
den Druckaufnehmer 56.
[0062] Nach Durchführung der Vorprüfung innerhalb der vorgeschriebenen Prüfzeit wird das
Wegeventil 54 in die in Fig. 4 dargestellte Stellung zurückgeschaltet. Dies hat zur
Folge, dass nunmehr am Druckluftauslass 37 der notwendige höhere Prüfdruck (bis z.B.
3 bar) bereitgestellt werden kann. Der Druckaufnehmer 33 ist für diesen Druckbereich
ausgelegt, so dass gewährleistet ist, dass die Druckluft im erforderlichen Prüfdruck
über den Druckluftauslass 37 in das Leitungssystem gelangt. Sollte der Prüfdruck überschritten
werden, wird über den Druckregler 34 der Druck entsprechend abgebaut.
[0063] Schließlich ist es mit dem Gerät auch möglich, eine Druck- und Dichtheitsprüfung
von Trinkwasser durchzuführen. Die entsprechenden Vorschriften hierfür finden sich
in EN 806-4:2010 und ZVSHK-Merkblatt T 82-2011. Je nach Art des Leitungssystems (Metallrohre,
Kunststoffrohre, Mehrschichtverbundrohre und dgl.) sind unterschiedliche Prüfbedingungen
vorgesehen.
[0064] Die Druckprüfung mit Wasser erfolgt mit Hilfe des Moduls 52. Über den Anschluss 44
erfolgt die Verbindung zum Wassernetz. Die hydropneumatische Pumpe 42 fördert das
Wasser über die Wasserleitung 43 zum Ausgang 46, über den das Gerät mit dem Leitungssystem
der Installation verbunden wird. Die Wegeventile 35 und 40 werden aus der Stellung
gemäß Fig. 4 umgeschaltet, so dass die Druckluft vom Kompressor 22 bzw. vom Druckluftbehälter
1 über die Druckluftleitungen 23, 53 in die Luftzuführleitung 41 gelangt. Die hydropneumatische
Pumpe 42 wird zur Erzeugung des notwendigen Wasserdrucks dementsprechend mit der notwendigen
Druckluft versorgt.
[0065] Am Ausgang 46 steht somit der für die Druckprüfung mit Wasser erforderliche Prüfdruck
zur Verfügung. Der Druckaufnehmer 48 in Verbindung mit dem Druckregler 49 stellen
sicher, dass bei Überschreiten des Prüfdruckes durch Öffnen des Druckreglers 49 der
Druck entsprechend abgebaut wird.
[0066] Mit dem beschriebenen Gerät in der Maximalausstattung können sämtliche Spül-, Desinfektions-
und Druck-/Dichtheitsprüfungen von Leitungssystemen durchgeführt werden. Für die einzelnen
Funktionen sind somit keine eigenen Geräte erforderlich. Für den Anwender ist dies
eine große Erleichterung, da er mit ein und demselben Gerät die unterschiedlichsten
Funktionen wahlweise durchführen kann. Der Anwender hat an der Baustelle mit dem Gerät
alle Möglichkeiten, je nach Bedarf die unterschiedlichen Vorgänge durchzuführen. Die
Umsteuerung der verschiedenen Ventile erfolgt mittels einer Software, die über ein
Bedienfeld 57 eines Steuerpults 58 vom Benutzer betätigt werden kann. Er wird menügesteuert
durch das Programm geführt, wobei die einzelnen Einstellungen auf einem Display 59
gut sichtbar angezeigt werden. Das Bedienfeld 57 hat Eingabeelemente, mit denen der
Anwender die erforderlichen Einstellungen zuverlässig vornehmen kann. Das Steuerpult
58 befindet sich im oberen Bereich des Gerätes (Fig. 2) und ist geneigt angeordnet,
so dass der Bediener das Bedienfeld 57 einfach betätigen und das Display 59 gut beobachten
kann.
[0067] Die einzelnen Komponenten des Gerätes sind beiderseits der Trennwand 11 angeordnet,
so dass sich eine sehr kompakte und niedrige Bauweise des Gerätes ergibt. So sind
der Kompressor 22, der Druckminderer 27, das Manometer 28 und der Druckschalter 29
auf der einen Seite der Trennwand 11 angeordnet (Fig. 1). Auf der gegenüber liegenden
Seite der Trennwand 11 befinden sich die Druckregler 32, 34, 49 und die Wegeventile
35, 40. Die Druckregler und Wegeventil sind platzsparend übereinander angeordnet (Fig.
2). Dabei sind diese Bauteile benachbart zum Rahmenteil 6 angeordnet. Auf dieser Seite
der Trennwand 11 befinden sich auch die hydropneumatische Pumpe 42, das Filter 31,
der Druckaufnehmer 48 und das Steuerpult 58.
[0068] Aufgrund der Verteilung der verschiedenen Komponenten beiderseits der Trennwand 11
ergibt sich eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, so dass das Gerät bequem vom Benutzer
gefahren werden kann. Am Grundrahmen 1 sind entsprechende Räder bzw. Rollen 60 im
Bereich der Rahmenteile 4, 6 frei drehbar gelagert. Im Bereich der gegenüber liegenden
Rahmenteile 5, 7 sind an der Unterseite der Rahmenteile 2, 3 Füße 61 vorgesehen, die
dem Gerät während des Arbeitens einen sicheren Stand verleihen.
[0069] Damit das Gerät bequem gefahren werden kann, ist es mit einem schwenkbaren Bügel
62 versehen (Fig. 1 und 3), dessen parallel zueinander liegende Schenkel 63, 64 am
freien Ende um horizontale Achsen 67 frei schwenkbar gelagert sind. In der in den
Fig.1 und 3 dargestellten Ruhelage sind die Schenkel 63, 64 von den Schwenkachsen
65 aus nach unten gerichtet, so dass sie nur wenig Raum beanspruchen. Zum Verfahren
des Gerätes wird der Bügel 62 am Steg 66 erfasst, der die beiden Schenkel 63, 64 miteinander
verbindet. Er ist vorteilhaft einstückig mit den Schenkeln 63, 64 ausgebildet. Am
Steg 66 wird der Bügel 62 um die horizontalen Schwenkachsen 65 hochgeschwenkt. Die
Schwenkachsen 65 sind in einem u-förmigen Lagerstück 67 gelagert, das an der Außenseite
der Rahmenteile 5, 7 befestigt ist. Die Lagerstücke 67 sind so vorgesehen, dass die
Schenkel 63, 64 beim Hochschwenken des Bügels 62 an den Stegen 68 der Lagerstücke
67 anschlagen. Dadurch wird der Schwenkweg des Bügels 62 in einfacher Weise begrenzt.
[0070] Die Lagerstücke 67 befinden sich etwa in Höhe der Anschlussbereiche der Querstrebe
15 an die beiden Rahmenteile 5, 7. Die beiden Querstreben 14, 15 sind so an den Rahmenteilen
4, 6; 5, 7 befestigt, dass sie geringfügig über diese nach außen vorstehen. Sie bieten
daher einen Aufprallschutz, wenn das Gerät beim Fahren beispielsweise gegen eine Wand,
einen Tisch und dgl. stoßen sollte. Die Querstreben 14, 15 schützen dadurch den Grundrahmen
1 und/oder die Komponenten des Gerätes.
[0071] Der Grundrahmen 1 ist so gestaltet, dass er die für Prüfzwecke erforderlichen Mengen
an Druckluft aufnehmen kann. Beispielhaft ist das Fassungsvermögen des Grundrahmens
1 so gewählt, dass er 5 Liter Druckluft aufnehmen kann. Je nach Anwendungsfall kann
der Grundrahmen 1 aber auch für eine größere oder kleinere Druckluftmenge ausgelegt
sein. Da für den Druckluftbehälter kein eigenes Druckluftbehältnis erforderlich ist,
trägt die beschriebene Gestaltung des Grundrahmens 1 als Druckluftbehälter in besonderem
Maße zur kompakten Bauweise des Gerätes bei, das infolge der beschriebenen Bauweise
einen günstig tief liegenden Schwerpunkt hat.
1. Gerät zum Spülen und/oder zur Druck- und Dichtheitsprüfung von Leitungen, insbesondere
von Trinkwasser- und/oder Heizungssystemen, mit einem Grundgestell,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Grundgestell (1) wenigstens ein Druckerzeuger (22, 42) angeordnet ist, der
einen zur Prüfung nach EN 806-4 erforderlichen Druck des Mediums erzeugt und ein Kompressor
und/oder eine Pumpe ist.
2. Gerät, insbesondere nach Anspruch 1, mit einem Grundgestell,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät wenigstens eine Wasserleitung (17, 43) mit einem Anschluss (16) für das
Wassernetz und wenigstens einen Ausgang (21) zum Anschluss an die Leitungen aufweist,
und dass in die Wasserleitung (17) wenigstens eine Druckluftleitung (23) mündet, in
der ein Schaltventil (35), vorzugsweise ein 3/2-Wegeventil, sitzt, mit dem der Zutritt
der Druckluft zur Wasserleitung (17) sperrbar ist.
3. Gerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckluftleitung (23) wenigstens ein Kompressor (22) sitzt.
4. Gerät nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Kompressor (22) wenigstens ein Druckluftbehälter (1) nachgeschaltet ist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass an das Schaltventil (35) eine weitere Druckluftleitung (53) angeschlossen ist, die
mit einem Anschluss (37) für die Leitungen zur Druckprüfung mit Luft versehen ist
und in der ein weiteres Schaltventil (40) sitzt, das vorteilhaft ein Umschalter für
die Druckprüfung mit Luft oder mit Flüssigkeit ist.
6. Gerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Schaltventil (40) ein 3/2-Wegenventil ist.
7. Gerät nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass an das weitere Schaltventil (40) über eine Luftzuführleitung (41) der Druckerzeuger
(42) für das flüssige Medium angeschlossen ist.
8. Gerät, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftbehälter (1) ein Grundrahmen des Grundgestelles ist.
9. Gerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) spiegelsymmetrisch zur Längsmittelebene des Grundgestells ausgebildet
ist.
10. Gerät nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundrahmen (1) zwei u-förmige Rahmenteile (4, 6, 8; 5, 7, 9) aufweist, die stehend
angeordnet sind und durch zwei horizontale Rahmenteile (2, 3) ineinander übergehen.
11. Gerät nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass an den horizontalen Rahmenteilen (2, 3) ein Boden (10) befestigt ist.
12. Gerät nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Boden (10) eine stehende Trennwand (11) angeordnet ist.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltventile (35, 40) an eine Steuerung angeschlossen sind.
14. Gerät nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät mit wenigstens einem Steuerpult (58) versehen ist, das mit Eingabeelementen
zur Eingabe von Daten und/oder Befehlen in die Steuerung versehen ist.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Druckluftbehälter (1) ein Anschluss (26) für ein druckluftbetriebenes Werkzeug
angeschlossen ist.