Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Anker für ein Magnetventil, insbesondere für ein Magnetventil
eines Brennstoffeinspritzventils für einen Verbrennungsmotor, insbesondere eines Kraftfahrzeugs.
[0002] Im Stand der Technik sind Magnetventile als Brennstoffeinspritzventile für Verbrennungsmotoren
bekannt geworden, bei welchen ein Elektromagnet einen Anker anzieht und damit eine
als Einspritzöffnung dienende Auslassöffnung des Ventils freigibt, um einen Brennstoff
durch die Einspritzöffnung des Einspritzventils in einen Brennraum des Verbrennungsmotors
gezielt einzuspritzen.
[0003] Durch die
US 7 053 741 B2 ist ein Einspritzventil mit einem Anker mit einer Ankerplatte aus einem FeSi-Material
bekannt geworden, bei welchem der Schaft des Ankers aus einem Stahlmaterial gefertigt
ist.
[0004] Dabei hängen die Dynamik des Einspritzvorgangs und der maximal mögliche Einspritzdruck
auch von den magnetischen Eigenschaften des Ankers ab. Bei den bekannten FeSi-Materialien
zeigt sich eine verbesserungswürdige maximale Ankerkraft insbesondere bei begrenztem
Bauraum, sowie eine verbesserungswürdige Dynamik des Schaltvorgangs insbesondere bei
noch zu steigerndem Einspritzdruck.
Offenbarung der Erfindung
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Anker zu schaffen, welcher
insbesondere auch ohne Veränderung der Baugröße eine höhere Dynamik und einen höheren
Einspritzdruck erlaubt.
[0006] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die Erfindung betrifft einen Anker für ein Magnetventil, insbesondere für ein Brennstoffeinspritzventil,
mit einer Ankerplatte und einem Ankerschaft, wobei die Ankerplatte aus einem magnetischen
FeCo-Legierungsmaterial gebildet ist. Dies erlaubt aufgrund der höheren Sättigungsmagnetisierung
des FeCo-Legierungsmaterials das Erreichen einer höheren Kraft und der höheren Dynamik
des Ventils. Die verbesserte Dynamik führt zu einem schnelleren Ansprechen des Ventils
und damit zu kürzeren Einspritzzeiten. Die höhere Kraft ermöglicht einen höheren Einspritzdruck
bei geringer Baugröße.
[0008] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn
der Anker aus einer Ankerplatte aus einem FeCo-Legierungsmaterial und aus einem Ankerschaft
aus einem Stahlmaterial, Hartmetall, wie zum Beispiel WC/Co oder Keramik gebildet
ist, die miteinander verbunden sind. Dadurch kann erreicht werden, dass die magnetischen
Eigenschaften der Ankerplatte und die Verschleißeigenschaften des Ankerschafts jeweils
optimiert werden können.
[0009] Der Vorteil gegenüber einem einteiligen FeCo-Anker ist eine Kostenreduzierung durch
Einsparung des teuren FeCo-Materials. Auch zeigt FeCo eine für den Schaft nicht ausreichende
Verschleißbeständigkeit.
[0010] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Ankerschaft aus einem Werkzeugstahl, einem
Schnellarbeitsstahl oder einem Wälzlagerstahl hergestellt ist. Dies erlaubt die Herstellung
eines Ankerschafts mit guten Verschleißeigenschaften, also einem niedrigen Verschleiß.
[0011] Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Ankerschaft in einem pulvermetallurgischen Verfahren
hergestellt ist. Dies erlaubt eine endkonturnahe Herstellung des Bauteils, was den
Umfang der Nachbearbeitung reduziert und damit die Kosten senkt.
[0012] Auch ist es bei einem Ausführungsbeispiel vorteilhaft, wenn der Anker oder die Ankerplatte,
welche aus dem FeCo-Legierungsmaterial hergestellt sind, durch ein pulvermetallurgisches
Verfahren hergestellt sind. Dies erlaubt ebenso eine endkonturnahe Herstellung des
Bauteils, was den Umfang der Nachbearbeitung reduziert und damit die Kosten senkt.
[0013] Dabei ist es vorteilhaft, wenn das pulvermetallurgische Verfahren eine Sinterpresstechnik
oder ein Metallpulverspritzgießen ist. Dadurch lassen sich endkonturnahe Bauteile
zu kostengünstigen Konditionen herstellen.
[0014] Auch ist es vorteilhaft, wenn die Ankerplatte und der Ankerschaft mittels Laserschweißen,
Schälnieten oder Sintern verbunden sind. Dabei ist das Sintern dann besonders vorteilhaft,
wenn die Ankerplatte und ggf. auch der Ankerschaft mittels eines pulvermetallurgischen
Verfahrens hergestellt ist. Dann kann vorteilhaft ein Sinterfügen oder ein Co-Sintern
durchgeführt werden.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das FeCo-Legierungsmaterial einen Co-Gehalt von
17% bis 50% aufweist. Dadurch lassen sich die bevorzugten Sättigungsmagnetisierungen
erreichen.
[0016] Besonders bevorzugt ist es, wenn das FeCo-Legierungsmaterial FeCo49V2 ist. Dadurch
läßt sich eine hohe Sättigungsmagnetisierung mit sehr guten weichmagnetischen Eigenschaften
sowie mit einem hohen elektrischen Widerstand realisieren.
[0017] Weiteren Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und den nachfolgenden Zeichnungen.
[0018] Es versteht sich, dass die vorstehend und die nachfolgend beschriebenen Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
[0019] Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Figur 1
- zeigt eine schematische Ansicht eines Magnetventils mit Anker.
Ausführungsformen der Erfindung
[0020] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel
eines Magnetventils 1, wie es beispielsweise als Brennstoffeinspritzventil für einen
Verbrennungsmotor, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, einsetzbar ist.
[0021] Das Magnetventil 1 weist ein Gehäuse 2 auf, wobei in dem Gehäuse 2 ein Magnettopf
3 mit einer Magnetspule 4 und ein Anker 5 angeordnet ist. Das Gehäuse 2 ist im Ausführungsbeispiel
der Figur 1 zweiteilig ausgebildet, wobei die beiden Teilgehäuse mittels eines Verschlusselements
miteinander verbunden sind. Bei einem anderweitigen Ausführungsbeispiel kann das Gehäuse
2 auch einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Der Anker 5 weist eine Ankerplatte
6 und einen Ankerschaft 7 auf, die miteinander verbunden sind. Der Ankerschaft 7 bildet
eine Hülse, die entlang einer Achse 8 in axialer Richtung verlagerbar ist, wobei die
Achse 8 innerhalb einer zentralen Bohrung 9 des Ankerschafts 7 aufgenommen ist.
[0022] Die Ankerplatte 6 ist mit dem hülsenförmigen Ankerschaft 7 derart angeordnet und
verbunden, dass die Ankerplatte 6 im Wesentlichen in radialer Richtung zu dem Ankerschaft
7 absteht und in einer Ebene angeordnet ist, die einer Ebene des Magnettopfs 3 und
der Magnetspule 4 gegenüberliegt. Die Ebene der Ankerplatte 6 steht somit senkrecht
zur Achse 8.
[0023] Der Anker 5 ist entgegen der Rückstellkraft der Feder 10 in axialer Richtung verlagerbar,
so dass die Spitze 11 des Ankerschafts 7 von einer Auflage 12 abhebt und eine Fluidverbindung
zwischen dem Innenraum 14 des Magnetventils 1 und der Auslassöffnung 13 erlaubt, so
dass ein Fluid, wie beispielsweise ein Brennstoff, aus dem Magnetventil 1 unter hohem
Druck, beispielsweise in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, eingespritzt werden
kann. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auch auf indirekt geschaltete Magnetventile,
bei denen eine hydraulische Kopplung zwischen dem Magnetventil und der Ventilnadel
vorhanden ist.
[0024] Die Ankerplatte ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel aus einem FeCo-Legierungsmaterial
ausgebildet, so dass aufgrund der erhöhten Sättigungsmagnetisierung des FeCo-Legierungsmaterials
bei vergleichbarer Baugröße eine höhere Dynamik und ein höherer Einspritzdruck durch
das Magnetventil 1 erreichbar sind.
[0025] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der Anker 5 zweiteilig ausgebildet
sein, wobei die Ankerplatte 6 aus einem FeCo-Legierungsmaterial hergestellt ist, so
dass für die Betätigung des Magnetventils 1 die günstigen magnetischen Eigenschaften
vorliegen. Der Ankerschaft 7 hingegen ist bevorzugt aus einem Stahlmaterial gebildet,
welches günstige Verschleißeigenschaften aufweist, so dass bei ständiger Verlagerung
des Ankers 5 im Betrieb nur ein geringer Verschleiß entsteht. Als Material für den
Ankerschaft 7 kann ein Werkzeugstahl, ein Schnellarbeitsstahl oder ein Wälzlagerstahl
eingesetzt werden. Auch kann ein Hartmetall, wie zum Beispiel WC/Co oder Keramik eingesetzt
werden.
[0026] Dabei kann der Ankerschaft 7 als geschmiedeter oder gestanzter oder gegossener Rohling
ggf. auch aus gesintertem Material eingesetzt werden, der ggf. anschließend noch endbearbeitet
wird, bevor der Ankerschaft 7 mit der Ankerplatte 6 verbunden und gefügt wird. Das
Fügen kann durch einen Schweiß- oder Nietvorgang erfolgen, wobei bevorzugt auch ein
Sintervorgang einsetzbar ist, insbesondere in dem Falle, dass die Ankerplatte und
ggf. auch der Ankerschaft aus einem gesinterten Material besteht. Es kann also ein
Co-Sintern oder ein Sinterfügen für die Verbindung zwischen der Ankerplatte 6 und
dem Ankerschaft 7 eingesetzt werden.
[0027] Zur Erzielung der gewünschten Sättigungsmagnetisierung wird die FeCo-Legierung mit
einem Kobaltgehalt von 17% bis 50% eingesetzt. Dabei ist ein bevorzugtes Material
FeCo49 V2.
1. Anker (5) für ein Magnetventil (1), insbesondere für ein Brennstoffeinspritzventil,
mit einer Ankerplatte (6) und einem Ankerschaft (7), dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (6) aus einem magnetischen FeCo-Legierungsmaterial gebildet ist.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (5) aus einer Ankerplatte (6) aus einem FeCo-Legierungsmaterial und aus
einem Ankerschaft (7) aus einem Stahlmaterial, Hartmetall, wie zum Beispiel WC/Co
oder Keramik gebildet ist, die miteinander verbunden sind.
3. Anker nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerschaft (7) aus einem Werkzeugstahl, einem Schnellarbeitsstahl oder einem
Wälzlagerstahl hergestellt ist.
4. Anker nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerschaft (7) in einem pulvermetallurgischen Verfahren hergestellt ist.
5. Anker nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (5) oder die Ankerplatte (6), welche aus dem FeCo-Legierungsmaterial hergestellt
sind, durch ein pulvermetallurgisches Verfahren hergestellt sind.
6. Anker nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das pulvermetallurgische Verfahren eine Sinterpresstechnik oder ein Metallpulverspritzgießen
ist.
7. Anker nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerplatte (6) mit dem Ankerschaft (7) mittels Laserschweißen, Schälnieten oder
Sintern verbunden ist.
8. Anker nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das FeCo-Legierungsmaterial einen Co-Gehalt von 17% bis 50% aufweist.
9. Anker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das FeCo-Legierungsmaterial FeCo49V2 ist.