[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung von zähflüssigen Medien, insbesondere
von mittel- bis hochviskosen Medien.
[0002] Polymerbitumen ist eine Dispersion aus Bitumen und Polymeren. Polymerbitumen ist
insbesondere im Bereich des Straßenbaus von großer Bedeutung. Polymerbitumen weist
lediglich eine begrenzte Lagerstabilität auf. Bei längerer Lagerung von Polymerbitumen
beispielsweise in einem Tank einer Asphaltmischanlage oder in einem Produktlagertank
bei einem Polymerbitumenhersteller ist eine Durchmischung des Polymerbitumen-Rohstoffs
notwendig. Eine Durchmischung ist auch bei längerer Lagerung von Bitumenemulsion erforderlich.
Eine Bitumenemulsion ist eine kolloidale Mischung von Straßenbaubitumen und Wasser.
Die Durchmischung von Polymerbitumen oder einer Bitumenemulsion kann durch mechanische
Rührwerke erfolgen. Mechanische Rührwerke eignen sich zum Durchmischen von mittelviskosen
Medien wie beispielsweise Schlamm, insbesondere Faulschlamm, und Lebensmitteln wie
beispielsweise Tomatenmark. Mechanische Rührwerke sind konstruktiv aufwendig und unterliegen
einem Verschleiß. Die Organisation und Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten
an derartigen Rührwerken ist umständlich. Es sind auch Verfahren zur Mischung des
gelagerten Polymerbitumens bekannt, bei dem das gelagerte Polymerbitumen im Lagerbehälter
durch umpumpen umgewälzt wird. Die bei dem Umpumpen erreichte Durchmischung des gelagerten
Polymerbitumens ist entsprechend der Pumpenförderleistung beschränkt. Insbesondere
ist eine homogene Mischung des gesamten Lagerbehälterinhalts nicht gewährleistet.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Lagerung von
zähflüssigen Medien, insbesondere Polymerbitumen, bereit zu stellen, bei der eine
homogene Mischung des gelagerten Mediums unaufwändig gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Erfindung
besteht darin, einen Strahlapparat in einem Lagerbehälter vorzusehen, der einen Rührstrahl
zum Rühren des Mediums bereitstellt, wobei der aus dem Strahlapparat abzugebende Rührstrahl
bezogen auf ein in den Strahlapparat zuzuführenden Treibmediumstrahl ein vergrößertes
Volumen aufweist und/oder einen verringerten Impulsverlust bewirkt. Der Strahlapparat
weist mindestens eine Strahldüse auf. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden,
dass der Rührstrahl, insbesondere gegenüber dem Treibmediumstrahl, aufgeweitet ist.
Der Rührstrahl ist großvolumig und strömt mit einer vergleichsweise reduzierten Strömungsgeschwindigkeit,
also insbesondere mit einem erhöhten Volumenstrom und Massestrom. Erfindungsgemäß
wurde also erkannt, dass mittels eines derart gebildeten Rührstrahls eine homogene
Mischung des gesamten Behälterinhalts zuverlässig erfolgt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
stellt den Rührstrahl zur Verfügung, der eine vergleichsweise große Strömungsquerschnittsfläche
und eine vergleichsweise reduzierte Strömungsgeschwindigkeit aufweist. Bei laminaren
Strömungsbedingungen in dem zu rührenden Medium kann der Rührstrahl bei geringem Impulsverlust
eine ausreichende Durchmischung des Mediums bewirken. Insbesondere ist eine Durchmischung
gegenüber einem Rührstrahl, der eine vergleichsweise kleine Strömungsquerschnittsfläche
und hohe Strömungsgeschwindigkeiten aufweist, verbessert. Bei mittel- bis hochviskosen
Medien und üblichen Abmessungen eines Lagerbehälters, insbesondere entlang einer Lagerbehälter-Längsachse
gemäß dem Stand der Technik, können turbulente Strömungsbedingungen nicht oder nur
sehr aufwändig erzeugt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist geeignet, unter
laminaren Strömungsbedingungen innerhalb einer kurzen Mischstrecke hohe, verlustbehaftete
Relativgeschwindigkeiten im Wesentlichen verlustfrei abzubauen. Dadurch ist es möglich,
lange Mischstrecken, insbesondere mit hohen Relativgeschwindigkeiten, innerhalb des
Lagerbehälters zu vermeiden. Insbesondere aufgrund von Reibungsverlusten, die durch
die hohe Viskosität bei hohen Geschwindigkeiten des Mediums verursacht sind, sind
lange Mischstrecken für eine vollständige, homogene Durchmischung des Mediums problematisch.
Das Volumen des Rührstrahls ist gegenüber dem Treibmediumstrahl mindestens verfünffacht
und insbesondere verzehnfacht. Insbesondere kann durch eine Hintereinanderschaltung
von mehreren Strahldüsen in dem Strahlapparat eine weitere Vervielfachung des Volumen
des Rührstrahls gegenüber dem Volumen des Treibmediumstrahls erreicht werden.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein vorteilhaftes Betreiben eines Behälters
zum Bevorraten eines Mediums. An einem derartigen Behälter ist üblicherweise eine
Förderpumpe und/oder eine Dosierpumpe vorhanden. Die Förderpumpe kann zum Umwälzen
des Mediums als Umwälzpumpe genutzt werden. Die Dosierpumpe dient für einen nachfolgenden
Mischer in einer Asphaltmischanlage. Durch ein getrenntes Betreiben der Förderpumpe
als Umwälzpumpe und der Dosierpumpe ist eine Sortenvermischung in den Bitumenleitungen
der Asphaltmischanlage ausgeschlossen. Es ist auch denkbar, nur die Förderpumpe oder
nur die Dosierpumpe zu verwenden, wobei die verwendete Pumpe dann sowohl zum Umwälzen
als auch zum Dosieren genutzt wird. Dadurch kann die Anzahl der erforderlichen Komponenten
zum Betreiben des Behälters reduziert werden. Insbesondere ist es möglich die erfindungsgemäße
Vorrichtung durch Nachrüsten einer bereits bestehenden Vorrichtung mit dem Strahlapparat
zu schaffen. Ein derartiges Nachrüsten ist schnell und unkompliziert möglich. Ein
Nachrüsten einer bereits bestehenden Vorrichtung zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Lagerung von zähflüssigen Medien ist kostengünstig möglich. Als zähflüssiges Medium
im Sinne dieser Anmeldung gilt eine mittel- bis hochviskose Flüssigkeit, deren dynamische
Viskosität η mehr als 100 mPas und weniger als 10.000 mPas beträgt. Dies ist beispielsweise
für Polymerbitumen, Bitumenemulsion und Speiseöl der Fall.
[0006] Aus statischen Gründen ist es meist nicht möglich, einen bestehenden Behälter mit
einem mechanischen Rührwerk nachzurüsten. Insbesondere sind an einer bereits bestehenden
Behälteranlage in der Regel mindestens eine Füll- und eine Dosierpumpe vorhanden.
Diese Pumpen können als Förderpumpe zum Fördern zumindest eines Teilvolumens des Mediums
zur Erzeugung des Rührstrahls verwendet werden.
[0007] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Strahlapparat eine mit der Förderpumpe
verbundene Treibmedium-Eingangsöffnung zum Zuführen von Treibmedium als Treibmediumstrahl
in den Strahlapparat und eine Rührmedium-Ausgangsöffnung zum Abgeben des Rührstrahls
in den Behälter auf. Die Treibmedium-Eingangsöffnung und die Rührmedium-Ausgangsöffnung
sind koaxial zueinander und insbesondere koaxial zu einer Strahlapparat-Längsachse
angeordnet. Der Strahlapparat ist kompakt und robust ausgeführt. Insbesondere ist
der Strahlapparat kleinbauend ausgeführt und kann dadurch besonders vorteilhaft in
dem Behälter integriert und vorteilhaft dort angeordnet sein. Die Treibmedium-Eingangsöffnung
weist eine senkrecht zur Strahlapparat-Längsachse orientierte Treibmedium-Querschnittsfläche
auf. Die Rührmedium-Ausgangsöffnung weist eine senkrecht zur Strahlapparat-Längsachse
orientierte Rührmedium-Querschnittsfläche auf. Insbesondere ist die Treibmedium-Querschnittsfläche
kleiner als die Rührmedium-Querschnittsfläche. Insbesondere beträgt die Rührmedium-Querschnittsfläche
mindestens das 1,5-fache der Treibmedium-Querschnittsfläche, insbesondere mindestens
das Zweifache und insbesondere mindestens das Dreifache.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Strahlapparat mindestens
eine Saugmedium-Eingangsöffnung zum Einsaugen von Saugmedium in den Strahlapparat
auf. Dadurch ist es möglich, besonders vorteilhaft eine Vermischung des Mediums in
dem Behälter zu verbessern. Die Saugmedium-Eingangsöffnung ist insbesondere direkt
mit dem im Behälter befindlichen Medium verbunden. Das bedeutet, dass die Saugmedium-Eingangsöffnung
dem den Strahlapparat umgebenden Medium zugewandt ist. Insbesondere ist die Saugmedium-Eingangsöffnung
in einer Außenwand des Strahlapparats vorgesehen. Die Saugmedium-Eingangsöffnung erstreckt
sich insbesondere entlang eines Umfangs um die Strahlapparat-Längsachse an einer äußeren
Mantelfläche des Strahlapparats. Insbesondere sind mehrere Saugmedium-Eingangsöffnungen
beispielsweise entlang eines äußeren Umfangs des Strahlapparats vorgesehen, um das
Einsaugen von Saugmedium und damit das Vermischen des Mediums zu verbessern.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist der Strahlapparat einen Treibdüsen-Abschnitt
zum Einspeisen von Treibmedium in den Strahlapparat, einen Saugdüsen-Abschnitt zum
Einsaugen von Saugmedium in den Strahlapparat, einen Mischdüsen-Abschnitt zum Mischen
von Treibmedium und Saugmedium und einen Diffusor zum Ausströmen des Rührstrahls in
den Behälter auf. Entlang einer Strahlapparat-Längsachse sind ausgehend von der Treibmedium-Eingangsöffnung
der Treibdüsen-Abschnitt, der Mischdüsen-Abschnitt und der Diffusor hintereinander
angeordnet. Bei einer derartigen Strahlapparatausführung sind die Strömungsverhältnisse
und das Vermischen des Mediums im Behälter insgesamt verbessert. Der Diffusor erzeugt
insbesondere einen Unterdruck im Ansaugbereich, insbesondere in der Mischkammer, sodass
die Saugleistung der Mischkammer zusätzlich verbessert ist.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist in dem Treibdüsen-Abschnitt
ein Treibkeil vorgesehen, der zur Erzeugung eines Treibdüsen-Strömungsquerschnitts
dient. Der Treibdüsen-Strömungsquerschnitt ist insbesondere ringförmig ausgeführt
und bewirkt dadurch, dass erhöhte Strömungsgeschwindigkeiten an einem äußeren Umfang
des Treibdüsen-Strömungsquerschnitts vorliegen. Dadurch ist insbesondere ein Vermischen
mit dem Saugmedium verbessert. Insbesondere ist der Treibkeil koaxial zur Strahlapparat-Längsachse
angeordnet. Der Treibkeil weist insbesondere eine rotationssymmetrische, insbesondere
eine kegel- oder kegelstumpfförmige Geometrie auf. Insbesondere weist der Treibkeil
entlang der Strahlapparat-Längsachse eine veränderliche, von der Treibmedium-Eingangsöffnung
zur Rührmedium-Ausgangsöffnung gerichtet eine ansteigende Querschnittsfläche auf.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Mischdüsen-Abschnitt eine Mischkammer und
eine entlang der Strahlapparat-Längsachse nachfolgende Mischstrecke aufweist. Wobei
ein Mischkammer-Strömungsquerschnitt entlang der Strahlapparat-Längsachse zur Rührmedium-Ausgangsöffnung
hin abnimmt und wobei ein Mischstrecken-Strömungsquerschnitt entlang der Strahlapparat-Längsachse
im Wesentlichen konstant ist. Dadurch ist gewährleistet, dass innerhalb des Mischdüsen-Abschnitts
über die vorgelagerte Mischkammer aufgrund des abnehmenden Mischkammer-Strömungsquerschnitts
eine Saugwirkung auf das Treibmedium und auf das zuvor über Saugmedium-Eingangsöffnungen
eingesaugte Saugmedium ausgeübt wird. Anschließend werden die über die Mischkammer
der Mischstrecke zugeführten Medienströme innerhalb der Mischstrecke miteinander vermischt
und an den Diffusor weitergegeben.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verhältnis von Mischstrecken-Strömungsquerschnitt
zu Treibdüsen-Strömungsquerschnitt im Bereich von 4 bis 15, insbesondere im Bereich
von 6 bis 12 und beträgt insbesondere etwa 9. Ein derartiges Verhältnis ermöglicht
eine besonders vorteilhafte Aufweitung des Rührstrahls gegenüber dem Treibmediumstrahl.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Diffusor einen aufweitenden
Diffusor-Strömungsquerschnitt auf. Das bedeutet, dass der Diffusor-Strömungsquerschnitt
entlang der Strahlapparat-Längsachse zu der Rührmedium-Ausgangsöffnung hin sich vergrößert.
Insbesondere ist der Diffusor-Strömungsquerschnitt kegel- oder kegelstumpfförmig ausgeführt.
Es ist auch möglich, dass der Diffusor-Strömungsquerschnitt kein Vollquerschnitt sondern
ein Hohl-Querschnitt ist, insbesondere dann, wenn im Bereich des Diffusors ein Treibkeil
vorgesehen ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Diffusor-Länge in Abhängigkeit eines Radius
einer Diffusor-Eintrittsöffnung festgelegt ist. Insbesondere beträgt die entlang der
Strahlapparat-Längsachse orientierte Diffusor-Länge mindestens 80 % und höchstens
230 % des Radius, insbesondere mindestens 100 % und höchstens 200 % des Radius und
insbesondere beträgt die Diffusor-Länge das 1,6-fache des Radius der Diffusor-Eintrittsöffnung.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Strahlapparat keine beweglichen
Teile auf. Insbesondere gegenüber mechanischen Rührwerken ist die Vorrichtung dahingehend
vereinfacht, dass bewegliche und mechanische Teile entfallen. Der Verschleiß der gesamten
Vorrichtung und der erforderliche Aufwand für Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten
ist reduziert. Aufgrund der entfallenden Wartungsarbeiten ist insbesondere auch die
Unfallgefahr reduziert. Insbesondere ist es nicht erforderlich, außen am Behälter
Aufstiegsleitern anzubringen, über die die Zugänglichkeit zur Wartung von Rührwerken
in dem Behälter ermöglicht ist. Dadurch, dass den Behälter durchdringende Antriebswellen
nicht erforderlich sind, ist der Energieverlust beim Durchmischen des Mediums in dem
Behälter reduziert. Bei einer üblichen Temperaturdifferenz von etwa 150 K zwischen
dem gelagerten Medium und der Umgebung sind bei einem Rührwerk Wärmeverluste über
einen Laternenflansch nicht vermeidbar. Ein derartiger Wärmeverlust tritt bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht auf. Insbesondere ist der bei Rührwerken auftretende
Wärmeverlust größer als eine Antriebsleistung der Förderpumpe bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, insbesondere bei kurzen Rührintervallen und/oder bei langen Ruhezeiten,
wie dies insbesondere bei der Polymerbitumenlagerung üblich ist. Das bedeutet, dass
trotz der zusätzlichen Antriebsleistung für die Förderpumpe die erfindungsgemäße Vorrichtung
gegenüber einem Lagerbehälter mit mechanischem Rührwerk einen reduzierten Energieverbrauch
aufweist. Die Energiebilanz ist positiv. Insbesondere bei lösemittelhaltigen Medien
kann die Lagertemperatur über dem Flammpunkt des jeweiligen Mediums liegen. Die Gefahr
einer Funkenbildung, die bei mechanischen Rührwerken durch Lagerreibung oder durch
Materialbruch möglich ist, ist bei der vorliegenden Vorrichtung ausgeschlossen. Die
Medienmischung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt derart, dass die Oberfläche
des Mediums unabhängig vom Füllstand in dem Behälter weitgehend glatt ist. Dadurch
ist der Kontakt des Mediums mit Verdrängungsluft reduziert. Die Gefahr einer Oxidation
ist verringert. Insbesondere gegenüber mechanischen Rührwerken, die beispielsweise
an der Oberfläche des Mediums arbeiten und einen Wellengang verursachen, ist die Gefahr
der Oxidation reduziert. Insbesondere ist die Inertisierung von Verdrängungsluft und/oder
die druckstoßfeste Ausführung des Behälters nicht erforderlich. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung, insbesondere die Strahldüse und die dafür erforderlichen Verbindungsleitungen
können vorteilhaft insbesondere in einem unteren Bereich des Behälters, der insbesondere
vertikal orientiert aufgestellt ist, angeordnet sein. Insbesondere sind im oberen
Bereich des Behälters keine zusätzlichen Komponenten vorgesehen. In- und Aufbauten
zur Begehung des oberen Bereichs des Behälters wie beispielsweise ein oberes Mannloch,
innere und äußere Leitern, eine Rundbühne und/oder ein Laternenflansch können entfallen.
Die Ausführung eines derartigen Behälters ist vereinfacht und insbesondere kostengünstig.
Darüber hinaus ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung ein vorteilhaftes, energieeffizientes
Betreiben der Lagerung und Durchmischung des Mediums. Es ist möglich, über die Strahldüse
ein Durchmischen und insbesondere Erwärmen des in dem Behälter bevorrateten Mediums
zu ermöglichen, auch wenn nicht das gesamte Medienvolumen in flüssiger Form vorliegt.
Ein Vermischen kann lokal im Bereich des Strahlapparats beginnen und über eine Wärmezufuhr
zu einem verbesserten Wärmeeintrag in dem Bereich der Strahldüse führen. Dadurch ist
die Heizkapazität vorteilhaft ausgenutzt. Der Wärmeaustausch ist durch das Mischen
mittels des Strahlapparats verbessert. Insbesondere ist es nicht erforderlich, ein
Vermischen erst dann zu starten, wenn das gelagerte Medium vollständig in flüssiger
Form vorliegt, wie dies bei einem mechanischen Rührwerk erforderlich wäre.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Strahlapparat wartungsfrei.
Insbesondere ist die gesamte Vorrichtung im Wesentlichen wartungsfrei, wobei lediglich
die Förderpumpe gegebenenfalls einer Wartung bedarf, die Förderpumpe ist aber insbesondere
außerhalb des Behälters und insbesondere von außen zugänglich angeordnet. Insbesondere
dann, wenn das zu lagernde Fluid ohne abrasive Bestandteile ausgeführt ist, ist die
Standzeit des Strahlapparats im Wesentlichen unbegrenzt. Es hat sich gezeigt, dass
Zahnradpumpenund Drehschieberpumpen besonders geeignete Bauformen für die Realisierung
der Förderpumpe sind. Insbesondere ist dadurch eine Erhöhung der Standzeit der Förderpumpe
ermöglicht. Zahnrad- und Drehscheibenpumpen können beispielsweise einen Wirkungsgrad
von 70 % aufweisen und ermöglichen die Erzeugung eines Treibmediumstrahls mit einem
Volumenstrom von 40 m
3/h bei einem Druck von 3 bar. Ausgehend von einer Antriebsleistung von etwa 5 kW können
somit etwa 50 bis 100 m
3 des Mediums in dem Behälter zuverlässig und homogen durchmischt werden.
[0017] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Strahlapparat eine erste
Strahldüse und eine zweite Strahldüse auf, die entlang der Strahlapparat-Längsachse
hintereinander angeordnet sind. Die erste Strahldüse ist also der zweiten Strahldüse
entlang der Strömungsrichtung des Mediums in dem Strahlapparat vorgeschaltet. Die
erste Strahldüse weist einen ersten Treibdüsen-Abschnitt, einen ersten Saugdüsen-Abschnitt,
einen ersten Mischdüsen-Abschnitt und einen ersten Diffusor auf. Die zweite Strahldüse
weist einen zweiten Treibdüsen-Abschnitt, einen zweiten Saugdüsen-Abschnitt, einen
zweiten Mischdüsen-Abschnitt und einen zweiten Diffusor auf. Eine derartige Kaskadierung
von zwei Strahldüsen in ein und demselben Strahlapparat ermöglicht das Erzeugen eines
besonders effektiven Rührstrahls. Dabei wird ausgenutzt, dass der Rührstrahl der ersten
Strahldüse als Treibmediumstrahl für die zweite Strahldüse genutzt werden kann. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der erste Diffusor und der zweite Treibdüsen-Abschnitt eine
integrale, insbesondere einstückige, Baukomponente sind. Insbesondere sind der erste
Diffusor und der zweite Treibdüsen-Abschnitt ein und dieselbe, also die identische
Komponente. Die Anzahl der Komponenten für den Strahlapparat ist dadurch reduziert.
Insbesondere ist ein derartiger Strahlapparat besonders kompakt und robust ausgeführt.
Die Baugröße des Strahlapparats ist reduziert. Insbesondere ist die Baulänge entlang
der Strahlapparat-Längsachse reduziert. Durch die Hintereinanderschaltung von zwei
Strahldüsen in dem Strahlapparat multipliziert sich die maximal erreichbare Volumenvergrößerung
für den Rührstrahl. Insbesondere beträgt das Volumen des Rührstrahls das zehnfache
gegenüber dem Volumen des Treibmediumstrahls. Es ist möglich, eine weitere, also eine
dritte, Strahldüse in dem Strahlapparat zu integrieren, um eine weitere Volumenvergrößerung
des Rührstrahls zu bewirken.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Strahlapparat mit der Strahlapparat-Längsachse
parallel zu einer Behälter-Längsachse orientiert. Dadurch ist die Vermischung des
Mediums in dem Behälter verbessert. Insbesondere ist der Behälter mit der Behälter-Längsachse
vertikal orientiert gegenüber dem Untergrund aufgestellt.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mehrere Strahlapparate in dem Behälter angeordnet
sind. Die Durchmischung ist dadurch zusätzlich verbessert. Es ist möglich, mehrere
Strahlapparate in einer Ebene senkrecht zur Behälter-Längsachse, insbesondere entlang
einer Innenwand des Behälters anzuordnen. Es ist auch denkbar, mehrere Strahlapparate
entlang der Behälter-Längsachse hintereinander anzuordnen.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittdarstellung eines Strahlapparats der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0021] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung 1 dient zum Lagern von zähflüssigen
Medien, insbesondere von mittel- bis hochviskosen Medien wie beispielsweise Polymerbitumen.
Die Vorrichtung 1 umfasst einen Behälter 2, in dem das Medium 3 bevorratet ist. Über
einen Füllanschluss 4 kann das Medium 3 einer Zuführleitung 5 zugeführt werden. Eine
Förderpumpe 6 fördert das in der Zuführleitung 5 befindliche Medium 3 zu dem Behälter
2. Ein erstes betätigbares Sperrventil 7 dient zum Trennen des Füllanschlusses 4 von
der Zuführleitung 5, insbesondere dann, wenn gerade kein Nachfüllen des Behälters
2 erforderlich ist.
[0022] Der Füllpumpe 6 ist entlang einer Förderrichtung 8 ein weiteres, zweites Sperrventil
9 angeordnet. Hinter dem zweiten Sperrventil 9 ist ein Temperaturfühler 10 vorgesehen,
der zur Temperaturmessung des in der Zuführleitung 5 befindlichen Mediums 3 dient.
Weiterhin ist eine Probenentnahmestelle 11 vorgesehen, um eine Probe des Mediums 3
in der Zuführleitung 5 zu entnehmen. Eine derartige Probe kann anschließend einer
weitergehenden Untersuchung unterzogen werden. Eine derartige Untersuchung dient zur
Analyse beispielsweise der Zusammensetzung des Mediums. Die Zuführleitung 5 führt
entlang der Förderrichtung 8 von der Förderpumpe 6 zu dem Behälter 2. Innerhalb des
Behälters 2 sind ein erster Strahlapparat 12 und ein zweiter Strahlapparat 13 angeordnet
und jeweils unabhängig voneinander mit der Zuführleitung 5 verbunden. Dazu weist die
Zuführleitung 5 eine erste Weiche 14 auf, die insbesondere außerhalb des Behälters
2 angeordnet ist. Ein drittes Sperrventil 15 ist entlang der Fördervorrichtung 8 vor
der ersten Weiche 14 angeordnet. Mit dem dritten Sperrventil 15 kann die Förderverbindung
von der Förderpumpe 6 zu den beiden Strahlapparaten 12, 13 unterbrochen werden. Sofern
das dritte Sperrventil 15 eine Förderung des Mediums 3 zulässt, ist zumindest der
erste Strahlapparat 12 in Förderverbindung mit der Förderpumpe 6. Der zweite Strahlapparat
13 kann über ein viertes Sperrventil 16, das entlang der Förderrichtung 8 der ersten
Weiche 14 nachgeordnet ist, separat geschalten werden. Es ist also möglich, dass entweder
beide Strahlapparate 12, 13, nur der erste Strahlapparat 12 oder keiner der Strahlapparate
12, 13 mit der Förderpumpe 6 in Förderverbindung stehen.
[0023] Der Behälter 2 weist eine Behälter-Längsachse 17 auf. Der Behälter 2 ist mit der
Behälter-Längsachse 17 vertikal orientiert aufgestellt. Die erste Strahlapparat 12
weist eine Strahlapparat-Längsachse 18 auf, die vertikal orientiert ist. Der zweite
Strahlapparat 13 weist eine Strahlapparat-Längsachse 19 auf, die vertikal orientiert
ist. Die Behälter-Längsachse 17 und die Strahlapparat-Längsachsen 18, 19 sind parallel
zueinander orientiert. Entlang der Behälter-Längsachse 17 ist der erste Strahlapparat
12 vor dem zweiten Strahlapparat 13 angeordnet.
[0024] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 ist der Füllstand des Mediums 3
derart, dass der erste Strahlapparat 12 vom Medium 3 umgeben ist. Der zweite Strahlapparat
13 ist in einem Höhenbereich des Behälters 2 angeordnet, der oberhalb des Füllstands
liegt. In dieser Anordnung ist der zweite Strahlapparat 13 inaktiv, d.h. der zweite
Strahlapparat 13 dient nicht zum Umpumpen des Mediums 3. Das Medium 3 wird ausschließlich
von dem ersten Strahlapparat 12 umgewälzt.
[0025] An dem Behälter 2 ist ein Füllstandssensor 49 vorgesehen, der zur Überwachung des
aktuellen Füllstands mit Medium 3 in dem Behälter 2 dient. In Abhängigkeit des Füllstands,
kann der Füllstandssensor 49 ein Signal an eine Steuereinheit 50 übermitteln, die
dann beispielsweise die Förderpumpe 6 und/oder mindestens eines der Sperrventile 15,
16 zur Versorgung der Strahlapparate 12, 13 steuert. Dazu steht die Steuereinheit
50 mit der Förderpumpe 6 und den Sperrventilen 15, 16 in Signalverbindung. Die Steuereinheit
50 steht auch mit dem Füllstandssensor 49 in Signalverbindung.
[0026] Gemäß dem gezeigten Zustand in Fig. 1 ist das vierte Sperrventil 16 derart geschalten,
dass der zweite Strahlapparat 13 von der Zuführleitung 5 getrennt ist. Dagegen ist
der erste Strahlapparat 12 mit der Förderpumpe 6 in Förderverbindung. Die Steuereinheit
50 kann auch bewirken, dass das erste Sperrventil 7 geöffnet und über den Füllanschluss
4 und die Zuführleitung 5 Medium 3 in den Behälter 2 nachgefüllt wird. Es ist insbesondere
denkbar, dass die Füllstandsüberwachung geregelt derart erfolgt, dass ein vorgegebener
Mindestfüllstand im Behälter 2 nicht unterschritten wird. Dies ist beispielsweise
dadurch möglich, dass die Regelung zum Nachfüllen des Behälters 2 mit Medium 3 bei
Erreichen und/oder Unterschreiten eines kritischen Mindestfüllstands ausgelöst wird.
[0027] Weiterhin ist in dem Behälter 2 ein Strömungssensor 51 vorgesehen. Der Strömungssensor
51 ist in dem Behälter 2 ortsfest angebracht und beispielsweise fest mit einer Innenwand
des Behälters 2 verbunden, insbesondere daran angeschweißt. Der Strömungssensor 51
ist benachbart zu dem ersten Strahlapparat 12 entlang der Strahlapparat-Längsachse
18 angeordnet. Der Strömungssensor 51 erfasst die Strömung des Mediums 3 innerhalb
des Behälters 2. Der Strömungssensor 51 kann auch an einer anderen Stelle in dem Behälter
2 angeordnet sein, um die Strömungsverhältnisse innerhalb des Behälters 2 zu erfassen.
Der Strömungssensor 51 ist mit der Steuereinheit 50 in Signalverbindung. Der Strömungssensor
51 übermittelt an die Steuereinheit 50 ein Signal, das zur Steuerung und insbesondere
zur Regelung der Drehzahl der Förderpumpe 6 verwendet wird. Dazu kann entlang der
Signalverbindung zwischen der Steuereinheit 50 und der Förderpumpe 6 ein Frequenzumrichter
52 vorgesehen sein. In die Antriebsleistung der Förderpumpe 6 geht die Drehzahl der
Förderpumpe 6 mit der dritten Potenz ein. Eine Reduzierung der Drehzahl der Förderpumpe
6 bewirkt eine erhebliche Einsparung bei der Antriebsleistung der Förderpumpe 6. Mittels
des Strömungssensors 51 ist es möglich, die Vorrichtung 1 besonders effizient und
wirtschaftlich zu betreiben.
[0028] Weiterhin in Förderverbindung mit der Zuführleitung 5 ist ein Zuführanschluss 20,
über den das Medium 3 direkt in den Behälter 2 gepumpt werden kann. Dem Zuführanschluss
20 ist ein fünftes Sperrventil 21 zugeordnet. Zur Versorgung des Zuführanschlusses
20 mit Medium 3 ist an der Zuführleitung 5 eine zweite Weiche 22 vorgesehen, die entlang
der Förderrichtung 8 dem dritten Sperrventil 15 vorgelagert ist. Es ist also insbesondere
möglich, Medium 3 mittels der Förderpumpe 6 über den Zuführanschluss 20 direkt in
den Behälter 2 zu fördern, ohne dass das Medium 3 zusätzlich durch mindestens einen
der Strahlapparate 12, 13 strömen muss. Dadurch ist ein schnelles, direktes und unkompliziertes
Füllen des Behälters möglich.
[0029] An dem Behälter 2 ist eine Entnahmeöffnung 23 vorgesehen, der ein sechstes Sperrventil
24 zugeordnet ist. Ausgehend von der Entnahmeöffnung 23 kann Medium 3 aus dem Behälter
2 entlang der Förderrichtung 8 rückgepumpt und über die Förderpumpe 6 wieder in Umlauf
gebracht werden. Für ein Mischen des Mediums 3 in dem Behälter 2 ist es also möglich,
in dem Behälter 2 befindliches Medium 3 über die Entnahmeöffnung 23 in eine Entnahmeleitung
25 zu fördern. Die Entnahmeleitung 25 ist im Bereich der Förderpumpe 6 der Zuführleitung
5 zugeführt, sodass das entnommene Medium über die Förderpumpe in der Zuführleitung
5 entlang der Förderrichtung 8 des ersten Strahlapparats 12 und/oder des zweiten Strahlapparats
13 zugeführt werden kann. Ausgehend von dem Behälter 2, die Entnahmeöffnung 23, die
Entnahmeleitung 25, die Förderpumpe 6, die Zuführleitung 5 und den Strahlapparaten
12, 13 ist ein geschlossener Kreislauf für die Medienumwälzung gebildet.
[0030] Im Folgenden wird anhand von Fig. 2 die konkrete Ausgestaltung des ersten Strahlapparats
12, der in Fig. 1 rein schematisch dargestellt ist, näher erläutert. Die Strahlapparate
12, 13 sind identisch ausgeführt.
[0031] Der erste Strahlapparat 12 ist rotationssymmetrisch bezüglich der Strahlapparat-Längsachse
18 ausgeführt. Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt in einer Ebene, die die Strahlapparat-Längsachse
18 enthält. Der Strahlapparat 12 weist eine in Fig. 2 links dargestellte Treibmedium-Eingangsöffnung
26 auf, die zum Zuführen des Mediums 3 als Treibmedium in Form eines Treibmediumstrahls
in den Strahlapparat 12 dient. An einem der Treibmedium-Eingangsöffnung 26 gegenüberliegenden
Ende des Strahlapparats 12 ist eine Rührmedium-Ausgangsöffnung 27 vorgesehen, um einen
Rührstrahl in den Behälter 2 abzugeben. Der Rührstrahl dient zum Rühren des Mediums
3.
[0032] Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Strahlapparat 12 eine erste Strahldüse
28 und eine entlang der Strahlapparat-Längsachse 18 dahinter angeordnete zweite Strahldüse
29. Die erste Strahldüse 28 umfasst einen ersten Treibdüsen-Abschnitt 30, einem ersten
Saugdüsen-Abschnitt 53, einen ersten Mischdüsen-Abschnitt 31 und einen ersten Diffusor
32. Die zweite Strahldüse 29 umfasst einen zweiten Treibdüsen-Abschnitt 33, einen
zweiten Saugdüsen-Abschnitt 54, einen zweiten Mischdüsen-Abschnitt 34 und einen zweiten
Diffusor 35. Die jeweiligen Treibdüsen-Abschnitte 30, 33, Saugdüsen-Abschnitte 53,
54, Mischdüsen-Abschnitte 31, 34 und Diffusoren 32, 35 der Strahldüsen 28, 29 sind
im Wesentlichen funktionsgleich. Wesentlich ist, dass entlang der Strahlapparat-Längsachse
18 entlang einer Medien-Durchströmrichtung 36 hintereinander jeweils zunächst der
Treibdüsen-Abschnitt 30, 33, der Saugdüsen-Abschnitt 53, 54, der Mischdüsen-Abschnitt
31, 34 und dann der Diffusor 32, 35 angeordnet sind.
[0033] Der Treibdüsen-Abschnitt 30, 33 dient zum Einspeisen von Treibmedium 3 in die jeweiligen
Strahldüsen 28, 29. Bei dem ersten Treibdüsen-Abschnitt 30, der der Treibmedium-Eingangsöffnung
26 zugewandt ist, wird das Treibmedium von der Zuführleitung 5 dem Strahlapparat 12
zugeführt. Bei dem zweiten Treibdüsen-Abschnitt 33, der identisch ist mit dem ersten
Diffusor 32 wird als Treibmedium für die zweite Strahldüse 29 der am ersten Diffusor
32 der ersten Strahldüse 28 austretende Treibmedienstrahl verwendet.
[0034] Im Bereich des ersten Treibdüsen-Abschnitts 30, 33 ist koaxial zur Strahlapparat-Längsachse
18 ein Treibkeil 37 angeordnet, der von dem einströmenden Treibmedium umströmt wird.
Der Treibkeil 37 dient zur Erzeugung eines ringförmigen Treibdüsen-Strömungsquerschnitts.
Ein derart erzeugter Treibdüsen-Strömungsquerschnitt weist insbesondere in einem Umfangsbereich
der senkrecht zur Strahlapparat-Längsachse 18 orientierten Ringfläche eine erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit auf, sodass eine Vermischung mit einem an dem Strahlapparat
12 eingesaugten Saugmedium verbessert ist.
[0035] Ein Einsaugen von Saugmedium erfolgt über mehrere Saugmedium-Eingangsöffnungen 38,
die in der Außenwand des Strahlapparats 12 angeordnet sind. Mit dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind vier Saugmedium-Eingangsöffnungen 38 vorgesehen, die gleichmäßig verteilt am
äußeren Umfang des Strahlapparats 12 vorgesehen sind. Die Saugmedium-Eingangsöffnungen
38 sind jeweils durch nicht dargestellte Trennstege 55 in der Außenwand des Strahlapparats
12 getrennt. Die Saugmedium-Eingangsöffnungen 38 erstrecken sich entlang eines Umfangswinkels
um die Strahlapparat-Längsachse 18 um nahezu 90°. Eine von den Saugmedium-Eingangsöffnungen
38 gebildete Einströmfläche für das Saugmedium entspricht im Wesentlichen der äußeren
Oberfläche des Strahlapparats. Die Saugmedium-Eingangsöffnungen 38 sind im Saugdüsen-Abschnitt
53 angeordnet. Die Strömung des Saugmediums 3 durch die Saugmedium-Eingangsöffnungen
38 in den ersten Mischdüsen-Abschnitt 31 ist durch die Pfeile 39 dargestellt.
[0036] Der erste Mischdüsen-Abschnitt 31 dient zum Mischen von Treibmedium und Saugmedium.
Es ist klar, dass es sich bei dem Treibmedium und dem Saugmedium um ein und dasselbe
Medium 3, insbesondere Polymerbitumen, handelt. Treibmedium wird durch die Treibmediumströmung
40 über die Treibmedium-Eingangsöffnung 26 der ersten Strahldüse 28 zugeführt. Saugmedium
wird über die Saugmedium-Eingangsöffnungen 38 als Saugströmung 39 zugeführt.
[0037] Der erste Mischdüsen-Abschnitt 31 weist eine erste Mischkammer 41 und eine entlang
der Mediendurchströmrichtung 36 nachfolgende erste Mischstrecke 42 auf. Die erste
Mischkammer 41 weist einen Mischkammer-Strömungsquerschnitt auf, der entlang der Mediendurchströmrichtung
36, also entlang der Strahlapparat-Längsachse 18 zur Rührmedium-Ausgangsöffnung 27
hingerichtet abnimmt. Dadurch wird die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums erhöht
und eine Vermischung von Treibmedium und Saugmedium verbessert. Das Vermischen der
Medienströme 39, 40 erfolgt dann insbesondere in der ersten Mischstrecke 42, die entlang
der Strahlapparat-Längsachse 18 einen Mischstrecken-Strömungsquerschnitt aufweist,
der im Wesentlichen konstant ist.
[0038] Ein Verhältnis von Mischstrecken-Strömungsquerschnitt zu Treibdüsen-Strömungsquerschnitt
liegt im Bereich von 4 bis 15. Es ist vorteilhaft wenn dieses Verhältnis im Bereich
von 6 bis 12 liegt. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt das Verhältnis
etwa 9.
[0039] Der erste Diffusor 32 weist einen aufweitenden Diffusor-Strömungsquerschnitt auf,
der entlang der Strahlapparat-Längsachse 18 eine äußere kegelförmige oder kegelstumpfförmige
Kontur aufweist. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Bereich des ersten
Diffusors 32 ein weiterer Treibkeil 43 vorgesehen. Der Treibkeil 43 erfüllt im Wesentlichen
die gleiche Funktion wie der Treibkeil 37 im Bereich des ersten Treibdüsen-Abschnitts
30. Der Grund hierfür liegt darin, dass der erste Diffusor 32 integral in ein und
demselben Bauteil ausgeführt ist wie der zweite Treibdüsen-Abschnitt. Dadurch kann
die Baulänge des Strahlapparats 12 insgesamt reduziert werden. Aufgrund des Treibkeils
43 ist der Diffusor-Strömungsquerschnitt des ersten Diffusors 32 ein ringförmiger
Strahl. Die im Bereich des ersten Diffusors 32 austretende Medienströmung dient als
Treibströmung 40 für die zweite Strahldüse 29.
[0040] Die zweite Strahldüse 29 ist im Wesentlichen identisch zu der ersten Strahldüse 28
ausgeführt. Insbesondere sind die Dimensionen, insbesondere der jeweilige Durchmesser
der Querschnittsflächen senkrecht zur Strahlapparat-Längsachse 18 sowie die Längen
entlang der Strahlapparat-Längsachse 18 gegenüber den entsprechenden Abmessungen der
ersten Strahldüse 28 vergrößert. Der zweite Saugdüsen-Abschnitt 54 weist vier entlang
des äußeren Umfangs des Strahlapparats 12 regelmäßig verteilt angeordnete Saugmedium-Eingangsöffnungen
44 auf. Der zweite Mischdüsen-Abschnitt 34 weist eine zweite Mischkammer 45 und eine
zweite Mischstrecke 46 auf. Zwei benachbarte Saugmedium-Eingangsöffnungen 44 sind
jeweils durch einen Trennsteg 56 voneinander getrennt. Über den zweiten Diffusor wird
das Medium 3 als Rührstrahl 48 zum Rühren des Mediums 3 in dem Behälter 2 aus dem
Strahlapparat 12 abgegeben.
[0041] Im Bereich des zweiten Diffusors 35 ist kein Treibkeil vorgesehen. Das bedeutet,
dass der von dem Strahlapparat 12 abgegebene Rührstrahl 48 ein vollflächiges Strömungsprofil
aufweist. Der an dem zweiten Diffusor 35 abgegebene Diffusor-Strömungsquerschnitt
ist vollflächig. Dadurch, dass der Diffusor 35 entlang der Strahlapparat-Längsachse
18 aufweitend ausgeführt ist und insbesondere eine Kegelstumpfform aufweist, ist der
Rührstrahl 48 aufgeweitet. Insbesondere ist der aus dem Strahlapparat 12 abgegebene
Rührstrahl 48 bezogen auf den in den Strahlapparat 12 zugeführten Treibmediumstrahl
40 vergrößert. Das bedeutet, der Rührstrahl 48 weist ein vergrößertes Volumen auf
und bewirkt gleichzeitig aufgrund der verringerten Strömungsgeschwindigkeit einen
verlängerten Impulsverlust. Der so erzeugte Rührstrahl 48 ist besonders gut geeignet,
um das Medium 3 in dem Behälter 2 vollständig, homogen und zuverlässig zu durchmischen.
Durch die gezeigte Kaskadierung der Strahldüsen 28, 29 kann der aufgeweitete Diffusor-Strömungsquerschnitt
des ersten Diffusors 32 vorteilhaft als Eingangsströmung für die zweite Strahldüse
29 genutzt werden. Insbesondere ist es ausreichend, wenn ein einziger Strahlapparat
12 in einem Behälter 2 angeordnet ist. Dadurch, dass der Strahlapparat 12 keine beweglichen
Teile aufweist, ist ein Verschleiß reduziert. Insbesondere ist der Strahlapparat 12
wartungsfrei ausgeführt.
[0042] Der zweite Diffusor 35 weist eine Diffusor-Länge L
D auf, die entlang der Strahlapparat-Längsachse 18 orientiert ist. Der zweite Diffusor
35 weist zudem einen Radius r
1 der Diffusor-Eintrittsöffnung 47 auf. Es gilt: 0,8.r
1 ≤ L
D ≤ 2,3.r
1, insbesondere 1,0·r
1 ≤ L
D ≤ 2,0·r
1, insbesondere L
D = 1,6·r
1.
[0043] Es ist denkbar, an dem Strahlapparat 12 die Zufuhr eines Kühlmediums, insbesondere
von flüssigem Wasser vorzusehen. Insbesondere erfolgt die Zufuhr des Kühlmediums im
Bereich der Rührmedium-Ausgangsöffnung 27. Insbesondere wird eine geringe Menge zugeführt,
insbesondere höchstens 5 % des Volumens des abgegebenen Rührstrahls 48, insbesondere
höchstens 3 % des Volumen des abgegebenen Rührstrahls 48 und insbesondere höchstens
1 % des Volumens des abgegebenen Rührstrahls 48. Das injizierte Wasser wird aufgrund
der erhöhten Temperatur des Mediums, insbesondere des Polymerbitumens, verdampft.
Aufgrund der Phasenänderungsenthalpie wird die Temperatur des Mediums 3 reduziert.
Gleichzeitig wird der Impuls des Rührstrahls 48 erhöht. Dadurch ist die Mischwirkung
des Rührstrahls 48 zusätzlich verbessert. Ein derartiger Rührstrahl 48 mit injiziertem
Wasser weist eine verbesserte Effizienz auf. Insbesondere ist es möglich, das flüssige
Wasser über eine nicht dargestellte Zuführleitung dem Strahlapparat 12 im Bereich
des zweiten Diffusors 35 an einer äußeren Mantelfläche radial zur Strahlapparat-Längsachse
18 zuzuführen. Es ist auch denkbar, die Zuführleitung derart in den Strahlapparat
12 zu integrieren, dass eine Zuführöffnung für das Wasser koaxial zur Strahlapparat-längsachse
18 angeordnet ist. Es können auch mehrere Zuführöffnungen vorgesehen sein, die dann
beispielsweise konzentrisch zur Strahlapparat-längsachse 18 in einer Ebene senkrecht
zur Strahlapparat-Längsachse 18 beabstandet zur Strahlapparat-Längsachse 18 angeordnet
sind.
1. Vorrichtung zur Lagerung von zähflüssigen Medien, insbesondere Polymerbitumen, wobei
die Vorrichtung (1) umfasst
a. einen Behälter (2) zum Bevorraten des Mediums (3),
b. eine Förderpumpe (6) zum Fördern zumindest eines Teilvolumens des Mediums (3),
c. einen mindestens eine Strahldüse (28, 29) aufweisenden, in dem Behälter (2) angeordneten,
mit der Förderpumpe (6) in Förderverbindung stehenden Strahlapparat (12, 13), der
einen Rührstrahl (48) zum Rühren des Mediums (3) ermöglicht, wobei der aus dem Strahlapparat
(12, 13) abzugebende Rührstrahl (48) bezogen auf einen in den Strahlapparat (12, 13)
zuzuführenden Treibmediumstrahl ein vergrößertes Volumen aufweist und/oder einen verringerten
Impulsverlust auf das zu rührende Medium (3) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) eine mit der Förderpumpe (6) verbundene Treibmedium-Eingangsöffnung
(26) zum Zuführen von Treibmedium als Treibmediumstrahl in den Strahlapparat (12,
13) und eine Rührmedium-Ausgangsöffnung (27) zum Abgeben des Rührstrahls (48) in den
Behälter (2) aufweist, wobei die Treibmedium-Eingangsöffnung (26) und die Rührmedium-Ausgangsöffnung
(27) koaxial zueinander angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) mindestens eine Saugmedium-Eingangsöffnung (38, 44) zum
Einsaugen von Saugmedium in den Strahlapparat (12, 13) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch entlang einer Strahlapparat-Längsachse (18, 19) des Strahlapparats (12, 13) einen
Treibdüsen-Abschnitt (30, 33) zum Einspeisen von Treibmedium in den Strahlapparat
(12, 13), einen Saugdüsen-Abschnitt (53, 54) zum Einsaugen von Saugmedium in den Strahlapparat
(12, 13), einen Mischdüsen-Abschnitt (31, 34) zum Mischen von Treibmedium und Saugmedium
und einen Diffusor (32, 35) zum Ausströmen des Rührstrahls (48) in den Behälter (2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibdüsen-Abschnitt (30, 33) einen, insbesondere koaxial zur Strahlapparat-Längsachse
(18, 19) angeordneten, Treibkeil (37, 43) zur Erzeugung eines, insbesondere ringförmigen,
Treibdüsen-Strömungsquerschnitts aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischdüsen-Abschnitt (31, 34) eine Mischkammer (41, 45) und eine entlang der
Strahlapparat-Längsachse (18, 19) nachfolgende Mischstrecke (42, 46) aufweist, wobei
ein Mischkammer-Strömungsquerschnitt entlang der Strahlapparat-Längsachse (18, 19)
zur Rührmedium-Ausgangsöffnung (27) hin gerichtet abnimmt und wobei ein Mischstrecken-Strömungsquerschnitt
entlang der Strahlapparat-Längsachse (18, 19) im Wesentlichen konstant ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, gekennzeichnet durch ein Verhältnis von Mischstrecken-Strömungsquerschnitt zu Treibdüsen-Strömungsquerschnitt
im Bereich von 4 bis 15, insbesondere von 6 bis 12 und insbesondere von etwa 9.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Diffusor (32, 35) einen entlang der Strahlapparat-Längsachse (18, 19), insbesondere
kegelförmig oder kegelstumpfförmig, aufweitenden Diffusor-Strömungsquerschnitt aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Diffusor (32, 35) eine Diffusor-Länge (LD) aufweist, wobei gilt 0,8·r1 ≤ LD ≤ 2,3.r1, insbesondere 1,0-r1 ≤ LD ≤ 2,0.r1, insbesondere LD = 1,6·r1, wobei r1 der Radius einer Diffusor-Eintritts öffnung (47) ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) keine beweglichen Teile aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) wartungsfrei ausgeführt ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) eine erste Strahldüse (28) umfassend einen ersten Treibdüsen-Abschnitt
(30), einen ersten Saugdüsen-Abschnitt (53), einen ersten Mischdüsen-Abschnitt (31)
und einen ersten Diffusor (32) sowie eine entlang der Strahlapparat-Längsachse (18,
19) dahinter angeordneten zweite Strahldüse (29) umfassend einen zweiten Treibdüsen-Abschnitt
(33), einen zweiten Saugdüsen-Abschnitt (54), einen zweiten Mischdüsen-Abschnitt (34)
und einen zweiten Diffusor (35) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Diffusor (32) und der zweite Treibdüsen-Abschnitt (33) eine integrale Komponente
sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlapparat (12, 13) mit der Strahlapparat-Längsachse (18, 19) parallel zu
einer, insbesondere vertikal orientierten, Behälter-Längsachse (17) orientiert ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere Strahlapparate (12, 13).