[0001] Die Erfindung betrifft eine Zusammentragbahn für flache Güter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Bestücken einer solchen Zusammentragbahn mit
einer austauschbaren Anlegestation.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Anleger (feeder) bekannt, mit denen flache Güter wie
z.B. Blätter, Blattstapel, geklebte oder geheftete Blattstapel, Umschläge, Bögen oder
Karten auf einer Sammel- oder Zusammentragbahn abgelegt werden. Derartige Anleger
sind beispielsweise aus der
EP 2 548 826 A, der
EP 0 813 496 B1 und der
EP 1 591 388 B1 bekannt. Solche Anleger werden beispielsweise in Zusammentragbahnen für Postsendungen
verwendet, welche Beilagen enthalten. Der Inhalt einer Postsendung wird in Sammelbereichen
der Zusammentragbahn gesammelt und dann einer Kuvertier- oder Verpackungseinrichtung
zugeführt, welche die Inhalte der Postsendung in einen Umschlag steckt oder mit einer
Umhüllung verpackt. Die von flachen Gütern gebildeten Inhalte der Postsendungen werden
durch einen oder mehrere solcher Anleger, welche längs der Zusammentragbahn angeordnet
sind, in die Sammelbereiche der Zusammentragbahn abgelegt. Insbesondere wenn sich
der Inhalt der Postsendungen aus unterschiedlichen Gütertypen zusammensetzt, bspw.
aus Blättern unterschiedlichen Formats oder aus Blättern und Karten, werden mehrere
verschiedene Anleger hintereinander längs der Zusammentragbahn angeordnet, wobei jeder
Anleger flache Güter bevorratet und diese in den definierten Sammelbereichen der Zusammentragbahn
ablegt. In der Regel sind für die unterschiedlichen Güter, welche in den Sammelbereichen
der Zusammentragbahn gesammelt werden und den Inhalt einer Postsendung bilden, in
spezifischen Anlegern bevorratet, wobei die spezifischen Anleger auf die Art bzw.
den Typ der jeweiligen Güter, die darin bevorratet werden, zugeschnitten sind. So
können z.B. spezielle Anleger für einzelne Blätter unterschiedlichen Formats oder
für gefalzte Blätter oder für geheftete bzw. geklebte Blattstapel oder für Karten
usw. bereitgestellt werden. Die Zusammentragbahn wird je nach Zusammensetzung der
zu verarbeitenden Güter mit entsprechenden Anlegern ausgestattet, wobei die Anleger
austauschbar in der Zusammentragbahn angeordnet werden können.
[0003] Eine solche Zusammentragbahn für flache Güter mit einer Mehrzahl von Anlegern ist
bspw. aus der
EP 2 103 559-A bekannt. Diese Zusammentragbahn dient zum Sammeln von Druckbogen zu Vorprodukten
für die Herstellung gebundener Druckerzeugnisse und umfasst mehrere entlang einer
Fördervorrichtung hintereinander angeordnete Anlegereinheiten zur Beschickung der
Fördervorrichtung mit den Druckbogen, wobei jede Anlegereinheit austauschbar ist und
wenigstens zwei Anleger aufweist und auf einem Untergestell aufsetzbar ist. Jeder
Anlegereinheit ist ein zur Energie- und Steuerungsversorgung ausgebildeter Schnittstellenabschnitt
zugeordnet. Um mit dieser Zusammentragbahn auch Druckbogen verarbeiten zu können,
welche eine vom Standard abweichende Größe aufweisen, ist eine Adaptiervorrichtung
vorgesehen, welche auf dem Untergestell aufsetzbar ist und hierfür eine mit dem Untergestell
kompatible Unterseite aufweist. An der Oberseite ist die Adaptiervorrichtung zur Befestigung
von Anlegern nach einer Anordnung ausgebildet, die von der Schnittstellenanordnung
abweicht. Dadurch können über die Adaptiervorrichtung Anleger verschiedenen Typs in
die Zusammentragbahn eingesetzt werden. Allerdings kann jeder Anleger nur an bestimmten,
durch ein Raster vorgegebenen Positionen längs der Zusammentragbahn angeordnet werden.
[0004] Eine weitere Zusammentragbahn mit einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten
Anlegern ist aus der
US 4,177,979-B bekannt. Die Anleger können längs eines Rahmens der Zusammentragbahn verschoben und
dort in vorgebbaren Arbeitspositionen fixiert werden. Über eine einstellbare Koppeleinrichtung
werden die Anleger über eine mechanische Kopplung mit der Bewegung einer Sammelbahn
synchronisiert. Die Anleger legen die darin bevorrateten Güter entsprechend der mechanischen
Koppelung an vorgegebenen Sammelstellen der Zusammentragbahn ab.
[0005] Die
DE 10 2005 020 591 B3 offenbart eine Anlage zur Verarbeitung von Druckerzeugnissen mit einer Basisvorrichtung,
die aus mehreren auswechselbaren Einzelaggregaten (Anlegern) aufbaubar ist. Die Basisvorrichtung
besteht dabei aus einem Arbeitstisch mit einer sich in Längsrichtung erstreckenden
Transportstrecke zum Transport der Druckerzeugnisse. Der Arbeitstisch weist an seinen
beiden parallel zur Transportstrecke verlaufenden seitlichen Randbereichen jeweils
eine Führungsschiene auf, die parallel zueinander angeordnet sind und Tragarme enthalten,
um die Einzelaggregate an der Basisvorrichtung in einer vorgegebenen Lage längs der
Führungsschienen anzuordnen und dort zu befestigen. Die Einzelaggregate sind hierfür
an den Tragarmen befestigt, welche längs der Führungsschienen verschiebbar und an
durch ein Raster vorgegebenen Arbeitspositionen durch Rastmittel fixierbar sind. Zur
Fixierung der Einzelaggregate in der Basisvorrichtung weisen die Tragarme Rastmittel
auf, welche entlang der Führungsschienen in vorgegebenen Abständen angeordnete Rastnuten
eingreifen können. Dadurch sind die Einzelaggregate nur an den durch ein Raster fest
vorgegebenen Arbeitspositionen längs der Zusammentragbahn fixierbar.
[0006] Die
EP 1 946 249 B1 beschreibt ein Kartenausgabesystem sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen
Ausgabesystems, welches eine Vielzahl sequentiell angeordneter Funktionsmodule aufweist,
wobei jedes Funktionsmodul zur Abarbeitung einer bestimmten Funktion in der Herstellung
von personalisierten Karten eingerichtet ist. Jedes Funktionsmodul umfasst ein Kommunikationsgerät
und einen Speicherbereich, in dem Daten zur Identität des jeweiligen Moduls gespeichert
sind. Das Kommunikationsgerät jedes Funktionsmoduls kann über eine erste Kommunikationsverbindung
Daten zu seinen benachbarten Modulen senden und von diesen empfangen. Über eine zweite
Kommunikationsverbindung kann jedes Funktionsmodul mit einer Hauptsteuereinrichtung
kommunizieren. Beim Hochfahren des Systems greift jedes Funktionsmodul auf seinen
Speicherbereich zu, um seine eigene Identität zu ermitteln. Über eine peer-to-peer-Kommunikation
zwischen den einzelnen Funktionsmodulen kann jedes Funktionsmodul seine Relativposition
in der Reihenfolge der Funktionsmodule längs des Kartenausgabesystems erfassen und
über die zweite Kommunikationsverbindung an die Hauptsteuereinrichtung übermitteln.
Die Hauptsteuereinrichtung erkennt dadurch die Gesamtzahl der in dem Kartenausgabesystem
eingesetzten Funktionsmodule sowie deren Identität oder Modultyp und deren Relativposition
untereinander in der Reihenfolge der längs des Kartenausgabesystems hintereinander
angeordneten Modulreihe. Auch bei diesem Kartenausgabesystem sind die längs des Systems
sequentiell angeordneten Funktionsmodule nur an bestimmten, durch ein Raster vorgegebene
Arbeitspositionen in das System einsetzbar und die Steuereinrichtung erfasst lediglich
den Typ der einzelnen Funktionsmodule und deren relative Position in der Reihenfolge
der Funktionsmodule. Dies schränkt die Flexibilität des Systems bei der sequentiellen
Anordnung der Funktionsmodule erheblich ein.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Zusammentragbahn
für flache Güter so weiterzubilden, dass sie bei der Bestückung mit Anlegern eine
höhere Flexibilität aufweist. Es besteht weiterhin die Aufgabe, eine gattungsgemäße
Zusammentragbahn so weiterzubilden, dass eine möglichst einfache Bestückung der Zusammentragbahn
mit Anlegern und ein möglichst einfacher Austausch von Anlegern sowie ein kompakter
Aufbau der Zusammentragbahn gewährleistet werden kann.
[0008] Diese Aufgaben werden mit einer Zusammentragbahn mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie einem Verfahren zur Konfektionierung einer Zusammentragbahn mit den Merkmalen
des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Zusammentragbahn und der
Verfahren gemäß der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0009] Die erfindungsgemäße Zusammentragbahn für flache Güter umfasst eine Fördervorrichtung,
welche in ihrer Längsrichtung eine Mehrzahl von sequentiell angeordneten Sammelbereichen
aufweist, in denen die flachen Güter gesammelt und in einer Förderrichtung mit einer
Fördergeschwindigkeit transportiert werden, sowie wenigstens eine austauschbare Anlegestation,
welche flache Güter bevorratet. In einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn können
auch mehrere austauschbare Anlegestationen sequentiell entlang der Fördervorrichtung
angeordnet sein. Die oder jede Anlegestation legt die darin bevorrateten Güter in
den vorgegebenen Sammelbereichen bei laufender Fördervorrichtung ab. Die Fördervorrichtung
und die Anlegestationen sind jeweils mit mindestens einer Steuereinrichtung gekoppelt,
um das Ablegen der Güter aus den Anlegestationen in die vorgegebenen Sammelbereiche
zu steuern und insbesondere zu synchronisieren. Gemäß der Erfindung ist die bzw. sind
die austauschbaren Anlegestationen rasterlos an beliebigen Arbeitspositionen in die
Zusammentragbahn einsetzbar und die Steuereinrichtung ist zum Empfang von Informationen
eingerichtet, aus denen die Steuereinrichtung eine absolute Abwurfposition der oder
jeder Anlegestation längs der Fördervorrichtung ermittelt, an der die jeweilige Anlegestation
die in ihr bevorrateten Güter auf die Fördervorrichtung abwirft.
[0010] Durch die rasterlose Anordnung der Anlegestationen an beliebigen Arbeitspositionen
längs der Zusammentragbahn wird die Flexibilität beim Aufbau der Zusammentragbahn
und beim Bestücken der Zusammentragbahn mit den Anlegestationen erhöht. Durch die
Übermittlung von Informationen an die Steuereinrichtung, aus denen die Steuereinrichtung
die absoluten Abwurfpositionen der Anlegestationen längs der Fördervorrichtung ermittelt,
wird das Zusammenstellen der Zusammentragbahn und deren Bestückung mit den austauschbaren
Anlegestationen wesentlich vereinfacht, denn die Steuereinrichtung ist mit den übermittelten
Informationen der einzelnen Anlegestationen in der Lage, deren absolute Abwurfposition
längs der Fördervorrichtung zu ermitteln, an der die jeweilige Anlegestation die in
ihr bevorrateten Güter auf die Fördervorrichtung abwirft. Aus den empfangenen Daten
kann die Steuereinrichtung die Gesamtkonfiguration der Zusammentragbahn und der darin
eingesetzten Anlegestationen beim Hochfahren des Steuersystems automatisiert erfassen
und die Synchronisation des Bewegungsablaufs in den Anlegestationen mit der Bewegung
der Fördervorrichtung vornehmen. Der Bediener der Zusammentragbahn muss insbesondere
beim Zusammenstellen der Zusammentragbahn nach dem Hochfahren des Steuersystems vorzugsweise
keine Daten mehr in das Steuersystem eingeben, um dem Steuersystem die Konfiguration
der Zusammentragbahn und insbesondere die Anordnung der einzelnen Anlegestationen
und deren (absolute) Abwurfposition längs der Zusammentragbahn anzugeben. Die Information
über die Konfiguration der Zusammentragbahn und die absolute Positionierung der einzelnen
Anlegestationen sowie die Erfassung der Abwurfpositionen erfolgt automatisch in der
Steuereinrichtung mittels der empfangenen Informationen zu den einzelnen Anlegestationen.
Es ist im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich, die absolute oder die relative
Position der einzelnen Anlegestationen längs der Zusammentragbahn manuell auszumessen
bzw. zu erfassen und diese Positionsdaten zusammen mit anlegerspezifischen Informationen
der Steuereinrichtung zuzuführen. Die Steuereinrichtung kann dann aus den Positionsdaten
and den anlegerspezifischen Informationen der einzelnen Anlegestationen deren (absolute)
Abwurfposition längs der Zusammentragbahn berechnen und bei der Synchronisation des
Bewegungsablaufs in den Anlegestationen mit der Bewegung der Fördervorrichtung berücksichtigen.
[0011] Die von der Steuereinrichtung empfangenen Informationen umfassen zweckmäßig Positionsinformationen
zu den einzelnen Anlegestationen. Diese Positionsinformationen können in Form eines
ein von einem Positionssensor erfassten Positionssignals oder als (digitales) Informationssignal
einer Schnittstelle an die Steuereinrichtung übermittelt werden. Zusätzlich zu den
Positionsinformationen empfängt die Steuereinrichtung zweckmäßig noch anlegerspezifische
Informationen zu den einzelnen Anlegestationen, wie z.B. die Länge der Anlegestation
und die Position eines Einspendeorts, an der das Gut beim Ablegen auf die Fördervorrichtung
die jeweilige Anlegestation verlässt. Aus diesen Daten kann die Steuereinrichtung
in Verbindung mit den Positionsinformationen dann die absolute Abwurfposition jeder
Anlegestation längs der Zusammentragbahn ermitteln, an der die jeweilige Anlegestation
die in ihr bevorrateten Güter auf die Fördervorrichtung abwirft.
[0012] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
ist zur Erfassung der Absolutposition jeder in der Zusammentragbahn eingesetzten Anlegestation
ein Positionssensor vorgesehen, welcher die absolute Position jeder Anlegestation
in Bezug auf einen Referenzpunkt der Zusammentragbahn erfasst und die erfassten Positionssignale
an die Steuereinrichtung übermittelt. Die Steuereinrichtung empfängt die vom Positionssensor
erfassten Positionssignale und bestimmt daraus die absolute Position jeder Anlegestation
längs der Fördervorrichtung in Bezug auf den Referenzpunkt der Zusammentragbahn. Wenn
der Steuereinrichtung ergänzend zu den vom Positionssensor erzeugten Positionsinformationen
anlegerspezifische Informationen übermittelt werden, kann die Steuereinrichtung aus
diesen Informationen auch die absolute Abwurfposition jeder Anlegestation längs der
Zusammentragbahn ermitteln, an der die jeweilige Anlegestation die in ihr bevorrateten
Güter auf die Fördervorrichtung abwirft.
[0013] In einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn umfasst diese
eine Mehrzahl von Schnittstellen, die in einer vorgegebenen Reihenfolge angeordnet
sind. Jede Anlegestation, die in die Zusammentragbahn eingesetzt ist, wird mit einer
solchen Schnittstelle gekoppelt. Die Schnittstellen übertragen jeweils ein (digitales)
Informationssignal an die Steuereinrichtung, wobei das Informationssignal bevorzugt
wiederum eine Positionsinformation sowie anlegerspezifische Informationen enthält.
Die Steuereinrichtung kann aus dem empfangenen Informationssignal der Schnittstellen
die absolute Position der mit der jeweiligen Schnittstelle gekoppelten Anlegestation
ermitteln. Hierfür ist die Reihenfolge der Anlagestationen in Längsrichtung der Zusammentragbahn
zweckmäßig mit der Reihenfolge der Schnittstellen korreliert, d.h. es existiert ein
Zusammenhang zwischen der Reihenfolge der Schnittstellen und der sequentiellen Reihenfolge
der Anlegestationen längs der Zusammentragbahn. In diesem Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Zusammentragbahn sind die Anlegestationen längs der Zusammentragbahn
im direkten Anschluss aneinander ohne Lücke angeordnet.
[0014] Neben dem (digitalen) Informationssignal der Schnittstellen, welches angibt ob und
ggf. mit welcher Anlegestation diese Schnittstelle gekoppelt ist, empfängt die Steuereinrichtung
in diesem Ausführungsbeispiel zweckmäßig anlegerspezifische Informationen, welche
beispielsweise die Art bzw. den Typ der jeweiligen Anlegerstation und/oder deren geometrische
Daten, insbesondere deren Ausdehnung in Längsrichtung der Zusammentragbahn sowie die
Position eines Einspendeorts enthalten. Aus diesen anlegerspezifischen Informationen
und den empfangenen Informationssignalen der mit einer Anlegestation gekoppelten Schnittstellen
kann die Steuereinrichtung aus der bekannten Korrelation zwischen der Reihenfolge
der Schnittstellen und der Reihenfolge der Anlegestationen längs der Zusammentragbahn
sowohl die absolute Position jeder Anlegestation längs der Fördervorrichtung als auch
die absolute Abwurfposition jeder Anlegestation längs der Fördervorrichtung ermitteln,
an der die jeweilige Anlegestation die in ihr bevorrateten Güter auf die Fördervorrichtung
abwirft.
[0015] In einer besonderen Ausführungsvariante dieses Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Zusammentragbahn kann vorgesehen sein, dass neben den Anlegestationen ein oder mehrere
Abstandshalter in der Zusammentragbahn angeordnet ist bzw. sind. Jeder Abstandshalter
ist dann entweder mit einer benachbarten Anlegestation gekoppelt, um die Ausdehnung
dieser Anlegestation (virtuell) in Längsrichtung der Zusammentragbahn um die Länge
des Abstandshalters zu vergrößern. Der Abstandshalter kann alternativ auch an eine
Schnittstelle gekoppelt werden, um diese Schnittstelle zu besetzen und eine (funktionslose)
Anlegestation in der Reihenfolge der sequentiellen Anordnung der Anlegestationen zu
simulieren. Die Schnittstelle, welche mit dem Abstandshalter gekoppelt ist, sendet
dann an die Steuereinrichtung ein Informationssignal, welches die Identität der angekoppelten
Abstandshalter-Station sowie deren Länge (Ausdehnung in Längsrichtung der Zusammentragbahn)
angibt, so dass die Steuereinrichtung aus dem von der Schnittstelle empfangenen Informationssignal
eine Positionsinformation zu dem eingesetzten Abstandshalter und dessen Absolutposition
in der Reihe der Stationen ermitteln kann.
[0016] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zusammentragbahn sind
die austauschbaren Anlegestationen entlang eines Rahmens der Fördervorrichtung verschiebbar
und dort rasterlos an beliebigen und frei wählbaren Arbeitspositionen mittels Feststellmittel
fixierbar. Unter Arbeitsposition wird hierbei die (absolute) Position der jeweiligen
Anlegestation längs der Zusammentragbahn verstanden, in der die Anlegestation in der
Zusammentragbahn (insbesondere am Rahmen der Fördervorrichtung) fixiert ist, um in
dieser Arbeitsposition die ihr zugewiesenen Arbeitsschritte ausführen und die in ihr
bevorrateten Güter in den definierten Sammelstellen der Fördervorrichtung ablegen
kann. Die einer Anlegestation zugewiesenen Arbeitsschritte bestehen dabei insbesondere
im Abzug eines Guts aus einem in der Anlegestation bevorrateten Güterstapel, der Zuführung
des abgezogenen Guts zur Fördervorrichtung und der Ablage des abgezogenen Guts in
einen vorgegebenen Sammelbereich der Fördervorrichtung an einer bestimmten Abwurfposition.
[0017] Gemäß der Erfindung kann die Steuereinrichtung aus den empfangenen Positionsinformationen
und den anlegerspezifischen Informationen die genaue und absolute Abwurfposition jeder
Anlegestation ermitteln, an der die jeweilige Anlegestation das Gut auf die Fördervorrichtung
abwirft. Die Steuereinrichtung kann dadurch den Bewegungsablauf jeder Anlegestation
mit der Bewegung der Fördervorrichtung synchronisieren, um einen lagegerechten Abwurf
der einzelnen Güter in die vorgegebenen Sammelbereiche der Fördervorrichtung sicherzustellen.
[0018] In bevorzugten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen Zusammentragbahn umfasst
die Fördervorrichtung eine Förderfläche, auf der die abgelegten Güter (stapelweise)
aufgelegt werden, sowie eine Mehrzahl von über die Förderfläche vorstehenden Fördermitteln,
welche in Längsrichtung der Fördervorrichtung im Abstand zueinander angeordnet sind
und die Sammelbereiche der Fördervorrichtung definieren. Die Fördermittel bewegen
sich mit einer vorgebbaren Fördergeschwindigkeit und transportieren dadurch die auf
der Förderfläche (stapelweise) abgelegten Güter in Förderrichtung. Zusätzlich zu den
Fördermitteln können Stopper vorgesehen sein, welche in Längsrichtung im Abstand zueinander
angeordnet sind und ebenfalls über die Förderfläche vorstehen.
[0019] Diese und weitere Vorteile und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
und der erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich aus den nachfolgend unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen näher beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei
die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- Schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn in einer ersten
Konfiguration;
- Figur 2:
- Perspektivische Detaildarstellung eines Ausschnitts der Zusammentragbahn von Figur
1;
- Figur 3:
- Seitenansicht des Ausschnitts von Figur 2;
- Figur 4:
- Seitenansichten unterschiedlicher Anlegestationen für eine erfindungsgemäße Zusammentragbahn,
wobei die Figuren 4a und 4b Anlegestationen unterschiedlichen Typs und die Figuren
4c und 4d jeweils Abstandshalter für solche Anlegestationen zeigen;
- Figur 5:
- Seitenansichten von erfindungsgemäßen Zusammentragbahnen in unterschiedlichen Konfigurationen,
wobei Figur 5a eine Zusammentragbahn mit sieben Anlegestationen und zwei Abstandshaltern,
Figur 5b eine Zusammentragbahn mit sechs Anlegestationen und einem Abstandshalter
und Figur 5c eine Zusammentragbahn mit sechs Anlegestationen sowie einem längenvariablen
Abstandshalter und einem Abstandshalter mit fest vorgegebener Länge zeigen;
- Figur 6:
- Schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
in einer Seitenansicht (Figur 6a), einer perspektivischen Ansicht von unten und einer
perspektivischen Draufsicht auf einen Ausschnitt von Figur 6a.
- Figur 7:
- Schematische Darstellung von zwei Ausführungsbeispielen einer Steuereinrichtung für
eine erfindungsgemäße Zusammentragbahn.
[0020] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
in einer Seitenansicht dargestellt. Die gezeigte Zusammentragbahn umfasst eine aus
Grundmodulen M1, M2 zusammengesetzte Fördervorrichtung 2 sowie mehrere austauschbare
Anlegestationen 4a, 4b, 4c, 4d. Die Mehrzahl der Anlegestationen wird im Folgenden
mit Bezugsziffer 4 bezeichnet. Die Anlegestationen 4 bevorraten jeweils einen Stapel
1' von flachen Gütern 1 und sind dazu eingerichtet, ein Gut 1 aus dem Stapel 1' abzuziehen,
zu der Fördervorrichtung 2 zu transportieren und auf der Fördervorrichtung 2 abzulegen.
Die Fördervorrichtung 2 enthält eine Mehrzahl von definierten Sammelbereichen 3, welche
in Längsrichtung der Fördervorrichtung sequenziell hintereinander angeordnet sind.
Die Sammelbereiche 3 dienen zum Sammeln der auf der Fördervorrichtung abgelegten Gütern
1, wobei die Güter in diesen Sammelbereichen stapelweise aufeinander abgelegt werden.
Die in den definierten Sammelbereichen 3 der Fördervorrichtung 2 abgelegten Güter
1 werden von der Fördervorrichtung 2 mit einer Fördergeschwindigkeit in einer Förderrichtung
F zu einem Ausgangsmodul 20 transportiert. Bei dem Ausgangsmodul 20 kann es sich beispielsweise
um eine Kuvertiervorrichtung handeln, in der die in einem der Sammelbereiche 3 abgelegten
Güter 1 aus diesem Sammelbereich 3 in einen Umschlag gesteckt werden, um bspw. eine
Postsendung zu bilden. Eingangsseitig der Fördervorrichtung 2 kann ein Eingangskanal
21 angeordnet sein, der aus einem oder mehreren Bearbeitungsmodulen bestehen kann
und in dem Dokumente der Postsendung vorbereitet werden, beispielsweise durch Bedrucken,
Falzen, Falten, Sammeln etc.. Die vom Eingangskanal 21 bearbeiteten Dokumente (bspw.
Anschreiben einer Postsendung) werden vom Eingangskanal 21 an die sich daran in Förderrichtung
anschließende Fördervorrichtung 2 übergeben, wobei die Dokumente in den Sammelstellen
3 der Fördervorrichtung abgelegt und von dieser in Förderrichtung weiter transportiert
werden. Die oberhalb der Fördervorrichtung 2 angeordneten Anlegestationen 4 legen
dann die passenden Beilagen (Güter 1) in den jeweiligen Sammelstellen 3 ab, welche
den darin abgelegten Dokumenten bspw. als Anlage bzw. Beilage zugeordnet ist.
[0021] Die Anlegestationen 4 können jeweils gleich oder unterschiedlichen Typs sein und
sind zweckmäßig an die Art der Güter 1, die sie bevorraten, angepasst. So können beispielsweise
Anlegestationen 4 unterschiedlichen Typs für Güter unterschiedlicher Größe oder unterschiedlicher
Dicke vorgesehen sein. Bei den flachen Gütern 1 kann es sich um einzelne Blätter unterschiedlichen
Formats und Dicke oder auch um geheftete oder gebundene Blattstapel oder um gefalzte
Blätter handeln. Es kann sich auch um flache Plastikkarten handeln wie z.B. Scheckkarten
oder Ausweiskarten oder um CDs oder DVDs. Verschiedene Anlegertypen für die Bearbeitung
solcher flacher Güter sind aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt.
[0022] Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Anlegestationen 4 in Förderrichtung F sequenziell
hintereinander und oberhalb der Fördervorrichtung 2 angeordnet, so dass die in den
einzelnen Anlegestationen 4 bevorrateten Güter 1 sequenziell in den Sammelbereichen
3 der Fördervorrichtung 2 (stapelweise) aufeinander abgelegt werden können.
[0023] Die Fördervorrichtung 2 und die Anlegestationen 4 sind jeweils mit einer hier zeichnerisch
nicht dargestellten Steuereinrichtung gekoppelt. Bei der Steuereinrichtung kann es
sich um eine zentrale Steuerung oder um ein Bussystem handeln. In Figur 7 sind Ausführungsbeispiele
von Steuereinrichtungen gezeigt, welche in der erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
eingesetzt werden können. Die Steuereinrichtung steuert das Ablegen der Güter 1 aus
den einzelnen Anlegestationen 4 in die Sammelbereiche 3 der Fördervorrichtung 2. Hierzu
synchronisiert die Steuereinrichtung die Bewegung der Fördervorrichtung 2 mit der
Bewegung der Güter 1 in den Anlegestationen 4, welche dort von dem Gutstapel 1' abgezogen,
zu der Fördervorrichtung 2 transportiert und dort bei laufender Fördervorrichtung
in den Sammelbereichen 3 abgelegt werden. Dies erfolgt bspw. durch elektronische Kopplung
der Antriebe oder durch Nachregelung von Fahrkurven der Antriebe.
[0024] Die Anlegestationen 4 sind austauschbar in der Zusammentragbahn angeordnet. Zur Anordnung
und Befestigung der Anlegestationen 4 an definierten Arbeitspositionen in der Zusammentragbahn
weist die Fördervorrichtung 2 einen Rahmen 7 auf. Der Rahmen 7 kann beispielsweise
ein Rahmengestell mit zwei in Längsrichtung im Abstand und parallel zueinander verlaufender
Rahmenstangen umfassen. Die Anlegestationen 4 sind längs des Rahmens 7 in Längsrichtung
der Fördervorrichtung (also parallel zur Förderrichtung F) verschiebbar und dort an
beliebigen Arbeitspositionen rasterlos fixierbar. Zum Fixieren der Anlegestationen
4 am Rahmen 7 sind Feststellmittel vorgesehen. Die Feststellmittel können beispielsweise
durch Schrauben, Bolzen oder Klemmen oder auch durch Rast- oder Klemmelemente gebildet
sein.
[0025] In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist neben den vier Anlegern 4a, 4b,
4c und 4d zusätzlich noch ein Abstandshalter 4x in der Zusammentragbahn eingesetzt.
Bei diesem Abstandshalter 4x handelt es sich um eine funktionslose Station, die lediglich
einen freien Platz in der Zusammentragbahn besetzt, um diese vollständig über ihre
gesamte Länge mit Stationen aufzufüllen. Der Abstandshalter 4x kann dabei an beliebiger
Stelle eingesetzt werden und es können auch mehrere Abstandshalter eingesetzt werden.
Ein Abstandshalter 4y kann bspw. über ein Ziehharmonika-System längenveränderlich
ausgebildet sind, um zu gewährleisten, dass die Zusammentragbahn vollständig über
ihre gesamte Länge mit Stationen besetzt werden kann, unabhängig von der Länge der
einzelnen eingesetzten Stationen. Die ggf. in der Zusammentragbahn eingesetzten Abstandshalter
dienen dem Zweck, die Stationsplätze der Zusammentragbahn vollständig zu besetzen.
Dadurch wird gewährleistet, dass die Zusammentragbahn an ihrer Oberseite vollständig
über ihre gesamte Länge abgedeckt ist, was insb. aus Sicherheitsgründen zweckmäßig
ist, weil dadurch verhindert werden kann, dass ein Bediener unbeabsichtigt in die
nur unvollständig mit Stationen besetzte Zusammentragbahn eingreift und sich an der
bewegenden Fördervorrichtung verletzt.
[0026] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel setzt sich die Fördervorrichtung
2 aus zwei in Förderrichtung F hintereinander angeordneten Grundmodulen M1 und M2
zusammen. Zur modulweisen Ausbildung der Fördervorrichtung 2 können auch mehrere solcher
Grundmodule oder auch nur ein Grundmodul verwendet werden. Jedes Grundmodul M1, M2
enthält eine Anzahl von Schnittstellen 6. Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
umfasst jedes Grundmodul M1, M2 drei solcher Schnittstellen 6a, 6b, 6c, bzw. 6d, 6e
und 6f. Die Mehrzahl der Schnittstellen 6, die im folgenden mit Bezugszeichen 6 bezeichnet
wird, weist eine bestimmte (aufsteigende) Reihenfolge auf. Zweckmäßig handelt es sich
bei den Schnittstellen 6 um digitale Schnittstellen. Es kann sich dabei um kabelgebundene
oder drahtlose Schnittstellen handeln, wie z.B. eine Bluetooth- oder eine Infrarot-Schnittstelle.
[0027] Jede Anlegestation 4 ist mit einer Anlegerschnittstelle 5a, 5b, 5c, 5d ausgestattet,
welche zu den (digitalen) Schnittstellen 6 kompatibel sind. Zweckmäßig sind die Anlagerschnittstellen
5 und die Schnittstellen 6 vom gleichen Typ. Die Anlegerschnittstellen 5 werden mit
den Schnittstellen 6 derart gekoppelt, dass jede der Anlegerschnittstellen 5 mit einer
der Schnittstellen 6 verbunden ist. Die Kopplung der Anlegerschnittstellen 5 mit den
Schnittstellen 6 dient zur Kommunikation zwischen den Anlegestationen 4 und der Steuereinrichtung,
welche mit den Schnittstellen 6 über Kommunikationsverbindungen gekoppelt ist. Über
die Kopplung der Anlegerschnittstellen 5 mit den Schnittstellen 6 können die Anlegestationen
4 auch mit Energie versorgt werden.
[0028] Die Verbindung zwischen einer Anlegerschnittstelle 5 mit einer der Schnittstellen
6 (beispielsweise der Anlegerschnittstelle 5a mit der Schnittstelle 6a) kann - je
nach Schnittstellentyp - kabelgebunden mittels eines Verbindungskabels oder drahtlos
über eine drahtlose Kommunikationsverbindung erfolgen. Bei dem in Figur 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die dem ersten Anleger 4a zugeordnete Anlegerschnittstelle
5a über ein Verbindungskabel 13 mit der Schnittstelle 6a verbunden. In entsprechender
Weise ist die dem zweiten Anleger 4b zugeordnete Anlegerschnittstelle 5b mit der Schnittstelle
6b, die dem dritten Anleger 4c zugeordnete Schnittstelle 5c mit der Schnittstelle
6c und die dem vierten Anleger 4d zugeordnete Schnittstelle 5d mit der Schnittstelle
6d verbunden. Die dem Abstandshalter 4x zugeordnete Schnittstelle 5x ist entsprechend
mit der Schnittstelle 6e verbunden. Die letzte Schnittstelle 6f ist frei. Die Reihenfolge
der Schnittstellen 6 ist dabei mit der Reihenfolge der Anlegestationen 4 längs der
Zusammentragbahn in der Weise korreliert, dass die erste Anlegestation 4a mit der
ersten Schnittstelle 6a, die zweite Anlegestationen 4b mit der zweiten Schnittstelle
6b, usw. gekoppelt ist. Es ist dabei auch möglich, in der Kopplung der Anlegerschnittstellen
5 mit den Schnittstellen 6 eine Schnittstelle auszulassen, bspw. die Schnittstelle
6b, so dass bspw. die zweite Anlegestation 4b mit der dritten Schnittstelle 6c gekoppelt
ist. Dabei ist allerdings eine aufsteigende Korrelation der Reihenfolge der Anlegestationen
4 mit der Reihenfolge der Schnittstellen 6 einzuhalten (so dass "über-Kreuz-Verbindungen"
ausgeschlossen sind).
[0029] Wie aus Figur 1 ersichtlich sind die Anlegestationen 4a, 4b, 4c 4d längs der Zusammentragbahn
hintereinander im direkten Anschluss aneinander angeordnet, also ohne Lücke zwischen
benachbarten Anlegestationen. Auch der Abstandshalter 4x, der eingangsseitig in der
Zusammentragbahn angeordnet ist, grenzt ohne Abstand direkt an der benachbarten Anlegestation
4d an. Die erste Anlagestation 4a, welche ausgangsseitig in der Zusammentragbahn angeordnet
ist, liegt ausgangsseitig (d.h. am Ende der Zusammentragbahn, welches an das Ausgangsmodul
20 angrenzt) an einem Anschlag 14 an. Der Anschlag 14 definiert einen Referenzpunkt
R der Fördervorrichtung 2.
[0030] Jede Anlegestation 4 umfasst zweckmäßig, jedoch nicht zwingend, eine - hier nicht
dargestellte - Anlegersteuerung mit einem internen Datenspeicher, in dem die Identität
der jeweiligen Anlegestation und weitere anlegerspezifische Informationen enthalten
sind. Bei den anlegerspezifischen Informationen kann es sich beispielsweise um Angaben
zum Typ und zur Funktionalität der jeweiligen Anlegestation 4 sowie um ihre geometrischen
Daten, insbesondere ihre Länge (Ausdehnung der Anlegestation in Längsrichtung der
Zusammentragbahn) handeln. Diese anlegerspezifischen Informationen werden über die
Schnittstellenverbindung zwischen den Anlegerschnittstellen 5 und den Schnittstellen
6 übertragen. Die Schnittstellen 6 senden die anlegerspezifischen Informationen sowie
eine Positionsinformation an die Steuereinrichtung. Die Positionsinformation ergibt
sich dabei aus der Reihenfolge Schnittstellen 6 und der (kreuzungsfreien) Korrelation
dieser Reihenfolge mit der Reihenfolge der Anlegerstationen 4 längs der Zusammentragbahn.
Die Steuereinrichtung ist zum Empfang der Positionsinformationen und der anlegerspezifischen
Informationen eingerichtet und kann aus den empfangenen Informationen die absolute
Position jeder Anlegestation 4 längs der Fördervorrichtung 2 ermitteln. Die von jeder
besetzten Schnittstelle 6 an die Steuereinrichtung übertragene Positionsinformation
enthält die Angabe, dass die jeweilige Schnittstelle 6 mit einer Anliegerschnittstelle
5 gekoppelt ist sowie eine Relativposition, die sich aus der Position der jeweiligen
Schnittstelle 6 in der Reihe der Schnittstellen 6 ergibt. Aus den Positionsinformationen
der besetzten Schnittstellen 6 kann die Steuereinrichtung zunächst die Reihenfolge
der Anlegestationen 4 längs der Zusammentragbahn (und damit die Relativposition der
Anlegestationen 4 zueinander) erfassen. Unter Berücksichtigung der weiterhin von der
Steuereinrichtung empfangenen anlegerspezifischen Informationen, welche insbesondere
die Länge der einzelnen Anlegestationen 4 enthält, kann die Steuereinrichtung auch
die absolute Position jeder Anlegestation 4 längs der Fördervorrichtung 2 ermitteln.
Die absolute Position jeder Anlegestation 4 wird dabei in Bezug auf den Referenzpunkt
R der Fördervorrichtung 2 aus der Relativposition und der Länge der jeweiligen Anlegestation
4 und unter der Voraussetzung ermittelt, dass alle Anlegestationen 4 längs der Zusammentragbahn
im direkten Anschluss aneinander ohne Lücke angeordnet sind.
[0031] Die Übertragung der anlegerspezifischen Informationen jeder Anlagestation 4 an die
zugeordnete Schnittstelle 6 kann auch auf andere Art erfolgen. So kann beispielsweise
jede Anlegestation 4 mit einem Label versehen sein, welches einen Code (beispielsweise
einen Barcode oder einen QR-Code) enthält, in dem die anlegerspezifischen Daten enthalten
sind. Der Bediener der Zusammentragbahn kann die Codes mit den anlegerspezifischen
Informationen zu jeder Anlegestation 4 mit einem geeigneten Lesegerät (bspw. einem
Barcode-Reader oder einem QR-Code-Reader) auslesen und die ausgelesenen Daten an die
der jeweiligen Anlegestation 4 zugeordnete Schnittstelle 6 übermitteln. Die Schnittstelle
6 überträgt dann diese anlegerspezifischen Informationen des ihr zugeordneten Anlegers
4 zusammen mit der Positionsinformation an die Steuereinrichtung, so dass die Steuereinrichtung
wiederum aus der Positionsinformation und den anlegerspezifischen Informationen die
absolute Position jeder Anlegestation 4 längs der Zusammentragbahn (welche der jeweiligen
Arbeitsposition der Anlegestation entspricht) ermitteln kann.
[0032] Die anlegerspezifischen Informationen der einzelnen Anlegestationen 4 können auch
mittels eines RFID-Tags an die zugeordnete Schnittstelle 6 übermittelt werden.
[0033] Aus den Figuren 2 und 3 ist der Aufbau der Abwurfeinrichtung 15 der jeweiligen Anlegestationen
4 zu erkennen. Die Abwurfeinrichtung 15 jeder Anlegestation 4 weist in dem hier zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiel zwei umlaufende Bänder 16 auf, welche um Rollen
17 geführt werden. Die von dem Gutstapel 1', der in der jeweiligen Anlegestation 4
bevorratet ist, einzeln abgezogenen Güter 1 werden zwischen den umlaufenden Bändern
16 durchgeführt und dadurch in Richtung der Fördervorrichtung 2 transportiert und
dort in den definierten Sammelbereichen 3 stapelweise aufeinander abgelegt. Die Stelle,
an der das Gut 1 die Abwurfeinrichtung 15 der jeweiligen Anlegestation 4 verlässt,
legt eine Abwurfposition 18 fest. Diese Abwurfposition 18 kann beispielsweise durch
die Lage der Hinterkante oder der Vorderkante des Guts 1 definiert werden, welche
die Hinter- bzw. Vorderkante einnimmt, wenn das Gut 1 die Abwurfeinrichtung 15 verlässt.
Alternativ zu den hier zeichnerisch dargestellten Bändern 16 kann die Abwurfeinrichtung
15 auch Saugriemen oder Rollenpaare umfassen, um die vom Gutstapel 1' abgezogenen
Güter 1 an einen Einspendeort 18' bzw. die Abwurfposition 18 zu fördern.
[0034] In den Figuren 4a und 4b sind zwei unterschiedliche Typen von Anlegestationen 4 in
einer Seitenansicht gezeigt. Bei dem in Figur 4a gezeigten Anlegertyp liegt der Einspendeort
18' innerhalb der Längenausdehnung L der Anlegestation in Längsrichtung der Zusammentragbahn
(also längs der Förderrichtung F). Unter Einspendeort 18' wird hierbei der Ort verstanden,
an dem das Gut die Anlegestation verlässt, um auf der darunter liegenden Fördervorrichtung
abgelegt zu werden. Bei dem in Figur 4b gezeigten Anlegertyp liegt der Einspendeort
18' dagegen außerhalb der Ausdehnung L des Anlegers in Längsrichtung der Zusammentragbahn.
Der jeweilige Einspendeort 18' der einzelnen Anleger ist bezüglich eines definierten
Referenzpunkts am jeweiligen Anleger, beispielsweise dessen Vorderkante V, eindeutig
bestimmt. Der Abstand A zwischen dem Referenzpunkt V und dem Einspendeort 18' ist
damit eine anlegerspezifische Größe. Diese anlegerspezifische Größe wird bevorzugt
zusammen mit der Positionsinformation an die Steuereinrichtung übermittelt. Die Steuereinrichtung
kann dann mit der empfangenen Positionsinformation und der anlegerspezifischen Information
über den Abstand A des Einspendeorts 18' bezüglich des Referenzpunkts V die absolute
Abwurfposition 18 des jeweiligen Anlegers 4 längs der Zusammentragbahn und in Bezug
auf den Referenzpunkt R der Fördervorrichtung 2 ermitteln. Unter der Abwurfposition
18 wird die absolute Position (in Bezug auf den Referenzpunkt R) in Längsrichtung
der der Zusammentragbahn verstanden, an dem die jeweilige Anlegestation 4 ein Gut
1 auf die Fördervorrichtung 2 abwirft. Der Absolutwert der Abwurfpositionen 18 der
einzelnen Anlegestationen 4 kann somit bei der Synchronisierung der Bewegung des Guts
in den Anlegestationen 4 mit der Fördervorrichtung 2 berücksichtigt werden, um einen
lagegerechten Abwurf der Güter 1 aus den Anlegestationen 4 in die Sammelbereiche 3
der Fördervorrichtung sicherzustellen.
[0035] In den Figuren 4c und 4d sind zwei Ausführungsbeispiele von Abstandshaltern 4x und
4y dargstellt. Bei dem in Figur 4c gezeigten Abstandshalter 4x handelt es sich um
einen Abstandshalter mit fester Länge L. Bei dem in Figur 4d gezeigten Abstandshalter
handelt es sich um einen längenveränderlichen Abstandshalter mit einer Grundlänge
L0, welcher über ein Ziehharmonikasystem um eine Strecke x verlängerbar ist, wobei
x variabel ist. Die Länge L der gezeigten Abstandshalter entspricht dabei der Ausdehnung
der Abstandshalter 4x bzw. 4y in Längsrichtung der Zusammentragbahn.
[0036] Aus den Figuren 2 und 3 ist der Aufbau der Fördervorrichtung 2 ersichtlich. Die Fördervorrichtung
2 umfasst eine Förderfläche 8, auf der die Güter 1 in den definierten Sammelbereichen
3 der Fördervorrichtung 2 stapelweise aufeinander abgelegt werden, sowie mehrere über
die Förderfläche 8 vorstehende Fördermittel 9 und 11 (pins), welche in Längsrichtung
im Abstand zueinander angeordnet sind. Die Fördermittel 9, 11 werden durch Zugmittel,
bspw. durch angetriebene Bänder 10, an denen die Fördermittel befestigt sind, in Förderrichtung
F mit einer Fördergeschwindigkeit bewegt, um die in den Sammelbereichen 3 abgelegten
Güter 1 zu transportieren. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel enthält die Fördervorrichtung
2 mehrere in Längsrichtung im Abstand zueinander angeordnete Gruppen von Fördermitteln
mit je zwei Fördermittelpaaren 9, 11 mit einem außenliegenden Fördermittelpaar 9 und
einem innenliegenden Fördermittelpaar 11, welche quer zur Förderrichtung nebeneinander
angeordnet sind und sich mit gleicher Geschwindigkeit in Förderrichtung bewegen. Alternativ
zu dieser zeichnerisch dargestellten Anordnung kann jede Gruppe von Fördermitteln
auch nur ein einziges Fördermittel oder mehr als zwei Fördermittelpaare enthalten.
Es ist auch möglich, die Fördermittelpaare 9,11 einer Gruppe durch einen sich quer
zur Förderrichtung F erstreckenden Förderbalken oder eine Förderleiste zu ersetzen.
[0037] In Figur 5 sind weitere mögliche Konfigurationen einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
dargestellt. In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5a sind bspw. sieben unterschiedliche
Anlegestationen 4a, 4b, ... 4g sowie ein längenvariabler Abstandshalter 4x und ein
Abstandshalter 4y mit fester vorgegebener Länge längs der Zusammentragbahn angeordnet.
Die Fördervorrichtung 2 setzt sich aus drei in Förderrichtung F hintereinander platzierten
Modulen M1, M2 und M3 zusammen, wobei jedes Modul drei Schnittstellen 6 aufweist (das
Modul M1 enthält bspw. die Schnittstellen 6a, 6b, 6c und 6d). Die den Anlegestationen
4a, 4b, ...4f zugeordneten Anlegerschnittstellen 5a, 5b, ... 5f sind dabei mit den
Schnittstellen 6a, 6b, 6c, 6e, 6f in aufsteigender Reihenfolge und Korrelation verbunden,
d.h. Anlegerschnittstelle 5a ist mit Schnittstelle 6a, Anlegerschnittstelle 5b ist
mit Schnittstelle 6b, usw. gekoppelt und Anlegerschnittstelle 5f ist mit Schnittstelle
6f gekoppelt. Die Schnittstelle 6g ist mit der Abstandshalterschnittstelle 5y des
Abstandshalters 4y und die Schnittstelle 6i ist mit der Abstandshalterschnittstelle
5x des Abstandshalters 4x gekoppelt. Die dazwischen liegende Schnittstelle 6h ist
mit der Anlegerschnittstelle 5g der Anlegestation 4g verbunden. Somit sind in diesem
Ausführungsbeispiel alle Schnittstellen 6 besetzt und entweder mit einer Anlegerschnittstelle
5 oder mit einer Abstandshalterschnittstelle (5x, 5y) verbunden.
[0038] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 5b sind sechs unterschiedliche Anlegestationen
4a, 4b, ... 4f sowie ein längenvariabler Abstandshalter 4x längs der Zusammentragbahn
angeordnet. Der Aufbau der Fördervorrichtung 2 entspricht demjenigen der Figur 5a.
Die den Anlegestationen 4a, 4b, ...4f zugeordneten Anlegerschnittstellen 5a, 5b, ...
5f sind dabei mit den Schnittstellen 6a, 6c, 6d, 6e und 6f in aufsteigender Reihenfolge
und Korrelation verbunden, d.h. Anlegerschnittstelle 5a ist mit Schnittstelle 6a,
Anlegerschnittstelle 5b ist mit Schnittstelle 6c, usw. gekoppelt und Anlegerschnittstelle
5f ist mit Schnittstelle 6h gekoppelt. Die Schnittstellen 6b und 6g sind unbesetzt,
also nicht mit einer Anlegerschnittstelle 5 gekoppelt. Die Schnittstelle 6i ist mit
der Abstandshalterschnittstelle 5x des Abstandshalters 4x gekoppelt. Somit sind in
diesem Ausführungsbeispiel nicht alle Schnittstellen 6 besetzt. Es besteht allerdings
auch hier eine Korrelation zwischen der Reihenfolge der besetzten Schnittstellen 6a,
6c, 6d, 6e, 6f und 6h und der Reihenfolge der Anlegerstationen 4a, 4b, 4c, 4d, 4e
und 4f, welche mit diesen Schnittstellen gekoppelt sind, in der Weise, dass keine
über-Kreuz-Verbindungen zwischen einer Anlegerstation 4 und den Schnittstellen 6 vorhanden
sind, d.h. die aufsteigende Reihenfolge der Anlegerstationen 4 längs der Zusammentragbahn
korreliert mit der stetig aufsteigenden Reihenfolge der besetzten Schnittstellen 6
(Schnittstellen 6a, 6c, 6d, 6e, 6f, 6h, 6i).
[0039] In Figuren 5c ist ein zu Figur 5b äquivalentes Ausführungsbeispiel gezeigt, wobei
in dem Ausführungsbeispiel von Figur 5c die Schnittstellen 6b und 6g unbesetzt sind.
Die Schnittstelle 6i ist mit der Abstandshalterschnittstelle 5x eines längenveränderlichen
Abstandshalter 4x verbunden. Die Abstandshalterschnittstelle 5y des Abstandshalters
4y ist in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5c mit der Anlegerschnittstelle 5d der
Anlegestation 4d gekoppelt, welche wiederum mit der Schnittstelle 6e verbunden ist.
Die Kopplung der Abstandshalterschnittstelle 5y des Abstandshalters 4y mit der Anlegerschnittstelle
5d simuliert dabei eine (virtuelle) Vergrößerung der Länge (Ausdehnung in Längsrichtung
der Zusammentragbahn) der Anlegestation 4d um die fest vorgegebene Länge des Abstandshalters
4y. Die Anlegerschnittstelle 5d übermittelt an die Schnittstelle 6e anlegerspezifische
Informationen zu der Anlegestation 4d, wobei als Länge der Anlegestation 4d die (virtuelle)
Gesamtlänge angegeben wird, welche sich aus der tatsächlichen Länge der Anlegestation
4d und der Länge das daran gekoppelten Abstandshalters 4y ergibt.
[0040] In Figur 6 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn
schematisch dargestellt. Bei dieser Ausführungsform werden die Positionsinformationen
zu den einzelnen Anlegestationen 4 von einem Positionssensor 12 ermittelt und in Form
eines Positionssignals an die Steuereinrichtung übertragen. Der Positionssensor 12
umfasst hierfür eine Mehrzahl von ersten Sensorelementen 12a, welche jeweils an der
Unterseite jeder Anlegestation 4 angeordnet sind, sowie ein zweites Sensorelement
12b, welches längs der Zusammentragbahn verfahrbar angeordnet ist. Die Sensorelemente
12a senden ein Signal aus, welche von dem verfahrbaren Sensorelement 12b erfasst werden.
Bei dem Sensor 12 kann es sich beispielsweise um ein optisches Sensorsystem handeln.
Die Sensorelemente 12a senden dann beispielsweise einen Lichtstrahl aus, der von dem
als fotosensitives Element ausgebildeten zweiten Sensorelement 12b erfasst wird. Durch
Verfahren des zweiten Sensorelements 12b längs der Zusammentragbahn kann der Sensor
12 die absoluten Positionen (Arbeitspositionen) der einzelnen Anlegestationen 4a,
4b, 4c erfassen und in Form von Positionsinformationen an die Steuereinrichtung übertragen.
[0041] Bei dem Sensor 12 kann es sich alternativ auch um einen akustischen oder einen berührungssensitiven
Sensor handeln. Bei einem berührungssensitiven Sensor sind die feststehenden Sensorelemente
12a, welche an jeder Anlegestation 4 fest angeordnet sind, als Fahne bzw. Finger ausgebildet
und das bewegliche Sensorelement 12b ist als mechanischer Fühler ausgebildet, der
ein Sensorsignal erfasst, wenn er an einem solchen Fühler vorbeifährt. Alternativ
kann die Positionsinformation zu jeder Anlegestation 4 auch mittels einer längs der
Zusammentragbahn angeordneten Messskala erfasst werden, welche von Kameras, die an
jeder Anlegestation angeordnet sind, gelesen werden kann.
[0042] In Figur 7 sind zwei Ausführungsbeispiele von Steuereinrichtungen gezeigt, welche
in einer erfindungsgemäßen Zusammentragbahn eingesetzt werden können. Die in Figur
7a gezeigte Steuereinreichung enthält eine zentrale Feuereinheit Z, welche mit Steuereinheiten
der Module M1, der Anlegestationen 4a, 4b, 4c, 4d und dem Ausgangsmodul 20 verbunden
sind. Die Steuereinheiten der Module (in dem gezeigten Ausführungsbeispiel Modul M1
der Fördervorrichtung 2), der Anlegestationen 4 und des Ausgangsmoduls 20 bilden dabei
Knotenpunkte einer Bussteuerung. In Ergänzung zu dem hier in Figur 7a gezeigten Ausführungsbeispiel
einer Steuereinrichtung können dort auch noch weitere Module (M2, M3) der Fördervorrichtung
2, weitere Steuereinheiten von Anlegestationen 4 sowie auch weitere Steuereinheiten
zusätzlicher Module (wie z.B. des Eingangskanals 21) mit der zentralen Steuereinheit
Z verbunden werden.
[0043] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Steuereinrichtung für eine erfindungsgemäße
Zusammentragbahn ist in Figur 7b gezeigt. Anders als bei dem Ausführungsbeispiel von
Figur 7a ist dort keine zentrale Steuereinheit enthalten. Stattdessen sind die Steuereinheiten
der Module M1, M2 der Fördervorrichtung 2 sowie die Steuereinheit des Ausgangsmoduls
20 auf einer Steuerebene miteinander über ein Bussystem gekoppelt, wobei die Steuereinheiten
der Module M1 und M2 sowie des Ausgangsmoduls 20 untereinander gleichberechtigt sind.
Die zentralen Steuerfunktionen werden dabei von einer der Steuereinheiten vorgegeben,
beispielsweise von der Steuereinheit des Ausgangsmoduls 20. Diese Steuereinheit steuert
beispielsweise die Synchronisation der Bewegung der Anlegestationen 4 mit der Bewegung
der Fördervorrichtung 2 und gibt insbesondere die Taktsignale für das Ablegen von
Gütern in die Sammelstellen 3 der Fördervorrichtung 2 vor. An die Steuereinheiten
der Module M1 und M2 der Fördervorrichtung 2 sind über ein Bussystem die Steuereinheiten
der Anlegestationen 4 gekoppelt. Zweckmäßig sind dabei die Steuereinheiten der Anlegestationen
4 mit der Steuereinheit des zugehörigen Moduls M1 bzw. M2 verbunden, in das die jeweilige
Anlegestation eingesetzt ist. So ist in dem in Figur 7b gezeigten Ausführungsbeispiel
beispielsweise die Steuereinheit der Anlegestation 4b mit der Steuereinheit des Moduls
M1 gekoppelt und die Steuereinheiten der Anlegestationen 4a, 4b und 4c sind mit der
Steuereinheit des Moduls M2 verbunden, entsprechend der Anordnung der Anlegestationen
4a-4d und der Module M1, M2, wie sie in Figur 1 gezeigt ist.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf die hier zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Mögliche Abänderungen und Ergänzungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele
liegen im Rahmen des Schutzbereichs der in den Patentansprüchen beanspruchten Erfindung.
1. Zusammentragbahn für fläche Güter (1) mit
- einer Fördervorrichtung (2), welche in ihrer Längsrichtung eine Mehrzahl hintereinander
angeordneter Sammelbereiche (3) aufweist, in denen die Güter gesammelt und in einer
Förderrichtung (F) mit einer Fördergeschwindigkeit transportiert werden,
- wenigstens einer austauschbaren Anlegestation (4a) oder einer Mehrzahl von austauschbaren
Anlegestationen (4), welche Güter (1) bevorraten und entlang der Fördervorrichtung
(2) so angeordnet sind, dass die in den Anlegestationen (4) bevorrateten Güter (1)
in den Sammelbereichen (3) abgelegt werden können,
- und einer Steuereinrichtung , welche mit der Fördervorrichtung (2) und den Anlegestationen
(4) gekoppelt ist, um das Ablegen der Güter (1) aus den Anlegestationen (4) in die
Sammelbereiche (3) zu steuern,
- dadurch gekennzeichnet, dass die austauschbaren Anlegestationen (4a, 4) an beliebigen Arbeitspositionen in die
Zusammentragbahn einsetzbar sind und die Steuereinrichtung zum Empfang von Informationen
eingerichtet ist, aus denen die Steuereinrichtung die absolute Abwurfposition (18)
der oder jeder Anlegestation (4a, 4) längs der Fördervorrichtung (2) ermittelt, an
der die jeweilige Anlegestation (4a, 4) die in ihr bevorrateten Güter auf die Fördervorrichtung
(2) abwirft.
2. Zusammentragbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Steuereinrichtung empfangenen Informationen Positionsinformationen in
Form eines von einem Positionssensor (12, 12a) erfassten Positionssignals oder in
Form eines digitalen Informationssignals einer Schnittstelle (6) enthalten, aus denen
die Steuereinrichtung die absolute Position der oder jeder Anlegestation (4) ermittelt.
3. Zusammentragbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anlegestationen (4a, 4) längs der Zusammentragbahn hintereinander und im
direkten Anschluss aneinander ohne Lücke angeordnet sind.
4. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei neben den Anlegestationen
(4a, 4b, 4c, 4d) Abstandshalter (4x) in der Zusammentragbahn angeordnet sein können,
welche entweder mit einer benachbarten Anlegestation oder an eine Schnittstelle (6)
gekoppelt sind.
5. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung aus den empfangenen Informationen, insbesondere den Positionsinformationen
der Anlegestationen (4a, 4), die absolute Position jeder Anlegestation (4a, 4) längs
der Fördervorrichtung (2) in Bezug auf einen Referenzpunkt (R) ermittelt.
6. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Steuereinrichtung empfangenen Informationen Positionsinformationen und
anlegerspezifische Informationen zu der oder jeder austauschbaren Anlegestation (4)
umfassen, wobei die anlegerspezifischen Informationen Angaben zur Länge der jeweiligen
Anlegestation (4) und der Position eines Einspendeorts (18') der jeweiligen Anlegestation
(4a, 4) sowie optional zusätzliche Angaben zu der Art oder dem Typ der Anlegestation
und/oder den darin enthaltenen Gütern (1) enthalten.
7. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung unter Berücksichtigung der ermittelten Abwurfposition (18)
den Abwurf der Güter (1) aus jeder Anlegestation (4a, 4) auf die Fördervorrichtung
(2) mit der Bewegung der Fördervorrichtung (2) derart synchronisiert, dass die abgeworfenen
Güter (1) in den Sammelbereichen (3) der Fördervorrichtung (2) abgelegt werden.
8. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede Anlegestation (4a, 4) entlang eines Rahmens (7) der Fördervorrichtung
(2) verschiebbar angeordnet und dort an beliebigen Arbeitspositionen mittels Feststellmittel
fixierbar und/oder mittels Schnittstellen (6) mit der Steuereinrichtung zur Datenübermittlung
und insbesondere zur Übermittlung von Positionsinformationen koppelbar ist.
9. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammentragbahn eine Mehrzahl von Schnittstellen (6) umfasst, die in einer vorgegebenen
Reihenfolge angeordnet sind, bevorzugt entlang des Rahmens (7) der Fördervorrichtung
(2) in Längsrichtung im Abstand zueinander.
10. Zusammentragbahn nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede Anlegestation (4a, 4) mit einer der Schnittstellen (6) gekoppelt ist, wobei
die Reihenfolge der Anlegestationen (4a, 4) in Längsrichtung der Zusammentragbahn
mit der Reihenfolge der Schnittstellen (6) korreliert.
11. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegestationen (4) jeweils eine Positionssensorelement (12a) umfassen, mit dem
die absolute Position der jeweiligen Anlegestation (4a, 4) längs der Fördervorrichtung
(2) in Bezug auf einen Referenzpunkt (R) erfasst und als Positionsinformation an die
Steuereinrichtung übermittelt wird.
12. Zusammentragbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördervorrichtung (2) eine Förderfläche (8) und wenigstens ein mit der Fördergeschwindigkeit
umlaufendes Zugmittel (10) mit einer Mehrzahl von über die Förderfläche (8) vorstehenden
Fördermitteln (9) umfasst, welche in Längsrichtung der Fördervorrichtung (2) im Abstand
zueinander angeordnet sind, wobei in Längsrichtung benachbarte Fördermittel (9) einen
Sammelbereich (3) definieren.
13. Verfahren zum Bestücken einer Zusammentragbahn für flache Güter (1) mit einer austauschbaren
Anlegestation (4a, 4), welche die flachen Güter (1) zum Ablegen in Sammelbereiche
(3) der Zusammentragbahn bevorratet, mit folgenden Schritten:
- Einsetzen einer austauschbaren Anlegestation (4a, 4) in die Zusammentragbahn an
einer beliebigen Arbeitsposition,
- Übermitteln von Informationen, welche sich aus einer Positionsinformation und anlegerspezifischen
Informationen zu der eingesetzten Anlegestation (4a, 4) zusammen setzen, an eine Steuereinrichtung
der Zusammentragbahn,
- Ermitteln der Arbeitsposition der eingesetzten Anlegestation (4a, 4) in der Steuereinrichtung
aus den übermittelten Informationen als absolute Position der eingesetzten Anlegestation
(4a, 4) in Längsrichtung der Zusammentragbahn.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung aus den übermittelten Positionsinformationen und den anlegerspezifischen
Informationen für jede Anlegestation (4a, 4) eine absolute Abwurfposition (18) ermittelt,
an der die jeweilige Anlegestation (4a, 4) die in ihr bevorrateten Güter auf die Zusammentragbahn
abwirft.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Steuereinrichtung unter Berücksichtigung der
ermittelten Abwurfposition (18) den Abwurf der Güter (1) aus jeder Anlegestation (4a,
4) auf die Zusammentragbahn mit der Bewegung der Zusammentragbahn derart synchronisiert,
dass die abgeworfenen Güter (1) an definierten Sammelbereichen (3) der Zusammentragbahn
abgelegt werden.