[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge einer zweiflügeligen
Drehtüranlage nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 10 2006 028 875 B3 ist eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge einer zweiflügeligen Drehtüranlage,
welche einen überschlagenden Gangflügel und einen unterschlagenden Standflügel aufweist,
bekannt. Der Gangflügel und der Standflügel sind jeweils mit einer Abtriebswelle einer
Antriebseinrichtung wirkverbunden. Ferner ist eine Blockiereinrichtung vorhanden,
durch welche der Gangflügel abhängig von der Position des Standflügels blockier- bzw.
freigebbar ist, indem sie einen Ankopplungspunkt für ein mechanisches Übertragungselement
aufweist. Die Blockiereinrichtung wirkt auf ein bewegliches Bauteil der Antriebseinrichtung
des Gangflügels ein, indem sie eine mit dem beweglichen Bauteil über ein Freilauflager
gekoppelte Bremstrommel aufweist. Die Bremstrommel wird von einem einstückigen Bremsbelag
umgriffen, welcher gegen die Bremstrommel federbeaufschlagt ist. Das Verschwenken
eines Spreizelements lüftet den Bremsbelag von der Bremstrommel.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge
einer zweiflügeligen Drehtüranlage zu schaffen, deren Blockiereinrichtung kompakt
aufgebaut und in ihrer Bremskraft einfach einstellbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0006] Die Blockiereinrichtung weist erfindungsgemäß zwei Bremsbacken auf, welche durch
mindestens eine sich zwischen den beiden Bremsbacken abstützende Spannfeder gegeneinander
auf die Bremstrommel beaufschlagt sind. Hierdurch wird ein äußerst kompakt Aufbau
erreicht, wobei die Bremskraft auf einfachste Weise einstellbar ist.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführung ist die Spannfeder als Schraubendruckfeder ausgebildet,
welche sich einerends an der einen Bremsbacke und anderenends an einer in ein Innengewinde
der anderen Bremsbacke eingeschraubten Spannschraube abstützt.
[0008] Die Vorspannung der Spannfeder ist auf einfachste Weise, nämlich durch Verdrehen
der Spannschraube einstellbar.
[0009] Zwischen den Stirnenden der Bremsbacken kann mindestens ein mit dem mechanischen
Übertragungselement wirkverbundener Spreizbolzen angeordnet sein, wobei der Spreizbolzen
an einer Welle parallel zu deren Drehachse angeordnet ist.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführung sind zwei Spreizbolzen vorgesehen, wobei die Spreizbolzen
parallel und beabstandet zueinander angeordnet sind und der Schaft der Spannschaube
zwischen den Spreizbolzen hindurchgreift, was sich platzsparend auswirkt.
[0011] Der Schaft der Spannschaube kann zumindest in dem zwischen den Spreizbolzen hindurchgreifenden
Bereich eine Verjüngung aufweisen, was ein Verschwenken der die Spreizbolzen tragenden
Welle ermöglicht.
[0012] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine zweiflügelige Drehtüranlage mit einer Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge
in Frontansicht;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Antriebseinrichtung mit Anordnung der erfindungsgemäßen
Blockiereinrichtung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Blockiereinrichtung mit geschlossenen
Gehäuseelementen;
- Fig. 4
- eine Ansicht gemäß Fig. 3, jedoch ohne Deckel;
- Fig. 5
- eine Ansicht gemäß Fig. 4, jedoch ohne Bremstrommel und Freilauflager;
- Fig. 6
- eine Ansicht gemäß Fig. 5, jedoch ohne Gehäuse;
- Fig. 7
- eine Ansicht gemäß Fig. 5, jedoch aus einer anderen Perspektive;
- Fig. 8
- eine Ansicht gemäß Fig. 7, jedoch ohne Bremsbacken;
- Fig. 9a
- eine schematische Ansicht der mit den Spreizbolzen zusammenwirkenden Stirnkanten der
Bremsbacken, in einem ersten Betriebszustand;
- Fig. 9b
- eine Ansicht gemäß Fig. 9a, jedoch in einem zweiten Betriebszustand;
- Fig. 9c
- eine Ansicht gemäß Fig. 9a und 9b, jedoch in einem dritten Betriebszustand.
[0014] Die Fig. 1 zeigt eine zweiflügelige Drehtüranlage 1 mit einem überschlagenden Gangflügel
2 und einem unterschlagenden Standflügel 3, welche über scharnierartige Beschläge
4 um jeweils eine vertikale Drehachse drehbar an einem ortsfesten Türrahmen 5 gelagert
sind. Der Gangflügel 2 und der Standflügel 3 sind jeweils mit einer als Drehtürantrieb
ausgebildeten Antriebseinrichtung 6, 7 wirkverbunden, welche im oberen horizontalen
Bereich des Türrahmens 5 montiert sind.
[0015] In den Gehäusen 8, 9 der Antriebseinrichtungen 6, 7 sind jeweils als Abtriebswelle
10, 11 mit vertikalen Drehachsen ausgebildete Abtriebsglieder gelagert, wobei die
Enden der Abtriebswellen 10, 11 aus den Gehäusen 8, 9 jeweils herausragen. An dem
unteren, d.h. dem Gangflügel 2 bzw. dem Standflügel 3 zugewandten Ende der Abtriebswellen
10, 11 sind jeweils als Gleitarm 12, 13 ausgebildete Kraftübertragungselemente drehfest
montiert. Das andere Ende des Gleitarms 12, 13 ist jeweils mittels eines Gleiters
in jeweils einer im Bereich der oberen horizontalen Kante des Gangflügels 2 bzw. des
Standflügels 3 montierten Gleitschiene 14, 15 linear verschiebbar geführt. Eine Drehbewegung
der Abtriebswelle 10, 11 der Antriebseinrichtung 6, 7 bewirkt, dass der Gleitarm 12,
13 verschwenkt wird und über den in der Gleitschiene 14, 15 geführten Gleiter den
Gangflügel 2 bzw. den Standflügel 3 bewegt.
[0016] Die Antriebseinrichtungen 6, 7 weisen jeweils eine hier nicht dargestellte Steuerungseinrichtung
auf, welche den Bewegungsablauf der Antriebseinrichtungen 6, 7 steuert, z.B. abhängig
von Sensorsignalen und/oder manuellen Schalthandlungen. Die Steuerungseinrichtung
kann eine Speichereinrichtung umfassen, in welcher die zum Betrieb der Antriebseinrichtungen
6, 7 erforderlichen Parameter nichtflüchtig speicherbar sind.
[0017] Eine Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge bewirkt, dass bei nicht in seiner
Schließlage befindlichem Standflügel 3 der Gangflügel 2 nicht in Schließrichtung bewegt
werden kann, sondern solange in zumindest teilgeöffneter Stellung verbleibt, bis der
Standflügel 3 seine Geschlossenlage erreicht hat. Hierzu ist eine Blockiereinrichtung
24 vorgesehen, deren Anordnung in der Antriebseinrichtung 6 des Gangflügels 2 in der
Fig. 2 dargestellt ist.
[0018] Wie es in der Fig. 2 gezeigt ist, weist die Antriebseinrichtung 6 einen elektrischen
Antriebsmotor 16 auf, dessen Motorwelle 7 auf der in der Zeichnung linken Seite mit
einem Getriebe 18 zusammenwirkt, welches beispielsweise, wie hier dargestellt, als
Schnecken-Stirnrad-Getriebe ausgebildet sein kann. Das Getriebe 18 wirkt mit der in
einem Lager 19 gelagerten Abtriebswelle 10 der Antriebseinrichtung 6 zusammen, so
dass eine Drehbewegung der Motorwelle 7 eine durch das Getriebe 18 untersetzte Drehbewegung
der Abtriebswelle 10 bewirkt. Mit einer Stufe des Getriebes 18, beispielsweise mittels
einer mit einer Getriebestufe wirkverbundenen Riemenscheibe, wirkt außerdem ein Kraftübertragungselement
20 zusammen, welches in einen Zylinder 22 eingreift und dort mit einem Federteller
21 verbunden ist. Zwischen dem Federteller 21 und einer Wandung im Endbereich des
Zylinders 22 stützt sich eine Schließerfeder 23 ab und beaufschlagt somit das Kraftübertragungselement
20. Hierdurch wird bewirkt, dass bei einer durch den Antriebsmotor 16 betätigten Drehbewegung
der Abtriebswelle 10 der Antriebseinrichtung 2 in Öffnungsrichtung die Schließerfeder
23 vorgespannt wird. Wenn die Bestromung des Antriebsmotors 16 beendet wird, entspannt
sich die Schließerfeder 23 sodann wieder und bewirkt über das Kraftübertragungselement
20 und das Getriebe 18 eine Drehbewegung der Abtriebswelle 10 der Antriebseinrichtung
2 in Schließrichtung.
[0019] Prinzipiell ist eine Feststellung der Abtriebswelle 10 der Antriebseinrichtung 6
bei zumindest teilweise geöffneter Position des angeschlossenen Flügels allein durch
den Antriebsmotor 16 möglich, indem der Antriebsmotor 16 nach Erreichen dieser Position
der Abtriebswelle 10 dauerbestromt bleibt und somit eine die Kraft der Schließerfeder
23 kompensierende Gegenkraft erzeugt. Hierdurch würden jedoch ein hoher Stromverbrauch
und gegebenenfalls auch eine störende Geräuschemission durch den stillstehend dauerbestromten
Antriebsmotor 16 anfallen.
[0020] Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist stirnseitig an den Antriebsmotor 16 anschließend
eine Blockiereinrichtung 24 vorgesehen, welche mit der Motorwelle 17 des Antriebsmotors
16 zusammenwirkt. Die Blockiereinrichtung 24, welche in den nachfolgenden Abbildungen
noch detailliert dargestellt wird, weist einen schwenkbaren einarmigen Hebel 26 auf,
welcher in einem Ankopplungspunkt 27 mit einem Übertragungselement 28 verbunden ist.
Das hier nur abschnittsweise dargestellte Übertragungselement 28, welches als Schubglied,
beispielsweise als Schubstange oder Bowdenzug ausgebildet sein kann, ist, wie auch
die Blockiereinrichtung 24, ein Bestandteil der Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge
und erstreckt sich zum Standflügel 3, insbesondere zu einem mit dem Standflügel 3
bewegungsgekoppelten Bauteil der Antriebseinrichtung 7 des Standflügels 3. In der
gezeigten Stellung des Hebels 26 ist die Blockiereinrichtung 24 in ihrem die Bewegung
der Motorwelle 17 blockierenden Zustand. Das Erreichen der Schließlage des Standflügels
3 führt zu einer Verlagerung des Übertragungselements 28 und somit zu einem Verschwenken
des Hebels 26, wodurch die Blockiereinrichtung 24 die Bewegung der Motorwelle 17 freigibt
und der Gangflügel 2 sodann unter Entspannung der Schließerfeder 23 geschlossen werden
kann.
[0021] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht der Blockiereinrichtung 24, wobei der Antriebsmotor
16, der Übersichtlichkeit halber hier, außer der Motorwelle 17, nicht dargestellt
ist. Ein Anschlussflansch 25, welcher ein Gehäuse 29 der Blockiereinrichtung 24 trägt,
dient zum Anschluss der Blockiereinrichtung 24 an den Antriebsmotor 16. Das Gehäuse
29 weist einen Lagerflansch 30 auf, in welchem der Hebel 26 drehbar gelagert ist.
Ferner weist das Gehäuse 29 seitlich Aussparungen 31 auf, welche mit einem Werkzeug
den Zugriff auf eine in dieser Ansicht nicht sichtbare Spannschraube 45 ermöglichen.
Stirnseitig ist das Gehäuse 29 mittels eines Deckels 32 verschlossen, welcher mit
dem Gehäuse 29 verschraubt ist.
[0022] In den Ansichten der folgenden Figuren werden nach und nach einzelne Bauteile der
Blockiereinrichtung 24 weggelassen, um Details der Blockiereinrichtung 24, welche
durch diese Bauteile verdeckt sind, zu zeigen.
[0023] In der Darstellung gemäß Fig. 4 ist der Deckel 29 weggelassen. Sichtbar ist nun das
Wellenende 33 der Motorwelle 17, welches in das Gehäuse 29 der Blockiereinrichtung
24 eingreift. Auf dem Wellenende 33 ist ein Freilauflager 34 angeordnet, auf welchem
eine Bremstrommel 35 gelagert ist. Das Freilauflager 34 bewirkt, dass eine Drehung
der Bremstrommel 35 gegenüber dem Wellenende 33 in einer Richtung möglich, in der
anderen Richtung jedoch gesperrt ist. Die Bremstrommel 35 wird seitlich von zwei sichelförmigen
Bremsbacken 36, 37 umgriffen, welche in der Zeichnung unten mittels Lagern 38, 39
im Gehäuse der Blockiereinrichtung 24 schwenkbar gelagert sind. Die den Lagern 38,
39 abgewandten Stirnkanten der Bremsbacken 36, 37 sind in der Zeichnung oben beabstandet,
wobei in diesen Abstand ein Spreizbolzen 40 eingreift, wobei der Durchmesser des Spreizbolzens
40 geringfügig kleiner ist als der Abstand Stirnkanten der Bremsbacken 36, 37. Dieser
wird bestimmt durch den Grad der Abnutzung der in dieser Ansicht noch nicht sichtbaren
Bremsbeläge 42, 43 der Bremsbacken 36, 37, welche beider gezeigten Stellung des Spreizbolzens
40 an der Bremstrommel 35 anliegen. Der Spreizbolzen 40 ist mit dem Hebel 26 gekoppelt
und parallel neben der Drehachse des Hebels 26 angeordnet. Ein zweiter, auf der anderen
Seite der Drehachse des Hebels 26 spiegelsymmetrisch angeordneter Spreizbolzen 41
ist in dieser Ansicht noch nicht sichtbar.
[0024] In der Darstellung gemäß Fig. 5 ist nun zusätzlich auch die Bremstrommel 35 mit dem
Freilauflager 34 weggelassen. Sichtbar sind nun die an den Innenbögen der Bremsbacken
36, 37 angeordneten Bremsbeläge 42, 43, welche aus einem geeigneten Material ausgebildet
sind, d.h. verschleißarm und mit einem hohen Reibwert.
[0025] In der Darstellung gemäß Fig. 6 ist nun zusätzlich auch das Gehäuse 29 weggelassen,
so dass die im Gehäuse 29 gelagerten Bauteile nun quasi "freischwebend" gezeigt sind.
Sichtbar ist nun die Spannschraube 45, deren Schaft eine Bohrung der in der Zeichnung
linken Bremsbacke 36 mit Spiel durchgreift und deren Gewindeschaft 49 in ein Innengewinde
der in der Zeichnung rechten Bremsbacke 37 eingreift. Zwischen dem Schraubenkopf 46
der Spannschraube 45 und der linken Bremsbacke 36 stützt sich eine Spannfeder 47 ab,
so dass die beiden Bremsbacken 36, 37 gegeneinander beaufschlagt sind und mit ihren
Bremsbelägen 42, 43 gegen die Bremstrommel 35 gepresst werden. Die Spannschraube 45
weist an beiden Stirnenden, d.h. sowohl an ihrem Schraubenkopf 46 als auch an ihrem
Gewindeschaft 49, eine Ausformung zum Eingriff eines Verstellwerkzeugs auf, in diesem
Ausführungsbeispiel einen Schlitz zum Eingriff eines geeigneten Schraubendrehers,
so dass die Spannschraube 45 von beiden Seiten betätigbar ist, um die Vorspannung
der Spannfeder 47 zu verstellen. Die Ansicht dieser Figur zeigt außerdem, dass der
Hebel 26 im Bereich seiner Drehachse mit einer Welle 44 drehfest verbunden ist, welche
drehbar in einer komplementären Buchse des Lagerflanschs 30 des Gehäuses 29 gelagert
ist. In dem die Welle 44 überdeckenden Ende des Hebels 26 sind zwei Öffnungen erkennbar,
innerhalb derer die oberen Enden der beiden Spreizbolzen 40, 41 sichtbar sind.
[0026] In der Darstellung gemäß Fig. 7 werden die in der Fig. 5 bereits gezeigten Bauteile
der Blockiereinrichtung 24 aus einer anderen Perspektive gezeigt. Es ist nun erkennbar,
dass eine Verjüngung 48 des Schafts der Spannschraube 45 den zwischen den beiden Spreizbolzen
40, 41 gebildeten Zwischenraum mittig durchgreift, wobei die lichte Weite zwischen
den beiden Spreizbolzen 40, 41 größer ist als der Durchmesser der Verjüngung 48 des
Schafts der Spannschraube 45.
[0027] In der Darstellung gemäß Fig. 8 sind nun die Bremsbacken 36, 37 weggelassen, so dass
hier der sonst durch die Bremsbacken 36, 37 verdeckte Bereich der Spannschraube 45,
insbesondere dessen Ausrichtung relativ zu den anderen Bauteilen der Blockiereinrichtung
24, sichtbar ist.
[0028] In den Fig. 9a bis 9c ist eine schematische Ansicht der mit den Spreizbolzen 40,
41 zusammenwirkenden Stirnkanten der Bremsbacken 36, 37 für drei verschiedene Betriebszustände
gezeigt, womit das Funktionsprinzip der Blockiereinrichtung 24 verdeutlicht werden
soll.
[0029] Im ersten Betriebszustand gemäß Fig. 9a befinden sich die Bremsbeläge 42, 43 der
Bremsbacken 36, 37, wie es auch in den vorangehenden Fig. 2 bis 8 gezeigt war, in
ihrer blockierenden Position, d.h. an der Bremstrommel 35 anliegend. Die beiden Spreizbolzen
40, 41 befinden sich in dem Zwischenraum zwischen den Stirnkanten der Bremsbacken
36, 37, ohne diese zu berühren. Das Freilauflager 34 der Bremstrommel 35 bewirkt,
dass die Motorwelle 17 sich zwar in Öffnungsrichtung des an die Antriebseinrichtung
6 angeschlossenen Gangflügels 2 drehen lässt, eine Drehung in Schließrichtung jedoch
gesperrt ist.
[0030] Durch eine Schließung des Standflügels 3 und die damit einhergehende Verlagerung
des Übertragungselements 28 wird der Hebel 26 verschwenkt, womit auch die mit dem
Hebel 26 verbundene Welle 44 entsprechend verschwenkt wird, so dass dann der in Fig.
9b gezeigte Betriebszustand vorliegt. Mit der Verdrehung der Welle 44, hier beispielsweise
um 30° im Uhrzeigersinn, wie mit dem gebogenen Pfeil dargestellt, haben sich auch
die in der Welle 44 verankerten Spreizbolzen 40, 41 entsprechend verlagert. Der in
der Zeichnung obere Spreizbolzen 41 ist nach rechts verlagert und hat die in der Zeichnung
rechte Bremsbacke 37 entsprechend nach rechts verschoben, wie mit dem geraden, nach
rechts gerichteten Pfeil dargestellt. Analog hierzu ist der in der Zeichnung untere
Spreizbolzen 40 nach links verlagert und hat die in der Zeichnung linke Bremsbacke
36 entsprechend nach links verschoben, wie mit dem geraden, nach links gerichteten
Pfeil dargestellt. Da die Spannschraube 45 mit ihrem Gewindeschaft 49 unverändert
in die rechte Bremsbacke 47 eingreift, ist die Spannfeder 47 entsprechend der Abstandsvergrößerung
der Stirnkanten der Bremsbacken 36, 37 komprimiert. In diesem Betriebszustand sind
die Bremsbeläge 42, 43 der Bremsbacken 36, 37 mit der Bremstrommel 35 nicht mehr in
Kontakt, so dass eine ungehinderte Drehung der Motorwelle 17 in beiden Richtungen
möglich ist.
[0031] Dies gilt auch für den in Fig. 9c gezeigten Betriebszustand. Im Unterschied zu dem
in Fig. 9b gezeigten Betriebszustand ist nun der Hebel 26 mit der Welle 44 in die
andere Richtung, d.h. im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, wie mit dem gebogenen Pfeil
dargestellt. Der in der Zeichnung obere Spreizbolzen 41 ist nach links verlagert und
hat die in der Zeichnung linke Bremsbacke 36 entsprechend nach links verschoben, wie
mit dem geraden, nach links gerichteten Pfeil dargestellt. Analog hierzu ist der in
der Zeichnung untere Spreizbolzen 40 nach rechts verlagert und hat die in der Zeichnung
rechte Bremsbacke 37 entsprechend nach rechts verschoben, wie mit dem geraden, nach
rechts gerichteten Pfeil dargestellt. Es wird hiermit verdeutlicht, dass ein Verschwenken
des Hebels 26 in die eine Richtung bei der Blockiereinrichtung 24 denselben Effekt
hat wie ein Verschwenken in die andere, entgegengesetzte Richtung. In der Praxis bedeutet
dies, dass die mit der erfindungsgemäßen Blockiereinrichtung 24 ausgestattete Antriebseinrichtung
2 hinsichtlich des Anschlusses und der Bewegungsrichtung des Übertragungselements
28 eine hohe Flexibilität bietet.
Liste der Referenzzeichen
| 1 |
Drehtüranlage |
28 |
Übertragungselement |
| 2 |
Gangflügel |
29 |
Gehäuse |
| 3 |
Standflügel |
30 |
Lagerflansch |
| 4 |
Beschlag |
31 |
Aussparung |
| 5 |
Türrahmen |
32 |
Deckel |
| 6 |
Antriebseinrichtung |
33 |
Wellenende |
| 7 |
Antriebseinrichtung |
34 |
Freilauflager |
| 8 |
Gehäuse |
35 |
Bremstrommel |
| 9 |
Gehäuse |
36 |
Bremsbacke |
| 10 |
Abtriebswelle |
37 |
Bremsbacke |
| 11 |
Abtriebswelle |
38 |
Lager |
| 12 |
Gleitarm |
39 |
Lager |
| 13 |
Gleitarm |
40 |
Spreizbolzen |
| 14 |
Gleitschiene |
41 |
Spreizbolzen |
| 15 |
Gleitschiene |
42 |
Bremsbelag |
| 16 |
Antriebsmotor |
43 |
Bremsbelag |
| 17 |
Motorwelle |
44 |
Welle |
| 18 |
Getriebe |
45 |
Spannschraube |
| 19 |
Lager |
46 |
Schraubenkopf |
| 20 |
Kraftübertragungselement |
47 |
Spannfeder |
| 21 |
Federteller |
48 |
Verjüngung |
| 22 |
Zylinder |
49 |
Gewindeschaft |
| 23 |
Schließerfeder |
|
|
| 24 |
Blockiereinrichtung |
|
|
| 25 |
Anschlussflansch |
|
|
| 26 |
Hebel |
|
|
| 27 |
Ankopplungspunkt |
|
|
1. Vorrichtung zur Regelung der Schließfolge einer zweiflügeligen Drehtüranlage (1),
welche einen überschlagenden Gangflügel (2) und einen unterschlagenden Standflügel
(3) aufweist, die jeweils mit einer Abtriebswelle (10, 11) einer Antriebseinrichtung
(6, 7) wirkverbunden sind,
mit einer Blockiereinrichtung (24), durch welche der Gangflügel (2) abhängig von der
Position des Standflügels (3) blockier- bzw. freigebbar ist, indem sie einen Ankopplungspunkt
(26) für ein mechanisches Übertragungselement (28) aufweist,
wobei die Blockiereinrichtung (24) auf ein bewegliches Bauteil der Antriebseinrichtung
(6) des Gangflügels (2) einwirkt, indem sie eine mit dem beweglichen Bauteil über
ein Freilauflager (34) gekoppelte Bremstrommel (35) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blockiereinrichtung (24) zwei Bremsbacken (36, 37) aufweist, welche durch mindestens
eine sich zwischen den beiden Bremsbacken (36, 37) abstützende Spannfeder (47) gegeneinander
auf die Bremstrommel (35) beaufschlagt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spannfeder (47) als Schraubendruckfeder ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die Spannfeder (47) einerends an der einen Bremsbacke (36) und anderenends an
einer in ein Innengewinde der anderen Bremsbacke (37) eingeschraubten Spannschraube
(45) abstützt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung der Spannfeder (47) durch Verdrehen der Spannschraube (45) einstellbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Stirnenden der Bremsbacken (36, 37) mindestens ein mit dem mechanischen
Übertragungselement (28) wirkverbundener Spreizbolzen (40, 41) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spreizbolzen (40, 41) an einer Welle (44) parallel zu deren Drehachse angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Spreizbolzen (40, 41) vorgesehen sind, wobei die Spreizbolzen (40, 41) parallel
und beabstandet zueinander angeordnet sind und der Schaft der Spannschaube (45) zwischen
den Spreizbolzen (40, 41) hindurchgreift.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft der Spannschaube (45) zumindest in dem zwischen den Spreizbolzen (40,
41) hindurchgreifenden Bereich eine Verjüngung (48) aufweist.