[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem für verletzte Personen gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Die bei Unfällen und Katastrophen verletzten Personen müssen oft noch vor Ort, bevor
sie in eine Klinik eingeliefert werden können, von Schadstoffen befreit werden. Dies
können Reinigungs- und Desinfektionsbehandlungen oder auch Dekontaminierungsmaßnahmen
sein, die sowohl die Verletzten selbst als auch die mit ihnen in Kontakt kommenden
Personen und deren Umfeld schützen. Hierzu werden in der Regel am Ort des Geschehens
mobile Behandlungsstationen mit geeigneten Transportmitteln errichtet.
[0003] Verletzten Personen sind hierbei auch infektiöse Personen und alle anderen Gruppen
oder Opfer gleichgestellt, die sich aufgrund ihrer Situation nicht selbst in entsprechende
Behandlungszonen begeben können, also z.B. wegen erheblicher Verletzungen oder Bewusstlosigkeit
nicht in der Lage sind, kooperativ an diesen Maßnahmen teilzunehmen. Diese Personen
müssen durch Helfer transportiert, gelagert und umgelagert werden, wobei die in der
Regel mobilen Fördereinrichtungen hohen Gewichts- und Kraftbelastungen ausgesetzt
werden.
[0004] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Transportsystem für
verletzte Personen zu schaffen, welches es ermöglicht, diese Personen sicher zu Behandlungsstationen
zu befördern und dort ebenso sicher umlagern zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Transportsystem mit den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0006] Gemäß der Erfindung wird ein Transportsystem für verletzte Personen vorgeschlagen,
die mit Hilfe eines auf einer Fördereinrichtung befindlichen Förderelementes in liegender
Position mindestens einer Behandlungsstation zugeführt werden, wobei das Förderelement
als Trage ausgebildet ist, die in oder auf der Fördereinrichtung linear verfahrbar
aufgenommen ist.
[0007] Das erfindungsgemäße Transportsystem zeichnet sich dadurch aus, dass das Förderelement
gegenüber der Fördereinrichtung durch eine Kippsicherung gegen ein Umkippen gesichert
ist.
[0008] Durch die Erfindung wird es möglich, die auf dem Förderelement befindliche Person
z.B. zum Zwecke der Reinigung, Desinfektion oder Dekontaminierung von der Rückenlage
in die Seitenlage zu drehen, wobei durch die dabei auftretende Gewichtsverlagerung
das Förderelement nicht überkippen kann, was in nachteiliger Weise zu weiteren Verletzungen
der zu behandelnden Person oder auch des Helfers führen kann.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Kippsicherung mindestens zwei sich formschlüssig hintergreifende Sicherungselemente
umfasst, von denen jeweils mindestens eines an der Fördereinrichtung und mindestens
eines am Förderelement angeordnet ist. Die Sicherungselemente können von unterschiedlichster
Ausgestaltung sein. Die Sicherungselemente müssen sich im Bewegungszustand des Förderelementes
nicht zwingend berühren, sodass dieses ohne zusätzliche Reibungskräfte auf der Fördereinrichtung
verfahren werden kann. Erst wenn das Förderelement aufgrund einer Gewichtsverlagerung
seine horizontale Lage verlassen will, d.h. kippt, können die Sicherungselemente miteinander
in Kontakt treten und ein Kippen des Förderelements verhindern.
[0010] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Sicherungselemente eine sich in Förderrichtung
erstreckende Leiste und einen diese hintergreifenden Haken umfassen. Beide Teile bilden
dabei ein zusammenwirkendes Paar, wovon beispielsweise vier Sicherungspaare je Förderelement
zum Einsatz gelangen können.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Haken am Förderelement und die Leiste an der Fördereinrichtung angeordnet ist.
Damit kann die gesamte Fördereinrichtung ununterbrochen mit beidseitigen Leisten ausgestattet
werden und das Förderelement beispielsweise an vier Stellen die Haken tragen, sodass
ein Kippen in jeder Richtung und Ebene zuverlässig ausgeschlossen wird.
[0012] Alternativ hierzu sieht die Erfindung vor, dass die Leiste am Förderelement angeordnet
ist, die von einer an der Fördereinrichtung angeordneten Hakengruppe hintergriffen
wird. Die Hakengruppen müssen so verteilt sein, dass die Leisten des Förderelements
diese lückenlos hintergreifen. Dies hat den Vorteil, dass die Haken stationär angeordnet
und nicht mit dem Förderelement in Bewegung sind.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Förderelement seitliche
in der Fördereinrichtung geführte Gleit- oder Rollkörper besitzt. Diese können Kufen,
Rollen oder Räder sein, die sich innerhalb der Tragschienen der Fördereinrichtung
linear bewegen.
[0014] Bevorzugter Weise sieht die Erfindung dabei vor, dass die Lagerung der Gleit- oder
Rollkörper in einer diese einschließenden Gabel erfolgt, von der mindestens ein Gabelarm
als Haken ausgebildet ist. Damit sind keine zusätzlichen Sicherungselemente erforderlich
und die Kippsicherung wirkt unmittelbar an der Stelle, an der das Förderelement Boden-
bzw. Schienenkontakt hat.
[0015] Vorteilhafterweise sieht die Erfindung vor, dass die Leiste am Rahmen oder an der
Schiene der Fördereinrichtung angeordnet ist und eine sich in Fahrtrichtung erstreckende
Nut besitzt. Alternativ kann eine solche Nut zwischen der Leiste und dem Rahmen oder
der Schiene der Fördereinrichtung geformt sein. Die Haken des Förderelementes können
in diese Nut eingreifen, ohne dass diese unmittelbar die Leisten oder die Schienen
berühren. Somit ist ein widerstandsfreies Verfahren des Förderelementes gewährleistet
und ein formschlüssiges Ineinandergreifen der Sicherungselemente erfolgt erst dann,
wenn sich das Förderelelement aus seiner horizontalen Position entfernen will, was
z.B. bei einer Gewichtsverlagerung auftreten kann.
[0016] Nach einem weiteren der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken kann es vorgesehen
sein, dass der Rahmen der Fördereinrichtung zwei parallel verlaufende, auf Beingestellen
gelagerte U-förmige Schienen umfasst, innerhalb derer die Gleit- oder Rollkörper des
Förderelementes geführt sind. Die Schienen selbst können dabei den Rahmen als solchen
bilden. Die Schienen und Beingestelle sind bevorzugt ineinander steckbar ausgestaltet,
so dass die Fördereinrichtungen leicht transportiert und in beliebiger Zahl aneinander
gefügt werden können.
[0017] Um das Förderelement in die Fördereinrichtung einzusetzen, sieht die Erfindung bei
einer bevorzugten Ausgestaltung vor, dass die Schienen des Rahmens der Fördereinrichtung
endseitige Aufweitungen besitzen, die sich über den Bereich der Leisten hinaus erstrecken.
Hierdurch können die Fördereinrichtungen mit der darauf gelagerten Person mit ihren
vorlaufenden Rollen zunächst von oben her auf den Schienen abgesetzt werden, ohne
dass dabei gleichzeitig ein Einführen der Haken in die entsprechenden Nuten, bzw.
unter die Leisten erforderlich ist. Wenn die Fördereinrichtung im Anschluss daran
auf den vorlaufenden Rollen oder Kufen entlang der Schienen weiter geschoben wird,
werden die Haken sozusagen automatisch in die entsprechenden Nuten eingeschoben, bzw.
unter die Leisten bewegt und der Kippschutz bereitgestellt.
[0018] Um das Einsetzen des Förderelements beim Transport einer verletzten Person durch
zwei Rettungspersonen zu erleichtern, kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung, die sich auch unabhängig vom Vorhandensein eines Kippschutzes bei bekannten
Ausführungsformen von Transportsystemen einsetzen lässt, vorgesehen sein, dass die
eine Schiene im Einsetzbereich eine z.B. um 0,5 oder 1 Meter geringere Länge aufweist
als die zweite Schiene. Dadurch kann die vorauslaufende Rettungsperson die eine Seite
des Förderelements zunächst einmal auf der längeren Schiene aufsetzen, bzw. in die
endseitige Aufweitung einführen. Dementsprechend reduziert sich die zu tragende Last
für die vorauslaufende Rettungsperson um die Hälfte, da sie lediglich den Tragegriff
auf der Seite der kürzeren Schiene halten muss, während die rückwärtige Rettungsperson
das Förderelement mit der zu bergenden Person weiterschiebt. Die vorlaufende Person
kann sich aufgrund der halbierten Gewichtskraft dabei auf der Seite der kürzeren Schiene
bequem aus dem Zwischenraum zwischen den Schienen herausbewegen und dann die zweite
Seite des Förderelements von der Seite her auf der kürzeren Schiene aufsetzen, bzw.
in die endseitige Aufweitung der kürzeren Schiene einführen. Durch diese Ausführungsform
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass zusätzliche Hilfspersonen, die die Förderelemente/Tragen
mit der darauf befindlichen Verletzten Person bei den bekannten Systemen mit gleich
langen Schienen von der Seite her ergreifen müssen, um die beiden Rollen am vorauslaufenden
Ende überhaupt auf den Schienen absetzen zu können, bzw. in die Aufweitungen einführen
zu können, nicht mehr erforderlich sind.
[0019] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das
als Trage ausgebildete Förderelement seitlich angeordnete klappbare Flügelteile besitzt.
Die Flügelteile können in der ausgeklappten horizontalen Position in vorteilhafter
Weise zur Vergrößerung der Liegefläche, bzw. als Armauflage genutzt werden, und dienen
in der eingeklappten vertikalen Position als Stütze, die gewährleistet, dass insbesondere
die Arme der transportierten Person nicht über die Trage hinaus frei nach unten hängen.
Hierdurch wird die Gefahr von Verletzungen der Arme während des Transports der Person
weiter verringert.
[0020] Das Förderelement, bzw. die Trage weist bevorzugt in seinem Zentrum ein Knickgelenk
auf, welches eine senkrecht zur Längsachse der Trage verlaufende Gelenkachse besitzt,
um die herum ein vorderer und ein hinterer Teil des Förderelements in der Weise aufeinander
zu klappbar oder faltbar sind, dass die beiden Handgriffe am vorlaufenden sowie am
nachlaufenden Ende des Förderelements im Wesentlichen auf der gleichen Höhe zu liegen
kommen. Das Knick- oder Faltgelenk erlaubt hierbei erfindungsgemäß lediglich ein Zusammenklappen
der vorauslaufenden und nachlaufenden Hälfte zur Unterseite des Förderelementes hin,
wohingegen das Gelenk in der entgegengesetzten Klapprichtung sperrt, so dass eine
transportierte Person auf dem Förderelement problemlos liegend getragen werden kann,
ohne dass die Gefahr eines Zusammenklappens besteht. Durch diese Ausführungsform ergibt
sich der Vorteil, dass sich der erforderliche Stauraum für den Transport der Förderelemente
zu den Einsatzorten in vorteilhafter Weise verringert.
[0021] Um ein Abfließen oder Abtropfen von z.B. Behandlungsflüssigkeiten zu ermöglichen,
sieht die Erfindung vor, dass das Förderelement eine netz- oder gitterförmige Auflagefläche
besitzt. Auch ist es dadurch möglich, die auf dem Förderelement befindliche Person
von der Unterseite her mit Reinigungs- oder Dekontaminationsflüssigkeiten zu besprühen.
[0022] Eine weitere besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
Behandlungsstation eine mit der Fördereinrichtung im Bereich des Bodens verbundene
[0023] Arbeitsplattform aufweist, welche den Bereich der Behandlungszone räumlich umgrenzt
und auf der die Helfer während der Behandlung, bzw. des Umlagerns einer verletzten
Person stehen. Der Helfer verleiht der Fördereinrichtung hierbei im Bereich der Behandlungsstation
eine zusätzliche Standsicherheit, indem er auf der Arbeitsplattform steht und die
Fördereinrichtung mit seinem Körpergewicht stabilisiert.
[0024] Die Systemteile sind vorzugsweise aus Edelstahl und/oder Aluminium dadurch leicht
zu säubern. Eingesetzte Sprühmittel und Flüssigkeiten können durch den bevorzugt netzartigen
Aufbau der Liegeflächen gut ablaufen. Die Kombination aus Mobilität und Stabilität
der erfindungsgemäßen Lösung schafft optimale Rettungs- und Ersthilfebedingungen.
[0025] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch eine Fördereinrichtung ,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen Teilabschnitt der Fördereinrichtung,
- Figur 3
- das in Figur 1 mit III gekennzeichnete Detail in einer Vergrößerung,
- Figur 4
- das in Figur 1 mit IV gekennzeichnete Detail in einer Vergrößerung,
- Figur 5
- das in Figur 1 mit V gekennzeichnete Detail in einer Vergrößerung und
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das Detail nach Figur 5.
[0027] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Teilbereich eines erfindungsgemäßen Transportsystems
mit einer Fördereinrichtung 1, wie sie beispielsweise bei Katastropheneinsätzen in
mobiler Bauweise eingesetzt wird, um verletzte Personen zu behandeln. Gegenüber mobilen
Personen ohne Verletzungen sind Opfer von Katastrophen meist ohne Bewusstsein und
können sich an notwendigen Behandlungsmaßnahmen nicht kooperativ beteiligen. Vor dem
Abtransport der Personen in eine Klinik können gegebenenfalls Reinigungs-, Desinfektions-
oder Dekontaminationsmaßnahmen notwendig werden, für die das vorgeschlagene Transportsystem
eingesetzt wird. Teile dieses Transportsystems sind neben der Fördereinrichtung 1
auf dieser verfahrbare Förderelemente 50 in Form einer gezeigten Trage und z.B. hier
nicht näher dargestellte Sprühanlagen, die entsprechend den erforderlichen Maßnahmen
geeignete Flüssigkeiten wie z.B. Reinigungs- und Dekontaminationslösungen austragen,
mit denen die auf den Förderelementen 50 liegenden Personen besprüht werden.
[0028] Die Fördereinrichtung 1 wird auf der Basis eines Baukastensystems gebildet, das es
erlaubt, die Länge der Förderstrecke beliebig zu gestalten. Das Baukastensystem besteht
im Wesentlichen aus höhenverstellbaren, entlang der Förderstrecke verteilten Beingestellen
10 mit darauf parallel zueinander gelagerten Tragschienen 20, 30.
[0029] Jedes der Beingestelle 10 umfasst zwei vertikale Stützen 11, 12 die mit einer oberen
und unteren Traverse 13, 14 verbunden sind. Um Unebenheiten des Bodens auszugleichen,
besitzen die Stützen 11, 12 bevorzugt verstellbare Fußsockel 15, deren Einschubtiefe
in die Stützen z.B. durch einen Klemmmechanismus wie beispielsweise eine Klemmschraube,
stufenlos veränderbar ist.
[0030] Die Tragschienen 20, 30 haben einen U-förmigen Querschnitt. Entlang der Fördereinrichtung
1 können eine Vielzahl von Behandlungsstationen 40 angeordnet sein, von denen stellvertretend
eine in Figur 1 und 2 dargestellt ist. Die Behandlungsstation 40 besitzt eine Arbeitsplattform
42 in Form eines Gitterrostes.
[0031] Die Tragschienen 20, 30 bilden einen Rahmen der Fördereinrichtung 1. In diesem ist
ein Förderlement 50 aufgenommen und in Längsrichtung der Fördereinrichtung 1 verfahrbar.
Das Förderlement 50 ist als rechteckige Trage mit endseitigen Tragrohren 61 und einer
bevorzugt netz- oder gitterförmigen Liegefläche 56 ausgestaltet und sitzt auf vier
Rädern 52 auf, die in den Tragschienen 20, 30 geführt sind. Beidseits des Förderelements
50 befinden sich klappbare Flügel 70 (siehe auch Figur 4), die in der eingeklappten
vertikalen Position als Stütze dienen und in der ausgeschwenkten horizontalen Stellung
die Liegefläche, insbesondere die Auflagefläche für die Arme einer verletzten Person,
vergrößern, um die Arme getrennt vom übrigen Körper besser reinigen zu können.
[0032] Die Räder 52 des Förderelementes 50 sind jeweils bevorzugt in einer Radgabel 54 drehbar
gelagert und unterhalb der Liegefläche 56 angeordnet. Die Gabelarme 58, 59 schließen
das jeweilige Rad 52 ein, das auf dem Schienenboden 21 bzw. 31 aufliegt und diesen
als Lauffläche nutzt.
[0033] Zwischen den Tragschienen 20, 30 und dem Förderelement 50 ist eine Kippsicherung
80 ausgebildet, die detailliert in Figur 3 dargestellt ist. Die Kippsicherung 80 ist
auf beiden Seiten der Fördereinrichtung installiert und wird jeweils durch zwei zusammenwirkende
Sicherungselemente 82, 83 gebildet. Das erste Sicherungselement 82 ist eine auf der
Innenseite der Schienenwange 33 angeordnete und sich in Förderrichtung erstreckende
Leiste, die vom Schienenboden 31 beabstandet ist, derart, dass eine Nut 35 gebildet
ist.
[0034] In diese Nut 35 greift das zweite Sicherungselement 83 ein, welches ein Haken ist
oder einen solchen umfasst, der vorzugsweise am freien Ende der Radgabel 54 rechtwinklig
vom Gabelarm 59 in Richtung zur Leiste hin absteht. Wird eine auf dem Förderelement
50 liegende Person auf die Seite gedreht, so verlagert sich der Schwerpunkt der Person
einseitig und das jeweilige Rad 52 des Förderelements 50 neigt dazu, auf der nicht
belasteten Seite den Kontakt zur Lauffläche zu verlieren. Um in diesem Falle ein Umkippen
des Förderelements mit der darauf gelagerten verletzten Person zu verhindern, hintergreift
das Sicherungselement bzw. der Haken 83 erfindungsgemäß die Leiste und schlägt sofort
an die Unterseite der Leiste an, wodurch ein weiteres Kippen und ein Umstürzen des
Förderelementes 50 gänzlich ausgeschlossen wird.
[0035] Die Verlagerung einer Person erfolgt in der Regel an den Behandlungsstationen 40,
um z.B. alle Körperseiten mit einem Medium zur Dekontaminierung von Schadstoffen zu
beaufschlagen. Dabei wird neben dem Förderelement 50 auch der Bereich der Fördereinrichtung
1 mit unerwünschten Querkräften beeinflusst. Um in diesem Bereich eine weitere Stabilisierung
zu erreichen, umfasst die Behandlungsstation 40 eine bodenseitige Arbeitsplattform
42, die mit der Fördereinrichtung 1 und/oder dem Beingestell 10 verbunden ist. An
der Arbeitsplattform 42 sind hierzu hakenförmige Laschen 44 (siehe auch Figur 5 und
6) angeordnet, die vorzugsweise in Schraubstifte 17 der Fußsockel 15 eingehängt werden.
Der auf der Arbeitsplattform 42 stehende Helfer stabilisiert dabei durch sein Körpergewicht
in vorteilhafter Weise die Standsicherheit der Fördereinrichtung.
Liste der Bezugszeichen
[0036]
- 1
- Fördereinrichtung
- 10
- Beingestell
- 11
- Stütze von 10
- 12
- Stütze von 10
- 13
- Traverse (oben) von 10
- 14
- Traverse (unten) von 10
- 15
- Fußsockel
- 17
- Schraubstift von 15
- 20
- Tragschiene
- 21
- Schienenboden von 20
- 23
- Aufweitung von 20, 30
- 30
- Tragschiene
- 31
- Schienenboden von 30
- 33
- Schienenwange
- 35
- Nut
- 40
- Behandlungsstation
- 42
- Arbeitsplattform
- 44
- Lasche
- 50
- Förderelement
- 52
- Gleit- oder Rollkörper
- 54
- Radgabel
- 56
- Auflage- oder Liegefläche
- 58
- Gabelarm
- 59
- Gabelarm
- 61
- Tragrohr
- 70
- Flügelteil
- 80
- Kippsicherung
- 82
- Sicherungselement/Leiste
- 83
- Sicherungselement/Haken
1. Transportsystem für verletzte Personen, die mit Hilfe eines auf einer Fördereinrichtung
(1) befindlichen Förderelements (50) in liegender Position mindestens einer Behandlungsstation
(40) zugeführt werden, wobei das Förderelement (50) als Trage ausgebildet ist, die
in oder auf der Fördereinrichtung (1) linear verfahrbar aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderelement (50) gegenüber der Fördereinrichtung (1) durch eine Kippsicherung
(80) gegen ein Umkippen gesichert ist.
2. Transportsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kippsicherung (80) mindestens zwei sich formschlüssig hintergreifende Sicherungselemente
(82, 83) umfasst, von denen jeweils mindestens eines an der Fördereinrichtung (1)
und mindestens eines am Förderelement (50) angeordnet ist.
3. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungselemente (82, 83) eine sich in Förderrichtung erstreckende Leiste und
einen diese hintergreifenden Haken umfassen.
4. Transportsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Haken am Förderelement (50) und die Leiste an der Fördereinrichtung (1) angeordnet
ist.
5. Transportsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiste am Förderelement (50) angeordnet ist, die von einer an der Fördereinrichtung
(1) angeordneten Hakengruppe hintergriffen wird.
6. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderelement (50) seitliche, in der Fördereinrichtung (1) geführte Gleit- oder
Rollkörper (52) besitzt.
7. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gleit- oder Rollkörper (52) in einer Radgabel (54) gelagert sind, von der mindestens
ein Gabelarm (58, 59) als Haken ausgebildet ist.
8. Transportsystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiste am Rahmen oder an der Tragschiene (20, 30) der Fördereinrichtung (1) angeordnet
ist und eine sich in Fahrtrichtung erstreckende Nut (35) besitzt, oder dass zwischen
Leiste und Rahmen oder Tragschiene (20, 30) der Fördereinrichtung (1) eine solche
Nut (35) gebildet ist.
9. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das als Trage ausgebildete Förderelement (50) seitlich angeordnete klappbare Flügelteile
(70) besitzt.
10. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderelement (50) eine netz- oder gitterförmige Auflagefläche (56) besitzt.
11. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Behandlungsstation (40) zur Erhöhung der Standsicherheit eine mit der Fördereinrichtung
(1) adaptierbare Arbeitsplattform (42) aufweist.
12. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rahmen der Fördereinrichtung (1) zwei parallel verlaufende, auf Beingestellen
(10) gelagerte U-förmige oder L-förmige Tragschienen (20, 30) umfasst, innerhalb derer
die Gleit- oder Rollkörper (52) des Förderelements (1) geführt sind.
13. Transportsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragschienen (20, 30) endseitige Aufweitungen (23) besitzen.
14. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine der beiden Schienen im Zuführbereich des Förderelements, in welchem dieses
auf die Schienen aufgesetzt wird, eine kürzere Länge aufweist als die andere Schiene,
derart, dass das Förderelement von einer vorauslaufenden Hilfsperson zunächst mit
einer ersten Seite auf die erste längere Schiene aufgesetzt und sich die Hilfsperson
durch den zwischen den Schienen entstehenden Freiraum seitlich aus dem Schienenbereich
entfernen kann, bevor die gegenüberliegende Seite des Förderelements auf die zweite
kürzere Schiene aufgesetzt wird.
15. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Systemteile aus Edelstahl und/oder Aluminium beschaffen sind.
16. Transportsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Förderelement um eine senkrecht zur Längsachse desselben verlaufende Knickachse
klappbar oder faltbar ist.