[0001] Die Erfindung betrifft die Anordnung einer Anzeigeeinrichtung zur elektronischen
Platzreservierungsanzeige eines Reservierungszustandes mindestens eines Fahrgastsitzes
einer Fahrgastsitzeinheit in einem Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, wobei
in einem Innenraum des Fahrzeugs ein Gang und mehrere der Fahrgastsitzeinheiten vorgesehen
sind, deren Fahrgastsitze parallel zur Längsrichtung des Ganges ausgerichtet sind.
[0002] Anzeigeeinrichtungen zur elektronischen Platzreservierungsanzeige in Schienenfahrzeugen
zur Personenbeförderung sind bekannt. Diese Anzeigeeinrichtungen sind beispielsweise
bei Großraumwagen von Schienenfahrzeugen an einem Innenverkleidungselement im Innenraum
des Fahrzeugs oberhalb einer entsprechenden Fahrgastsitzeinheit, auf die sich die
Platzreservierungsanzeige bezieht, angeordnet. Bei einer solchen Platzreservierungsanzeige
wird im Allgemeinen angezeigt, von welchem Startbahnhof bis zu welchem Zielbahnhof
der mindestens eine zugeordnete Sitz reserviert ist.
[0003] Die
DE 297 16 850 U1 beschreibt eine solche Anzeigeeinrichtung zur elektronischen Platzreservierungsanzeige
in einem Innenraum eines Eisenbahnpersonenwagens. Diese Anzeigeeinrichtung soll die
bei Großraumwagen an einem Innenverkleidungselement oberhalb einer entsprechenden
Fahrgastsitzeinheit befestigten Reservierungsrähmchen zum Einschieben von Reservierungs-Zetteln
ersetzen. Mittlerweile werden die Anzeigeeinrichtung -zumindest teilweise- in die
entsprechenden Innenverkleidungselemente integriert und sind nicht mehr außen auf
diesen Elementen befestigt.
[0004] Die Anordnung der Anzeigeeinrichtungen an/in diesen Innenverkleidungselementen gewährleistet
zwar eine relativ gute Sichtbarkeit für Fahrgäste auf dem Gang des Fahrzeugs, erschwert
aber bei einer abgeänderten Position der Fahrgastsitzeinheiten eine Zuordnung von
der einzelnen Anzeigeeinrichtung zu der zugeordneten Fahrgastsitzeinheit.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen anzugeben, die geeignet sind,
diese Schwierigkeiten zu überwinden.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Anzeigeeinrichtung ist vorgesehen, dass die
Anzeigeeinrichtung an einer dem Gang zugewandten Seitenwange eines an dem Gang angeordneten
Fahrgastsitzes der einen Fahrgastsitzeinheit angebracht ist. Ist bei der Einheit nur
ein einziger Fahrgastsitz vorhanden, so ist dies dieser Fahrgastsitz. Sind mehrere
Fahrgastsitze vorhanden, so ist es ein Fahrgastsitz, der direkt an dem Gang angeordnet
ist oder bei dem zumindest kein anderer Fahrgastsitz dieser Einheit in Richtung Gang
vorhanden ist. Das Fahrzeug ist insbesondere ein Schienenfahrzeug zur Personenbeförderung,
insbesondere ein Eisenbahnpersonenwagen. Bei einem Großraumwagen ist der an dem Gang
angeordnete Fahrgastsitz unmittelbar am Gang angeordnet. Bei einem Abteilwagen ist
in der Regel nur eine Abteilscheibe zwischen dem am Gang angeordneten Fahrgastsitz
und dem Gang.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Anzeigeeinrichtung ergeben sich die folgenden
Vorteile:
Bei einer Positionsänderung der Fahrgastsitzeinheiten innerhalb des Fahrzeugs -zum
Beispiel zur Änderung der Abstände zwischen den Einheiten- werden die Anzeigeeinrichtungen
automatisch mit verlagert, sodass auch die klare Zuordnungen der Anzeigeeinrichtungen
zu den Fahrgastsitzen der Fahrgastsitzeinheit immer erhalten bleiben.
[0009] Da die Anzeigeeinrichtung näher am Gang platziert ist, ist die Platzreservierungsanzeige
(Insbesondere für fehlsichtige und ältere Fahrgäste) besser erkennbar.
[0010] Das Fahrzeug ist beispielsweise ein Autobus, also ein Kraftfahrzeug für den Personentransport,
oder ein Wagen eines Schienenfahrzeugs für den Personentransport.
[0011] Bei einer Platzreservierungsanzeige wird im Allgemeinen angezeigt, von welchem Startpunkt
bis zu welchem Zielpunkt der mindestens eine zugeordnete Fahrgastsitz des Fahrzeugs
reserviert ist. Start- und Haltepunkte können Haltestellen, Haltepunkte, Bahnhöfe,
etc. sein.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anzeigeeinrichtung
an einem zu der Seitenwange gehörenden seitlichen Außenbereich einer Kopfstütze und/oder
einer Rückenlehne des entsprechenden Fahrgastsitzes angeordnet. Der Außenbereich der
Kopfstütze und/oder der Rückenlehne bildet also zumindest einen Teil der besagten
Seitenwange.
[0013] Insbesondere ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung mindestens ein dem Gang
zugewandtes Display aufweist. Dieses Display dient der Darstellung der Platzreservierung.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
das mindestens eine Display als LCD-Display (LCD: Liquid Crystal Display) und/oder
als OLED-Display (OLED: Organic Light Emitting Diode) ausgebildet ist. Derartige Displays
sind aus diversen Anwendungen bekannt.
[0015] Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Oberflächennormale des Displays in einem Winkelbereich zwischen 0° < α <
45° aus der waagerechten heraus nach oben verschwenkt ist. In der Regel schaut ein
im Gang stehender und seinen Sitz(-platz) suchender Fahrgast auf die Anzeigeeinrichtungen
der an den Seitenwangen der am Gang angeordneten Fahrgastsitze herab, sodass ein Display
mit einer derartig verschwenkten Oberflächennormale für ihn besonders gut erkennbar
beziehungsweise lesbar ist.
[0016] Mit Vorteil ist vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung mittels einer Luftschnittstelle
oder mittels mindestens einer an/in der Fahrgastsitzeinheit verlaufenden Datenleitung
an einen Datenbus des Fahrzeugs angeschlossen ist. Über den Datenbus werden unter
anderem die Daten der Reservierungsanzeige aktualisiert.
[0017] Die Erfindung betrifft weiterhin Fahrgastsitzeinheit zur Montage in einem Innenraum
eines Fahrzeugs, wobei die Fahrgastsitzeinheit mindestens einen Fahrgastsitz aufweist.
Die Fahrgastsitzeinheit umfasst erfindungsgemäß weiterhin eine Anzeigeeinrichtung
zur Anzeige eines Reservierungszustandes des mindestens einen Fahrgastsitzes, die
an einer Seitenwange eines an einem Gang anordnebaren Fahrgastsitzes der Fahrgastsitzeinheit
derart angebracht ist, dass sie bei montierter Fahrgastsitzeinheit dem Gang zugewandt
ist. Bezogen auf eine montierte Fahrgastsitzeinheit ist die Anzeigeeinrichtung dann
an einer einem Gang zugewandten Seitenwange eines an dem Gang angeordneten Fahrgastsitzes
der Fahrgastsitzeinheit angebracht.
[0018] Generell kann die Fahrgastsitzeinheit nur einen einzigen Fahrgastsitz aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist diese Fahrgastsitzeinheit
als Sitzreihe mit mehreren nebeneinander angeordneten Fahrgastsitzen ausgebildet.
Diese Sitzreihe wird in der Regel so montiert, dass die Fahrgastsitze parallel zur
Längsrichtung des Ganges ausgerichtet sind.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
mittels der Anzeigeeinrichtung - zusätzlich oder Alternativ zur Anzeige des Reservierungszustandes-
weitere schriftliche und/oder bildliche Informationen ausgebbar sind. Diese Informationen
werden ebenfalls über den Datenbus eingespielt.
[0020] Die Erfindung betrifft schließlich noch ein Fahrzeug, insbesondere ein Schienenfahrzeug,
das in einem Innenraum einen Gang und mindestens eine vorstehend genannte Fahrgastsitzeinheit
aufweist.
[0021] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigt die
- Figur
- eine Fahrgastsitzeinheit mit einem Fahrgastsitz und einer Anzeigeeinrichtung zur Anzeige
eines Reservierungszustandes des Fahrgastsitzes gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
[0022] Die Figur zeigt eine Fahrgastsitzeinheit 10 zur Montage in einem Innenraum 12 eines
als Schienenfahrzeug ausgebildeten Fahrzeugs, die mehrere Fahrgastsitze 14 aufweist.
Die Fahrgastsitzeinheit ist als Sitzreihe mit mehreren nebeneinander angeordneten
Fahrgastsitzen 14 ausgebildet, von denen in der Figur jedoch nur ein Fahrgastsitz
14 sichtbar ist. Der oder die anderen Fahrgastsitze 14 sind hinter dem sichtbaren
Sitz 14 in einer Reihe angeordnet. Alternativ zu dieser Ausgestaltung der Fahrgastsitzeinheit
10 kann diese aber beispielsweise auch nur einen einzigen Fahrgastsitz 14 aufweisen.
[0023] Die Montage der Fahrgastsitzeinheit 10 im Innenraum 12 des Fahrzeugs erfolgt über
ein Schienensystem 16 im Bodenbereich, sodass die Fahrgastsitzeinheit 10 über ihr
Basisgestell 18 an den Rohbau des Fahrzeugs angebunden ist. Durch diese Anbindung
über die Schienen des Schienensystems 16 ist eine Variation der Stuhlreihendichte
im Fahrzeug leicht möglich.
[0024] Der einzelne Fahrgastsitz 14 selbst umfasst einen Anteil an dem Basisgestell 18,
eine Sitzfläche 20, eine Rückenlehne 22, eine Kopfstütze 24 und Armlehnen 26. Rückenlehne
22 und Kopfstütze 24 sind dabei schalenförmig ausgestaltet, um dem in dem Sitz 14
sitzenden Fahrgast einen gewissen Seitenhalt zu geben.
[0025] Die Darstellung der Figur zeigt die als Sitzreihe ausgebildete Fahrgastsitzeinheit
10 von einem Gang des Fahrzeugs aus, der selbst nicht dargestellt ist. Die Fahrgastsitze
14 der Fahrgastsitzeinheit 10 sind dabei alle parallel zur Längsrichtung (Doppelpfeil
28) des Ganges ausgerichtet.
[0026] An einer dem Gang zugewandten Seitenwange 30 des an dem Gang angeordneten Fahrgastsitzes
14 der Fahrgastsitzeinheit 10 ist eine Anzeigeeinrichtung 32 zur Anzeige eines Reservierungszustandes
der Fahrgastsitze 14 angebracht. Genauer gesagt ist die Anzeigeeinrichtung 28 an einem
zu der Seitenwange 26 gehörenden seitlichen Außenbereich 34 der Kopfstütze 24 des
am Gang angeordneten Fahrgastsitzes 14 der Fahrgastsitzeinheit 10 angeordnet. Die
Anzeigeeinrichtung 28 weist ein als LCD-Display ausgebildetes Display 36 auf. Alternativ
sind jedoch auch andere Display-Arten verwendbar.
[0027] Das Display 36 ist dabei nicht senkrecht ausgerichtet. Um eine bessere Erkennbarkeit/Lesbarkeit
zu gewährleisten ist die Oberflächennormale des Displays 36 in einem Winkelbereich
von etwa 30° aus der waagerechten heraus nach oben verschwenkt, was in der Figur jedoch
nicht explizit dargestellt ist.
[0028] Es ergeben sich die folgenden Vorteile:
Bei einem Verschieben der Fahrgastsitzeinheiten 10 innerhalb des Fahrzeugs -zum Beispiel
zur Änderung der Abstände zwischen den Fahrgastsitzeinheiten 10- werden die Anzeigeeinrichtungen
32 automatisch mit verschoben, sodass eine klare Zuordnungen der Anzeigeeinrichtungen
32 zu den Fahrgastsitzen 14 der Fahrgastsitzeinheit 10 immer erhalten bleiben.
[0029] Da die Anzeigeeinrichtung 32 nahe am Gang platziert ist, ist die Platzreservierungsanzeige
für fehlsichtige und ältere Fahrgäste gut lesbar.
[0030] Zusätzlich oder Alternativ zur Anzeige des Reservierungszustandes können mittels
der Anzeigeeinrichtung 32 auch weitere schriftliche und/oder bildliche Informationen
ausgegeben werden.
[0031] Die Anzeigeeinrichtung 32 ist mittels einer Luftschnittstelle oder mittels mindestens
einer an/in der Fahrgastsitzeinheit 10 verlaufenden Datenleitung an einen Datenbus
des Fahrzeugs angeschlossen (nicht gezeigt). Über den Datenbus können die Anzeigen
zu den Reservierungszuständen der Fahrgastsitze 14 ständig aktualisiert werden.
1. Anordnung einer Anzeigeeinrichtung (32) zur elektronischen Platzreservierungsanzeige
eines Reservierungszustandes mindestens eines Fahrgastsitzes (14) einer Fahrgastsitzeinheit
(10) in einem Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, wobei in einem Innenraum (12)
des Fahrzeugs ein Gang und mehrere dieser Fahrgastsitzeinheiten (10) vorgesehen sind,
deren Fahrgastsitze (14) parallel zur Längsrichtung des Ganges ausgerichtet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeigeeinrichtung (32) an einer dem Gang zugewandten Seitenwange (30) eines an
dem Gang angeordneten Fahrgastsitzes (14) der einen Fahrgastsitzeinheit (10) angebracht
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeigeeinrichtung (32) an einem zu der Seitenwange (30) gehörenden seitlichen
Außenbereich (34) einer Kopfstütze (24) und/oder einer Rückenlehne (22) des entsprechenden
Fahrgastsitzes (14) angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeigeeinrichtung (32) mindestens ein dem Gang zugewandtes Display (36) aufweist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Display (36) als LCD-Display und/oder als OLED-Display ausgebildet
ist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Oberflächennormale des Displays (36) in einem Winkelbereich zwischen 0° < α < 45° aus der waagerechten heraus nach oben verschwenkt ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anzeigeeinrichtung (32) mittels einer Luftschnittstelle oder mittels mindestens
einer an/in der Fahrgastsitzeinheit (10) verlaufenden Datenleitung an einen Datenbus
des Fahrzeugs angeschlossen ist.
7. Fahrgastsitzeinheit (10) zur Montage in einem Innenraum (12)eines Fahrzeugs, wobei
die Fahrgastsitzeinheit (10) mindestens einen Fahrgastsitz (14) aufweist,
gekennzeichnet durch
eine Anzeigeeinrichtung (32) zur Anzeige eines Reservierungszustandes des mindestens
einen Fahrgastsitzes (14), die an einer Seitenwange (30) eines an einem Gang anordnebaren
Fahrgastsitzes (14) der Fahrgastsitzeinheit (10) derart angebracht ist, dass sie bei
montierter Fahrgastsitzeinheit (10) dem Gang zugewandt ist.
8. Fahrgastsitzeinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese Fahrgastsitzeinheit (10) als Sitzreihe mit mehreren nebeneinander angeordneten
Fahrgastsitzen (14) ausgebildet ist.
9. Fahrgastsitzeinheit nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
mittels der Anzeigeeinrichtung (32) -zusätzlich oder Alternativ zur Anzeige des Reservierungszustandes-
weitere schriftliche und/oder bildliche Informationen ausgebbar sind.
10. Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, das in einem Innenraum (12) einen Gang und
mindestens eine Fahrgastsitzeinheit (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9 aufweist.