[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für eine zweiflügelige Fenstertür ohne Mittelpfosten,
wobei die Fenstertür einen Rahmen, einen Gangflügel und einen Standflügel hat, mit
einem in dem Standflügel geführten zwischen einer Verriegelungsstellung und einer
Entriegelungsstellung verschieblichen Riegel zur Verriegelung des Standflügels in
dem Rahmen und mit einem in dem Standflügel angeordneten Schnäpper zur Halterung des
Standflügels in einer im Rahmen liegenden Schließstellung.
[0002] Ein solcher Verschluss ist aus der
EP 1 405 972 B1 bekannt. Bei diesem Verschluss ist der Riegel mittels eines Federelementes in die
Verriegelungsstellung vorgespannt und hat eine Fallenschräge. Beim Schließen des Standflügels
schnappt der Riegel in den Rahmen ein und hält den Standflügel in der geschlossenen
Stellung. Der Riegel lässt sich nach einer Bewegung des Gangflügels in die Offenstellung
manuell wieder gegen die Federkraft aus dem Rahmen entfernen. Nachteilig bei dem Verschluss
ist, dass die Funktionen der Verriegelung und des Einschnappens miteinander gekoppelt
sind. Die Bewegung des Riegels in die Verriegelungsstellung lässt sich nicht deaktivieren.
[0003] Weiterhin ist aus der
EP 1 471 196 B1 ein Verschluss bekannt geworden, bei dem der Riegel manuell bei geöffneten Gangflügel
wahlweise in die Verriegelungsstellung oder die Entriegelungsstellung bewegt werden
kann. Eine Schnappfunktion ist nicht vorgesehen.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Verschluss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass er eine zuverlässige Verriegelung des Standflügels bei
geschlossenem Gangflügel sicherstellt und bei geöffnetem Gangflügel eine komfortable
Bedienung des Standflügels ermöglicht.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Riegel ein die Bewegung
des Gangflügels erfassendes Tastelement hat und an dem Gangflügel ein mit dem Tastelement
zusammenwirkendes, den Riegel beim Schließen des Gangflügels in die Verriegelungsstellung
verschiebendes Führungselement angeordnet ist und dass der Schnäpper zur kraftschlüssigen
Halterung des Standflügels an dem Rahmen ausgebildet ist.
[0006] Durch diese Gestaltung sind der Riegel und der Schnäpper zwei voneinander getrennte
Bauteile, wobei der Riegel von der Stellung des Gangflügels gesteuert wird. Der Standflügel
wird beim Schließen des Gangflügels zuverlässig mit dem Rahmen verriegelt. Der Schnäpper
haltert jedoch unabhängig von der Stellung des Gangflügels den Standflügel kraftschlüssig
an dem Rahmen. Damit lässt sich der Standflügel besonders komfortabel in die Offenstellung
bewegen und wieder schließen. Da der am Standflügel angeordnete Schnäpper mit dem
Rahmen zusammenwirkt und damit dessen Funktion unabhängig von der Stellung des Gangflügels
ist, lässt sich der Standflügel bei in Entriegelungsstellung befindlichem Riegel besonders
komfortabel öffnen und schließen.
[0007] Der bauliche Aufwand zur Bewegung des Riegels beim Schließen des Gangflügels lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering
halten, wenn das Tastelement einen hervorstehenden, auf dem Riegel angeordneten Zapfen
und das Führungselement eine Rampe zur Verschiebung des Zapfens hat.
[0008] Der Riegel könnte beispielsweise nach dem erstmaligen Schließen des Gangflügels in
der Verriegelungsstellung dauerhaft verbleiben und bei Bedarf manuell in die Entriegelungsstellung
bewegt werden. Der Standflügel lässt sich jedoch besonders komfortabel mit dem Öffnen
und Schließen des Gangflügels verriegeln und Entriegeln, wenn das Führungselement
zwei einander gegenüberstehende, eine Kulissenführung für den Zapfen erzeugende Rampen
zur Bewegung des Zapfens in zwei Richtungen hat.
[0009] Der Verschluss ermöglicht gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
den wahlweisen Einsatz des Führungselementes in rechts- und linksanschlagenden Gangflügeln,
wenn die Rampen in einer Draufsicht auf das Führungselement spiegelbildlich zueinander
angeordnet sind.
[0010] Die Anzahl von zu montierenden Bauteilen des Verschlusses lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn der
Schnäpper und der Riegel in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. Im einfachsten
Fall lässt sich hierdurch das Gehäuse mit dem Schnäpper und dem Riegel einfach in
eine häufig ohnehin vorhandene Profilnut einsetzen.
[0011] Der Schnäpper gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders kompakt, wenn der Schnäpper axial verschieblich in einer Führung
des Gehäuses angeordnet und von einem Federelement in eine hervorstehende Position
vorgespannt ist. Durch diese Gestaltung hat der Schnäpper wie der Riegel die länglichen
Abmessungen zur einfachen Anordnung in der meist ohnehin vorhandenen Profilnut des
Standflügels. Das aus dem Gehäuse herausragende Ende des Schnäppers kann wahlweise
einen Rollkörper oder einen Gleitkörper aufweisen.
[0012] Der Riegel und der Schnäpper lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach montieren, wenn das Gehäuse im Querschnitt U-förmig gestaltet
ist und wenn Schenkel des Gehäuses die Führungen für den Riegel und den Schnäpper
bilden. Weiterhin ermöglicht die U-förmige Gestaltung des Gehäuses eine Verringerung
des Materialeinsatzes im Vergleich zu einer geschlossenen Bauweise.
[0013] Der erforderliche Bauraum zur Aufnahme der Bauteile des Verschlusses lässt sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn
der Schnäpper und der Riegel sandwichartig in dem Gehäuse übereinander liegen und
wenn der Schnäpper nahe der freien Enden der Schenkel angeordnet ist.
[0014] Die Führung der sandwichartig übereinander liegenden Bauteile des Riegels und des
Schnäppers gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn die freien Enden der Schenkel als Rasthaken zur
Hintergreifung des Schnäppers ausgebildet sind. Hierdurch ist der Schnäpper mittels
eines Rasthakens geführt und damit bei der Montage gegen ein Herausfallen gesichert.
[0015] Der Standflügel ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
zuverlässig in dem Rahmen gehalten und verriegelt, wenn im Rahmen dem Schnäpper und
dem Riegel gegenüberstehend ein Schließblech angeordnet ist und wenn das Schließblech
zumindest eine Ausnehmung zur Halterung des Schnäppers und des Riegels hat. Vorzugsweise
hat das Schließblech eine Auflauframpe für den Schnäpper.
[0016] Das Schließblech lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders vielseitig einsetzen, wenn das Schließblech symmetrisch gestaltet ist und
zwei Ausnehmungen hat. Durch diese Gestaltung kann das Schließblech bei rechts- und
linksanschlagenden Standflügeln eingesetzt werden und ermöglicht zudem die Verriegelung
des Gangflügels in der vom Standflügel ungenutzten Ausnehmung.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine zweiflügelige Fenstertür mit einem Verschluss
- Fig. 2
- vergrößert die Bauteile des Verschlusses aus Figur 1
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch den Verschluss aus Figur 2
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus Figur 3 entlang der Linie IV-IV
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus Figur 3 entlang der Linie V - V
[0018] Figur 1 zeigt eine zweiflügelige Fenstertür ohne Mittelpfosten mit einem Rahmen 1,
mit einem Gangflügel 2 und mit einem Standflügel 3. Der Gangflügel 2 hat eine Handhabe
4 zum Antrieb eines Treibstangenbeschlages 5. Mittels des Treibstangenbeschlages 5
lässt sich der Gangflügel 2 in dem Rahmen 1 wahlweise verriegeln und entriegeln. Der
Standflügel 3 hat einen Verschluss 6, mit dem er unabhängig von der Stellung des Treibstangenbeschlages
5 im Rahmen 1 gehalten ist.
[0019] Der Verschluss 6 aus Figur 1 ist vergrößert in Figur 2 dargestellt. Der Verschluss
6 hat ein im Rahmen 1 befestigtes Schließblech 7, ein an dem Standflügel 2 angeordnetes
Gehäuse 8 mit einem Riegel 9 und einem Schnäpper 10 und ein an dem Gangflügel 2 angeordnetes
Führungselement 11. Das Schließblech 7 ist geschnitten dargestellt und hat zwei Ausnehmungen
12, 13, von denen eine zur Aufnahme des freien Endes des Riegels 9 und zur Halterung
des Schnäppers 10 dient. Aus dem Gehäuse 8 ragt ein Tastelement 14 hervor, welches
von dem Führungselement 11 bewegbar ist. Damit erfasst das am Standflügel 3 angeordnete
Tastelement 14 die Stellung des Gangflügels 2. In der dargestellten Stellung ist der
Riegel 9 formschlüssig und der Schnäpper 10 kraftschlüssig an dem Schließblech 7 gehalten.
[0020] Figur 3 zeigt stark vergrößert einen Längsschnitt durch den Verschluss 6 aus Figur
2. Hierbei ist zu erkennen, dass der Riegel 9 und der Schnäpper 10 sandwichartig in
Führungen 15, 16 des Gehäuses 8 übereinander liegen. Das Tastelement 14 hat einen
hervorstehenden, einstückig mit dem Riegel 9 gefertigten Zapfen 17, welcher in eine
Kulissenführung 18 des Führungselementes 11 hineinragt. Der Schnäpper 10 ist von einem
Federelement 19 gegen das in Figur 2 dargestellte Schließblech 7 vorgespannt.
[0021] Figur 4 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Verschluss 6 aus Figur 3 entlang
der Linie IV - IV, dass die Kulissenführung 18 spiegelbildlich für den Einsatz in
rechts- und linksanschlagenden Fenstertüren gestaltet ist. Weiterhin hat die Kulissenführung
18 zwei einander gegenüberstehende Rampen 20, 21 zur Führung des Zapfens 17 des Riegels
9 in Abhängigkeit von der Bewegung des Gangflügels 2. Damit wird beim Schließen des
Gangflügels 2 der Riegel 9 automatisch in die in Figur 3 dargestellte Verriegelungsstellung
bewegt. Beim Öffnen des Gangflügels 2 verschieben die Rampen 20, 21 den Zapfen 17
derart, dass der Riegel 9 aus der in Figur 2 dargestellten Ausnehmung 12 des Schließblechs
7 heraus in die Entriegelungsstellung bewegt wird. Damit ist bei geöffneten Gangflügel
2 der Standflügel 3 ausschließlich kraftschlüssig durch den Schnäpper 10 in seiner
Lage gehalten.
[0022] Figur 5 zeigt in einer Schnittdarstellung durch den Verschluss 6 aus Figur 3 entlang
der Linie V-V, dass das Gehäuse 8 im Querschnitt U-förmig gestaltet ist. Schenkel
22, 23 des Gehäuses 8 bilden die Führungen 15, 16 für den Riegel 9 und den Schnäpper
10. Die freien Enden der Schenkel 22, 23 weisen Rasthaken 24, 25 zur Hintergreifung
des Schnäppers 10 auf.
1. Verschluss für eine zweiflügelige Fenstertür ohne Mittelpfosten, wobei die Fenstertür
einen Rahmen (1), einen Gangflügel (2) und einen Standflügel (3) hat, mit einem in
dem Standflügel (3) geführten zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung
verschieblichen Riegel (9) zur Verriegelung des Standflügels (3) in dem Rahmen (1)
und mit einem in dem Standflügel (3) angeordneten Schnäpper (10) zur Halterung des
Standflügels (3) in einer im Rahmen (1) liegenden Schließstellung, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (9) ein die Bewegung des Gangflügels (2) erfassendes Tastelement (14)
hat und an dem Gangflügel (2) ein mit dem Tastelement (14) zusammenwirkendes, den
Riegel (9) beim Schließen des Gangflügels (2) in die Verriegelungsstellung verschiebendes
Führungselement (11) angeordnet ist und dass der Schnäpper (10) zur kraftschlüssigen
Halterung des Standflügels (3) an dem Rahmen (1) ausgebildet ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Tastelement (14) einen hervorstehenden, auf dem Riegel (9) angeordneten Zapfen
(17) und das Führungselement (11) eine Rampe (20, 21) zur Verschiebung des Zapfens
(17) hat.
3. Verschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (11) zwei einander gegenüberstehende, eine Kulissenführung (18)
für den Zapfen (17) erzeugende Rampen (20, 21) zur Bewegung des Zapfens (17) in zwei
Richtungen hat.
4. Verschluss nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampen (20, 21) in einer Draufsicht auf das Führungselement (19) spiegelbildlich
zueinander angeordnet sind.
5. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (10) und der Riegel (9) in einem gemeinsamen Gehäuse (8) angeordnet
sind.
6. Verschluss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (10) axial verschieblich in einer Führung (16) des Gehäuses (8) angeordnet
und von einem Federelement (19) in eine hervorstehende Position vorgespannt ist.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (8) im Querschnitt U-förmig gestaltet ist und dass Schenkel (22, 23)
des Gehäuses (8) die Führungen (15, 16) für den Riegel (9) und den Schnäpper (10)
bilden.
8. Verschluss nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (10) und der Riegel (9) sandwichartig in dem Gehäuse (8) übereinander
liegen und dass der Schnäpper (10) nahe der freien Enden der Schenkel (22, 23) angeordnet
ist.
9. Verschluss nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der Schenkel (22, 23) als Rasthaken (24, 25) zur Hintergreifung
des Schnäppers (10) ausgebildet sind.
10. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Rahmen (1) dem Schnäpper (10) und dem Riegel (9) gegenüberstehend ein Schließblech
(7) angeordnet ist und dass das Schließblech (7) zumindest eine Ausnehmung (12, 13)
zur Halterung des Schnäppers (10) und des Riegels (9) hat.
11. Verschluss nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (7) symmetrisch gestaltet ist und zwei Ausnehmungen (12, 13) hat.