[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Membranvakuumpumpe mit wenigstens einer Membranpumpstufe.
[0002] Membranvakuumpumpen eignen sich zur Evakuierung von Gasvolumen und können je nach
Anwendung direkt mit einem zu evakuierenden Volumen verbunden sein oder als Vorvakuumpumpe
für eine weitere Vakuumpumpe dienen, die der Membranvakuumpumpe in Strömungsrichtung
vorgeschaltet ist, zum Beispiel für eine Turbomolekularpumpe. Um ein gewünschtes Leistungsverhalten
bereitzustellen, kann die Membranvakuumpumpe eine oder mehrere Membranpumpstufen umfassen,
die in Strömungsrichtung hintereinander oder parallel zueinander geschaltet sein können,
so dass die Membranpumpstufen seriell oder parallel zueinander pumpen.
[0003] Problematisch bei bekannten Membranvakuumpumpen ist die Kondensation von Wasserdampf
im Pumpenraum (Schöpfraum) der Vakuumpumpe, da ein in dem Pumpenraum vorhandenes Kondensat
die Funktionssicherheit der Vakuumpumpe beeinträchtigt und deren Lebensdauer herabsetzt.
[0004] Um den Einfluss der Kondensation von Flüssigkeiten auf die Funktionssicherheit und
Lebensdauer der Membranvakuumpumpe zu reduzieren, kann eine Ballastgaseinrichtung
eingesetzt werden, um ein Ballastgas (Gasballast) in den Pumpenraum der Vakuumpumpe
zu führen. Das Ballastgas dient dabei dazu, die Bildung von Kondensat zu verhindern
und vorhandenes Kondensat aus dem Pumpenraum zu entfernen. Mit bekannten Ballastgaseinrichtungen
lässt sich die Kondensatbildung aber nicht jederzeit überall in dem Pumpenraum zuverlässig
verhindern und die Menge des zuführbaren Ballastgases ist beschränkt. Ferner wird
bei dem Einsatz bekannter Ballastgaseinrichtungen der mit der Vakuumpumpe erreichbare
Endvakuumdruck erhöht.
[0005] Außerdem erhöhen bekannte Ballastgaseinrichtungen den für die Realisierung der Vakuumpumpe
erforderlichen Bauraum erheblich und ermöglichen keine automatische zeitliche Steuerung
der Ballastgaszuführung.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Membranvakuumpumpe anzugeben, welche die
vorstehend beschriebenen Nachteile überwindet und bei der insbesondere eine Kondensatbildung
jederzeit vollständig und zuverlässig verhindert wird, ohne dass die Pumpeigenschaften
der Vakuumpumpe dadurch verschlechtert werden.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Membranvakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0008] Die Membranvakuumpumpe umfasst wenigstens eine Membranpumpstufe, wenigstens ein der
Membranpumpstufe zugeordnetes Einlassventil für ein zu förderndes Prozessgas und wenigstens
ein Gasballastventil zur Zuführung eines Ballastgases. Der durch das Gasballastventil
führende Strömungsweg für das Ballastgas mündet in Strömungsrichtung des Prozessgases
hinter dem Einlassventil in den Strömungsweg für das Prozessgas.
[0009] Da der Ballastgasweg in Strömungsrichtung des Prozessgases hinter dem Einlassventil
in den Prozessgasweg mündet, verhindert das Einlassventil, dass das Ballastgas in
der der Prozessgasströmung entgegengesetzten Richtung zu dem Pumpeneinlass der Membranvakuumpumpe
strömt und dadurch den erreichbaren Endvakuumdruck der Pumpe erhöht. Gleichzeitig
kann das Ballastgas den gesamten Pumpenraum der Membranvakuumpumpe erreichen, so dass
eine vollständige Spülung des Pumpenraums erreicht und eine Kondensatbildung überall
wirksam verhindert wird. Eine Verschlechterung der Pumpeigenschaften und insbesondere
des erreichbaren Enddrucks wird selbst bei der Zuführung einer hohen Ballastgasmenge
vermieden, welche eine Kondensatbildung zuverlässig und vollständig verhindert.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und in der Figur beschrieben.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform mündet der Strömungsweg für das Ballastgas
unmittelbar hinter dem Einlassventil in den Strömungsweg für das Prozessgas. Dadurch
wird gewährleistet, dass der gesamte Pumpenraum der Vakuumpumpe mit dem zugeführten
Ballastgas gespült wird und überall in dem Pumpenraum eine Kondensatbildung wirksam
vermieden wird.
[0012] Der Strömungsweg für das Ballastgas kann zum Beispiel in einem zwischen dem Einlassventil
und dem Schöpfraum der Membranpumpstufe angeordneten Verbindungsbereich oder Verbindungskanal
in den Strömungsweg für das Prozessgas münden, so dass auch dieser Bereich mit dem
Ballastgas spülbar ist. Der Schöpfraum der Membranpumpstufe kann in an und für sich
bekannter Weise durch einen statischen Kopfdeckel und durch eine bewegliche Membran
begrenzt sein. Der Verbindungsbereich bzw. Verbindungskanal zwischen dem Einlassventil
und dem Schöpfraum kann in diesem Fall ganz oder teilweise durch den Kopfdeckel begrenzt
sein.
[0013] Der Strömungsweg für das Ballastgas kann auch in unmittelbarer Nähe des Verbindungskanals
für das Prozessgas direkt in den Schöpfraum münden oder der Strömungsweg für das Ballastgas
und der Strömungsweg für das Prozessgas können sich im Bereich einer gemeinsamen Mündung
des Schöpfraums treffen.
[0014] Der Strömungsweg für das Ballastgas kann durch einen Ballastgaskanal führen, welcher
vorzugsweise zumindest teilweise und insbesondere vollständig durch den Kopfdeckel
der Membranpumpstufe begrenzt ist.
[0015] Bevorzugt ist das Ventil ein elektrisch betätigbares Ventil. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform ist das Gasballastventil ein elektromagnetisches Ventil. Ein solches
Ventil lässt sich auf kleinem Bauraum realisieren und ist elektrisch ansteuerbar,
sodass eine automatische Betätigung des Ventils erfolgen kann.
[0016] Bevorzugt ist eine, insbesondere digitale, Steuereinrichtung vorgesehen, die mit
dem Gasballastventil wirkverbunden ist und mit der das Gasballastventil zur Betätigung,
insbesondere elektrisch, ansteuerbar ist, z.B. um eine zeitliche Steuerung der Ventilbetätigung
zu erreichen. Vorzugsweise ist das Gasballastventil automatisch so ansteuerbar, dass
die Betätigung des Gasballastventils in einer vorgegebenen Abhängigkeit zu dem Pumpbetrieb
der Vakuumpumpe erfolgt, beispielsweise um jederzeit eine Kondensatbildung möglichst
vollständig zu vermeiden. Zum Beispiel kann am Anfang eines Pumpzyklus der Vakuumpumpe
jeweils automatisch ein vorgegebener Spülzyklus durchgeführt werden, in dem der Pumpenraum
mit dem Ballastgas gespült wird. Auf den Spülzyklus kann ein Leistungszyklus folgen,
in dem kein Ballastgas zugeführt wird.
[0017] Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Gasballastventil in Abhängigkeit
von Messsignalen zu betätigen, die von Sensoren der Vakuumpumpe und/oder von externen
Sensoren bereitgestellt werden und die von Messgrößen abhängig sind, welche den Betrieb
der Vakuumpumpe oder den in dem zu erzeugenden Vakuum durchzuführenden Prozess betreffen.
[0018] Die Steuereinheit kann programmierbar sein, sodass eine gewünschte automatische Betätigung
des Gasballastventils von einem Benutzer, z.B. in Form von einstellbaren Spülzyklen,
individuell vorgebbar ist.
[0019] Die Vakuumpumpe kann zusätzlich zu der einen Membranpumpstufe wenigstens eine weitere
Membranpumpstufe umfassen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die weitere
Membranpumpstufe der einen Membranpumpstufe in Strömungsrichtung des Prozessgases
nachgeschaltet, so dass das Ballastgas zuerst durch die eine Pumpstufe und dann durch
die nachgeschaltete weitere Pumpstufe gefördert wird. Bei dieser Ausgestaltung erreicht
das dem Schöpfraum der ersten Membranpumpstufe zugeführte Ballastgas infolge der Pumpwirkung
der Vakuumpumpe automatisch auch die nachgeschaltete weitere Pumpstufe, so dass beide
Pumpstufen gespült und dadurch vor einer Kondensatbildung geschützt werden.
[0020] Die Membranpumpstufe kann insgesamt auch mehr als zwei, insbesondere drei, vier oder
mehr als vier Membranpumpstufen umfassen. In diesem Fall ist es bevorzugt, wenn das
Gasballastventil einer Pumpstufe zugeordnet ist, die in Strömungsrichtung des Prozessgases
betrachtet am Anfang der Membranvakuumpumpe angeordnet ist, das heißt die ohne Zwischenschaltung
weiterer Pumpstufen auf den Pumpeneinlass der Membranvakuumpumpe folgt. Die weiteren
Membranpumpstufen können der dem Gasballastventil zugeordneten Pumpstufe in Strömungsrichtung
des Prozessgases nachgeschaltet sein, so dass das der ersten Pumpstufe zugeführte
Ballastgas im Betrieb der Vakuumpumpe auch durch die weiteren Pumpstufen gefördert
wird und diese spült.
[0021] Die der Pumpe über das Gasballastventil zuführbare Strömungsmenge an Ballastgas ist
abhängig von dem Strömungsleitwert des Gasballastventils. Zur Realisierung einer gewünschten
Strömungsmenge kann deshalb einfach ein Gasballastventil mit einem entsprechenden
Strömungsleitwert eingesetzt werden. Auf zusätzliche Blenden der Vakuumpumpe zur Realisierung
einer gewünschten Strömungsmenge kann verzichtet werden.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Gasballastventil einen einstellbaren
Leitwert auf. In diesem Fall kann die der Pumpe zuführbare Strömungsmenge des Ballastgases
einfach durch Einstellen des Leitwerts auf einen gewünschten Wert eingestellt werden.
[0023] Infolge der Einleitung des Ballastgases in Strömungsrichtung des Prozessgases hinter
dem Einlassventil kann ohne Verschlechterung der Leistungseigenschaften der Pumpe
mit einer hohen Ballastgasmenge gearbeitet werden, welche eine zuverlässige Spülung
des gesamten Pumpenraums gewährleistet. Beispielsweise kann die über das Ballastgasventil
zuführbare Ballastgasströmungsmenge so eingestellt sein, dass sie bei Vorherrschen
des erreichbaren Enddrucks am Pumpeneinlass der Membranvakuumpumpe und ohne sonstige
Gaslast mehr als 10 %, bevorzugt mehr als 20 % und besonders bevorzugt mehr als 30
% des Saugvermögens der Vakuumpumpe beträgt.
[0024] Prinzipiell ist es bevorzugt, wenn das Gasballastventil wenigstens zwei Schaltstellungen
besitzt, wobei dem Pumpenraum der Vakuumpumpe in der einen Schaltstellung des Gasballastventils
das Ballastgas zuführbar ist und wobei das Gasballastventil in der anderen Schaltstellung
einen gasdichten Verschluss für den Pumpenraum bildet.
[0025] Bei dem Gasballastventil handelt es sich vorzugsweise um ein 3/2-Wegeventil. Das
Gasballastventil weist dementsprechend vorzugsweise zwei Eingänge auf sowie einen
Ausgang, der durch Umschalten des Gasballastventils selektiv mit einem der beiden
Eingänge gasleitend verbindbar ist. Der Ausgang des Gasballastventils ist vorzugsweise
mit dem Pumpenraum der Pumpe gasleitend verbunden, während einem der Eingänge vorzugsweise
ein Ballastgas zuführbar ist und der andere Eingang vorzugsweise gasdicht abgedichtet
ist. In der einen Schaltstellung ist dem Pumpenraum folglich das Ballastgas zuführbar,
während das Gasballastventil in der anderen Schaltstellung einen gasdichten Verschluss
für den Pumpenraum bildet.
[0026] Das Einlassventil der Membranpumpstufe und/oder ein Auslassventil der Membranpumpstufe
kann so ausgebildet sein, dass es einen Gasstrom nur in der gewünschten Strömungsrichtung
des Prozessgases durchlässt und einen Rückgasstrom verhindert. Beispielsweise kann
das Einlassventil und/oder ein Auslassventil der Membranpumpstufe als gasstromgesteuertes
Ventil ausgebildet sein, zum Beispiel als gasstromgesteuertes Flatterventil. Durch
die Zuführung des Ballastgases in Strömungsrichtung hinter dem Einlassventil wird
folglich ein Rückströmen des Ballastgases entgegen der Strömungsrichtung des Prozessgases
vermieden.
[0027] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein Filter, insbesondere ein Feinfilter,
zur Filterung des Ballastgases vorgesehen. Der Filter ist vorzugsweise in Strömungsrichtung
des Ballastgases vor der Einmündung des Strömungswegs des Ballastgases in den Strömungsweg
des Prozessgases angeordnet. Der Filter kann in Strömungsrichtung des Ballastgases
vor dem Gasballastventil angeordnet sein. Dadurch werden das Gasballastventil und
der Pumpenraum der Vakuumpumpe vor Verunreinigungen von außen geschützt.
[0028] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass eine Antriebseinheit der Vakuumpumpe
und das Gasballastventil mit einer elektrischen Spannung desselben Werts, wie zum
Beispiel 24 Volt, betätigbar sind. Dementsprechend kann eine gemeinsame Stromversorgungseinheit
zur Bereitstellung einer Stromversorgung für die Antriebseinheit und für das Gasballastventil
vorgesehen sein. Dadurch wird der für die Herstellung der Vakuumpumpe erforderliche
Aufwand reduziert.
[0029] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Pumpenanordnung mit wenigstens einer Membranvakuumpumpe
gemäß der vorliegenden Beschreibung und wenigstens einer stromaufwärts der Membranvakuumpumpe
mit dieser gasleitend in Reihe geschalteten weiteren Vakuumpumpe. Die weitere Vakuumpumpe
kann zum Beispiel eine Turbomolekularpumpe, eine einstufige oder mehrstufige Wälzkolbenpumpe,
eine Drehschieberpumpe, eine Scroll-Pumpe, eine Klauenpumpe, eine Schraubenpumpe,
eine Sperrschieberpumpe oder eine Ionengetterpumpe sein.
[0030] Die Membranvakuumpumpe dient vorzugsweise als Vorvakuumpumpe für die vorgeschaltete
weitere Vakuumpumpe. Durch das Gasballastventil wird eine Kondensatbildung in der
Membranvakuumpumpe verhindert, so dass die Betriebssicherheit, die Zuverlässigkeit
und die Betriebslebensdauer der Membranvakuumpumpe erhöht werden, ohne dass dadurch
der von der Membranvakuumpumpe für die weitere Vakuumpumpe bereitstellbare Vorvakuumdruck
erhöht wird.
[0031] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Membranvakuumpumpe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt.
[0032] Die in Fig. 1 gezeigte Membranvakuumpumpe umfasst eine erste Membranpumpstufe 12
und eine zweite Membranpumpstufe 14, die in Strömungsrichtung hintereinander geschaltet
sind und seriell pumpen. Die erste Pumpstufe 12 umfasst einen Einlass 18, der gleichzeitig
den Pumpeneinlass der Pumpe bildet. An dem Einlass 18 ist eine Zuleitung 60 für das
zu fördernde Prozessgas angeschlossen. Die Zuleitung 60 kann die Membranvakuumpumpe
beispielsweise mit der Auslassseite einer vorgeschalteten Turbomolekularpumpe verbinden,
so dass die Membranvakuumpumpe als Vorpumpe für die Turbomolekularpumpe dient.
[0033] Von dem Einlass 18 führt ein in dem Gehäuse 16 der Pumpe ausgebildeter Einlasskanal
24 zu einem Einlassventil 20 der Pumpstufe 12. Das Einlassventil 20 ist als gasstromgesteuertes
Ventil mit einem Ventilplättchen 64 ausgebildet und erlaubt einen Gasfluss nur in
der in Fig. 1 mit den Pfeilen 56 bezeichneten Strömungsrichtung des Prozessgases.
Das Einlassventil 20 ist vorzugsweise zwischen einem den Einlasskanal 24 begrenzenden
Gehäusedeckel des Gehäuses 16 und einem den Schöpfraum 30 der Pumpstufe 12 begrenzenden
und in Fig. 1 der Einfachheit halber nicht als separates Teil dargestellten Kopfdeckel
des Gehäuses 16 angeordnet.
[0034] An der Auslassseite des Einlassventils 20 ist ein sich durch den Kopfdeckel hindurch
erstreckender Verbindungskanal 26 angeordnet, welcher die Auslassseite des Einlassventils
20 gasleitend mit dem Schöpfraum 30 der Pumpstufe 12 verbindet. Der Schöpfraum 30
ist durch den Kopfdeckel und durch eine Membran 32 begrenzt, die über einen Pleuel
34 an einer rotierend antreibbaren Kurbelwelle 35 gelagert ist.
[0035] Die in Fig. 1 gezeigte Pumpe umfasst außerdem ein Gasballastventil 22, welches über
eine Zuleitung 62 mit einem Ballastgas versorgt wird. Das Gasballastventil 22 ist
als 3/2-Wegeventil ausgebildet und umfasst einen Ausgang und zwei Eingänge. Der Ausgang
des Gasballastventils 22 ist gasleitend mit einem durch den Kopfdeckel der Pumpstufe
12 begrenzten Ballastgaskanal 28 verbunden, welcher in den Verbindungskanal 26 einmündet.
[0036] Einer der Eingänge des Gasballastventils 22 ist mit der Zuleitung 62 für das Ballastgas
verbunden, so dass in der entsprechenden Schaltstellung des Gasballastventils 22 die
Zuleitung 62 durchgeschaltet ist und das Ballastgas gemäß dem Pfeil 58 in den Ballastgaskanal
28 und von dort über den Verbindungskanal 26 in den Schöpfraum 30 gefördert wird.
Der andere Eingang des Gasballastventils 22 ist gasdicht abgedichtet, so dass das
Gasballastventil 22 in der entsprechenden Schaltstellung, die in Fig. 1 dargestellt
ist, einen gasdichten Verschluss für den Pumpenraum bildet.
[0037] Das Gasballastventil 22 ist als elektromagnetisches Ventil ausgebildet und ist vorzugsweise
mit einer in Fig. 1 nicht dargestellten elektronischen Steuereinheit verbunden, die
das Gasballastventil 22 automatisch ansteuert. Das Gasballastventil 22 ist in der
schematischen Darstellung von Fig. 1 innerhalb einer separaten Zuleitung 62 für das
Ballastgas dargestellt. Das Gasballastventil 22 kann in der Praxis fest mit dem Gehäuse
16 der Membranvakuumpumpe verbunden sein, insbesondere mit dem Gehäusedeckel oder
dem Kopfdeckel der ersten Pumpstufe 12, und kann insbesondere in das Gehäuse 16 integriert
sein. Beispielsweise kann das Gasballastventil 22 direkt am Eingang des Ballastgaskanals
28 mit dem Gehäuse 16 verbunden sein und/oder das Gasballastventil 22 kann ganz oder
teilweise innerhalb des Ballastgaskanals 28 angeordnet sein.
[0038] Die Pumpstufe 12 umfasst ferner ein gasstromgesteuertes Auslassventil 36, das einlassseitig
über einen in dem Kopfdeckel angeordneten Verbindungskanal gasleitend mit dem Schöpfraum
30 verbunden ist und das dazu ausgebildet ist, das geförderte Gas nur in der von dem
Schöpfraum 30 weg gerichteten Strömungsrichtung 56 durchzulassen. Das Auslassventil
36 ist auslassseitig mit einem Auslass 38 der Pumpstufe 12 verbunden.
[0039] Eine Verbindungsleitung 40 verbindet den Auslass 38 der ersten Pumpstufe 12 mit dem
Einlass 42 der zweiten Pumpstufe 14, so dass die Pumpstufen 12, 14 in Strömungsrichtung
56 hintereinander geschaltet sind und seriell zueinander pumpen. Prinzipiell ist es
auch möglich, die beiden Pumpstufen parallel zueinander zu schalten, so dass sie parallel
zueinander pumpen. Dazu ist es möglich, die Einlässe beider Pumpstufen jeweils mit
dem Pumpeneinlass der Vakuumpumpe zu verbinden und die Auslässe beider Pumpstufen
jeweils mit dem Pumpenauslass der Vakuumpumpe zu verbinden.
[0040] Die zweite Pumpstufe 14 ist im Wesentlichen identisch zu der ersten Pumpstufe 12
ausgebildet. Auf den Einlass 42 der zweiten Pumpstufe 14 folgt ein gasstromgesteuertes
Einlassventil 44 mit einem Ventilplättchen 68, welches den Einlass 42 mit dem Schöpfraum
46 der zweiten Pumpstufe 14 verbindet. Der Schöpfraum 46 ist wie vorstehend in Bezug
auf die erste Pumpstufe 12 beschrieben durch einen in Fig. 1 nicht als separates Teil
dargestellten Kopfdeckel des Gehäuses 16 und eine Membran 48 begrenzt, die über ein
Pleuel 50 mit der rotierend antreibbaren Kurbelwelle 35 gekoppelt ist. Die zweite
Pumpstufe 14 umfasst ein Auslassventil 52 mit einem Ventilplättchen 70, über das das
aus dem Schöpfraum 46 ausgestoßene Gas einem Auslass 54 der zweiten Pumpstufe 14 zuführbar
ist, welcher gleichzeitig den Pumpenauslass der Membranvakuumpumpe bildet.
[0041] Die Funktionsweise der in Fig. 1 gezeigten Vakuumpumpe ist nachfolgend erläutert.
[0042] Im Betrieb der Vakuumpumpe wird die Kurbelwelle 35 rotierend angetrieben, so dass
die Pleuel 34, 50 mit den daran befestigten Membranen 32, 48 der beiden Pumpstufen
12, 14 zyklisch auf- und abbewegt werden. Ein Zyklus umfasst für jede Pumpstufe 12,
14 eine Saugphase, in der das zu fördernde Gas über das jeweilige Einlassventil 20,
44 in den Schöpfraum 30, 46 angesaugt wird, und eine anschließende Ausstoßphase, in
der das zu fördernde Gas über das jeweilige Auslassventil 36, 52 aus dem Schöpfraum
30, 46 ausgestoßen und dadurch gepumpt wird. Durch die Verbindungsleitung 40 wird
ein serieller Pumpbetrieb gewährleistet, bei dem das an dem Einlass 18 anstehende
zu fördernde Gas in Richtung der Pfeile 56 zuerst über die erste Pumpstufe 12 und
anschließend über die zweite Pumpstufe 14 zu dem Auslass 54 gepumpt wird.
[0043] In der Endphase eines Pumpzyklus befindet sich das Gasballastventil 22 jeweils in
der in Fig. 1 gezeigten Schaltstellung. In dieser Stellung des
[0044] Gasballastventils 22 bildet das Gasballastventil 22 einen gasdichten Verschluss für
den Pumpenraum, so dass kein Ballastgas in den Pumpenraum gelangt.
[0045] Um eine Bildung von Kondensat in dem Pumpenraum der Vakuumpumpe zu vermeiden und
vorhandenes Kondensat zu entfernen, wird regelmäßig, insbesondere am Anfang jedes
Pumpzyklus der Pumpe, ein Spülzyklus durchgeführt, während dessen sich das Gasballastventil
22 in der zweiten Schaltstellung befindet.
[0046] In der zweiten Schaltstellung des Gasballastventils 22 ist die Zuleitung 62 für das
Ballastgas durchgängig, so dass die Pumpstufen 12, 14 zusätzlich zu dem an dem Einlass
18 anstehenden, zu fördernden Gas das Ballastgas über den Ballastgaskanal 28 in den
Pumpenraum der Membranvakuumpumpe fördern. Der Strömungsweg des Ballastgases mündet
im Bereich des Verbindungskanals 26 und folglich in Strömungsrichtung des Prozessgases
unmittelbar hinter dem Einlassventil 20 in den Strömungsweg des Prozessgases. Der
gesamte hinter dem Einlassventil 20 angeordnete Pumpenraum der Pumpstufen 12, 14 wird
folglich mit dem Ballastgas gespült, so dass eine Kondensatbildung überall wirksam
vermieden wird.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 12, 14
- Pumpstufe
- 16
- Gehäuse
- 18
- Einlass
- 20
- Einlassventil
- 22
- Gasballastventil
- 24
- Einlasskanal
- 26
- Verbindungskanal
- 28
- Ballastgaskanal
- 30
- Schöpfraum
- 32
- Membran
- 34
- Pleuel
- 35
- Kurbelwelle
- 36
- Auslassventil
- 38
- Auslass
- 40
- Verbindungsleitung
- 42
- Einlass
- 44
- Einlassventil
- 46
- Schöpfraum
- 48
- Membran
- 50
- Pleuel
- 52
- Auslassventil
- 54
- Auslass
- 56, 58
- Pfeil
- 60
- Zuleitung Prozessgas
- 62
- Zuleitung Ballastgas
- 64, 66, 68, 70
- Ventilplättchen
1. Membranvakuumpumpe mit wenigstens einer Membranpumpstufe (12), wenigstens einem der
Membranpumpstufe (12) zugeordneten Einlassventil (20) für ein zu förderndes Prozessgas
und wenigstens einem Gasballastventil (22) zur Zuführung eines Ballastgases, wobei
der durch das Gasballastventil (22) führende Strömungsweg für das Ballastgas in Strömungsrichtung
des Prozessgases hinter dem Einlassventil (20) in den Strömungsweg für das Prozessgas
mündet.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungsweg für das Ballastgas unmittelbar hinter dem Einlassventil (20) in
den Strömungsweg für das Prozessgas mündet.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gasballastventil (22) ein elektromagnetisches Ventil ist.
4. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die mit dem Gasballastventil (22) wirkverbunden
ist und mit der das Gasballastventil (22) zur Betätigung ansteuerbar ist.
5. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der einen Membranpumpstufe (12) wenigstens eine weitere Membranpumpstufe
(14) vorgesehen ist, die der einen Membranpumpstufe (12) vorzugsweise in Strömungsrichtung
des Prozessgases nachgeschaltet ist.
6. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gasballastventil (22) einen einstellbaren Leitwert aufweist.
7. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gasballastventil (22) ein 3/2-Wegeventil ist.
8. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Filter zur Filterung des Ballastgases vorgesehen ist, welcher vorzugsweise in
Strömungsrichtung des Ballastgases vor der Mündung des Strömungswegs des Ballastgases
in den Strömungsweg des Prozessgases angeordnet ist.
9. Vakuumpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass dass eine Antriebseinheit der Vakuumpumpe und das Gasballastventil (22) mit einer
elektrischen Spannung desselben Werts betätigbar sind und/oder
dass eine gemeinsame Stromversorgungseinheit zur Bereitstellung einer Stromversorgung
für die Antriebseinheit und für das Gasballastventil (22) vorgesehen ist.
10. Pumpenanordnung mit wenigstens einer Membranvakuumpumpe gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche und einer stromaufwärts der Membranvakuumpumpe mit dieser gasleitend in
Reihe geschalteten weiteren Vakuumpumpe, wobei die weitere Vakuumpumpe vorzugsweise
eine Turbomolekularpumpe, eine einstufige oder mehrstufige Wälzkolbenpumpe, eine Drehschieberpumpe,
eine Scroll-Pumpe, eine Klauenpumpe, eine Schraubenpumpe, eine Sperrschieberpumpe
oder eine Ionengetterpumpe ist.