(19)
(11) EP 2 823 733 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2015  Patentblatt  2015/03

(21) Anmeldenummer: 14167382.2

(22) Anmeldetag:  07.05.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47D 15/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 12.07.2013 DE 102013107436

(71) Anmelder: Sacher, Robby
09600 Hetzdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Sacher, Robby
    09600 Hetzdorf (DE)

(74) Vertreter: Winter, Brandl, Fürniss, Hübner, Röss, Kaiser, Polte - Partnerschaft mbB 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Bavariaring 10
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Matratze für einen Säugling sowie Bett


(57) Die Erfindung betrifft eine Matratze (1) für einen Säugling, mit einem ersten Schichtaufbau (2) und einem zweiten Schichtaufbau (3), die miteinander verbunden sind, wobei jeder Schichtaufbau (2, 3) eine erste Decklage (4, 6) aus zumindest einer ersten Faser und eine zweite Decklage (5, 7) aus zumindest einer zweiten Faser beinhaltet, wobei zwischen der ersten Decklage (4, 6) und der zweiten Decklage (5, 7) ein Fadensystem (8a, 8b) angeordnet ist und zumindest ein im Fadensystem (8a, 8b) eingesetzter Faden (9) wenigstens in Längsrichtung des Fadens (9) rückstellend wirkt und geometrisch so angeordnet ist, dass die erste Decklage (4, 6) von der zweiten Decklage (5, 7) wenigstens im unbelasteten Zustand der Matratze (1) beabstandet ist, wobei der erste Schichtaufbau (2) mit dem zweiten Schichtaufbau (3) so verbunden ist, dass eine Einlegetasche (18) zur Aufnahme eines Beabstandungsmittels (14), wie eines Kissens oder eines Keils, ausgeformt ist; sowie ein Bett mit einer solchen Matratze (1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze für einen Säugling, mit einem ersten Schichtaufbau und einem zweiten Schichtaufbau, die miteinander verbunden sind, wobei jeder Schichtaufbau eine erste Decklage aus zumindest einer ersten Faser und eine zweite Decklage aus zumindest einer zweiten Faser beinhaltet, wobei zwischen der ersten Decklage und der zweiten Decklage ein Fadensystem angeordnet ist und zumindest ein im Fadensystem eingesetzter Faden wenigstens in Längsrichtung des Fadens rückstellend wirkt und geometrisch so angeordnet ist, dass die erste Decklage von der zweiten Decklage wenigstens im unbelasteten Zustand der Matratze beabstandet ist; sowie ein Bett mit einer solchen Matratze.

[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung eine Matratze, die säuglingsgerecht als eine Babymatratze für Kinder im ersten Trimenon, d.h. für Kinder jünger als vier Monate, ausgestaltet ist.

[0003] Herkömmliche, bereits aus dem Stand der Technik bekannte Matratzen, insbesondere für Babys sind nur bedingt für die Lagerung von jungen Säuglingen geeignet. Sie sind zumeist wenig atmungsaktiv und fördern den Wärmestau mit der Gefahr der Überwärmung. Besonders nachteilig wirkt sich der hohe Härtegrad (wenig nachgiebig) aus. Aufgrund der noch fehlenden Kopfkontrolle der Säuglinge in den ersten Lebensmonaten und der damit verbundenen Immobilität der Kopfeinstellung kommt es schnell zu einer Hinterhauptabflachung (Plagiozephalie), wobei sich der noch weiche Säuglingsschädel bei Auflage an der immer gleichen Stelle an seine Unterlage, d.h. die Matratze, anpasst und dabei abflacht. Dies führt zum Teil zu ausgeprägten Schädeldeformierungen, die jenseits des vierten Entwicklungsmonats durch aufwändige Kopforthesen kuriert werden müssen.

[0004] Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich junge Säuglinge aufgrund der Härte der Babymatratze und des damit verbundenen Unterlagen- / Matratzenwiderstandes in eine Bauchlage drehen können. Diese Bauchlage fördert jedoch die Sterblichkeit am plötzlichen Kindstod des Säuglings.

[0005] Im Weiteren sind herkömmliche Säuglingsmatratzen auch nicht an die physiologische Beugestellung der Hüften von jungen Säuglingen angepasst. Durch ihre zumeist gerade verlaufende Oberfläche wird die Streckstellung der Säuglingshüfte gefördert und damit das Dysplasierisiko dieses Gelenks gesteigert. Insbesondere durch Decken wird dieses Problem dann noch verstärkt, da diese Decken zusätzlich die Beine des Säuglings nach unten drücken.

[0006] Bei Säuglingen mit Langschädel (=Überhangschädel - deutlich länger als breit, ca. 40 % aller Säuglinge) kommt es in Neutralstellung der Kopf-Rumpfachse darüber hinaus zu einer mechanisch bedingten Inklination (Kopfvorbeuge mit "Kinn an die Brust") und zu einer Verlegung der Atemwege. Grund dafür ist die wenig angepasste Lagerung des Schädels (tiefster Punkt ist das Hinterhaupt, das für eine horizontale Neutralhaltung eigentlich tiefer als der Rumpf gelagert werden müsste). Die Kinder werden somit gezwungen, in maximaler Drehung und Rückbeuge des Köpfchens zu schlafen, um die Atemwege offen zu halten. Dies fördert die Entwicklung einer Plagiozephalie noch zusätzlich.

[0007] Rückblickend auf den Stand der Technik ist festzustellen, dass bis Anfang der 1980er Jahre die Bauchlage als empfohlene Schlafposition in der Pädiatrie propagiert wurde. Um ein tiefes Absinken der Säuglinge in Bauchlage zu verhindern (Verlegung der Atemwege), kamen feste Babymatratzen (in der Regel Rosshaar) zur Anwendung. Da jedoch größere Kohortenstudien zur Analyse des plötzlichen Kindstodes die Bauchlage als Hauptauslöser der Todesfälle identifizierten, ergab sich eine Neuempfehlung zur Prophylaxe - die Rückenlagerung. So werden die Säuglinge bis zum heutigen Tag zwar in Rückenlage gebettet, die harte Matratze blieb jedoch samt ihrer Nachteile erhalten. Die bisherigen Empfehlungen, um die zuvor beschriebenen Nachteile, vor allem den plötzlichen Kindstod, zu vermeiden, sind bisher, bezogen auf die Matratze des Säuglings: Gewährleistung der Luftzirkulation zur Vermeidung eines Wärmestaus, Rückenlagerung, sowie keine Kopfkissen. Trotz dieser Gegenmaßnahmen, können die bestehenden Probleme jedoch immer noch nicht verlässlich genug gemildert / verhindert werden.

[0008] Eine beispielhafte Matratze des Standes der Technik ist in der DE 10 2008 053 125 A1 offenbart.

[0009] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bestehenden Nachteile des Standes der Technik zu beheben und eine Babymatratze zur Verfügung zu stellen, die der Plagiozephalieentwicklung entgegen wirkt sowie die natürliche Beugestellung der Säuglingshüfte unterstützt.

[0010] Dies wird dadurch gelöst, dass der erste Schichtaufbau mit dem zweiten Schichtaufbau so verbunden ist, dass eine Einlegetasche zur Aufnahme eines Beabstandungsmittels, wie eines Kissens, einer Rolle oder eines Keils, ausgeformt ist.

[0011] Durch eine derartige Einlegetasche können die beiden Schichtaufbauten derart beabstandet werden, dass zusätzliche Elemente zumindest temporär von außen in die Matratze einsteckbar sind und die Matratzengeometrie an die individuelle Körpergröße / das individuelle Bedürfnis des Säuglings angepasst werden kann. Beispielsweise können verschiedene Keile oder Schaumkerne, oder andere Elemente zwischen die Schichtaufbauten eingeschoben werden. Wenn die Einlegetasche insbesondere in einem Fußbereich der Matratze ausgebildet ist, können die Beine des Säuglings auf dem Beabstandungsmittel gelagert werden und einer Streckstellung der Säuglingshüfte entgegengewirkt werden. Im Weiteren, durch eine federelastische Ausgestaltung der beiden Schichtaufbauten, formt sich die Matratze / die Unterlage (Schlaf- oder Liegeunterlage) problemlos an die Konturen des Säuglings an. Dadurch wird der Auflagedruck möglichst großflächig über den gesamten Bereich des Säuglings verteilt, der die Matratze berührt, wodurch das Kind wiederum in seiner Lage stabilisiert wird. Auf Kopfkissen kann dadurch verzichtet werden. Die Lagesicherung des Rumpfes wirkt darüber hinaus überschießenden Lagesicherungsphänomenen entgegen (Moro-Reaktion), dies führt zu einer Beruhigung der Kinder auf sensorische Reize. Außerdem, wenn im eingeschobenen Zustand eines Beabstandungsmittels in der Einlegetasche die Säuglingsunterschenkel höher gelagert sind und die Matratze eine geringe Härte (einen geringen Widerstand) aufweist, wird einem spontanen Drehen des Säuglings in eine Bauchlage entgegengewirkt. Dadurch wird der Empfehlung zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes wirkungsvoll Rechnung getragen. Zudem erlaubt die Konfiguration der Babymatratze eine angepasste Lagerung bei Kindern mit Langschädel. Die größere Auflagefläche des Schultergürtels und Rumpfes verhindert ein tieferes Einsinken im Vergleich zur kleinen Auflagefläche des Hinterhauptes. Dadurch ergibt sich eine angepasste Stufenlagerung der Kopf(tiefer)-Schulter(höher)-Konfiguration.

[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.

[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist es möglich, dass der erste Schichtaufbau einen ersten Härtegrad und der zweite Schichtaufbau einen zweiten Härtegrad aufweist, wobei der erste Härtegrad höher als der zweite Härtegrad ist. Vorzugsweise weisen die Federsysteme der Schichtaufbauten unterschiedliche Härten / Härtegrade auf, wobei das (erste) Federsystem des ersten Schichtaufbaus einen ersten Härtegrad aufweist und das (zweite) Federsystem des zweiten Schichtaufbaus einen zweiten Härtegrad aufweist, der größer als der erste Härtegrad ist. Durch die zwei unterschiedlichen Härtegrade der Schichtaufbauten ist der erste Schichtaufbau besonders geeignet für einen Säugling in einem ersten Gewichtsstadium und der zweite Schichtaufbau für einen Säugling in einem anderen, von dem ersten Gewichtsstadium unterschiedlichen Gewichtsstadium. Je nach körperlicher Entwicklung und Gewicht des Kindes kann die Matratze individuell gewendet werden, wobei der Schichtaufbau dem Säugling zugewandt ist, der für das Gewicht des Säuglings die optimale Festigkeit aufweist.

[0014] Zusätzlich ist es auch von Vorteil, wenn das Fadensystem des ersten Schichtaufbaus und / oder das Fadensystem des zweiten Schichtaufbaus gasdurchlässig sind / ist. Dadurch wird insbesondere einem Wärmestau vorgebeugt.

[0015] Im Weiteren ist es von Vorteil, wenn zumindest eine Decklage des ersten und / oder zweiten Schichtaufbaus mehrere Durchgangslöcher aufweist, wobei die Durchgangslöcher einen Gastaustausch zwischen dem Fadensystem und der dem Fadensystem abgewandten Seite der die Durchgangslöcher aufweisenden Decklage gewährleisten. Dadurch ist eine zusätzliche Atmungsaktivität der Decklagen gewährleistet. Außerdem, falls sich ein Kind versehentlich in die Bauchlage drehen sollte, behindert in dieser Bauchlage der sehr luftdurchlässige Schichtaufbau die Spontanatmung nicht. Zudem wird einem Wärmestau noch wirksamer begegnet.

[0016] In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, wenn die Durchgangslöcher der zumindest einen Decklage sich in ihrer Größe unterscheiden. Vorzugsweise sind in einer der in den Schichtaufbauten enthaltenen Decklagen verschiedene Oberflächenbereiche vorgesehen, die je eine Gruppe gleichgroßer Durchgangslöcher umfassen, wobei sich die Durchgangslöcher der verschiedenen Bereiche untereinander hinsichtlich ihrer Größe unterscheiden. Somit ist die Atmungsaktivität, d.h. die Gasdurchlässigkeit über die Oberfläche / über die Auflagefläche der Matratze hinweg in verschiedene Bereiche unterteilbar, welche Teilbereiche hinsichtlich ihrer Gasdurchlässigkeit / ihrer Belüftung auf die jeweiligen Körperbereiche des Säuglings abgestimmt werden können.

[0017] Vorteilhaft ist es auch, wenn beide Decklagen des ersten und zweiten Schichtaufbaus mehrere der Durchgangslöcher aufweisen, wobei sich vorzugsweise die Durchgangslöcher der ersten Decklage in ihrer Größe von den Durchgangslöchern der zweiten Decklage unterscheiden. Somit sind beide Schichtaufbauten atmungsaktiv und an die jeweiligen Körperregionen des Säuglings anpassbar. Auch ist es möglich, dass nicht nur eine Decklage eines Schichtaufbaus als unmittelbare Auflagefläche für den Säugling dient, sondern auch die andere Decklage desselben Schichtaufbaus als eine solche Auflagefläche für den Säugling verwendet werden kann, wodurch die Variierbarkeit der Matratze deutlich zunimmt. Auch die Belüftungsfähigkeit der beiden Decklagen ist unterschiedlich ausgestaltbar, wodurch sich eine noch vielfältigere Funktion der Matratze ergibt.

[0018] Vorteilhafterweise ist es auch möglich, dass der zumindest eine Faden des Fadensystems des ersten Schichtaufbaus und / oder des zweiten Schichtaufbaus mehrmals zwischen den beiden Decklagen hin und her verläuft, wobei der Faden vorzugsweise abwechselnd an der ersten Decklage und an der zweiten Decklage eingehakt oder gehalten ist. Dadurch kann der Herstellaufwand der Matratze deutlich reduziert werden, da großflächige Matratzenbereiche fortlaufend, ohne Unterbrechung, gefertigt werden können und die Anzahl der verwendeten Einzelteile deutlich reduziert wird.

[0019] Auch ist es von Vorteil, wenn der erste und der zweite Schichtaufbau an zumindest zwei Schmalseiten miteinander verbunden sind. Die beiden Schichtaufbauten sind dann bspw. am Kopf- und am Fußteil miteinander verbindbar. Im dann verbundenen Zustand kann seitlich zwischen beiden ein Beabstandungselement wie ein Kern, ein Keil, oder eine Rolle auf einfache Weise eingeschoben werden, um die Ober- / Unterschenkel des Säuglings höher zu lagern. Dies garantiert und unterstützt die Beugestellung im Hüftgelenk zur Prophylaxe der Hüftdysplasie.

[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist es auch von Vorteil, wenn zumindest der zumindest eine Faden, vorzugsweise der gesamte Schichtaufbau (zwei Decklagen und das Fadensystem), vorzugsweise vollständig aus einem schadstoffarmen oder schadstofffreien Kunststoffmaterial besteht. Insbesondere ist dieser Kunststoff ein nach Öko-Tex® Standard 100 zertifizierter Werkstoff. So ist eine Matratze ausgestaltbar, die auch die für einen Säugling optimierten ökologischen Voraussetzungen erfüllt.

[0021] Vorzugsweise ist diese Matratze zwischen 6 und 10 cm, besonders bevorzugt 8 cm dick ausgestaltet, wobei der erste Schichtaufbau und der zweite Schichtaufbau vorzugsweise jeweils zwischen 3 und 5, besonders bevorzugt 4 cm dick ausgestaltet ist. Weiterhin ist die Matratze vorzugsweise ca. 50 bis 70 cm, besonders bevorzugt 60 cm breit ausgestaltet. Weiterhin ist die Matratze vorzugsweise 80 bis 120 cm, besonders bevorzugt ca. 100 cm lang ausgestaltet. Dadurch kann die Matratze auf die in Babybetten üblicherweise vorhandenen Unterlagen, wie Matratzen oder Roste / Lattenroste aufgelegt werden, wodurch sich die Vielfältigkeit der Matratze weiter steigert.

[0022] Wenn, gemäß einer weiteren Ausführungsform, vorteilhafterweise die zumindest zwei Abstandsgewebelagen um zumindest 90°, besonders bevorzugt um zumindest 360° zueinander verschwenkbar / verdrehbar sind, so ist eine besonders einfache Handhabung der Matratze und eine einfache Konfiguration der Matratze durch Einlegen der verschiedenen, vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Beabstandungsmittel, die bspw. rechteckig, als Rolle oder keilförmig ausgestaltet sein können, umsetzbar. Insbesondere bei der Verdrehung um 360° ist dann auch eine Seite / Decklage desselben Schichtaufbaus als Auflagefläche nutzbar, die zuvor dem Säugling abgewandt war. So sind alle vier Decklagen als Auflageflächen verwendbar.

[0023] Im Weiteren ist es auch von Vorteil, wenn ein Bett mit einer solchen Matratze ausgestaltet ist, da dann auch in einem Bett die zuvor genannten Vorteile integriert werden können. Das Bett ist dann besonders effizient ausgestaltbar.

[0024] Die Erfindung wird nun nachfolgend mit Hilfe von Zeichnungen näher erläutert, in welchen unterschiedliche Ausführungsbeispiele dargestellt sind.

[0025] Es zeigen:
Fig. 1:
eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Matratze in einer Ebene, die parallel zu einer oberseitigen Decklage einer der Schichtaufbauten verläuft und diese Decklage,
Fig. 2
eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Matratze, wobei die (beiden) Schichtaufbauten, die die Matratze umfasst, sowie deren Auflage aneinander erkennbar sind; die Darstellung zeigt die Matratze in einer ersten Stellung, in der die beiden Schichtaufbauten vollständig aufeinander aufliegen,
Fig. 3
eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Matratze, wobei der Schnitt ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Matratze gemäß der Schnittlinie III-III nach Fig. 2 ist, und
Fig. 4
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Matratze gemäß Fig. 2, wobei die Matratze nun in einer zweiten Stellung dargestellt ist, in der zumindest in einem Knie- / Fußbereich der Matratze mittels eines eingeschobenen Beabstandungsmittels die Schichtaufbauten voneinander beabstandet sind.


[0026] Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.

[0027] In den Fig. 1 bis 4 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Matratze 1 dargestellt. Die Matratze 1 ist eine für Säuglinge optimierte Matratze 1. Insbesondere ist die Matratze 1 für Säuglinge im Alter jünger als vier Monate, besonders bevorzugt jünger als drei Monate, ausgelegt. Die Matratze 1 (auch als Baby- oder Säuglingsmatratze bezeichenbar) umfasst zumindest zwei komprimierbare, federelastische Schichtaufbauten 2 und 3. Diese beiden Schichtaufbauten 2 und 3 werden nachfolgend auch als erster Schichtaufbau 2 und als zweiter Schichtaufbau 3 bezeichnet.

[0028] Die beiden Schichtaufbauten 2 und 3 sind gleich ausgestaltet. Der erste Schichtaufbau 2 und der zweite Schichtaufbau 3 weisen jeweils zwei voneinander beabstandete, textile, vorzugsweise gewirkte und / oder gewebte Decklagen 4, 5 und 6, 7 auf (nachfolgend als erste Decklage 4 des ersten Schichtaufbaus 2, als zweite Decklage 5 des ersten Schichtaufbaus 2, sowie als erste Decklage 6 des zweiten Schichtaufbaus 3 und als zweite Decklage 7 des zweiten Schichtaufbaus 3 bezeichnet). Zwischen den Decklagen 4, 5 oder 6, 7 jedes Schichtaufbaus 2, 3 ist ein Fadensystem 8a, 8b angeordnet, nämlich ein erstes Fadensystem 8a zwischen der ersten Decklage 4 und der zweiten Decklage 5 des ersten Schichtaufbaus 2 und ein zweites Fadensystem 8b zwischen der ersten Decklage 6 und der zweiten Decklage 7 des ersten Schichtaufbaus 3. Jedes der als Federschicht wirkenden Fadensysteme 8a und 8b umfasst zumindest einen biegeelastischen Faden 9, der sich von der ersten Decklage 4, 6 zu der zweiten Decklage 5, 7 hin und her erstreckt und bei einer auf zumindest einer der Schichtaufbauten 2, 3 ausgeübten Druckkraft die Decklagen 4, 5 und / oder 6, 7 gegeneinander abstützt. Die zumindest zwei Schichtaufbauten 2, 3 sind so miteinander verbunden, dass zwischen den Schichtaufbauten 2, 3 eine Einlegetasche 18 ausgeformt ist und der Abstand zwischen den Schichtaufbauten 2, 3 im Bereich dieser Einlegetasche 18 veränderbar ist.

[0029] Wie in Fig. 2 besonders anschaulich dargestellt, sind der erste Schichtaufbau 2 und der zweite Schichtaufbau 3 unmittelbar übereinander angeordnet. Bezüglich des Aufbaus der Schichtaufbauten 2 und 3 wird nun auf den Aufbau des ersten Schichtaufbaus 2 näher eingegangen, wobei der erste Schichtaufbau 2 gleich dem zweiten Schichtaufbau 3 ausgeführt ist. Die erste Decklage 4 ist im unbelasteten Zustand, wie er in Fig. 2 dargestellt ist, etwa parallel zu der zweiten Decklage 5 verlaufend, wobei zwischen diesen Decklagen 4 und 5 das erste Fadensystem 8a angeordnet ist, das zumindest im unbelasteten Zustand über die Matratzenlänge und -breite im Wesentlichen gleich dick ausgeführt ist. Die erste Decklage 4 bildet in Figur 2 eine Oberseite 15 / erste Außenseite der Matratze 1, die als Auflagefläche nutzbar ist. Die zweite Decklage 5 ist auf der der ersten Decklage 4 abgewandten Seite des ersten Fadensystems 8a angeordnet. Die erste Decklage 4, die zweite Decklage 5 und das erste Fadensystem 8a sind deckungsgleich übereinander liegend angeordnet und weisen eine einheitliche / gleich Breite und Länge auf. Zumindest an den Längsseiten der Matratze 1 sind die erste und zweite Decklage mit abdeckstreifenförmigen Seitenflanken 10 / Seitenflankenelementen miteinander verbunden, wobei das erste Fadensystem 8a umhüllt ist. Die Seitenflanken 10 schließen im Wesentlichen um 90° an beide Decklagen 4 und 5 an und sind mit diesen verbunden.

[0030] Die nähere Ausgestaltung, der ersten Decklage 4 ist in Verbindung mit Fig. 1 zu erkennen. Die erste Decklage 4 und / oder die zweite Decklage 5 ist, wie auch noch nachfolgend näher erläutert, vorzugsweise aus einem textilen Werkstoff, wie einem Gewebe, oder einem Gewirk hergestellt. In der Oberfläche der ersten Decklage 4 sind mehrere Durchgangslöcher 13 eingeformt, welche in Querrichtung verlaufend durch die gesamte Decklage 4 hindurch ragen und als Belüftungslöcher der darunter liegenden Schichten / Lagen (Fadensystem 8a und zweite Decklage 5) dienen. Die Löcher / Durchgangslöcher 13 in der dargestellten ersten Decklage 4 verändern sich in ihrer Größe. Das heißt, dass die Löcher 13, die bspw. mittels einer Masche oder als andere Textilaussparung in der ersten Decklage 4 gebildet sind, weisen einen unterschiedlichen Durchmesser auf. Beispielsweise ist eine erste Gruppe der Durchgangslöcher 13 mit einem ersten kleineren Durchmesser ausgeführt, eine zweite Gruppe Durchgangslöcher 13 mit einem zweiten, größeren Durchmesser, der größer als der erste Durchmesser ist, ausgestaltet. Die beiden Gruppen von Durchgangslöchern 13 können bspw. über einen die erste Decklage 4 hinweg in Flächenbereiche / -bestandteile / -abschnitte aufgeteilt sein. Während ein Flächenbereich eine Vielzahl der Durchgangslöcher 13 des ersten Durchmessers aufweist, weist der dazu benachbarte Flächenbereich Durchgangslöcher 13 des zweiten Durchmessers auf. Die erste Decklage 6 des zweiten Schichtaufbaus 3 ist entsprechend der ersten Decklage 4 ausgestaltet.

[0031] Auch die zweite Decklage 5 weist solche Durchgangslöcher 13 auf, die sich vorzugsweise in ihrem Durchmesser unterscheiden. Auch die zweite Decklage 5 ist entsprechend der ersten Decklage 4 des ersten Schichtaufbaus 2 ausgeführt.

[0032] Alternativ zu der beschriebenen Ausführung mit mehreren, verschieden großen Durchgangslöchern 13 ist es jedoch auch möglich, zumindest eine der Deckschichten 4, 5 mit Durchgangslöchern 13 zu versehen, die über ihren gesamten Bereich einen gleich großen / einheitlichen Durchmesser aufweisen, d.h. sich nicht bezüglich ihres Durchmessers unterscheiden. Vorzugsweise ist die zweite Decklage 5 bezüglich der Geometrie der Durchgangslöcher 13 unterschiedlich zu der ersten Decklagen 4 ausgestaltet. Während die erste Decklagen 4 zwei, drei oder mehr Gruppen Durchgangslöcher 13 aufweist, die sich in Ihrer Durchmessergröße unterscheiden, weist die zweite Decklage 5 nur eine Gruppe Durchgangslöcher 13 auf, die einen gleichen / einheitlichen Durchmesser haben.

[0033] In Fig. 3 ist weiterhin der Innenraum / Innenbereich der beiden ersten und zweiten Schichtaufbauten 2 und 3 veranschaulicht. Das erste Fadensystem 8a des ersten Schichtaufbaus 2 und das zweite Fadensystem 8b des zweiten Schichtaufbaus 3 sind gleich aufgebaut. Beide Fadensysteme 8a und 8b sind jeweils mittels zumindest eines Fadens 9 gebildet, welcher Faden 9 biegbar / biegeelastisch ist. Der Faden 9 verläuft mehrfach zwischen den jeweiligen ersten und zweiten Deckschichten 4 und 5 oder 6 und 7 hin und her, unter Ausbildung / Ausformung einer dreidimensionalen, federelastischen Schicht.

[0034] Der Faden 9 des ersten Fadensystems 8a verläuft zick-zack-artig von der ersten Decklage 4 zur zweiten Decklage 5, wieder zurück zu der ersten Decklage 4, dann wieder zur zweiten Decklage 5, usw. Somit bildet der Faden 9 mehrere Fadenabschnitte 17 aus, die jeweils mit ihren Enden in der ersten Decklage 4 und mit ihren zweiten Enden in der zweiten Decklage 5 verankert / verhakt sind. Der Faden 9 ist an beiden Enden des jeweiligen Fadenabschnittes 17 um fast 180°, vorzugsweise um einen Winkel zwischen 175 und 180° umgebogen, sodass die nebeneinander angeordneten Fadenabschnitte 17 sich nebeneinander, im Wesentlichen geradlinig von der ersten Decklage 4 zu der zweiten Decklage 6 erstrecken. Die Enden der Fadenabschnitte 17 sind vorzugsweise in die erste und/oder zweite Decklage 4, 5 mit eingearbeitet und in dieser befestigt / fest verhakt / fest verankert. Die Fäden 9 sind in anderen Worten in einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Abschnitte / Fadenabschnitte 17 im Wesentlichen quer zu den beiden Decklagen 4 und 5 verlaufend angeordnet und an ihren umgebogenen Enden abwechselnd mit der ersten und zweiten Decklage 4 oder 5 verbunden. Somit bildet der Faden 9 des ersten Fadensystems 8a eine dreidimensionale, elastische Lage aus, die durch die Biegestabilität des Fadens 9, d.h. der Stabilität des Fadens 9 gegenüber ein Aneinanderdrücken der beiden Decklagen 4 und 5 entgegenwirkend ausgestaltet ist. Der Faden 9 ist vorzugsweise in Maschen der ersten und zweiten Decklage 4, 5 eingebunden, um mit dem Decklagen 4, 5 ein dreidimensionales Gewirk auszubilden. Der Faden 9 ist vorzugsweise als Monofil ausgebildet.

[0035] Das zweite Fadensystem 8b sowie deren Faden 9 ist, wie bereits oben erwähnt, wie das erste Fadensystem 8a und dessen Faden 9 ausgebildet. Der zweite Schichtaufbau 3 ist, wie ebenfalls bereits erwähnt, entsprechend dem ersten Schichtaufbau 2 ausgestaltet, wobei in dem in Fig. 2 dargestellten Zustand die erste Decklage 6 des zweiten Schichtaufbaus 3 die Unterseite 16 /zweite Außenseite, d.h. die der Oberseite gegenüberliegende Seite bildet. Die zweite Decklage 7 des zweiten Schichtaufbaus 3 ist der zweiten Decklage 5 des ersten Schichtaufbaus 2 zugewandt und liegt in dem in Fig. 2 dargestellten Zustand über seine gesamte Fläche (gesamte Länge und gesamte Breite) an der zweiten Decklage 5 an. Die ersten Decklagen 4 und 6 sind daher von außen zugänglich, während die zweiten Decklagen 5 und 7 der Außenseite abgewandt / unzugänglich sind.

[0036] Wie weiterhin in Fig. 2 veranschaulicht ist, sind die beiden ersten und zweiten Schichtaufbauten 2 und 3 der Matratze 1 miteinander, zumindest an zwei Stellen, unter Ausbildung der Einlegetasche 18 verbunden. Die Matratze 1 ist dazu an einem kopfseitigen Ende mit einer ersten Schlaufe 11 sowie an einem diesem kopfseitigen Ende gegenüberliegenden fußseitigen Ende der Matratze 1 mit einer zweiten Schlaufe 12 verbunden. Die erste Schlaufe 11 und die zweite Schlaufe 12 sind im Wesentlichen bogenförmig um 180° verlaufend. Dabei ist ein (erstes) Ende der ersten Schlaufe 11 mit einer (kopfseitig angeordneten) Seitenflanke 10 / einem Seitenstreifen des ersten Schichtaufbaus 2 und ein (zweites) Ende derselben (ersten) Schlaufe 11 mit einer (kopfseitig angeordneten) Seitenflanke 10 / einem Seitenstreifen des zweiten Schichtaufbaus 3 verbunden. Die zweite Schlaufe 12 ist mit einem (ersten) Ende mit einer (fußseitig angeordneten) Seitenflanke 10 / einem Seitenstreifen des ersten Schichtaufbaus 2 und mit einem (zweiten) Ende mit einer (fußseitig angeordneten) Seitenflanke 10 / einem Seitenstreifen des zweiten Schichtaufbaus 3 verbunden. Die beiden Schlaufen 10 und 11 sind in der ersten (unbelasteten) Stellung, in der kein Beabstandungsmittel 14 in die Einlegetasche 18 eingeschoben ist und der erste Schichtaufbau 2 unmittelbar an dem zweiten Schichtaufbau 2 und 3 anliegend ist, in einem gewölbten (stark gewölbten) Zustand befindlich.

[0037] Vorzugsweise weisen die beiden schichtartig ausgebildeten Fadensysteme 8a und 8b denselben Härtegrad auf, welcher durch die Widerstandskraft, d.h. die Biegesteifigkeit der Fäden 9 unmittelbar und / oder der Anzahl der zwischen den Decklagen 4, 5 und 6, 7 verlaufenden Fadenabschnitte 17 je Flächeneinheit charakterisiert ist. In einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel können die Fadensysteme 8a und 8b sich jedoch auch in ihrem Härtegrad unterscheiden, wobei bspw. das erste Fadensystem 8a den niedrigeren Härtegrad aufweist als das zweite Fadensystem 8b.

[0038] Da die nebeneinander, zwischen den Decklagen 4, 5 und 6, 7 hin und her verlaufenden Fadenabschnitte 17 um einen gewissen Betrag beabstandet zueinander angeordnet sind, ist jede der Fadensysteme 8a und 8b gasdurchlässig. Im Weiteren ist es auch möglich, nicht nur einen Faden 9, der mehrfach zwischen den Decklagen 4, 5 und 6, 7 hin und her verläuft, sondern mehrere Fäden 9, die zwischen den Decklagen 4, 5 und 6, 7 hin und her verlaufen, unter Ausbildung der beschriebenen Fadenabschnitte 17 zu verwenden.

[0039] Der Faden 9 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial, besonders bevorzugt aus einem schadstoffarmen oder schadstofffreien Kunststoffmaterial. Weiter bevorzugt besteht der Faden 9 aus einem synthetischen Kunststoff, wie einem Polyester.

[0040] Die ersten Decklagen 4, 6 sowie die zweiten Decklagen 5, 7 sind allesamt aus einem textilen Gebilde, wie einem Gewebe, oder vorzugsweise einem Gewirk hergestellt, wobei zumindest die ersten Decklagen 4, 6 getrennt von den zweiten Decklagen 5, 7 ausgestaltet sind. Die ersten Decklagen 4, 6 und die zweiten Decklagen 5, 7 bestehen aus einem synthetischen Garn, der vorzugsweise aus einem Polyester besteht. In Verbindung mit dem das Fadensystem 8a, 8b bildenen Faden 9 ist die Matratze 1 als ein dreidimensionales Raschelgewirk ausgebildet. Die Decklagen 4, 5, 6, 7 bestehen vorzugsweise aus mehreren Fasern / Fäden, wobei vorzugsweise zumindest 96, besonders bevorzugt zumindest 144, und besonders bevorzugt zumindest 192 Einzelfasern / -fäden vorhanden sind. Vorzugsweise ist die zumindest eine erste Faser, die in den ersten Decklagen 4, 6 enthalten ist, separat / getrennt von der zumindest einen, in den zweiten Decklagen 5, 7 enthaltenen (zweiten) Faser, ausgestaltet.

[0041] Die beiden Schichtaufbauten 2 und 3 der Matratze 1 sind im Bereich der Einlegetasche 18 voneinander lose ausgestaltet und derart aufeinander aufliegend, das zwischen ihnen die Einlegetasche 18 ausgebildet ist, die seitens der Schmalseiten der Matratze 1 durch die Schlaufen 11 und 12 begrenzt ist und seitens der Längsseiten der Matratze 1 offen / geöffnet / nach außen hin zugänglich ist.

[0042] In Fig. 4 ist schließlich eine zweite Stellung / beabstandete Stellung der Matratze 1 dargestellt, in der ein Beabstandungsmittel 14 in die Einlegetasche 18 eingeschoben ist. Dadurch ist der erste Schichtaufbau 2 von dem zweiten Schichtaufbau 3 beabstandet angeordnet. Mit dieser zweiten Stellung ist das Beabstandungsmittel 14 / Beabstandungselement, das bspw. im Querschnitt rechteckförmig, kreisrund (rollenförmig), oder keilförmig ausgestaltet ist, eingeschoben. In der zweiten Stellung ist das Beabstandungsmittel 14 in einem Fuß- / Kniebereich der Matratze 1 zwischen die Schichtaufbauten 2 und 3 eingeschoben. Zumindest die zweite Schlaufe 12 ist in dieser Stellung, da die beiden Schichtaufbauten 2 und 3 im Fußbereich einen größeren Abstand wie noch in der ersten Stellung aufweisen, in einer gestreckten Stellung befindlich. Alternativ zu der Beabstandung im Fußbereich können die Schichtaufbauten 2 und 3 auch im Kopfbereich der Matratze 1, unter Einschieben des Beabstandungsmittels 14 beabstandet werden, während die Schichtaufbauten 2 und 3 im Fußbereich der Matratze 1 aneinander in Anlage sind. Auch können die beiden Schichtaufbauten 2 und 3 über die gesamte Länge der Matratze 1 hinweg voneinander beabstandet werden und nicht nur abschnittsweise. Der Fußbereich sowie der Kopfbereich stellt hier je eine Hälfte (in Längsrichtung der Matratze 1 betrachtet) dar, wobei die Bereiche unmittelbar aneinander angrenzen. Es ist jedoch auch möglich zwischen Kopf- und Fußbereich noch einen weiteren Zwischenbereich vorzusehen, in dem ebenfalls unabhängig oder gemeinsam mit den anderen Bereichen die Schichtaufbauten 2 und 3 voneinander beabstandbar sind.

[0043] In der in Fig. 4 dargestellten zweiten Stellung ist der erste Schichtaufbau 2 im Fußbereich der Matratze 1 verformt / verbogen / gewölbt, wobei der zweite Schichtaufbau 3 unverfomt / unverbogen / ungewölbt ist. Der zweite Schichtaufbau 3 kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass auch er sich zumindest in der zweiten Stellung verformt.

[0044] Nach einem Entfernen des Beabstandungsmittels 14 gelangt die Matratze 1 selbständig wieder in die in Fig. 2 dargestellte erste Stellung zurück. Die Matratze 1 und ihre Schichtaufbauten 2 und 3 sind zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung hin und herbewegbar / -formbar.

[0045] Im Weiteren ist die Matratze 1 so ausgestaltet, dass die erste Schlaufe 11 und die zweite Schlaufe 12 einteilig, integral, mit der ersten Decklage 4, 6 und der zweiten Decklage 5, 7 ausgeformt sind. Die erste Schlaufe 11 ist dabei durch ein Umklappen (um ca. 180°) der ersten und der zweiten Decklage 4, 5, 6, 7 selbst gebildet. Zum kopfseitigen Ende der Matratze 1 verringert / verkleinert sich die Dicke des ersten und das zweiten Fadensystem 8a, 8b, wodurch sich die erste und zweite Decklagen 4, 5, 6, 7 im Bereich der ersten Schlaufe 11 aneinander annähern und sich vorzugsweise gar berühren. Die erste Decklage 4 des ersten Schichtaufbaus 2 geht einteilig und / oder integral in die erste Decklage 6 des zweiten Schichtaufbaus 3, unter Ausbildung der ersten Schlaufe 11, über. Auch die zweite Decklage 5 des ersten Schichtaufbaus 2 geht einteilig und / oder integral, unter Ausbildung der ersten Schlaufe 11, in die zweite Decklage 7 des zweiten Schichtaufbaus 3 über. Der Faden 9 des ersten Schichtaufbaus 2 sowie der Faden 9 des zweiten Schichtaufbaus 3 sind vorzugsweise als ein integraler, einteiliger Faden 9 ausgebildet, wobei sich der Faden 9 im Bereich der ersten Schlaufe 11 in der Decklagenebene erstreckt. Auch die zweite Schlaufe 12 ist entsprechend der ersten Schlaufe 11 ausgestaltet und am fußseitigen Ende der Matratze 1 angebunden.

[0046] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der erste Schichtaufbau 2 an einer oder beiden Schlaufen 11 und 12 von dem zweiten Schichtaufbau 3 trennbar / lösbar. Dabei wird ermöglicht, dass der erste Schichtaufbau 2 um zumindest 90°, vorzugsweise um zumindest 180°, oder besonders bevorzugt um 360°zum zweiten Schichtaufbau 3 verschwenkbar ausgebildet ist. Somit können auch die beiden zweiten Decklagen 5 und 7 als die mit dem Säugling unmittelbar in Verbindung gebrachten Außenlagen / Auflageflächen verwendet werden und die Oberseite 15 und Unterseite 16 bilden. Wenn die beiden Schichtaufbauten 2 und 3 in Bezug auf Fig. 2 betrachtet um 360° verschwenkt sind, kann in dieser umgestülpten Stellung dann wiederum die zweite Schlaufe 12 zur Verbindung der beiden Abstandsgewebelagen 2 und 3 dienen.

Bezugszeichenliste



[0047] 
1
Matratze
2
erster Schichtaufbau
3
zweiter Schichtaufbau
4
erste Decklage des ersten Schichtaufbaus
5
zweite Decklage des ersten Schichtaufbaus
6
erste Decklage des zweiten Schichtaufbaus
7
zweite Decklage des zweiten Schichtaufbaus
8a
erstes Fadensystem
8b
zweites Fadensystem
9
Faden
10
Seitenflächen / Seitenkanten
11
erste Schlaufe
12
zweite Schlaufe
13
Durchgangslöcher
14
Beabstandungsmittel
15
Oberseite
16
Unterseite
17
Fadenabschnitt
18
Einlegetasche



Ansprüche

1. Matratze (1) für einen Säugling, mit einem ersten Schichtaufbau (2) und einem zweiten Schichtaufbau (3), die miteinander verbunden sind, wobei jeder Schichtaufbau (2, 3) eine erste Decklage (4, 6) aus zumindest einer ersten Faser und eine zweite Decklage (5, 7) aus zumindest einer zweiten Faser beinhaltet, wobei zwischen der ersten Decklage (4, 6) und der zweiten Decklage (5, 7) ein Fadensystem (8a, 8b) angeordnet ist und zumindest ein im Fadensystem (8a, 8b) eingesetzter Faden (9) wenigstens in Längsrichtung des Fadens (9) rückstellend wirkt und geometrisch so angeordnet ist, dass die erste Decklage (4, 6) von der zweiten Decklage (5, 7) wenigstens im unbelasteten Zustand der Matratze (1) beabstandet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schichtaufbau (2) mit dem zweiten Schichtaufbau (3) so verbunden ist, dass eine Einlegetasche (18) zur Aufnahme eines Beabstandungsmittels (14), wie eines Kissens oder eines Keils, ausgeformt ist.
 
2. Matratze (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schichtaufbau (2) einen ersten Härtegrad und der zweite Schichtaufbau (3) einen zweiten Härtegrad aufweist, wobei der erste Härtegrad höher als der zweite Härtegrad ist.
 
3. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadensystem (8a) des ersten Schichtaufbaus (2) und / oder das Fadensystem (8b) des zweiten Schichtaufbaus (3) gasdurchlässig sind / ist.
 
4. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Decklage (4, 5; 6, 7) des ersten und / oder zweiten Schichtaufbaus (2, 3) mehrere Durchgangslöcher (13) aufweist, wobei die Durchgangslöcher (13) einen Gasaustausch zwischen dem Fadensystem (8a, 8b) und der dem Fadensystem (8a, 8b) abgewandten Seite der die Durchgangslöcher (13) aufweisenden Decklage (4, 5; 6, 7) gewährleisten.
 
5. Matratze (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangslöcher (13) der zumindest einen Decklage (4, 5; 6, 7) sich in ihrer Größe unterscheiden.
 
6. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass beide Decklagen (4, 5; 6, 7) des ersten und zweiten Schichtaufbaus (2, 3) mehrere der Durchgangslöcher (13) aufweisen, wobei sich vorzugsweise die Durchgangslöcher (13) der ersten Decklage (4, 5; 6, 7) in ihrer Größe von den Durchgangslöchern (13) der zweiten Decklage (4, 5; 6, 7) unterscheiden.
 
7. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Faden (9) des Fadensystems (8a, 8b) des ersten Schichtaufbaus (2) und / oder des zweiten Schichtaufbaus (3) mehrmals zwischen den beiden Decklagen (4, 5; 6, 7) hin und her verläuft, wobei der Faden (9) vorzugsweise abwechselnd an der ersten Decklage (4; 6) und an der zweiten Decklage (5;7) eingehakt oder gehalten ist.
 
8. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Schichtaufbau (2, 3) an zumindest zwei Schmalseiten miteinander verbunden sind.
 
9. Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Faden (9) aus einem schadstoffarmen oder schadstofffreien Kunststoffmaterial besteht.
 
10. Bett mit einer Matratze (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente