[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Nassreinigung von Bodenflächen.
[0002] Zum grundsätzlichen Aufbau der Reinigungsvorrichtung gehören ein Gehäuse, das an
seiner Unterseite eine schlitzförmige Saugöffnung und einen bodenseitig offenen Walzenraum
mit einer drehbeweglich gelagerten Reinigungswalze aufweist, eine Einrichtung zur
Abgabe eines Reinigungsfluides in den Walzenraum und ein mit dem Gehäuse fest oder
schwenkbeweglich verbundener Saugstutzen zum Anschluss eines Saugaggregates. In dem
Gehäuse ist ein Saugraum angeordnet, der sich von der Saugöffnung bis zu dem Saugstutzen
erstreckt und nicht mit dem Walzenraum verbunden ist.
[0003] Eine Reinigungsvorrichtung mit den beschriebenen Merkmalen ist aus
US 3 699 607 bekannt. Die Vorrichtung weist einen Elektromotor auf, der über einen Keilriemen
eine mit Borstenbündel besteckte Reinigungswalze antreibt. Innerhalb des Walzenraumes
wird ein Reinigungsfluid abgegeben, welches durch die mechanische Wirkung der Reinigungswalze
auf der Bodenfläche verteilt oder in einen textilen Bodenbelag eingearbeitet wird.
Die bekannte Vorrichtung weist eine Saugöffnung auf, die als schmaler Schlitz ausgebildet
und in Bewegungsrichtung vor der bodenseitigen Öffnung des Walzenraumes angeordnet
ist. Durch die schlitzförmige Saugöffnung werden Schmutzpartikel und Flüssigkeit von
der Bodenfläche abgesaugt. Die Flüssigkeitsaufnahme erfolgt während einer Rückwärtsbewegung
der Vorrichtung über die Bodenfläche. Für den Betrieb der Reinigungsvorrichtung ist
eine Stromversorgung notwendig. Die Reinigungsvorrichtung ist daher als Zusatzeinrichtung
für einen Bodenstaubsauger weniger geeignet. Ferner ist die bekannte Reinigungsvorrichtung
speziell zur Pflege von textilen Bodenflächen konzipiert.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung
zur Nassreinigung von Bodenflächen anzugeben, die netzungebunden eingesetzt werden
kann und daher auch als Zusatzeinrichtung bzw. Vorschaltgerät für einen handelsüblichen
Bodenstaubsauger geeignet ist. Bei einer Verwendung der Reinigungsvorrichtung auf
glatten Bodenbelägen soll ferner gewährleistet sein, dass die Reinigungsflüssigkeit
weitgehend vollständig von der Bodenfläche wieder aufgenommen wird.
[0005] Gegenstand der Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Reinigungsvorrichtung
nach Anspruch 1.
[0006] Erfindungsgemäß umfasst der Saugraum, der sich von einer schlitzförmigen Saugöffnung
bis zu dem Saugstutzen erstreckt und nicht mit dem Walzenraum verbunden ist, eine
Turbinenkammer mit einer Turbine, die von einem in der Saugöffnung oder durch eine
separate Öffnung angesaugten Luftstrom umströmt und/oder durchströmt wird und die
Reinigungswalze antreibt. Die Reinigungswalze wird erfindungsgemäß von einer angetriebene
Turbine angetrieben und ist in einem separaten Walzenraum, der von dem Saugluftstrom
nicht beaufschlagt wird, angeordnet. Da die Walzenkammer nicht von einem Saugluftstrom
durchströmt ist, besteht auch nicht die Gefahr, dass ein Teil des Reinigungsfluids
sofort in Form kleiner Tröpfchen mit dem Luftstrom ausgetragen wird. Vielmehr ist
sichergestellt, dass die gesamte Reinigungsmittelmenge auf der Bodenfläche wirksam
zur Anwendung kommt. Flüssigkeit und Schmutzpartikel werden durch die Wirkung einer
separat angeordneten schlitzförmigen Saugöffnung von der Bodenfläche abgesaugt. Der
durch die Saugöffnung eintretende Luftstrom kann zum Antrieb einer Turbine genutzt
werden, welche die Reinigungswalze antreibt. Entsprechend ist die schlitzförmige Saugöffnung
so auszulegen, dass sie nicht nur Schmutz und Flüssigkeit wirksam ansaugt, sondern
dass auch ein ausreichend großer Volumenstrom mit möglichst geringen Druckverlusten
einströmen und den Saugraum durchströmen kann. Die Turbine ist bei dieser Ausführungsform
der Erfindung vorzugsweise eine Pelton-Turbine oder eine durchströmte Querstromturbine.
Alternativ kann als Turbine auch eine axial angeströmte Turbine vorgesehen sein, die
vorzugsweise von einem durch eine separate Öffnung angesaugten Luftstrom angetrieben
wird. Der durch die separate Öffnung angesaugte Luftstrom ist nicht mit Schmutzpartikeln
oder Flüssigkeitstropfen beladen und wird als sauberer Luftstrom ausschließlich zum
Antreiben der Turbine genutzt. In einem Abschnitt des Saugraumes hinter dem Walzenraum
werden der durch die Saugöffnung angesaugte Luftstrom und der durch die Turbine antreibende
Luftstrom zusammengeführt.
[0007] Die schlitzförmige Saugöffnung erstreckt sich vorzugsweise parallel zur bodenseitigen
Öffnung des Walzenraums und ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
in Arbeitsrichtung hinter der Öffnung des Walzenraums angeordnet. Bei einer Vorwärtsbewegung
der Reinigungsvorrichtung über eine zu reinigende Bodenfläche wird das Reinigungsfluid
auf die Reinigungswalze und/oder die Bodenfläche aufgegeben, durch die Rotation der
Reinigungswalze auf der Bodenfläche verteilt und danach wieder ohne Unterbrechung
des Bewegungsablaufes durch die schlitzförmigen Saugöffnung angesaugt. Die mittlere
Verweildauer des Reinigungsfluides auf der Bodenfläche ist im Vergleich zum Stand
der Technik kürzer. Die Verweildauer reicht aber aus, um Stäube und Schmutzpartikel
mit der Reinigungsflüssigkeit zu benetzen, an die Flüssigkeit zu binden und zusammen
mit der Flüssigkeit in der schlitzförmigen Saugöffnung wieder aufzunehmen. Zweckmäßig
ist die Saugöffnung zumindest an ihrer von der Öffnung der Walzenkammer abgewandten
Längsseite von einer Dichtungslippe begrenzt.
[0008] Die Reinigungsvorrichtung kann zum Reinigen von glatten Bodenflächen eingesetzt werden.
Eine für diese Anwendung besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht vor, dass das Gehäuse bodenseitige Laufrollen aufweist und dass
die schlitzförmige Saugöffnung an beiden Längsseiten jeweils von einer flexiblen Lippe
begrenzt ist, welche über die durch die Laufrollen vorgegebene Aufstandsfläche hinaus
vorsteht. Die flexiblen Lippen biegen sich infolge der Überlänge sowohl bei einer
Vorwärtsbewegung als auch bei einer Rückwärtsbewegung durch und sind so profiliert,
dass die jeweils in Fahrtrichtung hintere Lippe mit einer glatten Arbeitskante als
Abstreifer wirkt und dass die in Fahrtrichtung vordere Lippe durch eine Profilierung
nicht vollflächig auf der Bodenfläche aufliegt, wobei zwischen der Lippe und der Bodenfläche
Lücken verbleiben, durch die Luft und Flüssigkeit angesaugt werden kann. Gemäß einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die flexiblen Lippen auf ihrer dem Saugschlitz
zugewandten Seite eine als Abstreifer wirkende glatte Arbeitskante auf und sind die
Lippen auf ihrer vom Saugschlitz abgewandten Seite mit einer profilierten Fläche versehen.
Die profilierte Fläche der Lippen kann insbesondere eine Rippenstruktur aufweisen.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Gehäuse der Reinigungsvorrichtung
bodenseitige Vorsprünge auf, die mit geringem Abstand oberhalb der durch die Laufrollen
vorgegebenen Aufstandsfläche enden und den Raum zwischen den flexiblen Lippen endseitig
gegen Lufteintritt abschirmen. Diese Maßnahme trägt dazu bei, dass nur wenig Fremdluft
angesaugt wird und sich unter der schlitzförmigen Saugöffnung ein wirksamer Unterdruck
aufbauen kann.
[0010] Die Einrichtung zur Abgabe des Reinigungsfluides weist mindestens eine Düse oder
Auslassöffnung auf, die zweckmäßig im Walzenraum oberhalb der Rotationswalze angeordnet
ist. Die Reinigungsflüssigkeit kann auf die Oberfläche der Reinigungswalze und/oder
die zu reinigende Bodenfläche aufgegeben werden. Die Reinigungswalze ist mit Borstenbündel
besteckt und/oder weist weiche Reinigungsbeläge, z. B. aus Filz, Schaumstoff, Fell
o. dgl. auf. Die Beläge können auch miteinander kombiniert werden.
[0011] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine stark vereinfachte Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
zur Nassreinigung von Bodenflächen,
- Fig. 2
- eine bodenseitige Ansicht der Reinigungsvorrichtung.
[0012] Zum grundsätzlichen Aufbau der in den Figuren dargestellten Reinigungsvorrichtung
gehören ein Gehäuse 1, das an seiner Unterseite eine schlitzförmige Saugöffnung 2
und einen bodenseitig offenen Walzenraum 3 mit einer drehbeweglich gelagerten Reinigungswalze
4 aufweist, eine Einrichtung 5 zur Abgabe eines Reinigungsfluides in den Walzenraum
sowie ein mit dem Gehäuse 1 fest oder schwenkbeweglich verbundener Saugstutzen 6 zum
Anschluss eines Saugaggregats. Im Gehäuse 1 ist ein Saugraum 7 angeordnet, der sich
von der Saugöffnung 2 bis zu dem Saugstutzen 7 erstreckt und nicht mit dem Walzenraum
3 verbunden ist. Der Saugraum 7 umfasst eine Turbinenkammer 8 mit einer Turbine 9,
die von einem in der Saugöffnung 2 angesaugten Luftstrom umströmt und/oder durchströmt
wird und die Reinigungswalze 4 beispielsweise durch einen Keilriemen 10 antreibt.
Der Keilriemen und die Anschlussritze können in einem wandnahen Hohlraum des Gehäuses
1 untergebracht sein.
[0013] Die schlitzförmige Saugöffnung 2 erstreckt sich parallel zur bodenseitigen Öffnung
des Walzenraumes 3 und ist in Arbeitsrichtung hinter der Öffnung des Walzenraumes
3 angeordnet.
[0014] Das Gehäuse 1 weist bodenseitige Laufrollen 11 auf. Die schlitzförmige Saugöffnung
2 ist an beiden Längsseiten jeweils von einer flexiblen Lippe 12 begrenzt, die über
die durch die Laufrollen 11 vorgegebene Aufstandsfläche hinaus vorstehen. Die flexiblen
Lippen 12 biegen sich infolge der Überlänge bei einer Bewegung der Reinigungsvorrichtung
über die Bodenfläche durch. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass die flexiblen Lippen
12 auf ihrer der Saugöffnung 2 zugewandten Seite eine als Abstreifer wirkende glatte
Arbeitskante 13 aufweisen und dass die flexiblen Lippen 12 an ihrer vom Saugschlitz
abgewandten Seite eine profilierte Fläche 14 weisen. Die profilierte Fläche 14 hat
eine Rippenstruktur mit einer Vielzahl paralleler dreieckförmiger Rippen. Durch die
beschriebene Anordnung und Profilierung der flexiblen Lippen 12 wird erreicht, dass
die jeweils in Fahrtrichtung hinter Lippe mit einer glatten Arbeitskante als Abstreifer
wirkt und dass die jeweils in Fahrtrichtung vordere Lippe nur auf den Rippen der profilierten
Fläche 14 aufliegt wobei sich zwischen der Bodenfläche und der profilierten Fläche
14 Lücken bilden, durch die Wasser und Luft angesaugt werden kann.
[0015] Aus Fig. 2 ist auch ersichtlich, dass das Gehäuse 1 bodenseitige Vorsprünge 15 aufweist,
die mit geringem Abstand oberhalb der durch die Laufrollen 11 vorgegebenen Aufstandsfläche
enden und den Raum zwischen den flexiblen Lippen 12 endseitig gegen Lufteintritt abschirmen.
[0016] Die Einrichtung 5 zur Abgabe des Reinigungsfluides weist mindestens eine Düse 18
oder Auslassöffnung auf, die im Walzenraum 3 oberhalb der Rotationsachse der Reinigungswalze
4 angeordnet ist. Das Reinigungsmittel wird auf die Reinigungswalze 4 und/oder auf
die Bodenfläche aufgesprüht. Im Ausführungsbeispiel ist die Reinigungswalze 4 mit
Borstenbündeln besteckt. Die Reinigungswalze kann auch weiche Reinigungsbeläge, z.
B. Filzbeläge, Schaumstoffbeläge oder Fellbeläge aufweisen.
1. Reinigungsvorrichtung zur Nassreinigung von Bodenflächen mit
einem Gehäuse (1), das an seiner Unterseite eine schlitzförmige Saugöffnung (2) und
einen bodenseitig offenen Walzenraum (3) mit einer drehbeweglich gelagerten Reinigungswalze
(4) aufweist,
einer Einrichtung (5) zur Abgabe eines Reinigungsfluides in den Walzenraum (3) und
einem mit dem Gehäuse (1) fest oder schwenkbeweglich verbundenen Saugstutzen (6) zum
Anschluss eines Saugaggregates,
wobei in dem Gehäuse (1) ein Saugraum (7) angeordnet ist, der sich von der Saugöffnung
(2) bis zu dem Saugstutzen (6) erstreckt und nicht mit dem Walzenraum (3) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugraum (7) eine Turbinenkammer (16) mit einer Turbine (17) umfasst, die von
einem in der Saugöffnung (2) oder durch eine separate Öffnung angesaugten Luftstrom
umströmt und/oder durchströmt wird und die Reinigungswalze (4) antreibt.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schlitzförmige Saugöffnung (2) sich parallel zur bodenseitigen Öffnung des Walzenraumes
(3) erstreckt und in Arbeitsrichtung hinter der Öffnung des Walzenraumes (3) angeordnet
ist.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugöffnung (2) zumindest an ihrer von der Öffnung der Walzenkammer (3) abgewandten
Längsseite von einer Dichtungslippe begrenzt ist.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) bodenseitige Laufrollen (11) aufweist und dass die schlitzförmige
Saugöffnung (2) an beiden Längsseiten jeweils von einer flexiblen Lippe (12) begrenzt
ist, die über die durch die Laufrollen (11) vorgegebene Aufstandsfläche hinaus vorsteht.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die flexiblen Lippen (12) auf ihrer der Saugöffnung (2) zugewandten Seite eine als
Abstreifer wirkende glatte Arbeitskante (13) aufweisen und dass die flexiblen Lippen
(12) an ihrer von der Saugöffnung (2) abgewandten Seite eine profilierte Fläche (14)
aufweisen.
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die profilierte Fläche (14) der Lippen (12) eine Rippenstruktur aufweist.
7. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) bodenseitige Vorsprünge (15) aufweist, die mit geringem Abstand oberhalb
der durch die Laufrollen (11) vorgegebenen Aufstandsfläche enden und den Raum zwischen
den flexiblen Lippen (12) endseitig gegen Lufteintritt abschirmen.
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (5) zur Abgabe des Reinigungsfluides mindestens eine Düse (18) oder
Auslassöffnung aufweist, die im Walzenraum (3) oberhalb der Rotationsachse der Reinigungswalze
(4) angeordnet ist.
9. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungswalze (4) mit Borstenbündeln bestückt ist und/ oder weiche Reinigungsbeläge
aufweist.