[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Applikator zum Auftragen eines lichtaushärtenden
Verbundmaterials nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
[0002] Mittels eines Applikators werden Materialien unterschiedlicher Viskositäten für verschiedene
Zwecke dosiert. Die Materialien können flüssig oder zähflüssig sein. Der Applikator
kann je nach Anwendung und Einsatzzweck manuell bedient werden.
[0003] Zum Aufbringen herkömmlicher Klebstoffe sind beispielsweise Heißklebepistolen bekannt,
die gemäß 102 17 306 A1 mit einer Beleuchtung zum Ausleuchten des Arbeitsbereiches
versehen sein können. Das Aushärten des ausgegebenen Klebstoffes benötigt jedoch eine
lange Zeit. Weiterhin ist durch die hohe Temperatur der Heißklebepistole eine Verletzungsgefahr
gegeben.
[0004] Es sind auch Handgeräte zum Ausbringen und Mischen von Viskosen Flüssigkeiten bekannt,
die beispielsweise im Dentalbereich Anwendung finden. Eine derartige Lösung wird in
DE 199 35 292 A1 beschrieben. Zum Ausleuchten des Behandlungsbereichs ist bei einem pistolenartigen
Handgerät ein Lichtleiter zum ausleuchten des vorgesehen, der über eine Kupplung mit
einer Quelle verbindbar ist. Der Lichtleiter ist mit einer drehbaren Optik versehen,
die das Licht auf den Behandlungsbereich bündelt.
[0005] Ein System aus einer Auftragsvorrichtung zum großflächigen Auftragen von Flüssigkeiten
auf eine Fläche, in Form einer Farbwalze oder Sprühpistole, auf welche von einem Arbeitsbereich
die Flüssigkeit aufbringbar ist, wird in
DE 10 2007 060 247 A1 beschrieben. Die Fläche 20 wird gezielt mittels einer Beleuchtungseinheit beleuchtet,
die einen Kontrast zwischen beschichteten und unbeschichteten Flächen hervorruft.
Dabei besteht ein entscheidender Nachteil darin, dass es oft mehrere Stunden dauert,
bis das aufgebrachte Material ausgetrocknet ist. Insbesondere wenn die Fläche wieder
betreten, befahren oder anderweitig genutzt werden soll ist dies von entscheidendem
Nachteil.
[0006] Weiterhin sind die vorgenannten Lösungen nicht zum Aufbringen von lichtaushärtendem
Material vorgesehen und die Beleuchtungsmittel sind demzufolge nicht dafür vorgesehen
und auch nicht geeignet, das ausgebrachte Material auszuhärten.
[0007] Aus der Druckschrift
DE102004043725A1 ist es bekannt, ein plattenförmiges Werkstück zu beschichten. Vor der Beschichtung
des plattenförmigen Werkstücks erfolgt eine Koronaentladung auf der Oberfläche des
Werkstückes.
[0008] Auf die so vorbereitete Oberfläche des Werkstücks wird mit Hilfe einer Beschichtungseinrichtung
Pulverlack aufgetragen. In einer nachfolgenden Härteeinrichtung wird zunächst der
aufgetragene Pulverlack mittels Infrarot-Bestrahlung geschmolzen, so dass sich eine
sehr glatte, geschlossene Lack-Beschichtung ergibt, die anschließend durch ultraviolettes
Licht (Licht im nicht sichtbaren Spektrum) ausgehärtet wird.
[0009] Eine Tränkharzformulierung, enthaltend Komponente A, bestehend aus einem ungesättigten
Polyesterharz, Komponente B, bestehend aus einem ungesättigten Esterharz, enthaltend
Polyetherstrukturen, Komponente C, bestehend aus einem weiteren von (A) und (B) verschiedenen
Polymer oder aus einem Epoxid/Härter-System, gegenfalls Härter, Beschleuniger, Stabilisatoren,
Additive und Rheologieadditive sowie gegebenenfalls Füller, wobei die Komponente (A)
von Komponente (B) verschieden ist, sowie dessen Herstellung und dessen Verwendung
zum Imprägnieren von Wicklungen, zur Herstellung von Basismaterialien von Flächenisolierstoffen
und zum Überziehen von Flachbaugruppen ist aus
DE 102008037468 A1 bekannt
[0010] Durch die Verwendung von Photoinitiatoren, wie zum Beispiel Phosphinoxiden und Ketalen
ist die Formulierung UV-lichthärtend einzustellen.
[0011] Derartige UV-Leuchtmittel sind jedoch gesundheitlich nicht unbedenklich.
[0012] In der Druckschrift
DE 10 2010 060 422 A1 wird eine Blitzvorrichtung zum Aushärten von lichtaushärtbaren Materialien, ein Verfahren
und ein Set beschrieben. Es wird damit ein Blitzlicht erzeugt, wobei dafür ein in
Bereichen flexibler Lichtleiter Verwendung finden kann. Die Blitzlichtvorrichtung
ist beispielsweise in der Art eines Kugelschreibers ausgebildet, der durch Knopfdruck
ein- oder ausschaltbar ist. Die Blitzlichtvorrichtung kann ein Reservoir zur Aufnahme
von lichtaushärtbarem Material aufweisen, welches in einem Gehäuse angeordnet ist.
Die Vorrichtung kann beispielsweise in Gestalt eines Stiftes mit einem Reservoir für
das lichtaushärtbare Material ausgebildet sein. An dem der Austrittsöffnung gegenüberliegenden
Ende des Gehäuses ist eine LED-Lampe vorgesehen. Nach dem Ausbringen des lichtaushärtbaren
Materials muss das Gehäuse quer zu seiner Längsachse gedreht werden. Durch Einschalten
der LED-Lampe wird dann das ausgegebene Material ausgehärtet.
[0013] Aus der Druckschrift
DE 20 2011 109 785 U1 ist ein Set bekannt, welches wenigstens eine Dosiervorrichtung mit Lichtaushärtendem
Material aufweist, die in einem Gehäuse lösbar aufgenommen wird. Weiterhin ist eine
lichtemittierende Einrichtung zum Aushärten des lichtaushärtenden Materials in Form
einer LED-Lampe am Gehäuse angeordnet. Mit der Dosiervorrichtung ist eine Dosiereinrichtung
zum Ausbringen des lichtaushärtenden Materials lösbar verbunden, wobei die Dosiereinrichtung
und/oder ein Dosierkanal der Dosiereinrichtung zum Ausbringen des lichtaushärtenden
Materials einen lösbaren Verschluss aufweist. Der Dosierkanal und die lichtemittierende
Einrichtung sind an zwei gegenüberliegenden Endbereichen des Sets ausgestaltet oder
vorgesehen, wobei das Gehäuse wenigstens eine Öffnung zum handgesteuerten Dosieren
des lichtaushärtenden Materials und eine Vorrichtung zum lösbaren Aufnehmen der lichtemittierenden
Einrichtung aufweist.
[0014] Nachteilig ist dabei, dass das Reservoir in Form der Dosiervorrichtung zusätzlich
von einem Gehäuse ummantelt ist. Ungünstig auf den Verarbeitungsprozess wirkt sich
ebenfall aus, dass die LED an dem Dosierkanal gegenüberliegenden Ende des Gehäuses
angeordnet ist, da es dadurch erforderlich ist, das Set nach dem Ausbringen des lichtaushärtenden
Materials umzudrehen und erst dann den Aushärtprozess durch Betätigen der LED zu starten.
[0015] Die beiden vorgenannten Lösungen weisen den entscheidenden Nachteil auf, dass diese
nur linien-, bzw. punkförmig das Lichtaushärtende Material ausbringen und aushärten
können und es vorkommen kann, dass das lichtaushärtende Material unerwünscht verläuft,
bevor es ausgehärtet wird.
[0016] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Applikator zum Auftragen eines lichtaushärtenden
Verbundmaterials vorzuschlagen, der einen einfachen konstruktiven Aufbau aufweist
und es gestattet, das lichtaushärtende Material auf größere Flächenbereiche aufzubringen.
[0017] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Applikator mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0018] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0019] Erfindungsgemäß weist der Applikator ein Reservoir auf, in dem sich das lichtaushärtende
Verbundmaterial in flüssiger oder zähflüssiger Form befindet. An das Reservoir schließt
sich wenigstens ein Austrittsbereich für das lichthärtende Material an, der entweder
schlitzförmig gestaltet ist oder eine Vielzahl nebeneinander und/oder hintereinander
angeordneter Austrittsöffnungen aufweist.
[0020] An den Austrittsbereich schließt sich ein Auftragselement an, welches das flüssige
lichtaushärtende Material, welches aus dem Austrittsbereich austritt, auf die zu beschichtende
Oberfläche aufbringt. Dies kann beispielsweise eine Gummilippe, eine Walze, ein schaumstoffartiger
Körper oder dergleichen sein. Seitlich neben dem Auftragselement (in Bewegungsrichtung
des Applikators hinter der Auftragseinrichtung) oder über den Umfang des Auftragselementes
verteilt sind ein oder mehrere Leuchtmittel angeordnet, die Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich
(bevorzugt im blauen Längenwellenbereich) aussenden und auf das auf die Oberfläche
aufgetragene Material strahlen und dieses sofort aushärten. Bevorzugt wird ein LED-Band
bzw. eine LED-Leiste dafür verwendet. Um das Aushärten des Materials in/am Auftragselement
zu verhindern ist zwischen den LEDs und dem Auftragselement eine Abschirmung vorgesehen.
[0021] Mit der Erfindung können Oberflächen/Oberflächenbereiche beschichtet werden, die
besonderen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Von besonderem Vorteil ist dabei, dass
das ausgegebene Verbundmaterial sofort beim Bestrahlen mit den LEDs vollständig aushärtet,
so dass die damit beschichteten Oberflächen und Gegenstände schnell wieder verwendbar
sind.
[0022] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das ausgehärtete Material wieder entfernbar
ist.
[0023] Weiterhin ist es möglich, unterschiedliche aneinandergrenzende, aufeinanderliegende
oder sich überlappende Oberflächen von Gegenständen mit dem lichtaushärtendem Material
zu benetzen und die Gegenstände dadurch (nach dem aushärten des Materials) miteinander
zu verbinden.
[0024] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Applikator in der Vorderansicht,
- Figur 2
- eine Seitenansicht mit einem Längsschnitt durch das Reservoir, während des Auftragens
des Materials auf eine Oberfläche,
- Figur 3
- eine Variante der Befestigung eines ersten Gegenstandes an einem zweiten Gegenstand.
- Figur 4 und 5
- einen Applikator mit einem Auftragselement in Form einer Auftragsrolle
- Figur 6
- ein Auftragselement in Form eines Auftragspads in einem Gehäuseteil mit umfangsseitigen
LEDs.
[0026] Die Figuren 1 und 2 zeigen die Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Applikators
1, der ein Reservoir 2 aufweist, in dem gem. Fig. 2 lichthärtendes Material 3 in flüssiger
Form oder pastöser Form vorhanden ist. Der Applikator weist einen Griff 4 und ein
Auftragselement 5 auf die miteinander umfangsseitig verbunden und insgesamt hohl ausgebildet
sind und als Reservoir 2 dienen. Der Griff 4 besteht aus einem elastisch zusammendrückbarem
Werkstoff und das Auftragselement 5 aus einem im vergleich dazu festen Material. An
dem Auftragselement 5 ist eine LED-Leiste 6 mit mehreren LEDs 7 befestigt, die über
einen Schalter 8.1, der in einem Gehäuse 8 angeordnet ist, ein- und ausschaltbar sind.
[0027] Der Griff 2 dient gleichzeitig als Reservoir 4 für das lichtaushärtende Material,
und weist an seinem oberen Ende eine verschließbare Befüllöffnung 2.1 auf, durch welche
lichtaushärtendes Material nachfüllbar ist. Alternativ kann auch eine als Griff 2
dienende auswechselbare Kartusche vorgesehen werden, in welcher das lichthärtende
Material bereitgestellt wird.
[0028] Das Auftragselement 5 weist an seiner nach unten weisenden Seite über die gesamte
Breite b eine schlitzartige Austrittsöffnung 9 mit einer Länge I (siehe Figur 2) auf,
durch die das lichthärtende Material 3 austritt. Im Bereich der Austrittsöffnung 9
ist eine nach unten weisende Gummilippe 11 vorgesehen, welche auch als Auftragselement
wirkt und mit der das auf die Oberfläche 10.2 eine Gegenstandes 10 ausgegebene Material
verteilt wird.
[0029] Durch die im Verhältnis zur Schlitzlänge I um ein Vielfaches größere Auftragsbreite
b ist es möglich, schnell und effizient große Flächen mit dem lichtaushärtenden Material
zu beschichten. Mit den ebenfalls über die Auftragsbreite b vorgesehenen LEDs wird
das lichtaushärtende Material sofort nach dessen Auftragen ausgehärtet.
[0030] Gem. Figur 2 wird das lichtaushärtende Material mit dem Werkzeug/Applikator auf eine
Oberfläche 10.1 eines Gegenstandes 10 aufgebracht indem man das Werkzeug in die angedeutete
Bewegungsrichtung über die Oberfläche zieht. Eine Gummilippe 11 dient zum besseren
Verteilen auf der Oberfläche. Durch die eingeschalteten LEDs 7 wird das Material sofort
ausgehärtet wenn das durch die LEDs 7 abgegebene Licht darauf trifft, so dass sich
auf der Oberfläche eine äußerst feste Versiegelung 3.1 ausbildet, die bedarfsweise
wieder abgezogen werden kann.
[0031] Gemäß Figur 3 wurde auf diese Weise an einer Fensterscheibe 12 ein Bild 13 mit der
lichtaushärtenden Versiegelung 3.1 befestigt.
[0032] Es sind selbstverständlich eine Vielzahl von anderen Anwendungsmöglichkeiten gegeben,
bei welchen Oberflächen einfach und wirkungsvoll geschützt werden können und bedarfsweise
auf den Oberflächen mit dem Applikator dekorative Elemente befestigbar sind.
[0033] Alternativ ist es auch möglich, das lichtaushärtende Material gemäß Figur 4 und 5
mit einem Applikator aufzubringen, bei dem das Auftragselement in Form einer Auftragsrolle
5.1 ausgebildet ist.
[0034] Die Figuren 4 und 5 zeigen die Prinzipdarstellung eines derartigen erfindungsgemäßen
Applikators 1, der ebenfalls ein Reservoir 2 aufweist, in dem Material 3 in flüssiger
Form oder pastöser Form vorhanden ist. Der Applikator 1 weist einen Griff 4 und ein
Auftragselement in Form einer Rolle 5.1 auf, die ähnlich wie eine Malerrolle drehbar
gelagert. Der Griff 4 dient als Reservoir 2.
[0035] Es ist eine Abschirmung 5.2 vorgesehen, welche die Rolle 5.1 weitestgehend umhaust,
so dass das mit der Rolle 5.1 aufgenommene lichthärtende Material nicht an der Rolle
5.1 aushärtet. Die Abschirmung 5.2 erstreckt sich bevorzugt beidseitig zur Rolle 5.1.
wie es aus Figur 5 ersichtlich ist (oder auch nur auf einer Seite).
[0036] An dem hier nach unten weisenden Ende der Abschirmung sind mehrere LEDs 7 vorgesehen,
bevorzugt über die gesamte Auftragsbreite b der Rolle 5.1. Die LEDs sind über einen
Schalter 8, der in einem Gehäuse 8.1 angeordnet ist, ein- und ausschaltbar. In dem
Gehäuse 8.1 ist eine weiterhin Pumpe (nicht dargestellt und bezeichnet) angeordnet,
Weiterhin führt vom Gehäuse 8.1 eine Halterung 12 zur Rolle 5.1, an der die Rolle
5.1 drehbar aufgenommen ist. Durch die als Rohr ausgeführte Halterung 12 wird mit
der Pumpe aus dem Reservoir 2 noch flüssiges lichthärtendes Material in die Rolle
5.1 gefördert und an den Außenumfang der Rolle 5.1 abgegeben. Dazu ist am Gehäuse
8.1 ein weiterer Schalter 8.2 zur Betätigung der Pumpe vorgesehen. Weiterhin ist in
dem Gehäuse die Stromversorgung für die LEDs und die Pumpe angeordnet. Der als Kartusche
mit dem Reservoir 2 ausgestaltete Griff 4 wird am dem Gehäuse 8 mittels einer Schnellverbindung
befestigt, wodurch die Verbindung des Reservoirs 2 zur Pumpe hergestellt wird.
[0037] Es ist ebenfalls möglich, um die Abschirmung herum eine Gummilippe 11 vorzusehen,
die zwischen der Rolle 5.1 und den LEDs angeordnet ist und bis zur Oberfläche 10.1
eines zu beschichtenden Objekts bzw. Gegenstandes 10 reicht und die zum einen zusätzlich
zur Verteilung des mit der Rolle 5.1 auf die Oberfläche 10.1 abgegebenen lichthärtenden
Materials und ebenfalls zur Abschirmung des durch die LEDs 7 abgegebenen Lichts dienen.
Erst wenn die LEDs 7 bei einer Vorschubbewegung des Applikators 1 auf das mit der
Rolle 5.1 ausgegebene Material treffen, wird dieses ausgehärtet. Material welches
sich auf bzw. an der Rolle 5.1 und auf der Oberfläche innerhalb der Anschirmung 5.2
befindet, bleibt durch die Abschirmung 5.2 im flüssigen bzw. teilflüssigen Zustand,
in dem ein Auftragen möglich ist.
[0038] Es ist gemäß eines nicht dargestellten Ausführungsbeispiels auch möglich, das lichtaushärtende
Material über eine separate Leitung zur Rolle zu führen und das lichthärtende Material
auch beispielsweise nicht über eine Pumpe sondern manuell auf die Rolle auszugeben.
[0039] Es ist bekannt, auf Oberflächen mittels eine Applikatorschwamms Material aufzutragen,
welches zur Versiegelung der Flächen dient.
[0040] Um mit derartigen Applikatorschwämmen auch ein großflächiges Auftragen von lichtaushärtenden
Materialien zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, einen Applikator 1 so auszubilden,
dass mit diesem ein herkömmlicher Applikatorschwamm 11 aufgenommen werden kann, der
als Auftragselement für das lichtaushärtbare Material dient. Dazu weist der Applikator
1 ein nach unten offenes Gehäuseteil 12 auf, in dem der Applikatorschwamm 11 einsetzbar
ist, so dass der Applikatorschwamm 11 über die Unterkante 12.1 etwas hinausragt, so
dass mit der Unterkante 12.1 des Gehäuseteils 12 nicht die versiegelte Oberfläche
(nicht dargestellt) beschädigt wird. Umfangsseitig weist das Gehäuseteil in Richtung
zu seiner Unterkante 12.1 mehrere LEDs auf, die Licht so abstrahlen, dass dieses nicht
auf den Bereich des Applikatorschwamms 11, der aus dem Gehäuseteil 12 ragt, trifft
um das am Applikatorschwamm 11 befindliche lichtaushärtbare Material nicht unerwünscht
vorzeitig auszuhärten.
[0041] Es ist ein Reservoir 2 für das lichtaushärtbare Material vorgesehen, welches sich
an die Oberseite 12.2 des Gehäuseteils 12 anschließt und gleichzeitig als Griff 4
dient. Von dem Reservoir 2 zu dem Gehäuseteil 12 führt eine Verbindung, über welche
das im Reservoir befindliche Material auf den Auftragsschwamm 11 ausgegeben werden
kann. Dies erfolgt beispielsweise über eine Pumpe (nicht dargestellt), die entweder
im Gehäuseteil 12 oder im Griff 4 angeordnet ist. An dem Griff 4 ist ein Schalter
8.1 für das Ein- und Ausschalten der LEDs 7 und ein Schalter 8.2 zur Betätigung der
Pumpe vorgesehen.
[0042] Der Schalter 8.1 für die LEDs und der Schalter 8.2 für die Pumpe sind unterschiedlich
ausgebildet, um diese nicht zu verwechseln und die Bedienung zu erleichtern.
[0043] Durch eine Betätigung der Pumpe wird das lichtaushärtbare Material an den Auftragsschwamm
ausgegeben und über diesen auf eine mit dem lichtaushärtbaren Material zu versiegelnde
Oberfläche aufgetragen. Gleichzeitig oder anschließend werden die LEDs eingeschaltet
und das aufgetragene Material dadurch ausgehärtet.
[0044] Mit dem erfindungsgemäßen Applikator ist es möglich, Oberflächen schnell und komfortabel
mit einem lichtaushärtenden Material zu versiegeln,
[0045] So können beispielsweise Karosserieteile an Fahrzeugen durch Verwendung des erfindungsgemäßen
Applikators schnell und einfach mit einer derartigen Beschichtung versehen werden,
die im Vergleich zu bekannten Lackversiegelungen um ein vielfaches härter ist und
einen wesentlich besseren Schutz der Karosserieteile gegen Umwelteinflüsse, Steinschläge
Kratzer usw. gewährleistet.
1. Applikator zum Auftragen eines lichtaushärtenden Verbundmaterial auf eine Oberfläche,
mit einem Reservoir für das Verbundmaterial, mit einem Auftragselement welchem lichtaushärtendes
Material im flüssigen, teilflüssigen, gelartigen oder pastösem Zustand aus dem Reservoir
zuführbar ist, sowie mit wenigstens einem Leuchtmittel,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Reservoir wenigstens einen Austrittsbereich für das lichthärtende Material aufweist,
über welchen das lichthärtende Material dem Auftragselement zuführbar ist
- dass das Auftragselement eine Auftragsbreite aufweist und an dem Applikator entlang deren
Auftragsbreite (b) ein oder mehrere Leuchtmittel angeordnet sind und/oder
- dass zumindest bereichsweise entlang eines Umfangs einer Auftragsfläche des Auftragselements
ein oder mehrere Leuchtmittel am Applikator angeordnet sind und dass das/die Leuchtmittel
Licht auf das auf die Oberfläche mit dem Auftragselement aufgetragene lichtaushärtende
Material abgeben.
2. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich an das Reservoir wenigstens ein Austrittsbereich für das lichthärtende Material
anschließt über den das lichtaushärtende Material dem Auftragselement zuführbar ist.
3. Applikator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Leuchtmittel in einer Bewegungsrichtung des Applikators hinter dem Auftragselement
angeordnet sind.
4. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Reservoir einen Austrittsbereich aufweist, dessen Breite im Wesentlichen der
Auftragsbreite des Auftragselements entspricht. und dass der Austrittsbereich entweder
schlitzförmig gestaltet ist oder eine Vielzahl nebeneinander und/oder hintereinander
angeordneter Austrittsöffnungen aufweist.
5. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragselement in Form einer Walze, eines Körpers aus Schaumstoffs oder eines
schaumstoffartigen Körpers oder einer Gummi- oder Silikonlippe ausgebildet ist.
6. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Auftragselement und den LEDs eine Abschirmung vorhanden ist.
7. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Leuchtmittel an der Abschirmung oder an einer Umhausung des Auftragselements
angeordnet ist/sind.
8. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Leuchtmittel Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich (bevorzugt im blauen
Längenwellenbereich) aussenden und auf das auf die Oberfläche aufgetragene lichtaushärtbare
Material strahlen.
9. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Leuchtmittel in Form mehrerer LEDs, einer LED-Lichtleiste oder eines LED-Bandes
ausgebildet sind, über wenigstens eine Batterie oder wenigstens eine Akku mit Strom
versorgt werden und mittels eines Schalters ein- und ausschaltbar sind.
10. Applikator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Leuchtmittel bei Druck des Auftragselements auf die zu beschichtende Oberfläche
einschaltbar und bei Abheben der Auftragseinrichtung von der zu beschichtenden Oberfläche
ausschaltbar ist.