[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für ein Reversierwalzwerk,
- wobei das Reversierwalzwerk einen ersten Haspel, einen zweiten Haspel und ein zwischen
dem ersten Haspel und dem zweiten Haspel angeordnetes Walzgerüst aufweist,
- wobei zwischen dem ersten Haspel und dem Walzgerüst eine erste Dickenmesseinrichtung
angeordnet ist und zwischen dem zweiten Haspel und dem Walzgerüst eine zweite Dickenmesseinrichtung
angeordnet ist,
- wobei, bezogen auf das Walzgerüst, zum ersten Haspel hin eine erste Längenmesseinrichtung
oder eine erste Geschwindigkeitsmesseinrichtung angeordnet ist und zum zweiten Haspel
hin eine zweite Längenmesseinrichtung oder eine zweite Geschwindigkeitsmesseinrichtung
angeordnet ist,
- wobei in dem Walzgerüst unter Steuerung durch eine Steuereinrichtung ein Metallband
reversierend gewalzt wird, so dass während zweier unmittelbar aufeinander folgender
Walzstiche einmal der erste Haspel und die erste Dickenmesseinrichtung eingangsseitig
des Walzgerüsts angeordnet sind und einmal der zweite Haspel und die zweite Dickenmesseinrichtung
eingangsseitig des Walzgerüsts angeordnet sind,
- wobei, bezogen auf den jeweiligen Walzstich, in dem Walzgerüst zunächst ein erstes
Bandende, dann ein Mittelstück und schließlich ein zweites Bandende des Metallbandes
gewalzt werden,
- wobei mittels der eingangsseitig des Walzgerüsts angeordneten Dickenmesseinrichtung
für das Mittelstück und das zweite Bandende eine einlaufseitige Dicke des in das Walzgerüst
einlaufenden Metallbandes erfasst und der Steuereinrichtung zugeführt wird,
- wobei von der Steuereinrichtung unter Verwendung der einlaufseitigen Dicke Stellgrößen
des Walzgerüsts ermittelt werden und das Walzgerüst entsprechend den ermittelten Stellgrößen
eingestellt wird,
- wobei mittels der ausgangsseitig des Walzgerüsts angeordneten Dickenmesseinrichtung
zumindest für das Mittelstück und das erste Bandende eine auslaufseitige Dicke des
aus dem Walzgerüst auslaufenden Metallbandes erfasst und der Steuereinrichtung zugeführt
wird,
- wobei zumindest für das zweite Bandende mittels der Geschwindigkeitsmesseinrichtungen
jeweils eine einlaufseitige und eine auslaufseitige Geschwindigkeit des Metallbandes
oder mittels der Längenmesseinrichtungen eine einlaufseitige und eine auslaufseitige
Länge des zweiten Bandendes erfasst und der Steuereinrichtung zugeführt werden,
- wobei von der Steuereinrichtung anhand der für das zweite Bandende erfassten einlaufseitigen
Dicke in Verbindung mit den für das zweite Bandende erfassten Geschwindigkeiten oder
Längen anhand der Kontinuitätsgleichung die auslaufseitige Dicke ermittelt wird.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein entsprechendes Reversierwalzwerk.
[0003] Ein Reversierwalzwerk besteht üblicherweise aus einem Walzgerüst und zwei Haspeln.
In dem Reversierwalzwerk wird ein Metallband reversierend gewalzt. Während der einzelnen
Walzstiche bleibt das Metallband zwischen den Haspeln eingespannt, das heißt, dass
stets - wenn auch relativ kleine - Endabschnitte des Metallbandes auf den Haspeln
aufgehaspelt bleiben. Diese beiden Abschnitte des Metallbandes werden nicht gewalzt.
Weiterhin nicht gewalzt werden an die Endabschnitte angrenzende Übergangsabschnitte.
Der verbleibende Teil des Metallbandes wird in dem Walzgerüst in mehreren Walzstichen
reversierend gewalzt.
[0004] Die Länge der beiden Endabschnitte ist durch das technische Erfordernis bestimmt,
dass das Metallband von dem jeweiligen Haspel gehalten und gespannt werden muss. Die
Länge der beiden Übergangsabschnitte ist durch den Abstand der beiden Haspel vom Walzgerüst
bestimmt. Je ein Endabschnitt und der zugehörige Übergangsabschnitt werden üblicherweise
als Einspannstück des Metallbandes bezeichnet.
[0005] Der gewalzte Teil des Metallbandes umfasst ein erstes und ein zweites Bandende und
ein zwischen den beiden Bandenden angeordnetes Mittelstück. Das erste Bandende ist
derjenige Abschnitt des Metallbandes, der zu Beginn eines bestimmten Walzstichs zuerst
gewalzt wird. Das zweite Bandende ist derjenige Abschnitt des Metallbandes, der am
Ende des bestimmten Walzstichs zuletzt gewalzt wird. Die Längen der beiden Bandenden
korrespondieren mit einem Abstand der einlaufseitigen und der auslaufseitigen Dickenmesseinrichtung
vom Walzgerüst.
[0006] Mittels der auslaufseitigen Dickenmesseinrichtung kann die auslaufseitige Dicke des
gewalzten Metallbandes nur für das Mittelstück und für das erste Bandende erfasst
werden. Für das zweite Bandende ist eine derartige Erfassung hingegen nicht möglich,
da dieses Bandende die auslaufseitige Dickenmesseinrichtung nicht passiert. Für das
jeweils am Ende des jeweiligen Walzstichs zuletzt gewalzte zweite Bandende ist dessen
auslaufseitige Dicke daher mittels der auslaufseitigen Dickenmesseinrichtung nicht
erfassbar.
[0007] Nach der Beendigung eines bestimmten Walzstichs wird im unmittelbar nachfolgenden
Walzstichs die Laufrichtung des Metallbandes reversiert. Während des unmittelbar nachfolgenden
Walzstichs entspricht daher das erste Bandende dem zweiten Bandende des vorherigen
Walzstichs, das sich am Ende des vorherigen Walzstichs zwischen dem Walzgerüst und
der nicht mehr passierten Dickenmesseinrichtung befindet. Da die auslaufseitige Dicke
dieses Abschnitts des Bandes jedoch mittels der auslaufseitigen Dickenmesseinrichtung
des vorherigen Walzstichs nicht mehr erfasst wurde und daher die nunmehr einlaufseitige
Dicke nicht bekannt ist, kann eine Dickenregelung nicht sinnvoll implementiert werden.
[0008] Aus der
DE 2 129 629 A1 sind ein Betriebsverfahren für ein Reversierwalzwerk und ein Reversierwalzwerk der
eingangs genannten Art bekannt. Bei dem aus der
DE 2 129 629 A1 bekannten Betriebsverfahren wird die auslaufseitige Dicke des Metallbandes anhand
der (allgemein bekannten) Kontinuitätsgleichung ermittelt, das heißt anhand der Beziehung,
dass zu jedem Zeitpunkt das in das Walzgerüst einlaufende Volumen des Metallbandes
gleich dem aus dem Walzgerüst auslaufenden Volumen des Metallbandes sein muss. Mittels
der aus der
DE 2 129 629 A1 bekannten Vorgehensweise kann die auslaufseitige Dicke des Metallbandes unmittelbar
beim Auslaufen des Metallbandes ermittelt werden. Voraussetzung für die Anwendung
der Lehre der
DE 2 129 629 A1 ist jedoch, dass die einlaufseitige Dicke des Metallbandes bekannt ist. Dies ist
bei der
DE 2 129 629 A1 für das zuerst in das Walzgerüst einlaufende erste Bandende nicht der Fall.
[0009] Aus der
DE 10 2008 011 275 A1 ist ein Betriebsverfahren für eine mehrgerüstige, kontinuierlich arbeitende Walzstraße
bekannt, bei dem eine Ermittlung der auslaufseitigen Banddicke anhand der Kontinuitätsgleichung
erfolgt. Bei diesem Betriebsverfahren wird das Metallband nacheinander in einer Anzahl
von Walzgerüsten gewalzt, wobei jedes Walzgerüst jeweils einen Walzstich ausführt.
Die Transportrichtung des Metallbandes bleibt stets erhalten. Bei der aus der
DE 10 2008 011 275 A1 bekannten Vorgehensweise wird aus einem der Walzgerüste auslaufenden Abschnitten
des Metallbandes jeweils die anhand der Kontinuitätsgleichung ermittelte Banddicke
zugeordnet. Die Abschnitte des Metallbandes werden wegverfolgt. Die zugeordnete Banddicke
wird zeitrichtig - nämlich beim Einlaufen des entsprechenden Abschnittes des Metallbandes
in das nachfolgende Walzgerüst - bei der Ermittlung der Stellgrößen für das nachfolgende
Walzgerüst berücksichtigt.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer bei einem Reversierwalzwerk eine Dickenregelung anhand der Kontinuitätsgleichung
auch für das zuerst in das Walzgerüst einlaufende erste Bandende realisiert werden
kann.
[0011] Die Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren für ein Reversierwalzwerk mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 5.
[0012] Erfindungsgemäß wird ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art dadurch ausgestaltet,
- dass von der Steuereinrichtung zumindest für das zweite Bandende die ermittelte auslaufseitige
Dicke des Metallbandes in einem Pufferspeicher gespeichert wird und
- dass die auslaufseitige Dicke des Metallbandes von der Steuereinrichtung beim nächsten
Walzstich im Rahmen der Ermittlung der Stellgrößen des Walzgerüsts als einlaufseitige
Dicke des ersten Bandendes des nunmehr in das Walzgerüst einlaufenden Metallbandes
verwendet wird.
[0013] Vorzugsweise ermittelt die Steuereinrichtung die auslaufseitige Dicke jeweils für
Abschnitte des zweiten Bandendes. In diesem Fall speichert die Steuereinrichtung die
ermittelten auslaufseitigen Dicken unter Zuordnung zu dem jeweiligen Abschnitt des
zweiten Bandendes in dem Pufferspeicher und liest die den Abschnitten zugeordneten
auslaufseitigen Dicken beim nächsten Walzstich in umgekehrter Reihenfolge aus dem
Pufferspeicher aus.
[0014] Es ist möglich, dass die Abschnitte durch einen zeitlichen Abstand oder durch eine
bestimmte Menge an Walzgut bestimmt sind. Vorzugsweise jedoch weisen die Abschnitte
eine vorbestimmte Länge auf.
[0015] Die Länge als solche kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise korrespondiert
die Länge der Abschnitte mit einem Bruchteil des Abstandes der ausgangsseitigen Dickenmesseinrichtung
von dem Walzgerüst. Anders ausgedrückt: Der Abstand der auslaufseitigen Dickenmesseinrichtung
von dem Walzgerüst sollte vorzugsweise ein ganzzahliges Vielfaches der Länge eines
einzelnen Abschnitts sein.
[0016] Die Stellgrößen werden von der Steuereinrichtung anhand eines Modells des Walzgerüsts
derart ermittelt, dass für das aus dem Walzgerüst auslaufende Metallband eine Zieldicke
erwartet wird. Vorzugsweise wird von der Steuereinrichtung zumindest für das Mittelstück
die erfasste auslaufseitige Dicke mit der Zieldicke verglichen und wird von der Steuereinrichtung
das Modell des Walzgerüsts anhand des Vergleichs adaptiert.
[0017] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Reversierwalzwerk mit den Merkmalen des Anspruchs
6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Reversierwalzwerks sind
Gegenstand der abhängigen Ansprüche 7 bis 10.
[0018] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Reversierwalzwerks und auch die vorteilhaften
Ausgestaltungen des Reversierwalzwerks korrespondieren mit den obenstehend erläuterten
Ausgestaltungen des Betriebsverfahrens.
[0019] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1 und 2
- ein Reversierwalzwerk in verschiedenen Betriebszuständen,
- FIG 3
- ein Metallband,
- FIG 4 bis 9
- das Reversierwalzwerk der FIG 1 und 2 in verschiedenen Betriebszuständen und
- FIG 10
- ein zweites Bandende.
[0020] Gemäß FIG 1 weist ein Reversierwalzwerk einen ersten Haspel 1 und einen zweiten Haspel
2 auf. Zwischen den beiden Haspeln 1, 2 ist ein Walzgerüst 3 angeordnet. Zwischen
den beiden Haspeln 1, 2 ist ein Metallband 4 - beispielsweise ein Stahl- oder Aluminiumband
- eingespannt, das in dem Walzgerüst 3 in mehreren Walzstichen reversierend gewalzt
wird. Ein jeweiliger Abstand a1, a2 der beiden Haspel 1, 2 von dem Walzgerüst 3 liegt
in der Regel im Bereich einiger Meter, beispielsweise bei ca. 5 m. Die Abstände a1,
a2 sind in der Regel gleich groß. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0021] Zwischen dem ersten Haspel 1 und dem Walzgerüst 3 ist eine erste Dickenmesseinrichtung
5 angeordnet. Zwischen dem zweiten Haspel 2 und dem Walzgerüst 3 ist eine zweite Dickenmesseinrichtung
6 angeordnet. Die Dickenmesseinrichtungen 5, 6 weisen von dem Walzgerüst 3 einen jeweiligen
Abstand a3, a4 auf. Die Abstände a3, a4 liegen in der Regel im Bereich weniger Meter,
beispielsweise bei ca. 2 m bis 3 m. Die Abstände a3, a4 sind in der Regel gleich groß.
Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0022] Bezogen auf das Walzgerüst 3 ist zum ersten Haspel 1 hin eine erste Längenmesseinrichtung
7 angeordnet. Die erste Längenmesseinrichtung 7 kann beispielsweise als Umlenkrolle
ausgebildet sein, die zwischen dem ersten Haspel 1 und der ersten Dickenmesseinrichtung
5 angeordnet ist und über die das Metallband 4 geführt ist. Beispielsweise kann die
erste Längenmesseinrichtung 7 pro Längeneinheit des Metallbandes 4 jeweils einen Impuls
an einen ersten Impulszähler 8 abgeben, so dass die Anzahl an dem ersten Impulszähler
8 zugeführten Impulsen proportional zur Länge ist. Die Längeneinheit ist in der Regel
relativ klein. Beispielsweise kann sie zwischen 1 mm und 100 mm liegen.
[0023] Bezogen auf das Walzgerüst 3 ist zum zweiten Haspel 2 hin weiterhin eine zweite Längenmesseinrichtung
9 angeordnet. Die zweite Längenmesseinrichtung 9 kann analog zur ersten Längenmesseinrichtung
7 ausgebildet sein. Insbesondere kann der zweiten Längenmesseinrichtung 9 ein zweiter
Impulszähler 10 zugeordnet sein, der analog zum ersten Impulszähler 8 arbeitet.
[0024] Es ist möglich, mittels der beiden Längenmesseinrichtungen 7, 9 jeweils die Länge
zu erfassen, die während einer vorbestimmten Zeiteinheit von beispielsweise 100 ms
bis 1000 ms die jeweilige Längenmesseinrichtung 7, 9 passiert. In diesem Fall arbeiten
die Längenmesseinrichtungen 7, 9 faktisch als Geschwindigkeitsmesseinrichtungen. Alternativ
ist es möglich, dass miteinander korrespondierende Längen erfasst werden, die ein
Abschnitt des Metallbandes 4 einlaufseitig und auslaufseitig des Walzgerüsts 3 aufweist.
Der entsprechende Abschnitt kann - nicht aber muss - beispielsweise durch die auslaufseitige
Länge als solche bestimmt sein. In diesem Fall wird laufend geprüft, welche Länge
des Metallbandes 4 jeweils die auslaufseitig angeordnete Längenmesseinrichtung 7,
9 passiert hat. Sobald diese Länge eine vorbestimmte Länge erreicht, wird die Länge
ausgelesen, welche von der einlaufseitig angeordneten Längenmesseinrichtung 7, 9 erfasst
wurde. In diesem Fall arbeiten die Längenmesseinrichtungen 7, 9 tatsächlich als Längenmesseinrichtungen
7, 9.
[0025] Das Reversierwalzwerk weist weiterhin eine Steuereinrichtung 11 auf. Mittels der
Steuereinrichtung 11 wird das Walzwerk gesteuert. Insbesondere steuert die Steuereinrichtung
11 eine Anstellung des Walzgerüsts 3 und eine Walzenumfangsgeschwindigkeit von Arbeitswalzen
12 des Walzgerüsts 3 während der Walzstiche. Weiterhin steuert die Steuereinrichtung
11 die Haspel 1, 2 und nimmt von den verschiedenen Messeinrichtungen 5 bis 10 deren
jeweilige Messsignale entgegen.
[0026] Aufgrund des Umstands, dass das Metallband 4 in dem Walzgerüst 3 reversierend gewalzt
wird, sind während zweier unmittelbar aufeinander folgender Walzstiche einmal der
erste Haspel 1 und die erste Dickenmesseinrichtung 5 eingangsseitig des Walzgerüsts
3 angeordnet und einmal der zweite Haspel 2 und die zweite Dickenmesseinrichtung 6
eingangsseitig des Walzgerüsts 3 angeordnet. FIG 1 zeigt einen - prinzipiell beliebigen
- Zustand während eines bestimmten Walzstichs, in welchem der erste Haspel 1 und die
erste Dickenmesseinrichtung 5 eingangsseitig des Walzgerüsts 3 angeordnet sind.
[0027] FIG 2 zeigt einen - ebenfalls prinzipiell beliebigen - Zustand während desjenigen
Walzstichs, der unmittelbar vor oder unmittelbar nach dem Walzstich von FIG 1 ausgeführt
wird. In diesem Zustand sind der zweite Haspel 2 und die zweite Dickenmesseinrichtung
6 eingangsseitig des Walzgerüsts 3 angeordnet. Während beider Walzstiche sind der
jeweils andere Haspel 2, 1 und die jeweils andere Dickenmesseinrichtung 6, 5 ausgangsseitig
des Walzgerüsts 3 angeordnet.
[0028] FIG 3 zeigt das Metallband 4, bezogen auf einen beliebigen der Walzstiche.
[0029] Gemäß FIG 3 weist das Metallband 4 ein erstes Einspannstück 12 auf. Das erste Einspannstück
12 ist zu Beginn des betreffenden Walzstichs auslaufseitig des Walzgerüsts 3 angeordnet.
Das Metallband 4 weist weiterhin ein erstes Bandende 13 auf. Das erste Bandende 13
grenzt an das erste Einspannstück 12 an. Die Grenze zwischen dem ersten Einspannstück
12 und dem ersten Bandende 13 befindet sich zu Beginn des betreffenden Walzstichs
im Walzspalt des Walzgerüsts 3. Die Länge 11 des ersten Bandendes 13 entspricht dem
Abstand a3, a4 der - bezogen auf den jeweiligen Walzstich - einlaufseitig angeordneten
Dickenmesseinrichtung 5, 6 vom Walzgerüst 3. Die Länge 11 weist das erste Bandende
13 vor dem Ausführen des betreffenden Walzstichs auf.
[0030] Gemäß FIG 3 weist das Metallband 4 weiterhin ein zweites Einspannstück 14 auf. Das
zweite Einspannstück 14 ist am Ende des betreffenden Walzstichs einlaufseitig des
Walzgerüsts 3 angeordnet. Das Metallband 4 weist weiterhin ein zweites Bandende 15
auf. Das zweite Bandende 15 grenzt an das zweite Einspannstück 14 an. Die Grenze zwischen
dem zweiten Einspannstück 14 und dem zweiten Bandende 15 befindet sich am Ende des
betreffenden Walzstichs im Walzspalt des Walzgerüsts 3. Die Länge 12 des zweiten Bandendes
15 entspricht dem Abstand a3, a4 der - bezogen auf den jeweiligen Walzstich - auslaufseitig
angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 vom Walzgerüst 3. Die Länge 12 weist das zweite
Bandende 15 nach dem Ausführen des betreffenden Walzstichs auf.
[0031] Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, dass die beiden Einspannstücke 12, 14
während des reversierenden Walzens des Metallbandes 4 nicht gewalzt werden. Aus den
obigen Ausführungen ist weiterhin ersichtlich, dass sich zwischen den beiden Bandenden
13, 15 ein Mittelstück 16 des Metallbandes 4 befindet. Die Bandenden 13, 15 und das
Mittelstück 16 werden während des reversierenden Walzens des Metallbandes 4 gewalzt.
[0032] Die FIG 4 bis 9 zeigen verschiedene Zustände während zweier unmittelbar aufeinander
folgender Walzstiche. Es kann sich um zwei beliebige unmittelbar aufeinander folgende
Walzstiche handeln. Der zuerst ausgeführte Walzstich der beiden unmittelbar aufeinander
folgenden Walzstiche wird nachfolgend als Walzstich A bezeichnet, der danach ausgeführte
Walzstich als Walzstich B. Der Walzstich A wird nachfolgend in Verbindung mit den
FIG 4 bis 6 erläutert. Nach dem vollständigen Ausführen des Walzstichs A wird zum
Walzstich B übergegangen. Der Walzstich B wird nachfolgend in Verbindung mit den FIG
7 bis 9 erläutert.
[0033] Nach dem vollständigen Ausführen des Walzstichs B kann ein weiterer Walzstich ausgeführt
werden, der vom Ansatz her wieder dem Walzstich A gleicht. Nach diesem weiteren Walzstich
kann wieder ein Walzstich vom Typ B folgen, dann wieder ein Walzstich vom Typ A usw.
[0034] FIG 4 zeigt den Zustand zu Beginn des Walzstichs A. Zu diesem Zeitpunkt sind das
zweite Einspannstück 14, das zweite Bandende 15 und ein Großteil des Mittelstücks
16 auf dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Ein kleiner Teil des Mittelstücks 16 ist
nicht auf dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Dieser kleine Teil des Mittelstücks 16
befindet sich zwischen dem ersten Haspel 1 und der ersten Dickenmesseinrichtung 5.
Das erste Bandende 13 ist ebenfalls nicht auf dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Es
befindet sich zwischen der ersten Dickenmesseinrichtung 5 und dem Walzgerüst 3. Eine
Transportrichtung x des Metallbandes 4 ist bereits vom ersten Haspel 1 zum zweiten
Haspel 2 gerichtet.
[0035] FIG 5 zeigt einen Zustand während des Walzstichs A. Zu diesem Zeitpunkt sind das
zweite Einspannstück 14, das zweite Bandende 15 und ein Teil des Mittelstücks 16 auf
dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Ein anderer Teil des Mittelstücks 16 ist hingegen
bereits im Rahmen des Walzstichs A gewalzt worden und zusammen mit dem ersten Bandende
13 und dem ersten Einspannstück 12 auf dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Die Transportrichtung
x des Metallbandes 4 ist nach wie vor vom ersten Haspel 1 zum zweiten Haspel 2 gerichtet.
[0036] FIG 6 zeigt den Zustand am Ende des Walzstichs A. Zu diesem Zeitpunkt sind das erste
Einspannstück 12, das erste Bandende 13 und ein Großteil des Mittelstücks 16 auf dem
zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Ein kleiner Teil des Mittelstücks 16 ist nicht auf
dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Dieser kleine Teil des Mittelstücks 16 befindet
sich zwischen dem zweiten Haspel 2 und der zweiten Dickenmesseinrichtung 6. Das zweite
Bandende 15 ist ebenfalls nicht auf dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Es befindet
sich zwischen der zweiten Dickenmesseinrichtung 6 und dem Walzgerüst 3. Die Transportrichtung
x des Metallbandes 4 ist noch vom ersten Haspel 1 zum zweiten Haspel 2 gerichtet.
[0037] FIG 7 zeigt den Zustand zu Beginn des Walzstichs B. Zu diesem Zeitpunkt sind das
zweite Einspannstück 14, das zweite Bandende 15 und ein Großteil des Mittelstücks
16 auf dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Ein kleiner Teil des Mittelstücks 16 ist
nicht auf dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Dieser kleine Teil des Mittelstücks 16
befindet sich zwischen dem zweiten Haspel 2 und der zweiten Dickenmesseinrichtung
6. Das erste Bandende 13 ist ebenfalls nicht auf dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt.
Es befindet sich zwischen der zweiten Dickenmesseinrichtung 6 und dem Walzgerüst 3.
Die Transportrichtung x des Metallbandes 4 ist bereits vom zweiten Haspel 2 zum ersten
Haspel 1 gerichtet.
[0038] FIG 8 zeigt einen Zustand während des Walzstichs B. Zu diesem Zeitpunkt sind das
zweite Einspannstück 14, das zweite Bandende 15 und ein Teil des Mittelstücks 16 auf
dem zweiten Haspel 2 aufgehaspelt. Ein anderer Teil des Mittelstücks 16 ist hingegen
bereits im Rahmen des Walzstichs B gewalzt worden und zusammen mit dem ersten Bandende
13 und dem ersten Einspannstück 12 auf dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Die Transportrichtung
x des Metallbandes 4 ist nach wie vor vom zweiten Haspel 2 zum ersten Haspel 1 gerichtet.
[0039] FIG 9 zeigt den Zustand am Ende des Walzstichs B. Zu diesem Zeitpunkt sind das erste
Einspannstück 12, das erste Bandende 13 und ein Großteil des Mittelstücks 16 auf dem
ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Ein kleiner Teil des Mittelstücks 16 ist nicht auf dem
ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Dieser kleine Teil des Mittelstücks 16 befindet sich
zwischen dem ersten Haspel 1 und der ersten Dickenmesseinrichtung 5. Das zweite Bandende
15 ist ebenfalls nicht auf dem ersten Haspel 1 aufgehaspelt. Es befindet sich zwischen
der ersten Dickenmesseinrichtung 5 und dem Walzgerüst 3. Die Transportrichtung x des
Metallbandes 4 ist noch vom zweiten Haspel 2 zum ersten Haspel 1 gerichtet.
[0040] Während der Walzstiche A und B kann mittels der jeweils eingangsseitig des Walzgerüsts
3 angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 für das Mittelstück 16 und das nach dem
Mittelstück 16 in das Walzgerüst 3 einlaufende zweite Bandende 15 die einlaufseitige
Dicke d1 des Metallbandes 4 erfasst werden. Die erfasste einlaufseitige Dicke d1 wird
von der eingangsseitig angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 der Steuereinrichtung
11 zugeführt.
[0041] In beiden Walzstichen werden von der Steuereinrichtung 11 unter Verwendung der einlaufseitigen
Dicke d1 des Metallbandes 4 Stellgrößen s, F des Walzgerüsts 3 ermittelt, beispielsweise
ein Walzspalt s und/oder eine Walzkraft F. Die ermittelten Stellgrößen s, F werden
von der Steuereinrichtung 11 zeitrichtig an das Walzgerüst 3 ausgegeben, also zu dem
Zeitpunkt, zu dem der jeweilige Abschnitt des Metallbandes 4, dessen einlaufende Dicke
d1 erfasst wurde, im Walzgerüst 3 gewalzt wird. Das Walzgerüst 3 wird dadurch zeitrichtig
entsprechend eingestellt. Zur Ermittlung der Stellgrößen s, F verwendet die Steuereinrichtung
11 ein Modell 11' des Walzgerüsts 3. Die Steuereinrichtung 11 ermittelt die Stellgrößen
s, F anhand des Modells 11' derart, dass für das aus dem Walzgerüst 3 auslaufende
Metallband 4 eine Zieldicke d* erwartet wird.
[0042] Während der Walzstiche A und B wird weiterhin mittels der jeweils ausgangsseitig
des Walzgerüsts 3 angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 für das Mittelstück 16 und
das vor dem Mittelstück 16 in das Walzgerüst 3 einlaufende erste Bandende 13 die auslaufseitige
Dicke d2 des aus dem Walzgerüst 3 auslaufenden Metallbandes 4 erfasst. Die erfasste
auslaufseitige Dicke d2 wird von der ausgangsseitig angeordneten Dickenmesseinrichtung
5, 6 ebenfalls der Steuereinrichtung 11 zugeführt.
[0043] Aus den Darstellungen der FIG 4 bis 9 ist ersichtlich, dass im Rahmen der Walzstiche
A und B zwar vor dem Walzen des zweiten Bandendes 15 mittels der eingangsseitig angeordneten
Dickenmesseinrichtung 5, 6 die einlaufseitige Dicke d1 des zweiten Bandendes 15 erfasst
wird, aber nicht mehr nach dem Walzen des zweiten Bandendes 15 mittels der ausgangsseitig
angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 die auslaufseitige Dicke d2 des zweiten Bandendes
15. Aus diesem Grund werden im Rahmen der Walzstiche A und B zumindest für das zweite
Bandende 15 mittels der Geschwindigkeitsmesseinrichtungen 7, 9 jeweils eine einlaufseitige
und eine auslaufseitige Geschwindigkeit v1, v2 des Metallbandes 4 erfasst und der
Steuereinrichtung 11 zugeführt. Von der Steuereinrichtung 11 wird in diesem Fall anhand
der Beziehung

die auslaufseitige Dicke d2 des zweiten Bandendes 15 ermittelt. Die so ermittelte
auslaufseitige Dicke d2 des entsprechenden Abschnitts wird von der Steuereinrichtung
11 in einem der Steuereinrichtung 11 zugeordneten Pufferspeicher 18 gespeichert. Die
auslaufseitige Dicke d2 des Metallbandes 4 wird von der Steuereinrichtung 11 beim
nächsten Walzstich im Rahmen der Ermittlung der Stellgrößen s, F des Walzgerüsts 3
als einlaufseitige Dicke d1 des ersten Bandendes 13 des nunmehr in das Walzgerüst
3 einlaufenden Metallbandes 4 verwendet.
[0044] Es ist möglich, die obenstehend erläuterte Vorgehensweise einmalig für das zweite
Bandende 15 als solches durchzuführen. Vorzugsweise jedoch wird das zweite Bandende
15 gemäß FIG 10 in Abschnitte 17 unterteilt. Die Abschnitte 17 können nach Bedarf
bestimmt sein. Vorzugsweise weisen die Abschnitte 17 eine vorbestimmte Länge 13 auf.
Die Länge 13 sollte vorzugsweise ein Bruchteil des Abstandes a3, a4 der ausgangsseitig
angeordneten Dickenmesseinrichtung 5, 6 vom Walzgerüst 3 sein.
[0045] Im Falle der Unterteilung des zweiten Bandendes 15 in die Abschnitte 17 ermittelt
die Steuereinrichtung 11 die auslaufseitige Dicke d2 jeweils für die Abschnitte 17.
Weiterhin speichert die Steuereinrichtung 11 in diesem Fall die ermittelten auslaufseitigen
Dicken d2 unter Zuordnung zu dem jeweils entsprechenden Abschnitt 17 des Metallbandes
4 in dem Pufferspeicher 18. Beim Auslesen liest die Steuereinrichtung 11 die den entsprechenden
Abschnitten 17 zugeordneten auslaufseitigen Dicken d2 beim nächsten Walzstich in umgekehrter
Reihenfolge aus dem Pufferspeicher 18 aus.
[0046] Mittels der Längenmesseinrichtungen 7, 9 kann, wie obenstehend ausgeführt, alternativ
oder zusätzlich zu den Geschwindigkeiten v1, v2 auch die jeweilige Länge des Metallbandes
4 erfasst werden. Falls dies der Fall ist, kann die jeweilige auslaufseitige Dicke
d2 - alternativ zu einer Verwendung der Geschwindigkeiten v1, v2 - gemäß der Beziehung

ermittelt werden. Auch diese Gleichung ist eine Kontinuitätsgleichung. Auslaufseitig
ist die Länge 13 in diesem Fall durch das zweite Bandende 15 oder die Unterteilung
des zweiten Bandendes 15 in die Abschnitte 17 gegeben. Die Länge 14 des jeweils korrespondierenden
einlaufenden Abschnitts muss mittels der einlaufseitigen Längenmesseinrichtung 7,
9 erfasst werden.
[0047] Die gemäß Gleichung 1 oder Gleichung 2 ermittelte auslaufseitige Dicke d2 stellt
nur einen Schätzwert dar, nicht aber einen direkt gemessenen Wert. Sofern das Modell
11' fehlerbehaftet ist, werden Modellfehler sozusagen im zweiten Bandende 15 verewigt.
Zur Eliminierung von Modellfehlern vergleicht die Steuereinrichtung 11 daher in den
Walzstichen die jeweils erfasste auslaufseitige Dicke d2 mit der Zieldicke d*. Anhand
des Vergleichs adaptiert die Steuereinrichtung 11 das Modell 11' des Walzgerüsts 3.
Der Vergleich der jeweils erfassten auslaufseitigen Dicke d2 mit der Zieldicke d*
und das Adaptieren des Modells 11' des Walzgerüsts 3 werden von der Steuereinrichtung
11 vorzugsweise für das Mittelstück 16 und das erste Bandende 13 durchgeführt. Zumindest
aber sollten der Vergleich und das Adaptieren für das Mittelstück 16 durchgeführt
werden.
[0048] Zusammengefasst besteht der Kern der vorliegenden Erfindung somit in folgender Vorgehensweise:
[0049] In einem Walzgerüst 3 wird ein Metallband 4 reversierend gewalzt. Das Metallband
4 weist 2 Bandenden 13, 15 und ein Mittelstück 16 auf. Die einlaufseitige Dicke d1
des Metallbandes 4 wird erfasst und einer Steuereinrichtung 11 zugeführt, die unter
Verwendung der einlaufseitigen Dicke d1 Stellgrößen s, F des Walzgerüsts 3 ermittelt
und das Walzgerüst 3 entsprechend einstellt. Die auslaufseitige Dicke d2 des Metallbandes
4 wird erfasst und ebenfalls der Steuereinrichtung 11 zugeführt. Zumindest für das
nach dem Mittelstück 16 gewalzte zweite Bandende 15 werden die einlaufseitige und
die auslaufseitige Geschwindigkeit v1, v2 erfasst und der Steuereinrichtung 11 zugeführt,
die daraus anhand der Kontinuitätsgleichung die auslaufseitige Dicke d2 des zweiten
Bandendes 15 ermittelt. Eine analoge Vorgehensweise ist unter Verwendung der Längen
13, 14 anstelle der Geschwindigkeiten v1, v2 möglich. Die Steuereinrichtung 11 speichert
die ermittelte auslaufseitige Dicke d2 in einem Pufferspeicher 18. Die Steuereinrichtung
11 liest die entsprechende Dicke d2 beim nächsten Walzstich aus dem Pufferspeicher
18 aus und verwendet sie im Rahmen der Ermittlung der Stellgrößen s, F als Dicke d1
des nunmehr vor dem Mittelstück 16 gewalzten ersten Bandendes 13.
[0050] Die erfindungsgemäßen Vorgehensweisen liefern insbesondere den Vorteil, dass die
Dickenregelung frühzeitiger eingeschaltet und die Zieldicke d* schneller erreicht
werden können als im Stand der Technik. Weiterhin wird insbesondere die sogenannte
Abmaßlänge um die Abstände a3, a4 der Dickenmesseinrichtungen 5, 6 vom Walzgerüst
3 verringert. Die Ausbringung des Reversierwalzwerks wird somit erhöht.
[0051] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Betriebsverfahren für ein Reversierwalzwerk,
- wobei das Reversierwalzwerk einen ersten Haspel (1), einen zweiten Haspel (2) und
ein zwischen dem ersten Haspel (1) und dem zweiten Haspel (2) angeordnetes Walzgerüst
(3) aufweist,
- wobei zwischen dem ersten Haspel (1) und dem Walzgerüst (3) eine erste Dickenmesseinrichtung
(5) angeordnet ist und zwischen dem zweiten Haspel (2) und dem Walzgerüst (3) eine
zweite Dickenmesseinrichtung (6) angeordnet ist,
- wobei, bezogen auf das Walzgerüst (3), zum ersten Haspel (1) hin eine erste Längenmesseinrichtung
(7) oder eine erste Geschwindigkeitsmesseinrichtung (7) angeordnet ist und zum zweiten
Haspel (2) hin eine zweite Längenmesseinrichtung (9) oder eine zweite Geschwindigkeitsmesseinrichtung
(9) angeordnet ist,
- wobei in dem Walzgerüst (3) unter Steuerung durch eine Steuereinrichtung (11) ein
Metallband (4) reversierend gewalzt wird, so dass während zweier unmittelbar aufeinander
folgender Walzstiche einmal der erste Haspel (1) und die erste Dickenmesseinrichtung
(5) eingangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordnet sind und einmal der zweite Haspel
(2) und die zweite Dickenmesseinrichtung (6) eingangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordnet
sind,
- wobei, bezogen auf den jeweiligen Walzstich, in dem Walzgerüst (3) zunächst ein
erstes Bandende (13), dann ein Mittelstück (16) und schließlich ein zweites Bandende
(15) des Metallbandes (4) gewalzt werden,
- wobei mittels der eingangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordneten Dickenmesseinrichtung
(5, 6) für das Mittelstück (16) und das zweite Bandende (15) eine einlaufseitige Dicke
(d1) des in das Walzgerüst (3) einlaufenden Metallbandes (4) erfasst und der Steuereinrichtung
(11) zugeführt wird,
- wobei von der Steuereinrichtung (11) unter Verwendung der einlaufseitigen Dicke
(d1) Stellgrößen (s, F) des Walzgerüsts (3) ermittelt werden und das Walzgerüst (3)
entsprechend den ermittelten Stellgrößen (s, F) eingestellt wird,
- wobei mittels der ausgangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordneten Dickenmesseinrichtung
(5, 6) zumindest für das Mittelstück (16) und das erste Bandende (13) eine auslaufseitige
Dicke (d2) des aus dem Walzgerüst (3) auslaufenden Metallbandes (4) erfasst und der
Steuereinrichtung (11) zugeführt wird,
- wobei zumindest für das zweite Bandende (15) mittels der Geschwindigkeitsmesseinrichtungen
(7, 9) jeweils eine einlaufseitige und eine auslaufseitige Geschwindigkeit (v1, v2)
des Metallbandes (4) oder mittels der Längenmesseinrichtungen (7, 9) eine einlaufseitige
und eine auslaufseitige Länge (13, 14) des zweiten Bandendes (15) erfasst und der
Steuereinrichtung (11) zugeführt werden,
- wobei von der Steuereinrichtung (11) anhand der für das zweite Bandende (15) erfassten
einlaufseitigen Dicke (d1) in Verbindung mit den für das zweite Bandende (15) erfassten
Geschwindigkeiten (v1, v2) oder Längen (13, 14) anhand der Kontinuitätsgleichung die
auslaufseitige Dicke (d2) ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass von der Steuereinrichtung (11) zumindest für das zweite Bandende (15) die ermittelte
auslaufseitige Dicke (d2) des Metallbandes (4) in einem Pufferspeicher (18) gespeichert
wird und
- dass die auslaufseitige Dicke (d2) des Metallbandes (4) von der Steuereinrichtung (11)
beim nächsten Walzstich im Rahmen der Ermittlung der Stellgrößen (s, F) des Walzgerüsts
(3) als einlaufseitige Dicke (d1) des ersten Bandendes (13) des nunmehr in das Walzgerüst
(3) einlaufenden Metallbandes (4) verwendet wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (11) die auslaufseitige Dicke (d2) jeweils für Abschnitte (17)
des zweiten Bandendes (15) ermittelt,
- dass die Steuereinrichtung (11) die ermittelten auslaufseitigen Dicken (d2) unter Zuordnung
zu dem jeweiligen Abschnitt (17) des zweiten Bandendes (15) in dem Pufferspeicher
(18) speichert und
- dass die Steuereinrichtung (11) die den entsprechenden Abschnitten (17) zugeordneten auslaufseitigen
Dicken (d2) beim nächsten Walzstich in umgekehrter Reihenfolge aus dem Pufferspeicher
(18) ausliest.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschnitte (17) eine vorbestimmte Länge (13) aufweisen.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (13) der Abschnitte (17) mit einem Bruchteil des Abstandes (a3, a4) der
ausgangsseitigen Dickenmesseinrichtung (5, 6) von dem Walzgerüst (3) korrespondiert.
5. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Stellgrößen (s, F) von der Steuereinrichtung (11) anhand eines Modells (11')
des Walzgerüsts (3) derart ermittelt werden, dass für das aus dem Walzgerüst (3) auslaufende
Metallband (4) eine Zieldicke (d*) erwartet wird,
- dass von der Steuereinrichtung (11) zumindest für das Mittelstück (16) die erfasste auslaufseitige
Dicke (d2) mit der Zieldicke (d*) verglichen wird und
- dass von der Steuereinrichtung (11) das Modell (11') des Walzgerüsts (3) anhand des Vergleichs
adaptiert wird.
6. Reversierwalzwerk,
- wobei das Reversierwalzwerk einen ersten Haspel (1), einen zweiten Haspel (2) und
ein zwischen dem ersten Haspel (1) und dem zweiten Haspel (2) angeordnetes Walzgerüst
(3) aufweist,
- wobei zwischen dem ersten Haspel (1) und dem Walzgerüst (3) eine erste Dickenmesseinrichtung
(5) angeordnet ist und zwischen dem zweiten Haspel (2) und dem Walzgerüst (3) eine
zweite Dickenmesseinrichtung (6) angeordnet ist,
- wobei, bezogen auf das Walzgerüst (3), zum ersten Haspel (1) hin eine erste Längenmesseinrichtung
(7) oder eine erste Geschwindigkeitsmesseinrichtung (7) angeordnet ist und zum zweiten
Haspel (2) hin eine zweite Längenmesseinrichtung (9) oder eine zweite Geschwindigkeitsmesseinrichtung
(9) angeordnet ist,
- wobei das Reversierwalzwerk eine Steuereinrichtung (11) aufweist, unter deren Steuerung
in dem Walzgerüst (3) ein Metallband (4) reversierend gewalzt wird, so dass während
zweier unmittelbar aufeinander folgender Walzstiche einmal der erste Haspel (1) und
die erste Dickenmesseinrichtung (5) eingangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordnet
sind und einmal der zweite Haspel (2) und die zweite Dickenmesseinrichtung (6) eingangsseitig
des Walzgerüsts (3) angeordnet sind,
- wobei, bezogen auf den jeweiligen Walzstich, in dem Walzgerüst (3) zunächst ein
erstes Bandende (13), dann ein Mittelstück (16) und schließlich ein zweites Bandende
(15) des Metallbandes (4) gewalzt werden,
- wobei mittels der eingangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordneten Dickenmesseinrichtung
(5, 6) für das Mittelstück (16) und das zweite Bandende (15) eine einlaufseitige Dicke
(d1) des in das Walzgerüst (3) einlaufenden Metallbandes (4) erfasst und der Steuereinrichtung
(11) zugeführt wird,
- wobei von der Steuereinrichtung (11) unter Verwendung der einlaufseitigen Dicke
(d1) Stellgrößen (s, F) des Walzgerüsts (3) ermittelt werden und das Walzgerüst (3)
entsprechend den ermittelten Stellgrößen (s, F) eingestellt wird,
- wobei mittels der ausgangsseitig des Walzgerüsts (3) angeordneten Dickenmesseinrichtung
(5, 6) zumindest für das Mittelstück (16) und das erste Bandende (13) eine auslaufseitige
Dicke (d2) des aus dem Walzgerüst (3) auslaufenden Metallbandes (4) erfasst und der
Steuereinrichtung (11) zugeführt wird,
- wobei zumindest für das zweite Bandende (15) mittels der Geschwindigkeitsmesseinrichtungen
(7, 9) jeweils eine einlaufseitige und eine auslaufseitige Geschwindigkeit (v1, v2)
des Metallbandes (4) oder mittels der Längenmesseinrichtungen (7, 9) eine einlaufseitige
und eine auslaufseitige Länge (13, 14) des zweiten Bandendes (15) erfasst und der
Steuereinrichtung (11) zugeführt werden,
- wobei von der Steuereinrichtung (11) anhand der für das zweite Bandende (15) erfassten
einlaufseitigen Dicke (d1) in Verbindung mit den für das zweite Bandende (15) erfassten
Geschwindigkeiten (v1, v2) oder Längen (13, 14) anhand der Kontinuitätsgleichung die
auslaufseitige Dicke (d2) ermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Steuereinrichtung (11) ein Pufferspeicher (18) zugeordnet ist,
- dass von der Steuereinrichtung (11) zumindest für das zweite Bandende (15) die ermittelte
auslaufseitige Dicke (d2) des Metallbandes (4) in dem Pufferspeicher (18) gespeichert
wird und
- dass die auslaufseitige Dicke (d2) des Metallbandes (4) von der Steuereinrichtung (11)
beim nächsten Walzstich im Rahmen der Ermittlung der Stellgrößen (s, F) des Walzgerüsts
(3) als einlaufseitige Dicke (d1) des ersten Bandendes (13) des nunmehr in das Walzgerüst
(3) einlaufenden Metallbandes (4) verwendet wird.
7. Reversierwalzwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (11) die auslaufseitige Dicke (d2) jeweils für Abschnitte (17)
des zweiten Bandendes (15) ermittelt,
- dass die Steuereinrichtung (11) die ermittelten auslaufseitigen Dicken (d2) unter Zuordnung
zu dem jeweiligen Abschnitt (17) des zweiten Bandendes (15) in dem Pufferspeicher
(18) speichert und
- dass die Steuereinrichtung (11) die den entsprechenden Abschnitten (17) zugeordneten auslaufseitigen
Dicken (d2) beim nächsten Walzstich in umgekehrter Reihenfolge aus dem Pufferspeicher
(18) ausliest.
8. Reversierwalzwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschnitte (17) eine vorbestimmte Länge (13) aufweisen.
9. Reversierwalzwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (13) der Abschnitte (17) mit einem Bruchteil des Abstandes (a3, a4) der
ausgangsseitigen Dickenmesseinrichtung (5, 6) von dem Walzgerüst (3) korrespondiert.
10. Reversierwalzwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Stellgrößen (s, F) von der Steuereinrichtung (11) anhand eines Modells (11')
des Walzgerüsts (3) derart ermittelt werden, dass für das aus dem Walzgerüst (3) auslaufende
Metallband (4) eine Zieldicke (d*) erwartet wird,
- dass von der Steuereinrichtung (11) zumindest für das Mittelstück (16) die erfasste auslaufseitige
Dicke (d2) mit der Zieldicke (d*) verglichen wird und
- dass von der Steuereinrichtung (11) das Modell (11') des Walzgerüsts (3) anhand des Vergleichs
adaptiert wird.