[0001] Die Erfindung betrifft eine Baugruppen-Anordnung, ein Setzgerät, eine Setzanordnung
und ein Verfahren zum Setzen eines Befestigungselements mittels eines Setzgeräts.
[0002] Zum Setzen von Befestigungselementen wie Nägel, Bolzen oder dergleichen ist es bekannt,
Geräte zu verwenden, in denen ein Stößel ruckartig vorwärtsgetrieben wird, der an
dem Befestigungselement angreift und dieses in den Untergrund eintreibt. Damit der
Stößel einen für das Eintreiben des Befestigungselements ausreichenden Impuls übertragen
kann, soll er einerseits auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden und andererseits
mit einer ausreichend großen Masse versehen oder verbunden sein. Um die hohe Geschwindigkeit
zu erreichen, sind unterschiedliche Antriebsarten bekannt, beispielsweise explosionsbetriebene
Geräte, in denen eine Treibladung gezündet wird. Ebenfalls bekannt sind Geräte, bei
denen eine rotierende Schwungmasse mit dem Stößel über eine Kupplung verbunden ist.
Bei allen Arten von Antrieben muss der Stößel wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt
werden, um dann einen nächsten Befestigungsvorgang durchführen zu können.
[0003] Herkömmliche Setzgeräte haben eine Vielzahl von Baugruppen mit zugeordneten Funktionen
und entsprechenden Komponenten, was zu einer komplexen, schweren und großen Anordnung
führt.
[0004] EP 2,429,768 offenbart ein Setzgerät zum schlagartigen Setzen von Nägeln, Bolzen oder dergleichen,
das einen Schlagkörper mit einer Schlagmasse aufweist, der über einen Stößel an dem
Kopf des zu setzenden Bolzenelements angreift und dieses in den Untergrund eintreibt.
Zum Antreiben des Schlagkörpers ist ein Antrieb vorgesehen, der aus zwei einen Durchgang
zwischen sich bildenden Schwungrädern besteht, die gegenläufig um zwei parallele Drehachsen
rotieren. Der zwischen diese Schwungräder eingeschobene Schlagkörper ist in Querrichtung
etwas größer als der Abstand der Schwungräder voneinander, so dass diese mit großer
Kraft an der Oberfläche des Schlagkörpers angreifen und ihn in Richtung auf den zu
setzenden Bolzen beschleunigen. Nach dem Verlassen der Schwungräder schlägt der Stößel
auf den Bolzen. Um den Schlagkörper zwischen den beiden Schwungrädern hindurch wieder
zurückkehren zu lassen, ohne diese voneinander zu entfernen, wird der Schlagkörper
um seine Längsachse gedreht, bis in eine Position, in der seine Quererstreckung kleiner
ist als der Abstand zwischen den beiden Schwungrädern. Dadurch lässt er sich mit geringem
Aufwand durch ein Gummiband in seine Ausgangsposition zurückziehen, wo er wieder in
die ursprüngliche Winkelposition zurückgedreht wird.
[0005] DE 198 18 756 A1 offenbart ein Nietsetzgerät mit einem Antriebsmotor, der über ein Getriebe mit einer
Nietsetzeinrichtung verbunden ist. Ein Schwungrad ist drehbar gelagert und drehfest
an einer Kupplungsscheibe montiert. Der Antriebsmotor ist mit einer weiteren Kupplungsscheibe
verbunden. Das Schwungrad mit der Kupplungsscheibe ist in axialer Richtung verschieblich.
Durch ein solches Verschieben können die Kupplungsscheiben außer Eingriff geraten,
wodurch das Schwungrad vom Motor entkoppelt wird. Indem die Kupplungsscheiben in Eingriff
gebracht werden, wenn ein neuer Nietsetzvorgang begonnen werden soll, ist eine Kopplung
zwischen dem Motor und dem Schwungrad gebildet. Beim Setzen eines Niets ist somit
das Schwungrad mit dem Motor gekoppelt. Dagegen ist bei einem Rücküberführen des Nietsetzgeräts
in eine Ausgangsposition vor dem Setzen eines weiteren Niets das Schwungrad von dem
Motor entkoppelt, so dass der nun in entgegengesetzter Drehrichtung zu bewegende Motor
nicht von dem frei weiterlaufenden Schwungrad gestört wird. Soll dann ein weiterer
Niet gesetzt werden, kann das gespeicherte Drehmoment des Schwungrades zum Unterstützen
des Motors genutzt werden, um einen energiesparenden Betrieb zu erreichen.
[0006] US 3 095 106 A offenbart ein Nietsetzgerät zum Setzen von Nieten, wofür ein Elektromotor die erforderliche
Energie liefert. Der Elektromotor treibt eine Antriebswelle an, an deren Ende ein
axial verschiebbares antreibendes Kupplungselement mit Kupplungszähnen angebracht
ist. Ein angetriebenes Kupplungselement mit Kupplungszähnen kann zum Nietsetzen eine
Kraft auf eine Schraube bzw. eine Mutter ausüben. Mittels Betätigens eines Auslösers
kann ein Benutzer den Elektromotor und folglich die Antriebswelle und das antreibende
Kupplungselement in Bewegung versetzen. Simultan wird das antreibende Kupplungselement
axial nach hinten bewegt und gerät dabei mit seinen Kupplungszähnen in Eingriff mit
den Kupplungszähnen des angetriebenen Kupplungselements. Diese Ineingriffnahme bewirkt
eine Rotation der Schraube und somit eine Rückwärtsbewegung der Mutter. Nachdem der
Niet gesetzt ist, kann das Nietsetzgerät durch Loslassen des Auslösers in seinen Ursprungszustand
zurückgeführt werden, da dadurch das antreibende Kupplungselement und das angetriebene
Kupplungselement außer Eingriff geraten. Eine Torsionskraft einer Feder dreht dabei
die Schraube, bis die Mutter bis zu ihrer vorderseitigen Endposition bewegt worden
ist.
[0007] WO 2007/043265 A1 offenbart ein Setzgerät zum Setzen von Befestigungselementen in ein Werkstück. Das
Setzgerät weist einen Antriebsmotor zum Bereitstellen von Antriebsenergie, ein longitudinal
bewegliches Treibersegment (mit einem Stößel zum Einwirken auf das zu setzende Befestigungselement
und mit einer Zahnstange zum Übertragen von Antriebsenergie) und eine vorgespannte
und mit dem Treibersegment gekoppelte Rückholfeder zum Rückholen des Treibersegments
nach einem Setzvorgang auf. Ein Schwungrad ist mit einem Getriebe des Antriebsmotors
in Eingriff. Mit einem Auslöser kann ein Benutzer einen Setzvorgang auslösen. Wenn
ein Benutzer den Auslöser betätigt, wird der Antriebsmotor und mit ihm das Schwungrad
(sowie eine Schraubenfeder) in Rotation versetzt, wohingegen ein angetriebener Rotor
zunächst nicht rotiert. Hat das Schwungrad ausreichende Antriebsenergie aufgenommen,
wird durch Aktivieren einer Spule ein Spulenkolben expandiert, was (nach einer komplexen
Wirkkette) zu einem Ankuppeln des angetriebenen Rotors an die rotierende Schraubenfeder
führt. Der angetriebene Rotor wird dann nicht nur durch den Antriebsmotor, sondern
auch durch die Rotationsenergie des Schwungrads angetrieben. Da ein Ritzel des angetriebenen
Rotors mit der Zahnstange des Treibersegments in Eingriff ist, führt dies zu einer
linearen Bewegung des Treibersegments hin zu dem zu setzenden Befestigungselement.
Nach Beendigung des Setzvorgangs wird die Energiezufuhr zu der Spule beendet, wodurch
der angetriebene Rotor vom Antrieb entkoppelt wird.
[0008] WO 2010/130678 A1 offenbart ein Setzgerät, bei dem ein zu setzender Bolzen in einer Halterung montiert
wird. Ein Schlagkörper, auf den ein Antrieb einwirkt, ist in seiner eigenen Längsrichtung
bewegbar und weist an seinem vorderen Ende einen Stößel auf, mit dessen Ende er auf
den Kopf des zu setzenden Bolzens treffen soll. Zwei Schwungräder werden von einem
Elektromotor gegenförmig angetrieben und sind in der Lage, ihre Drehbewegung in eine
Linearbewegung des Schlagkörpers umzusetzen.
[0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein weiter verbessertes System zum
Setzen eines Befestigungselements bereitzustellen.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen
gezeigt.
[0011] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Baugruppen-Anordnung
für ein Setzgerät (zum Beispiel ein Nietsetzgerät) zum Setzen eines Befestigungselements
(zum Beispiel eines Niets) geschaffen, wobei die Baugruppen-Anordnung eine erste Baugruppe
aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen, und eine zweite Baugruppe aus mechanisch
zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist (wobei die ersten Bauteile von den zweiten
Bauteilen vorzugsweise mechanisch trennbar sind), wobei die erste Baugruppe und die
zweite Baugruppe ausgebildet sind, beim Setzen des Befestigungselements funktionell
zusammenzuwirken, wobei die erste Baugruppe eine erste Kupplungseinrichtung und die
zweite Baugruppe für einen gegenseitigen Eingriff eine korrespondierende zweite Kupplungseinrichtung
aufweist, welche Kupplungseinrichtungen eingerichtet sind, die erste Baugruppe mit
der zweiten Baugruppe derart trennbar miteinander zu kuppeln, dass im gekuppelten
Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe
(d.h. bei Bewegen der gesamten ersten Baugruppe, oder alternativ bei Bewegen von nur
einem Teil der ersten Baugruppe, während ein verbleibender Rest der ersten Baugruppe
nicht bewegt wird) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe mitgenommen
(insbesondere entlang einer translatorischen Bewegungsrichtung mitgeschleppt) wird
(d.h. die gesamte zweite Baugruppe mitgenommen wird, oder alternativ nur ein Teil
der zweiten Baugruppe mitgenommen wird, während ein verbleibender Rest der zweiten
Baugruppe nicht mitgenommen wird).
[0012] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Setzgerät,
insbesondere ein Nietsetzgerät, zum Setzen eines Befestigungselements in ein Zielobjekt
bereitgestellt, wobei das Setzgerät eine Baugruppen-Anordnung mit den oben beschriebenen
Merkmalen zum trennbaren Kuppeln der ersten Baugruppe mit der zweiten Baugruppe während
des Setzvorgangs aufweist, so dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest
einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe zumindest ein Teil der zweiten
Bauteile der zweiten Baugruppe mitgenommen wird.
[0013] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Setzanordnung
bereitgestellt, die ein Setzgerät mit den oben beschriebenen Merkmalen zum Setzen
eines Befestigungselements und das Befestigungselement aufweist, das insbesondere
setzbereit an oder in dem Setzgerät montiert sein kann.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Setzen eines Befestigungselements in ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts,
das eine erste Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen und eine
zweite Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist, geschaffen,
wobei bei dem Verfahren die erste Baugruppe mit der zweiten Baugruppe beim Setzen
des Befestigungselements funktionell zusammenwirkt, und die erste Kupplungseinrichtung
der ersten Baugruppe mit einer korrespondierenden zweiten Kupplungseinrichtung der
zweiten Baugruppe derart trennbar gekuppelt wird, dass während des Setzens des Befestigungselements
bei Bewegen mindestens eines Teils der ersten Baugruppe mindestens ein Teil der zweiten
Baugruppe mitgenommen wird.
[0015] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "Baugruppe" insbesondere ein funktioneller
Block eines Setzgeräts verstanden, der als Ganzes eine zugeordnete Funktion ausübt,
die mit Einzelteilen davon allein nicht bereitgestellt werden kann. Eine solche Baugruppe
kann eine strukturell zusammenhängende und als Ganzes oder zum Teil bewegbare physische
Struktur sein.
[0016] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "beim Setzen des Befestigungselements
funktionell zusammenwirken" insbesondere verstanden, dass jede der ersten Baugruppe
und der zweiten Baugruppe bei der Prozedur des Setzens des Befestigungselements Teilfunktionen
leistet, die für das erfolgreiche Setzen unerlässlich sind. Somit kann bei dem Setzgerät
das Setzen nur durchgeführt werden, wenn beide Baugruppen ihre jeweilige Teilfunktion
erfüllen. Insbesondere kann eine der Funktionen (zum Beispiel Ziehen eines Dorn eines
in ein Zielobjekt eingetriebenen Niets) auf der anderen (zum Beispiel Eintreiben des
Blindniets in das Zielobjekt) aufbauen, d.h. nur erfolgreich durchgeführt werden,
wenn zuvor die andere schon erfolgreich durchgeführt worden ist.
[0017] Erfindungsgemäß ist eine reversibel kuppelbare Anordnung zweier Baugruppen in einem
Setzgerät geschaffen, die selektiv voneinander trennbar oder mechanisch-kinetisch
miteinander koppelbar sind. Im gekoppelten Zustand kann mindestens ein Teil einer
aktiv bewegten Baugruppe, mindestens einen Teil der anderen Baugruppe mitnehmen und
mitschleppen, so dass ein Antriebsmechanismus der ersten Baugruppe betreibbar ist,
wahlweise nur die erste Baugruppe oder alternativ die erste Baugruppe gemeinsam mit
der zweiten Baugruppe zu bewegen. Dadurch kann die Anzahl von Antriebskomponenten
des Setzgeräts gering gehalten werden. Ein solches Setzgerät, das als portables Handgerät
ausgebildet bzw. mittels einer an dem Setzgerät vorgesehenen Stromversorgungseinheit
(zum Beispiel ein Akkumulator oder ein Batteriepack) stromnetzunabhängig einsetzbar
sein kann, kann daher benutzerfreundlich, kompakt und leichtgewichtig ausgebildet
sowie mit geringem Energieverbrauch betreibbar sein.
[0018] Ein geradliniges Mitschleppen einer Komponente durch eine andere geradlinig bewegte
Komponente im Zustand zweier ein Eingriff befindlicher Kupplungseinrichtungen hat
den Vorteil, dass bei geringem Energiebedarf eine konstruktiv einfache und kompakte
Baugruppen-Anordnung bereitgestellt wird.
[0019] Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Baugruppen-Anordnung,
des Setzgeräts, der Setzanordnung und des Verfahrens beschrieben.
[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Baugruppen-Anordnung eine erste Trägerstruktur
aufweisen, wobei die ersten Bauteile auf der ersten Trägerstruktur montiert sind,
und kann eine zweite Trägerstruktur aufweisen, wobei die zweiten Bauteile auf der
zweiten Trägerstruktur montiert sind. Somit kann eine Baugruppe auch dadurch strukturell
definiert sein, dass deren Bauteile alle an der gemeinsamen jeweiligen Trägerstruktur
angebracht sind. Die beiden Trägerstrukturen können voneinander separat sein. Ein
Teil der jeweiligen Bauteile kann an der jeweiligen Trägerstruktur untrennbar fixiert
sein, wohingegen ein anderer Teil gegenüber der Trägerstruktur bewegbar sein kann.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann oder können die erste Trägerstruktur und/oder
die zweite Trägerstruktur eine Montageplatte oder ein Montagegehäuse sein. Zum Beispiel
können die Bauteile einer Eintreibeinheit des Setzgeräts an einer gemeinsamen ebenen
Montageplatte montiert sein. Die Bauteile einer Dornzugeinheit des Setzgeräts können
an einem gegossenen Montagegehäuse angebracht sein.
[0022] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine erste Verbindungseinrichtung
(am Beispiel eine Schraubverbindung, eine Steckverbindung oder eine Klebeverbindung)
zum Verbinden von einem Teil der ersten Bauteile mit einem Setzgerätgehäuse des Setzgeräts
und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse bewegliches erstes Bauteil aufweisen.
Die zweite Baugruppe kann entsprechend eine zweite Verbindungseinrichtung zum Verbinden
von einem Teil der zweiten Bauteile mit dem Setzgerätgehäuse und mindestens ein gegenüber
dem Setzgerätgehäuse bewegliches zweites Bauteil aufweisen. Die beweglichen Bauteile
der Baugruppen können mittels der Kupplungseinrichtung derart kuppelbar sein, dass
bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils der einen Baugruppe das andere bewegliche
Bauteil der anderen Baugruppe mitbewegt wird, obwohl die Trägerstrukturen an dem Setzgerätgehäuse
immobilisiert sind. Gemäß dieser Ausgestaltung können beide Trägerstrukturen der Baugruppen
an einem Außengehäuse des Setzgeräts, d.h. dem Setzgerätgehäuse, fixiert sein. Bezogen
auf die Trägerstrukturen und das Setzgerätgehäuse kann ein erstes Bauteil der ersten
Baugruppe durch ein zweites Bauteil der zweiten Baugruppe gegenüber dem Setzgerätgehäuse
und gegenüber den Trägerstrukturen in Bewegung versetzt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
können die erste Kupplungseinrichtung und die zweite Kupplungseinrichtung ausgebildet
sein, mittels Ausbildens einer insbesondere selbstklemmenden Verzahnung die erste
Baugruppe mit der zweiten Baugruppe trennbar zu kuppeln. Die erste Baugruppe kann
einen ersten Zahnabschnitt mit einer Vielzahl von Zähnen aufweisen, und die zweite
Baugruppe kann einen auf den ersten Zahnabschnitt angepassten zweiten Zahnabschnitt
mit einer Vielzahl von Zähnen aufweisen. Der erste Zahnabschnitt und der zweite Zahnabschnitt
können dann form- und kraftschlüssig miteinander in Eingriff gebracht werden, um eine
ausreichend starke Haltekraft zu übertragen, die ein Mitschleppen der zweiten Baugruppe
durch die erste Baugruppe ermöglicht. Ein einfaches Aushaken von einem der Zahnabschnitte
aus dem jeweils anderen Zahnabschnitt kann schnell und fehlerrobust eine kinetisch-mechanische
Entkoppelung der beiden Baugruppen bewerkstelligen. Dabei kann die Verzahnung (d.h.
das gegenseitige Ineingriffnehmen der Zähne der beiden Zahnabschnitte) derart erfolgen,
dass, wenn die Verzahnung ausgebildet wird, die selbstklemmende Wirkung die beiden
Baugruppen miteinander so stark koppelt, dass die eine Baugruppe die andere Baugruppe
bloß aufgrund des Form- und Reibschlusses der selbstklemmenden Verzahnung mitnimmt.
Dadurch ist die lösbare Baugruppenkupplung über eine Verzahnung realisierbar, die
sich selbst verkeilt, wenn eine Zuglast auf die Kupplung wirkt.
[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verzahnung eine Sägezahnverzahnung sein,
die eine Teilung oder Zahnbreite (d.h. ein Abstand von Maximum zu Maximum oder ein
Abstand von Minimum zu Minimum benachbarter Zähne) kleiner als ungefähr 1 mm, insbesondere
kleiner als ungefähr 0.7 mm, weiter insbesondere kleiner als ungefähr 0.5 mm hat.
Damit ist eine Toleranzunempfindlichkeit der Verbindung durch eine ausreichend feine
Zahnteilung sichergestellt. Die Anzahl der Zähne an jeder der Kupplungseinrichtungen
kann größer als fünf, vorzugsweise größer als zehn sein.
[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine Antriebseinrichtung,
insbesondere einen Linearantrieb, weiter insbesondere einen Spindelantrieb, zum Bewegen
von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe aufweisen. Die Antriebseinrichtung kann
von einem Elektromotor oder dergleichen mit Energie versorgt werden. Eine solche Energieversorgungseinheit
kann an geeigneter Stelle angebracht sein (zum Beispiel auf der ersten Baugruppe oder
auf der zweiten Baugruppe), wohingegen die Antriebseinrichtung auf der ersten Baugruppe
angeordnet ist und die zweite Baugruppe mit mechanischer Bewegungsenergie mitversorgen
kann. Die zweite Baugruppe kann also von einem separaten Linearantrieb, insbesondere
von einem separaten Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der zweiten
Baugruppe frei sein. Dadurch ist es möglich, die Baugruppen-Anordnung und das Setzgerät
kompakt auszubilden, da zum Betreiben beider Baugruppen eine einzige Antriebseinrichtung
ausreichend ist. Auch ist durch diese Ausgestaltung ein energiesparender Betrieb möglich,
was insbesondere bei einem portablen Handgerät, als welches das Setzgerät ausgebildet
sein kann, äußerst vorteilhaft ist. Dadurch ist eine baugruppenübergreifende Nutzung
eines Antriebes mittels eines hakenähnlichen Zwischenteils oder dergleichen ermöglicht.
[0025] Bei dem Setzgerät können zwei Motoren vorgesehen sein. Ein erster Motor kann Schwungräder
in Rotation versetzen, die nachfolgend auf einen Stößel einwirken, womit der eigentliche
Beschleunigungsvorgang des Stößels ausgelöst werden kann. Ein zweiter Motor dient
dazu, die zwei Schwungräder translatorisch auf den Schlagkörper zuzustellen. Der zweite
Motor kann ebenfalls, in einem anderen Betriebszustand des Setzgeräts, dazu verwendet
werden, nach dem Eintreiben eines Blindniets in Blechplatten oder dergleichen einen
Restdorn von dem Blindniet abzuziehen und ins Innere des Setzgeräts zurückzuziehen.
Der zweite Motor kann auf eine dadurch angetriebene Spindel als eigentlichen Antrieb
einwirken. Beide Motoren können auf der Eintreibeinheit des Setzgeräts montiert sein.
Der Spindelantrieb kann dagegen auf der Dornzugeinheit angeordnet sein und auf die
Eintreibeinheit einwirken.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Kupplungseinrichtung einen (längs-)verschiebbar
und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken mit einer Verzahnung aufweisen. Gemäß
einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Kupplungseinrichtung einen schwenkbar gelagerten
Hebel mit einer Verzahnung aufweisen. Alternativ kann auch die zweite Kupplungseinrichtung
den verschiebbar und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken und die erste Kupplungseinrichtung
den schwenkbar gelagerten Hebel aufweisen. Wenn der Schlepphaken und der schwenkbar
gelagerte Hebel mit ihren Verzahnungen in Wirkverbindung gebracht werden, wird automatisch
eine selbstklemmende Verbindung ausgebildet. Der zum Beispiel nur längsverschiebbar
gelagerte Schlepphaken kann dabei durch eine longitudinale Bewegung in Eingriff mit
dem schwenkbar gelagerten Hebel gebracht werden, der bei Angreifen des Schlepphakens
eine leichte Drehbewegung vollführen kann, womit die Verzahnungen von Schlepphaken
und Hebel selbsttätig in Eingriff geraten. Mit anderen Worten kann das Ausbilden der
Verzahnung ohne aktives Steuern einer Schwenkbewegung des Hebels erfolgen, sondern
infolge einer entsprechenden Formanpassung des Schlepphakens und des Hebels derart,
dass beim Längsverfahren des Schlepphakens dieser mittels einer geneigten Frontrampe
(die an dem Hebel und/oder an dem Schlepphaken vorgesehen sein kann) den Hebel kontaktiert.
Dann fahren Hebel und Schlepphaken aneinander entlang der geneigten Frontrampe ab,
wodurch der Hebel geschwenkt wird und beim Weiterfahren mit Zähnen des Schlepphakens
verzahnt wird.
[0027] Ein einfaches Zurückschwenken des schwenkbar gelagerten Hebels kann dann ausgehend
von einem solchen Eingriffszustand eine Entkopplung von Hebel und Schlepphaken initiieren,
da durch das Wegschwenken des Hebels die selbstklemmende Verzahnung reversibel aufgehoben
wird.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann mittels bloßen Bewegens, insbesondere mittels
bloßen schwenkfreien Längsbewegens, von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe
in Richtung der zweiten Baugruppe die Verzahnung des Schlepphakens selbsttätig in
die Verzahnung des Hebels eingreifen. Bei nachfolgender Umkehr der Bewegungsrichtung
(d.h. wenn die zum Kuppeln in eine Richtung bewegte erste Baugruppe angehalten wird
und dann in die Gegenrichtung zurückbewegt wird) wird zumindest ein Teil der zweiten
Baugruppe dann mit zumindest einem Teil der ersten Baugruppe mitbewegt. Ein Ankoppeln
der beiden Baugruppen erfolgt dadurch lediglich durch das Hinfahren des Schlepphakens
zu dem Hebel und durch, nach Ausbilden der Verzahnungskopplung, nachfolgendes Wegfahren
des Schlepphakens, wobei letzterer den Hebel und somit die zweite Baugruppe mitnimmt.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe zum Bereitstellen einer
ersten Funktion beim Setzen des Befestigungselements ausgebildet sein. Die zweite
Baugruppe kann zum Bereitstellen einer zweiten Funktion beim Setzen des Befestigungselements
ausgebildet sein. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine Reststück-Zugeinheit
sein, die als die erste Funktion zum Ausüben einer Zugkraft auf ein Reststück (zum
Beispiel eines Dorns) des eingetriebenen Befestigungselements (zum Beispiel eines
Blindniets) eingerichtet ist, womit das Reststück an einer Sollbruchstelle von einem
Setzstück (zum Beispiel einem Vorderabschnitt eines Blindniets, welcher Vorderabschnitt
in dem Zielobjekt verbleibt und dort einen Schließkopf bildet) des gesetzten Befestigungselements
abgetrennt wird, welches Setzstück in dem Zielobjekt verbleibt. Eine solche Reststück-Zugeinheit
(auch Dornzug oder Dornzugeinheit genannt) kann entgegengesetzt zu der Setzrichtung
des Blindniets an dem gesetzten Blindniet ziehen, um eine Abtrennung an der Sollbruchstelle
zu erzielen. Eine solche Reststück-Zugeinheit kann einen Spindelantrieb aufweisen,
der zum Beispiel für die Bereitstellung der Dornzug-Funktion bewegt werden kann.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Baugruppe eine Eintreibeinheit sein,
die als die zweite Funktion zum Eintreiben des Befestigungselements in das Zielobjekt
eingerichtet ist. Zum Eintreiben können Schwungräder in Rotation versetzt werden.
Ein Stößel kann zunächst vorbeschleunigt werden. Zumindest eines der Schwungräder
kann bewegt bzw. verschoben werden, so dass die Schwungräder dann reibschlüssig an
eine Stößelstruktur (die von dem Stößel und einem damit verbundenen Schlagkörper gebildet
sein kann) angreifen. Rotationsenergie der Schwungräder wird dadurch auf den Stößel
übertragen, der mit dieser Antriebsenergie weiterbeschleunigt wird, so dass er auf
einen rückseitigen Endabschnitt eines zu setzenden Befestigungselements, insbesondere
eines Niets, befördert wird. Dadurch wird der Blindniet in ein Zielobjekt, insbesondere
in zwei aneinander zu befestigende Metallbleche, eingetrieben. Die Eintreibeinheit
kann von einem eigenen Spindelantrieb frei sein und kann beim Erfüllen der ihr zugeordneten
Eintreib-Funktion zeitweise bzw. in einem entsprechenden Betriebsmodus (d.h. wenn
die Kupplung mit der Reststück-Zugeinheit ausgebildet ist) von dem Spindelantrieb
der Reststück-Zugeinheit mitbewegt werden.
[0031] Beim Betrieb des Setzgeräts wird chronologisch zuerst die Funktion des Eintreibens
des Befestigungselements in das Zielobjekt erfüllt und nachfolgend die Funktion des
Ausübens der Zugkraft auf das Reststück zum Abtrennen desselben von einem Setzstück
des Befestigungselements. Erst die Zusammenwirkung beider Funktionen erlaubt die Vollendung
des vollständigen Setzvorgangs. Der Spindelantrieb der Reststück-Zugeinheit, welcher
der Eintreibeinheit zeitweise zugeschaltet sein kann und somit wahlweise baugruppenintern
oder baugruppenübergreifend wirken kann, kann zu der Gesamtfunktion beitragen.
[0032] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Baugruppen-Anordnung mindestens eine weitere
Baugruppe aufweisen, wobei das Kuppeln der ersten Baugruppe mit der zweiten Baugruppe
die mindestens eine weitere Baugruppe unbeeinflusst lässt. Neben den beiden genannten
Baugruppen kann ein Setzgerät eine Anzahl weiterer Baugruppen aufweisen, zum Beispiel
einen Abzug, ein Stößelrepetiersystem, eine Steuereinheit, etc. Diese weiteren Baugruppen
eines Setzgeräts können unabhängig von dem Kopplungsmechanismus der Erfindung getrieben
werden. Das Lösen (und das Herstellen) der Kupplung kann somit unabhängig von angrenzenden
Baugruppen erfolgen.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die erste Kupplungseinrichtung und die zweite
Kupplungseinrichtung eingerichtet sein, die erste Baugruppe von der zweiten Baugruppe
derart zu trennen, dass im getrennten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe die
zweite Baugruppe ortsfest bleibt, d.h. nicht mitgenommen wird. Somit können die beiden
Baugruppen selektiv voneinander kinematisch entkoppelt werden und dann völlig unabhängig
voneinander betrieben werden.
[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Baugruppe so ausgebildet sein, dass
im gekuppelten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe eine erste Komponente der
zweiten Baugruppe mitgenommen wird, aber eine zweite Komponente der zweiten Baugruppe
der Bewegung der ersten Baugruppe nicht folgt. Somit kann beim Kuppeln der Baugruppen
auch nur ein Teilabschnitt, enthaltend oder bestehend aus der ersten Komponente, der
Bewegung der ersten Baugruppe folgen, wohingegen eine andere Komponente der zweiten
Baugruppe ortsfest verbleibt. Zum Beispiel können auch im gekuppelten Betriebszustand
Montageplattformen beider Baugruppen ortsfest verbleiben und nur darauf beweglich
angeordnete Komponenten bewegt werden. Es müssen die Baugruppen somit nicht als Ganzes
bewegt werden.
[0035] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Baugruppen-Anordnung eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 3 bis Fig. 8 zeigen Querschnittsansichten eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung in unterschiedlichen Betriebszuständen.
Fig. 9 zeigt eine räumliche oberseitige Ansicht des Setzgeräts gemäß Fig. 3 bis Fig.
8 und eine Ansicht von einzelnen Baugruppen dieses Setzgeräts.
Fig. 10 zeigt eine räumliche, unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3
bis Fig. 9.
Fig. 11 bis Fig. 21 zeigen einen Auslösemechanismus eines Nietsetzgeräts gemäß einem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung des
in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Setzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. 26 bis Fig. 28 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung gemäß
einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0036] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0037] Fig. 1 zeigt schematisch ein Nietsetzgerät 30 zum Setzen eines Blindniets 66 in ein in Fig.
1 nicht gezeigtes Zielobjekt, zum Beispiel zwei aneinander zu befestigende Metallplatten.
[0038] Ein bewegbarer Stößel 10 des Setzgeräts 30 ist mit einem Schlagkörper 9 wirkverbunden
und kann mit Hilfe von Schwungrädern 13 beschleunigt werden. Wird der Stößel 10 ausgehend
von dem in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand nach links hin beschleunigt, so trifft
ein Ende 11 des Stößels 10 auf eine rückseitige Stirnfläche des Blindniets 66 auf,
womit dieser in die aneinander zu befestigenden Metallbleche eingetrieben wird. Die
Schwungräder 13 können durch einen Elektromotor 8,der in einer Eintreib-Baugruppe
96 untergebracht sein kann, gegenläufig in Rotation versetzt werden, wie mit Pfeilen
14 veranschaulicht. Die Schwungräder 13 können (wie in Fig. 1 gezeigt) in einem Abstand
von dem Schlagkörper 9 angeordnet sein und wirken auf den Schlagkörper 9 dann nicht
ein. Die Schwungräder 13 können aber auch aufeinander zu bewegt werden (dies kann
durch einen anderen Elektromotor (nicht gezeigt) bewerkstelligt werden, der auch in
der Eintreib-Baugruppe 96 untergebracht sein kann und einen in einer Dornzug-Baugruppe
98 angeordneten Spindelantrieb 104 mit Energie versorgen kann, wobei der Spindelantrieb
104 dann der eigentliche mechanische Antrieb zum Zustellen der Schwungräder 13 ist)
und beschleunigen dann reibschlüssig den Schlagkörper 9 und infolgedessen den Stößel
10, womit das Setzen des Blindniets 66 ausgelöst wird.
[0039] Nach dem Setzen des Blindniets 66 wird ein Restdorn 32 an einer Sollbruchstelle 34
von einem Setzstück 110 abgetrennt, das in den aneinander zu befestigenden Metallplatten
verbleibt. Hierfür wird eine gemäß Fig. 1 nach rechts wirkende Zugkraft mittels des
Setzgeräts 30 ausgeübt. Dies kann ebenfalls durch den anderen Elektromotor bewerkstelligt
werden, wobei wiederum der Spindelantrieb 104 dann der eigentliche mechanische Antrieb
für das Dornziehen ist.
[0040] Das Nietsetzgerät 30 enthält eine Baugruppen-Anordnung 94, bei der eine Dornzug-Baugruppe
98 mit einer Eintreib-Baugruppe 96 wahlweise klemmend gekuppelt oder entkuppelt werden
kann. Das Kuppeln der Eintreib-Baugruppe 96 und der Dornzug-Baugruppe 98 erfolgt während
einer Teilprozedur des Setzvorgangs des Blindniets 66 derart, dass im gekuppelten
Zustand bei Bewegen eines Teils der Dornzug-Baugruppe 98 auch ein Teil der Eintreib-Baugruppe
96 mitgenommen wird. Im entkuppelten Zustand dagegen bewegen sich Komponenten der
Dornzug-Baugruppe 98 und der Eintreib-Baugruppe 96 unabhängig voneinander.
[0041] Die Eintreib-Baugruppe 96 steuert bzw. bewerkstelligt die Stößelbeschleunigung und
somit den Eintreibvorgang des Blindniets 66 in die aneinander zu befestigenden Metallbleche,
bzw. trägt dazu bei. Die Dornzug-Baugruppe 98 steuert bzw. bewerkstelligt nach dem
Eintreiben das rückseitige Abtrennen des Restdorns 32 von dem Setzstück 110 des Blindniets
66 und entsorgt bzw. lagert den abgetrennten Restdorn 32 dann in dem Setzgerät 30,
bzw. trägt dazu bei.
[0042] Bauteile der Dornzug-Baugruppe 98 sind auf einem Montagegehäuse montiert, das schematisch
als Dornzug-Trägerstruktur 130 gezeigt ist. Bauteile der Eintreib-Baugruppe 96 sind
auf einer Montageplatte montiert, das schematisch als Eintreib-Trägerstruktur 132
gezeigt ist. Die Dornzug-Baugruppe 98 hat eine erste Verbindungsstruktur 134 zum Verbinden
von einem Teil von deren Bauteilen mit einem Setzgerätgehäuse 138 als Außengehäuse
des Setzgeräts 30. Ein schematisch gezeigtes Bauteil 142 der Dornzug-Baugruppe 98
ist mit einer Kupplungseinrichtung 100 gegenüber dem Setzgerätgehäuse 138 beweglich.
Die Eintreib-Baugruppe 96 hat eine zweite Verbindungsstruktur 136 zum Verbinden von
einem Teil von deren Bauteilen mit dem Setzgerätgehäuse 138. Ein schematisch gezeigtes
Bauteil 140 der Eintreib-Baugruppe 96 ist mit einer Kupplungseinrichtung 102 gegenüber
dem Setzgerätgehäuse 138 beweglich. Dadurch sind die beweglichen Bauteile 142, 140
der Baugruppen 98, 96 mittels der Kupplungseinrichtungen 100, 102 derart kuppelbar,
dass bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils 142 oder 140 der einen Baugruppe
98 oder 96 das andere bewegliche Bauteil 140 oder 142 der anderen Baugruppe 96 oder
98 mitbewegt wird.
[0043] Bei dem Setzprozess dient die Eintreib-Baugruppe 96 dazu, den Stößel 10 gemäß Fig.
1 nach links auf den Niet 66 hin zu beschleunigen, wohingegen die Dornzug-Baugruppe
98 bei dem Dornzugprozess dazu dient, den Restdorn 32 von dem Setzstück 110 an der
Sollbruchstelle 34 abzulösen, indem an dem gesetzten Blindniet 66 eine gemäß Fig.
1 nach rechts wirkende Kraft ausgeübt wird.
[0044] Fig. 1 zeigt, dass nur die Dornzug-Baugruppe 98 einen Linearantrieb in Form eines
Spindelantriebs 104 aufweist, wohingegen die Eintreib-Baugruppe 96 keinen eigenen,
separaten Linearantrieb in Form eines Spindelantriebs hat, allerdings die beiden oben
genannten Elektromotoren aufweist.
[0045] Der Spindelantrieb 104 kann so aktiviert werden, dass zum Dornziehen eine Kraft auf
den Restdorn 32 gemäß Fig. 1 nach rechts hin ausgeübt wird. In diesem Zustand können
die Eintreib-Baugruppe 96 und die Dornzug-Baugruppe 98 voneinander mechanisch entkuppelt
sein.
[0046] Während des Prozesses des Eintreibens eines Blindniets 66 in die Metallplatten hingegen,
durchgeführt mittels der Eintreib-Baugruppe 96, kann der Spindelantrieb 104 der Dornzug-Baugruppe
98 nun eingesetzt werden, um in der Eintreib-Baugruppe 96 eine Antriebsfunktion zu
erfüllen. Dies kann derart erfolgen, dass der Spindelantrieb 104 der Dornzug-Baugruppe
98 im gekuppelten Zustand zum Bewegen von Komponenten der Eintreib-Baugruppe 96 eingesetzt
werden kann. Dafür ist zuvor eine mechanisch-kinetische Kupplung zwischen der Eintreib-Baugruppe
96 und der Dornzug-Baugruppe 98 auszubilden. Hierzu sind Kupplungseinrichtungen 100,
102 vorgesehen, die es erlauben, die Dornzug-Baugruppe 98 selektiv mit der Eintreib-Baugruppe
96 so zu koppeln, dass bei Bewegen eines Teils der Dornzug-Baugruppe 98 auch ein mittels
des Spindelantriebs 104 zu bewegender Teil der Eintreib-Baugruppe 96 mitbewegt wird.
[0047] Die Kupplungseinrichtungen 100, 102 sind als Schlepphaken 100 der Dornzug-Baugruppe
98 und als Schwenkhebel 102 der Eintreib-Baugruppe 96 ausgebildet, wobei eine selbstklemmende
Verzahnung zwischen Zähnen 106 an dem Schlepphaken 100 einerseits und darauf angepassten
Zähnen 108 an dem schwenkbaren Hebel 102 andererseits hergestellt werden kann. Der
Schlepphaken 100 ist längsverschiebbar, aber nicht schwenkbar ausgebildet. Dies ist
durch einen horizontalen Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet. Dagegen ist der Hebel 102
schwenkbar ausgebildet, was mit einem gebogenen Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet ist.
Wenn die Dornzug-Baugruppe 98 samt Schlepphaken 100 gemäß Fig. 1 nach links bewegt
wird, geraten die Zähne 106 des Schlepphakens 100 selbsttätig in eine selbstklemmende
Verbindung mit den Zähnen 108 des schwenkbaren Hebels 102. Wird nach Ausbilden dieser
selbstklemmenden Verzahnung nachfolgend der Schlepphaken 100 samt Dornzug-Baugruppe
98 gemäß Fig. 1 nach rechts bewegt, nimmt der Schlepphaken 100 den Hebel 102 aufgrund
der selbstklemmenden Verzahnung mit.
[0048] Wird, zum Beispiel gesteuert durch eine Steuereinheit des Setzgeräts 30, der Haken
102 ausgehend von diesem gekuppelten Zustand nach oben wegschwenkt, wird die selbstklemmende
Verzahnung aufgehoben und die Eintreib-Baugruppe 96 bewegt sich ohne Dornzug-Baugruppe
98. Mit anderen Worten ist in diesem Zustand eine selektive Entkopplung von Eintreib-Baugruppe
96 und Dornzug-Baugruppe 98 vorgenommen.
[0049] Fig. 2 zeigt schematisch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das ein Gehäuse 1 aufweist. Das Gehäuse 1 weist ein Vorderende 2 auf, in
dem eine Halterung 3 für einen zu setzenden Bolzen bzw. einen zu setzenden Blindniet
angeordnet ist. Das Gehäuse 1 enthält einen Griff 4, an dem ein Benutzer angreifen
kann. Am Griff 4 ist eine Auslösetaste 5 bzw. sind mehrere Auslösetasten 5 angeordnet,
mit deren Hilfe der Benutzer einen Setzvorgang auslösen und damit durchführen kann.
Aus dem Vorderende 2 des Gehäuses 1 ragt ein mit der Halterung 3 verbundener Stutzen
6 heraus, der gegen einen Untergrund, an dem eine Befestigung erfolgen soll, angedrückt
wird, um dadurch eine Auslösesperre zu überwinden. Am Fuß des Griffs 4 bzw. an einer
Unterseite des Gehäuses 1 ist eine Aufnahme 7 für eine Energieversorgungseinheit (zum
Beispiel einen Akkumulator, eine Batterie oder einen Netzadapter) angebracht.
[0050] Das in Fig. 2 gezeigte Setzgerät enthält zwei Motoren:
Ein erster Motor 8 dient dazu, zwei Schwungräder 13 in Rotation zu versetzen. Wirken
die in Rotation versetzten Schwungräder 13 auf einen Schlagkörper 9 und nachfolgend
auf einen Stößel 10 ein, so wird der eigentliche Beschleunigungsvorgang des Stößels
10 auf einen in die Halterung 3 bzw. den Stutzen 6 eingesetzten Blindniet ausgelöst.
Der erste Motor 8 kann als Elektromotorausgebildet sein, der über einen Keilriemen
(nicht gezeigt in Fig. 2) die Schwungräder 13 in Rotation versetzt.
[0051] Ein zweiter Motor 18 dient dazu, die zwei Schwungräder 13 gegeneinander derart zu
bewegen, dass sie auf den Schlagkörper 9 hin zugestellt werden. Dies bedeutet, dass
im gezeigten Beispiel das obere der beiden Schwungräder 13 einer Translation in Richtung
des Schlagkörpers 9 unterzogen wird, so dass nachfolgend die beiden Schwungräder 13
gegenüberliegende Oberflächen des Schlagkörpers 9 in Eingriff nehmen, was - wenn der
erste Motor 8 den Schwungrädern 13 Rotationsenergie bereitstellt - den Setzvorgang
auslöst. Der zweite Motor 18 wird ebenfalls, und zwar in einem anderen Betriebszustand
des Setzgeräts, dazu verwendet, nach dem Eintreiben eines Blindniets in Blechplatten
oder dergleichen einen Restdorn von dem Blindniet abzuziehen und ins Innere des Setzgeräts
zurückzuziehen. Der zweite Motor 18 kann einen Elektromotor aufweisen und auf eine
dadurch angetriebene Spindel als eigentlichen Antrieb einwirken.
[0052] Der Schlagkörper 9 ist unter dem Einfluss der Schwungräder 13 in dem Gehäuse 1 entlang
seiner eigenen Längsrichtung bewegbar und weist an seinem vorderen Ende den Stößel
10 auf, dessen Ende 11 auf den Kopf eines Setzniets oder Bolzens treffen soll, der
an der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montiert ist.
[0053] Der Schlagkörper 9, dessen hinteres Ende in Fig. 2 noch sichtbar ist, ist in einer
Führung 12 gelagert und geführt, die seinen Weg bestimmt. Die Führung 12 führt zwischen
den zwei Schwungrädern 13 hindurch. Die Schwungräder 13 sind mit Hilfe von parallelen,
senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 2 verlaufenden Achsen gelagert und werden in
Richtung von Pfeilen 14 von dem Motor 8 gegenläufig angetrieben. Ihr Abstand voneinander
ist so auf den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer ersten Position
zwischen den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen beider Schwungräder
13 berührt wird. Dadurch sind die Schwungräder 13 in der Lage, ihre Drehbewegung in
eine Linearbewegung des Schlagkörpers 9 umzusetzen. Der Abstand ist ferner so auf
den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer zweiten Position zwischen
den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen der Schwungräder 13
beabstandet ist. Eine Überführung des Setzgeräts zwischen den beiden Positionen bewerkstelligt
der Motor 18.
[0054] Zum Setzen eines in der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montierten Bolzens in ein
Zielobjekt presst ein Benutzer den Stutzen 6 mit eingesetztem Bolzen gegen das Zielobjekt
und drückt die Auslösetaste(n) 5. Der Motor 8, siehe auch Fig. 10, treibt nun die
Schwungräder 13 an. Der Schlagkörper 9 und die Schwungräder 13 werden mittels des
Motors 18 in Wirkverbindung gebracht, womit der Stößel 10 in Richtung des Bolzens
beschleunigt wird. Dadurch übt der Stößel 10 eine Eintreibkraft auf den Bolzen aus,
der folglich in das Zielobjekt eingetrieben wird.
[0055] Nach dem Eintreiben des Bolzens, wofür der Stößel 10 mit seinem Ende 11 auf den Kopf
des Bolzens befördert wird, der in dem Stutzen 6 untergebracht ist, kann der Schlagkörper
9 wieder zurückgeschoben bzw. zurückgezogen werden. Hierzu kann ein Zugelement 21
dienen, das beispielsweise am hinteren Ende des Schlagkörpers 9 befestigt und aus
Gründen der Platzersparnis innerhalb des Gehäuses 1 um eine und optional mehrere Umlenkrolle(n)
20 herumgeführt ist. Wiederum mittels des Motors 18 wird der Restdorn gezogen, der
dann vollständig in das Gehäuse 1 befördert wird.
[0056] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 3 bis Fig. 21 ein vollautomatisches Nietsetzgerät
30 zur Direktmontage von Blindnieten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben.
[0057] Zunächst zeigen Fig. 3 bis Fig. 8 Querschnittsansichten des Nietsetzgeräts 30 in
unterschiedlichen Betriebszuständen. Basierend darauf wird im Weiteren ein Nietsetzzyklus
beschrieben.
[0058] Fig. 3 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einer Ausgangsstellung. Diese Ausgangsstellung entspricht
einem Betriebszustand, der eingenommen wird, nachdem in einem vorangehenden Verfahren
ein Blindniet 66 (gezeigt in Fig. 4) in zwei aneinander zu befestigende Metallplatten
62, 64 (gezeigt in Fig. 4) eingetrieben worden ist. Dabei verbleibt ein vorderes Blindnietteil
mit einem formschlüssigen Schließkopf in den nun aneinander befestigten Metallplatten
62, 64, wobei mittels Zurückziehens eines Restdorns 32 des Blindniets 66 nach dessen
Eintreiben in die Metallplatten 62, 64 an einer Sollbruchstelle 34 der Restdorn 32
von dem vorderen Blindnietteil abgetrennt wird, womit der Blindniet 66 in zwei separate
Nietteile aufgeteilt wird. Der Restdorn 32 verbleibt innerhalb des Nietsetzgeräts
30, wie in Fig. 3 gezeigt. Die Sollbruchstelle 34 des Blindniets 66 bildet den Übergang
zwischen dem in Fig. 3 dargestellten Restdorn 32 und dem bereits eingetriebenen vorderen
Blindnietteil.
[0059] Gemäß Fig. 3 steckt von einem vorherigen Setzvorgang noch der Restdorn 32 gesichert
in einer Spannzange 36 der Halterung 3. Die Spannzange 36 weist Spannbacken 38 zum
Ineingriffnehmen des Restdorns 32 auf, wobei korrespondierende Profilierungen an aneinander
anliegenden Oberflächen der Spannbacken 38 einerseits und des Restdorns 32 andererseits
für einen sicheren gegenseitigen Halt sorgen.
[0060] In dem in Fig. 3 gezeigten Betriebszustand ist eine weitere Auslösung einer Nietsetzung
unterbunden. Mittels einer Anpressdetektiereinheit 46 ist detektierbar, ob ein in
die Halterung 3 eingesetzter Blindniet 66 von einem Benutzer gegen ein Zielobjekt,
insbesondere eine Metallplatte 62, 64, gepresst wird oder nicht. Aus Sicherheitsgründen
wird nur bei erfolgreichem Detektieren eines solchen Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit
46 ein nachfolgender Setzvorgang ermöglicht. Wird das Nietsetzgerät 30 ohne eingesetzten
Blindniet 66 an ein Zielobjekt angepresst, wird eine Sicherheitshülse 88 nicht ganz
angepresst - es befindet sich ein Spalt zwischen einem Deckel 90 und der Sicherheitshülse
88. Anpresskontakte der Anpressdetektiereinheit 46 werden aber nur geschlossen, wenn
die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung des Deckels 90 gedrückt wird. Dies ist ohne
eingesetzten Blindniet 66 mechanisch verunmöglicht. Eine Nietsetzung kann in diesem
Zustand ohne eingesetzten Blindniet 66 nicht ausgelöst werden, da ein Hubmagnet 40
(am besten zu erkennen in Fig. 4) den Auslösemechanismus solange sperrt, bis der Kontakt
zwischen Kontaktelementen an der Anpressdetektiereinheit 46, die mit der Sicherheitshülse
88 wirkgekoppelt sind, geschlossen wird. Fig. 3 zeigt des Weiteren eine Rückstellfeder
92 zur Rückstellung der Sicherheitshülse 88 in eine Ausgangsposition, wenn ein Anpressen
beendet wird. Gemäß Fig. 3 ist aber ein Kontakt an der Sicherheitshülse 88 unterbrochen,
der Hubmagnet 40 befindet sich in einer Sperrstellung.
[0061] Der Stößel 10 ist gemäß Fig. 3 mittels einer mit Bezugszeichen 42 angedeuteten Stößelverrastung,
die als Klinkenmechanismus ausgebildet sein kann, gesichert. Ferner sind gemäß Fig.
3 die Schwungräder 13 in einem geöffneten Zustand. Der zugehörige Schwungradantrieb
ist ausgeschaltet.
[0062] Eine Stößelzuführung 52 ist zum Führen des Stößels 10 bzw. des mit dem Stößel 10
zusammenwirkenden Schlagkörpers 9 ausgebildet. An der Stößelzuführung 52 sind Spannfedern
54 vorgesehen, die beim späteren Verfahren einer Spindel 50 gespannt und beim Nieteintreiben
entspannt werden können, um den Stößel 10 vor einem Eingriff mit den Schwungrädern
13 vorzubeschleunigen. Die Spindel 50 ist mittels Motor 18 (insbesondere ein Elektromotor)
antreibbar, um für das Auslösen eines Nietsetzvorgangs eine lineare Spindelbewegung
zu vollführen.
[0063] Ein Drehzahlauswahlschalter 56 ist benutzerseitig betätigbar, um eine gewünschte
Betriebs- oder Solldrehzahl des Antriebsmotors 8 einzustellen. Fig. 3 zeigt im Übrigen
auch einen Keilriemen 55 des Antriebs 8. Die Drehzahl kann basierend auf Eigenschaften
(zum Beispiel Material, Dicke, Anzahl) der miteinander durch eine Nietverbindung zu
verbindenden Komponenten, im gezeigten Beispiel die Metallplatten 62, 64, eingestellt
werden.
[0064] Um nach einem vorherigen Setzvorgang einen nachfolgenden Setzvorgang vorzubereiten,
kann in das Nietsetzgerät 30 ein Folgeniet (Blindniet 66) eingesetzt werden.
[0065] Fig. 4 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der neue Blindniet 66
in Stutzen 6 eingesetzt worden ist, der Restdorn 32 bereits in einen Sammelbehälter
überführt worden ist und das Nietsetzgerät 30 an zwei durch Ausbilden einer Nietverbindung
aneinander zu befestigende Metallplatten 62, 64 als Zielobjekt für den Blindniet 66
angepresst wird.
[0066] Wie das Nietsetzgerät 30 in den in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand überführt wird,
wird im Weiteren beschrieben:
Bevor ein nachfolgender Nietsetzvorgang begonnen werden kann, wird zunächst der Restdorn
32 in eine Dornentsorgungseinheit 44 überführt, wo er gemeinsam mit einer Vielzahl
von anderen Restdornen gelagert werden kann. Hierfür wird ein neuer Blindniet 66 in
die Halterung 3 nachgeschoben, womit dieser Blindniet 66 den Restdorn 32 zu einem
Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 vorschiebt, welcher Magnethalter Magneten
zum Unterstützen der Dornentsorgung hält.
[0067] Nun wird ein in Fig. 4 nicht gezeigter Abzug 5 durch einen Benutzer ein erstes Mal
betätigt (zum Beispiel angetippt), um das Nietsetzgerät 30 zu starten, wodurch die
Schwungräder 13 in Bewegung versetzt werden. Dabei werden die Schwungräder 13 auf
eine benutzerseitig eingestellte Drehzahl in Rotation versetzt. Das Versetzen der
Schwungräder 13 in Rotation erfolgt also, wenn der Abzug 5 erstmals betätigt worden
ist, da dies das Starten des Antriebsmotors 8 zum Antreiben der Schwungräder 13 auslöst.
Der Abzug 5, der ein Abzugsbetätigungselement 58 und ein Sicherungsbetätigungselement
60 aufweist, die zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs aus Gründen der Betriebssicherheit
beide betätigt werden müssen, ist in Fig. 9 und Fig. 10 gezeigt.
[0068] Indem das Nietsetzgerät 30 an die Metallbleche 62, 64 mit einer ausreichenden Kraft
angepresst wird, wird der Kontakt in der Anpressdetektiereinheit 46 in Wirkverbindung
mit der Sicherheitshülse 88 geschlossen, und der Hubmagnet 40 gibt die Verriegelung
bzw. den Auslösemechanismus 232 (Fig. 15) frei. Ist ein Blindniet 66 in das Nietsetzgerät
30 eingesetzt, wird beim Anpressen des Nietsetzgeräts 30 auf die Metallplatten 62,
64 die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung im Deckel 90 gedrückt. Der Anpresskontakt
wird geschlossen und der Hubmagnet 40 entriegelt den Auslösemechanismus. Die eigentliche
Setzung kann nun über den Abzug 5 ausgelöst werden.
[0069] Hierfür betätigt der Benutzer nach dem erstmaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements
58 das Sicherungsbetätigungselement 60 und entsperrt dadurch eine mechanische Auslösesperre,
die zuvor das volle Durchdrücken des Abzugsbetätigungselements 58 verhindert hat.
Erst nach diesem Entsperren ist ein nochmaliges bzw. weiteres Betätigen des Abzugsbetätigungselements
58 mechanisch ermöglicht, wodurch es zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs kommt.
[0070] Infolge des nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements 58 nach der Entsperrung
wird eine erste Phase eines Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne (d.h. gemäß Fig.
4 nach links hin) ausgelöst, wofür der Motor 18 Antriebsenergie liefert. Dieses Vorschieben
der Spindel 50 bewirkt, sofern durch ein vorheriges Nachschieben eines neuen Blindniets
66 der Restdorn 32 zu dem Magnethalter vorgeschoben wurde, dass der Restdorn 32 durch
Magnete des Magnethalters weiter in den Magnethalter hinein gezogen wird.
[0071] In einer nachfolgenden zweiten Phase des Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne wird
der Restdorn 32 in dem Magnethalter festgehalten. Ferner wird ein Stößelschlitten
nach vorne gezogen und werden die Spannfedern 54 vorgespannt. Mit Energie aus dieser
Vorspannung kann der Stößel 10 später durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt
werden, bevor der Stößel 10 mittels der Schwungräder 13 einer Hauptbeschleunigung
unterzogen wird. Die Schwungräder 13 können mit bzw. über Spindelhub geschlossen werden,
d.h. aufeinander zu bewegt werden, um nachfolgend auf den Schlagkörper 9 des Stößels
10 einwirken zu können. Auslösehebel des Auslösemechanismus können vorgespannt werden.
Die Auslösehebel sind schwenkbar gelagert und kooperieren mit anderen Hebeln beim
Freigeben des Stößels 10 zum Auslösen des Setzvorgangs.
[0072] Hat die Spindel 50 ihre vorderste Position erreicht, wird in einer dritten Phase
des Spindelhubs der Restdorn 32 in die Dornentsorgungseinheit 44 entsorgt. Der Magnethalter
fährt, während des Spindelhubs, geführt durch ein wiederum in einer Kulissenführung
74 geführtes Führelement 76, nach unten und gibt eine Eintreibbahn frei, entlang der
dann der Stößel 10 bewegt werden kann, um den neu eingesetzten Blindniet 66 in die
Metallbleche 62, 64 einzutreiben. Die Kulissenführung 74 weist eine Führungsaussparung
auf, in der das Führelement 76 einsetzbar ist, das wiederum auf den Magnethalter einwirkt.
Somit ist das Führelement 76 ein Körper, der in der Kulissenführung 74 geführt werden
kann und dabei durch Steuern des Magnethalters einerseits das Vorwärtsbewegen des
Stößels 10 aktiviert oder deaktiviert und andererseits zu der Restdornentsorgung beiträgt.
[0073] Der Stößel 10 wird dann durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt. Kommt
der Stößel 10 bzw. dessen Schlagkörper 9 in den Einflussbereich der zusammengefahrenen
Schwungräder 13, so beschleunigen diese den vorbeschleunigten Stößel 10 auf eine solche
Geschwindigkeit, dass der Stößel 10 den neuen Blindniet 66 in die Metallbleche 62,
64 eintreibt.
[0074] Fig. 5 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der in die Halterung
3 eingesetzte Blindniet 66 in die miteinander zu verbindenden Metallplatten 62, 64
eingetrieben wird, indem das Ende 11 des Stößels 10 rückseitig auf den Blindniet 66
auftritt.
[0075] Wenn die Spindel 50 ausreichend weit nach vorne verfahren worden ist, erfolgt die
Auslösung der Nieteintreibung mittels eines Auslösemechanismus (siehe auch Fig. 11)
oder Auslösers 70. Dadurch wird der Stößel 10 freigegeben, und der Eintreibvorgang
wird ausgeführt. Unmittelbar nach dem Nieteintreibprozess sind die Schwungräder 13
wieder in einem offenen Zustand, d.h. sie wirken nicht mehr auf den Schlagkörper 9
ein.
[0076] Der Stößel bzw. die Stößelzuführung 52 wird dann wieder in die Ausgangslage zurückgezogen.
Das Zurückziehen des Stößels 10 in die Ausgangslage wird mittels der Feder 54 (und
mittels Federn 228, 224, siehe zum Beispiel Fig. 15), durchgeführt. Ein zugehöriges
Stößelrepetiersystem 72 ist in Fig. 9 mit Bezugszeichen 72 bezeichnet. Das Stößelrepetiersystem
72 sorgt für das Rückführen des Stößels 10 in den Ausgangszustand, nachdem ein Nieteintreibvorgang
durchgeführt worden ist. Das Stößelrepetiersystem 72 beinhaltet die Umlenkrollen 20
und das Zugelement 21, das an einem Ende an dem Schlagkörper 9 befestigbar ist und
das über die Umlenkrollen 20 nach dem Prinzip eines Seilzugs umgelenkt wird. Durch
das Vorsehen dieser Umlenkrollen 20 können das Stößelrepetiersystem 72 und infolgedessen
das gesamte Nietsetzgerät 30 kompakt ausgebildet werden.
[0077] Fig. 6 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Zustand, in dem der Stößel 10 abgebremst wird
und die Restenergie des Stößels 10 dissipiert wird. Diese Überenergie des Stößels
10 wird mittels einer Stößelbremse 48, die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
als Elastomerbremse ausgebildet ist, abgebaut. Die Stößelbremse 48 kann beim Bewegen
des Stößels 10 zum Eintreiben des Blindniets 66 kinetische Energie des Stößels 10
aufnehmen und somit als Dämpfungsglied wirken.
[0078] Durch den sich beim Eintreiben des Blindniets 66 ergebenden Eintreibweg, den das
Setzgerät 30 in Richtung der Metallbleche 62, 64 und an diese zurücklegt, muss das
Setzgerät 30 nun an den Metallblechen 62, 64 angesetzt werden bzw. an diese nachgeführt
werden, um das Ziehen des Restdorns 32 durchzuführen.
[0079] Fig. 7 zeigt, wie das Nietsetzgerät 30 nachgesetzt wird. Durch das erneute Nachsetzen wird
der Kontakt an der Sicherheitshülse 88 wieder geschlossen. Mittlerweile wurden der
Stößel 10 und die Schlagmasse bzw. der Schlagkörper 9 bereits von dem als Schnur (zum
Beispiel eine inelastische Nylonkordel oder eine Elastomerschnur) ausgebildeten Zugelement
21 repetiert, d.h. gemäß Fig. 7 nach rechts befördert, und an der jeweiligen Ausgangsposition
gesichert. Nun wird ein Dornzugprozess ausgelöst, dessen Resultat Fig. 8 zeigt.
[0080] Fig. 8 zeigt das Nietsetzgerät 30 beim Bilden eines Schließkopfs. Die Spindel 50 fährt zurück.
Die Spannbacken 38 verkeilen sich in einem profilierten Abschnitt des Blindniets 66,
so dass der Restdorn 32, d.h. der hintere Abschnitt des Blindniets 66, durch die Rücksetzbewegung
vom Rest des Blindniets 66 (der in den Metallplatten 62, 64 verbleibt) abgerissen
wird. Der Restdorn 32 wird somit gezogen und der Schließkopf gebildet. Der Dornbruch
erfolgt an der Sollbruchstelle 34. Bei dem Dornzugprozess übt das Nietsetzgerät 30
also eine gemäß Fig. 8 nach rechts wirkende Kraft auf den eingetriebenen Blindniet
66 aus, um an der Sollbruchstelle 34 ein Abbrechen des Blindniets 66 derart zu bewirken,
dass nur der Restdorn 32 im Inneren des Nietsetzgeräts 30 verbleibt, wohingegen das
vordere Blindnietteil, das die eigentliche Befestigungsfunktion bewirkt, innerhalb
der zu verbindenden Metallplatten 62, 64 verbleibt. Bei dem beschriebenen Nietsetzprozess
wird ein Schließkopf an dem innerhalb der Metallplatten 62, 64 verbleibenden Teil
des Blindniets 66 und somit eine formschlüssige Verbindung erzeugt, welche die Metallplatten
62, 64 zusammenhält.
[0081] Ein Vergleich zwischen Fig. 7 und Fig. 8 zeigt, dass in der Endphase des Setzvorgangs
das Führelement 76 innerhalb einer Führungsaussparung der Kulissenführung 74 geführt
wird. Die Spindel 50 fährt nach dem Dornziehen wieder bis nach vorne zur Ausgangsstellung.
Nach diesem Prozess ist das Nietsetzgerät 30 wieder in der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsstellung.
[0082] Fig. 9 zeigt eine räumliche Ansicht sowie einzelne Baugruppen des Nietsetzgeräts 30.
[0083] Gezeigt ist unter anderem eine Eintreibeinheit 78, die das Eintreiben des Blindniets
66 in die miteinander zu verbindenden Komponenten durch Aktivieren des oben angesprochenen
und unten noch näher beschriebenen Auslösemechanismus ermöglicht.
[0084] An die Eintreibeinheit 78 sind die Stößelzuführung 52 und eine Wippe 80 mit einem
Federpaket 82 angeschlossen. Die Wippe 80 mit dem Federpaket 82 dient als Hebelmechanismus
zum Öffnen und Schließen der Schwungräder 13 zum platzsparenden Übertragen einer Kraft
auf die Lagerung der Schwungräder 13, um diese aufeinander zu zu bewegen oder voneinander
wegzubewegen. Dadurch ist die Verstellung eines gegenseitigen Achsabstandes zwischen
den Schwungrädern 13 ermöglicht, um den Stößel 10 durch die Schwungräder 13 wahlweise
zum Nieteintreiben zu beschleunigen oder nicht. Eine Vorspannung zumindest eines der
Schwungräder 13 gegen den Stößel 10 stellt die Ausübung einer ausreichend hohen Reibungskraft
des oder der Schwungräder 13 auf den Stößel 10 sicher, wobei durch Einstellung der
Reibungskraft der Grad der Wechselwirkung eingestellt werden kann. Durch das Zwischenschalten
eines Hebelmechanismus in Form der Wippe 80 zwischen dem als Vorspannfeder fungierenden
Federpaket 82 und den Schwungrädern 13 ist auch unter engen Platzbedingungen eine
Realisierung des Antriebsmechanismus ermöglicht.
[0085] Die Dornentsorgungseinheit 44 ist an einer Dornzugeinheit 84 montierbar. Die Dornentsorgungseinheit
44 dient der Entsorgung eines Restdorns 32 eines Blindniets 66, welcher Restdorn 32
beim Setzprozess von dem Blindniet 66 abgerissen wird und innerhalb des Nietsetzgeräts
30 verbleibt. Dabei wird ein unerwünschtes Verklemmen oder Verkanten des Restdorns
32 in einem Kanal zwischen einer Montagestelle (an dem der Blindniet 66 vor dem bzw.
zum Setzen montiert wird) und einem Restdornaufnahmebehälter (der viele Restdorne
32 aufnehmen kann, die dann batchartig bzw. gruppenweise entsorgt werden können) vermieden.
Dies erfolgt dadurch, dass der Kanal mindestens und vorzugsweise teilweise mit einer
reibschlüssigen Zwangsführungsstruktur, insbesondere einem Elastomerschlauch, versehen
oder ausgekleidet ist, entlang welcher der Restdorn 32 mittels Reibschluss straff
und ohne Ausweichmöglichkeit entlang bewegt wird. Damit wird die freie Beweglichkeit
bzw. die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade des Restdorns 32 gezielt eingeschränkt,
mithin eine ein Verklemmen oder Verkippen fördernde Seitwärts- und/oder Rutschbewegung
des Restdorns 32 unterbunden.
[0086] Die Eintreibeinheit 78 und die Dornzugeinheit 84 sind lose ineinander gesteckt. An
der Eintreibeinheit 78 befinden sich Exzenterspannhebel 79, die zum Verspannen von
Eintreibeinheit 78 und Dornzugeinheit 84 umlegbar sind. Nach dem Kippen der Spannhebel
wird die Eintreibeinheit 78 über ein Gehäuse in Richtung Dornzugeinheit 84 gezogen.
Die Dornzugeinheit 84 wird dadurch gegen das Gehäuse gedrückt. Die Eintreibeinheit
78 und die Dornzugeinheit 84 können alternativ auf andere Weise miteinander gekoppelt
sein, zum Beispiel mittels einer Schraubverbindung.
[0087] Eine Steuereinheit 86 kann einen Prozessor aufweisen, der den Nietsetzvorgang des
Nietsetzgeräts 30 steuert. Die Steuereinheit 86 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Controlboard ausgeführt.
[0088] Das Stößelrepetiersystem 72 basiert auf einem unelastischen aber flexiblen Zugelement
21 (insbesondere einer Kordel) in Kombination mit einem in Fig. 9 nicht gezeigten
und separaten, beim Setzvorgang Spannenergie aufnehmenden Spannelement (insbesondere
einer Zugfeder). Damit ist ein verschleißarmes Stößelrepetiersystem 72 zum Rückholen
des Stößels 10 nach einem Setzvorgang in eine Ausgangsposition zum Vorbereiten eines
nachfolgenden weiteren Setzvorgangs geschaffen. Das unelastische aber flexible Zugelement
21 hat günstige Gleitreibungseigenschaften, wohingegen das Spannelement wirksam eine
Spannkraft aufbauen kann, wenn sich der Stößel 10 beim Setzvorgang aus seiner Ausgangsposition
wegbewegt. Dies erlaubt das Repetieren der Masse aus Stößel 10 und Schlagkörper 9
über eine große Strecke.
[0089] Mit dem Abzug 5 kann ein unbeabsichtigtes und gefährliches Auslösen eines Setzprozesses
ausgeschlossen werden, indem sichergestellt wird, dass der Setzvorgang nur ausgelöst
wird, wenn der Anwender bewusst die Abzugsmechanik betätigt. Der bewusste Auslösevorgang
erfolgt erfindungsgemäß über zwei unabhängige Betätigungselemente 58, 60. Dabei ist
das Sicherungsbetätigungselement 60 zu betätigen, damit das Abzugsbetätigungselement
58 vollständig zum Auslösen des Setzprozesses freigegeben wird, d.h. eine vorzugsweise
mechanisch wirkende Auslösesperre überwunden werden kann. Getrennt vom Abzugsbetätigungselement
58 befindet sich ein Sperrglied, welches das Abzugsbetätigungselement 58 solange blockiert,
bis das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wird. Wird das Sicherungsbetätigungselement
60 nicht betätigt, kann der Anwender durch Antippen des Abzugsbetätigungselements
58 den Antriebsmotor starten. Eine Freigabe zum Starten des Eintreibprozesses erfolgt
erst, wenn das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wurde und anschließend das
Abzugsbetätigungselement 58 ein weiteres Mal betätigt wird.
[0090] Fig. 10 zeigt eine unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3 bis Fig. 9.
[0091] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 11 bis Fig. 21 ein Auslöse- bzw. Abzugsmechanismus
232 des Setzgeräts 30 näher beschrieben.
[0092] Fig. 11 zeigt zunächst den Abschnitt des Setzgeräts 30, der den Auslösemechanismus 232 bildet.
[0093] Fig. 12 und
Fig. 13 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem verriegelten Zustand. Der rückseitig an
dem Stößel 10 angeordnete Schlagkörper 9 wird mittels einer Verriegelungsklinke 214
gehalten. Die Verriegelungsklinke 214 greift im verriegelten Zustand in eine als Verriegelungsaussparung
212 bezeichnete Nut in dem Schlagkörper 9 ein. Somit ist im gezeigten verriegelten
Zustand der Stößel 10 noch nicht verfahrbar. Die befederte Verriegelungsklinke 214
ist mit einem Stößelverriegelungshebel 222 verbunden bzw. wirkgekoppelt, der die Funktion
der Auslöseverriegelung bewerkstelligt. Der Stößelverriegelungshebel 222 ist solange
durch einen Hubmagneten 40 als Entriegelungsblockade verriegelt, bis das Setzgerät
30 mündungsseitig, d.h. an der Stelle des eingesetzten Blindniets 66, an Metallbleche
62, 64 angepresst ist und somit ein Sicherheitskreis geschlossen ist. Wie ferner in
Fig. 12 zu erkennen ist, wirkt der Stößelverriegelungshebel 222 mittels eines kulissengeführten
Hebelmechanismus mit einem Auslösehebel 208, an dem eine Zugfeder 228 montiert ist,
und mit einem Spannhebel 220 zusammen. Fig. 13 zeigt ferner, dass die Verriegelungsklinke
214 mittels einer Schraubenfeder als Klinkenbefederung 234 in Richtung der Verriegelungsaussparung
212 vorgespannt wird.
[0094] Fig. 14 und
Fig. 15 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem ersten Betriebszustand. Vor der Betätigung
eines Abzugsbetätigungselements 58 befindet sich der Auslösemechanismus in der in
Fig. 14 und Fig. 15 gezeigten Position. Ein Stößelschlitten 236 ist in einer hinteren
Position und wird über den Stößelverriegelungshebel 222, der auch den Stößel 10 und
den Schlagkörper 9 in der hinteren Position hält, arretiert. Der Hubmagnet 40 verriegelt
den Stößelverriegelungshebel 222 und verhindert somit ein Ausklinken des Stößels 10
bzw. des Schlagkörpers 9. Der Auslösehebel 208 wird mit der Zugfeder 228 in der Ausgangsposition
gehalten. Der Spannhebel 220 wird mit einer Schenkelfeder als Drehfeder 224 im Uhrzeigersinn
befedert und wird gegen einen Anschlag 240 gedrückt. Ein Anschlagwinkel ist in Fig.
15 mit Bezugszeichen 238 gekennzeichnet.
[0095] Fig. 16 und
Fig. 17 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem zweiten Betriebszustand. Falls das Nietsetzgerät
30 korrekt gegen Metallbleche 62, 64 angepresst wird und die Betätigungselemente 58,
60 betätigt sind, wird die Antriebsspindel 50 (nicht gezeigt in Fig. 16 und Fig. 17)
nach vorne bewegt. Der Hubmagnet 40 wird betätigt (wenn das Setzgerät mit eingesetztem
Blindniet 66 gegen Metallbleche 62, 64 angepresst ist) und entriegelt den Stößelverriegelungshebel
222. Die Spindel 50 schleppt zusätzlich den Stößelschlitten 236 mit. Dadurch werden
die Druckfedern 54 komprimiert, wodurch sich Vorspannung aufbaut. Der Auslösehebel
208, der an diesem drehbar gelagert ist, wird unter den Anschlagwinkel 238 entlang
gezogen. Dabei wird über eine Kurve am Auslösehebel 208 der Spannhebel 220 im Gegenuhrzeigersinn
nach unten weg gedreht. Die Schenkelfeder 224 wird somit vorgespannt und drückt über
den Spannhebel 220 den Auslösehebel 208 gegen den Anschlagwinkel 238 nach oben.
[0096] Fig. 18 und
Fig. 19 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem dritten Betriebszustand.
[0097] Hat die Spindel 50 die vordere Position erreicht, ist der Spannhebel 220 bis zum
Maximum vorgespannt. Der Auslösehebel 208 wurde unter dem Anschlagwinkel 238 hervorgezogen.
Die Schenkelfeder 224 kann sich nun entspannen und den Auslösehebel 208 im Gegenuhrzeigersinn
nach oben gegen den Stößelverriegelungshebel 222 drücken. Falls bis zu diesem Zeitpunkt
das Setzgerät 30 immer noch angepresst ist, wird der Stößelverriegelungshebel 222
nicht durch den Hubmagneten 40 gesperrt und kann somit geschwenkt werden, was den
Stößel 10 bzw. den Schlagkörper 9 freigibt.
[0098] Fig. 20 und
Fig. 21 zeigen den Auslösemechanismus 232 in noch einem anderen Betriebszustand.
[0099] In diesem Betriebszustand ist der Auslösehebel 208 durch die Drehfeder 224 über den
Spannhebel 220 gedreht worden und hat den Stößelverriegelungshebel 222 geöffnet. Der
Schlagkörper 9 ist zwischen die Schwungräder 13 geschoben worden. Sobald ein Schlittenhaken
242 den Stößelschlitten 236 ausklinkt, wird dieser über die Zugfeder 228 nach rechts
gezogen. Der Auslösehebel 208 wird oben über den Anschlagwinkel 238 gezogen, bis er
die Ausgangsposition wieder erreicht.
[0100] Mittels des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Nietsetzgeräts 30 kann folgendes Betriebsverfahren
durchgeführt werden:
Zunächst wird nach einem vorherigen Setzvorgang ein neuer Blindniet 66 in eine Mündung
des Nietsetzgeräts 30 eingesetzt, womit dieser Blindniet 66 einen Restdorn 32 zu einem
Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 schiebt. Sollte kein vorheriger Setzvorgang
stattgefunden haben, wird ein erster Blindniet 66 in die Mündung des Nietsetzgeräts
30 eingesetzt.
[0101] Dann wird das Abzugsbetätigungselement 58 zum ersten Mal betätigt, um den Motor 8
zu aktivieren und die Schwungräder 13 in Rotation und auf Betriebsdrehzahl zu bringen.
[0102] Nun wird das Nietsetzgerät 30 mit eingesetzem Blindniet 66 an die Metallbleche 62,
64 angepresst, um bei erfolgreicher Detektion des Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit
46 den Hubmagnet 40 zum Freigeben der Verriegelung der Stößelstruktur 9, 10 anzusteuern.
[0103] Dann betätigt der Benutzer das Sicherungsbetätigungselement 60, entsperrt dadurch
eine mechanische Auslösesperre, und ermöglicht daher ein nochmaliges Betätigen des
Abzugsbetätigungselements 58 zum Auslösen des Nietsetzvorgangs.
[0104] Dadurch kommt es, durch eine Spindelbewegung und einen Hebelmechanismus, zum Hineinbewegen
des Restdorns 32 weiter in das Nietsetzgerät 30, zum Vorspannen einer auf den Stößel
10 einwirkenden Vorspannfeder, zum Schließen der Schwungräder 13, zum Überführen des
Restdorns 32 in eine Dornbox, zum Vorbeschleunigen des Stößels 10 und des Schlagkörpers
9 mittels Entspannens der zuvor gespannten Vorspannfedern und schließlich zum Weiterbeschleunigen
des Stößels 10 durch Interagieren mit den rotierenden, geschlossenen Schwungrädern
13.
[0105] Der Setzvorgang wird eingeleitet, indem der Stößel 10 auf den mündungsseitig eingesetzten
Blindniet 66 auftrifft und diesen in die Metallbleche 62, 64 eintreibt. Überschüssige
Energie des Stößels 10 wird von der Stößelbremse 48 aus einem Elastomermaterial aufgenommen.
[0106] Gleich nach dem Nieteintreibprozess werden die Schwungräder 13 wieder in einen offenen
Zustand überführt.
[0107] Die Stößelstruktur 9, 10 wird mittels eines Stößelrepetiersystems 72 wieder in die
Ausgangslage zurückgezogen.
[0108] Nach erneutem Anpressen des Nietsetzgeräts 30 wird ein Dornzugprozess ausgelöst,
d.h. ein Zurückziehen des eingetriebenen Blindniets 66 in Richtung des Setzgeräts
30, wodurch ein vorderes Stück des Blindniets 66 unter Ausbildung eines Schließkopfs
in den Metallplatten 62, 64 verbleibt und diese formschlüssig zusammenhält, wohingegen
ein Restdorn 32 von dem vorderen Stück an der Sollbruchstelle 34 abgerissen wird und
in dem Nietsetzgeräts 30 verbleibt.
[0109] Nun kann der beschriebene Prozess zyklisch wiederholt werden.
[0110] Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung
94 des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Setzgeräts 30 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0111] Fig. 22 und
Fig. 23 zeigen, dass ein Stößelschlitten 116 über den Spindelhub bewegt wird. Die Spindel
50 weist am Ende ein aufgeschraubtes Verbindungsstück 118 auf. An diesem sind die
Schlepphaken 100 befestigt. Die Schlepphaken 100 sind in einem Schlittenhaken oder
Hebel 102 eingehängt. Der Schlittenhaken 102 ist wiederum über einen Drehpunkt 112
am Stößelschlitten 116 befestigt. Wird die Spindel 50 nach vorne bewegt (hier nach
links), wird der Stößelschlitten 116 nach vorne gezogen. Die Bewegung des Stößelschlittens
116 wird für die Zustellung der Schwungräder 13 eingesetzt.
[0112] In
Fig. 24 und
Fig. 25 ist eine Stößelzuführung gezeigt.
[0113] Der Stößel 10 (bzw. dessen Schlagkörper 9) steckt in einem Stößelhalter 120. Stößel
10 und Stößelhalter 120 werden mittels einer Abzugverriegelung 122 in der hinteren
Position arretiert. Durch eine Relativverschiebung zwischen Stößelhalter 120 und dem
Stößelschlitten 116 werden Druckfedern 124 gespannt. Gibt die Abzugverriegelung 122
die Stößelstruktur 9, 10 frei, werden sich die Druckfedern 124 entspannen. Somit wird
der Stößelhalter 120 mit der Stößelstruktur 9, 10 nach vorne (hier nach links) beschleunigt
und nur letztere zwischen die geschlossenen Schwungräder 13 geschoben. Zwischen den
Schwungrädern 13 wird der Stößel 10 dann auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt.
[0114] Fig. 26 bis Fig. 28 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung
94 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Während
Fig. 26 eine Gesamtansicht darstellt, zeigen
Fig. 27 und
Fig. 28 Detailansichten einer lösbaren Verzahnung zwischen Baugruppen 96, 98 (dies können
die bereits oben mit diesen Bezugszeichen beschriebenen Baugruppen, aber auch andere
Baugruppen sein) es sind auch andere Antriebe möglich) der Baugruppen-Anordnung 94.
[0115] Bei der Baugruppen-Anordnung 94 eines Setzgeräts 30, insbesondere eines Dornzugnietgeräts,
ist eine lösbare Kupplung über eine selbstklemmende Verzahnung bereitgestellt. In
dem Setzgerät 30 sind zwei Baugruppen 96, 98 verbaut. Baugruppe 96 weist keinen eigenen
Antrieb für eine Relativbewegung der Baugruppen 96, 98 zueinander auf. Baugruppe 98
besitzt einen Spindelantrieb 104, der eine lineare Bewegung ausführen kann. Die lineare
Bewegung wird in der Baugruppe 96 für eine Funktion gebraucht, die mit der Baugruppe
98 nichts gemeinsam hat. Die Funktionen, die von Baugruppen 96, 98 ausgeführt werden,
stehen beide im Zusammenhang mit der Prozedur des Setzens eines Niets.
[0116] Die Baugruppe 96 kann ihre Funktion nur mit einem Antrieb erfüllen. Die lineare Bewegungsrichtung
in Baugruppe 96 und 98, die zur Erfüllung ihrer jeweiligen Funktion erforderlich ist,
sind identisch. Die im Weiteren beschriebene Kupplungslogik besteht nun darin, dass
der Spindelantrieb 104 in Baugruppe 98 auch in Baugruppe 96 verwendet werden kann.
Die Kupplung zwischen Baugruppen 96 und 98 ist lösbar.
[0117] Baugruppe 96 setzt sich, bei Ausbilden der Kupplung, sofort in Bewegung, wenn sich
die Baugruppe 98 bewegt. Die Baugruppe 98 mit dem Spindelantrieb 104 bewegt ein zusätzliches
Teil, nämlich den Schlepphaken 100. Der Schlepphaken 100 weist eine feine Zahnung
in Form von Zähnen 106 auf. Bewegt sich der Spindelantrieb 104 in der Baugruppe 98
nach links, tauchen die Zähne 106 in die Baugruppe 96 ein. Die Zähne 106 rasten in
Zähnen 108 in einem Rasthebel 102 in Baugruppe 96 ein. Wird die Baugruppe 98 nach
dem Einrasten nach rechts bewegt, wird Baugruppe 96 über die Verzahnung, d.h. nur
infolge der form- und reibschlüssigen Ineingriffnahme der Zähne 106 mit den Zähnen
108, mitgeschleppt.
[0118] Die in obiger Weise ausgebildete Kupplung wird gelöst, indem der Rasthebel 102 gegen
eine Federkraft F
Feder im Uhrzeigersinn dreht.
[0119] Eine Teilung T der Verzahnung, d.h. ein Abstand benachbarter Zähne 106 sowie ein
Abstand benachbarter Zähne 108, ist sehr klein gewählt, zum Beispiel zwischen 0,3
mm und 1 mm (siehe Fig. 28). Deshalb rastet der Schlepphaken 100 auch dann ein, wenn
die Positionierung des Spindelantriebes 104 (es sind auch andere Antriebe möglich)
in Baugruppe 98 bei jedem Zyklus (insbesondere Setzzyklus) unterschiedlich ist, so
dass die lösbare Kupplung toleranzunempfindlich ist. Wird Baugruppe 98 in Bewegung
gesetzt, wird Baugruppe 96 spätestens nach einer Wegstrecke, die der Teilung T der
Verzahnung entspricht, eingekoppelt und mitgeschleppt (siehe Fig. 27 und Fig. 28).
Das heißt, wenn die Verzahnung Spitze auf Spitze positioniert wird, greift die Verzahnung
gemäß Fig. 27 und Fig. 28 nach 0,4 mm. Der Fehler zwischen beiden Baugruppen 96, 98
beträgt somit 0,4 mm.
[0120] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten
anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen
in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Baugruppen-Anordnung (94) für ein Setzgerät (30) zum Setzen eines Befestigungselements
(66), wobei die Baugruppen-Anordnung (94) aufweist:
eine erste Baugruppe (98) aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen;
eine zweite Baugruppe (96) aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen;
wobei die erste Baugruppe (98) und die zweite Baugruppe (96) ausgebildet sind, beim
Setzen des Befestigungselements (66) funktionell zusammenzuwirken;
wobei die erste Baugruppe (98) eine erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite
Baugruppe (96) für einen gegenseitigen Eingriff eine korrespondierende zweite Kupplungseinrichtung
(102) aufweist, welche Kupplungseinrichtungen (100, 102) eingerichtet sind, die erste
Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) derart trennbar miteinander zu kuppeln,
dass im gekuppelten Zustand bei translatorischem Bewegen von zumindest einem Teil
der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile
der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen und entlang einer translatorischen Bewegungsrichtung
mitgeschleppt wird.
2. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 1,
aufweisend eine erste Trägerstruktur (130), wobei die ersten Bauteile auf der ersten
Trägerstruktur (130) montiert sind;
aufweisend eine zweite Trägerstruktur (132), wobei die zweiten Bauteile auf der zweiten
Trägerstruktur (132) montiert sind.
3. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 2, wobei die erste Trägerstruktur (130) und/oder
die zweite Trägerstruktur (132) eine Montageplatte oder ein Montagegehäuse ist.
4. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die erste Baugruppe (98) zum Bereitstellen einer ersten Funktion beim Setzen
des Befestigungselements (66) ausgebildet ist;
wobei die zweite Baugruppe (96) zum Bereitstellen einer zweiten Funktion beim Setzen
des Befestigungselements (66) ausgebildet ist.
5. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die erste Baugruppe (98) eine erste Verbindungseinrichtung (134) zum Verbinden
von einem Teil der ersten Bauteile mit einem Setzgerätgehäuse (138) des Setzgeräts
(30) und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) bewegliches erstes Bauteil
(142) aufweist;
wobei die zweite Baugruppe (96) eine zweite Verbindungseinrichtung (130) zum Verbinden
von einem Teil der zweiten Bauteile mit dem Setzgerätgehäuse (138) und mindestens
ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) bewegliches zweites Bauteil (140) aufweist;
wobei die beweglichen Bauteile (142, 140) der Baugruppen (98, 96) mittels der Kupplungseinrichtung
(100, 102) derart kuppelbar sind, dass bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils
(142, 140) der einen Baugruppe (98, 96) das andere bewegliche Bauteil (140, 142) der
anderen Baugruppe (96, 98) mitbewegt wird.
6. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Kupplungseinrichtung
(100) und die zweite Kupplungseinrichtung (102) ausgebildet sind, mittels Ausbildens
einer insbesondere selbstklemmenden Verzahnung die erste Baugruppe (98) mit der zweiten
Baugruppe (96) trennbar zu kuppeln.
7. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 6, wobei die Verzahnung eine Sägezahnverzahnung
ist, die eine Zahnbreite kleiner als 1 mm, insbesondere kleiner als 0.7 mm, weiter
insbesondere kleiner als 0.5 mm, aufweist.
8. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Kupplungseinrichtung
einen translatorisch verschiebbar und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken (100)
mit einer Verzahnung (106) aufweist.
9. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die zweite Kupplungseinrichtung
einen schwenkbar gelagerten Hebel (102) mit einer Verzahnung (108), insbesondere zum
Eingriff in einen Schlepphaken (100) der ersten Kupplungseinrichtung, aufweist.
10. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Ansprüchen 8 und 9, wobei der Schlepphaken (100) und
der Hebel (102) derart aufeinander angepasst sind, dass mittels Bewegens von zumindest
einem Teil der ersten Baugruppe (98) in Richtung von zumindest einem Teil der zweiten
Baugruppe (96) die Verzahnung (106) des Schlepphakens (100) selbsttätig in die Verzahnung
(108) des Hebels (102) eingreift und bei nachfolgender Umkehr der Bewegungsrichtung
zumindest ein Teil der zweiten Baugruppe (96) mit zumindest einem Teil der ersten
Baugruppe (98) mitbewegt wird.
11. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, ferner aufweisend zumindest
eines der folgenden Merkmale:
die erste Baugruppe (98) ist eine Reststück-Zugeinheit, die zum Ausüben einer Zugkraft
auf ein Reststück (32) des gesetzten Befestigungselements (66) eingerichtet ist, womit
das Reststück (32) an einer Sollbruchstelle (34) von einem Setzstück (112) des gesetzten
Befestigungselements (66) abgetrennt wird, welches Setzstück (112) insbesondere in
dem Zielobjekt (62, 64) verbleiben kann;
die zweite Baugruppe (96) ist eine Eintreibeinheit, die zum Eintreiben des Befestigungselements
(66) in das Zielobjekt (62, 64) eingerichtet ist;
die Baugruppen-Anordnung (94) weist mindestens eine weitere Baugruppe des Setzgeräts
(30) auf, wobei das Kuppeln der ersten Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96)
die mindestens eine weitere Baugruppe unbeeinflusst lässt;
die erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite Kupplungseinrichtung (102) sind
eingerichtet, die erste Baugruppe (98) von der zweiten Baugruppe (96) derart zu trennen,
dass im getrennten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe (98) die zweite Baugruppe
(96) ortsfest bleibt;
die zweite Baugruppe (96) ist so ausgebildet, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen
der ersten Baugruppe (98) eines der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen
wird, aber ein anderes der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) der Bewegung
der ersten Baugruppe (98) nicht folgt;
die erste Baugruppe (98) weist eine Antriebseinrichtung (104), insbesondere einen
Linearantrieb, weiter insbesondere einen Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest
einem Teil der ersten Baugruppe (98) relativ zur anderen auf;
die zweite Baugruppe (96) ist von einem separaten Linearantrieb, insbesondere von
einem separaten Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der zweiten Baugruppe
(96), frei.
12. Setzgerät (30), insbesondere Nietsetzgerät (30), zum Setzen eines Befestigungselements
(66) in ein Zielobjekt (62, 64), wobei das Setzgerät (30) eine Baugruppen-Anordnung
(94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 zum trennbaren Kuppeln der ersten Baugruppe
(98) mit der zweiten Baugruppe (96) während des Setzvorgangs aufweist, so dass im
gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten
Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96)
mitgenommen wird.
13. Setzgerät (30) gemäß Anspruch 12,
aufweisend ein Setzgerätgehäuse (138), in dem die Baugruppen (98, 96) untergebracht
sind;
aufweisend eine erste Trägerstruktur (130), wobei die ersten Bauteile auf der ersten
Trägerstruktur (130) montiert sind;
aufweisend eine zweite Trägerstruktur (132), wobei die zweiten Bauteile auf der zweiten
Trägerstruktur (132) montiert sind;
wobei die Trägerstrukturen (130, 132) starr mit Setzgerätgehäuse (138) verbunden sind;
wobei jeweils zumindest eines der Bauteile der ersten Baugruppe (98) und der zweiten
Baugruppe (96) gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) beweglich ist.
14. Setzanordnung, aufweisend:
ein Setzgerät (30) gemäß Anspruch 12 oder 13 zum Setzen eines Befestigungselements
(66);
das Befestigungselement (66), insbesondere setzbereit an oder in dem Setzgerät (30)
montiert.
15. Verfahren zum Setzen eines Befestigungselements (66) in ein Zielobjekt (62, 64) mittels
eines Setzgeräts (30), das eine erste Baugruppe (98) aus mechanisch zusammenhängenden
ersten Bauteilen und eine zweite Baugruppe (96) aus mechanisch zusammenhängenden zweiten
Bauteilen aufweist, wobei das Verfahren aufweist:
funktionelles Zusammenwirken der ersten Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96)
beim Setzen des Befestigungselements (66);
trennbares Kuppeln einer ersten Kupplungseinrichtung (100) der ersten Baugruppe (98)
mit einer korrespondierenden zweiten Kupplungseinrichtung (102) der zweiten Baugruppe
(96) derart, dass während des Setzens des Befestigungselements (66) bei translatorischem
Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest
ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen und entlang einer
translatorischen Bewegungsrichtung mitgeschleppt wird.