(19)
(11) EP 2 823 911 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2015  Patentblatt  2015/03

(21) Anmeldenummer: 14167226.1

(22) Anmeldetag:  06.05.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B21J 15/04(2006.01)
B21J 15/16(2006.01)
B21J 15/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 06.05.2013 DE 102013208298

(71) Anmelder: Adolf Würth GmbH & Co. KG
74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Bernegger, Marco
    9552 Bronschhofen (CH)

(74) Vertreter: Dilg, Haeusler, Schindelmann Patentanwaltsgesellschaft mbH 
Leonrodstrasse 58
80636 München
80636 München (DE)

   


(54) Kinetische Kupplung von Baugruppen eines Setzgeräts zum Setzen eines Befestigungselements


(57) Baugruppen-Anordnung (94) für ein Setzgerät (30) zum Setzen eines Befestigungselements (66), wobei die Baugruppen-Anordnung (94) eine erste Baugruppe (98) aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen, und eine zweite Baugruppe (96) aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist, wobei die erste Baugruppe (98) und die zweite Baugruppe (96) ausgebildet sind, beim Setzen des Befestigungselements (66) funktionell zusammenzuwirken, wobei die erste Baugruppe (98) eine erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite Baugruppe (96) für einen gegenseitigen Eingriff eine korrespondierende zweite Kupplungseinrichtung (102) aufweist, welche Kupplungseinrichtungen (100, 102) eingerichtet sind, die erste Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) derart trennbar miteinander zu kuppeln, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Baugruppen-Anordnung, ein Setzgerät, eine Setzanordnung und ein Verfahren zum Setzen eines Befestigungselements mittels eines Setzgeräts.

[0002] Zum Setzen von Befestigungselementen wie Nägel, Bolzen oder dergleichen ist es bekannt, Geräte zu verwenden, in denen ein Stößel ruckartig vorwärtsgetrieben wird, der an dem Befestigungselement angreift und dieses in den Untergrund eintreibt. Damit der Stößel einen für das Eintreiben des Befestigungselements ausreichenden Impuls übertragen kann, soll er einerseits auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden und andererseits mit einer ausreichend großen Masse versehen oder verbunden sein. Um die hohe Geschwindigkeit zu erreichen, sind unterschiedliche Antriebsarten bekannt, beispielsweise explosionsbetriebene Geräte, in denen eine Treibladung gezündet wird. Ebenfalls bekannt sind Geräte, bei denen eine rotierende Schwungmasse mit dem Stößel über eine Kupplung verbunden ist. Bei allen Arten von Antrieben muss der Stößel wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt werden, um dann einen nächsten Befestigungsvorgang durchführen zu können.

[0003] Herkömmliche Setzgeräte haben eine Vielzahl von Baugruppen mit zugeordneten Funktionen und entsprechenden Komponenten, was zu einer komplexen, schweren und großen Anordnung führt.

[0004] EP 2,429,768 offenbart ein Setzgerät zum schlagartigen Setzen von Nägeln, Bolzen oder dergleichen, das einen Schlagkörper mit einer Schlagmasse aufweist, der über einen Stößel an dem Kopf des zu setzenden Bolzenelements angreift und dieses in den Untergrund eintreibt. Zum Antreiben des Schlagkörpers ist ein Antrieb vorgesehen, der aus zwei einen Durchgang zwischen sich bildenden Schwungrädern besteht, die gegenläufig um zwei parallele Drehachsen rotieren. Der zwischen diese Schwungräder eingeschobene Schlagkörper ist in Querrichtung etwas größer als der Abstand der Schwungräder voneinander, so dass diese mit großer Kraft an der Oberfläche des Schlagkörpers angreifen und ihn in Richtung auf den zu setzenden Bolzen beschleunigen. Nach dem Verlassen der Schwungräder schlägt der Stößel auf den Bolzen. Um den Schlagkörper zwischen den beiden Schwungrädern hindurch wieder zurückkehren zu lassen, ohne diese voneinander zu entfernen, wird der Schlagkörper um seine Längsachse gedreht, bis in eine Position, in der seine Quererstreckung kleiner ist als der Abstand zwischen den beiden Schwungrädern. Dadurch lässt er sich mit geringem Aufwand durch ein Gummiband in seine Ausgangsposition zurückziehen, wo er wieder in die ursprüngliche Winkelposition zurückgedreht wird.

[0005] DE 198 18 756 A1 offenbart ein Nietsetzgerät mit einem Antriebsmotor, der über ein Getriebe mit einer Nietsetzeinrichtung verbunden ist. Ein Schwungrad ist drehbar gelagert und drehfest an einer Kupplungsscheibe montiert. Der Antriebsmotor ist mit einer weiteren Kupplungsscheibe verbunden. Das Schwungrad mit der Kupplungsscheibe ist in axialer Richtung verschieblich. Durch ein solches Verschieben können die Kupplungsscheiben außer Eingriff geraten, wodurch das Schwungrad vom Motor entkoppelt wird. Indem die Kupplungsscheiben in Eingriff gebracht werden, wenn ein neuer Nietsetzvorgang begonnen werden soll, ist eine Kopplung zwischen dem Motor und dem Schwungrad gebildet. Beim Setzen eines Niets ist somit das Schwungrad mit dem Motor gekoppelt. Dagegen ist bei einem Rücküberführen des Nietsetzgeräts in eine Ausgangsposition vor dem Setzen eines weiteren Niets das Schwungrad von dem Motor entkoppelt, so dass der nun in entgegengesetzter Drehrichtung zu bewegende Motor nicht von dem frei weiterlaufenden Schwungrad gestört wird. Soll dann ein weiterer Niet gesetzt werden, kann das gespeicherte Drehmoment des Schwungrades zum Unterstützen des Motors genutzt werden, um einen energiesparenden Betrieb zu erreichen.

[0006] US 3 095 106 A offenbart ein Nietsetzgerät zum Setzen von Nieten, wofür ein Elektromotor die erforderliche Energie liefert. Der Elektromotor treibt eine Antriebswelle an, an deren Ende ein axial verschiebbares antreibendes Kupplungselement mit Kupplungszähnen angebracht ist. Ein angetriebenes Kupplungselement mit Kupplungszähnen kann zum Nietsetzen eine Kraft auf eine Schraube bzw. eine Mutter ausüben. Mittels Betätigens eines Auslösers kann ein Benutzer den Elektromotor und folglich die Antriebswelle und das antreibende Kupplungselement in Bewegung versetzen. Simultan wird das antreibende Kupplungselement axial nach hinten bewegt und gerät dabei mit seinen Kupplungszähnen in Eingriff mit den Kupplungszähnen des angetriebenen Kupplungselements. Diese Ineingriffnahme bewirkt eine Rotation der Schraube und somit eine Rückwärtsbewegung der Mutter. Nachdem der Niet gesetzt ist, kann das Nietsetzgerät durch Loslassen des Auslösers in seinen Ursprungszustand zurückgeführt werden, da dadurch das antreibende Kupplungselement und das angetriebene Kupplungselement außer Eingriff geraten. Eine Torsionskraft einer Feder dreht dabei die Schraube, bis die Mutter bis zu ihrer vorderseitigen Endposition bewegt worden ist.

[0007] WO 2007/043265 A1 offenbart ein Setzgerät zum Setzen von Befestigungselementen in ein Werkstück. Das Setzgerät weist einen Antriebsmotor zum Bereitstellen von Antriebsenergie, ein longitudinal bewegliches Treibersegment (mit einem Stößel zum Einwirken auf das zu setzende Befestigungselement und mit einer Zahnstange zum Übertragen von Antriebsenergie) und eine vorgespannte und mit dem Treibersegment gekoppelte Rückholfeder zum Rückholen des Treibersegments nach einem Setzvorgang auf. Ein Schwungrad ist mit einem Getriebe des Antriebsmotors in Eingriff. Mit einem Auslöser kann ein Benutzer einen Setzvorgang auslösen. Wenn ein Benutzer den Auslöser betätigt, wird der Antriebsmotor und mit ihm das Schwungrad (sowie eine Schraubenfeder) in Rotation versetzt, wohingegen ein angetriebener Rotor zunächst nicht rotiert. Hat das Schwungrad ausreichende Antriebsenergie aufgenommen, wird durch Aktivieren einer Spule ein Spulenkolben expandiert, was (nach einer komplexen Wirkkette) zu einem Ankuppeln des angetriebenen Rotors an die rotierende Schraubenfeder führt. Der angetriebene Rotor wird dann nicht nur durch den Antriebsmotor, sondern auch durch die Rotationsenergie des Schwungrads angetrieben. Da ein Ritzel des angetriebenen Rotors mit der Zahnstange des Treibersegments in Eingriff ist, führt dies zu einer linearen Bewegung des Treibersegments hin zu dem zu setzenden Befestigungselement. Nach Beendigung des Setzvorgangs wird die Energiezufuhr zu der Spule beendet, wodurch der angetriebene Rotor vom Antrieb entkoppelt wird.

[0008] WO 2010/130678 A1 offenbart ein Setzgerät, bei dem ein zu setzender Bolzen in einer Halterung montiert wird. Ein Schlagkörper, auf den ein Antrieb einwirkt, ist in seiner eigenen Längsrichtung bewegbar und weist an seinem vorderen Ende einen Stößel auf, mit dessen Ende er auf den Kopf des zu setzenden Bolzens treffen soll. Zwei Schwungräder werden von einem Elektromotor gegenförmig angetrieben und sind in der Lage, ihre Drehbewegung in eine Linearbewegung des Schlagkörpers umzusetzen.

[0009] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein weiter verbessertes System zum Setzen eines Befestigungselements bereitzustellen.

[0010] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Weitere Ausführungsbeispiele sind in den abhängigen Ansprüchen gezeigt.

[0011] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Baugruppen-Anordnung für ein Setzgerät (zum Beispiel ein Nietsetzgerät) zum Setzen eines Befestigungselements (zum Beispiel eines Niets) geschaffen, wobei die Baugruppen-Anordnung eine erste Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen, und eine zweite Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist (wobei die ersten Bauteile von den zweiten Bauteilen vorzugsweise mechanisch trennbar sind), wobei die erste Baugruppe und die zweite Baugruppe ausgebildet sind, beim Setzen des Befestigungselements funktionell zusammenzuwirken, wobei die erste Baugruppe eine erste Kupplungseinrichtung und die zweite Baugruppe für einen gegenseitigen Eingriff eine korrespondierende zweite Kupplungseinrichtung aufweist, welche Kupplungseinrichtungen eingerichtet sind, die erste Baugruppe mit der zweiten Baugruppe derart trennbar miteinander zu kuppeln, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (d.h. bei Bewegen der gesamten ersten Baugruppe, oder alternativ bei Bewegen von nur einem Teil der ersten Baugruppe, während ein verbleibender Rest der ersten Baugruppe nicht bewegt wird) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe mitgenommen (insbesondere entlang einer translatorischen Bewegungsrichtung mitgeschleppt) wird (d.h. die gesamte zweite Baugruppe mitgenommen wird, oder alternativ nur ein Teil der zweiten Baugruppe mitgenommen wird, während ein verbleibender Rest der zweiten Baugruppe nicht mitgenommen wird).

[0012] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Setzgerät, insbesondere ein Nietsetzgerät, zum Setzen eines Befestigungselements in ein Zielobjekt bereitgestellt, wobei das Setzgerät eine Baugruppen-Anordnung mit den oben beschriebenen Merkmalen zum trennbaren Kuppeln der ersten Baugruppe mit der zweiten Baugruppe während des Setzvorgangs aufweist, so dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe mitgenommen wird.

[0013] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Setzanordnung bereitgestellt, die ein Setzgerät mit den oben beschriebenen Merkmalen zum Setzen eines Befestigungselements und das Befestigungselement aufweist, das insbesondere setzbereit an oder in dem Setzgerät montiert sein kann.

[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Setzen eines Befestigungselements in ein Zielobjekt mittels eines Setzgeräts, das eine erste Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen und eine zweite Baugruppe aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist, geschaffen, wobei bei dem Verfahren die erste Baugruppe mit der zweiten Baugruppe beim Setzen des Befestigungselements funktionell zusammenwirkt, und die erste Kupplungseinrichtung der ersten Baugruppe mit einer korrespondierenden zweiten Kupplungseinrichtung der zweiten Baugruppe derart trennbar gekuppelt wird, dass während des Setzens des Befestigungselements bei Bewegen mindestens eines Teils der ersten Baugruppe mindestens ein Teil der zweiten Baugruppe mitgenommen wird.

[0015] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "Baugruppe" insbesondere ein funktioneller Block eines Setzgeräts verstanden, der als Ganzes eine zugeordnete Funktion ausübt, die mit Einzelteilen davon allein nicht bereitgestellt werden kann. Eine solche Baugruppe kann eine strukturell zusammenhängende und als Ganzes oder zum Teil bewegbare physische Struktur sein.

[0016] Im Rahmen dieser Anmeldung wird unter einer "beim Setzen des Befestigungselements funktionell zusammenwirken" insbesondere verstanden, dass jede der ersten Baugruppe und der zweiten Baugruppe bei der Prozedur des Setzens des Befestigungselements Teilfunktionen leistet, die für das erfolgreiche Setzen unerlässlich sind. Somit kann bei dem Setzgerät das Setzen nur durchgeführt werden, wenn beide Baugruppen ihre jeweilige Teilfunktion erfüllen. Insbesondere kann eine der Funktionen (zum Beispiel Ziehen eines Dorn eines in ein Zielobjekt eingetriebenen Niets) auf der anderen (zum Beispiel Eintreiben des Blindniets in das Zielobjekt) aufbauen, d.h. nur erfolgreich durchgeführt werden, wenn zuvor die andere schon erfolgreich durchgeführt worden ist.

[0017] Erfindungsgemäß ist eine reversibel kuppelbare Anordnung zweier Baugruppen in einem Setzgerät geschaffen, die selektiv voneinander trennbar oder mechanisch-kinetisch miteinander koppelbar sind. Im gekoppelten Zustand kann mindestens ein Teil einer aktiv bewegten Baugruppe, mindestens einen Teil der anderen Baugruppe mitnehmen und mitschleppen, so dass ein Antriebsmechanismus der ersten Baugruppe betreibbar ist, wahlweise nur die erste Baugruppe oder alternativ die erste Baugruppe gemeinsam mit der zweiten Baugruppe zu bewegen. Dadurch kann die Anzahl von Antriebskomponenten des Setzgeräts gering gehalten werden. Ein solches Setzgerät, das als portables Handgerät ausgebildet bzw. mittels einer an dem Setzgerät vorgesehenen Stromversorgungseinheit (zum Beispiel ein Akkumulator oder ein Batteriepack) stromnetzunabhängig einsetzbar sein kann, kann daher benutzerfreundlich, kompakt und leichtgewichtig ausgebildet sowie mit geringem Energieverbrauch betreibbar sein.

[0018] Ein geradliniges Mitschleppen einer Komponente durch eine andere geradlinig bewegte Komponente im Zustand zweier ein Eingriff befindlicher Kupplungseinrichtungen hat den Vorteil, dass bei geringem Energiebedarf eine konstruktiv einfache und kompakte Baugruppen-Anordnung bereitgestellt wird.

[0019] Im Weiteren werden zusätzliche exemplarische Ausführungsbeispiele der Baugruppen-Anordnung, des Setzgeräts, der Setzanordnung und des Verfahrens beschrieben.

[0020] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Baugruppen-Anordnung eine erste Trägerstruktur aufweisen, wobei die ersten Bauteile auf der ersten Trägerstruktur montiert sind, und kann eine zweite Trägerstruktur aufweisen, wobei die zweiten Bauteile auf der zweiten Trägerstruktur montiert sind. Somit kann eine Baugruppe auch dadurch strukturell definiert sein, dass deren Bauteile alle an der gemeinsamen jeweiligen Trägerstruktur angebracht sind. Die beiden Trägerstrukturen können voneinander separat sein. Ein Teil der jeweiligen Bauteile kann an der jeweiligen Trägerstruktur untrennbar fixiert sein, wohingegen ein anderer Teil gegenüber der Trägerstruktur bewegbar sein kann.

[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann oder können die erste Trägerstruktur und/oder die zweite Trägerstruktur eine Montageplatte oder ein Montagegehäuse sein. Zum Beispiel können die Bauteile einer Eintreibeinheit des Setzgeräts an einer gemeinsamen ebenen Montageplatte montiert sein. Die Bauteile einer Dornzugeinheit des Setzgeräts können an einem gegossenen Montagegehäuse angebracht sein.

[0022] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine erste Verbindungseinrichtung (am Beispiel eine Schraubverbindung, eine Steckverbindung oder eine Klebeverbindung) zum Verbinden von einem Teil der ersten Bauteile mit einem Setzgerätgehäuse des Setzgeräts und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse bewegliches erstes Bauteil aufweisen. Die zweite Baugruppe kann entsprechend eine zweite Verbindungseinrichtung zum Verbinden von einem Teil der zweiten Bauteile mit dem Setzgerätgehäuse und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse bewegliches zweites Bauteil aufweisen. Die beweglichen Bauteile der Baugruppen können mittels der Kupplungseinrichtung derart kuppelbar sein, dass bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils der einen Baugruppe das andere bewegliche Bauteil der anderen Baugruppe mitbewegt wird, obwohl die Trägerstrukturen an dem Setzgerätgehäuse immobilisiert sind. Gemäß dieser Ausgestaltung können beide Trägerstrukturen der Baugruppen an einem Außengehäuse des Setzgeräts, d.h. dem Setzgerätgehäuse, fixiert sein. Bezogen auf die Trägerstrukturen und das Setzgerätgehäuse kann ein erstes Bauteil der ersten Baugruppe durch ein zweites Bauteil der zweiten Baugruppe gegenüber dem Setzgerätgehäuse und gegenüber den Trägerstrukturen in Bewegung versetzt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die erste Kupplungseinrichtung und die zweite Kupplungseinrichtung ausgebildet sein, mittels Ausbildens einer insbesondere selbstklemmenden Verzahnung die erste Baugruppe mit der zweiten Baugruppe trennbar zu kuppeln. Die erste Baugruppe kann einen ersten Zahnabschnitt mit einer Vielzahl von Zähnen aufweisen, und die zweite Baugruppe kann einen auf den ersten Zahnabschnitt angepassten zweiten Zahnabschnitt mit einer Vielzahl von Zähnen aufweisen. Der erste Zahnabschnitt und der zweite Zahnabschnitt können dann form- und kraftschlüssig miteinander in Eingriff gebracht werden, um eine ausreichend starke Haltekraft zu übertragen, die ein Mitschleppen der zweiten Baugruppe durch die erste Baugruppe ermöglicht. Ein einfaches Aushaken von einem der Zahnabschnitte aus dem jeweils anderen Zahnabschnitt kann schnell und fehlerrobust eine kinetisch-mechanische Entkoppelung der beiden Baugruppen bewerkstelligen. Dabei kann die Verzahnung (d.h. das gegenseitige Ineingriffnehmen der Zähne der beiden Zahnabschnitte) derart erfolgen, dass, wenn die Verzahnung ausgebildet wird, die selbstklemmende Wirkung die beiden Baugruppen miteinander so stark koppelt, dass die eine Baugruppe die andere Baugruppe bloß aufgrund des Form- und Reibschlusses der selbstklemmenden Verzahnung mitnimmt. Dadurch ist die lösbare Baugruppenkupplung über eine Verzahnung realisierbar, die sich selbst verkeilt, wenn eine Zuglast auf die Kupplung wirkt.

[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Verzahnung eine Sägezahnverzahnung sein, die eine Teilung oder Zahnbreite (d.h. ein Abstand von Maximum zu Maximum oder ein Abstand von Minimum zu Minimum benachbarter Zähne) kleiner als ungefähr 1 mm, insbesondere kleiner als ungefähr 0.7 mm, weiter insbesondere kleiner als ungefähr 0.5 mm hat. Damit ist eine Toleranzunempfindlichkeit der Verbindung durch eine ausreichend feine Zahnteilung sichergestellt. Die Anzahl der Zähne an jeder der Kupplungseinrichtungen kann größer als fünf, vorzugsweise größer als zehn sein.

[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine Antriebseinrichtung, insbesondere einen Linearantrieb, weiter insbesondere einen Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe aufweisen. Die Antriebseinrichtung kann von einem Elektromotor oder dergleichen mit Energie versorgt werden. Eine solche Energieversorgungseinheit kann an geeigneter Stelle angebracht sein (zum Beispiel auf der ersten Baugruppe oder auf der zweiten Baugruppe), wohingegen die Antriebseinrichtung auf der ersten Baugruppe angeordnet ist und die zweite Baugruppe mit mechanischer Bewegungsenergie mitversorgen kann. Die zweite Baugruppe kann also von einem separaten Linearantrieb, insbesondere von einem separaten Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der zweiten Baugruppe frei sein. Dadurch ist es möglich, die Baugruppen-Anordnung und das Setzgerät kompakt auszubilden, da zum Betreiben beider Baugruppen eine einzige Antriebseinrichtung ausreichend ist. Auch ist durch diese Ausgestaltung ein energiesparender Betrieb möglich, was insbesondere bei einem portablen Handgerät, als welches das Setzgerät ausgebildet sein kann, äußerst vorteilhaft ist. Dadurch ist eine baugruppenübergreifende Nutzung eines Antriebes mittels eines hakenähnlichen Zwischenteils oder dergleichen ermöglicht.

[0025] Bei dem Setzgerät können zwei Motoren vorgesehen sein. Ein erster Motor kann Schwungräder in Rotation versetzen, die nachfolgend auf einen Stößel einwirken, womit der eigentliche Beschleunigungsvorgang des Stößels ausgelöst werden kann. Ein zweiter Motor dient dazu, die zwei Schwungräder translatorisch auf den Schlagkörper zuzustellen. Der zweite Motor kann ebenfalls, in einem anderen Betriebszustand des Setzgeräts, dazu verwendet werden, nach dem Eintreiben eines Blindniets in Blechplatten oder dergleichen einen Restdorn von dem Blindniet abzuziehen und ins Innere des Setzgeräts zurückzuziehen. Der zweite Motor kann auf eine dadurch angetriebene Spindel als eigentlichen Antrieb einwirken. Beide Motoren können auf der Eintreibeinheit des Setzgeräts montiert sein. Der Spindelantrieb kann dagegen auf der Dornzugeinheit angeordnet sein und auf die Eintreibeinheit einwirken.

[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Kupplungseinrichtung einen (längs-)verschiebbar und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken mit einer Verzahnung aufweisen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Kupplungseinrichtung einen schwenkbar gelagerten Hebel mit einer Verzahnung aufweisen. Alternativ kann auch die zweite Kupplungseinrichtung den verschiebbar und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken und die erste Kupplungseinrichtung den schwenkbar gelagerten Hebel aufweisen. Wenn der Schlepphaken und der schwenkbar gelagerte Hebel mit ihren Verzahnungen in Wirkverbindung gebracht werden, wird automatisch eine selbstklemmende Verbindung ausgebildet. Der zum Beispiel nur längsverschiebbar gelagerte Schlepphaken kann dabei durch eine longitudinale Bewegung in Eingriff mit dem schwenkbar gelagerten Hebel gebracht werden, der bei Angreifen des Schlepphakens eine leichte Drehbewegung vollführen kann, womit die Verzahnungen von Schlepphaken und Hebel selbsttätig in Eingriff geraten. Mit anderen Worten kann das Ausbilden der Verzahnung ohne aktives Steuern einer Schwenkbewegung des Hebels erfolgen, sondern infolge einer entsprechenden Formanpassung des Schlepphakens und des Hebels derart, dass beim Längsverfahren des Schlepphakens dieser mittels einer geneigten Frontrampe (die an dem Hebel und/oder an dem Schlepphaken vorgesehen sein kann) den Hebel kontaktiert. Dann fahren Hebel und Schlepphaken aneinander entlang der geneigten Frontrampe ab, wodurch der Hebel geschwenkt wird und beim Weiterfahren mit Zähnen des Schlepphakens verzahnt wird.

[0027] Ein einfaches Zurückschwenken des schwenkbar gelagerten Hebels kann dann ausgehend von einem solchen Eingriffszustand eine Entkopplung von Hebel und Schlepphaken initiieren, da durch das Wegschwenken des Hebels die selbstklemmende Verzahnung reversibel aufgehoben wird.

[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann mittels bloßen Bewegens, insbesondere mittels bloßen schwenkfreien Längsbewegens, von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe in Richtung der zweiten Baugruppe die Verzahnung des Schlepphakens selbsttätig in die Verzahnung des Hebels eingreifen. Bei nachfolgender Umkehr der Bewegungsrichtung (d.h. wenn die zum Kuppeln in eine Richtung bewegte erste Baugruppe angehalten wird und dann in die Gegenrichtung zurückbewegt wird) wird zumindest ein Teil der zweiten Baugruppe dann mit zumindest einem Teil der ersten Baugruppe mitbewegt. Ein Ankoppeln der beiden Baugruppen erfolgt dadurch lediglich durch das Hinfahren des Schlepphakens zu dem Hebel und durch, nach Ausbilden der Verzahnungskopplung, nachfolgendes Wegfahren des Schlepphakens, wobei letzterer den Hebel und somit die zweite Baugruppe mitnimmt.

[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe zum Bereitstellen einer ersten Funktion beim Setzen des Befestigungselements ausgebildet sein. Die zweite Baugruppe kann zum Bereitstellen einer zweiten Funktion beim Setzen des Befestigungselements ausgebildet sein. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Baugruppe eine Reststück-Zugeinheit sein, die als die erste Funktion zum Ausüben einer Zugkraft auf ein Reststück (zum Beispiel eines Dorns) des eingetriebenen Befestigungselements (zum Beispiel eines Blindniets) eingerichtet ist, womit das Reststück an einer Sollbruchstelle von einem Setzstück (zum Beispiel einem Vorderabschnitt eines Blindniets, welcher Vorderabschnitt in dem Zielobjekt verbleibt und dort einen Schließkopf bildet) des gesetzten Befestigungselements abgetrennt wird, welches Setzstück in dem Zielobjekt verbleibt. Eine solche Reststück-Zugeinheit (auch Dornzug oder Dornzugeinheit genannt) kann entgegengesetzt zu der Setzrichtung des Blindniets an dem gesetzten Blindniet ziehen, um eine Abtrennung an der Sollbruchstelle zu erzielen. Eine solche Reststück-Zugeinheit kann einen Spindelantrieb aufweisen, der zum Beispiel für die Bereitstellung der Dornzug-Funktion bewegt werden kann.

[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Baugruppe eine Eintreibeinheit sein, die als die zweite Funktion zum Eintreiben des Befestigungselements in das Zielobjekt eingerichtet ist. Zum Eintreiben können Schwungräder in Rotation versetzt werden. Ein Stößel kann zunächst vorbeschleunigt werden. Zumindest eines der Schwungräder kann bewegt bzw. verschoben werden, so dass die Schwungräder dann reibschlüssig an eine Stößelstruktur (die von dem Stößel und einem damit verbundenen Schlagkörper gebildet sein kann) angreifen. Rotationsenergie der Schwungräder wird dadurch auf den Stößel übertragen, der mit dieser Antriebsenergie weiterbeschleunigt wird, so dass er auf einen rückseitigen Endabschnitt eines zu setzenden Befestigungselements, insbesondere eines Niets, befördert wird. Dadurch wird der Blindniet in ein Zielobjekt, insbesondere in zwei aneinander zu befestigende Metallbleche, eingetrieben. Die Eintreibeinheit kann von einem eigenen Spindelantrieb frei sein und kann beim Erfüllen der ihr zugeordneten Eintreib-Funktion zeitweise bzw. in einem entsprechenden Betriebsmodus (d.h. wenn die Kupplung mit der Reststück-Zugeinheit ausgebildet ist) von dem Spindelantrieb der Reststück-Zugeinheit mitbewegt werden.

[0031] Beim Betrieb des Setzgeräts wird chronologisch zuerst die Funktion des Eintreibens des Befestigungselements in das Zielobjekt erfüllt und nachfolgend die Funktion des Ausübens der Zugkraft auf das Reststück zum Abtrennen desselben von einem Setzstück des Befestigungselements. Erst die Zusammenwirkung beider Funktionen erlaubt die Vollendung des vollständigen Setzvorgangs. Der Spindelantrieb der Reststück-Zugeinheit, welcher der Eintreibeinheit zeitweise zugeschaltet sein kann und somit wahlweise baugruppenintern oder baugruppenübergreifend wirken kann, kann zu der Gesamtfunktion beitragen.

[0032] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Baugruppen-Anordnung mindestens eine weitere Baugruppe aufweisen, wobei das Kuppeln der ersten Baugruppe mit der zweiten Baugruppe die mindestens eine weitere Baugruppe unbeeinflusst lässt. Neben den beiden genannten Baugruppen kann ein Setzgerät eine Anzahl weiterer Baugruppen aufweisen, zum Beispiel einen Abzug, ein Stößelrepetiersystem, eine Steuereinheit, etc. Diese weiteren Baugruppen eines Setzgeräts können unabhängig von dem Kopplungsmechanismus der Erfindung getrieben werden. Das Lösen (und das Herstellen) der Kupplung kann somit unabhängig von angrenzenden Baugruppen erfolgen.

[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können die erste Kupplungseinrichtung und die zweite Kupplungseinrichtung eingerichtet sein, die erste Baugruppe von der zweiten Baugruppe derart zu trennen, dass im getrennten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe die zweite Baugruppe ortsfest bleibt, d.h. nicht mitgenommen wird. Somit können die beiden Baugruppen selektiv voneinander kinematisch entkoppelt werden und dann völlig unabhängig voneinander betrieben werden.

[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die zweite Baugruppe so ausgebildet sein, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe eine erste Komponente der zweiten Baugruppe mitgenommen wird, aber eine zweite Komponente der zweiten Baugruppe der Bewegung der ersten Baugruppe nicht folgt. Somit kann beim Kuppeln der Baugruppen auch nur ein Teilabschnitt, enthaltend oder bestehend aus der ersten Komponente, der Bewegung der ersten Baugruppe folgen, wohingegen eine andere Komponente der zweiten Baugruppe ortsfest verbleibt. Zum Beispiel können auch im gekuppelten Betriebszustand Montageplattformen beider Baugruppen ortsfest verbleiben und nur darauf beweglich angeordnete Komponenten bewegt werden. Es müssen die Baugruppen somit nicht als Ganzes bewegt werden.

[0035] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine Baugruppen-Anordnung eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 2 zeigt schematisch einen Schnitt durch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 3 bis Fig. 8 zeigen Querschnittsansichten eines Setzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in unterschiedlichen Betriebszuständen.

Fig. 9 zeigt eine räumliche oberseitige Ansicht des Setzgeräts gemäß Fig. 3 bis Fig. 8 und eine Ansicht von einzelnen Baugruppen dieses Setzgeräts.

Fig. 10 zeigt eine räumliche, unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3 bis Fig. 9.

Fig. 11 bis Fig. 21 zeigen einen Auslösemechanismus eines Nietsetzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Setzgeräts gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 26 bis Fig. 28 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.



[0036] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.

[0037] Fig. 1 zeigt schematisch ein Nietsetzgerät 30 zum Setzen eines Blindniets 66 in ein in Fig. 1 nicht gezeigtes Zielobjekt, zum Beispiel zwei aneinander zu befestigende Metallplatten.

[0038] Ein bewegbarer Stößel 10 des Setzgeräts 30 ist mit einem Schlagkörper 9 wirkverbunden und kann mit Hilfe von Schwungrädern 13 beschleunigt werden. Wird der Stößel 10 ausgehend von dem in Fig. 1 gezeigten Betriebszustand nach links hin beschleunigt, so trifft ein Ende 11 des Stößels 10 auf eine rückseitige Stirnfläche des Blindniets 66 auf, womit dieser in die aneinander zu befestigenden Metallbleche eingetrieben wird. Die Schwungräder 13 können durch einen Elektromotor 8,der in einer Eintreib-Baugruppe 96 untergebracht sein kann, gegenläufig in Rotation versetzt werden, wie mit Pfeilen 14 veranschaulicht. Die Schwungräder 13 können (wie in Fig. 1 gezeigt) in einem Abstand von dem Schlagkörper 9 angeordnet sein und wirken auf den Schlagkörper 9 dann nicht ein. Die Schwungräder 13 können aber auch aufeinander zu bewegt werden (dies kann durch einen anderen Elektromotor (nicht gezeigt) bewerkstelligt werden, der auch in der Eintreib-Baugruppe 96 untergebracht sein kann und einen in einer Dornzug-Baugruppe 98 angeordneten Spindelantrieb 104 mit Energie versorgen kann, wobei der Spindelantrieb 104 dann der eigentliche mechanische Antrieb zum Zustellen der Schwungräder 13 ist) und beschleunigen dann reibschlüssig den Schlagkörper 9 und infolgedessen den Stößel 10, womit das Setzen des Blindniets 66 ausgelöst wird.

[0039] Nach dem Setzen des Blindniets 66 wird ein Restdorn 32 an einer Sollbruchstelle 34 von einem Setzstück 110 abgetrennt, das in den aneinander zu befestigenden Metallplatten verbleibt. Hierfür wird eine gemäß Fig. 1 nach rechts wirkende Zugkraft mittels des Setzgeräts 30 ausgeübt. Dies kann ebenfalls durch den anderen Elektromotor bewerkstelligt werden, wobei wiederum der Spindelantrieb 104 dann der eigentliche mechanische Antrieb für das Dornziehen ist.

[0040] Das Nietsetzgerät 30 enthält eine Baugruppen-Anordnung 94, bei der eine Dornzug-Baugruppe 98 mit einer Eintreib-Baugruppe 96 wahlweise klemmend gekuppelt oder entkuppelt werden kann. Das Kuppeln der Eintreib-Baugruppe 96 und der Dornzug-Baugruppe 98 erfolgt während einer Teilprozedur des Setzvorgangs des Blindniets 66 derart, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen eines Teils der Dornzug-Baugruppe 98 auch ein Teil der Eintreib-Baugruppe 96 mitgenommen wird. Im entkuppelten Zustand dagegen bewegen sich Komponenten der Dornzug-Baugruppe 98 und der Eintreib-Baugruppe 96 unabhängig voneinander.

[0041] Die Eintreib-Baugruppe 96 steuert bzw. bewerkstelligt die Stößelbeschleunigung und somit den Eintreibvorgang des Blindniets 66 in die aneinander zu befestigenden Metallbleche, bzw. trägt dazu bei. Die Dornzug-Baugruppe 98 steuert bzw. bewerkstelligt nach dem Eintreiben das rückseitige Abtrennen des Restdorns 32 von dem Setzstück 110 des Blindniets 66 und entsorgt bzw. lagert den abgetrennten Restdorn 32 dann in dem Setzgerät 30, bzw. trägt dazu bei.

[0042] Bauteile der Dornzug-Baugruppe 98 sind auf einem Montagegehäuse montiert, das schematisch als Dornzug-Trägerstruktur 130 gezeigt ist. Bauteile der Eintreib-Baugruppe 96 sind auf einer Montageplatte montiert, das schematisch als Eintreib-Trägerstruktur 132 gezeigt ist. Die Dornzug-Baugruppe 98 hat eine erste Verbindungsstruktur 134 zum Verbinden von einem Teil von deren Bauteilen mit einem Setzgerätgehäuse 138 als Außengehäuse des Setzgeräts 30. Ein schematisch gezeigtes Bauteil 142 der Dornzug-Baugruppe 98 ist mit einer Kupplungseinrichtung 100 gegenüber dem Setzgerätgehäuse 138 beweglich. Die Eintreib-Baugruppe 96 hat eine zweite Verbindungsstruktur 136 zum Verbinden von einem Teil von deren Bauteilen mit dem Setzgerätgehäuse 138. Ein schematisch gezeigtes Bauteil 140 der Eintreib-Baugruppe 96 ist mit einer Kupplungseinrichtung 102 gegenüber dem Setzgerätgehäuse 138 beweglich. Dadurch sind die beweglichen Bauteile 142, 140 der Baugruppen 98, 96 mittels der Kupplungseinrichtungen 100, 102 derart kuppelbar, dass bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils 142 oder 140 der einen Baugruppe 98 oder 96 das andere bewegliche Bauteil 140 oder 142 der anderen Baugruppe 96 oder 98 mitbewegt wird.

[0043] Bei dem Setzprozess dient die Eintreib-Baugruppe 96 dazu, den Stößel 10 gemäß Fig. 1 nach links auf den Niet 66 hin zu beschleunigen, wohingegen die Dornzug-Baugruppe 98 bei dem Dornzugprozess dazu dient, den Restdorn 32 von dem Setzstück 110 an der Sollbruchstelle 34 abzulösen, indem an dem gesetzten Blindniet 66 eine gemäß Fig. 1 nach rechts wirkende Kraft ausgeübt wird.

[0044] Fig. 1 zeigt, dass nur die Dornzug-Baugruppe 98 einen Linearantrieb in Form eines Spindelantriebs 104 aufweist, wohingegen die Eintreib-Baugruppe 96 keinen eigenen, separaten Linearantrieb in Form eines Spindelantriebs hat, allerdings die beiden oben genannten Elektromotoren aufweist.

[0045] Der Spindelantrieb 104 kann so aktiviert werden, dass zum Dornziehen eine Kraft auf den Restdorn 32 gemäß Fig. 1 nach rechts hin ausgeübt wird. In diesem Zustand können die Eintreib-Baugruppe 96 und die Dornzug-Baugruppe 98 voneinander mechanisch entkuppelt sein.

[0046] Während des Prozesses des Eintreibens eines Blindniets 66 in die Metallplatten hingegen, durchgeführt mittels der Eintreib-Baugruppe 96, kann der Spindelantrieb 104 der Dornzug-Baugruppe 98 nun eingesetzt werden, um in der Eintreib-Baugruppe 96 eine Antriebsfunktion zu erfüllen. Dies kann derart erfolgen, dass der Spindelantrieb 104 der Dornzug-Baugruppe 98 im gekuppelten Zustand zum Bewegen von Komponenten der Eintreib-Baugruppe 96 eingesetzt werden kann. Dafür ist zuvor eine mechanisch-kinetische Kupplung zwischen der Eintreib-Baugruppe 96 und der Dornzug-Baugruppe 98 auszubilden. Hierzu sind Kupplungseinrichtungen 100, 102 vorgesehen, die es erlauben, die Dornzug-Baugruppe 98 selektiv mit der Eintreib-Baugruppe 96 so zu koppeln, dass bei Bewegen eines Teils der Dornzug-Baugruppe 98 auch ein mittels des Spindelantriebs 104 zu bewegender Teil der Eintreib-Baugruppe 96 mitbewegt wird.

[0047] Die Kupplungseinrichtungen 100, 102 sind als Schlepphaken 100 der Dornzug-Baugruppe 98 und als Schwenkhebel 102 der Eintreib-Baugruppe 96 ausgebildet, wobei eine selbstklemmende Verzahnung zwischen Zähnen 106 an dem Schlepphaken 100 einerseits und darauf angepassten Zähnen 108 an dem schwenkbaren Hebel 102 andererseits hergestellt werden kann. Der Schlepphaken 100 ist längsverschiebbar, aber nicht schwenkbar ausgebildet. Dies ist durch einen horizontalen Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet. Dagegen ist der Hebel 102 schwenkbar ausgebildet, was mit einem gebogenen Doppelpfeil in Fig. 1 angedeutet ist. Wenn die Dornzug-Baugruppe 98 samt Schlepphaken 100 gemäß Fig. 1 nach links bewegt wird, geraten die Zähne 106 des Schlepphakens 100 selbsttätig in eine selbstklemmende Verbindung mit den Zähnen 108 des schwenkbaren Hebels 102. Wird nach Ausbilden dieser selbstklemmenden Verzahnung nachfolgend der Schlepphaken 100 samt Dornzug-Baugruppe 98 gemäß Fig. 1 nach rechts bewegt, nimmt der Schlepphaken 100 den Hebel 102 aufgrund der selbstklemmenden Verzahnung mit.

[0048] Wird, zum Beispiel gesteuert durch eine Steuereinheit des Setzgeräts 30, der Haken 102 ausgehend von diesem gekuppelten Zustand nach oben wegschwenkt, wird die selbstklemmende Verzahnung aufgehoben und die Eintreib-Baugruppe 96 bewegt sich ohne Dornzug-Baugruppe 98. Mit anderen Worten ist in diesem Zustand eine selektive Entkopplung von Eintreib-Baugruppe 96 und Dornzug-Baugruppe 98 vorgenommen.

[0049] Fig. 2 zeigt schematisch ein Setzgerät gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung, das ein Gehäuse 1 aufweist. Das Gehäuse 1 weist ein Vorderende 2 auf, in dem eine Halterung 3 für einen zu setzenden Bolzen bzw. einen zu setzenden Blindniet angeordnet ist. Das Gehäuse 1 enthält einen Griff 4, an dem ein Benutzer angreifen kann. Am Griff 4 ist eine Auslösetaste 5 bzw. sind mehrere Auslösetasten 5 angeordnet, mit deren Hilfe der Benutzer einen Setzvorgang auslösen und damit durchführen kann. Aus dem Vorderende 2 des Gehäuses 1 ragt ein mit der Halterung 3 verbundener Stutzen 6 heraus, der gegen einen Untergrund, an dem eine Befestigung erfolgen soll, angedrückt wird, um dadurch eine Auslösesperre zu überwinden. Am Fuß des Griffs 4 bzw. an einer Unterseite des Gehäuses 1 ist eine Aufnahme 7 für eine Energieversorgungseinheit (zum Beispiel einen Akkumulator, eine Batterie oder einen Netzadapter) angebracht.

[0050] Das in Fig. 2 gezeigte Setzgerät enthält zwei Motoren:

Ein erster Motor 8 dient dazu, zwei Schwungräder 13 in Rotation zu versetzen. Wirken die in Rotation versetzten Schwungräder 13 auf einen Schlagkörper 9 und nachfolgend auf einen Stößel 10 ein, so wird der eigentliche Beschleunigungsvorgang des Stößels 10 auf einen in die Halterung 3 bzw. den Stutzen 6 eingesetzten Blindniet ausgelöst. Der erste Motor 8 kann als Elektromotorausgebildet sein, der über einen Keilriemen (nicht gezeigt in Fig. 2) die Schwungräder 13 in Rotation versetzt.



[0051] Ein zweiter Motor 18 dient dazu, die zwei Schwungräder 13 gegeneinander derart zu bewegen, dass sie auf den Schlagkörper 9 hin zugestellt werden. Dies bedeutet, dass im gezeigten Beispiel das obere der beiden Schwungräder 13 einer Translation in Richtung des Schlagkörpers 9 unterzogen wird, so dass nachfolgend die beiden Schwungräder 13 gegenüberliegende Oberflächen des Schlagkörpers 9 in Eingriff nehmen, was - wenn der erste Motor 8 den Schwungrädern 13 Rotationsenergie bereitstellt - den Setzvorgang auslöst. Der zweite Motor 18 wird ebenfalls, und zwar in einem anderen Betriebszustand des Setzgeräts, dazu verwendet, nach dem Eintreiben eines Blindniets in Blechplatten oder dergleichen einen Restdorn von dem Blindniet abzuziehen und ins Innere des Setzgeräts zurückzuziehen. Der zweite Motor 18 kann einen Elektromotor aufweisen und auf eine dadurch angetriebene Spindel als eigentlichen Antrieb einwirken.

[0052] Der Schlagkörper 9 ist unter dem Einfluss der Schwungräder 13 in dem Gehäuse 1 entlang seiner eigenen Längsrichtung bewegbar und weist an seinem vorderen Ende den Stößel 10 auf, dessen Ende 11 auf den Kopf eines Setzniets oder Bolzens treffen soll, der an der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montiert ist.

[0053] Der Schlagkörper 9, dessen hinteres Ende in Fig. 2 noch sichtbar ist, ist in einer Führung 12 gelagert und geführt, die seinen Weg bestimmt. Die Führung 12 führt zwischen den zwei Schwungrädern 13 hindurch. Die Schwungräder 13 sind mit Hilfe von parallelen, senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 2 verlaufenden Achsen gelagert und werden in Richtung von Pfeilen 14 von dem Motor 8 gegenläufig angetrieben. Ihr Abstand voneinander ist so auf den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer ersten Position zwischen den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen beider Schwungräder 13 berührt wird. Dadurch sind die Schwungräder 13 in der Lage, ihre Drehbewegung in eine Linearbewegung des Schlagkörpers 9 umzusetzen. Der Abstand ist ferner so auf den Schlagkörper 9 abgestimmt, dass dieser, wenn er in einer zweiten Position zwischen den beiden Schwungrädern 13 angeordnet ist, von den Oberflächen der Schwungräder 13 beabstandet ist. Eine Überführung des Setzgeräts zwischen den beiden Positionen bewerkstelligt der Motor 18.

[0054] Zum Setzen eines in der Halterung 3 bzw. dem Stutzen 6 montierten Bolzens in ein Zielobjekt presst ein Benutzer den Stutzen 6 mit eingesetztem Bolzen gegen das Zielobjekt und drückt die Auslösetaste(n) 5. Der Motor 8, siehe auch Fig. 10, treibt nun die Schwungräder 13 an. Der Schlagkörper 9 und die Schwungräder 13 werden mittels des Motors 18 in Wirkverbindung gebracht, womit der Stößel 10 in Richtung des Bolzens beschleunigt wird. Dadurch übt der Stößel 10 eine Eintreibkraft auf den Bolzen aus, der folglich in das Zielobjekt eingetrieben wird.

[0055] Nach dem Eintreiben des Bolzens, wofür der Stößel 10 mit seinem Ende 11 auf den Kopf des Bolzens befördert wird, der in dem Stutzen 6 untergebracht ist, kann der Schlagkörper 9 wieder zurückgeschoben bzw. zurückgezogen werden. Hierzu kann ein Zugelement 21 dienen, das beispielsweise am hinteren Ende des Schlagkörpers 9 befestigt und aus Gründen der Platzersparnis innerhalb des Gehäuses 1 um eine und optional mehrere Umlenkrolle(n) 20 herumgeführt ist. Wiederum mittels des Motors 18 wird der Restdorn gezogen, der dann vollständig in das Gehäuse 1 befördert wird.

[0056] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 3 bis Fig. 21 ein vollautomatisches Nietsetzgerät 30 zur Direktmontage von Blindnieten gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.

[0057] Zunächst zeigen Fig. 3 bis Fig. 8 Querschnittsansichten des Nietsetzgeräts 30 in unterschiedlichen Betriebszuständen. Basierend darauf wird im Weiteren ein Nietsetzzyklus beschrieben.

[0058] Fig. 3 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einer Ausgangsstellung. Diese Ausgangsstellung entspricht einem Betriebszustand, der eingenommen wird, nachdem in einem vorangehenden Verfahren ein Blindniet 66 (gezeigt in Fig. 4) in zwei aneinander zu befestigende Metallplatten 62, 64 (gezeigt in Fig. 4) eingetrieben worden ist. Dabei verbleibt ein vorderes Blindnietteil mit einem formschlüssigen Schließkopf in den nun aneinander befestigten Metallplatten 62, 64, wobei mittels Zurückziehens eines Restdorns 32 des Blindniets 66 nach dessen Eintreiben in die Metallplatten 62, 64 an einer Sollbruchstelle 34 der Restdorn 32 von dem vorderen Blindnietteil abgetrennt wird, womit der Blindniet 66 in zwei separate Nietteile aufgeteilt wird. Der Restdorn 32 verbleibt innerhalb des Nietsetzgeräts 30, wie in Fig. 3 gezeigt. Die Sollbruchstelle 34 des Blindniets 66 bildet den Übergang zwischen dem in Fig. 3 dargestellten Restdorn 32 und dem bereits eingetriebenen vorderen Blindnietteil.

[0059] Gemäß Fig. 3 steckt von einem vorherigen Setzvorgang noch der Restdorn 32 gesichert in einer Spannzange 36 der Halterung 3. Die Spannzange 36 weist Spannbacken 38 zum Ineingriffnehmen des Restdorns 32 auf, wobei korrespondierende Profilierungen an aneinander anliegenden Oberflächen der Spannbacken 38 einerseits und des Restdorns 32 andererseits für einen sicheren gegenseitigen Halt sorgen.

[0060] In dem in Fig. 3 gezeigten Betriebszustand ist eine weitere Auslösung einer Nietsetzung unterbunden. Mittels einer Anpressdetektiereinheit 46 ist detektierbar, ob ein in die Halterung 3 eingesetzter Blindniet 66 von einem Benutzer gegen ein Zielobjekt, insbesondere eine Metallplatte 62, 64, gepresst wird oder nicht. Aus Sicherheitsgründen wird nur bei erfolgreichem Detektieren eines solchen Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit 46 ein nachfolgender Setzvorgang ermöglicht. Wird das Nietsetzgerät 30 ohne eingesetzten Blindniet 66 an ein Zielobjekt angepresst, wird eine Sicherheitshülse 88 nicht ganz angepresst - es befindet sich ein Spalt zwischen einem Deckel 90 und der Sicherheitshülse 88. Anpresskontakte der Anpressdetektiereinheit 46 werden aber nur geschlossen, wenn die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung des Deckels 90 gedrückt wird. Dies ist ohne eingesetzten Blindniet 66 mechanisch verunmöglicht. Eine Nietsetzung kann in diesem Zustand ohne eingesetzten Blindniet 66 nicht ausgelöst werden, da ein Hubmagnet 40 (am besten zu erkennen in Fig. 4) den Auslösemechanismus solange sperrt, bis der Kontakt zwischen Kontaktelementen an der Anpressdetektiereinheit 46, die mit der Sicherheitshülse 88 wirkgekoppelt sind, geschlossen wird. Fig. 3 zeigt des Weiteren eine Rückstellfeder 92 zur Rückstellung der Sicherheitshülse 88 in eine Ausgangsposition, wenn ein Anpressen beendet wird. Gemäß Fig. 3 ist aber ein Kontakt an der Sicherheitshülse 88 unterbrochen, der Hubmagnet 40 befindet sich in einer Sperrstellung.

[0061] Der Stößel 10 ist gemäß Fig. 3 mittels einer mit Bezugszeichen 42 angedeuteten Stößelverrastung, die als Klinkenmechanismus ausgebildet sein kann, gesichert. Ferner sind gemäß Fig. 3 die Schwungräder 13 in einem geöffneten Zustand. Der zugehörige Schwungradantrieb ist ausgeschaltet.

[0062] Eine Stößelzuführung 52 ist zum Führen des Stößels 10 bzw. des mit dem Stößel 10 zusammenwirkenden Schlagkörpers 9 ausgebildet. An der Stößelzuführung 52 sind Spannfedern 54 vorgesehen, die beim späteren Verfahren einer Spindel 50 gespannt und beim Nieteintreiben entspannt werden können, um den Stößel 10 vor einem Eingriff mit den Schwungrädern 13 vorzubeschleunigen. Die Spindel 50 ist mittels Motor 18 (insbesondere ein Elektromotor) antreibbar, um für das Auslösen eines Nietsetzvorgangs eine lineare Spindelbewegung zu vollführen.

[0063] Ein Drehzahlauswahlschalter 56 ist benutzerseitig betätigbar, um eine gewünschte Betriebs- oder Solldrehzahl des Antriebsmotors 8 einzustellen. Fig. 3 zeigt im Übrigen auch einen Keilriemen 55 des Antriebs 8. Die Drehzahl kann basierend auf Eigenschaften (zum Beispiel Material, Dicke, Anzahl) der miteinander durch eine Nietverbindung zu verbindenden Komponenten, im gezeigten Beispiel die Metallplatten 62, 64, eingestellt werden.

[0064] Um nach einem vorherigen Setzvorgang einen nachfolgenden Setzvorgang vorzubereiten, kann in das Nietsetzgerät 30 ein Folgeniet (Blindniet 66) eingesetzt werden.

[0065] Fig. 4 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der neue Blindniet 66 in Stutzen 6 eingesetzt worden ist, der Restdorn 32 bereits in einen Sammelbehälter überführt worden ist und das Nietsetzgerät 30 an zwei durch Ausbilden einer Nietverbindung aneinander zu befestigende Metallplatten 62, 64 als Zielobjekt für den Blindniet 66 angepresst wird.

[0066] Wie das Nietsetzgerät 30 in den in Fig. 4 gezeigten Betriebszustand überführt wird, wird im Weiteren beschrieben:

Bevor ein nachfolgender Nietsetzvorgang begonnen werden kann, wird zunächst der Restdorn 32 in eine Dornentsorgungseinheit 44 überführt, wo er gemeinsam mit einer Vielzahl von anderen Restdornen gelagert werden kann. Hierfür wird ein neuer Blindniet 66 in die Halterung 3 nachgeschoben, womit dieser Blindniet 66 den Restdorn 32 zu einem Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 vorschiebt, welcher Magnethalter Magneten zum Unterstützen der Dornentsorgung hält.



[0067] Nun wird ein in Fig. 4 nicht gezeigter Abzug 5 durch einen Benutzer ein erstes Mal betätigt (zum Beispiel angetippt), um das Nietsetzgerät 30 zu starten, wodurch die Schwungräder 13 in Bewegung versetzt werden. Dabei werden die Schwungräder 13 auf eine benutzerseitig eingestellte Drehzahl in Rotation versetzt. Das Versetzen der Schwungräder 13 in Rotation erfolgt also, wenn der Abzug 5 erstmals betätigt worden ist, da dies das Starten des Antriebsmotors 8 zum Antreiben der Schwungräder 13 auslöst. Der Abzug 5, der ein Abzugsbetätigungselement 58 und ein Sicherungsbetätigungselement 60 aufweist, die zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs aus Gründen der Betriebssicherheit beide betätigt werden müssen, ist in Fig. 9 und Fig. 10 gezeigt.

[0068] Indem das Nietsetzgerät 30 an die Metallbleche 62, 64 mit einer ausreichenden Kraft angepresst wird, wird der Kontakt in der Anpressdetektiereinheit 46 in Wirkverbindung mit der Sicherheitshülse 88 geschlossen, und der Hubmagnet 40 gibt die Verriegelung bzw. den Auslösemechanismus 232 (Fig. 15) frei. Ist ein Blindniet 66 in das Nietsetzgerät 30 eingesetzt, wird beim Anpressen des Nietsetzgeräts 30 auf die Metallplatten 62, 64 die Sicherheitshülse 88 in die Vertiefung im Deckel 90 gedrückt. Der Anpresskontakt wird geschlossen und der Hubmagnet 40 entriegelt den Auslösemechanismus. Die eigentliche Setzung kann nun über den Abzug 5 ausgelöst werden.

[0069] Hierfür betätigt der Benutzer nach dem erstmaligen Betätigen des Abzugsbetätigungselements 58 das Sicherungsbetätigungselement 60 und entsperrt dadurch eine mechanische Auslösesperre, die zuvor das volle Durchdrücken des Abzugsbetätigungselements 58 verhindert hat. Erst nach diesem Entsperren ist ein nochmaliges bzw. weiteres Betätigen des Abzugsbetätigungselements 58 mechanisch ermöglicht, wodurch es zum Auslösen eines Nietsetzvorgangs kommt.

[0070] Infolge des nochmaligen Betätigens des Abzugsbetätigungselements 58 nach der Entsperrung wird eine erste Phase eines Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne (d.h. gemäß Fig. 4 nach links hin) ausgelöst, wofür der Motor 18 Antriebsenergie liefert. Dieses Vorschieben der Spindel 50 bewirkt, sofern durch ein vorheriges Nachschieben eines neuen Blindniets 66 der Restdorn 32 zu dem Magnethalter vorgeschoben wurde, dass der Restdorn 32 durch Magnete des Magnethalters weiter in den Magnethalter hinein gezogen wird.

[0071] In einer nachfolgenden zweiten Phase des Spindelhubs der Spindel 50 nach vorne wird der Restdorn 32 in dem Magnethalter festgehalten. Ferner wird ein Stößelschlitten nach vorne gezogen und werden die Spannfedern 54 vorgespannt. Mit Energie aus dieser Vorspannung kann der Stößel 10 später durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt werden, bevor der Stößel 10 mittels der Schwungräder 13 einer Hauptbeschleunigung unterzogen wird. Die Schwungräder 13 können mit bzw. über Spindelhub geschlossen werden, d.h. aufeinander zu bewegt werden, um nachfolgend auf den Schlagkörper 9 des Stößels 10 einwirken zu können. Auslösehebel des Auslösemechanismus können vorgespannt werden. Die Auslösehebel sind schwenkbar gelagert und kooperieren mit anderen Hebeln beim Freigeben des Stößels 10 zum Auslösen des Setzvorgangs.

[0072] Hat die Spindel 50 ihre vorderste Position erreicht, wird in einer dritten Phase des Spindelhubs der Restdorn 32 in die Dornentsorgungseinheit 44 entsorgt. Der Magnethalter fährt, während des Spindelhubs, geführt durch ein wiederum in einer Kulissenführung 74 geführtes Führelement 76, nach unten und gibt eine Eintreibbahn frei, entlang der dann der Stößel 10 bewegt werden kann, um den neu eingesetzten Blindniet 66 in die Metallbleche 62, 64 einzutreiben. Die Kulissenführung 74 weist eine Führungsaussparung auf, in der das Führelement 76 einsetzbar ist, das wiederum auf den Magnethalter einwirkt. Somit ist das Führelement 76 ein Körper, der in der Kulissenführung 74 geführt werden kann und dabei durch Steuern des Magnethalters einerseits das Vorwärtsbewegen des Stößels 10 aktiviert oder deaktiviert und andererseits zu der Restdornentsorgung beiträgt.

[0073] Der Stößel 10 wird dann durch Entspannung der Spannfedern 54 vorbeschleunigt. Kommt der Stößel 10 bzw. dessen Schlagkörper 9 in den Einflussbereich der zusammengefahrenen Schwungräder 13, so beschleunigen diese den vorbeschleunigten Stößel 10 auf eine solche Geschwindigkeit, dass der Stößel 10 den neuen Blindniet 66 in die Metallbleche 62, 64 eintreibt.

[0074] Fig. 5 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Betriebszustand, in dem der in die Halterung 3 eingesetzte Blindniet 66 in die miteinander zu verbindenden Metallplatten 62, 64 eingetrieben wird, indem das Ende 11 des Stößels 10 rückseitig auf den Blindniet 66 auftritt.

[0075] Wenn die Spindel 50 ausreichend weit nach vorne verfahren worden ist, erfolgt die Auslösung der Nieteintreibung mittels eines Auslösemechanismus (siehe auch Fig. 11) oder Auslösers 70. Dadurch wird der Stößel 10 freigegeben, und der Eintreibvorgang wird ausgeführt. Unmittelbar nach dem Nieteintreibprozess sind die Schwungräder 13 wieder in einem offenen Zustand, d.h. sie wirken nicht mehr auf den Schlagkörper 9 ein.

[0076] Der Stößel bzw. die Stößelzuführung 52 wird dann wieder in die Ausgangslage zurückgezogen. Das Zurückziehen des Stößels 10 in die Ausgangslage wird mittels der Feder 54 (und mittels Federn 228, 224, siehe zum Beispiel Fig. 15), durchgeführt. Ein zugehöriges Stößelrepetiersystem 72 ist in Fig. 9 mit Bezugszeichen 72 bezeichnet. Das Stößelrepetiersystem 72 sorgt für das Rückführen des Stößels 10 in den Ausgangszustand, nachdem ein Nieteintreibvorgang durchgeführt worden ist. Das Stößelrepetiersystem 72 beinhaltet die Umlenkrollen 20 und das Zugelement 21, das an einem Ende an dem Schlagkörper 9 befestigbar ist und das über die Umlenkrollen 20 nach dem Prinzip eines Seilzugs umgelenkt wird. Durch das Vorsehen dieser Umlenkrollen 20 können das Stößelrepetiersystem 72 und infolgedessen das gesamte Nietsetzgerät 30 kompakt ausgebildet werden.

[0077] Fig. 6 zeigt das Nietsetzgerät 30 in einem Zustand, in dem der Stößel 10 abgebremst wird und die Restenergie des Stößels 10 dissipiert wird. Diese Überenergie des Stößels 10 wird mittels einer Stößelbremse 48, die in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel als Elastomerbremse ausgebildet ist, abgebaut. Die Stößelbremse 48 kann beim Bewegen des Stößels 10 zum Eintreiben des Blindniets 66 kinetische Energie des Stößels 10 aufnehmen und somit als Dämpfungsglied wirken.

[0078] Durch den sich beim Eintreiben des Blindniets 66 ergebenden Eintreibweg, den das Setzgerät 30 in Richtung der Metallbleche 62, 64 und an diese zurücklegt, muss das Setzgerät 30 nun an den Metallblechen 62, 64 angesetzt werden bzw. an diese nachgeführt werden, um das Ziehen des Restdorns 32 durchzuführen.

[0079] Fig. 7 zeigt, wie das Nietsetzgerät 30 nachgesetzt wird. Durch das erneute Nachsetzen wird der Kontakt an der Sicherheitshülse 88 wieder geschlossen. Mittlerweile wurden der Stößel 10 und die Schlagmasse bzw. der Schlagkörper 9 bereits von dem als Schnur (zum Beispiel eine inelastische Nylonkordel oder eine Elastomerschnur) ausgebildeten Zugelement 21 repetiert, d.h. gemäß Fig. 7 nach rechts befördert, und an der jeweiligen Ausgangsposition gesichert. Nun wird ein Dornzugprozess ausgelöst, dessen Resultat Fig. 8 zeigt.

[0080] Fig. 8 zeigt das Nietsetzgerät 30 beim Bilden eines Schließkopfs. Die Spindel 50 fährt zurück. Die Spannbacken 38 verkeilen sich in einem profilierten Abschnitt des Blindniets 66, so dass der Restdorn 32, d.h. der hintere Abschnitt des Blindniets 66, durch die Rücksetzbewegung vom Rest des Blindniets 66 (der in den Metallplatten 62, 64 verbleibt) abgerissen wird. Der Restdorn 32 wird somit gezogen und der Schließkopf gebildet. Der Dornbruch erfolgt an der Sollbruchstelle 34. Bei dem Dornzugprozess übt das Nietsetzgerät 30 also eine gemäß Fig. 8 nach rechts wirkende Kraft auf den eingetriebenen Blindniet 66 aus, um an der Sollbruchstelle 34 ein Abbrechen des Blindniets 66 derart zu bewirken, dass nur der Restdorn 32 im Inneren des Nietsetzgeräts 30 verbleibt, wohingegen das vordere Blindnietteil, das die eigentliche Befestigungsfunktion bewirkt, innerhalb der zu verbindenden Metallplatten 62, 64 verbleibt. Bei dem beschriebenen Nietsetzprozess wird ein Schließkopf an dem innerhalb der Metallplatten 62, 64 verbleibenden Teil des Blindniets 66 und somit eine formschlüssige Verbindung erzeugt, welche die Metallplatten 62, 64 zusammenhält.

[0081] Ein Vergleich zwischen Fig. 7 und Fig. 8 zeigt, dass in der Endphase des Setzvorgangs das Führelement 76 innerhalb einer Führungsaussparung der Kulissenführung 74 geführt wird. Die Spindel 50 fährt nach dem Dornziehen wieder bis nach vorne zur Ausgangsstellung. Nach diesem Prozess ist das Nietsetzgerät 30 wieder in der in Fig. 3 gezeigten Ausgangsstellung.

[0082] Fig. 9 zeigt eine räumliche Ansicht sowie einzelne Baugruppen des Nietsetzgeräts 30.

[0083] Gezeigt ist unter anderem eine Eintreibeinheit 78, die das Eintreiben des Blindniets 66 in die miteinander zu verbindenden Komponenten durch Aktivieren des oben angesprochenen und unten noch näher beschriebenen Auslösemechanismus ermöglicht.

[0084] An die Eintreibeinheit 78 sind die Stößelzuführung 52 und eine Wippe 80 mit einem Federpaket 82 angeschlossen. Die Wippe 80 mit dem Federpaket 82 dient als Hebelmechanismus zum Öffnen und Schließen der Schwungräder 13 zum platzsparenden Übertragen einer Kraft auf die Lagerung der Schwungräder 13, um diese aufeinander zu zu bewegen oder voneinander wegzubewegen. Dadurch ist die Verstellung eines gegenseitigen Achsabstandes zwischen den Schwungrädern 13 ermöglicht, um den Stößel 10 durch die Schwungräder 13 wahlweise zum Nieteintreiben zu beschleunigen oder nicht. Eine Vorspannung zumindest eines der Schwungräder 13 gegen den Stößel 10 stellt die Ausübung einer ausreichend hohen Reibungskraft des oder der Schwungräder 13 auf den Stößel 10 sicher, wobei durch Einstellung der Reibungskraft der Grad der Wechselwirkung eingestellt werden kann. Durch das Zwischenschalten eines Hebelmechanismus in Form der Wippe 80 zwischen dem als Vorspannfeder fungierenden Federpaket 82 und den Schwungrädern 13 ist auch unter engen Platzbedingungen eine Realisierung des Antriebsmechanismus ermöglicht.

[0085] Die Dornentsorgungseinheit 44 ist an einer Dornzugeinheit 84 montierbar. Die Dornentsorgungseinheit 44 dient der Entsorgung eines Restdorns 32 eines Blindniets 66, welcher Restdorn 32 beim Setzprozess von dem Blindniet 66 abgerissen wird und innerhalb des Nietsetzgeräts 30 verbleibt. Dabei wird ein unerwünschtes Verklemmen oder Verkanten des Restdorns 32 in einem Kanal zwischen einer Montagestelle (an dem der Blindniet 66 vor dem bzw. zum Setzen montiert wird) und einem Restdornaufnahmebehälter (der viele Restdorne 32 aufnehmen kann, die dann batchartig bzw. gruppenweise entsorgt werden können) vermieden. Dies erfolgt dadurch, dass der Kanal mindestens und vorzugsweise teilweise mit einer reibschlüssigen Zwangsführungsstruktur, insbesondere einem Elastomerschlauch, versehen oder ausgekleidet ist, entlang welcher der Restdorn 32 mittels Reibschluss straff und ohne Ausweichmöglichkeit entlang bewegt wird. Damit wird die freie Beweglichkeit bzw. die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade des Restdorns 32 gezielt eingeschränkt, mithin eine ein Verklemmen oder Verkippen fördernde Seitwärts- und/oder Rutschbewegung des Restdorns 32 unterbunden.

[0086] Die Eintreibeinheit 78 und die Dornzugeinheit 84 sind lose ineinander gesteckt. An der Eintreibeinheit 78 befinden sich Exzenterspannhebel 79, die zum Verspannen von Eintreibeinheit 78 und Dornzugeinheit 84 umlegbar sind. Nach dem Kippen der Spannhebel wird die Eintreibeinheit 78 über ein Gehäuse in Richtung Dornzugeinheit 84 gezogen. Die Dornzugeinheit 84 wird dadurch gegen das Gehäuse gedrückt. Die Eintreibeinheit 78 und die Dornzugeinheit 84 können alternativ auf andere Weise miteinander gekoppelt sein, zum Beispiel mittels einer Schraubverbindung.

[0087] Eine Steuereinheit 86 kann einen Prozessor aufweisen, der den Nietsetzvorgang des Nietsetzgeräts 30 steuert. Die Steuereinheit 86 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel als Controlboard ausgeführt.

[0088] Das Stößelrepetiersystem 72 basiert auf einem unelastischen aber flexiblen Zugelement 21 (insbesondere einer Kordel) in Kombination mit einem in Fig. 9 nicht gezeigten und separaten, beim Setzvorgang Spannenergie aufnehmenden Spannelement (insbesondere einer Zugfeder). Damit ist ein verschleißarmes Stößelrepetiersystem 72 zum Rückholen des Stößels 10 nach einem Setzvorgang in eine Ausgangsposition zum Vorbereiten eines nachfolgenden weiteren Setzvorgangs geschaffen. Das unelastische aber flexible Zugelement 21 hat günstige Gleitreibungseigenschaften, wohingegen das Spannelement wirksam eine Spannkraft aufbauen kann, wenn sich der Stößel 10 beim Setzvorgang aus seiner Ausgangsposition wegbewegt. Dies erlaubt das Repetieren der Masse aus Stößel 10 und Schlagkörper 9 über eine große Strecke.

[0089] Mit dem Abzug 5 kann ein unbeabsichtigtes und gefährliches Auslösen eines Setzprozesses ausgeschlossen werden, indem sichergestellt wird, dass der Setzvorgang nur ausgelöst wird, wenn der Anwender bewusst die Abzugsmechanik betätigt. Der bewusste Auslösevorgang erfolgt erfindungsgemäß über zwei unabhängige Betätigungselemente 58, 60. Dabei ist das Sicherungsbetätigungselement 60 zu betätigen, damit das Abzugsbetätigungselement 58 vollständig zum Auslösen des Setzprozesses freigegeben wird, d.h. eine vorzugsweise mechanisch wirkende Auslösesperre überwunden werden kann. Getrennt vom Abzugsbetätigungselement 58 befindet sich ein Sperrglied, welches das Abzugsbetätigungselement 58 solange blockiert, bis das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wird. Wird das Sicherungsbetätigungselement 60 nicht betätigt, kann der Anwender durch Antippen des Abzugsbetätigungselements 58 den Antriebsmotor starten. Eine Freigabe zum Starten des Eintreibprozesses erfolgt erst, wenn das Sicherungsbetätigungselement 60 betätigt wurde und anschließend das Abzugsbetätigungselement 58 ein weiteres Mal betätigt wird.

[0090] Fig. 10 zeigt eine unterseitige Ansicht des Setzgeräts 30 gemäß Fig. 3 bis Fig. 9.

[0091] Im Weiteren wird bezugnehmend auf Fig. 11 bis Fig. 21 ein Auslöse- bzw. Abzugsmechanismus 232 des Setzgeräts 30 näher beschrieben.

[0092] Fig. 11 zeigt zunächst den Abschnitt des Setzgeräts 30, der den Auslösemechanismus 232 bildet.

[0093] Fig. 12 und Fig. 13 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem verriegelten Zustand. Der rückseitig an dem Stößel 10 angeordnete Schlagkörper 9 wird mittels einer Verriegelungsklinke 214 gehalten. Die Verriegelungsklinke 214 greift im verriegelten Zustand in eine als Verriegelungsaussparung 212 bezeichnete Nut in dem Schlagkörper 9 ein. Somit ist im gezeigten verriegelten Zustand der Stößel 10 noch nicht verfahrbar. Die befederte Verriegelungsklinke 214 ist mit einem Stößelverriegelungshebel 222 verbunden bzw. wirkgekoppelt, der die Funktion der Auslöseverriegelung bewerkstelligt. Der Stößelverriegelungshebel 222 ist solange durch einen Hubmagneten 40 als Entriegelungsblockade verriegelt, bis das Setzgerät 30 mündungsseitig, d.h. an der Stelle des eingesetzten Blindniets 66, an Metallbleche 62, 64 angepresst ist und somit ein Sicherheitskreis geschlossen ist. Wie ferner in Fig. 12 zu erkennen ist, wirkt der Stößelverriegelungshebel 222 mittels eines kulissengeführten Hebelmechanismus mit einem Auslösehebel 208, an dem eine Zugfeder 228 montiert ist, und mit einem Spannhebel 220 zusammen. Fig. 13 zeigt ferner, dass die Verriegelungsklinke 214 mittels einer Schraubenfeder als Klinkenbefederung 234 in Richtung der Verriegelungsaussparung 212 vorgespannt wird.

[0094] Fig. 14 und Fig. 15 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem ersten Betriebszustand. Vor der Betätigung eines Abzugsbetätigungselements 58 befindet sich der Auslösemechanismus in der in Fig. 14 und Fig. 15 gezeigten Position. Ein Stößelschlitten 236 ist in einer hinteren Position und wird über den Stößelverriegelungshebel 222, der auch den Stößel 10 und den Schlagkörper 9 in der hinteren Position hält, arretiert. Der Hubmagnet 40 verriegelt den Stößelverriegelungshebel 222 und verhindert somit ein Ausklinken des Stößels 10 bzw. des Schlagkörpers 9. Der Auslösehebel 208 wird mit der Zugfeder 228 in der Ausgangsposition gehalten. Der Spannhebel 220 wird mit einer Schenkelfeder als Drehfeder 224 im Uhrzeigersinn befedert und wird gegen einen Anschlag 240 gedrückt. Ein Anschlagwinkel ist in Fig. 15 mit Bezugszeichen 238 gekennzeichnet.

[0095] Fig. 16 und Fig. 17 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem zweiten Betriebszustand. Falls das Nietsetzgerät 30 korrekt gegen Metallbleche 62, 64 angepresst wird und die Betätigungselemente 58, 60 betätigt sind, wird die Antriebsspindel 50 (nicht gezeigt in Fig. 16 und Fig. 17) nach vorne bewegt. Der Hubmagnet 40 wird betätigt (wenn das Setzgerät mit eingesetztem Blindniet 66 gegen Metallbleche 62, 64 angepresst ist) und entriegelt den Stößelverriegelungshebel 222. Die Spindel 50 schleppt zusätzlich den Stößelschlitten 236 mit. Dadurch werden die Druckfedern 54 komprimiert, wodurch sich Vorspannung aufbaut. Der Auslösehebel 208, der an diesem drehbar gelagert ist, wird unter den Anschlagwinkel 238 entlang gezogen. Dabei wird über eine Kurve am Auslösehebel 208 der Spannhebel 220 im Gegenuhrzeigersinn nach unten weg gedreht. Die Schenkelfeder 224 wird somit vorgespannt und drückt über den Spannhebel 220 den Auslösehebel 208 gegen den Anschlagwinkel 238 nach oben.

[0096] Fig. 18 und Fig. 19 zeigen den Auslösemechanismus 232 in einem dritten Betriebszustand.

[0097] Hat die Spindel 50 die vordere Position erreicht, ist der Spannhebel 220 bis zum Maximum vorgespannt. Der Auslösehebel 208 wurde unter dem Anschlagwinkel 238 hervorgezogen. Die Schenkelfeder 224 kann sich nun entspannen und den Auslösehebel 208 im Gegenuhrzeigersinn nach oben gegen den Stößelverriegelungshebel 222 drücken. Falls bis zu diesem Zeitpunkt das Setzgerät 30 immer noch angepresst ist, wird der Stößelverriegelungshebel 222 nicht durch den Hubmagneten 40 gesperrt und kann somit geschwenkt werden, was den Stößel 10 bzw. den Schlagkörper 9 freigibt.

[0098] Fig. 20 und Fig. 21 zeigen den Auslösemechanismus 232 in noch einem anderen Betriebszustand.

[0099] In diesem Betriebszustand ist der Auslösehebel 208 durch die Drehfeder 224 über den Spannhebel 220 gedreht worden und hat den Stößelverriegelungshebel 222 geöffnet. Der Schlagkörper 9 ist zwischen die Schwungräder 13 geschoben worden. Sobald ein Schlittenhaken 242 den Stößelschlitten 236 ausklinkt, wird dieser über die Zugfeder 228 nach rechts gezogen. Der Auslösehebel 208 wird oben über den Anschlagwinkel 238 gezogen, bis er die Ausgangsposition wieder erreicht.

[0100] Mittels des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Nietsetzgeräts 30 kann folgendes Betriebsverfahren durchgeführt werden:

Zunächst wird nach einem vorherigen Setzvorgang ein neuer Blindniet 66 in eine Mündung des Nietsetzgeräts 30 eingesetzt, womit dieser Blindniet 66 einen Restdorn 32 zu einem Magnethalter der Dornentsorgungseinheit 44 schiebt. Sollte kein vorheriger Setzvorgang stattgefunden haben, wird ein erster Blindniet 66 in die Mündung des Nietsetzgeräts 30 eingesetzt.



[0101] Dann wird das Abzugsbetätigungselement 58 zum ersten Mal betätigt, um den Motor 8 zu aktivieren und die Schwungräder 13 in Rotation und auf Betriebsdrehzahl zu bringen.

[0102] Nun wird das Nietsetzgerät 30 mit eingesetzem Blindniet 66 an die Metallbleche 62, 64 angepresst, um bei erfolgreicher Detektion des Anpressens mittels der Anpressdetektiereinheit 46 den Hubmagnet 40 zum Freigeben der Verriegelung der Stößelstruktur 9, 10 anzusteuern.

[0103] Dann betätigt der Benutzer das Sicherungsbetätigungselement 60, entsperrt dadurch eine mechanische Auslösesperre, und ermöglicht daher ein nochmaliges Betätigen des Abzugsbetätigungselements 58 zum Auslösen des Nietsetzvorgangs.

[0104] Dadurch kommt es, durch eine Spindelbewegung und einen Hebelmechanismus, zum Hineinbewegen des Restdorns 32 weiter in das Nietsetzgerät 30, zum Vorspannen einer auf den Stößel 10 einwirkenden Vorspannfeder, zum Schließen der Schwungräder 13, zum Überführen des Restdorns 32 in eine Dornbox, zum Vorbeschleunigen des Stößels 10 und des Schlagkörpers 9 mittels Entspannens der zuvor gespannten Vorspannfedern und schließlich zum Weiterbeschleunigen des Stößels 10 durch Interagieren mit den rotierenden, geschlossenen Schwungrädern 13.

[0105] Der Setzvorgang wird eingeleitet, indem der Stößel 10 auf den mündungsseitig eingesetzten Blindniet 66 auftrifft und diesen in die Metallbleche 62, 64 eintreibt. Überschüssige Energie des Stößels 10 wird von der Stößelbremse 48 aus einem Elastomermaterial aufgenommen.

[0106] Gleich nach dem Nieteintreibprozess werden die Schwungräder 13 wieder in einen offenen Zustand überführt.

[0107] Die Stößelstruktur 9, 10 wird mittels eines Stößelrepetiersystems 72 wieder in die Ausgangslage zurückgezogen.

[0108] Nach erneutem Anpressen des Nietsetzgeräts 30 wird ein Dornzugprozess ausgelöst, d.h. ein Zurückziehen des eingetriebenen Blindniets 66 in Richtung des Setzgeräts 30, wodurch ein vorderes Stück des Blindniets 66 unter Ausbildung eines Schließkopfs in den Metallplatten 62, 64 verbleibt und diese formschlüssig zusammenhält, wohingegen ein Restdorn 32 von dem vorderen Stück an der Sollbruchstelle 34 abgerissen wird und in dem Nietsetzgeräts 30 verbleibt.

[0109] Nun kann der beschriebene Prozess zyklisch wiederholt werden.

[0110] Fig. 22 bis Fig. 25 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung 94 des in Fig. 3 bis Fig. 21 gezeigten Setzgeräts 30 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.

[0111] Fig. 22 und Fig. 23 zeigen, dass ein Stößelschlitten 116 über den Spindelhub bewegt wird. Die Spindel 50 weist am Ende ein aufgeschraubtes Verbindungsstück 118 auf. An diesem sind die Schlepphaken 100 befestigt. Die Schlepphaken 100 sind in einem Schlittenhaken oder Hebel 102 eingehängt. Der Schlittenhaken 102 ist wiederum über einen Drehpunkt 112 am Stößelschlitten 116 befestigt. Wird die Spindel 50 nach vorne bewegt (hier nach links), wird der Stößelschlitten 116 nach vorne gezogen. Die Bewegung des Stößelschlittens 116 wird für die Zustellung der Schwungräder 13 eingesetzt.

[0112] In Fig. 24 und Fig. 25 ist eine Stößelzuführung gezeigt.

[0113] Der Stößel 10 (bzw. dessen Schlagkörper 9) steckt in einem Stößelhalter 120. Stößel 10 und Stößelhalter 120 werden mittels einer Abzugverriegelung 122 in der hinteren Position arretiert. Durch eine Relativverschiebung zwischen Stößelhalter 120 und dem Stößelschlitten 116 werden Druckfedern 124 gespannt. Gibt die Abzugverriegelung 122 die Stößelstruktur 9, 10 frei, werden sich die Druckfedern 124 entspannen. Somit wird der Stößelhalter 120 mit der Stößelstruktur 9, 10 nach vorne (hier nach links) beschleunigt und nur letztere zwischen die geschlossenen Schwungräder 13 geschoben. Zwischen den Schwungrädern 13 wird der Stößel 10 dann auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt.

[0114] Fig. 26 bis Fig. 28 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Baugruppen-Anordnung 94 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung. Während Fig. 26 eine Gesamtansicht darstellt, zeigen Fig. 27 und Fig. 28 Detailansichten einer lösbaren Verzahnung zwischen Baugruppen 96, 98 (dies können die bereits oben mit diesen Bezugszeichen beschriebenen Baugruppen, aber auch andere Baugruppen sein) es sind auch andere Antriebe möglich) der Baugruppen-Anordnung 94.

[0115] Bei der Baugruppen-Anordnung 94 eines Setzgeräts 30, insbesondere eines Dornzugnietgeräts, ist eine lösbare Kupplung über eine selbstklemmende Verzahnung bereitgestellt. In dem Setzgerät 30 sind zwei Baugruppen 96, 98 verbaut. Baugruppe 96 weist keinen eigenen Antrieb für eine Relativbewegung der Baugruppen 96, 98 zueinander auf. Baugruppe 98 besitzt einen Spindelantrieb 104, der eine lineare Bewegung ausführen kann. Die lineare Bewegung wird in der Baugruppe 96 für eine Funktion gebraucht, die mit der Baugruppe 98 nichts gemeinsam hat. Die Funktionen, die von Baugruppen 96, 98 ausgeführt werden, stehen beide im Zusammenhang mit der Prozedur des Setzens eines Niets.

[0116] Die Baugruppe 96 kann ihre Funktion nur mit einem Antrieb erfüllen. Die lineare Bewegungsrichtung in Baugruppe 96 und 98, die zur Erfüllung ihrer jeweiligen Funktion erforderlich ist, sind identisch. Die im Weiteren beschriebene Kupplungslogik besteht nun darin, dass der Spindelantrieb 104 in Baugruppe 98 auch in Baugruppe 96 verwendet werden kann. Die Kupplung zwischen Baugruppen 96 und 98 ist lösbar.

[0117] Baugruppe 96 setzt sich, bei Ausbilden der Kupplung, sofort in Bewegung, wenn sich die Baugruppe 98 bewegt. Die Baugruppe 98 mit dem Spindelantrieb 104 bewegt ein zusätzliches Teil, nämlich den Schlepphaken 100. Der Schlepphaken 100 weist eine feine Zahnung in Form von Zähnen 106 auf. Bewegt sich der Spindelantrieb 104 in der Baugruppe 98 nach links, tauchen die Zähne 106 in die Baugruppe 96 ein. Die Zähne 106 rasten in Zähnen 108 in einem Rasthebel 102 in Baugruppe 96 ein. Wird die Baugruppe 98 nach dem Einrasten nach rechts bewegt, wird Baugruppe 96 über die Verzahnung, d.h. nur infolge der form- und reibschlüssigen Ineingriffnahme der Zähne 106 mit den Zähnen 108, mitgeschleppt.

[0118] Die in obiger Weise ausgebildete Kupplung wird gelöst, indem der Rasthebel 102 gegen eine Federkraft FFeder im Uhrzeigersinn dreht.

[0119] Eine Teilung T der Verzahnung, d.h. ein Abstand benachbarter Zähne 106 sowie ein Abstand benachbarter Zähne 108, ist sehr klein gewählt, zum Beispiel zwischen 0,3 mm und 1 mm (siehe Fig. 28). Deshalb rastet der Schlepphaken 100 auch dann ein, wenn die Positionierung des Spindelantriebes 104 (es sind auch andere Antriebe möglich) in Baugruppe 98 bei jedem Zyklus (insbesondere Setzzyklus) unterschiedlich ist, so dass die lösbare Kupplung toleranzunempfindlich ist. Wird Baugruppe 98 in Bewegung gesetzt, wird Baugruppe 96 spätestens nach einer Wegstrecke, die der Teilung T der Verzahnung entspricht, eingekoppelt und mitgeschleppt (siehe Fig. 27 und Fig. 28). Das heißt, wenn die Verzahnung Spitze auf Spitze positioniert wird, greift die Verzahnung gemäß Fig. 27 und Fig. 28 nach 0,4 mm. Der Fehler zwischen beiden Baugruppen 96, 98 beträgt somit 0,4 mm.

[0120] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "aufweisend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.


Ansprüche

1. Baugruppen-Anordnung (94) für ein Setzgerät (30) zum Setzen eines Befestigungselements (66), wobei die Baugruppen-Anordnung (94) aufweist:

eine erste Baugruppe (98) aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen;

eine zweite Baugruppe (96) aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen;

wobei die erste Baugruppe (98) und die zweite Baugruppe (96) ausgebildet sind, beim Setzen des Befestigungselements (66) funktionell zusammenzuwirken;

wobei die erste Baugruppe (98) eine erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite Baugruppe (96) für einen gegenseitigen Eingriff eine korrespondierende zweite Kupplungseinrichtung (102) aufweist, welche Kupplungseinrichtungen (100, 102) eingerichtet sind, die erste Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) derart trennbar miteinander zu kuppeln, dass im gekuppelten Zustand bei translatorischem Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen und entlang einer translatorischen Bewegungsrichtung mitgeschleppt wird.


 
2. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 1,
aufweisend eine erste Trägerstruktur (130), wobei die ersten Bauteile auf der ersten Trägerstruktur (130) montiert sind;
aufweisend eine zweite Trägerstruktur (132), wobei die zweiten Bauteile auf der zweiten Trägerstruktur (132) montiert sind.
 
3. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 2, wobei die erste Trägerstruktur (130) und/oder die zweite Trägerstruktur (132) eine Montageplatte oder ein Montagegehäuse ist.
 
4. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die erste Baugruppe (98) zum Bereitstellen einer ersten Funktion beim Setzen des Befestigungselements (66) ausgebildet ist;
wobei die zweite Baugruppe (96) zum Bereitstellen einer zweiten Funktion beim Setzen des Befestigungselements (66) ausgebildet ist.
 
5. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die erste Baugruppe (98) eine erste Verbindungseinrichtung (134) zum Verbinden von einem Teil der ersten Bauteile mit einem Setzgerätgehäuse (138) des Setzgeräts (30) und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) bewegliches erstes Bauteil (142) aufweist;
wobei die zweite Baugruppe (96) eine zweite Verbindungseinrichtung (130) zum Verbinden von einem Teil der zweiten Bauteile mit dem Setzgerätgehäuse (138) und mindestens ein gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) bewegliches zweites Bauteil (140) aufweist;
wobei die beweglichen Bauteile (142, 140) der Baugruppen (98, 96) mittels der Kupplungseinrichtung (100, 102) derart kuppelbar sind, dass bei Bewegung des einen beweglichen Bauteils (142, 140) der einen Baugruppe (98, 96) das andere bewegliche Bauteil (140, 142) der anderen Baugruppe (96, 98) mitbewegt wird.
 
6. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite Kupplungseinrichtung (102) ausgebildet sind, mittels Ausbildens einer insbesondere selbstklemmenden Verzahnung die erste Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) trennbar zu kuppeln.
 
7. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Anspruch 6, wobei die Verzahnung eine Sägezahnverzahnung ist, die eine Zahnbreite kleiner als 1 mm, insbesondere kleiner als 0.7 mm, weiter insbesondere kleiner als 0.5 mm, aufweist.
 
8. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Kupplungseinrichtung einen translatorisch verschiebbar und nichtschwenkbar gelagerten Schlepphaken (100) mit einer Verzahnung (106) aufweist.
 
9. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die zweite Kupplungseinrichtung einen schwenkbar gelagerten Hebel (102) mit einer Verzahnung (108), insbesondere zum Eingriff in einen Schlepphaken (100) der ersten Kupplungseinrichtung, aufweist.
 
10. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß Ansprüchen 8 und 9, wobei der Schlepphaken (100) und der Hebel (102) derart aufeinander angepasst sind, dass mittels Bewegens von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe (98) in Richtung von zumindest einem Teil der zweiten Baugruppe (96) die Verzahnung (106) des Schlepphakens (100) selbsttätig in die Verzahnung (108) des Hebels (102) eingreift und bei nachfolgender Umkehr der Bewegungsrichtung zumindest ein Teil der zweiten Baugruppe (96) mit zumindest einem Teil der ersten Baugruppe (98) mitbewegt wird.
 
11. Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, ferner aufweisend zumindest eines der folgenden Merkmale:

die erste Baugruppe (98) ist eine Reststück-Zugeinheit, die zum Ausüben einer Zugkraft auf ein Reststück (32) des gesetzten Befestigungselements (66) eingerichtet ist, womit das Reststück (32) an einer Sollbruchstelle (34) von einem Setzstück (112) des gesetzten Befestigungselements (66) abgetrennt wird, welches Setzstück (112) insbesondere in dem Zielobjekt (62, 64) verbleiben kann;

die zweite Baugruppe (96) ist eine Eintreibeinheit, die zum Eintreiben des Befestigungselements (66) in das Zielobjekt (62, 64) eingerichtet ist;

die Baugruppen-Anordnung (94) weist mindestens eine weitere Baugruppe des Setzgeräts (30) auf, wobei das Kuppeln der ersten Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) die mindestens eine weitere Baugruppe unbeeinflusst lässt;

die erste Kupplungseinrichtung (100) und die zweite Kupplungseinrichtung (102) sind eingerichtet, die erste Baugruppe (98) von der zweiten Baugruppe (96) derart zu trennen, dass im getrennten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe (98) die zweite Baugruppe (96) ortsfest bleibt;

die zweite Baugruppe (96) ist so ausgebildet, dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen der ersten Baugruppe (98) eines der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen wird, aber ein anderes der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) der Bewegung der ersten Baugruppe (98) nicht folgt;

die erste Baugruppe (98) weist eine Antriebseinrichtung (104), insbesondere einen Linearantrieb, weiter insbesondere einen Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Baugruppe (98) relativ zur anderen auf;

die zweite Baugruppe (96) ist von einem separaten Linearantrieb, insbesondere von einem separaten Spindelantrieb, zum Bewegen von zumindest einem Teil der zweiten Baugruppe (96), frei.


 
12. Setzgerät (30), insbesondere Nietsetzgerät (30), zum Setzen eines Befestigungselements (66) in ein Zielobjekt (62, 64), wobei das Setzgerät (30) eine Baugruppen-Anordnung (94) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 zum trennbaren Kuppeln der ersten Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) während des Setzvorgangs aufweist, so dass im gekuppelten Zustand bei Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen wird.
 
13. Setzgerät (30) gemäß Anspruch 12,
aufweisend ein Setzgerätgehäuse (138), in dem die Baugruppen (98, 96) untergebracht sind;
aufweisend eine erste Trägerstruktur (130), wobei die ersten Bauteile auf der ersten Trägerstruktur (130) montiert sind;
aufweisend eine zweite Trägerstruktur (132), wobei die zweiten Bauteile auf der zweiten Trägerstruktur (132) montiert sind;
wobei die Trägerstrukturen (130, 132) starr mit Setzgerätgehäuse (138) verbunden sind;
wobei jeweils zumindest eines der Bauteile der ersten Baugruppe (98) und der zweiten Baugruppe (96) gegenüber dem Setzgerätgehäuse (138) beweglich ist.
 
14. Setzanordnung, aufweisend:

ein Setzgerät (30) gemäß Anspruch 12 oder 13 zum Setzen eines Befestigungselements (66);

das Befestigungselement (66), insbesondere setzbereit an oder in dem Setzgerät (30) montiert.


 
15. Verfahren zum Setzen eines Befestigungselements (66) in ein Zielobjekt (62, 64) mittels eines Setzgeräts (30), das eine erste Baugruppe (98) aus mechanisch zusammenhängenden ersten Bauteilen und eine zweite Baugruppe (96) aus mechanisch zusammenhängenden zweiten Bauteilen aufweist, wobei das Verfahren aufweist:

funktionelles Zusammenwirken der ersten Baugruppe (98) mit der zweiten Baugruppe (96) beim Setzen des Befestigungselements (66);

trennbares Kuppeln einer ersten Kupplungseinrichtung (100) der ersten Baugruppe (98) mit einer korrespondierenden zweiten Kupplungseinrichtung (102) der zweiten Baugruppe (96) derart, dass während des Setzens des Befestigungselements (66) bei translatorischem Bewegen von zumindest einem Teil der ersten Bauteile der ersten Baugruppe (98) zumindest ein Teil der zweiten Bauteile der zweiten Baugruppe (96) mitgenommen und entlang einer translatorischen Bewegungsrichtung mitgeschleppt wird.


 




Zeichnung


















































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente