[0001] Die Erfindung betrifft eine Hand-Werkzeugmaschine, insbesondere eine Schleifmaschine
und/oder Poliermaschine, mit einem insbesondere elektrischen oder pneumatischen Antriebsmotor
zum rotatorischen Antreiben einer Werkzeughalterung, an der ein Teller-Werkzeug, insbesondere
ein Schleifteller oder Polierteller, mittels einer Maschinenhalterung befestigbar
ist, wobei drehfest an einem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine neben der Werkzeughalterung
eine Maschinen-Bremsflächenanordnung zum Abbremsen des Teller-Werkzeugs angeordnet
ist, an der eine an einem Tellerkörper des Teller-Werkzeugs angeordnete Werkzeug-Bremsflächenanordnung
beim Betrieb der Hand-Werkzeugmaschine reibt, wobei ein Zwischenraum zwischen dem
Teller-Werkzeug und einem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine von einer einen elastischen
Dichtmanschettenkörper umfassenden Dichtmanschette umgeben ist, an der mindestens
eine Bremsfläche der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
vorgesehen ist.
[0002] Eine Hand-Werkzeugmaschine dieser Art geht z.B. aus
EP 2 366 492 A1 hervor. Wenn die Antriebsachse rotiert, führt beispielsweise die Lagerreibung der
Werkzeugwellenlagerung dazu, dass die Werkzeugwelle und die an dieser angeordnete
Werkzeugaufnahme nicht nur eine exzentrische Bewegung machen, sondern auch eine Rotationsbewegung.
Wenn kein Bremsmoment auf das Teller-Werkzeug, in der Regel ein runder Schleifteller,
wirkt, dreht dieser letztlich mit derselben Geschwindigkeit, wie die Antriebswelle.
Erst wenn eine Bremsung einsetzt, beispielsweise indem das Werkzeug auf die zu bearbeitende
Werkstückoberfläche aufgesetzt wird, nimmt die Drehzahl des Teller-Werkzeuges ab.
Um eine zu hohe Drehzahl des Teller-Werkzeugs zu vermeiden, ist zum Beispiel an dem
Teller-Werkzeug eine Dichtmanschette angeordnet, welche unten am Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine
an der Maschinen-Bremsflächenanordnung entlang schleift und bremst.
[0003] Der Verschleiß der Dichtmanschette ist dabei erheblich, so dass der Schleifteller
bald ausgetauscht werden muss.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, bei Hand-Werkzeugmaschinen, insbesondere
Schleifmaschinen oder Poliermaschinen, der eingangs genannten Art, verbesserte Bremsmittel
bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist bei einer Hand-Werkzeugmaschine der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass an dem Dichtmanschettenkörper mindestens ein Bremskörper angeordnet
ist, der eine Gleitfläche aufweist, die einen Bestandteil der Maschinen-Bremsflächenanordnung
oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung bildet und härter als das Grundmaterial des
Dichtmanschettenkörpers ist.
[0006] Es ist ein Grundgedanke der Erfindung, dass an der elastischen Dichtmanschette einer
oder mehrere Bremskörper angeordnet sind, die wesentlich weniger verschleißen als
das Grundmaterial des Dichtmanschettenkörpers. Der Dichtmanschettenkörper stellt dabei
die elastische Komponente bereit, das heißt er sorgt für einen optimalen Andruck der
Gleitfläche oder der Gleitflächen des mindestens einen Bremskörpers. Ein besonderer
Vorteil ergibt sich auch dadurch, dass die Dichtmanschette elastisch nachgibt und
somit die Bewegungen, unter anderem auch Walkbewegungen und Schlingerbewegungen, des
Teller-Werkzeugs mitmacht, so dass die Bremsflächen stets in Kontakt bleiben.
[0007] Die Bremsflächenanordnungen reiben aneinander und bremsen das Teller-Werkzeug, wenn
das Teller-Werkzeug beim Betrieb der Hand-Werkzeugmaschine um eine Rotationsachse
relativ zu der drehfesten Bremsflächenanordnung rotiert.
[0008] Der Zwischenraum dient beispielsweise zur Absaugung von Staub. Man kann den Zwischenraum
auch als Staubabsaugraum bezeichnen. Mit dem Zwischenraum kommunizieren beispielsweise
Absaugkanäle, die im Grundkörper des Teller-Werkzeugs vorgesehen sind und mit Ansaugöffnungen
an der zur Bearbeitung von Werkstücken oder zur Montage von beispielsweise Schleifpapier
oder anderen Schleifmitteln vorgesehenen Frontseite des Teller-Werkzeugs kommunizieren.
[0009] Das Teller-Werkzeuge rotiert beim Betrieb der Hand-Werkzeugmaschine um eine Rotationsachse
relativ zu der drehfesten Bremsflächenanordnung, der Maschinen-Bremsflächenanordnung.
Die aneinander reibenden Bremsflächen der Maschinen-Bremsflächenanordnung und der
Werkzeug-Bremsflächenanordnung bremsen das Teller-Werkzeug, so dass das Teller-Werkzeug
nicht frei bis zu hohen Drehzahlen durchdreht und insbesondere eine hyperzykloide
Rotationsbewegung durchläuft. Vorzugsweise hat die Hand-Werkzeugmaschine eine Antriebsmechanik
in der Art der in
EP 2 366 492 A1 beschriebenen Antriebsmechanik.
[0010] Bei der Hand-Werkzeugmaschine ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass sie ein Exzentergetriebe
aufweist, das eine mit dem Antriebsmotor drehgekoppelte, um eine Antriebsachse drehbare
Antriebswelle aufweist, zu oder an der eine Werkzeugwelle, an der die Werkzeugaufnahme
angeordnet ist, zur Durchführung von Exzenterbewegungen um eine Exzentrität exzentrisch
zur Antriebsachse mittels einer Werkzeugwellenlagerung gelagert ist, wobei die Werkzeugwelle
in mindestens einem Rotations-Exzentermodus bei einer Rotation der Antriebswelle insbesondere
aufgrund einer Lagerreibung der Werkzeugwellenlagerung Rotationsbewegungen durchführt.
[0011] Die Dichtmanschette ist vorzugsweise ringförmig, insbesondere etwa kreisringförmig.
Es ist auch möglich, dass die Dichtmanschette in Abhängigkeit z.B. der Geometrie des
Tel-ler-Werkzeugs, des Gehäuses der Hand-Werkzeugmaschine oder dergleichen andere
Geometrien hat, z.B. etwa rechteckig ist oder vorstehende Abschnitte aufweist.
[0012] Die Dichtmanschette kann einen geschlossenen Ring bilden oder umfassen. Es ist aber
auch möglich, dass die Dichtmanschette als Ganzes und/oder der Dichtmanschettenkörper
als Ringsegmente ausgestaltet sind. Eines oder mehrere Ringsegmente sind dann mit
dem oder den Bremskörpern versehen.
[0013] Vorzugsweise sind an der Dichtmanschette mindestens zwei, vorzugsweise mehrere, bezüglich
eines Umfangs der Dichtmanschette winkelbeabstandete Bremskörper vorgesehen.
[0014] Beispielsweise sind der oder die Bremskörper an einer Stirnseite angeordnet, die
der jeweils anderen Bremsflächenanordnung von Maschinen-Bremsflächenanordnung und
Werkzeug-Bremsflächenanordnung zugeordnet sind. An dieser Stelle sei bemerkt, dass
die Dichtmanschette an der Hand-Werkzeugmaschine, aber auch am Teller-Werkzeug vorgesehen
sein kann. Es ist auch denkbar, dass sowohl an der Hand-Werkzeugmaschine als auch
am Teller-Werkzeug jeweils eine Dichtmanschette angeordnet ist, wovon an mindestens
einer mindestens ein Bremskörper mit der relativ harten Gleitfläche vorgesehen ist.
Mithin ist also eine der Dichtmanschetten dann erfindungsgemäß ausgestaltet.
[0015] Vorzugsweise weist eine der Hand-Werkzeugmaschine zugewandte Oberseite des Teller-Werkzeugs
die Werkzeug-Bremsflächenanordnung auf oder bildet diese.
[0016] Die Gleitfläche des mindestens einen Bremskörpers kann verschiedene Umfangsgestalten
aufweisen, zum Beispiel punktförmig sein, rund, polygonal oder dergleichen. Der Umfang
der Gleitfläche hängt beispielsweise von der Außenkontur des Bremskörpers ab. Der
Bremskörper ist beispielsweise stiftförmig. Es ist aber auch möglich, dass beispielsweise
Kugeln oder dergleichen andere Bremskörper vorgesehen sind.
[0017] Der Bremskörper besteht zweckmäßigerweise aus einem Hartmetall oder etwas allgemeiner
gesagt aus Metall, das jedenfalls wesentlich härter ist als beispielsweise ein elastischer
Kunststoff, Gummi oder dergleichen, aus welchen zweckmäßigerweise der Dichtmanschettenkörper
besteht. Es versteht sich, dass der Bremskörper aber auch aus einem Hartkunststoff,
einem Duroplast oder dergleichen bestehen kann. Der mindestens eine Bremskörper kann
auch aus Keramik bestehen. Es können mehrere Bremskörper vorgesehen sein, die aus
unterschiedlichen Materialien sind, z.B. einer aus Metall und ein anderer aus einem
anderen Metall oder aus Keramik. Ein Bremskörper kann im Bereich der Bremsfläche mit
einer harten Beschichtung aus Hartmetall oder Keramik versehen sein.
[0018] Der Dichtmanschettenkörper ist, wie schon gesagt, vorzugsweise aus einem elastischen
Kunststoff und/oder Gummi. Ein möglicher Werkstoff für den Dichtmanschettenkörper
ist beispielsweise ein Elastomer, z.B. Naturkautschuk (NR), Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
(NBR), Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Chloropren-Kautschuk (CR), Butadien-Kautschuk
(BR) und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder auch ein thermoplastisches Elastomer
(TPE).
[0019] Der Dichtmanschettenkörper kann beispielsweise eine Härte von etwa 60 bis 90 Shore
A, zweckmäßigerweise etwa 80 Shore A, aufweisen.
[0020] Der Dichtmanschettenkörper ist zweckmäßigerweise nicht faserverstärkt, kann es aber
sein. Er umfasst beispielsweise Glasfasern und/oder Kohlefasern.
[0021] Der Dichtmanschettenkörper kann selbst auch eine Bremswirkung entfalten, d.h. in
Kontakt mit der jeweils gegenüber liegenden Bremsfläche oder den jeweils gegenüber
liegenden Bremsflächen der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
sein.
[0022] Beispielsweise weist der Dichtmanschettenkörper mindestens eine Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche
auf, die einen Bestandteil der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
bildet.
[0023] Diese Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche ist vorzugsweise eine stirnseitige Bremsfläche.
Es versteht sich aber, dass an dem Dichtmanschettenkörper auch eine radial innere
oder radial äußere, z.B. eine innen- oder außenumfangsseitige, Bremsfläche vorgesehen
sein kann. Das ist beispielsweise in der eingangs genannten europäischen Patentanmeldung
EP 2 366 492 A1 auch beschrieben. In diesem Sinne kann auch die erfindungsgemäß ausgestaltetes Dichtmanschette
mit einem oder mehreren harten und festen Bremskörpern ausgestaltet sein.
[0024] Es ist beispielsweise möglich, dass eine Stirnseite der Dichtmanschette insgesamt
die Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche darstellt. An oder in dieser Stirnseite ist
dann die mindestens eine Gleitfläche des mindestens einen Bremskörpers vorgesehen.
[0025] Es ist aber auch möglich, dass der Dichtmanschettenkörper eine Frontseite aufweist,
die der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (abhängig
davon, wo die Dichtmanschette angeordnet ist) zugewandt ist. Vor diese Frontseite
stehen einer oder mehrere Bremsvorsprünge vor, deren freie Stirnseite die Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche
bereit stellen. Ein derartiger Bremsvorsprung (es kann nur einer vorgesehen sein)
hat beispielsweise eine kreissegmentartige Gestalt.
[0026] Der mindestens eine Bremsvorsprung ist zweckmäßigerweise mit dem Dichtmanschettenkörper
einstückig.
[0027] Es ist möglich, dass mehrere Bremsvorsprünge dieser Art nebeneinander angeordnet
sind, beispielsweise über den Umfang der Dichtmanschette verteilt sind und einen Winkelabstand
zueinander haben. Zwischen den kreissegmentartigen Bremsvorsprüngen sind zweckmäßigerweise
Zwischenräume vorgesehen. Es ist aber auch möglich, dass nur ein einziger Bremsvorsprung
vorgesehen ist, der sich z.B. um den gesamten Umfang der Dichtmanschette oder einem
Teil des Umfangs an der oben erwähnten Frontseite herum erstreckt.
[0028] Der mindestens eine Bremsvorsprung kann beim Betrieb des Teller-Werkzeugs mit relativ
wenig Anpressdruck an der gegenüber liegenden Fläche von Maschinen-Bremsflächenanordnung
oder Werkzeug-Bremsflächenanordnung anliegen. Die Bremswirkung des mindestens einen
Bremsvorsprungs kann also anders gesagt relativ gering sein. Der mindestens eine Bremsvorsprung
kann im wesentlichen dazu dienen, im Kontakt mit der gegenüber liegenden Fläche von
Maschinen-Bremsflächenanordnung oder Werkzeug-Bremsflächenanordnung zu bleiben, während
die mindestens eine harte Gleitfläche sozusagen die eigentliche Bremsarbeit leistet.
[0029] Es ist auch möglich, dass der Bremsvorsprung bzw. dessen Bremsfläche bei einem neuen,
noch unverschlissenen Dichtmanschettenkörper vor die Gleitfläche des mindestens einen
Bremskörpers vorsteht, so dass bei der Inbetriebnahme der Dichtmanschette zunächst
die Bremsfläche des Bremsvorsprungs abgeschliffen wird und dann die nachfolgend beschriebene
zweckmäßige Situation eintritt:
[0030] Die Gleitfläche des mindestens einen Bremskörpers und die Bremsfläche des mindestens
einen Bremsvorsprungs sind zweckmäßigerweise etwa bündig, so dass die Gleitfläche
nicht oder nur minimal vor die Bremsfläche des Bremsvorsprung zur gegenüber liegenden
Bremsfläche der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
vorsteht. Somit sorgt also die Gleitfläche für die gewünschte Bremswirkung, während
die Bremsfläche des mindestens einen Bremsvorsprungs mehr oder minder den Kontakt
mit der gegenüber liegenden Bremsfläche der Werkzeug- oder Maschinen-Bremsflächenanordnung
hält. Somit strömt beispielsweise neben der Gleitfläche keine oder nur wenig Fremdluft
in den Zwischenraum zwischen Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine und dem Teller-Werkzeug
ein.
[0031] Die oben erwähnte Anordnung hat den Vorteil, dass die Dichtmanschette mit einer gleichmäßigen,
möglichst geringen Flächenpressung schon bereits beim Anlauf, d.h. beim Beginn der
Drehbewegung an der jeweils gegenüber liegenden Bremsfläche von Maschinen-Bremsflächenanordnung
oder Werkzeug-Bremsflächenanordnung anliegt.
[0032] Zweckmäßigerweise ist das Teller-Werkzeug als ein Bauteil ausgestaltet, das einen
z.B. plattenartigen Tellerkörper, insbesondere aus Kunststoff, und ein daran angeordnetes
elastisches Pad, z.B. einen Schaumstoffkörper oder dergleichen auf. Das Pad kann als
Schleif- oder Poliermittel ausgestaltet sein oder als Basis für ein Schleif- oder
Poliermittel dienen. Der Tellerkörper besteht vorzugsweise aus PA6GF30 oder PA6CF30.
Mithin ist der Tellerkörper zweckmäßigerweise faserverstärkt. Er umfasst beispielsweise
Glasfasern und/oder Kohlefasern.
[0033] Das Teller-Werkzeug ist zweckmäßigerweise elastisch. Man kann sich vorstellen, dass
das Teller-Werkzeug sich an die zu bearbeitende Kontur des Werkstücks anpasst und
dabei in sich elastisch verformt wird. Die Elastizität ist für ein ruhiges Führungsverhalten
des Teller-Werkzeugs vorteilhaft, das sozusagen nicht hüpft. Eine Anpassung an die
Kontur des Werkstücks wird zwar im wesentlichen über die Weichheit einer Schleifauflage,
z.B. Schaum oder Pad, erreicht. Aber auch der obengenannte Tellerkörper kann etwas
verformt werden. Die Dichtmanschette ist in diesem Fall z.B. an dem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine
angeordnet und macht sozusagen die Bewegung des Teller-Werkzeugs mit bzw. folgt der
Bewegung des Teller-Werkzeugs, so dass die Gleitfläche des mindestens einen Bremskörpers
in Reibkontakt mit der Maschinen-Bremsflächenanordnung oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
bleibt.
[0034] Es ist in diesem Fall zwar zweckmäßig, jedoch nicht zwingend notwendig, dass die
Dichtmanschette am Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine angeordnet ist. Auch eine am
Teller-Werkzeug angeordnete elastische Dichtmanschette mit einem oder mehreren harten
Bremskörpern würde diese Bewegung mitmachen.
[0035] An der Hand-Werkzeugmaschine oder dem Teller-Werkzeug, zum Beispiel der Dichtmanschette
oder auch einer anderen Komponente, zum Beispiel dem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine,
ist zweckmäßigerweise eine Falschluftöffnung zum Einströmen von Luft in den Zwischenraum
zwischen dem Teller-Werkzeug und dem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine vorgesehen.
Beispielsweise können auch am Teller-Werkzeug, zum Beispiel dem bereits erwähnten
Tellerkörper, derartige Falschluftöffnungen vorgesehen sein. Die Falschluftöffnungen
ermöglichen es beispielsweise, dass sich das Teller-Werkzeug nicht am Werkstück und/oder
an dem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine ansaugt. Ferner kann ein optimaler Kühleffekt
erzielt werden, wenn Falschluft in den Zwischenraum einströmt. Schließlich ist es
auch möglich, dass die Bremsflächen aufgrund der Falschluftöffnungen der Bremsflächenanordnungen
gekühlt werden.
[0036] Die mindestens eine Falschluftöffnung kann axial beabstandet zu der Ebene der aneinander
reibenden Bremsflächen der Maschinen-Bremsflächenanordnung und der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
sein. Zusätzlich zu dieser Falschluftöffnung oder diesen Falschluftöffnungen oder
alternativ dazu ist es auch möglich, dass beispielsweise an der Maschinen-Bremsflächenanordnung
und/oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung mindestens eine Falschluftöffnung vorgesehen
ist. Die Falschluftöffnung befindet sich beispielsweise zwischen den Bremsflächen.
Beispielsweise sind die Bremsflächen kreissegmentartig ausgestaltet, so dass sich
zwischen den Kreissegmenten jeweils Zwischenräume ergeben, die als Falschluftöffnung
dienen.
[0037] Die Dichtmanschette weist zweckmäßigerweise eine oder mehrere in einer Andruckrichtung
zur Bremsflächenanordnung hin federnde Stufen und/oder Falten auf. Diese mindestens
eine Stufe befindet sich vorzugsweise am Dichtmanschettenkörper.
[0038] Es können mehrere Stufen vorgesehen sein, insbesondere auch eine balgartige Struktur.
Aufgrund der mindestens eine Stufe ist es beispielsweise möglich, dass der mindestens
eine Bremskörper federnd in Richtung der gegenüber liegenden Bremsfläche beaufschlagt
ist. Die Stufen können also auch eine Art Balg bilden. Die Federwirkung der Stufen
kann so ausgestaltet sein, dass eine optimale Bremswirkung erzielt ist.
[0039] Die mindestens eine Stufe kann beispielsweise eine Umfangsstufe sein, d.h. sie erstreckt
sich zweckmäßigerweise über den gesamten Umfang der Dichtmanschette.
[0040] Die Dichtmanschette kann selbstverständlich neben dem Dichtmanschettenkörper auch
mindestens eine weitere Komponente, zum Beispiel harte Komponente, haben, die nicht
der mindestens eine Bremskörper ist. Beispielsweise kann der Dichtmanschettenkörper
an einem Haltekörper, z.B. einem Haltering, oder einer sonstigen Halterung zur Montage
an der Hand-Werkzeugmaschine oder dem Teller-Werkzeug vorgesehen sein. Es ist nämlich
möglich und vorteilhaft, wenn die Dichtmanschette anhand von Befestigungsmitteln,
zum Beispiel einer Klemmeinrichtung und/oder einer Rasteinrichtung und/oder einer
Verriegelungseinrichtung, lösbar, insbesondere werkzeuglos lösbar, an dem Teller-Werkzeug
oder dem Gehäuse der Hand-Werkzeugmaschine befestigbar ist. Eine verschlissene Dichtmanschette
kann so ohne weiteres gegen eine neue, nicht verschlissene Dichtmanschette ausgetauscht
werden. Auch wenn unterschiedliche Bremswirkungen gewünscht sind, kann man jeweils
eine geeignete Dichtmanschette, welche die gewünschte Bremsfunktion hat, leicht montieren
oder demontieren.
[0041] Bevorzugt ist neben dem mindestens einen Bremskörper eine Aussparung vorgesehen,
in welche der Bremskörper oder ein diesen haltender Abschnitt der Dichtmanschette
hinein verdrängbar ist. Beispielsweise befindet sich diese Aussparung bezüglich der
oben erwähnten Andruckrichtung oberhalb des Bremskörpers oder des diesen haltenden
Abschnitts. Die Aussparung kann beispielsweise an einer Stufe, insbesondere der vorher
erwähnten federnden Stufe, vorgesehen sein.
[0042] Eine einfache Methode, den Bremskörper oder die Bremskörper an dem Dichtmanschettenkörper
zu montieren, besteht beispielsweise darin, dass der mindestens eine Bremskörper mit
dem Grundmaterial des Dichtmanschettenkörpers umspritzt ist oder in sonstiger Weise
bei der Fertigung des Dichtmanschettenkörpers in dessen dabei zunächst weichen Grundmaterial
eingesetzt ist, bevor das Grundmaterial aushärtet.
[0043] Es ist aber auch möglich, dass der Bremskörper in den Dichtmanschettenkörpers eingeklebt
und/oder eingesteckt und/oder eingeknöpft ist.
[0044] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Schrägansicht einer Hand-Werkzeugmaschine mit einem daran angeordneten
Teller-Werkzeug von schräg oben,
- Figur 2
- die Hand-Werkzeugmaschine gemäß Figur 1 von schräg unten, ohne Teller-Werkzeug,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Hand-Werkzeugmaschine gemäß Figur 1,
- Figur 4
- ein Detail D1 aus Figur 3, nämlich einen Teil-Schnitt eines vorderen Teils des Gehäuses
der Hand-Werkzeugmaschine und des Teller-Werkzeugs,
- Figur 5
- eine Ansicht einer Dichtmanschette der Hand-Werkzeugmaschine gemäß Figur 2 von schräg
unten, , also vom Teller-Werkzeug her gesehen,
- Figur 6
- die Dichtmanschette gemäß Figur 5 von der Maschinenseite her gesehen, also von schräg
oben,
- Figur 7
- eine frontale Draufsicht auf die Dichtmanschette etwa entsprechend der Ansicht gemäß
Figur 5,
- Figur 8
- eine Schnittdarstellung der Dichtmanschette gemäß Figur 7, etwa entlang einer Schnittlinie
A-A in Figur 7,
- Figur 9
- ein Detail D2 aus Figur 8,
- Figur 10
- eine Schnittdarstellung der Dichtmanschette gemäß Figur 7, etwa entlang einer Schnittlinie
B-B in Figur 7, und
- Figur 11
- ein Detail D3 aus Figur 10.
[0045] Eine Hand-Werkzeugmaschine 10, z.B. eine elektrische oder pneumatische Schleif- und/oder
Poliermaschine, hat ein Gehäuse 11, in welchem ein Antriebsmotor 12, zum Beispiel
ein elektrischer Motor oder ein pneumatischer Motor, angeordnet ist. Das Gehäuse 11
kann an einem Handgriffabschnitt 13 bequem ergriffen werden. Ein Bediener drückt beispielsweise
auf einen Antriebsschalter 14, um den Antriebsmotor 12 einzuschalten, auszuschalten
oder dessen Drehzahl einzustellen. Es kann aber auch vorzugsweise ein Drehzahl-Stellschalter
15 vorgesehen sein, mit dem eine Drehzahl des Antriebsmotors 12 einstellbar ist.
[0046] Das Gehäuse 11 weist einen Werkzeugabschnitt 16 auf, an dessen Unterseite 17 eine
Werkzeughalterung 18 zum Halten eines Teller-Werkzeugs 40 vorgesehen ist. Die Werkzeughalterung
18 wird vom Antriebsmotor 12 über ein schematisch dargestelltes Getriebe 19, das unter
anderem auch ein Exzentergetriebe umfassen kann, dreh-angetrieben, also in Rotation
versetzt, so dass das Teller-Werkzeug 40 dann Rotationsbewegungen um eine Rotationsachse
35, vorzugsweise mit einer Exzentrität, durchführt. Der Antriebsmotor 12 und das Getriebe
19 sind schematisch dargestellt und müssen nicht exakt an der eingezeichneten Position
im Gehäuse 11 angeordnet sein.
[0047] Neben dem Handgriffabschnitt 13 erstreckt sich ein Stützabschnitt 20 des Gehäuses
11, die beide vom Werkzeugabschnitt 16 abstehen. Der Stützabschnitt 20 ist mit dem
Handgriffabschnitt 13 durch einen Verbindungsabschnitt 21 verbunden, so dass sich
unterhalb des Handgriffabschnitts 13 eine Durchtrittsöffnung ergibt.
[0048] Hinten am Stützabschnitt sind ein Absauganschluss 22 zum Anschluss einer Saugleitung
23 sowie ein elektrischer und/oder pneumatischer Anschluss 24 für eine elektrische
oder pneumatische Versorgungsleitung 25 vorgesehen. Über die Versorgungsleitung 25
kann elektrische Energie oder Druckluft zum Betrieb des Antriebsmotors 12 eingespeist
werden. Über die Saugleitung 23 bzw. den Absauganschluss 22 kann Staub, der beim Betrieb
der Hand-Werkzeugmaschine 10 entsteht, abgesaugt werden. Die Saugleitung 23 führt
zum Beispiel zu einem Staubsauger.
[0049] Der Absauganschluss 22 kommuniziert mit einem Absaugraum 26, der sich um die Werkzeughalterung
18 herum erstreckt. Der Absaugraum 26 ist im Bereich einer Werkzeugaufnahme 27 ausgebildet,
die zur Aufnahme des Teller-Werkzeugs 40 dient.
[0050] Das Teller-Werkzeug 40 umfasst einen Tellerkörper 41, der in der Werkzeugaufnahme
27 im wesentlichen aufgenommen ist, so dass nur eine radiale äußerer Bereich des Tellerkörpers
41 vor die Werkzeugaufnahme 27 vorsteht. Am Tellerkörper 41 befindet sich eine schematisch
dargestellte Maschinenhalterung 42, die zum Anschluss an die Werkzeughalterung 18
ausgebildet ist. Die Maschinenhalterung 42 und die Werkzeughalterung 18 umfassen beispielsweise
Bajonett-Verbindungsmittel, Schraub Verbindungsmittel oder dergleichen. Die Maschinenhalterung
42 kann auch als eine Schleifteller-Schnittstelle bezeichnet werden. Die Werkzeughalterung
18 ist z. B. am freien Ende einer Abtriebswelle des Getriebes 19 angeordnet.
[0051] Der Tellerkörper 41 dient zum Tragen eines Pads 43, beispielsweise aus Schaumstoff
oder einem sonstigen elastischen Kunststoff. An der Unterseite des Pads 43, entgegengesetzt
zur Maschinenhalterung 42, ist eine Haftschicht 44 vorgesehen, zum Beispiel eine Klett-Verbindungsschicht
oder dergleichen, die zum Halten eines Schleifmittels oder Poliermittels 45 dient.
[0052] Die dem Gehäuse 11 der Hand-Werkzeugmaschine 10 zugewandte Seite des Tellerkörpers
41, nachfolgend als Oberseite bezeichnet, bildet eine Teller-Bremsfläche 46 des Teller-Werkzeugs
40. Die Teller-Bremsfläche 46 erstreckt sich um die Maschinenhalterung 42 herum. Die
Teller-Bremsfläche 46 bildet einen Bestandteil der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
48, die mit einer maschinenseitigen, d.h. einen Bestandteil der Hand-Werkzeugmaschine
10 bildenden Maschinen-Bremsflächenanordnung 28 im Sinne einer Bremsung des Teller-Werkzeugs
40 zusammen wirkt. Die Bremsflächenanordnungen 28, 48 tragen vorzugsweise dazu bei,
dass das Teller-Werkzeug 40 eine Rotationsbewegung mit überlagerter, sogenannter hyperzykloider,
Bewegung durchläuft.
[0053] Die Maschinen-Bremsflächenanordnung 28 wird von einer Dichtmanschette 50 bereitgestellt,
die lösbar am Gehäuse 11 befestigbar ist. Es wäre zumindest möglich, dass die Dichtmanschette
50 einen integralen Bestandteil des Gehäuses 11 bildet. Der Verschleiß der Dichtmanschette
50 ist relativ gering was später noch deutlich wird. Ferner wäre es auch möglich,
dass man eine Dichtmanschette in der Art der Dichtmanschette 50 am Teller-Werkzeug
40 vorsieht, etwa entsprechend der eingangs erläuterten
EP 2 366 492 A1.
[0054] Die Dichtmanschette 50 weist einen elastischen Dichtmanschettenkörper 51 auf, an
dem einstückig ein Trägerabschnitt 52 zur Befestigung an dem Gehäuse 11 der Hand-Werkzeugmaschine
10 angeformt ist. Selbstverständlich könnte der Trägerabschnitt 52 auch ein separates
Bauteil, also ein Träger, beispielsweise aus einem entsprechend harten Kunststoff,
sein.
[0055] Die Dichtmanschette 50 ist vorliegend ringförmig ausgestaltet. Sie erstreckt sich
um die Werkzeugaufnahme 27 herum und dichtet den Absaugraum 26, der insoweit einen
Zwischenraum 33 zwischen dem Teller-Werkzeug 40 und dem Gehäuse 11 darstellt, ab.
Jedenfalls liegt die Dichtmanschette 50 elastisch an der Oberseite des Teller-Werkzeug
40, d.h. oben auf dem Tellerkörper 41 auf.
[0056] Zur lösbaren Befestigung der Dichtmanschette 50 an dem Gehäuse 11 sind Befestigungsmittel
29 vorgesehen, beispielsweise Rasthaken 30, die in Rastaufnahmen 53 an der Dichtmanschette
50 einhakbar sind. Die Rastaufnahmen 53 befinden sich an einem Haltevorsprung 54,
der nach radial außen vor einen Ringkörper 55 des Trägerabschnitts 52 absteht. An
dem Trägerabschnitt 52 befinden sich weiterhin Haltevorsprünge 56, die in entsprechende
Haltevorsprünge 32 am Gehäuse 11 einhakbar sind. Die Haltevorsprünge 56 und die Rastaufnahmen
53 sind an einander entgegengesetzten Bereichen der Dichtmanschette 50 angeordnet.
[0057] Die Haltevorsprünge 56 stehen beispielsweise nach radial innen vor einen Ringvorsprung
57 vor, der zum Gehäuse 11 hin vor den Ringkörper 55 stirnseitig vorsteht. Der Ringvorsprung
57 bildet z.B. eine Art Kragen oder Stützkragen. Der Ringvorsprung 57 stützt sich
beispielsweise an einer entsprechend ebenfalls ringförmigen Stützkontur 34 des Gehäuses
11 ab.
[0058] Der Ringvorsprung 57 hat beispielsweise im Bereich des radial abstehenden Haltevorsprungs
54 eine Aussparung. Jedenfalls ist der Ringvorsprung 57 zweckmäßigerweise so ausgestaltet,
dass er dicht am Gehäuse 11 anliegt und somit der Zwischenraum 33 optimal abgedichtet
ist.
[0059] Unterhalb des Ringkörpers 55 ist eine Stufe 58 ausgebildet, an die sich ein Dichtring-Abschnitt
59 anschließt, der stirnseitig an dem Teller-Werkzeug 40 anliegt.
[0060] Ein Steg 84 erstreckt sich zur Ausbildung der Stufe 58 zwischen dem Dichtring-Abschnitt
59 und dem Ringkörper 55.
[0061] Der Dichtring-Abschnitt 59 umfasst eine Stirnwand 60, deren Frontseite 61 dem Tellerkörper
41 zugewandt ist. Vor die Frontseite 61 stehen Bremsvorsprünge 62 vor, deren freie
Stirnseiten 63 jeweils als Dichtmanschettenkörper-Bremsflächen 64 ausgestaltet sind.
[0062] Die Bremsvorsprünge 62 sind als Kreissegmente ausgestaltet. Sie stehen in der Art
von schmalen Stirnwänden von der Stirnwand 60 stirnseitig ab. zwischen den Bremsvorsprüngen
62 ist jeweils ein Abstand vorhanden, der als Falschluftöffnung 65 zum Einströmen
von Luft in den Zwischenraum 33 zwischen dem Teller-Werkzeug 40 und dem Gehäuse 11
der Hand-Werkzeugmaschine 10 dient.
[0063] Es versteht sich, dass auch anders ausgestaltete Bremsvorsprünge 62b möglich sind,
die sich beispielsweise über einen größeren Umfang des Dichtmanschettenkörpers 51
erstrecken. Es ist auch möglich, dass ein durchgängiger, sozusagen die Falschluftöffnungen
65 verschließender Bremsvorsprung vorgesehen ist oder dass beispielsweise schon die
Frontseite 61 als Bremsfläche ausgestaltet ist, dass gar keine Bremsvorsprünge vorgesehen
ist.
[0064] Im Vergleich zu den Dichtmanschettenkörper-Bremsflächen 64 ist eine jeweilige Umfanglänge
eines Zwischenraums 33 kürzer. Die Dichtmanschettenkörper-Bremsflächen 64 liegen flächig
an der Werkzeug-Bremsflächenanordnung 48 an. Die Zwischenräume zwischen den Bremsflächen
64 sind also relativ schmal, so dass eine optimale Dichtwirkung erzielt ist, dennoch
Falschluft oder Fremdluft in den Zwischenraum 33 einströmen kann, so dass das Teller-Werkzeug
40 nicht mit zu großer Kraft einen die Dichtmanschette 50 angesaugt wird, wenn zum
Beispiel am Absauganschluss 22 ein entsprechend leistungsfähiger Staubsauger angeschlossen
ist.
[0065] Die Falschluftöffnungen 65 tragen vorteilhaft auch dazu bei, dass die Maschinen-Bremsflächenanordnungen
28, die unter anderem die Dichtmanschettenkörper-Bremsflächen 64 umfasst, gekühlt
wird.
[0066] An dem Dichtring-Abschnitt 59 sind weiterhin Bremskörper 66 vorgesehen, deren Stirnseiten
Gleitflächen 67 bereitstellen, die ebenfalls einen Bestandteil der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
48 darstellen.
[0067] Die Bremskörper 66 sind beispielsweise Hartmetall-Stifte 68, die in Halteaufnahmen
69 des Dichtmanschettenkörpers 51 aufgenommen ind. Die Bremskörper 66 haben beispielsweise
eine oder mehrere Vertiefungen 71, insbesondere in der Art von Taillierungen ausgestaltete
Vertiefungen, so dass sie bezüglich ihrer Längserstreckungsrichtung 70 zugfest in
den Halteaufnahmen 69 gehalten sind. Beispielsweise sind die Bremskörper 66 in die
Halteaufnahmen 69 eingesteckt. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Bremskörper 66 in
das Material des Dichtmanschettenkörpers 51, beispielsweise einen relativ weichen,
elastischem und biegeflexiblen Kunststoff, eingespritzt sind.
[0068] Mithin sorgt also der Dichtmanschettenkörper 51 aufgrund seiner Elastizität und/oder
der Stufe 58 dafür, dass die Bremskörper 66 bzw. deren Gleitflächen 67 in Richtung
der gegenüber liegenden Werkzeug-Bremsflächenanordnung 48 des Teller-Werkzeugs 40
feder-elastisch in einer Andruckrichtung 86 beaufschlagt sind.
[0069] Oberhalb der Halteaufnahmen 69 ist am Ringkörper 55 jeweils eine Aussparung 72 vorgesehen,
in die hinein der obere Abschnitt 74, der sich über den zu der Gleitfläche 67 entgegengesetzten
Kopf 75 eines jeweiligen Bremskörpers 66 hinweg erstreckt, hinein bewegbar ist (Figur
4 zeigt den entsprechenden Zustand, Figur 11 mit einem Pfeil 85 die Bewegung).
[0070] Die Bremsvorsprünge 62 haben im Bereich der Bremskörper 66 jeweils einen die Gleitfläche
67 umgebenden Ringabschnitt 76. Mithin ist also die Gleitfläche 67 vollständig in
die Bremsfläche 64 eines jeweiligen Bremsvorsprung 62 integriert.
[0071] Bevorzugt ist die Anordnung so getroffen, dass bei einer neuen, erstmals in Betrieb
genommenen Dichtmanschette 50 zunächst die Bremsflächen 64 vor die Gleitflächen 67
vorstehen und dann bei der Inbetriebnahme soweit abgeschliffen werden, bis die Bremsflächen
64 und die Gleitflächen 67 etwa bündig sind. Dann wird sozusagen die Haupt-Bremsarbeit
von den Gleitflächen 67 geleistet, während die Bremsflächen 64 der Bremsvorsprünge
62 mechanisch wesentlich weniger belastet sind, dennoch eine Dichtfunktion haben,
indem die Bremsflächen 64 an der Werkzeug-Bremsflächenanordnung 48 anliegen.
[0072] Die Stifte 68 sind als zweckmäßigerweise Bolzen ausgestaltet.
[0073] Es versteht sich, dass auch ohne weiteres andere Geometrien möglich sind. Beispielsweise
könnte anstelle eines Stifts 68 eine Kugel 77 vorgesehen sein, deren frei, vor den
Dichtmanschettenkörper 51 vorstehende Seite die Gleitfläche der Bremsflächenanordnung
bereitstellt.
[0074] Die Umfangskontur der Gleitflächen 67 ist ringförmig, insbesondere kreisrund.
[0075] Anstelle der kreisrunden Gleitflächen 67 können auch andere Geometrien vorgesehen
sein, zum Beispiel eine rautenförmige Gleitfläche 78 (in Figur 7 schematisch angedeutet).
[0076] Ferner ist die punktförmige Ausgestaltung der Gleitflächen 67 nur eine Option. Es
ist beispielsweise möglich, dass ein ringförmiger oder ringsegmentförmiger Bremskörper
66b (Figur 7) vorgesehen ist).
[0077] Der vorliegend ringförmige elastische Dichtring-Abschnitt 59 könnte selbstverständlich
auch segmentiert sein. Beispielsweise ist es möglich, dass wie in Figur 6 und 7 schematisch
angedeutet Dichtring-Abschnitte 79, 80 und 81 vorgesehen sind, an denen jeweils mindestens
ein Bremskörper 66 und/oder jeweils eine Bremsfläche 64 vorgesehen sind. Dabei ist
zu sagen, dass nicht jeder der Dichtring-Abschnitte 79, 80 und 81 mit einem harten
Bremskörper 66 versehen sein muss, jedoch selbstverständlich sein kann. Die Dichtring-Abschnitte
79, 80 und 81 stehen z.B. vom Trägerabschnitt 52 ab.
[0078] In den Figuren 3 und 8 sind elastische Verformungen einerseits des Teller-Werkzeugs
40 und andererseits der Dichtmanschette 50 beim Betrieb der Hand-Werkzeugmaschine
10, d.h. bei der Werkstückbearbeitung angedeutet. Man erkennt, dass sich das Teller-Werkzeug
40 elastisch in einen Verformungszustand W1 verformt die Dichtmanschette 50 jedoch
aufgrund ihrer Elastizität diese Walkbewegungen oder Schlingerbewegungen mitmacht
und z.B. einen Verformungszustand W2 einnimmt. Nicht nur die Bremsvorsprünge 62 und
somit die Bremsflächen 64 des Dichtmanschettenkörpers 51, sondern auch die Bremskörper
66 bzw. deren Gleitflächen 67 werden somit in Reibkontakt mit der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
48 gehalten.
[0079] Der segmentierte, die Dichtring-Abschnitte 79, 80 und 81 aufweisende Dichtmanschettenkörper
51b kann sich noch besser an die Kontur, insbesondere die durch eine Walkarbeit verformte
temporäre Kontur, der jeweils gegenüber liegenden Bremsflächenanordnung anpassen.
[0080] Es versteht sich, dass beispielsweise in der jeweiligen Halteaufnahme 69 auch noch
eine Feder 83 oder dergleichen vorgesehen sein kann, die den Bremskörper 66 in Richtung
Reibstellung bzw. zur gegenüber liegenden Bremsfläche von Werkzeug-Bremsflächenanordnung
48 oder, wenn die Dichtmanschette am Werkzeug befestigt ist, zur Maschinen-Bremsflächenanordnung
hin beaufschlagt. Das ist jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann bei jeder erfindungsgemäßen Dichtmanschette realisiert sein.
[0081] Exemplarisch ist noch in Figur 9 eingezeichnet, dass selbstverständlich auch eine
Falschluftöffnung 82 abseits der
[0082] Bremsflächen vorgesehen sein kann, beispielsweise an dem Ringkörper 55 oder dem Steg
84.
1. Hand-Werkzeugmaschine, insbesondere Schleifmaschine und/oder Poliermaschine, mit einem
insbesondere elektrischen oder pneumatischen Antriebsmotor (12) zum rotatorischen
Antreiben einer Werkzeughalterung (18), an der ein Teller-Werkzeug (40), insbesondere
ein Schleifteller oder Polierteller, mittels einer Maschinenhalterung (42) befestigbar
ist, wobei drehfest an einem Gehäuse (11) der Hand-Werkzeugmaschine (10) neben der
Werkzeughalterung (18) eine Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) zum Abbremsen des
Teller-Werkzeugs (40) angeordnet ist, an der eine an einem Tellerkörper (41) des Teller-Werkzeugs
(40) angeordnete Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48) beim Betrieb der Hand-Werkzeugmaschine
(10) reibt, wobei ein Zwischenraum (33) zwischen dem Teller-Werkzeug (40) und einem
Gehäuse (11) der Hand-Werkzeugmaschine (10) von einer einen elastischen Dichtmanschettenkörper
(51) umfassenden Dichtmanschette (50) umgeben ist, an der mindestens eine Bremsfläche
der Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48)
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Dichtmanschettenkörper (51) mindestens ein Bremskörper (66) angeordnet ist,
der eine Gleitfläche (67) aufweist, die einen Bestandteil der Maschinen-Bremsflächenanordnung
(28) oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48) bildet und härter als das Grundmaterial
des Dichtmanschettenkörpers (51) ist.
2. Hand-Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (50) mindestens zwei, vorzugsweise mehrere, bezüglich eines Umfangs
der Dichtmanschette (50) winkelbeabstandete Bremskörper (66) und/oder Gleitflächen
(67) aufweist.
3. Hand-Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (67) des mindestens einen Bremskörpers (66) einen runden oder polygonalen
Umfang aufweist und/oder punktförmig ist und/oder der mindestens eine Bremskörper
(66) stiftförmig ist.
4. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtmanschettenkörper (51) mindestens eine Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche
(64) aufweist, die einen Bestandteil der Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) oder
der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48) bildet.
5. Hand-Werkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche (64) an einer freien Stirnseite
(63) mindestens eines Bremsvorsprungs (63) vorgesehen ist, der vor eine der Maschinen-Bremsflächenanordnung
(28) oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48) zugewandte Frontseite (61) des Dichtmanschettenkörpers
(51) vorsteht, und/oder dass der mindestens eine Bremsvorsprung (63) eine kreissegmentartige
Gestalt hat und/oder die Gleitfläche (67) des mindestens einen Bremskörpers (66) an
dem Bremsvorsprung (63) vorgesehen ist und/oder dass die Gleitfläche (67) des mindestens
einen Bremskörpers (66) und die Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche (64), insbesondere
die Bremsfläche (64) des mindestens einen Bremsvorsprungs (63), etwa bündig sind,
so dass die Gleitfläche (67) nicht oder nur minimal vor die Dichtmanschettenkörper-Bremsfläche
(64), insbesondere die Bremsfläche des Bremsvorsprungs (63), zur gegenüber liegenden
Bremsfläche der Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
(48) vorsteht.
6. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Teller-Werkzeug (40) elastisch ist und sich beim Betrieb des Teller-Werkzeugs
(40) quer zu der Ebene der aneinander reibenden Bremsflächen verwindet, und dass die
insbesondere an dem Gehäuse (11) der Hand-Werkzeugmaschine (10) angeordnete Dichtmanschette
(50) der Bewegung des Teller-Werkzeugs (40) derart folgt, dass die Gleitfläche (67)
des mindestens einen Bremskörpers (66) in Reibkontakt mit der Maschinen-Bremsflächenanordnung
(28) oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung (48) bleibt.
7. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Hand-Werkzeugmaschine (10) oder dem Teller-Werkzeug (40), insbesondere der
Dichtmanschette (50), mindestens eine Falschluftöffnung (65, 82) zum Einströmen von
Luft in den Zwischenraum (33) zwischen dem Teller-Werkzeug (40) und dem Gehäuse (11)
der Hand-Werkzeugmaschine (10) vorgesehen ist.
8. Hand-Werkzeugmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Falschluftöffnung (82) axial beabstandet zu der Ebene der aneinander
reibenden Bremsflächen der Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) und der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
(48) angeordnet ist.
9. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Maschinen-Bremsflächenanordnung (28) und/oder der Werkzeug-Bremsflächenanordnung
(48) mindestens eine insbesondere zwischen Bremsflächen angeordnete Falschluftöffnung
(65) vorgesehen ist.
10. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (50) eine in einer Andruckrichtung (86) zur Bremsflächenanordnung
hin federnde, insbesondere an dem Dichtmanschettenkörper (51) vorgesehene, Stufe (58)
und/oder Falte aufweist und/oder dass der Dichtmanschettenkörper (51) an einem insbesondere
ringförmigen Träger angeordnet ist oder einstückig einen Trägerabschnitt (52) aufweist.
11. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem mindestens einen Bremskörper (66) eine insbesondere an der Dichtmanschette
(50) vorgesehene Aussparung (72) vorgesehen ist, in welche der Bremskörper (66) oder
ein diesen haltender Abschnitt (74) der Dichtmanschette (50) hinein verdrängbar ist
und/oder dass der Dichtmanschettenkörper (51) segmentiert ist und an mindestens einem
Segment des Dichtmanschettenkörper (51) der mindestens eine Bremskörper (66) angeordnet
ist.
12. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Bremskörper (66) in das Grundmaterial des Dichtmanschettenkörpers
(51) eingeklebt und/oder eingesteckt und/oder eingeknöpft ist oder mit dem Grundmaterial
umspritzt ist.
13. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtmanschette (50) anhand von Befestigungsmitteln (29), insbesondere einer
Klemmeinrichtung und/oder Rasteinrichtung (31), lösbar an dem Teller-Werkzeug (40)
oder dem Gehäuse (11) der Hand-Werkzeugmaschine (10) befestigbar ist.
14. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Bremskörper (66) aus Keramik oder Metall, insbesondere einem
Hartmetall, ist und/oder das Grundmaterial des Dichtmanschettenkörpers (51) einen
elastischen, insbesondere faserverstärkten, Kunststoff und/oder Gummi umfasst.
15. Hand-Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Exzentergetriebe aufweist, das eine mit dem Antriebsmotor (12) drehgekoppelte,
um eine Antriebsachse drehbare Antriebswelle aufweist, zu oder an der eine Werkzeugwelle,
an der die Werkzeugaufnahme angeordnet ist, zur Durchführung von Exzenterbewegungen
um eine Exzentrität exzentrisch zur Antriebsachse mittels einer Werkzeugwellenlagerung
gelagert ist, wobei die Werkzeugwelle in mindestens einem Rotations-Exzentermodus
bei einer Rotation der Antriebswelle insbesondere aufgrund einer Lagerreibung der
Werkzeugwellenlagerung Rotationsbewegungen durchführt.