[0001] Die Erfindung betrifft ein thermisch isolierendes Bauelement gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Anschließen von Außenbauteilen, z. B. von Balkonen, Übergängen, Vordächern,
Podesten und dergleichen an eine Gebäudefront, besteht stets die Gefahr, dass die
flächig aufgebrachte Wärmedämmung in diesem Bereich örtlich durchbrochen wird und
sich Wärmebrücken ausbilden. Über einen derart verminderten Wärmeschutz geht Wärmeenergie
verloren, was neben erhöhten Heizkosten auch zu Folgeschäden wie z. B. Kondenswasserbildung
an kalten Wand- und Deckeninnenflächen mit der Gefahr von Schimmelbildung führen kann.
[0003] In der Praxis werden daher bevorzugt Anschlusskonstruktionen eingesetzt, die den
Wärmeschutz eines Gebäudes auch im Bereich des Anschlusses von Außenbauteilen voll
funktionstüchtig erhalten. Eine solche Anschlusskonstruktion ist beispielsweise aus
der
DE 199 08 388 A1 bekannt. Der dort offenbarte Anschluss besteht aus einer oberen Zug- und unteren
Druckbewehrung sowie einer schräg von oben nach unten verlaufenden Querkraftbewehrung,
die im Bereich der Anschlussebene einen Isolierkörper durchdringen. An der der Anschlussebene
zugewandten Seite des Isolierkörpers ist ein erstes plattenförmiges Anschlusselement
angeordnet, welches im Bereich der Zug- und Druckbewehrung Öffnungen zum Durchführen
dieser Bewehrung aufweist. Die Querkraftbewehrung hingegen ist fest mit dem Anschlusselement
verschweißt. In engem Abstand liegt dem Anschlussteil eine planparallel zur Anschlussebene
ausgerichtete Kopfplatte gegenüber, die bereits dem anzuschließenden Außenbauteil
zugehörig ist. Die Kopfplatte wird mittels der Zug- und Druckbewehrung in der Anschlussebene
fixiert, während das fest mit der Querkraftbewehrung verbundene Anschlusselement die
Kopfplatte in vorbestimmter Höhe hält.
[0004] Die
DE 10 2011 054 275 A1 offenbart ein Kragplattenanschlusselement zwischen einer Decken-/Bodenplatte und
einer auskragenden Platte, mit einem Isolierkörper, der von einer oben liegenden Zugbewehrung
und einer diagonal den Isolierkörper durchlaufenden Querkraftbewehrung durchsetzt
ist. Zur Querkraftableitung bindet die Querkraftbewehrung sowohl in die Decken-/Bodenplatte
als auch auskragende Platte ein. Auftretende Druckkräfte im unteren Bereich des Isolierköpers
werden über dort angeordnete Druckelemente aus Faserbeton aufgenommen, die sich mit
ihren Enden an der Decken-/Bodenplatte und der auskragenden Platte abstützen.
[0005] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gemacht, den thermisch isolierenden Anschluss
eines Bauteils an einen Baukörper weiter zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung geht davon aus, dass die aus statischer Sicht unverzichtbaren Druckelemente
aus Stahl eine thermische Schwachstelle beim wärmedämmenden Anschluss eines Bauteils
an einen Baukörper bilden. Solche Druckelemente zeichnen sich zwar durch ein statisch
gutes Lastabtragungsverhalten aus, leiten jedoch thermische Energie unverhältnismäßig
gut.
[0009] Darauf aufbauend sieht die Erfindung ein statisches System vor, bei dem die vorhandenen
Lasten im Zusammenspiel von Zuggliedern aus Stahl (Querkraftbewehrung und ggf. Zugkraftbewehrung)
und Druckelementen aus einem erhärtenden Material, vorzugsweise einer Mischung aus
mineralischem Zuschlag und Bindemittel auf Zement- oder Polymerbasis, abgetragen werden.
Das erhärtende Material leitet Wärme gegenüber Druckelementen aus Stahl in wesentlich
geringerem Umfang, so dass mit einem erfindungsgemäßen Bauelement Wärmeverluste im
Anschlussbereich an den Baukörper erheblich geringer ausfallen.
[0010] Weiter sieht die Erfindung vor, dass die Querkraftbewehrung mit ihrem einen Ende
jeweils kraftschlüssig in ein Druckelement aus erhärtbarem Material einbindet. Dies
kann in einfacher Weise durch Formgießen erreicht werden, wobei die Verbundwirkung
zwischen Querkraftbewehrung und Druckelement ohne zusätzlichen Aufwand mit dem Erhärten
des erhärtbaren Materials eintritt. Querkraftbewehrung und Druckelement wirken auf
diese Weise bei der Lastabtragung unmittelbar zusammen und bilden sowohl in konstruktiver
als auch statischer Hinsicht eine lastabtragende Einheit. Dadurch ist es möglich,
Querkräfte aus dem anzuschließenden Bauteil in diese lastabtragende Einheit einzuleiten,
ohne dass die Querkraftbewehrung in das anzuschließende Bauteil einbindet mit dem
weiteren Vorteil, dass die Querkraftbewehrung nicht mehr als Wärmebrücke zwischen
Baukörper und Bauteil wirken kann und auf diese Weise die wärmedämmende Wirkung eines
erfindungsgemäßen Bauteils verbessert wird.
[0011] Zur Einleitung von Querkräften in ein Druckelement sieht eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung einen Überstand des Druckelements über die Seite des Isolierkörpers
vor. Der Überstand, der vorzugsweise von einem zylindrischen Ansatz gebildet ist,
stellt eine Querkrafteinleitungsfläche zur Verfügung, von der ausgehend die aus dem
anzuschließenden Bauteil kommende Querkraft von der in das Druckelement einbindenden
Querkraftbewehrung aufgenommen wird. Für eine optimale Kraftaufnahme sind Druckelement
und der schräg verlaufende Abschnitt der Querkraftbewehrung vorzugsweise so zueinander
angeordnet, dass sich ihre jeweiligen Längsachsen in einem Punkt schneiden, wobei
der Punkt innerhalb des Überstands des Druckelements liegt. Vorzugswiese verläuft
durch den Punkt auch die Resultierende der Querkraft.
[0012] Die mittels eines erfindungsgemäßen Druckelements übertragbaren Druckkräfte können
sowohl durch geeignete Wahl des Materials als auch durch geeignete Ausbildung des
Querschnitts bestimmt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besteht das Druckelement aus einer nach dem Abbinden erhärteten Mischung aus mineralischem
Zuschlag und zement- oder polymergebundener Matrix als Bindemittel. Diese Materialien
stehen allerorts kostengünstig zur Verfügung und lassen sich einfach verarbeiten.
Zur Festigkeitssteigerung können dem flüssigen Beton zusätzlich Fasern beigemengt
sein. Aufgrund der guten Haftung zwischen Beton und Stahl ist das Ende der Querkraftbewehrung
sicher im Druckelement verankert. Dazu genügen beispielsweise Einbindelängen der Querkraftbewehrung
im Bereich von 30 mm bis 50 mm. Zur Steigerung der Verankerungskraft zwischen Druckelement
und Querkraftbewehrung kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung das in das
Druckelement einbindende Ende der Querkraftbewehrung hakenförmig ausgebildet sein
oder weist eine Querschnittsänderung auf, beispielsweise eine Querschnittsvergrößerung.
[0013] Zur weiteren Festigkeitssteigerung ist die Herstellung eines erfindungsgemäßen Druckelements
aus hochfestem Beton bevorzugt, was beispielsweise die Aufnahme von Druckspannungen
von 60 N/mm
2 und mehr ermöglicht mit dem Vorteil, dass die Druckelement verhältnismäßig schlank
ausgebildet und/oder in einem vergleichsweise großen seitlichen Abstand zueinander
angeordnet sein können. Die zur Wärmeübertragung zur Verfügung stehende Fläche wird
auf diese Weise minimiert und folglich die thermisch isolierende Wirkung des erfindungsgemäßen
Bauelements gesteigert.
[0014] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich aus der materialbedingten Korrosionsbeständigkeit
der Druckelemente, so dass zusätzliche Maßnahmen zum Korrosionsschutz vergleichsweise
gering ausfallen oder ganz entfallen können. Durch die Verwendung eines Bindemittels
auf Polymerbasis entsteht ein Druckelement aus Polymerbeton, das vor allem für den
Einsatz in einem chemisch aggressiven Umfeld prädestiniert ist.
[0015] Die Herstellung erfindungsgemäßer Druckelemente erfolgt durch Formgießen und anschließender
Aushärtung des Materials. Diese Art der Herstellung ermöglicht eine komplexe Formgebung
der Druckelemente, die beispielsweise im Hinblick auf den Kräfteverlauf und bauphysikalische
Eigenschaften optimiert ist. So können die Stirnseiten des Druckelements, die in Anlage
mit dem Baukörper bzw. dem Bauteil gebracht werden, konvex ausgebildet sein, um einen
definierten Krafteinleitungspunkt an der gegenüberliegende Lagerfläche des Bauteils
bzw. Baukörpers zu erzeugen. Lageungenauigkeiten beim Einbau eines erfindungsgemäßen
Bauteilanschlusses sowie Fertigungstoleranzen werden auf diese Weise kompensiert.
[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Druckelemente
über ihre Länge eine veränderliche Querschnittsfläche auf, wobei die Querschnittsfläche
im mittleren Bereich der Druckelemente kleiner ist als im Bereich der Enden. Diese
Ausführungsform trägt zu einer verbesserten thermischen Isolierung bei, da die vom
Druckelement übertragene Wärmemenge pro Zeiteinheit von der kleinsten zur Verfügung
stehenden Querschnittsfläche bestimmt wird.
[0017] Zur Umsetzung dieses Gedankens sieht eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
vor, die sich gegenüberliegenden Längsseiten und/oder Ober- und Unterseite des Druckelements
konkav auszubilden. Der sich auf diese Weise zur Mitte des Druckelements hin sich
stetig verkleinernde Querschnitt bedingt eine allmählich zunehmende Lastkonzentration
im Druckelement, so dass sprunghafte Spannungsspitzen im Druckelement vermieden werden.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, aus dem weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung hervorgehen.
Die Erfindung ist dabei nicht auf die Merkmalskombinationen der einzelnen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst ebenso Kombinationen von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsbeispiele.
[0019] Es zeigt
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Bauelement im eingebauten Zustand entlang
der in Fig. 2 dargestellten Linie I - I,
- Fig. 2
- eine Ansicht auf das in Fig. 1 dargestellte Bauelement entlang der dortigen Linie
II - II,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bauelement in kleinerem Maßstab,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf eine von Druckelement und Querkraftbewehrung gebildete vorgefertigte
Einheit,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die in Fig. 4 dargestellte Einheit,
- Fig. 6
- eine Schrägansicht auf die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Einheit,
- Fig. 7
- eine Ansicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bauelements
mit einem modifizierten Druckelement,
- Fig. 8
- eine Schrägansicht auf die von modifiziertem Druckelement und Querkraftbewehrung gebildete
vorgefertigte Einheit des in Fig. 7 dargestellten Bauelements, und
- Fig. 9
- eine Seitenansicht auf eine weitere Ausführungsform einer von Druckelement und Querkraftbewehrung
gebildeten vorgefertigten Einheit,
[0020] Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Bauelement 1 in verschiedenen Schnitten
und Ansichten, wobei aus Fig. 1 die bestimmungsgemäße Integration des Bauelements
1 in ein Bauwerk hervorgeht. Man sieht den entsprechenden Teil eines Baukörpers 2,
beispielsweise die Geschoßdecke oder Wand eines Gebäudes, an den ein Bauteil 3 anschließt,
beispielsweise eine Kragplatte eines Balkon, ein Podest oder dergleichen. Sowohl beim
Baukörper 2 als auch Bauteil 3 kann es sich um Betonfertigteile oder um in Ortbetonbauweise
hergestellte Bauteile handeln, oder aber um Stahl- oder Holzkonstruktionen.
[0021] Um Wärmeverluste zu begrenzen, die im Regelfall durch einen Wärmestrom vom wärmeren
Baukörper 2 zum kälteren Bauteil 3 entstehen, ist zwischen dem Baukörper 2 und dem
Bauteil 3 ein thermisch isolierendes Bauelement 1 eingefügt, wobei die erste Außenseite
6 des Bauelements 1 eine Kontaktfläche mit dem Bauteil 3 ausbildet und die gegenüberliegende
zweite Außenseite 7 eine Kontaktfläche mit dem Baukörper 2.
[0022] Das Bauelement 1 besitzt einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt und erstreckt
sich senkrecht zur Darstellungsebene der Fig. 1 über die gesamte Länge des Bauteils
3. Die Höhe des Bauelements 1 entspricht dabei der Dicke des anzuschließenden Bauteils
3. Wesentlicher Bestandteil des Bauelements 1 ist ein plattenförmiger Isolierkörper
4, der aus einem geschäumten Material wie zum Beispiel Polystyrol, Polyethylen, Polyvinylchlorid
oder dergleichen bestehen kann. Der Isolierkörper 4 ist im oberen, die Zugzone des
Anschlusses verkörpernden Bereich, von einer Zugbewehrung 5 durchsetzt. Wie aus Fig.
2 hervorgeht wird die Zugbewehrung 5 von Stahlstäben gebildet, die achsparallel und
in einem einheitlichen seitlichen Abstand zueinander liegen und die vorhandenen Zugkräfte
vom Bauteil 3 in den Baukörper 2 einleiten. Die Zugbewehrung 5 kann dabei bereits
bei der Herstellung des Bauelements 1 in den Isolierkörper 4 eingeschäumt werden oder
aber wird nachträglich durch den Isolierkörper 4 gesteckt, wozu hülsen- oder nutförmige
Durchführungen im Isolierkörper 4 angeordnet sein können.
[0023] Im unteren, die Druckzone bildenden Bereich des Bauelements 1 sieht man in regelmäßigen
Abständen stabförmige Druckelemente 8 mit einem über die Länge gleichbleibenden rechteckförmigen
Querschnitt, der aber ebenso rund sein könnte. Die Druckelemente 8 durchsetzen den
Isolierkörper 4 horizontal und bilden dabei mit ihren Enden jeweils einen Überstand
9 über die erste Außenfläche 6 bzw. zweite Außenfläche 7 aus. Die Überstände 9 reichen
formschlüssig in Nischen 10, die an den entsprechenden Stellen des Baukörpers 2 bzw.
Bauteils 3 vorgesehen sind, um einerseits eine Verzahnung zur Lagesicherung des Druckkörpers
8 zu erzielen und andererseits die Aufnahme und Ableitung der aus dem Bauteil 2 kommenden
Querkräfte.
[0024] Des Weiteren offenbart Fig. 1 eine von Stahlbügeln gebildete Querkraftbewehrung 11,
die im Bereich des Baukörpers 2 auf Höhe der Zugbewehrung 5 achsparallel und im seitlichen
Abstand zu dieser verläuft und im Bereich ihres Austritts aus dem Baukörper 2 um den
Winkel α (Fig. 4) nach unten gekröpft ist und den Isolierkörper 4 ausgehend von der
zweiten Außenseite 7 in Richtung des Druckelements 8 in etwa diagonal durchdringt.
Das untere Ende eines Bügels der Querkraftbewehrung 11 bindet jeweils in ein Druckelement
8 ein, so dass Druckelemente 8 und Querkraftbewehrung 11 zusammen jeweils eine vorgefertigte
Einheit 12 ergeben, die im Zuge der Herstellung des Isolierkörpers 4 in diesen eingeschäumt
wird. Zur gleichmäßigen Lastabtragung sind die vorgefertigten Einheiten 12 innerhalb
des Isolierkörpers 4 in einem gegenseitigen seitlichen Abstand zwischen 8 cm und 20
cm angeordnet, vorzugsweise zwischen 10 cm und 15 cm.
[0025] Der Winkel α liegt für eine kraftoptimierte Aufhängung der Querkraft im Baukörper
2 in einem Bereich zwischen 30° und 50° und beträgt im vorliegenden Fall 45°. Durch
geeignete Wahl des Winkels α lässt sich zudem die relative Lage des Schnittpunkts
der Längsachsen des Bewehrungsabschnitts 19 und des Druckelements 8 einstellen.
[0026] Gegenstand der Fig. 4 bis 6 ist eine Ausführungsform einer solchen vorgefertigten
Einheit 12', bei der das Druckelement 8' gegenüber der unter den Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsform abgewandelt ist. Die Form des in den Fig. 4 bis 6 dargestellte Druckelement
8' ist definiert durch die sich gegenüberliegende Stirnseiten 13 und Längsseiten 14
sowie Oberseite 15 und Unterseite 16. Dabei sind die Stirnseiten 13 konvex ausgebildet
und besitzen aufgrund ihrer doppelten Krümmung eine kugelige Fläche. Die Längsseiten
14 weisen eine sich zur Mittellinie des Druckelements 8' verlaufende Hohlwölbung auf
und sind somit konkav ausgebildet. Entsprechendes gilt für die Oberseite 15, die ebenfalls
einen konkaven Verlauf zeigt, mit einer gegenüber den Längsseiten 14 stärkerer Krümmung.
Die Unterseite 16 des Druckelements 8' verläuft im vorliegenden Ausführungsbeispiel
plan, könnte jedoch ebenfalls konkav ausgebildet sein. Daraus ergibt sich eine Form
des Druckelements 8', bei der der Querschnitt im Bereich der Stirnseiten 13 am größten
ist und zur Mitte hin jeweils abnimmt. Die Kanten des Druckelements 8' sind dabei
gefast.
[0027] Denkbar wären auch Ausführungsformen der Erfindung bei denen sich lediglich die Querschnittshöhe
oder Querschnittsbreite des Druckelements zur Mitte hin verringert.
[0028] Die zur Aufnahme der Querkräfte notwendige Querkraftbewehrung 11 besteht aus einer
Vielzahl von Stahlbügeln 17, von denen jeder mit seinem ersten Endabschnitt 18 in
den Beton des Baukörpers 2 einbindet, mit seinem mittleren Abschnitt 19 sich diagonal
in den Isolierkörper 4 hinein erstreckt und mit seinem zweiten Endabschnitt 20 kraftschlüssig
in jeweils einen Druckkörper 8' einbindet, beispielsweise mit einem Längsabschnitt
von 30 mm bis 50 mm Länge. Zur Verbesserung der Verankerung des Endabschnitts 20 im
Druckkörper 8' ist der Endabschnitt 20 hakenförmig umgebogen und weist über seinen
Umfang rippenförmige Profilierungen auf.
[0029] Die Fig. 7 und 8 betreffen eine weitere Ausführungsform einer vorgefertigten Einheit
12", die sich durch ein weiter modifiziertes Druckelements 8" unterscheidet. Bei dem
dort dargestellten Druckelement 8" schließt sich an dessen Stirnseiten 13 jeweils
ein zylindrischer Ansatz 21 an, der in die konkav verlaufenden Längsseiten 14 sowie
Oberseite 15 und Unterseite 16 übergeht. Der Ansatz 21 bildet einen Überstand 9, der
in den Baukörper 2 bzw. das Bauteil 3 einbindet. Vom Bauteil 3 bzw. Baukörper 2 ausgehende
Querkräfte können so über die vom Ansatz 21 zur Verfügung gestellte Krafteinleitungsfläche
in das Druckelement 8 eingeleitet und durch Kraftumlagerung auf die Querkraftbewehrung
11 übertragen werden. Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist dabei die gegenseitige Anordnung
von Druckelement 8 und Querkraftbewehrung derart, dass sich die Längsachse des Druckelements
8 und die Längsachse des mittleren Abschnitts 19 der Querkraftbewehrung 11 in einem
Punkt P innerhalb des zylindrischen Ansatzes 21 schneiden. Vorzugsweise verläuft auch
die Querkraftresultierende Q durch diesen Punkt P. Ansonsten gelten die unter den
Fig. 4 bis 6 gemachten Ausführungen.
[0030] Die in Fig. 9 dargestellte vorgefertigte Einheit 12'" basiert auf der in Fig. 7 dargestellten
Einheit 12", die um einen zusätzlichen Querkraftbügel 17' ergänzt ist. Der Querkraftbügel
17' ist dabei symmetrisch zum Bügel 17 angeordnet, bezogen auf die senkrecht zur Darstellungsebene
und Längsachse des Druckelements 8" verlaufende Symmetrieebene 22. Im bestimmungsgemäßen
Gebrauch bindet dabei der erste Endabschnitt 18' der vorgefertigten Einheit 12'" in
das anzuschließende Bauteil 3 ein, so dass der Querkraftbügel 17' bei einer Richtungsumkehr
der Querkraftbelastung zur Lastabtragung aktiviert wird.
[0031] Ein erfindungsgemäßes Bauelement 1 kann ausschließlich mit derartigen lastabtragenden
Einheiten 12'" ausgestattet sein oder im Kombination mit vorgefertigten Einheiten
12". Beispielsweise kann jede zweite, dritte oder vierte vorgefertigte Einheit entsprechend
der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ausgebildet sein, während die übrigen Einheiten der
in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform entsprechen.
[0032] Ein in statischer Hinsicht entsprechender Effekt kann erzielt werden, indem ein Teil
der vorgefertigten Einheiten 12, 12', 12" um die Symmetrieebene 22 gespiegelt in den
Isolierkörper 4 eingebaut sind, beispielsweise jede zweite, dritte oder vierte Einheit
12, 12', 12".
1. Thermisch isolierendes Bauelement für den kraftübertragenden Anschluss eines Bauteils
(3) an einen Baukörper (2), insbesondere einer Kragplatte an eine Gebäudedecke oder
Gebäudewand,
- mit einem Isolierkörper (4) zur Anordnung zwischen Bauteil (3) und Baukörper (2),
dessen erste Außenseite (6) zur Anlage am Bauteil (3) bestimmt ist und dessen zweite
Außenseite (7) zur Anlage am Baukörper (2), wobei die erste Außenseite (6) und zweite
Außenseite (7) unterteilt sind in eine Zugzone und eine Druckzone,
- mit einem Druckelement (8, 8', 8"), das sich innerhalb des Isolierkörpers (4) im
Bereich der Druckzone von der ersten Außenseite (6) zur zweiten Außenseite (7) erstreckt,
und
- mit einer Querkraftbewehrung (11), die sich ausgehend von der Zugzone der zweiten
Außenseite (7) diagonal in Richtung der Druckzone der ersten Außenseite (6) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (8, 8', 8") aus einem erhärtbaren Material besteht, in das die Querkraftbewehrung
(11) mit seinem Endabschnitt (20) kraftschlüssig einbindet.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraftbewehrung (11) Verankerungsmittel im Bereich des in das Druckelement
(8, 8', 8") einbindenden Endabschnitts (20) aufweist, vorzugsweise dass der Endabschnitt
(20) hakenförmig ausgebildet ist.
3. Bauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkraftbewehrung (11) mit ihrem Endabschnitt (20) über eine Länge von 30 mm
bis 50 mm in das Druckelement (8, 8', 8") einbindet.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (8, 8', 8") aus einem polymer- oder zementgebundenem Material besteht,
vorzugsweise aus Polymerbeton oder hochfestem zementgebundenem Beton.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (8, 8', 8") in erhärtetem Zustand eine Druckfestigkeit von mindestens
60 N/mm2 aufweist.
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (8, 8', 8") stabförmige Gestalt mit jeweils einer Stirnseite (13)
an den Enden besitzt, und mindestens eine Stirnseite (13) einen Überstand (9) gegenüber
einer Außenseite (6, 7) des Isolierkörpers (4) ausbildet, vorzugsweise gegenüber der
ersten Außenseite (6) des Isolierkörpers (4).
7. Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (9) von einem zylindrischen Ansatz (21) gebildet ist.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (8, 8', 8") stabförmige Gestalt besitzt mit zwei Stirnseiten (13),
zwei Längsseiten (14) einer Oberseite (15) und einer Unterseite (16).
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Stirnseite (13) des Druckelements (8, 8', 8") konvex ausgebildet
ist.
10. Bauelement nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Längsseiten (14) des Druckelements (8, 8', 8") konkav ausgebildet
sind.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (15) und/oder Unterseite (16) des Druckelements (8, 8', 8") konkav
ausgebildet sind.
12. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α zwischen der diagonal verlaufenden Querkraftbewehrung (11) und der Horizontalen
in einem Bereich von 30° bis 50° liegt, vorzugsweise 45° beträgt.
13. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement (1) eine weitere Querkraftbewehrung (11') aufweist, die sich ausgehend
von der Zugzone der ersten Außenseite (6) diagonal in Richtung der Druckzone der zweiten
Außenseite (7) erstreckt und die weitere Querkraftbewehrung (11') mit ihrem Endabschnitt
(20') kraftschlüssig in das Druckelement (8") einbindet.
14. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4) im Bereich der Zugzone eine Zugbewehrung oder Durchführungen
für eine Zugbewehrung (5) aufweist.
15. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (4) mehrere Druckkörper (8, 8', 8") aufweist und die Druckkörper
(8, 8', 8") in einem gegenseitigen seitlichen Abstand von 8 cm bis 20 cm angeordnet
sind, vorzugsweise in einem Abstand von 10 cm bis 15 cm.