TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Türdichtungssystem gemäss Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 sowie eine Befestigungsschiene und ein Abschlusselement zur Verwendung
in einem derartigen System.
STAND DER TECHNIK
[0002] Türdichtungen werden in Bereichen eingesetzt, wo ein Schallschutz, ein Schutz vor
Zugluft und/oder ein Lichtschutz gewünscht sind. Einfache Türdichtungen sind sogenannte
Schleifdichtungen, deren Dichtlippe oder Bürste eine untere Stirnfläche des Türflügels
nach unten überragt.
[0003] Ferner sind absenkbare Türdichtungen bekannt, welche üblicherweise im Wesentlichen
aus einem nach unten offenen, u-förmigen Gehäuse in Form einer Profilschiene, einer
im Gehäuse gehaltenen und relativ zu diesem an- und absenkbaren Dichtleiste und einem
Antriebsmechanismus für die Bewegung der Dichtleiste aufweisen. Üblicherweise senkt
sich die Dichtleiste automatisch beim Schliessen des Türflügels ab, indem ein Betätigungsmechanismus,
meistens ein dem Gehäuse vorstehender Stab, den Antriebsmechanismus aktiviert. Beim
Öffnen des Türflügels wird die Dichtleiste üblicherweise aufgrund von Rückstellfedern
wieder angehoben. Die Absenkung und/oder Anhebung kann jedoch auch manuell erfolgen.
Beispiele derartiger Türdichtungen sind aus
EP 0 338 974,
DE 299 16 090 und
EP 0 509 961 bekannt.
[0004] Die Absenkdichtungen sind üblicherweise in einer Nut des Türflügels gehalten. Eine
bevorzugte Befestigungsart ist die Verwendung eines Haltewinkels, welcher mit einem
ersten Schenkel im Gehäuse eingeschoben und mit einem rechtwinklig dazu angeordneten
zweiten Schenkel an einer Stirnseite des Türflügels angeschraubt wird.
[0005] In Falle von Glastüren ist aus
EP 1 277 910 und
CH 697 355 bekannt, die Türdichtung ein einer Profilschiene anzuordnen. Die Profilschiene wird
an die untere Stirnseite des Türflügels angeklebt. Die Dichtung steht auf nach innen
ragenden Absätzen der Profilschiene, welche je einen Sims bilden, auf und wird so
in ihr gehalten.
[0006] In
EP 2 055 887 wird ein Türflügel mit einer nach unten offenen Nut zur Aufnahme der Dichtung vorgeschlagen,
wobei die Nut im unteren Bereich von zwei nach innen ragenden Absätzen begrenzt ist.
Die Höhe der Nut über den Absätzen ist dabei so bemessen, dass sie die Dichtung aufnimmt,
wobei die Dichtung auf den Absätzen aufliegt und von diesen in der Nut gehalten ist.
Diese Anordnung erlaubt einen geschützten Transport der Dichtung, wenn die Dichtung
in um 180° von der Gebrauchslage gedrehter Stellung in die Nut eingeschoben ist.
[0007] Bei Gebäuden mit kontrollierter Lüftung sowie bei Doppeltüren muss jedoch ein Luftaustausch
auch bei geschlossener Türe gewährleistet sein. So schlägt
EP 1 498 569 vor, in der Dichtlippe der Dichtleiste oder im Gehäuse Druckausgleichsöffnungen anzuordnen.
EP 1 936 097 und
WO 2010/142053 offenbaren Systeme, bei welchen die Türdichtung in einer Aussenschiene gehalten ist,
wobei zwischen Gehäuse der Dichtung und Aussenschiene ein Luftkanal von einer Seite
des Türflügels zur anderen Seite führt. Dies ermöglicht einen relativ grossen Luftaustausch
zwischen den durch die Tür getrennten Räumen. Im Luftkanal sind vorzugsweise Schalldämpfungselemente
angeordnet. Dies sind beispielsweise Einlagen aus Steinwolle oder Filz oder aus einem
anderen geeigneten schalldämpfenden Material. Pfeifgeräusche, verursacht durch durchströmende
Luft, werden durch diese Schalldämpfungselemente weitgehend vermieden. Zudem ist der
Schallschutz zwischen den zwei Gebäuderäumen erhöht. Die Montage der Dichtung im Türflügel
gestaltet sich bei Dichtungssystemen mit Luftkanälen jedoch komplizierter, weil der
Luftkanal über möglichst die ganze Breite des Türflügels vorhanden sein soll.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, ein Türdichtungssystem mit einem Luftkanal
zu schaffen, welches auch für Glastüren einsetzbar ist.
[0009] Diese Aufgabe lösen ein Türdichtungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, eine Befestigungsschiene mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 sowie ein Abschlusselement
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15.
[0010] Das erfindungsgemässe Türdichtungssystem zur Befestigung an einem Türflügel weist
eine Befestigungsschiene zur Befestigung des Türdichtungssystems am Türflügel und
eine in der Befestigungsschiene angeordnete Türdichtung auf. Die Türdichtung weist
eine Gehäuseschiene und ein Dichtelement auf, wobei sich die Gehäuseschiene annähernd
über die gesamte Breite des Türflügels erstreckt. Vorzugsweise weist sie einen im
Wesentlichen u-förmigen Querschnitt auf. Das Dichtelement ist in der Gehäuseschiene
gehalten und dichtet bei geschlossenem Türflügel einen Spalt zwischen dem Türflügel
und einem Boden bzw. einer Decke. Das Türdichtungssystem weist einen Luftkanal auf,
welcher eine Luftzirkulation von einer ersten Seite des Türflügels zu einer zweiten
Seite des Türflügels gewährleistet, wobei der Luftkanal zwischen der Befestigungsschiene
und einer Aussenseite der Gehäuseschiene verläuft. Erfindungsgemäss weist das System
ferner mindestens ein stirnseitiges Abschlusselement auf, welches lösbar mit der Befestigungsschiene
verbindbar ist und welches zwei einander zugewandte Auflagesimse aufweist, auf welchen
die Gehäuseschiene in ihrer bestimmungsgemässen Gebrauchslage, in welcher sie innerhalb
der Gehäuseschiene angeordnet ist, aufliegt.
[0011] Da die Gehäuseschiene nun stirnseitig gehalten ist, ist eine Halterung über ihre
restliche Länge nicht mehr notwendig. Ein- und Ausgang des Luftkanals sind somit freiliegend
und werden nicht durch Halterungen gestört. Diese Art der Befestigung eignet sich
insbesondere bei Türen, in welchen keine Nuten in den Türflügeln selber vorhanden
sind, wie beispielweise Glastüren oder Kunststoff- bzw. Metalltüren mit speziellem
Design. Sie lässt sich jedoch auch in anderen Türflügeln, beispielsweise in Holztüren,
verwenden. Sie eignet sich insbesondere für Türflügel, bei welchen keine Befestigungswinkel
im oberen Bereich der Dichtungsanordnung eingesetzt werden können. Ein weiterer Vorteil
ist, dass sich diese Befestigungsart auch für schmale Türen eignet, insbesondere für
Türen, welche gleich dick oder schmaler sind als die Türdichtung selber.
[0012] Vorteilhaft ist ferner, dass die Befestigungsschiene mindestens auf einer Seite keine
Halterung für die Gehäuseschiene aufweisen muss. Dadurch lässt sie sich einfach ausbilden
und sie lässt sich auf dieser Seite kürzen, falls die Breite des Türflügels von einem
Standardmass abweicht.
[0013] Vorzugsweise ist das Dichtelement anhebbar und absenkbar relativ zur Gehäuseschiene
in dieser gehalten, wobei es vorzugsweise bei geöffneter Tür angehoben und bei geschlossener
Tür abgesenkt ist.
[0014] Vorzugsweise ist die Gehäuseschiene ausschliesslich in ihren Endbereichen im System
gehalten. Dies maximiert den Luftaustausch zwischen den durch den Türflügel getrennten
Räumen.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform sind auf zwei gegenüberliegenden Stirnseiten
der Befestigungsschiene je ein stirnseitiges Abschlusselement vorhanden, welches lösbar
mit der Befestigungsschiene verbindbar ist, wobei beide stirnseitigen Abschlusselemente
Auflagesimse zur Auflage der Gehäuseschiene aufweisen. Das heisst, dass die Befestigungsschiene
auf beiden Seiten mit einem Abschlusselement verbindbar ist, wobei die Verbindung
vorzugsweise auf beiden Seiten zerstörungsfrei lösbar ist. Die zwei Abschlusselemente
sind vorzugsweise identisch, jedoch spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Bei
Verwendung einer einseitig auslösbaren Absenkdichtung ist es auch möglich, dass das
Abschlusselement, welches am dem Auslösestab gegenüberliegenden Ende der Dichtung
angeordnet ist, als vollständig geschlossene Platte ausgebildet ist, so dass sich
nicht nur die Stirnseite der Befestigungsschiene sondern im angehobenen Zustand der
Dichtung auch die Stirnseite der Türdichtung überdeckt.
[0016] Vorzugsweise ist die Gehäuseschiene ausschliesslich durch die stirnseitigen Abschlusselemente
in der Befestigungsschiene gehalten. Dadurch wird die Grösse des Eingangs und des
Ausgangs des Luftkanals maximiert. Gleichzeitig lässt sich die Befestigungsschiene
in einer einfachen und somit und kostengünstigen Form ausgestalten. Sie lässt sich
zudem als Meterware fertigen und möglichst verlustfrei auf gewünschte Längen kürzen,
was wiederum die Herstellungskosten senkt.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform bildet das mindestens eine Abschlusselement
einen Anschlag, welcher eine Verschiebung der Gehäuseschiene in einer Richtung parallel
zur Längsrichtung verhindert. Dadurch sind keine weiteren Fixierungsmittel für die
Gehäuseschiene notwendig.
[0018] Vorzugsweise weist das mindestens eine Abschlusselement ein im Wesentlichen u-förmig
ausgebildetes Lagergehäuse auf, welches zur Befestigungsschiene hin gerichtet ist
und welches den Anschlag und die zwei einander zugeneigten Auflagesimse bildet. Das
Gehäuse weist vorzugsweise zwei parallel zueinander verlaufende Schenkel und einen
diese Schenkel miteinander verbindenden Steg auf. Dieser Schenkel und der Steg bilden
eine Führung und Lagerung für die Gehäuseschiene. Diese Lagerung ist optimiert, wenn
mindestens einer der Auflagesimse, vorzugsweise alle, in eine dazu senkrecht verlaufende
Anschlagskante übergehen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das mindestens eine Abschlusselement eine
Stirnplatte auf, welche eine Stirnfläche der Befestigungsschiene mindestens teilweise
überdeckt. Dies weist den Vorteil auf, dass das stirnseitige Abschlusselement das
Innere der Befestigungsprofilleiste und somit allfällig vorhandene Schalldämpfungselemente
vor Staub und Schmutz schützt. Des Weiteren bildet das Abschlusselement ein optisch
ansprechendes stirnseitiges Ende der Befestigungsprofilleiste.
[0020] Vorzugsweise sind die Auflagesimse an einer der Befestigungsschiene zugewandten Seite
der Stirnplatte angeordnet, so dass sie bei Gebrauch nicht stören und das ästhetische
Erscheinungsbild des Türflügels nicht beeinflussen.
[0021] Vorzugsweise weist die Stirnplatte auf dieser der Befestigungsschiene zugewandten
Seite mindestens ein Positionierungselement zur Positionierung des Abschlusselements
innerhalb der Befestigungsschiene auf. Das Positionierungselement dient zusätzlich
oder alternativ zur Überbrückung eines Abstandes zwischen Stirnplatte und einem in
der Befestigungsschiene angeordneten Schalldämpfungselement. Im letzteren Fall ist
es korrekterweise als Überbrückungselement zu bezeichnen.
[0022] Vorzugsweise weist das mindestens eine Abschlusselement eine u-förmige Durchgangsöffnung
auf zur Aufnahme der Türdichtung. Dadurch ist die Funktionsweise der Türdichtung nicht
beeinträchtigt. Es können Türdichtungen bekannter Art, insbesondere Absenkdichtungen,
Schleif- oder Bürstendichtungen, für die verschiedensten Arten von Türdichtungen verwendet
werden. Weder die Betätigungsschiene noch das Abschlusselement muss entsprechend einem
speziellen Typ Dichtung angepasst werden. Vorzugsweise ist die Türdichtung eine absenkbare
Türdichtung, welche beim Schliessen der Tür durch mechanische Auslösung selbsttätig
absenkt. Derartige einseitig aktivierbare Türdichtungen sind beispielsweise aus
EP 0 338 974,
DE 299 16 090 und
EP 0 509 961 bekannt.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Befestigungsschiene eine im Wesentlichen
u-förmige Nut zur Aufnahme der Gehäuseschiene sowie Befestigungsmittel zur Befestigung
des mindestens einen Abschlusselements auf. Vorzugsweise sind die zwei parallel zueinander
verlaufenden Schenkel der Nut geradlinig ausgeführt und weisen keinerlei Auflagefläche
oder Rückhaltenasen zur Lagerung der Gehäuseschiene auf.
[0024] Vorzugsweise weist die Befestigungsschiene eine u-förmige Nut zur Aufnahme einer
unteren Kante eines Türflügels, insbesondere einer Glastür, auf. Dies ermöglicht eine
einfache Befestigung an einer Glastür. Alternativ kann die Befestigungsschiene jedoch
auch an einer Fläche eines Türflügels angeklebt oder angeschraubt sein: beispielsweise
an einer unteren Stirnkante, an einer seitlichen Türblattfläche oder an der Stirnlängskante
des Türblattes.
[0025] Die erfindungsgemässe Befestigungsschiene zur Verwendung in einem erfindungsgemässen
Türdichtungssystem weist eine im wesentlichen u-förmige Nut zur Aufnahme einer Gehäuseschiene
einer Türdichtung und Befestigungsmittel zur Befestigung eines stirnseitigen Abschlusselements
zur Halterung der Türdichtung innerhalb der Befestigungsschiene auf.
[0026] Das erfindungsgemässe Abschlusselement zur Verwendung in einem erfindungsgemässen
Türdichtungssystem weist Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung an einer Befestigungsschiene
auf, wobei es zwei einander zugewandte Auflagesimse aufweist, auf welchen eine in
der Befestigungsschiene gehaltenen Gehäuseschiene aufliegt.
[0027] Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0028] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen
beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen
sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Türdichtungssystems, befestigt
an einem Türflügel;
- Figur 2
- eine Stirnansicht des Türdichtungssystems mit Türflügel gemäss Figur 1;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch das Türdichtungssystem mit Türflügel gemäss Figur 1;
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines stirnseitigen Abschlusses gemäss Figur 1 und
- Figur 5
- einen Teilschnitt (Längs- und Querschnitt) durch das System und Türflügel gemäss Figur
1.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0029] Figur 1 zeigt einen unteren Bereich eines beweglichen Türflügels 3 mit einem daran
angeordneten erfindungsgemässen Türdichtungssystem. Der Türflügel kann z.B. ein Teil
einer Flügeltüre, einer Schiebetüre oder einer Türklappe sein. Das Türdichtungssystem
umfasst eine Befestigungsschiene 5, eine darin angeordnete Türdichtung 1 sowie ein
oder zwei stirnseitige Abschlusselemente 2.
[0030] Als Türdichtungen lassen sich die im Stand der Technik bekannten Türdichtungen verwenden.
Vorzugsweise ist es eine automatisch, insbesondere durch mechanische Auslösung, absenkbare-
und anhebbare Türdichtung. In Figur 2 ist eine derartige Dichtung 1 innerhalb einer
u-förmigen Durchgangsöffnung 28 des Abschlusselements 2 dargestellt. Diese Durchgangsöffnung
28 ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Dichtelement dem Abschlusselement 2
in Längsrichtung vorsteht. Dies ist beispielsweise dann erwünscht, wenn ein Spalt
zwischen geschlossenem Türflügel und Türrahmen überbrückt werden soll. Ferner ist
bei stirnseitiger mechanischer Auslösung der Absenkdichtung zumindest im Bereich des
Auslöseelements der Dichtung eine entsprechende Durchgangsöffnung vorteilhaft.
[0031] Die Dichtung 1 weist ein Gehäuse in Form einer Gehäuseschiene 10 auf. Die Gehäuseschiene
10 ist vorzugweise eine Profilschiene, insbesondere aus Aluminium. Sie weist einen
im Wesentlichen u-förmigen Querschnitt auf. Dieser wird durch zwei parallel zueinander
verlaufende Schenkel und einem diese zwei Schenkel miteinander verbindenden Steg gebildet.
Die freien Enden der Schenkel sind vorzugsweise geradlinig ausgebildet. Vorzugsweise
sind die nach aussen gerichteten Flächen der Schenkel plan und ohne Erhebungen bzw.
Vertiefungen ausgebildet, welche für eine Befestigung der Schenkel an einer Aussenhülle
geeignet wären. Die Schenkel können jedoch zur Bildung eines schalldämmenden Resonators
Löcher oder Einbuchtungen aufweisen.
[0032] In der Gehäuseschiene 10 ist eine Dichtleiste gehalten. Die Dichtleiste weist eine
Trägerschiene 11, vorzugsweise ebenfalls aus Metall oder Kunststoff, und ein daran
befestigte ein- oder mehrstückiges elastomeres Dichtelement 12 auf. Trägerschiene
11 und Dichtelement 12 erstrecken sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Gehäuseschiene
10. Die Dichtleiste ist bezüglich der Gehäuseschiene 10 anhebbar und absenkbar, wobei
hierfür ein federbelasteter Absenkmechanismus innerhalb der Gehäuseschiene 10 angeordnet
ist. Beispielsweise sind Blattfedern vorhanden, welche über einen einseitig der Gehäuseschiene
10 vorstehenden Betätigungsstab 13 bewegt werden. Der Betätigungsstab 13 steht vorzugsweise
auf der Seite des Scharniers 30 des Türflügels vor.
[0033] Die Dichtung 1 ist in einer ersten u-förmigen Nut 50 der Befestigungsschiene 5 angeordnet,
wie dies in Figur 3 gut erkennbar ist. Diese Befestigungsschiene 5 weist eine zweite
u-förmige Nut 51 auf, welche in entgegengesetzter Richtung zur ersten Nut 50 geöffnet
ist. Sie kann mittig über der ersten Nut 50 angeordnet, oder versetzt zu ihr angeordnet
sein.
[0034] In dieser zweiten Nut 51 ist die untere Kante des Türflügels 3 gehalten. Sie kann
klemmend und/oder stoffschlüssig, insbesondere durch Klebstoff, mit der Befestigungsschiene
5 fixiert sein. Die zweite Nut 51 kann eine andere Abmessung als die erste Nut 50
aufweisen. In diesem Beispiel ist sie passen zum schmalen Türflügel 3 schmaler als
die erste Nut 50 ausgebildet. Sie kann jedoch auch gleich gross oder grösser ausgebildet
sein als die erste Nut 50.
[0035] Die Befestigungsschiene 5 kann versetzt oder mittig unterhalb der Türkante angeordnet
sein. In diesem Beispiel ist sie mittig angeordnet, so dass sie dem Türflügel 3 einseitig
vorsteht. Sie weist in diesem Beispiel, aufgrund der schmalen Ausbildung der zweiten
Nut 51, eine Schrägfläche 52 auf, welche einen Übergang zwischen den Bereichen der
ersten und zweiten Nut 50, 51 der Befestigungsschiene 5 bildet. Dieser Übergang kann
jedoch auch anders ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Befestigungsschiene auch
rechteckig ausgebildet sein, so dass ihre obere Fläche der Türfläche in senkrechter
Richtung vorsteht.
[0036] In der Befestigungsschiene 5 ist vorzugsweise mindestens ein Schalldämpfungselement
6 gehalten. Es ist vorzugsweise ein Einsatzelement, welches sich annähernd über die
gesamte Länge der Befestigungsschiene 5 erstreckt. Es ist aus einem bekannten schalldämpfenden
Material, beispielsweise aus Filz oder Steinwolle, gefertigt. Das Einsatzelement 6
kann ebenfalls u-förmig ausgebildet sein und an die Innenfläche der Befestigungsschiene
5 geklebt oder auf andere Weise daran befestigt sein.
[0037] In diesem Beispiel weist die Befestigungsschiene 5 einstückig angeformte Befestigungsleisten
53 auf, welche sich mindestens annähernd über die gesamte Länge der Befestigungsschiene
5 erstrecken. Zwischen diesen Befestigungsleisten 53 sind die hier quaderförmig ausgebildeten
Einsatzelemente 6 angeordnet, wobei sie zusätzlich zu ihrer Verklebung oder alternativ
dazu zwischen den Befestigungsleisten 53 eingeklemmt sind..
[0038] Die Befestigungsleisten 53 weisen Schraubkanäle, hier Gewindelöcher 54 genannt, zur
Befestigung der stirnseitigen Abschlusselemente 2 auf. Die Befestigungsleisten 53
können auch fehlen und die Schraubkanäle 54 können anderweitig in der Befestigungsschiene
5 angeordnet sein.
[0039] Wie in Figur 3 erkennbar ist, ist die Dichtung 1 beabstandet zu den Innenflächen
der Befestigungsschiene 5 und auch beabstandet zu den Schalldämpfungselementen 6 angeordnet.
Dadurch ist ein Luftkanal L gebildet, welcher eine Seite der Tür mit der gegenüberliegenden
Seite verbindet, selbst wenn die Türdichtung 1 abgesenkt und die zwei durch die Tür
getrennten Gebäuderäume lichtdicht voneinander getrennt sind. Der Weg der trotzdem
von einem Gebäuderaum in den gegenüberliegenden Gebäuderaum strömenden Luft ist in
Figur 3 mit Pfeilen dargestellt. Um dies möglichst ohne störende Pfeifgeräusche zu
gewährleisten, ist die Dichtung 1 in diesem Beispiel nicht durch die Befestigungsschiene
5, sondern ausschliesslich durch die zwei stirnseitig an der Befestigungsschiene 5
lösbar angebrachten Abschlusselemente 2 gehalten.
[0040] Ein derartiges Abschlusselement 2 ist in Figur 4 dargestellt. Es ist vorzugsweise
aus Kunststoff oder Metall gefertigt. Es weist eine Stirnplatte 23 auf, welche die
Stirnfläche der Befestigungsschiene 5 vorzugsweise vollständig überdeckt. In der Stirnplatte
23 ist die bereits erwähnte u-förmige Durchgangsöffnung 28 vorhanden. In der Stirnplatte
23 sind Befestigungslöcher 26 vorgesehen, um die Platte 23 mit den Gewindelöcher 54
der Befestigungsschiene 5 zu verschrauben. Die Befestigungsschrauben sind in den Figuren
mit dem Bezugszeichen 4 versehen.
[0041] Auf der der Befestigungsschiene 5 zugewandten Seite der Stirnplatte 23 ist ein Lagergehäuse
20 angeformt oder befestigt. Das Lagergehäuse 20 ist u-förmig ausgebildet und weist
zwei parallel zueinander verlaufende Seitenwände und eine diese Seitenwände miteinander
verbindende Stegwand auf. Die zwei Seitenwände weisen an ihren freien Enden je einen
nach innen, d.h. zueinander ragenden Absatz oder Auflagesims 22 auf. Zur Vorderseite
hin, d.h. der Befestigungsschiene 5 abgewandt, weist das Gehäuse einen umlaufenden
Anschlag auf, wobei der seitliche Anschlag 21 durch je eine vorstehende Kante der
Seitenwände und der obere Anschlag 27 durch eine nach unten ragende Kante der Stegwand
gebildet ist.
[0042] Wie in Figur 5 erkennbar ist, liegt die Gehäuseschiene 10 der Dichtung 1 in bestimmungsgemässer
Gebrauchslage auf dem Auflagesims 22 der Anschlagelemente 2 auf. Die Dichtung ist
nur durch diese zwei stirnseitigen Auflagen gehalten, nicht jedoch in der restlichen
Länge. Die seitlichen Anschläge 21 sowie der obere Anschlag 27 dienen dazu, dass die
Dichtung 1 nicht auf einer Seite herausrutschen kann.
[0043] Um das Einschieben der Gehäuseschiene 10 in das Lagergehäuse 20 bzw. das Aufstülpen
des Lagergehäuses 20 über die Gehäuseschiene 10 zu erleichtern, sind die Auflagesimse
22 vorzugsweise in Längsrichtung des Dichtungssystems abgeschrägt ausgebildet, d.h.
sie bilden eine Rampe. Dies ist in Figur 4 erkennbar.
[0044] Wie in Figur 5 erkennbar ist, steht das Dichtelement 12 der Gehäuseschiene 10 mindestens
auf einer Stirnseite, vorzugsweise auf beiden Stirnseiten, vor, um bei geschlossenem
Türflügel den Spalt zwischen Gehäuseschiene 10 und Türrahmen möglichst distanzfrei
zu überbrücken.
[0045] Ebenfalls auf der der Befestigungsschiene 5 zugewandten Seite sind zwei seitliche
Positionierungselemente 24 sowie ein oberes Positionierungselement 25 vorhanden. Sie
sind beabstandet zum Lagergehäuse 20 an der Stirnplatte 23 angeformt oder an ihr befestigt.
Sie verlaufen vorzugsweise parallel zu den Wänden des Lagergehäuses 20 und somit zu
den Schenkeln und dem Steg der ersten Nut 50 der Befestigungsschiene 5. Ihre freien
Enden sind vorzugsweise abgeschrägt, um die Einführung in die Befestigungsschiene
5 zu erleichtern. Sie liegen vorzugsweise an den Innenseiten der ersten Nut 50 an
und Positionieren so das Abschlusselement sowie die Türdichtung 1 innerhalb der Befestigungsschiene
5.
[0046] Das erfindungsgemässe Türdichtungssystem ermöglicht auch bei schwierigen Befestigungssituationen,
beispielsweise bei schmalen Türen bzw. bei Türen ohne Nuten, eine gemeinsame Verwendung
einer Absenkdichtung und eines Lüftungskanals.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
Türdichtung |
|
|
10 |
Gehäuseschiene |
3 |
Türflügel |
11 |
Trägerschiene |
30 |
Türscharnier |
12 |
Dichtelement |
|
|
13 |
Betätigungsstab |
4 |
Befestigungsschrauben |
2 |
Abschlusselement |
5 |
Befestigungsschiene |
20 |
Lagergehäuse |
50 |
erste Nut |
21 |
seitlicher Anschlag |
51 |
zweite Nut |
22 |
Auflagesims |
52 |
Schrägfläche |
23 |
Stirnplatte |
53 |
Befestigungsleiste |
24 |
seitliches Positionierungselement |
54 |
Gewindeloch |
25 |
oberes Positionierungselement |
|
|
26 |
Befestigungsloch |
6 |
Schalldämpfungselement |
27 |
oberer Anschlag |
|
|
28 |
u-förmige Durchgangsöffnung |
L |
Luftkanal |
1. Türdichtungssystem zur Befestigung an einem Türflügel (3), mit einer Befestigungsschiene
(5) zur Befestigung des Türdichtungssystems am Türflügel (3) und mit einer in der
Befestigungsschiene (5) angeordneten Türdichtung (1), wobei die Türdichtung (1) eine
Gehäuseschiene (10) und ein Dichtelement (12) aufweist, wobei sich die Gehäuseschiene
(10) annähernd über die gesamte Breite des Türflügels (3) erstreckt, wobei das Dichtelement
(12) in der Gehäuseschiene (10) gehalten ist und bei geschlossenem Türflügel (3) einen
Spalt zwischen dem Türflügel (3) und einem Boden bzw. einer Decke dichtet, wobei das
Türdichtungssystem einen Luftkanal (L) aufweist, welcher eine Luftzirkulation von
einer ersten Seite des Türflügels (3) zu einer zweiten Seite des Türflügels (3) gewährleistet
und wobei der Luftkanal (L) zwischen der Befestigungsschiene (5) und einer Aussenseite
der Gehäuseschiene (10) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass das System ferner mindestens ein stirnseitiges Abschlusselement (2) aufweist, welches
lösbar mit der Befestigungsschiene (5) verbindbar ist und welches zwei einander zugewandte
Auflagesimse (22) aufweist, auf welchen die Gehäuseschiene (10) in ihrer bestimmungsgemässen
Gebrauchslage, in welcher sie innerhalb der Befestigungsschiene (5) angeordnet ist,
aufliegt.
2. Türdichtungssystem nach Anspruch 1, wobei die Gehäuseschiene (10) ausschliesslich
in ihren Endbereichen im System gehalten ist.
3. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei auf zwei gegenüberliegenden
Stirnseiten der Befestigungsschiene (5) je ein stirnseitiges Abschlusselement (2)
vorhanden ist, welches lösbar mit der Befestigungsschiene (5) verbindbar ist, und
wobei beide stirnseitigen Abschlusselemente (2) Auflagesimse (22) zur Auflage der
Gehäuseschiene (10) aufweisen.
4. Türdichtungssystem nach Anspruch 3, wobei die Gehäuseschiene (10) ausschliesslich
durch die stirnseitigen Abschlusselemente (2) in der Befestigungsschiene (5) gehalten
ist.
5. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das mindestens eine Abschlusselement
(2) einen Anschlag (21, 27) bildet, welcher eine Verschiebung der Gehäuseschiene (10)
in einer Richtung parallel zu einer Längsrichtung des Systems verhindert.
6. Türdichtungssystem nach Anspruch 5, wobei das mindestens eine Abschlusselement (2)
ein im Wesentlichen u-förmig ausgebildetes Lagergehäuse (22) aufweist, welches zur
Befestigungsschiene (5) hin gerichtet ist und welches den Anschlag (21, 27) und die
zwei einander zugeneigten Auflagesimse (22) bildet.
7. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei mindestens einer der Auflagesimse
(22), vorzugsweise alle, in eine dazu senkrecht verlaufende (21, 27) Kante übergehen.
8. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das mindestens eine Abschlusselement
(2) eine Stirnplatte (23) aufweist, welche eine Stirnfläche der Befestigungsschiene
(5) mindestens teilweise überdeckt.
9. Türdichtungssystem nach Anspruch 8, wobei die Auflagesimse (22) an einer der Befestigungsschiene
(5) zugewandten Seite der Stirnplatte (23) angeordnet sind.
10. Türdichtungssystem nach Anspruch 9, wobei die Stirnplatte (23) auf dieser der Befestigungsschiene
(5) zugewandten Seite mindestens ein Positionierungselement (24, 25) zur Positionierung
des Abschlusselements (2) innerhalb der Befestigungsschiene (3) aufweist.
11. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das mindestens eine Abschlusselement
(2) eine u-förmige Durchgangsöffnung (28) aufweist zur Aufnahme der Türdichtung (1).
12. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Befestigungsschiene
(5) eine im Wesentlichen u-förmige Nut (50) zur Aufnahme der Gehäuseschiene (10) sowie
Befestigungsmittel (54) zur Befestigung des mindestens einen Abschlusselements (2)
aufweist.
13. Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Befestigungsschiene
(5) eine u-förmige Nut (51) zur Aufnahme einer unteren Kante eines Türflügels (3),
insbesondere einer Glastür, aufweist.
14. Befestigungsschiene zur Verwendung in einem Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 13, wobei die Befestigungsschiene (5) eine im Wesentlichen u-förmige Nut (50)
zur Aufnahme einer Gehäuseschiene (10) einer Türdichtung (1) und Befestigungsmittel
(54) zur Befestigung eines stirnseitigen Abschlusselements (2) zur Halterung der Türdichtung
(1) innerhalb der Befestigungsschiene (5) aufweist.
15. Abschlusselement zur Verwendung in einem Türdichtungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 13, wobei das Abschlusselement (2) Befestigungsmittel (26) zur lösbaren Befestigung
an einer Befestigungsschiene (5) aufweist und wobei es zwei einander zugewandte Auflagesimse
(22) aufweist, auf welchen eine in der Befestigungsschiene (5) angeordneten Gehäuseschiene
(10) einer Türdichtung (1) aufliegt.