GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine LED-basierte Lampe, insbesondere eine so
genannte Retrofit-Lampe.
TECHNISCHER HINTERGRUND
[0002] Eine Glühlampe ist eine künstliche Lichtquelle, bei der ein elektrischer Leiter durch
elektrischen Strom aufgeheizt und dadurch zum Leuchten angeregt wird. Die weit verbreitete
Bauform dieser Glühlampe mit Schraubsockel wird aufgrund der Form des Glaskolbens
umgangssprachlich auch als Glühbirne bezeichnet. Herkömmliche Glühlampen bestehen
im Allgemeinen aus einem Sockel einschließlich der elektrischen Stromzuführung im
Quetschfuß sowie aus einem Glaskolben, der den Glühfaden und dessen Halterung vor
der Außenumgebung abschirmt. Derartige Glühlampen weisen eine relativ geringe Lichtausbeute
und eine hohe Wärmestrahlung, mithin also eine geringe Energieeffizienz auf, so dass
der Großteil der elektrisch zugeführten Energie in Form von Wärmeenergie und nur zu
einem geringeren Teil in Form von Licht abgegeben wird. Unter anderem deshalb wurden
seit 2008 in der Europäischen Union auf der Basis der Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG
stufenweise Herstellungs- und Vertriebsverbote für Glühlampen geringer Energieeffizienz
umgesetzt.
[0003] Bei der Suche nach Austauschprodukten der nicht mehr verwendbaren Glühlampen ist
das Augenmerk darauf zu legen, dass diese Austauschprodukte in bestehende Leuchten
eingesetzt werden können, ohne dass eine Änderung in der Verdrahtung der Leuchte erforderlich
ist. Dies soll sowohl für konventionelle Vorschaltgeräte (KVG) als auch für elektrische
Vorschaltgeräte (IVG) gelten, überdies auch für dimmbare Systeme.
[0004] Für den Ersatz von Glühlampen werden zunehmend auf Leuchtdioden (LED) basierende
Lampen eingesetzt. Unter einer Leuchtdiode (oder kurz "LED" vom Englischen "light
emitting diode", Deutsch: "lichtemittierende Diode") ist ein lichtemittierendes Halbleiterbauelement
zu verstehen, dessen elektrische Eigenschaften denen einer Diode entsprechen. Fließt
durch die Diode elektrischer Strom in Durchlassrichtung, so strahlt sie Licht, Infrarotstrahlung
oder auch UV-Strahlung mit einer vom Halbleitermaterial und der Dotierung des jeweils
verwendeten Halbleitermaterials abhängigen Wellenlänge ab.
[0005] Im Gegensatz zu der herkömmlichen Glühlampe mit Glaskolben, Glühdraht und Sockel
sind LEDs keine Temperaturstrahler, sodass deren Lichtausbeute sehr hoch ist. LEDs
emittieren Licht in einem begrenzten Spektralbereich, das nahezu monochrom ist. Außerdem
zeichnen sie sich durch eine sehr hohe Lebensdauer aus, sind unempfindlich gegen Erschütterungen
und benötigen keinen Hohlkörper, der implodieren könnte. Inzwischen stehen auch LEDs
mit ausreichend hoher Lichtausbeute zur Verfügung, so dass sie auch für Anwendungen
mit hoher Lichtstrahlung verwendet werden können. Zum Anmeldezeitpunkt ist der verfügbare
Lichtstrom von LEDS so hoch, dass diese bei vergleichbarer Baugröße und vergleichbaren
Herstellkosten auch bei einer elektrischen Vergleichsbetrachtung zunehmend in Konkurrenz
zu Glühlampen treten können.
[0006] Im Zuge der Umsetzung der Ökodesign-Richtlinie 2005/32/EG werden zunehmend so genannte
Retrofit-Lampen angeboten, bei denen es sich um Leuchtquellen handelt, die im Design
einer bekannten Glühlampe gleichen und die somit einen Lampensockel aufweisen, der
in eine herkömmliche Leuchtenfassung eingesetzt werden kann. Solche Retrofit-Lampen
sind in der Literatur vielfach erwähnt, beispielsweise in der
DE 20 2013 000 980 U1 und der
DE 10 2009 035 515 A1. Bei auf LED basierenden Retrofit-Lampen sind die entsprechenden LEDs im Inneren
des Glaskolbens angeordnet, beispielsweise in der
DE 20 2011 000 010 U1, der
DE 20 2013 000 980 U1 und der
DE 10 2007 038 216 A1 beschrieben sind.
[0007] Die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Idee wird nachfolgend anhand
einer solchen LED basierten Retrofit-Lampe erläutert, jedoch ohne die Erfindung, darauf
zu beschränken.
[0008] Auf LED basierende Lampen benötigen typischerweise einen Kühlkörper, um die durch
die Vielzahl der verwendeten LEDs punktuell erzeugten Wärme abzuführen und um zu vermeiden,
dass eine Überhitzung der LEDs deren Funktion und Lebensdauer negativ beeinflusst.
Die LEDs sind daher in der Regel mit einem Kühlkörper gekoppelt. Aufgrund des Kühlkörpers
ergeben sich Einschränkungen im Design und der Anordnung der LEDs innerhalb des Glaskolbens
der Lampe. Da LEDs - innerhalb eines jeweiligen Öffnungswinkels - lediglich in eine
Richtung Licht aussenden können, ergibt sich das bei einem Glühfaden einer Glühlampe
nicht vorhandene Problem der Lichtabschattung der Rückseite der LEDs. Um dennoch Licht
in alle Richtungen auszusenden, existieren diverse Lösungen:
[0009] In der
DE 20 2013 000 980 U1 sind die LEDs jeweils auf einer senkrecht zur Längsachse der Lampe stehende Ebene
angeordnet, so dass diese Lampe vorzugsweise einen in Lampenlängsachse gerichteten
Lichtstrahl aussendet, allerdings nicht Licht in alle Raumrichtungen.
[0010] In der
DE 20 2011 000 010 U1 werden die auf einem Kühlkörper aufgesetzten LED-Bauelemente in verschiedene Raumrichtungen
innerhalb des Glaskolben verteilt. Allerdings ist ein solcher, relativ massiver Kühlkörperaufbau
im Inneren des Glaskolbens aus designtechnischen Gründen nicht sehr ansprechend. In
der
DE 10 2007 038 216 A1 ist im Inneren der Glashülle der Lampe ein teilkugelförmiger Körper ausgebildet,
der auf seiner Umfangsfläche Aussparungen aufweist, die als Träger für die LEDs ausgebildet
sind. Auch hier ist zwar eine Ausstrahlung von Licht in alle Raumrichtungen möglich,
jedoch ist diese Lösung aus designtechnischen Gründen nicht sehr ansprechend, da dieser
halbkugelförmige Körper von außen sichtbar ist.
[0011] Des Weiteren ist aus der
EP 2 535 640 A1 eine LED-Glühlampe bekannt. Die LED-Glühlampe weist ein LED Band mit LED Chips auf,
welches an einer Kernsäule befestigt ist. Eine Glühlampenhülle und die Kernsäule bilden
eine Kammer, welche mit einem Gas mit einer niedrigen Viskosität und einem hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten
gefüllt ist. Das Gas ist dabei Helium oder Wasserstoff. Es kann auch ein Gemisch aus
Helium und Wasserstoff eingesetzt werden. Helium hat den Nachteil, dass es relativ
teuer ist. Des Weiteren weisen Helium und Wasserstoff ein niedriges Molekulargewicht
auf und können wenig Wärme aufnehmen und dem entsprechend langsamer abführen.
[0012] In der
US 2010/0207501 A1 ist außerdem eine LED-Lampe beschrieben, bei welcher LEDs mit einem Kühlkörper aus
Metall verbunden und in einem zumindest teilweise transparenten Gehäuse angeordnet
sind. Das Gehäuse ist mit einem Gas gefüllt, welches eine größere Wärmekapazität als
Luft aufweist. Als Gas wird dabei ein Edelgas, insbesondere Helium in das Gehäuse
eingefüllt. Eine Ventilatoreinrichtung erzeugt in dem Gehäuse einen Gasstrom, um von
der LED-Lichtquelle erzeugte Wärme zu einer inneren Oberfläche des Gehäuses zu transportieren.
Der Kühlkörper hat den Nachteil, dass sich Einschränkungen im Design und der Anordnung
der LEDs innerhalb des Gehäuses ergeben. Wie zuvor beschrieben sind Edelgase, wie
Helium, verhältnismäßig teuer und können des Weiteren weniger Wärme speichern.
[0013] Weiter ist in der
EP 1 471 564 A2 eine LED-Lampe offenbart, welche eine lichtdurchlässige Hülle aufweist. Die Hülle
ist dabei mit einem Gas mit einem geringen Molekulargewicht gefüllt, darunter Helium
oder Wasserstoff. Helium ist jedoch teuer und zudem können Helium und Wasserstoff
nur wenig Wärme aufnehmen und damit Wärme entsprechend langsamer abführen.
[0014] Die
WO 2011/098358 A1 beschreibt eine Lampe welche eine LED-Lichtquelle aufweist, die sich auf einem Träger
befindet. Die LED-Lichtquelle sowie der Träger sind in einem gasdichten Gefäß montiert,
wobei das Gefäß zumindest teilweise lichtdurchlässig ist. In dem Gefäß befindet sich
ein Gasgemisch aus mindestens einem Gas mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit, wie Helium
oder Wasserstoff, und mindestens einem Gas mit einer anderen physikalischen Eigenschaft,
um weitere Funktionen zu erfüllen, wie Druckausgleich und Lichtfilterung. Durch das
Gasgemisch kann zwar die Menge an eingesetztem Helium reduziert werden, jedoch muss
ein Gasgemisch aus wenigstens zwei Gasen hergestellt werden, was mit zusätzlichem
Herstellungsaufwand verbunden ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0015] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
insbesondere designtechnisch verbesserte Lampe mit verbesserter Wärmabführung anzugeben.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Lampe mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0017] Demgemäß ist eine Lampe, insbesondere eine Retrofit-Lampe vorgesehen, mit einem Lampensockel,
mit einer mit dem Lampensockel verbundenen, zumindest teiltransparenten geschlossenen
Hülle, welche derart ausgebildet ist, als Kühlkörper für die Lampe zu fungieren, mit
einer Leuchtmittelanordnung, welche eine Vielzahl von optoelektronischen Bauelementen
enthält, die innerhalb der Hülle derart in einer 4π-Anordnung angeordnet sind, dass
sie in alle Raumrichtungen wirken, mit einem einzigen gasförmigen Wärmeübertragungsmedium,
welches im Inneren der Hülle eingebracht ist und welches dazu ausgebildet ist, von
der Leuchtmittelanordnung erzeugte thermische Energie zu der als Kühlkörper fungierenden
Hülle zu transportieren, wobei das gasförmige Wärmeübertragungsmedium als Einzelgas
oder einziges Gas in der Hülle vorgesehen ist und die Moleküle des gasförmigen Wärmeübertragungsmediums
jeweils wenigstens drei Atome aufweisen.
[0018] Die Erkenntnis der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass ein eigens zum Kühlen
der von den LED-Bauelementen erzeugten Wärme bereitgestellter Kühlkörper einerseits
einen relativ großen Platzbedarf im Inneren der Lampe benötigt. Darüber hinaus sind
diese, aufgrund der erforderlichen Kühlwirkung relativ groß ausgebildeten Kühlkörper
typischerweise von außen durch die transparente oder teiltransparente Hülle sichtbar,
was aus Designgründen wenig ansprechend ist.
[0019] Die Idee der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, auf solche massiven, eigens
zur Kühlung der optoelektronischen Bauelemente erforderlichen Kühlkörper zu verzichten.
Zur Kühlung wird die ohnehin bereits vorhandene Hülle der Lampe verwendet sowie ein
einziges im Inneren der Hülle vorgesehenes großmolekulares Füllgas, wobei die Moleküle
des Füllgas dabei wenigstens drei Atome aufweisen. Dieses als Wärmeübertragungsmedium
ausgebildete großmolekulare Füllgas nimmt die von den jeweiligen optoelektronischen
Bauelementen abgegebene thermische Energie auf und transportiert diese zu der vergleichsweise
großflächigen Hülle, welche die Wärme nach außen abgeben kann. Des Weiteren kann das
als großmolekulares Füllgas ausgebildete Wärmeübertragungsmedium größere Wärmemengen
speichern als niedermolekulares Gas, wie z.B. Helium und Wasserstoff. Dadurch kann
das Füllgas mehr Wärme übertragen und die Wärme über die Hülle schneller abgeführt
werden. Des Weiteren können als großmolekulare Gase organische Gase wie Propan, Butan
usw. eingesetzt werden, welche kostengünstiger sind als Helium und Heliumgemische.
Gleiches gilt für anorganische Gase wie Kohlendioxid. Durch das Befüllen der Hülle
mit einem Einzelgas, d.h. nur einem einzigen Gas, kann auf das Herstellen einer Gasmischung
verzichtet werden. Des Weiteren hat das Füllgas als großmolekulares Füllgas die Funktion
eine möglichst große Wärmemenge zu speichern. Edelgase wie Helium, sowie Gase wie
Wasserstoff haben zwar eine hohe Wärmeleitfähigkeit λ und können dadurch Wärme gut
leiten. Sie können jedoch nur geringe Wärmemengen speichern, wie bereits ausgeführt
wurde.
[0020] Es lassen sich damit relativ kostengünstige Lampen bereitstellen, die sich aufgrund
des Wegfalls des vergleichsweise großen und darüber hinaus schweren Kühlkörpers, sowie
des Wegfalls des Einsatzes von Edelgasen wie Helium, und des Wegfalls von Gasgemischen,
auch leichter und kostengünstiger herstellen lassen.
[0021] Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Lampen auch aus designtechnischen Gründen
von Vorteil, da von außen lediglich die entsprechenden optoelektronischen Bauelemente,
jedoch nicht mehr die wenig ansprechenden Kühlkörper sichtbar sind.
[0022] Vorzugsweise ist die Lampe als Retrofit-Lampe ausgebildet. Unter einer Retrofit-Lampe
ist eine Lampe zu verstehen, die eine birnenförmige Hülle aufweist, so dass diese
Lampe ein glühbirnenähnliches Design aufweist.
[0023] Der Begriff "wirken" im Kontext des Patentanspruchs 1 bezeichnet im Falle eines als
LED ausgebildeten optoelektronischen Bauelementes das Ausstrahlen von Licht von dem
optoelektronischen Bauelement nach außen. Im Falle eines als Sensor ausgebildeten
optoelektronischen Bauelementes bezeichnet der Begriff "wirken" die Fähigkeit, einen
Messparameter, beispielsweise Licht, aufnehmen zu können.
[0024] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
[0025] Das Wärmeübertragungsmedium weist eine relativ große Wärmekapazität auf. Insbesondere
weist das Wärmeübertragungsmedium oder das einzige in die Hülle gefüllt Gas, eine
molare Wärmekapazität von größer als 30J/(mol*K) bei 25°C und insbesondere von größer
als 35J/(mol*K) bei 25°, von vorzugsweise größer als 37J/(mol*K) bei 25°C und von
besonders bevorzugt größer als 50J/(mol*K) bei 25°C auf. Die Wärmekapazität gibt an,
wie viel thermische Energie ein Wärmeübertragungsmedium bezogen auf die Temperaturänderung
aufnimmt oder abgibt.
[0026] Das Wärmeübertragungsmedium ist als einziges in die Hülle gefülltes Gas, d.h. Einzelgas,
als relativ großmolekulares Gas ausgebildet. Die Moleküle des Wärmeübertragungsmediums
weisen als großmolekulares Gas jeweils wenigstens drei Atome auf. Das Wärmeübertragungsmedium
ist dazu ausgebildet, von den optoelektronischen Bauelementen erzeugte thermische
Energie z.B. durch Konvektion zu der als Kühlkörper fungierenden Hülle zu transportieren.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Wärmeübertragungsmedium als organische
gasförmige Verbindung, d.h. organisches Gas, ausgebildet. Ein derartiges organisches
Gas ist beispielsweise Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan usw.. Die Erfindung ist
auf diese großmolekularen und organischen Gase nicht beschränkt. Des Weiteren können
auch großmolekulare und anorganische Gase als einziges Füllgas in die Hülle gefüllt
werden, wie z.B. Kohlendioxid und Sulfurhexafluorid. Die Hülle ist dabei für das in
die Hülle gefüllte einzige Gas oder Einzelgas nicht durchlässig und beispielsweise
aus Glas, Keramik und/oder Kunststoff hergestellt. Je nach Funktion und Einsatzzweck
kann die Hülle mit einer zusätzlichen Beschichtung versehen sein.
[0027] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die von der Leuchtmittelanordnung erzeugte
thermische Energie durch Konvektion zu der als Kühlkörper fungierenden Hülle transportiert.
Der Wärmetransport erfolgt hier also ohne weitere Mittel lediglich aufgrund der durch
die Wärme erzeugten Thermik. Thermische Konvektion, oft einfach auch als Konvektion
bezeichnet, bezeichnet im vorliegenden Fall das Mitführen thermischer Energie oder
mit anderen Worten, eine Ortsveränderung von leichtbeweglichen, gasförmigen Molekülen,
die gespeicherte Wärme mit sich führen. Auf diese Weise kann in Abkehr von bisher
bekannten Lösungen auf eigens zur Kühlung vorgesehene massive Kühlkörper verzichtet
werden, da deren Funktion durch ohnehin bereits vorhandene Mittel, insbesondere durch
das Füllgas selbst sowie durch die Lampenhülle, erfüllt werden.
[0028] In einer ebenfalls bevorzugten zusätzlichen oder alternativen bevorzugten Ausgestaltung
kann im Inneren der Hülle eine Einrichtung zur Strömungserzeugung vorgesehen sein.
Die Einrichtung zur Strömungserzeugung ist dazu ausgelegt, die von der Leuchtmittelanordnung
erzeugte thermische Energie durch die so erzeugte Strömung zu der als Kühlkörper fungierenden
Hülle zu transportieren. Es erfolgt hier also eine Erzeugung der Wärmeströmung durch
Fremdmittel. Die Einrichtung zur Strömungserzeugung kann zum Beispiel als Gebläse,
Ventilator oder dergleichen ausgebildet sein.
[0029] In einer bevorzugten Ausgestaltung beträgt der Gasdruck des Wärmeübertragungsmediums
im Inneren der Hülle mehr als 1 bar, vorzugsweise mehr als 20 bar. Insbesondere kann
der Gasdruck des Wärmeübergangsmediums in einem Bereich zwischen 0,1bar bis 10bar
und vorzugsweise in einem Bereich von 0,5bar bis 2bar liegen.
[0030] Vorzugsweise besteht die Hülle aus einem Glas, Keramik oder Kunststoffkörper, der
vollständig transparent oder zumindest teilweise transparent ausgebildet ist. Vollständig
transparent in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Hülle im spektralen Wellenlängenbereich
von für den Menschen sichtbaren Lichts und ggfs. auch im UV-Bereich und im Infrarotbereich
lichtdurchlässig ist. Alternativ wäre auch denkbar, wenn die Hülle als Milchglaskörper
ausgebildet ist oder einen solchen enthält. Milchglaskörper bezeichnet ein opakes
Glas, welches zwar lichtdurchlässig, aber zumindest teilweise undurchsichtig ist,
wodurch das Glas weiß und trübe wirkt. Dabei kann das Milchglas durch Beimischung
eines trübenden Stoffes oder durch nachträgliches Aufrauen der Oberfläche erzeugt
werden. Als Milchglaskörper sind nicht ausschließlich glasförmige Körper, sondern
auch milchige Kunststoffkörper zu verstehen.
[0031] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die mit dem Lampensockel verbundene Hülle
gasdicht für das darin enthaltende einzige gasförmige Wärmeübertragungsmedium oder
Einzelgas, so dass die relativ großmolekularen Elemente des Wärmeübertragungsmediums
im Inneren der Hülle nicht entweichen können. Im Inneren der Hülle muss somit kein
Vakuum erzeugt werden oder ein Spezialgas bei geringem Druck eingebracht werden. Vielmehr
wird gezielt ein bestimmtes, großmolekulares Gas in das Innere der Hülle eingebracht.
Je höher der Gasdruck im Inneren der Hülle ist, umso besser ist der aufgrund der steigenden
Konvektion sich ergebende Wärmetransport. Dies gestaltet die Herstellung weniger aufwändig.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Leuchtmittelanordnung eine Vielzahl
von als LEDs ausgebildeten, optoelektronischen Bauelementen. Diese optoelektronischen
Bauelemente sind innerhalb der Hülle in einer 4π-Anordnung derart vorgesehen, um Licht
in alle Raumrichtungen auszustrahlen. Der Vorteil besteht darin, dass diese erfindungsgemäße
Lampe somit ein einer herkömmlichen Glühlampe vergleichbares Licht in alle Raumrichtungen
ausstrahlt, so dass mithin keine Abschattungsbereiche oder Bereiche mit geringerer
Lichtemission vorhanden sind, die von einem Benutzer im Allgemeinen als unangenehm
oder wenig komfortabel empfunden werden.
[0033] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die Anzahl und/oder die Art und/oder die
Ausrichtung der verwendeten LEDs derart vorgesehen, dass die Lampe im Betrieb weißes
Licht ausstrahlt. Eine derartige erfindungsgemäße Lampe mit entsprechenden LEDs kann
daher in visuellen Spektralbereichleuchten und für das menschliche Auge scheinbar
oder - je nach Mischungsart auch tatsächlich - weißes Licht erzeugen. Solches weißes
Licht kann beispielsweise mittels einer blauen Leuchtdiode und einem breitbandigen
Lumineszenz-Farbstoff, beispielsweise Phosphor, erzeugt werden, indem das von der
blauen Leuchtdiode erzeugte blaue Licht mit dem von dem Lumineszenz-Farbstoff erzeugten
gelben Licht vermischt wird. Weißes Licht kann darüber hinaus auch mittels einer ultravioletten
Leuchtdiode und einem Lumineszenz-Farbstoff für Rot, Grün und Blau erzeugt werden.
Die von den drei Lumineszenz-Farbstoffen Rot, Grün und Blau erzeugten Lichtfarben
werden durch geeignete Mischung zu weißem Licht. Daneben existieren noch viele weitere
Möglichkeiten zum Erzeugen von weißem Licht mittels verschiedenartiger LEDs.
[0034] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Leuchtmittelanordnung rotes
Licht, blaues Licht, gelbes Licht, violettes Licht und/oder grünes Licht emittierende
Leuchtdioden auf. Daneben wäre auch denkbar, dass die Leuchtdioden Infrarot- oder
ultraviolettes Licht aussenden. Durch geeignete Mischung des von diesen Leuchtdioden
ausgesendeten Lichts kann eine bevorzugte gewünschte Farbgebung erzielt werden.
[0035] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind zumindest ein Teil der LEDs in Reihe zueinander
angeordnet. Vorzugsweise sind die LEDs in einem so genannten LED-Streifen (engl.:
LED-Strip) in Reihe zueinander geschaltet. Vorzugsweise sind mehrere Reihenschaltungen
von in Reihe zueinander angeordneten LEDs vorgesehen. Das in Reiheschalten verschiedener
LEDs ist insoweit vorteilhaft, da die entsprechende Leuchtmittelanordnung auf diese
Weise mit einer höheren Versorgungsspannung betrieben werden kann, was den Wirkungsgrad
erhöht. Ebenfalls vorzugsweise sind mehrere in Reihe zueinander angeordnete LEDs parallel
zueinander angeordnet. Mehrere solcher in Reihe geschalteter LED-Anordnungen, die
zueinander parallel geschaltet werden, lassen sich dabei mit derselben Versorgungsspannung
betreiben und erhöhen die Lichtausbeute.
[0036] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist zu jeder LED und/oder zu einer Reihenschaltung
aus mehreren LEDs jeweils eine Zener-Diode antiparallel geschaltet. Die antiparallel
geschalteten Zener-Dioden sollen verhindern, dass das durchaus mögliche Ausfallen
einer einzelnen LED einer Reihenschaltung aus LEDs zu einem kompletten Funktionsausfall
der gesamten Lampe führt. Darüber hinaus wird auf diese Weise auch die Sicherheit
erhöht.
[0037] In einer zusätzlichen oder alternativen Ausgestaltung weist die Leuchtmittelanordnung
eine Vielzahl von als lichtempfindliche Sensoren ausgebildete optoelektronische Bauelemente
auf. Diese Sensoren sind innerhalb der Hülle in einer 4π-Anordnung derart vorgesehen,
um lichtsensitiv in alle Raumrichtungen zu sein. Die erfindungsgemäße Lampe kann somit
auch als hochempfindlicher, in alle Raumrichtungen empfindlicher Sensor verwendet
werden. Dabei kann der Sensor insbesondere als lichtsensitiver Sensor verwendet werden,
wobei in diesem Falle die optoelektronischen Bauelemente als lichtsensitive Sensoren
ausgebildet sind.
[0038] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die optoelektronischen Bauelemente in Bandstreifen
mit nacheinander angeordneten und/oder geschalteten optoelektronischen Bauelementen
ausgebildet. Ein solcher Bandstreifen, der bisweilen auch als "Strip" bezeichnet wird,
ist beispielsweise ein fester oder biegsamer Halbleiterkörper, in dessen Oberfläche
die entsprechenden Halbleiterbauelemente eingebracht sind. Daneben wäre auch denkbar,
dass einzelne Halbleiterbauelemente vorgesehen sind, die auf einem streifenförmigen
Material, welches den Bandstreifen bildet, befestigt sind und miteinander elektrisch
verbunden sind.
[0039] Vorteilhafterweise ist der Bandstreifen in einer dreidimensionalen Anordnung, z.B.
spiralförmig gebogen, um die entsprechende 4π-Anordnung bereits durch die gebogene
Struktur gewährleisten zu können. Der besondere Vorteil besteht hier darin, dass die
verschiedenen optoelektronischen Bauelemente nicht auf aufwändige Weise so angeordnet
und montiert werden müssen, um die 4π-Anordnung zu gewährleisten, sondern dass dies
bereits durch eine geeignete Verbiegung des Bandstreifens gewissermaßen automatisch
erfolgt. Die Herstellung solcher erfindungsgemäßer Lampen ist damit signifikant vereinfacht.
[0040] In einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein streifenförmiger
Halbleiterkörper vorgesehen, der derart dreidimensional geformt und ausgebildet ist
und in den die optoelektronischen Bauelemente derart von mehreren Seiten eingebracht
sind, dass sie in alle Raumrichtungen wirken. Beispielsweise kann ein geeigneter kubischer
Halbleiterkörper vorgesehen sein, bei dem optoelektronische Bauelemente in alle oder
zumindest in einige der Oberflächen des Halbleiterkörpers eingebracht werden. Beispielsweise
können Halbleiterbauelemente sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite
des Halbleiterkörpers eingebracht werden, so dass sie in beide Seiten abstrahlen.
Im Falle eines kubischen Halbleiterkörpers könnten theoretisch die Halbleiterbauelemente
in alle sechs Oberflächen oder zumindest in vier umlaufende Oberflächen eingebracht
sein.
[0041] In einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist der Lampensockel als ein
Sockel mit Edisongewinde ausgebildet. Vorzugsweise ist ein als E40-, E27-, E14- und/oder
E10-Sockel vorgesehen. Der Sockel einer Lampe dient dazu, die Lampe in einer Lampenfassung
zu fixieren und elektrisch zu kontaktieren. Die Ausführung der Lampenfassung beschränkt
die zulässige Leistung und Stromaufnahme der darin betreibbaren Lampe. Die Abmessungen
des so genannten Edisongewindes sind in der DIN 40400 und auch in der IEC 60238:1998
genormt. Der Vorteil beim Einsatz des Edisongewindes ist, dass die erfindungsgemäßen
Lampen in herkömmliche Lampenfassungen, die also für herkömmliche Glühlampen ausgelegt
waren, eingeschraubt werden können, so dass Benutzer ihre bisherigen Leuchten auch
durch das eingangs erwähnte EU-Glühlampenherstellungs- und vertriebsverbot weiterhin
verwenden können.
[0042] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Leuchtmittelanordnung eine
Messschaltung auf, welche den Strom durch die Leuchtmittelanordnung misst und/oder
den Spannungsabfall an der Leuchtmittelanordnung misst. Zusätzlich oder alternativ
kann auch eine Messung der von den LEDs erzeugten Temperatur vorgenommen werden. Auf
diese Weise kann zum Beispiel eine defekte LED innerhalb der Leuchtenanordnung erkannt
werden, was zum Beispiel durch eine geeignete Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. Zusätzlich
wäre unter Verwendung dieser Mittel auch möglich, eine Überhitzung der Lampe zu erfassen
und geeignete Maßnahmen zur Kühlung zu treffen. Derartige Maßnahmen könnten beispielsweise
das Ausschalten der Lampe oder das Herunterdimmen der Lichtleistung sein.
[0043] Mittels der erfindungsgemäßen Messschaltung kann beispielsweise auch die Alterung
einzelner LEDs oder der gesamten Leuchtmittelanordnung gemessen werden. Hierbei wird
die an der Leuchtmittelanordnung von einzelnen oder allen Leuchtdioden abfallende
Spannung gemessen. Aus dem Messergebnis wird auf den Alterungszustand der Leuchtmittelanordnung
geschlossen. Dieser gemessene, altersbedingte Spannungsabfall ist ein guter Indikator
für die Alterung und damit für die zu erwartende Restlebensdauer der LED-basierten
Leuchtmittelanordnung. Beispielsweise könnte die gemessene Spannung mit einem Referenzwert
verglichen werden und aus dem Vergleichsergebnis könnte ermittelt werden, ob die LED-Leuchtmittelanordnung
ihr Lebensdauerende erreicht oder zu erreichen droht. Die Messung dieses Spannungsabfalls,
der Vergleich und die Auswertung können automatisch erfolgen, beispielsweise in regelmäßigen
Zeitabständen oder beispielsweise bei jeder neuen Inbetriebnahme der Lampe. Auf diese
Weise kann ein unnötiger und mit Sicherheitsrisiken verbundener verfrühter Austausch
der Lampe ebenso vermieden werden, wie ein zu langer Betrieb mit reduzierter Leuchtstärke,
was zum Beispiel Probleme bei der Sicherheit oder zumindest zu Komforteinbußen im
Falle einer ausgefallenen Lampe nach sich ziehen kann.
[0044] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine mit dem Sockel verbundene Treiberschaltung
vorgesehen, welche dazu ausgebildet ist, eine über den Sockel abgegriffene Versorgungsspannung
auf eine Gleichspannung zu wandeln und die Leuchtmittelanordnung mit dieser Gleichspannung
zu betreiben. Zusätzlich wäre es auch denkbar, die Versorgungsspannung, beispielsweise
die Netzwechselspannung, auf eine solche Niedervoltgleichspannung herunter zu transformieren,
die zum Betreiben der LEDs ausreicht. Vorzugsweise ist die Treiberschaltung innerhalb
des Sockels angeordnet. Der jeweilige Wandlertyp kann je nach Lampentyp im Hinblick
auf die Erzielung bester Systemperformance ausgewählt werden: Sollen beispielsweise
relativ lange Lampenmodule, wie etwa die Leuchtstofflampe L58W, ersetzt werden, eignen
sich vorzugsweise Hochsetzsteller (Boost Converter), während beispielsweise für kurze
Lampen, wie etwa L18W-Module, als Tiefsetzsteller ausgebildete Wandler (Buck Converter)
verwendet werden.
[0045] Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig
miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen
der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im
Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen
zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
[0046] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren
der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Lampe;
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung einer als Retrofit-Lampe ausgebildeten erfindungsgemäßen Lampe;
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe;
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe;
- Fig. 5
- einer Prinzipskizze für die Anordnung der LED-Streifen im Inneren der Hülle der Lampe;
- Fig. 6
- einer Prinzipskizze für eine weitere Anordnung der LED-Streifen im Inneren der Hülle
der Lampe;
- Fig. 7
- anhand eines Ausführungsbeispiels den Aufbau eines LED-Streifens für eine erfindungsgemäße
Lampe;
- Fig. 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines LED-Streifen;
- Fig. 9
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines LED-Streifen;
- Fig. 10
- ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Verschaltung der Leuchtmittelanordnung.
[0047] Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen
der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang
mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere
Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die
Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu
zueinander gezeigt.
[0048] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente,
Merkmale und Komponenten - sofern nichts Anderes ausführt ist - jeweils mit denselben
Bezugszeichen versehen.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0049] Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung den Aufbau einer erfindungsgemäßen Lampe.
Die Lampe ist hier mit Bezugszeichen 10 bezeichnet und umfasst einen Lampensockel
11, eine Hülle 12, eine Leuchtmittelanordnung 13 sowie ein gasförmiges Wärmeübertragungsmedium
14.
[0050] Der Lampensockel 11 bezeichnet denjenigen Teil der Lampe 10, der den mechanischen
und elektrischen Kontakt zu einer Lampen- oder Leuchtenfassung herstellt. Der Lampensockel
11 ist mit einer zumindest teilweise transparenten, geschlossenen Hülle 12 verbunden,
der auch als Glaskolben oder Lampenkolben bezeichnet wird. Dieser Glaskolben 12 kann
wahlweise zusätzlich innen partiell verspiegelt, mattiert (das heißt aufgeraut) oder
aus opakem Glas (Milchglas) gefertigt sein. Ebenso kann der Glaskolben oder Lampenkolben
neben Glas auch aus Kunststoff oder Keramik hergestellt sein. Dabei kann ein solcher
Glaskolben oder Lampenkolben aus Kunststoff oder Keramik optional zusätzlich zumindest
partiell beschichtet, z.B. verspiegelt, oder mattiert, d.h. aufgeraut sein. Ebenso
kann der Glaskolben oder Lampenkolben aus einem opaken Kunststoff hergestellt sein,
welcher dem Glas- oder Lampenkolben einen Milchglaseffekt verleiht.
[0051] Der Innenraum 15 des Glaskolbens 12 ist mit einem Gas 14 oder Einzelgas gefüllt,
dessen Funktion nachfolgend noch erläutert wird. Im Innenraum 15 der Hülle 12 ist
ferner eine Leuchtmittelanordnung 13 vorgesehen, welche eine Vielzahl von hier lediglich
schematisch dargestellten optoelektronischen Bauelementen 16 enthält. Diese optoelektronischen
Bauelemente 16 sind derart innerhalb des Glaskolbens 12 angeordnet, dass sie in alle
Raumrichtungen (also 4n) wirken. Die optoelektronischen Bauelemente 16 können zum
Beispiel als LEDs, lichtsensitive Sensoren, Laserdioden und dergleichen ausgebildet
sein.
[0052] Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Lampe 10 erläutert:
[0053] Das im Inneren 15 des Glaskolbens 12 vorgesehene Gas 14 ist vorzugsweise als großmolekulares
Gas ausgebildet. Das Gas ist als Einzelgas in dem Glaskolben 12 vorgesehen, im Gegensatz
zu einem Gasgemisch aus mehreren Gasen. Das Gas kann gegebenenfalls als Einzelgas
oder einziges eingefülltes Gas eine zusätzliche Verunreinigung durch ein anderes Gas
oder Gase aufweisen, muss es aber nicht. Die Verunreinigung des Gases oder Einzelgases
in dem Glaskolben 12 beträgt in einem solchen Fall jedoch weniger als 0,5%.
[0054] Ein großmolekulares Gas ist dabei ein Gas, dessen Moleküle jeweils mehr als drei
Atome aufweisen. Beispielsweise stellen Sulfurhexafluorid SF
6, Kohlendioxid CO
2, sowie organische Gase, darunter z.B. Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan, Hexan
usw. derartige großmolekulare Gase dar, welche als Einzelgas oder einziges Gas in
dem Glaskolben 12 oder Lampenkolben vorgesehen werden können.
[0055] Derartige in dem Glaskolben oder Lampenkolben aufgenommene Einzelgase weisen als
großmolekulare Gase oder Gase deren Moleküle jeweils mehr als drei Atome aufweisen,
eine hohe molare Wärmekapazität C
P von Cp > 30J/(mol·K) bei 25°C auf. Dadurch können diese Gase eine größere Wärmemenge
aufnehmen und die Wärmemenge besser abgeführt werden, wie im Folgenden noch erläutert
wird.
Temperaturabhängigkeit der "Molwärme" Cp |
Mit der Beziehung |

|
können im Temperaturbereich 273 K - ca. 1300 K (0-1000 °C) die Wärmekapazitäten von
Gasen berechnet werden. Die Einheit [J/(mol K)] kann leicht durch Division durch die
molare Masse [g/mol] in die technische Einheit [kJ/(kg K)] umgerechnet werden. Die
Cp-Werte für 25 °C werden als Beispiele hiermit berechnet. Anzumerken ist, dass auch
über der flüssigen Phase eines Stoffs eine messbare gasförmige Phase existiert. |
|
Temperaturabhängigkeit von Cp bei Gasen |
Material |
molare Masse in g/mol |
a |
b |
c |
d |
Cp (25°C) in J/(mol·K) |
Wasserstoff |
2,016 |
29,09 |
- 0,8374 |
2,013 |
0,0000 |
29,0 |
Sauerstoff |
32,00 |
27,96 |
4,180 |
- 0,1670 |
0,0000 |
29,2 |
Stickstoff |
28,01 |
28,30 |
2,537 |
0,5443 |
0,0000 |
29,1 |
Kohlenmonoxid |
28,01 |
27,63 |
5,024 |
0,0000 |
0,0000 |
29,1 |
Kohlendioxid |
44,01 |
21,57 |
63,74 |
-40,53 |
9,684 |
37,2 |
Wasser (gas- förmig) |
18,02 |
30,38 |
9,621 |
1,185 |
0,000 |
33,4 |
Methan |
16,04 |
17,46 |
60,50 |
1,118 |
-7,210 |
35,4 |
Ethan |
30,07 |
5,355 |
177,8 |
-68,75 |
8,520 |
52,5 |
n-Propan |
44,10 |
-5,062 |
308,7 |
-161,9 |
33,33 |
73,5 |
n-Butan (gasförmig) |
58,12 |
- 0,05024 |
387,3 |
-201,0 |
40,64 |
98,6 |
n-Pentan (gasförmig) |
72,15 |
0,4145 |
480,6 |
-255,2 |
52,85 |
122 |
n-Hexan (gasförmig) |
86,18 |
1,792 |
570,9 |
- 306,2 |
64,04 |
147 |
[0056] Die Wärmeleitfähigkeit λ in W/(m · K) beträgt für ein organisches Gas wie Methan
(bei 20 °C und 1 bar) λ = 0,0341 und für Schwefelhexafluorid (bei 0 °C) λ = 0,012
wie aus nachfolgender Tabelle hervorgeht.
Gasförmige Stoffe |
Stoff |
Wärmeleitfähigkeit λ in W/(m · K) |
Wasserstoff |
0,186 |
Helium |
0,1567 |
Argon |
0,0179 |
Krypton |
0,00949 |
Xenon |
0,0055 |
Luft (21 % Sauerstoff, 78 % Stickstoff) |
0,0262 |
Sauerstoff |
0,0263 |
Stickstoff |
0,0260 |
Wasserdampf |
0,0248 |
Kohlenstoffdioxid |
0,0168 |
Methan (20 °C, 1 bar) |
0,0341 |
Schwefelhexafluorid (0 °C) |
0,012 |
Vakuum |
0 |
[0057] Das Gas 14 sowie vorzugsweise auch das Material der Hülle 12 haben eine sehr hohe
Wärmeaufnahmekapazität.
[0058] Im Betrieb der Leuchtmittelanordnung 13 erwärmen sich zum Beispiel die als LED ausgebildeten
optoelektronischen Bauelemente 16. Die beim Betrieb dieser LEDs 16 erzeugte Wärme
wird erfindungsgemäß von dem als Wärmeübertragungsmedium 14 ausgebildeten großmolekularen
Gas 14 als Einzelgas aufgenommen und hin zur Hülle 12 transportiert. Die Hülle 12,
die vorzugsweise eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweist, fungiert damit gewissermaßen
als Kühlkörper und leitet die vom Gas 14 gespeicherte Wärme nach außen ab. Mittels
des Wärmeübertragungsmediums 14 erfolgt somit durch Konvektion eine Wärmeleitung hin
zur Hülle 12, wodurch mithin eine sehr effektive und nichtsdestotrotz sehr einfache
Kühlung realisiert ist.
[0059] Großmolekulare Gase 14 oder Gase 14, deren Moleküle jeweils mehr als drei Atome aufweisen,
haben den Vorteil, gegenüber Gasen wie Helium und Wasserstoff, dass sie eine größere
Wärmemenge speichern können und dadurch Wärme schneller abgeführt werden kann. Des
Weiteren kann auf den Einsatz von Edelgasen wie teurem Helium verzichtet werden. Außerdem
muss kein extra Gasgemisch hergestellt werden, was die Herstellung vereinfacht und
Kosten senkt. Stattdessen wird die Hülle 12 lediglich mit einem einzigen großmolekularen
Gas oder einem großmolekularen Einzelgas befüllt.
[0060] Wie zuvor beschrieben sind derartige großmolekulare Einzelgase, anorganische Gase
wie z.B. Kohlendioxid, Sulfurhexafluorid oder organische Gase wie z.B. Ethan, Propan,
Butan, Pentan, Methan usw..
[0061] Das in der Hülle 12 aufgenommene großmolekulare Gas weist insbesondere einen Druck
in einem Bereich von 0,1bar bis 10bar und insbesondere einen Druck in einem Bereich
von 0,5 bar bis 2bar auf.
[0062] Fig. 2 zeigt ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Lampe 10. Die Lampe 10 ist hier als so genannte Retrofit-Lampe 10 ausgebildet, welche
somit ein einer herkömmlichen Glühlampe vergleichbares Design aufweist. Im Unterschied
zu einer herkömmlichen Glühlampe, bei der im Inneren 15 der Hülle 12 ein Schutzgas
zum Schutz des Glühfadens vorgesehen ist, fungiert bei der erfindungsgemäßen Retrofit-Lampe
der birnenähnliche Glaskolben zusammen mit dem darin enthaltenen Gas als Kühlmittel.
Das Gas ist in Fig. 2 sowie den nachfolgenden Figuren, wie zuvor mit Bezug auf Fig.
1 beschrieben, als einziges Gas oder Einzelgas in den Glaskolben gefüllt, im Gegensatz
zu einem Gasgemisch, wie in dem in der Beschreibungseinleitung genannten Stand der
Technik. Für das in dem Glaskolben enthaltene Gas als gasförmigem Wärmeübertragungsmedium,
gelten die zuvor mit Bezug auf Fig. 1 gemachten Ausführungen, um unnötige Wiederholungen
zu vermeiden.
[0063] Der Sockel 11, der mit der Hülle 12 verbunden ist, ist im vorliegenden Fall als Edison-Lampensockel
ausgebildet. Beispielsweise kann hier ein E27-Sockel zur Verwendung für Allgebrauchslampen
vorgesehen sein.
[0064] Ferner ist hier eine spiralförmig ausgebildete Leuchtmittelanordnung 13 vorgesehen.
Diese spiralförmige Struktur ist dafür geeignet, analog zu einem herkömmlichen Glühfaden,
Licht in alle Raumrichtungen, also in 4π-Richtung, auszusenden. Diese spiralförmige
Leuchtmittelanordnung 13 kann beispielsweise durch einen biegbaren Draht, Streifen
oder Halbleiterkörper realisiert sein, auf dessen Oberfläche entsprechende LED-Bauelemente
(in Fig. 2 nicht gezeigt) befestigt sind und miteinander elektrisch verbunden sind.
[0065] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer als Retrofit-Lampe ausgebildeten
erfindungsgemäßen Lampe 10. Der Sockel 11 weist einen Außenkontakt 17' sowie einen
Fußkontakt 18'' auf, über welche eine elektrische Versorgungsspannung, typischerweise
eine Netzwechselspannung, abgegriffen wird, sofern die Lampe 10 in einer Leuchtenfassung
eingedreht ist.
[0066] Im Inneren des Sockels 11 sind jeweilige elektrische Verbindungsleitungen 20 vorgesehen,
die mit einer ebenfalls im Inneren des Sockels 10 vorgesehenen Ansteuerschaltung 21
elektrisch verbunden sind. Diese Ansteuerschaltung 21 weist eine Wandlerschaltung
22 und eine Treiberschaltung 23 auf. Mittels der Wandlerschaltung 22 wird die Netzwechselspannung
in eine Gleichspannung zum Betreiben der LED-basierten Leuchtmittelanordnung 13 gewandelt.
Darüber hinaus wird typischerweise die Amplitude der Versorgungsspannung heruntertransformiert.
Die Treiberschaltung 23 dient der Ansteuerung der Leuchtmittelanordnung 13 bzw. der
entsprechenden LEDs 16. Je nach Anwendung kann die Treiberschaltung 23 einen Hochsetzsteller
oder Tiefsetzsteller umfassen, je nachdem welche Versorgungsspannung für die Leuchtmittelanordnung
13 benötigt wird.
[0067] Zwischen dem Sockel 10 und der Hülle 12 ist im Inneren der Lampe 10 ferner eine Befestigungsvorrichtung
vorgesehen, welche der mechanischen Fixierung und Befestigung der im Inneren 15 der
Hülle 12 vorgesehenen Leuchtmittelanordnung 13 dient. Darüber hinaus fungiert diese
Befestigungsvorrichtung auch der Durchführung entsprechender, vom Sockel 11 bzw. der
darin enthaltenen Ansteuerschaltung 21 kommenden Versorgungsleitungen 25. Diese Versorgungsleitungen
25 verbinden die Ansteuerschaltung 21 mit der Leuchtmittelanordnung 13. Die Befestigungsvorrichtung
25 weist darüber hinaus eine axial, entlang der Lampenachse 28 vorgesehene, zylinderförmige
Stützvorrichtung 26 auf, die der Abstützung der Leuchtmittelanordnung 13 dient und
welche die Leuchtmittelanordnung 13 trägt.
[0068] Die Leuchtmittelanordnung 13 weist eine Vielzahl von LED-Streifen 27 auf. Die LED-Streifen
27 sind hier im Wesentlichen radial um die Stützvorrichtung 26 herum angeordnet und
von dieser jeweils mit gleichem Abstand beabstandet. Die LED-Streifen 27 verlaufen
in dem Ausführungsbeispiel in Fig. 3 im Wesentlichen parallel zueinander und im Wesentlichen
axial bezogen auf die Achse 28 der Lampe 10.
[0069] Die LED-Streifen 27 enthalten jeweils eine Vielzahl von in Reihe zueinander angeordneten
LED-Bauelementen, wie dies nachfolgend mit Bezug auf Fig. 6 noch dargelegt wird. Die
LED-Streifen 27 sind auf der einen Seite über die Versorgungsleitungen 25 mit der
Befestigungsvorrichtung und der Treiberschaltung 23 verbunden. Auf der anderen Seite
sind die LED-Streifen 27 über weitere Versorgungsleitungen 29 und die Stützvorrichtung
26 ebenfalls mit der Ansteuerschaltung 21 verbunden. Beispielsweise liegt an der Versorgungsleitung
29 ein positives Versorgungspotenzial VDD an und die Versorgungsleitungen 25 sind
mit einem Bezugspotenzial, beispielsweise der Bezugsmasse GND, beaufschlagt. Somit
fällt über jeden der LED-Streifen 27 die Versorgungsspannung VDD-GND ab.
[0070] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer als Retrofit-Lampe ausgebildeten
erfindungsgemäßen Lampe 10. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel in Fig. 3 sind
hier die verschiedenen LED-Streifen 27 so angeordnet, dass sie sich in Richtung der
Lampenachse 28 und zur Stirnseite 30 hin aufeinander zu bewegen. Durch diese Schrägstellen
der LED-Streifen 27 ergibt sich eine bessere 3D-Lichtausleuchtung, da auf diese Weise
insbesondere die Stirnseite 30 der Hülle 12 nicht abgedunkelt ist, sondern über die
Stirnseite 30 ebenfalls weißes Licht ausgestrahlt wird.
[0071] Auf der inneren Oberfläche der Hülle 12 ist im Ausführungsbeispiel in Fig. 4 eine
Beschichtung 35 vorgesehen. Bei dieser Beschichtung 35 handelt es sich beispielsweise
um ein geeignetes photolumineszierendes Material, um auf diese Weise ein gewünschtes
Licht zu erzeugen. Beispielsweise können die LEDs 16 der LED-Streifen 27 blaues Licht
erzeugende LEDs sein. In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn ein Cerdotiertes Yttrium-Aluminium-Granatpulver
für die Beschichtung 35 verwendet wird, welches einen gelben Leuchtstoff darstellt.
Bei Kombination des blauen Lichts der blauen LED 16 mit dem gelben Leuchtstoff des
Yttrium-Aluminium-Granatpulvers ergibt sich weißes Licht, welches von der Lampe 10
nach außen gestrahlt wird.
[0072] Die Fig. 5 und 6 zeigen anhand einer Prinzipskizze zwei weitere Ausführungsbeispiele,
wie die LED-Streifen 27 im Inneren 15 der Hülle 12 der Lampe 10 angeordnet sein können.
[0073] Im Ausführungsbeispiel in Fig. 5 sind vier LED-Streifen 27 so angeordnet, dass sie
jeweils auf einer Seitenfläche 31 einer virtuellen Pyramide 32 angeordnet sind, welche
sich hin zur Stirnseite 30 der Hülle 12 verjüngt.
[0074] Im Ausführungsbeispiel in Fig. 6 sind ebenfalls vier LED-Streifen 27 vorgesehen,
die jeweils an benachbarten vier Oberflächen 33 eines Quaders 34 (Quaderseitenflächen)
so angeordnet sind, dass ein jeweiliger LED-Streifen 27 eine Diagonale der rechteckförmigen
Oberfläche 33 des Quaders 34 bildet, wobei sich durch die LED-Streifen 27 laufende
Geraden in der Projektion nicht schneiden.
[0075] Fig. 7 zeigt anhand eines Ausführungsbeispiels den Aufbau eines LED-Streifens 27
für eine erfindungsgemäße Lampe. Der LED-Streifen 27 umfasst ein Substrat 40, welches
beispielsweise aus Glas, hartem Glas, Quarzglas, Keramik, Kunststoff oder dergleichen
ausgebildet sein kann. Das Substrat 40 ist vorzugsweise transparent.
[0076] Auf dem Substrat 40 ist eine Vielzahl von LED-Chips 41 angeordnet. Diese LED-Chips
41 sind in dem Substrat 40 eingebracht, auf dessen Oberfläche aufgebracht, dort befestigt
oder in eigens dafür vorgesehene Ausnehmungen im Substrat 40 angeordnet und befestigt.
Die Befestigung der LED-Chips 41 kann beispielsweise mittels einer Klebeschicht, einer
Bondverbindung, einer adhäsiven oder befestigten Verbindungen oder dergleichen erfolgen.
[0077] Jeder dieser LED-Chips 41 umfasst zumindest ein LED-Halbleiterbauelement. Jeder LED-Chip
41 ist somit dazu ausgebildet, entsprechend der physikalischen Eigenschaften des verwendeten
Halbleitermaterials und dessen Dotierung Licht einer bestimmten Wellenlänge auszusenden.
[0078] Die verschiedenen LED-Chips 41 sind auf dem länglichen Substrat 40 in Reihe zueinander,
das heißt nacheinander angeordnet. Jeweils benachbarte LED-Chips 41 sind über Verbindungsleitungen
42 elektrisch miteinander verbunden. Dabei enthält jeder LED-Chip 41 zumindest zwei
Kontaktanschlüsse A, K, wobei einer dieser Anschlüsse der Anodenkontakt A und der
andere Anschluss der Kathodenkontakt K bildet. Die elektrische Kontaktierung benachbarter
LED-Chips 41 erfolgt jeweils mittels Bondkontakte durch Kontaktierung eines jeweiligen
Anodenkontaktes A eines ersten LED-Chips 41 mit einem Kathodenkontakt K eines zu diesem
LED-Chip 41 benachbarten weiteren LED-Chips 41.
[0079] Der LED-Streifen 27 weist an seinen beiden gegenüberliegenden Enden jeweils einen
Kontaktanschluss (Lead) 43, 44 auf, die jeweils mit den äußersten LED-Chips 41 des
LED-Streifens 27 über eine Verbindungsleitung 42 verbunden sind. Zur Fixierung dieser
Kontaktanschlüsse 43, 44 ist eine Fixiervorrichtung 45 vorgesehen.
[0080] Zusätzlich (in Fig. 7 nicht dargestellt) kann eine transparente äußere hüllenförmige
Röhre vorgesehen sein, die den LED-Streifen 27 sowie die einzelnen LED-Chips 41 auf
dem Substrat 40 schützen sollen.
[0081] In Fig. 7 sei angenommen, dass sämtliche LED-Bauelemente auf den LED-Chips 41 identisch
ausgebildet sind und somit ein Licht gleicher Wellenlänge aussenden. Denkbar wäre
allerdings auch, dass unterschiedliches Licht aussendende LED-Chips 41 vorhanden sind,
beispielsweise gelbes Licht und blaues Licht aussendende LEDs, wodurch bei Mischung
der erzeugten Lichtstrahlen weißes Licht ausgestrahlt wird. In gleicher Weise wären
natürlich auch beliebig andere Kombinationen verschiedener lichtausstrahlender LEDs
möglich.
[0082] Alternativ wäre auch denkbar, dass das Substrat 40 ein Halbleitersubstrat ist. In
diesem Falle könnten die LED-Chips 41 unmittelbar im Halbleiterkörper 40 des Substrats
40, beispielsweise durch Diffusion und Implantation, eingebracht werden. Dies ist
aus herstellungstechnischer Sicht besonders vorteilhaft, jedoch wäre hier für den
ansonsten brüchigen Halbleiterkörper des Substrats 40 z.B. ein zusätzlicher Träger
erforderlich, welcher das Substrat 40 stabilisieren müsste. Alternativ wäre auch denkbar,
dass das als Halbleiterkörper ausgebildete Substrat 40 derart dünn ausgebildet ist,
dass es biegsam ist und beispielsweise auf einer flexiblen Folie befestigt ist.
[0083] Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines LED-Streifen 27. Dieser LED-Streifen
27 weist eine kubische Form auf und umfasst somit verschiedene rechteckförmige Oberflächen
50. Auf zumindest zwei dieser recheckförmigen Oberflächen 50 sind entsprechende LED-Chips
41 befestigt oder, beispielsweise im Falle eines als Halbleiterkörper 40 ausgebildeten
LED-Streifens 27, direkt im Halbleiterkörper 40 eingebettet. Vorzugsweise sind die
verschiedenen LED-Chips 41 bzw. LED-Bauelemente 16 zumindest an zwei gegenüberliegenden
rechteckförmigen Oberflächen 50 des Halbleiterkörpers 40 angeordnet. Nachdem somit
die verschiedenen LEDs 16 bzw. LED-Chips 41 an verschiedenen Oberflächen 50 des Halbleiterkörpers
40 angeordnet bzw. eingebracht sind, ergibt sich bereits aus der kubischen Struktur
des Substrats 40 eine Abstrahlung des von den verschiedenen LEDs 16 ausgestrahlten
Lichts in verschiedene Raumrichtungen.
[0084] Fig. 9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines LED-Streifens 27 für eine erfindungsgemäße
Lampe 10. Hier liegt das Substrat 40 des LED-Streifens 27 bereits in gebogener Form
vor, so dass zumindest eine nicht-ebene, gebogene Oberfläche 51 vorhanden ist. Auf
dieser nicht-ebenen Oberfläche 51 sind die entsprechenden LED-Chips 41 bzw. LED-Bauelemente
16 angeordnet bzw. eingebracht. Aufgrund der gebogenen Struktur des LED-Streifens
27 ergibt sich somit ebenfalls eine Ausstrahlung des von den verschiedenen LEDs 16
ausgestrahlten Lichts in verschiedene Raumrichtungen.
[0085] Fig. 10 zeigt ein Blockschaltbild für ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
LED-Streifens 27. Der erste Kontaktanschluss 43 ist im Betrieb mit einem ersten Versorgungspotenzial
V1 und der zweite Kontaktanschluss 44 ist im Betrieb mit einem zweiten Versorgungspotenzial
V2 beaufschlagt. Zwischen diesen Kontaktanschlüssen 43, 44 ist eine Reihenschaltung
von vier LEDs 52 geschaltet. Es sei angenommen, dass im vorliegenden Fall sämtliche
LEDs 52 identisch sind. Antiparallel zu jeder dieser LEDs 52 ist jeweils eine Zener-Diode
53 geschaltet. Diese antiparallel geschalteten Zener-Dioden 53 dienen dem Zweck, bei
einem Ausfall einer LED 52 die Funktionsweise der LED-Reihenschaltung mit den übrigen,
funktionsfähigen LEDs aufrechtzuerhalten. Ansonsten würde bei einem Ausfall einer
einzelnen in Reihe geschalteten LED 52 die gesamte LED-Reihenschaltung funktionsunfähig
sein.
[0086] Ferner ist eine Messschaltung 54 vorgesehen. Diese Messschaltung 54 dient dem Zweck,
den Strom, die Spannung, die Temperatur und/oder möglicherweise weitere Parameter
des LED-Streifens 27 zu ermitteln. Beispielsweise erfolgt die Messung des Stroms mittels
eines Widerstandselementes, welches in Reihe zu den LEDs 52 angeordnet ist. Die Messung
der Spannung erfolgt beispielsweise mittels eines parallel geschalteten Widerstands.
Aus dem ermittelten Strom kann darüber hinaus auch die Temperatur abgeleitet werden.
[0087] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend
vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige
Art und Weise modifizierbar.
[0088] Insbesondere sei die vorliegende Erfindung nicht auf Retrofit-Lampen mit Edison-Sockel
beschränkt. Beispielsweise kann auch eine andere Sockelart, wie etwa ein Stecksockel,
Bajonettsockel, Zweistiftstecksockel und dergleichen, verwenden werden. Grundsätzlich
wären auch so genannte sockellose Lampen denkbar, bei denen der Sockel über Kontaktdrähte
realisiert ist.
[0089] Auch die Form der Hülle ist nicht auf ein birnenförmiges Glühlampen-ähnliches Design
beschränkt, sondern kann beliebig ausgebildet sein, sofern damit nicht von dem Kerngedanken
der Erfindung abgewichen wird. Beispielsweise ist die Erfindung auch bei einer Kryptonlampe,
eine halogenartigen Lampe und dergleichen verwendbar. Die Lampe weist, wie zuvor mit
Bezug auf Fig. 1 beschrieben, ein einziges Füllgas auf, wobei die Moleküle des Füllgases
jeweils wenigstens drei Atome aufweisen. Dies gilt für alle Ausführungsformen der
Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0090]
- 10
- Lampe
- 11
- (Lampen-)Sockel
- 12
- Hülle, Glaskolben
- 13
- Leuchtmittelanordnung
- 14
- Gas, Wärmeübertragungsmedium
- 15
- Inneres/Innenraum der Hülle
- 16
- optoelektronisches Bauelement, LED
- 17
- Außenkontakt
- 18
- Fußkontakt
- 20
- elektrische Verbindungsleitungen
- 21
- Ansteuerschaltung
- 22
- Wandlerschaltung
- 23
- Treiberschaltung
- 25
- Versorgungsleitungen
- 26
- Stützvorrichtung
- 27
- LED-Streifen
- 28
- Lampen-Achse
- 29
- Versorgungsleitungen
- 30
- Stirnseite
- 31
- Seitenfläche
- 32
- Pyramide
- 33
- rechteckförmige Oberfläche
- 34
- Quader
- 35
- Beschichtung
- 40
- Substrat, Halbleiterkörper
- 41
- LED-Chip
- 42
- Verbindungsleitung
- 43
- erster Kontaktanschluss
- 44
- zweiter Kontaktanschluss
- 45
- Fixiervorrichtung
- 50
- rechteckförmige Oberfläche
- 51
- gebogene, nicht-ebene Oberfläche
- 52
- LED-Bauelement
- 53
- Zener-Diode
- 54
- Messschaltung
- A
- Anodenanschluss
- K
- Kathodenanschluss
- GND
- Bezugspotenzial, Potenzial der Bezugsmasse
- V1, V2
- Versorgungspotenziale
- Vdd
- positives Versorgungspotenzial
1. Lampe, insbesondere Retrofit-Lampe,
mit einem Lampensockel,
mit einer mit dem Lampensockel verbundenen, zumindest teiltransparenten geschlossenen
Hülle, welche derart ausgebildet ist, als Kühlkörper für die Lampe zu fungieren,
mit einer Leuchtmittelanordnung, welche eine Vielzahl von optoelektronischen Bauelementen
enthält, die innerhalb der Hülle derart in einer 4π-Anordnung angeordnet sind, dass
sie in alle Raumrichtungen wirken,
mit einem gasförmigen Wärmeübertragungsmedium, welches im Inneren der Hülle eingebracht
ist und welches dazu ausgebildet ist, von der Leuchtmittelanordnung erzeugte thermische
Energie zu der als Kühlkörper fungierenden Hülle zu transportieren, wobei das gasförmige
Wärmeübertragungsmedium als einziges Gas in der Hülle vorgesehen ist und die Moleküle
des gasförmigen Wärmeübertragungsmediums jeweils wenigstens drei Atome aufweisen.
2. Lampe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeübertragungsmedium eine relativ große Wärmekapazität, insbesondere molare
Wärmekapazität, aufweist, wobei die molare Wärmekapazität größer als 30J/(mol*K) ist.
3. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeübertragungsmedium eine anorganische gasförmige Verbindung, insbesondere
Kohlendioxid oder Sulfurhexafluorid, oder ein organische gasförmige Verbindung, insbesondere
Methan, Ethan, Propan, Butan oder Pentanm ist.
4. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von der Leuchtmittelanordnung erzeugte thermische Energie durch Konvektion zu
der als Kühlkörper fungierenden Hülle transportiert wird.
5. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Inneren der Hülle eine Einrichtung zur Strömungserzeugung, insbesondere ein Gebläse
oder ein Ventilator, vorgesehen ist, die dazu ausgelegt ist, die von der Leuchtmittelanordnung
erzeugte thermische Energie durch die so erzeugte Strömung zu der als Kühlkörper fungierenden
Hülle zu transportieren, wobei die Hülle vorzugsweise aus einem vollständig transparenten
Material ausgebildet ist oder einen teilweise transparenten Milchglaskörper enthält.
6. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gasdruck des Wärmeübertragungsmedium im Inneren der Hülle größer als 1 bar, vorzugsweise
größer als 20 bar ist, und der Gasdruck des Wärmeübergangsmediums besonders bevorzugt
in einem Bereich zwischen 0,1bar und 10bar und insbesondere in einem Bereich von 0,5bar
bis 2bar liegt.
7. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtmittelanordnung eine Vielzahl von als LEDs ausgebildete optoelektronische
Bauelemente aufweist, welche innerhalb der Hülle in einer 4π-Anordnung derart vorgesehen
sind, um Licht in alle Raumrichtungen auszustrahlen.
8. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl und/oder die Art und/oder die Ausrichtung der verwendeten LEDs derart
vorgesehen ist, dass die Lampe im Betrieb weißes Licht ausstrahlt und vorzugsweise
der Lampensockel als ein Sockel mit Edisongewinde, insbesondere als E40-, E27-, E14-,
E10-Sockel, ausgebildet ist.
9. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der LEDs in Reihe zueinander angeordnet sind, wobei insbesondere
mehrere in Reihe zueinander angeordnete LEDs parallel zueinander angeordnet sind und
wobei vorzugsweise zu jeder LED und/oder zu einer Reihenschaltung von mehreren LEDs
zumindest eine Zenerdiode antiparallel geschaltet.
10. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtmittelanordnung eine Vielzahl von als lichtempfindliche Sensoren ausgebildete
optoelektronischen Bauelemente aufweist, welche innerhalb der Hülle in einer 4π-Anordnung
derart vorgesehen sind, um lichtsensitiv in alle Raumrichtungen zu sein.
11. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optoelektronischen Bauelemente in Bandstreifen mit nacheinander angeordneten
und/oder geschalteten Bauelementen angeordnet sind, wobei der Bandstreifen insbesondere
in einer 3D-Anordnung gebogen ist.
12. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein streifenförmiger Halbleiterkörper vorgesehen ist, der derart 3D-geformt
ist und in den die optoelektronischen Bauelemente derart von allen Seiten eingebracht
sind, dass sie in alle Raumrichtungen wirken.
13. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtmittelanordnung eine Messschaltung aufweist, welche den Strom durch die
Leuchtmittelanordnung misst und/oder welche die an der Leuchtmittelanordnung abfallende
Spannung misst und/oder welche die von den LEDs erzeugte Temperatur misst.
14. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine mit dem Sockel verbundene Wandlerschaltung vorgesehen ist, welche dazu ausgebildet
ist, eine über den Sockel abgegriffene Versorgungsspannung auf eine Gleichspannung
zu wandeln.
15. Lampe nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Treiberschaltung vorgesehen ist, welche dazu ausgebildet ist, die Leuchtmittelanordnung
mit einer Gleichspannung zu treiben.