[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erfassung des Verkehrszustandes
an einem lichtsignalgesteuerten Knotenpunkt eines Straßennetzes nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Die Erfassung des Verkehrszustandes an lichtsignalgesteuerten Knotenpunkten, also
ob eine Überlastung mit größerer Rückstaubildung vorliegt oder nicht, stellt eine
zentrale Aufgabe intelligenter Verkehrssteuerungssysteme dar. Nur mit der Kenntnis
des Verkehrszustandes kann die Kapazität der Lichtsignalanlage an die Verkehrssituation
angepasst und der Verkehrsfluss optimiert werden.
[0003] Aus der Patentschrift
EP 1 276 085 B1 ist ein Verfahren zur Bestimmung einer Staukennzahl bekannt. An einer Zufahrt einer
hochbelasteten Lichtsignalanlage werden Fahrzeuge mit sich abwechselnden Rot- und
Grünzeiten abgefertigt. Ein Detektor befindet sich beispielsweise 30 m oder etwa fünf
Fahrzeuge vor der Haltlinie entfernt. Nun wird die Füllzeit zwischen Rotbeginn und
einer Dauerbelegung des Detektors gemessen. Die Füllzeit wird mit einer Referenzfüllzeit
verglichen, die in Abhängigkeit von der Geometrie des Zuflussbereichs und von der
Grünzeit gewählt wird und beispielsweise 22 s betragen kann. Bei Überschreiten der
Referenzfüllzeit wird der Staukennzahl der Wert 0, was als freier Verkehrsfluss interpretiert
wird, und bei Nichtüberschreitung der Wert 1, was als Verkehrsstau interpretiert wird,
zugeordnet.
[0004] Das bekannte Verfahren kann bei einigen Knotenpunkttopologien und Anordnungen von
Fahrzeugdetektoren zu Fehlwertungen des Verkehrszustandes auf einer Fahrspur einer
Zufahrt führen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bereitzustellen,
mit dem die automatisierte Erfassung des Verkehrszustandes an einem lichtsignalgesteuerten
Knotenpunkt verbessert wird.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Das Verfahren dient
der Erfassung des Verkehrszustandes an einem lichtsignalgesteuerten Knotenpunkt eines
Straßennetzes, dem sich Fahrzeuge auf einer Fahrspur nähern. Zufahrten zum Knotenpunkt
können eine oder mehrere Fahrspuren aufweisen, die bestimmten Fahrtrichtungen zugeordnet
sein können. Es werden Belegungszeiten eines der Fahrspur zugeordneten Fahrzeugdetektors,
beispielsweise einer Induktionsschleife, gemessen. Es werden sich abwechselnde Sperr-
und Freigabezeiten eines oder mehrerer der Fahrspur zugeordneten Signalgebers einer
Lichtsignalanlage gemessen. Die Lichtsignalanlage umfasst den Fahrspuren zugeordnete
Signalgeber, die nach einem in einem Steuergerät ablaufenden Signalprogramm angesteuert
werden. Es wird ab Beginn einer Sperrzeit eine Füllzeit bis zu einer Dauerbelegung
des Fahrzeugdetektors gemessen. Dauerbelegung kann beispielsweise als eine Belegung
des Fahrzeugdetektors definiert sein, die länger als 10 s dauert. Die gemessene Füllzeit
wird mit einer vorgebbaren Referenzfüllzeit verglichen. Solange die Füllzeit die Referenzfüllzeit
überschreitet, wird der Verkehrszustand als nicht überlastet gewertet. Die Referenzfüllzeit
kann abhängig vom Abstand vorgegeben werden, im dem der Fahrzeugdetektor stromauf
einer Haltlinie der Fahrspur angeordnet ist, und der beispielsweise 30 m bis 60 m
betragen kann. Andernfalls wird der Verkehrszustand als überlastet gewertet. Erfindungsgemäß
wird bei unterschrittener Referenzfüllzeit wenigstens ein Ausschlusskriterium geprüft.
Wenn das Ausschlusskriterium zutrifft, wird die Wertung des Verkehrszustandes abgeändert
und als nicht überlastet gewertet. Andernfalls wird die Wertung des Verkehrszustandes
als überlastet bestätigt. Durch die Überprüfung eines oder mehrerer Kriterien, anhand
derer ein überlasteter Verkehrszustand trotz unterschrittener Referenzfüllzeit ausgeschlossen
werden kann, werden Fehleinschätzungen über den tatsächlich vorherrschenden Verkehrszustand
verringert. Fehleinschätzungen können beispielsweise durch die Stochastik der Messdaten
entstehen. So kann beispielsweise geprüft werden, ob die Geschwindigkeiten, mit welchen
Fahrzeuge nach Beginn der Freigabezeit den Fahrzeugdetektor passieren, und ob die
Zeitlücken zwischen den Fahrzeugpassagen mit der angenommenen Überlast in Einklang
stehen. Mithin liefert das erfindungsgemäße Verfahren zuverlässigere Erfassungsergebnisse
des Verkehrszustandes.
[0007] In einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als
Ausschlusskriterium geprüft, ob vom Fahrzeugdetektor nur eine geringe Anzahl an langsam
fahrenden Fahrzeugen detektiert wird. Ein Fahrzeug kann als langsam fahrend definiert
werden, wenn seine Belegungszeit am Fahrzeugdetektor größer als beispielsweise 1,5
s ist. Werden nun nach Beginn der Freigabezeit nur wenige, zum Beispiel nicht mehr
als zwei, langsam fahrende Fahrzeuge detektiert, herrscht freier Verkehrsfluss. Die
Wertung des Verkehrszustandes wird dann abgeändert und als nicht überlastet gewertet.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Ausschlusskriterium
geprüft, ob vom Fahrzeugdetektor zu einem Zeitpunkt, zu dem bei einem überlasteten
Verkehrszustand langsame Fahrzeuge den Fahrzeugdetektor passieren, ein schnelles Fahrzeug
detektiert wird. Für die Prüfung dieses Ausschlusskriteriums werden nur Signalumläufe
herangezogen, in welchen entweder die Freigabezeit zu einer Kapazität von weniger
als 10 Fahrzeugen führt oder die Auslastung - also die Anzahl der detektierten Fahrzeuge
- weniger als 80 % der Kapazität beträgt. Wenn nun in diesem Signalumlauf ein schnelles
Fahrzeug, welches durch eine Belegungszeit von beispielsweise weniger als 0,6 s definiert
sein kann, detektiert wird, kann dies auf einen nicht überlasteten Verkehrszustand
hindeuten. Da nach Beginn der Freigabezeit ab einem gewissen Fahrzeug jedes Fahrzeug
schnell fahren kann, trifft das Ausschlusskriterium nur zu, wenn das erste schnell
fahrende Fahrzeug früher als ein vorgegebener Zeitpunkt nach Freigabebeginn detektiert
wird. Wenn das erste schnell fahrende Fahrzeug also zu denjenigen gehört, die aufgrund
eines überlasteten Verkehrszustandes langsam fahren müssten, dann wird die Wertung
des Verkehrszustandes abgeändert und als nicht überlastet gewertet.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Ausschlusskriterium
geprüft, ob vom Fahrzeugdetektor Zeitlücken zwischen aufeinander folgenden Fahrzeugen
detektiert werden, die größer sind, als sie bei angenommenem überlasteten Verkehrszustand
wären. Nimmt man einen überlasteten Verkehrszustand an, so werden die im Rückstau
stehenden Fahrzeuge nach Freigabebeginn in kurzen Abständen den Fahrzeugdetektor passieren.
Wird eine Zeitlücke größer als ein vorgegebener Schwellenwert gemessen, deutet dies
auf einen nicht überlasteten Verkehrszustand hin. Es werden aber nur die Zeitlücken
zwischen den ersten 70 % der Fahrzeuge überprüft, die entsprechend der Kapazität der
Freigabezeit fahren könnten. Außerdem werden die beiden ersten Zeitlücken nicht ausgewertet,
da diese Fahrzeuge aus dem Stand anfahren. Desweiteren werden nur Zeitlücken von Fahrzeugen
ausgewertet, die stromab eines Verzweigungspunktes, an dem sich eine Fahrspur in zwei
oder mehrere Fahrspuren verzweigt, gestanden haben müssten. Die Zeitlücken zwischen
Fahrzeugen stromauf des Verzweigungspunktes müssen deshalb außer Betracht bleiben,
weil diese schon aufgrund des sich am Verzweigungspunkt aufteilenden Verkehrsstromes
zum Teil große Zeitlücken aufweisen, die nicht durch eine Überlast bedingt sind.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Ausschlusskriterium
geprüft, ob vom Fahrzeugdetektor bei Ende der Freigabezeit eine Zeitlücke gemessen
wird, die länger als eine vorgegebene Referenzzeitlücke dauert. Wenn der Fahrzeugdetektor
am Ende der Freigabezeit nicht belegt ist und diese Nichtbelegung länger als beispielsweise
10 s andauert, ist der Verkehrszustand nicht überlastet.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Verkehrszustand als überlastet gewertet, wenn nach Beginn der Freigabezeit
vom Fahrzeugdetektor eine dichte Folge an Fahrzeugen detektiert wird. Ein überlasteter
Verkehrszustand kann vorliegen, obwohl die Füllzeit die Referenzfüllzeit überschritten
hat. Während einer Räumzeit, die von Beginn der Freigabezeit bis zum Ende der Dauerbelegung
dauert, passiert ein dichter Pulk von vorher aufgestellten Fahrzeugen die Haltlinie.
Ein überlasteter Verkehrszustand liegt vor, wenn nach Ende der Dauerbelegung eine
vorgegebene Anzahl an Fahrzeugen den Fahrzeugdetektor in dichter Folge passiert. Eine
dichte Folge liegt vor, wenn das letzte Fahrzeug dieser Folge den Fahrzeugdetektor
vor Ablauf einer vorgegebenen Zeitgrenze passiert. Die Zeitgrenze ergibt sich aus
der Räumzeit und der Zeitdauer, die das letze Fahrzeug benötigen würde, um den Fahrzeugdetektor
aus dem Stand in freier Beschleunigung bis zu seiner Reisegeschwindigkeit zu erreichen.
[0012] Vorzugsweise wird der Verkehrszustand ohne weitere Prüfung von Ausschlusskriterien
als überlastet gewertet, wenn die Referenzfüllzeit unterschritten und nach Beginn
der Freigabezeit vom Fahrzeugdetektor eine dichte Folge an Fahrzeugen detektiert wird.
Sind zwei Bedingungen gleichzeitig erfüllt, die auf einen überlasteten Verkehrszustand
hindeuten, so wird das erfindungsgemäße Verfahren ohne weitere Prüfung von Ausschlusskriterien
abgebrochen und der Verkehrszustand als überlastet gewertet. Ein oder mehrere Ausschlusskriterien
können überprüft werden, wenn nur eine dichte Folge an Fahrzeugen aber kein Unterschreiten
der Referenzfüllzeit gemessen wurde. Hierdurch werden schnell und zuverlässig Erfassungsergebnisse
für den Verkehrszustand ermittelt.
[0013] In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
für eine mehrspurige Zufahrt die Referenzfüllzeit für eine Fahrspur dynamisch umso
größer vorgegeben, je mehr Fahrzeuge während der Füllzeit von einem einer Nachbarspur
zugeordneten Fahrzeugdetektor gezählt werden. Verkehrszustand und Rückstau auf Fahrspuren
einer mehrspurigen Zufahrt zum Knotenpunkt beeinflussen sich gegenseitig. Ein zufließender
Verkehrsstrom teilt sich an einem Verzweigungspunkt auf diese Fahrspuren auf, wobei
ein bis zum Verzweigungspunkt zurückreichender Rückstau auf einer Fahrspur die Zufahrt
auf einer benachbarten Fahrspur blockieren kann. Außerdem können Fahrzeuge stromauf
und stromab von zugeordneten Fahrzeugdetektoren die Fahrspuren wechseln. Um dem Rechnung
zu tragen, wird bei mehrspurigen Zufahrten die Referenzfüllzeit für eine Fahrspur
dynamisch verlängert, wenn während der Füllzeit Fahrzeuge von benachbarten Fahrzeugdetektoren
detektiert werden. Je detektiertes Nachbarfahrzeug kann die Referenzfüllzeit beispielsweise
um 3 s verlängert werden.
[0014] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
für einen Signalumlauf ohne gemessene Dauerbelegung anhand einer Belegungsregel überprüft,
ob der Fahrzeugdetektor aufgrund einer in seinem Messbereich entstandenen Fahrzeuglücke
zwischen sich rückstauenden, stehenden Fahrzeugen nicht belegt war, wobei bei Zutreffen
der Belegungsregel ein Fahrzeug ermittelt wird, dem eine Dauerbelegung nachträglich
zugeordnet wird. Hierbei wird dem Umstand Rechnung getragen, dass sich die Fahrzeuge
ab Beginn der Sperrzeit derart hinter der Haltlinie aufstellen können, dass der Fahrzeugdetektor
von keinem Fahrzeug dauerbelegt wird - also eine Fahrzeuglücke über dem Messbereich
des Fahrzeugdetektors zu liegen kommt. Der Rückstau hat eine Länge erreicht, die bei
anderer Fahrzeuganordnung eine Dauerbelegung nach einer entsprechenden Füllzeit hervorgerufen
hätte. Mit Vorteil wird hier das Fahrzeug ermittelt, dem diese Dauerbelegung zugeordnet
werden kann, womit die erfassten Messdaten vervollständigt werden.
[0015] Vorzugsweise wird dabei für einen Signalumlauf ein Zeitintervall bestimmt, innerhalb
dessen eine Dauerbelegung möglich ist, wobei als Belegungsregel überprüft wird, ob
im Signalumlauf vor Beginn des Zeitintervalls eine vorgebbare Mindestanzahl an Fahrzeugen
detektiert wird und während des Zeitintervalls kein Fahrzeug detektiert wird. Der
Signalumlauf startet mit Beginn der Sperrzeit. Das Zeitintervall beginnt mit dem Zeitpunkt,
zu dem eine Dauerbelegung am meisten erwartet werden kann, und der sich aus dem Produkt
aus einer minimalen Brutto-Zeitlücke aufeinanderfolgender Fahrzeuge, etwa bis zu 1,8
s, und dem Quotienten aus dem Abstand von Haltlinie bis Fahrzeugdetektor und der durchschnittlichen
Fahrzeuglänge, etwa 6 m, errechnet. Das Zeitintervall dauert so lange an wie die Räumzeit,
die sich aus dem Produkt aus einer Reaktionszeit je Fahrzeug, etwa 1,0 s bis 1,1 s,
und dem Quotienten aus dem Abstand von Haltlinie bis Fahrzeugdetektor und der durchschnittlichen
Fahrzeuglänge errechnet. Wenn während dieses Zeitintervalls kein Fahrzeug, vorher
aber eine gewisse Mindestanzahl detektiert wird, dann wird dies als Vorliegen einer
Nichtbelegung wegen Fahrzeuglücke über dem Fahrzeugdetektor gedeutet. Die Mindestanzahl
entspricht der Anzahl an Fahrzeugen, die sich von der Haltlinie bis unmittelbar stromab
des Fahrzeugdetektors aufstellen können.
[0016] Weiter vorzugsweise wird gemäß der Belegungsregel zusätzlich überprüft, ob das erste
im Signalumlauf nach dem Zeitintervall detektierte Fahrzeug früher als ein vorgegebener
Referenzzeitpunkt detektiert wurde. Auch ein positives Ergebnis dieser Prüfung deutet
auf eine Nichtbelegung wegen Fahrzeuglücke über dem Fahrzeugdetektor hin, da das erste
nach dem Zeitintervall detektierte Fahrzeug aufgrund seiner kurzen Fahrzeit bis zur
Detektion unmittelbar stromauf des Fahrzeugdetektors gestanden haben muss.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
einem Signalumlauf eine Staukennzahl zugeordnet, die bei überlastetem Verkehrszustand
einen ersten Wert und bei nicht überlastetem Verkehrszustand einen zweiten Wert annimmt,
wobei der Verlauf der Staukennzahl über einen Beobachtungszeitraum geglättet wird,
und wobei aus dem geglätteten Verlauf der Staukennzahl für einen Signalumlauf eine
Staulänge eines sich von einer Haltlinie auf einer Fahrspur gebildeten Rückstaues
an Fahrzeugen berechnet wird. Ausgehend von Staulängen oder ähnlichen Kennwerten für
einen Knotenpunkt können verkehrsplanerische Maßnahmen oder Steuerungseingriffe vorgenommen
werden.
[0018] Weitere Eigenschaften und Vorteile ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnungen, in deren
- FIG 1
- eine mehrspurige Zufahrt zu einem signalisierten Knotenpunkt,
- FIG 2
- ein Weg-Zeit-Diagramm von Fahrzeugbewegungen auf einer Fahrspur der Zufahrt aus FIG
1,
- FIG 3
- ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- FIG 4
- ein Zeitdiagramm für gemessene Signal- und Belegungszeiten,
- FIG 5
- eine erste Zuordnung einer nicht detektierten Dauerbelegung und
- FIG 6
- eine zweite Zuordnung einer nicht detektierten Dauerbelegung
schematisch veranschaulicht sind.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Erfassung des Verkehrszustandes an einem lichtsignalgesteuerten
Knotenpunkt eines Straßennetzes vorgesehen, dem sich Fahrzeuge F auf einer Fahrspur
L nähern. Gemäß FIG 1 teilt sich die Fahrspur L an einem Verzweigungspunkt V in eine
Fahrspur L1 für Linksabbieger und eine benachbarte Fahrspur L2 für Geradeausfahrer
und Rechtsabbieger auf. Den Fahrspuren L1 und L2 sind Signalgeber S1 und S2 einer
Lichtsignalanlage zugeordnet, die nach einem in einem Steuergerät ablaufenden Signalprogramm
abwechselnd ein Freigabesignal und ein Sperrsignal abgeben. Das Sperrsignal wird während
einer Sperrzeit als rotes, gelbes oder rot-gelbes Lichtzeichen abgegeben; das Freigabesignal
wird während einer Freigabezeit als grünes Lichtzeichen abgegeben. Stromauf der Konfliktflächen
des Knotenpunktes sind die Fahrspuren L1 und L2 durch eine Haltlinie H markiert, die
bei Abgabe eines Freigabesignals von Fahrzeugen F passiert werden darf. Bei Abgabe
eines Sperrsignals darf die Haltlinie H nicht passiert werden, so dass sich nähernde
Fahrzeug F stromauf der Haltlinie H in einer Warteschlange aufstellen müssen. Je nach
Verkehrsnachfrage und Bemessung der Sperrzeit entsteht auf einer oder mehreren der
Fahrspuren L, L1, L2 ein Rückstau an Fahrzeugen F. Den Fahrspuren L1 und L2 sind Fahrzeugdetektoren
D1 und D2 zugeordnet, die in einem Abstand d von etwa 10 m bis 60 m stromauf der Haltlinie
H angeordnet und beispielsweise als in den Fahrbahnbelag eingebettete Induktionsschleifen
ausgebildet sind. Die Fahrzeugdetektoren D1 und D2 weisen kurze Messbereiche der Länge
l
D auf und geben ein Belegungssignal ab, solange der Messbereich durch ein Fahrzeug
F belegt ist, sonst nicht. Verweilt ein Fahrzeug F länger als eine vorgegebene Zeitdauer,
beispielsweise länger als 10 s, im Messbereich eines Fahrzeugdetektors D1 oder D2,
so spricht man von Dauerbelegung.
[0020] In einem Weg-Zeit-Diagramm gemäß FIG 2 sind Trajektorien von Fahrzeugen F dargestellt,
die sich auf einer Fahrspur L der Haltlinie H nähern. Nach rechts ist die Zeit t aufgetragen,
nach unten der zurückgelegte Weg s. Bei H befindet sich die Haltlinie, im Abstand
d stromauf der Detektor D1 mit seinem Messbereich der Länge l
D. Während der Freigabezeit t
F stoßen die Trajektorien der Fahrzeug mit einer Steigung auf die Haltlinie H, die
der aktuellen Geschwindigkeit des Fahrzeugs F entspricht - je größer die Steigung,
desto größer die Geschwindigkeit. Die Belegung b des Fahrzeugdetektors D1 während
der Zeit t ist unterhalb des Weg-Zeit-Diagramms dargestellt. Bei Passage eines Fahrzeugs
F nimmt die Belegung b den Wert 1 an, bei Nichtbelegung den Wert 0. Das erfindungsgemäße
Verfahren misst nun Beginn und Ende der Freigabezeiten t
F, die im Weg-Zeit-Diagramm durch einen breiten Balken dargestellt sind, und der Sperrzeiten
t
S, die im Weg-Zeit-Diagramm durch einen schmalen Balken dargestellt sind, sowie Beginn
und Ende der Belegungszeiten t
b. Während der Sperrzeit t
S kommen sich der Haltlinie H nähernde Fahrzeuge F zum Stillstand, was durch einen
waagerechten Verlauf der Trajektorie erkennbar ist, und bilden eine sich aufbauende
Warteschlange. Im dargestellten Beispiel ist nur die Trajektorie f des ersten Fahrzeugs
F in der Warteschlange bezeichnet. Das sechste Fahrzeug F der Warteschlange kommt
auf dem Fahrzeugdetektor D1 zum Stillstand, was eine Dauerbelegung auslöst.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren erfasst den Verkehrszustand am Knotenpunkt je Signalumlauf,
der mit Beginn der Sperrzeit t
S anfängt und mit dem Ende der sich anschließenden Freigabezeit t
F endet. Die computerimplementierten Verfahrensschritte zeigt das Flussdiagram gemäß
FIG 3.
[0022] Im Schritt 10 beginnt jeweils ein neuer Signalumlauf.
[0023] Im Schritt 11 werden die gemessenen Sperrzeiten t
S, Freigabezeiten t
F und Belegungszeiten t
b als Messdaten eingelesen.
[0024] Im Schritt 12 werden die Messdaten vervollständigt, wenn beispielsweise eine Dauerbelegung
des Fahrzeugdetektors D1 nicht gemessen werden kann, weil sich über dessen Messbereich
eine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen F der Warteschlange s gebildet hat. Hierzu wird
auf die Beschreibung weiter unten zu FIG 4 bis 6 verwiesen.
[0025] Im Schritt 13 werden aus den Messdaten die für die Verkehrszustandsermittlung erforderlichen
Parameter berechnet. Es wird die Füllzeit gemessen, die von Beginn der Sperrzeit t
S bis zur Dauerbelegung des Fahrzeugdetektors D1 dauert. Es wird eine Referenzfüllzeit
berechnet, die vom Abstand d des Fahrzeugdetektors D1 von der Haltlinie H und dynamisch
von der Anzahl an Fahrzeugen F, die während der Füllzeit einen Fahrzeugdetektor D2
der benachbarten Fahrspur L2 passieren, abhängt. Die Referenzfüllzeit gibt die minimale
Füllzeit bei nicht überlastetem Verkehrszustand vor. Ferner wird das im Rückstau letzte
Fahrzeug F
L der Fahrspur L1 stromab eines Verzweigungspunktes V, welches bei einer sich anschließenden
Freigabezeit t
F noch die Haltelinie passieren wird, und die Zeitdauer, die dieses ab Beginn der Freigabezeit
t
F bis zum Erreichen des Fahrzeugdetektors D1 benötigt, bestimmt. Außerdem wird eine
Zeitgrenze für diese Zeitdauer berechnet, die das letzte Fahrzeug F
L bei nicht überlastetem Verkehrszustand mindestens benötigt muss.
[0026] Im Schritt 14 wird nun überprüft, ob sich während der Sperrzeit t
S der Abschnitt zwischen Haltlinie H und Fahrzeugdetektor D1 schnell mit Fahrzeugen
F füllt - also ob die Füllzeit die vorgegebene Referenzfüllzeit unterschreitet.
[0027] Falls nicht, wird im Schritt 15 überprüft, ob nach Beginn der Freigabezeit t
F eine dichte Folge an Fahrzeugen F detektiert wird - also ob die Zeitdauer, die das
letzte Fahrzeug F
L ab Beginn der Freigabezeit t
F bis zum Fahrzeugdetektor D1 benötigt, die vorgegebene Zeitgrenze unterschreitet.
Ist auch dies nicht der Fall, so wird der Verkehrszustand im Schritt 16 als nicht
überlastet gewertet.
[0028] Wird im Schritt 14 eine Unterschreitung der Referenzfüllzeit und im Schritt 15 eine
Unterschreitung der Zeitgrenze festgestellt, so wird der Verkehrszustand ohne weitere
Prüfung in Schritt 17 als überlastet gewertet. Dieser Ast ist im Flussdiagramm nach
FIG 3 nicht eingezeichnet.
[0029] Wird jedoch in einem der beiden Schritte 14 und 15 eine Überschreitung und im anderen
eine Unterschreitung festgestellt, so wird der Verkehrszustand als überlastet angenommen,
aber noch einer Prüfung von Ausschlusskriterien unterzogen, anhand derer ein überlasteter
Verkehrszustand ausgeschlossen werden kann.
[0030] Hierzu werden in Schritt 18 Parameter für die Ausschlusskriterien berechnet, die
anhand der nachfolgenden Prüfschritte erläutert werden.
[0031] In Schritt 19 wird überprüft, ob es unter den ab Beginn der Freigabezeit t
F den Fahrzeugdetektor D1 passierenden Fahrzeugen F derart schnelle Fahrzeuge gibt,
die einen nicht überlasteten Verkehrszustand belegen. Falls ja, wird die angenommene
Wertung des Verkehrszustandes abgeändert und im Schritt 16 auf nicht überlastet gesetzt.
[0032] Falls nicht, wird im Schritt 20 überprüft, ob ab Beginn der Freigabezeit t
F nur wenige, langsame Fahrzeuge F den Fahrzeugdetektor D1 passieren, was einen freien
Verkehrsfluss belegt. Falls ja, wird die angenommene Wertung des Verkehrszustandes
abgeändert und im Schritt 16 auf nicht überlastet gesetzt.
[0033] Falls nicht, wird im Schritt 21 überprüft, ob vom Fahrzeugdetektor D1 bei Ende der
Freigabezeit t
F Zeitlücken zwischen aufeinander folgenden Fahrzeugen F detektiert werden, die länger
als eine parametrierte Referenzzeitlücke sind. Falls ja, wird die angenommene Wertung
des Verkehrszustandes abgeändert und im Schritt 16 auf nicht überlastet gesetzt.
[0034] Falls nicht, wird im Schritt 22 überprüft, ob vom Fahrzeugdetektor D1 ab Beginn der
Freigabezeit t
F Zeitlücken zwischen aufeinander folgenden Fahrzeugen F detektiert werden, die größer
sind, als sie bei angenommenem überlasteten Verkehrszustand wären, was durch einen
Schwellenwert für die Zeitlücke parametriert wird. Falls ja, wird die angenommene
Wertung des Verkehrszustandes abgeändert und im Schritt 16 auf nicht überlastet gesetzt.
[0035] Falls nicht, wird im Schritt 17 die Wertung des als überlastet angenommenen Verkehrszustandes
bestätigt, da kein Ausschlusskriterium zugetroffen hat.
[0036] Im abschließenden Schritt 23 wird dem betrachteten Signalumlauf die Wertung des Verkehrszustandes
als "nicht überlastet" gemäß Schritt 16 oder als "überlastet" gemäß Schritt 17 zugewiesen.
[0037] Der Schritt 12 der Datenvervollständigung soll nun anhand FIG 4 bis 6 erläutert werden.
FIG 4 zeigt einen typischen Verlauf der Belegungszeiten t
b eines Fahrzeugdetektors D1 vor einer Haltlinie H. Ab Beginn der Sperrzeit t
S passieren die die Warteschlange aufbauenden Fahrzeuge F den Fahrzeugdetektor D1 nacheinander
mit geringerer Geschwindigkeit, was sich in länger werdenden Belegungszeiten t
b und länger werdenden Zeitlücken niederschlägt, bis hin zu einer Dauerbelegung. Die
Dauerbelegung endet nach einer gewissen Räumzeit ab Beginn der Freigabezeit t
F, nach der wieder Fahrzeuge F den Fahrzeugdetektor D1 passieren können. Im Signalumlauf
wird nun ein Zeitintervall t
B definiert, innerhalb dessen eine Dauerbelegung möglich ist. Das Zeitintervall t
B beginnt mit dem Zeitpunkt, zu dem eine Dauerbelegung am meisten erwartet werden kann.
Dieser ergibt sich aus dem Produkt aus einer minimalen Zeitlücke aufeinanderfolgender
Fahrzeuge, etwa bis zu 1,8 s, und dem Quotienten aus dem Abstand d von Haltlinie H
bis Fahrzeugdetektor D1 und der durchschnittlichen Fahrzeuglänge, etwa 6 m. Das Zeitintervall
t
B zum gleichen Zeitpunkt wie die Räumzeit. Die Räumzeit beginnt gleichzeitig mit der
Freigabezeit t
F. Die Dauer der Räumzeit ergibt sich aus dem Produkt aus einer Reaktionszeit je Fahrzeug,
etwa 1,0 s bis 1,1 s, und dem Quotienten aus dem Abstand d von Haltlinie H bis Fahrzeugdetektor
D1 und der durchschnittlichen Fahrzeuglänge errechnet.
[0038] Gemäß der jeweils linken Abbildung von FIG 5 und 6 wurde keine Dauerbelegung des
Fahrzeugdetektors D1 gemessen. Es wird nun anhand einer Belegungsregel geprüft, ob
der Fahrzeugdetektor D1 aufgrund einer in seinem Messbereich entstandenen Fahrzeuglücke
zwischen sich rückstauenden Fahrzeugen F nicht belegt war. Trifft die Belegungsregel
zu, wird ein Fahrzeug ermittelt, dem gemäß den jeweils rechten Abbildungen in FIG
5 und 6 eine Dauerbelegung nachträglich zugeordnet wird.
[0039] Als Belegungsregel wird nun überprüft, ob im Signalumlauf vor Beginn des Zeitintervalls
t
B eine vorgebbare Mindestanzahl an
[0040] Fahrzeugen F detektiert wird und während des Zeitintervalls t
B kein Fahrzeug F detektiert wird. Trifft dies zu, kann von einer Nichtbelegung wegen
Fahrzeuglücke über dem Fahrzeugdetektor D1 ausgegangen werden. Die Mindestanzahl entspricht
der Anzahl an Fahrzeugen F, die sich von der Haltlinie H bis unmittelbar stromab des
Fahrzeugdetektors D1 aufstellen können. Dem zeitlich letzten dieser Mindestzahl an
Fahrzeugen F wird gemäß FIG 5 eine Dauerbelegung zugeordnet.
[0041] Zusätzlich wird in der Belegungsregel überprüft, ob das erste im Signalumlauf nach
dem Zeitintervall detektierte Fahrzeug früher als ein vorgegebener Referenzzeitpunkt
detektiert wurde. Auch ein positives Ergebnis dieser Prüfung deutet auf eine Nichtbelegung
wegen Fahrzeuglücke über dem Fahrzeugdetektor hin, da das erste nach dem Zeitintervall
detektierte Fahrzeug aufgrund seiner kurzen Fahrzeit bis zur Detektion unmittelbar
stromauf des Fahrzeugdetektors D1 gestanden haben muss. Diesem Fahrzeug wird gemäß
FIG 6 eine Dauerbelegung nachträglich zugeordnet.
[0042] Durch die Zuordnung einer Dauerbelegung anhand der Belegungsregel werden die Messdaten
im Schritt 12 vervollständigt und dann zu Zwecken der Verkehrsstatistik oder Verkehrssteuerung
weiterverarbeitet.
1. Verfahren zur Erfassung des Verkehrszustandes an einem lichtsignalgesteuerten Knotenpunkt
eines Straßennetzes, dem sich Fahrzeuge (F) auf einer Fahrspur (L) nähern, wobei Belegungszeiten
(tb) eines der Fahrspur (L1, L2) zugeordneten Fahrzeugdetektors (D1, D2) gemessen werden,
wobei sich abwechselnde Sperr- und Freigabezeiten (tS, tF) eines der Fahrspur (L1, L2) zugeordneten Signalgebers (S1, S2) einer Lichtsignalanlage
gemessen werden, wobei ab Beginn einer Sperrzeit (tS) eine Füllzeit bis zu einer Dauerbelegung des Fahrzeugdetektors (D1, D2) gemessen
wird, wobei die Füllzeit mit einer vorgebbaren Referenzfüllzeit verglichen wird, und
wobei der Verkehrszustand als nicht überlastet gewertet wird, solange die Referenzfüllzeit
überschritten wird, andernfalls wird der Verkehrszustand als überlastet gewertet,
dadurch gekennzeichnet, dass bei unterschrittener Referenzfüllzeit wenigstens ein Ausschlusskriterium geprüft
wird, wobei die Wertung des Verkehrszustandes in nicht überlastet abgeändert wird,
wenn das Ausschlusskriterium zutrifft, andernfalls die Wertung des Verkehrszustandes
als überlastet bestätigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Ausschlusskriterium geprüft wird, ob vom Fahrzeugdetektor
(D1, D2) nur eine geringe Anzahl an langsam fahrenden Fahrzeugen (F) detektiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei als Ausschlusskriterium geprüft wird, ob vom
Fahrzeugdetektor (D1, D2) zu einem Zeitpunkt, zu dem bei einem überlasteten Verkehrszustand
langsame Fahrzeuge (F) den Fahrzeugdetektor (D1, D2) passieren, ein schnelles Fahrzeug
(F) detektiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei als Ausschlusskriterium geprüft
wird, ob vom Fahrzeugdetektor (D1, D2) Zeitlücken zwischen aufeinander folgenden Fahrzeugen
(F) detektiert werden, die größer sind, als sie bei angenommenem überlasteten Verkehrszustand
wären.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei als Ausschlusskriterium geprüft
wird, ob vom Fahrzeugdetektor (D1, D2) bei Ende der Freigabezeit (tF) eine Zeitlücke gemessen wird, die länger als eine vorgegebene Referenzzeitlücke
dauert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Verkehrszustand als überlastet
gewertet wird, wenn nach Beginn der Freigabezeit (tF) vom Fahrzeugdetektor (D1, D2) eine dichte Folge an Fahrzeugen (F) detektiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei der Verkehrszustand ohne weitere Prüfung von Ausschlusskriterien
als überlastet gewertet wird, wenn die Referenzfüllzeit unterschritten und nach Beginn
der Freigabezeit (tF) vom Fahrzeugdetektor (D1, D2) eine dichte Folge an Fahrzeugen (F) detektiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei für eine mehrspurige Zufahrt die
Referenzfüllzeit für eine Fahrspur (L1) dynamisch umso größer vorgegeben wird, je
mehr Fahrzeuge (F) während der Füllzeit von einem einer Nachbarspur (L2) zugeordneten
Fahrzeugdetektor (D2) gezählt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei für einen Signalumlauf ohne gemessene
Dauerbelegung anhand einer Belegungsregel überprüft wird, ob der Fahrzeugdetektor
(D1, D2) aufgrund einer in seinem Messbereich entstandenen Fahrzeuglücke zwischen
sich rückstauenden Fahrzeugen (F) nicht belegt war, wobei bei Zutreffen der Belegungsregel
ein Fahrzeug (F) ermittelt wird, dem eine Dauerbelegung nachträglich zugeordnet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei für einen Signalumlauf ein Zeitintervall (tB) bestimmt wird, innerhalb dessen eine Dauerbelegung möglich ist, und wobei als Belegungsregel
überprüft wird, ob im Signalumlauf vor Beginn des Zeitintervalls (tB) eine vorgebbare Mindestanzahl an Fahrzeugen (F) detektiert wird und während des
Zeitintervalls (tB) kein Fahrzeug (F) detektiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei gemäß der Belegungsregel zusätzlich überprüft wird,
ob das erste im Signalumlauf nach dem Zeitintervall (tB) detektierte Fahrzeug (F) früher als ein vorgegebener Referenzzeitpunkt detektiert
wurde.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei einem Signalumlauf eine Staukennzahl
zugeordnet wird, die bei überlastetem Verkehrszustand einen ersten Wert und bei nicht
überlastetem Verkehrszustand einen zweiten Wert annimmt, wobei der Verlauf der Staukennzahl
über einen Beobachtungszeitraum geglättet wird, und wobei aus dem geglätteten Verlauf
der Staukennzahl für einen Signalumlauf eine Staulänge eines sich von einer Haltlinie
(H) auf einer Fahrspur (L) gebildeten Rückstaues an Fahrzeugen (F) berechnet wird.