(57) Die Erfindung betrifft ein elastisches Bandmaterial mit Kett- und Schussfäden. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, dass ein Teil der Fäden aus einem synthetischen Kautschuk und
der andere Teil aus einer Aramid- oder Carbonfaser besteht, wobei die Fäden aus synthetischem
Kautschuk aus einem unter Flammeinwirkung nicht schmelzenden und nicht brennend abtropfenden
Material bestehen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein elastisches Bandmaterial mit Kett- und Schussfäden. Solche
Materialien finden in vielen Bereichen Verwendung, beispielsweise als Netz-Einfassungen
in Flugzeugen, PKW oder sonstigen Fahrzeugen oder auch in der Bekleidungsindustrie,
beispielweise bei den Warenbunden. Die elastischen Bänder können auch als Befestigungsmittel,
gegebenenfalls in Verbindung mit Klettverschlüssen für Protektoren, Schwimmwesten
oder ähnliches benutzt werden. Je nach gewünschter Dehnrichtung können die Kettfäden
oder die Schussfäden oder beides elastisch ausgebildet sein, wohingegen die übrigen
Fäden inelastisch sind. Auch Bänder, bei denen nur Teilbereiche elastisch, die übrigen
Bereiche jedoch inelastisch sind, sind realisierbar. Es ist bekannt, beispielsweise
für Kettfäden hochelastische Garne aus synthetischem Kunststoff, insbesondere Aramid-
oder Carbonfasern zu verwenden. Die Elastizität des Bandes wird durch Elastomer-Fäden
gewährleistet.
[0002] Bei Bekleidungsstücken, die im militärischen Einsatz, bei der Feuerwehr oder der
Polizei, aber auch zum Teil in privater Nutzung zum Einsatz kommen, besteht das Problem,
dass die nach dem Stand der Technik bekannten Werkstoffe für elastische Bänder unter
Flammeinwirkung brennend abtropfen. So hat sich insbesondere das unter dem Namen Elastan
bekannte Copolymer aus den Bestandteilen Polyurethan und Polyethylenglykol als nicht
flammhemmend erwiesen.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elastisches Bandmaterial zu
finden, welche ohne Einschränkung der Gebrauchsfunktion flammhemmend ist.
[0004] Die Lösung wurde mit einem elastischen Bandmaterial mit Kett- und Schussfäden gefunden,
bei dem ein Teil der Fäden aus einem synthetischen Kautschuk und der andere Teil aus
einer Aramid- oder Carbonfaser besteht, wobei die Fäden aus synthetischem Kautschuk
aus einem unter Flammeinwirkung nicht schmelzenden und nicht brennend abtropfenden
Material bestehen.
[0005] Dadurch, dass zusätzlich als synthetisches Kautschukmaterial ein nicht schmelzender
und nicht brennend abtropfender Stoff verwendet wird, sind die Träger solcher Bänder
unter Flammeinwirkung besser als bisher geschützt.
[0006] Vorzugsweise wird als synthetisches Kautschukmaterial Chloropren, Polychloropren
oder Chlorbutadien verwendet. Ein solches Bandmaterial besitzt neben der flammhemmenden
Wirkung zusätzlich den Vorteil einer hohen Säurebeständigkeit. Überraschenderweise
blieb auch unter Flammeinwirkung auf das erfindungsgemäße elastische Bandmaterial
die Rauch- und Giftgasentwicklung gering, so dass die Norm nach dem Smoke/Tox-Test
erfüllt werden konnte.
[0007] Soweit das Material als Zug- oder Spannmittel im Messebau oder in Gebäuden verwendet
wird, können auch Brandschutzprüfungen bestanden werden.
[0008] Das bevorzugte Verhältnis der Anteile des synthetischen Kautschuks zu Aramid- oder
Carbonfasern liegt im Bereich zwischen 20 bis 40 / 80 bis 60 Gew%, vorzugsweise bei
etwa 30 Gew% synthetischem Kautschuk.
[0009] Das aus den genannten Stoffen gefertigte elastische Bandmaterial kann längselastisch,
querelastisch oder bi-elastisch ausgebildet sein. Die entsprechende Ausbildung hängt
davon ab, welche der Kett- oder Schussfäden aus elastischem Material gewählt wird.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Erfindung wird das elastische
Bandmaterial zu einem Schlauchkörper geformt bzw. verarbeitet.
[0011] Nach einer konkreten Ausführungsform der Erfindung besteht das elastische Band aus
einer elastisch dehnbaren Einlage, nämlich einem synthetischen Material aus Chlorbutadien-Kautschuk
in Verbindung mit textilen Aramid-Fäden. Der Kautschukanteil betrug 30 Gew% und der
Aramidanteil 70 Gew%. Dieses Material war hitzebeständig, besaß eine hohe Wärmeisolierung
sowie eine hohe elektrische Festigkeit und eine Säurebeständigkeit. Das elastische
Material erwies sich als nicht schmelzend und nicht abtropfend bei Feuereinwirkung.
[0012] Vorzugsweise wird ein solches elastisches Bandmaterial in der Schutzbekleidung bei
Behörden, zum Beispiel dem Militär oder der Polizei oder Feuerwehr, eingesetzt. Wie
bereits erwähnt, sind auch Einsätze in der Luftfahrtechnik im Interieurbereich oder
als Konfektion oder auch als Teil von Rettungswesten, in der Automobilindustrie im
Interieurbereich sowie im Innenbereich von Gebäuden, zum Beispiel bei Veranstaltungen,
bei denen eine besonders hohe Brandschutzvorschrift gefordert ist.
[0013] Die Breite und Farbe der Bänder sowie die prozentuale Zusammensetzung der unterschiedlichen
Kett- und Schussfäden kann variieren. So können insbesondere Kettfäden (oder Schussfäden)
aus elastischem und/oder unelastischem Material bestehen, um die Elastizität den jeweiligen
Gebrauchsbedingungen anzupassen.
1. Elastisches Bandmaterial mit Kett- und Schussfäden,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil der Fäden aus einem synthetischen Kautschuk und der andere Teil aus einer
Aramid- oder Carbonfaser besteht, wobei die Fäden aus synthetischem Kautschuk aus
einem unter Flammeinwirkung nicht schmelzenden und nicht brennend abtropfenden Material
bestehen.
2. Elastisches Bandmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als synthetisches Kautschuk-Material Chloropren, Polychloropren oder Chlorbutadien
verwendet wird.
3. Elastisches Bandmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Anteile an synthetischem Kautschuk zu Aramid- oder Carbonfasern
20 bis 40 / 80 bis 60 Gew% beträgt.
4. Elastisches Bandmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Band längselastisch, querelastisch oder bi-elastisch ist.
5. Elastisches Bandmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine schlauchartige Form.