(19)
(11) EP 2 826 929 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.01.2015  Patentblatt  2015/04

(21) Anmeldenummer: 14177001.6

(22) Anmeldetag:  15.07.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 21/05(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 17.07.2013 DE 202013006427 U

(71) Anmelder: Bordonaro, Benito
21059 Viggiu (IT)

(72) Erfinder:
  • Bordonaro, Paolo
    42655 Solingen (DE)

(74) Vertreter: Schart, Thomas 
Patentanwälte Vomberg & Schart Schulstraße 8
42653 Solingen
42653 Solingen (DE)

   


(54) Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung zum Verputzen von Gebäudeflächen, mit einer dem Gebäude zugewandten Montageseite (8) und einer dem Gebäude abgewandten Verputzseite (7), wobei durch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Profilkörper eine Verputzebene geschaffen wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Profilkörper im Querschnitt rechteckig ist und neben der Montageseite und der Verputzseite eine Nutseite (2) und eine Federseite (4) aufweist, wobei auf der Federseite eine kammartig hervorstehende Feder mit der Dicke dF und der Höhe hF und auf der Nutseite eine Nut mit der Tiefe tN und der Breite bN angeordnet sind, wobei sowohl die Nut als auch die Feder endseitig des Profilkörpers jeweils in eine Ausnehmung der Länge IA und der Breite bA übergehen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung zum Verputzen von Gebäudeflächen, mit einer dem Gebäude zugewandten Montageseite und einer dem Gebäude abgewandten Verputzseite, wobei durch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Profilkörper eine Verputzebene geschaffen wird.

[0002] Ein Verputzen größerer Gebäudeflächen, wie beispielsweise von Wänden, ohne weitere Hilfseinrichtungen erfordert ein hohes Maß an handwerklichen Fähigkeiten, um eine Verputzfläche in der erforderlichen Genauigkeit zu schaffen. Um derartige Verputzarbeiten zu vereinfachen, dienen Profilkörper, die paarweise und im Wesentlichen parallel zueinander an den zu verputzenden Gebäudeflächen vorübergehend angebracht werden. Auf die Fläche zwischen den Profilkörpern wird eine Verputzmasse aufgetragen, die anschließend mit einer Verputzleiste geglättet wird, die hierzu an zwei jeweils nebeneinanderliegenden Profilkörpern angelegt und in deren Längsrichtung geführt wird.

[0003] Profilkörper der gattungsgemäßen Art sind bereits aus DE 295 09 935.7 bekannt.

[0004] In der Praxis haben sich diese Profilkörper jedoch als unpraktikabel erwiesen, so dass es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Profilkörper zu schaffen, die einfach miteinander zu einer Hilfsvorrichtung verbunden werden können, so dass hiermit auf einfache Weise eine ebene Verputzfläche geschaffen werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird durch den Profilkörper nach Anspruch 1 gelöst, der erfindungsgemäß im Querschnitt rechteckig ist und neben der Montageseite und der Verputzseite eine Nutseite und eine Federseite aufweist, wobei auf der Federseite eine kammartig hervorstehende Feder mit der Dicke dF und der Höhe hF und auf der Nutseite eine Nut mit der Tiefe tN und der Breite bN angeordnet sind, wobei sowohl die Nut als auch die Feder endseitig des Profilkörpers jeweils in eine Ausnehmung der Länge lA und der Breite bA übergehen. Die Geometrien der Nut, der Feder sowie der Ausnehmungen sind dabei so gewählt, dass die Feder eines Profilkörpers formschlüssig und passgenau in die Nut eines anderen Profilkörpers eingeführt werden kann, so dass beliebig viele Profilkörper zusammengesteckt werden können. Ferner können weitere Profilkörper senkrecht hierzu auf die Federn formschlüssig und passgenau aufgesteckt werden, da die Ausnehmungen ebenfalls entsprechend ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich ein Rahmen als Hilfsvorrichtung konstruieren, der die zu verputzende Fläche in mehrere ebene Teilflächen aufteilt, so dass ein anschließendes Verputzen mittels einer Verputzleiste auf einfache Weise möglich ist, die auf den Profilkörpern aufgesetzt wird und hierzu längsaxial bewegt wird. In der Praxis hat sich gezeigt, dass mit der erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung bereits ein einziger Verputzvorgang genügt, um die geforderte Qualität des Putzes zu gewährleisten.

[0006] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden sowie in den Unteransprüchen beschrieben.

[0007] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Montageseite und die Verputzseite Ausnehmungen zur Durchführung von Verputzmasse auf. Hierdurch entstehen hinter den Profilkörpern an den Wandflächen keine "Schatten", so dass sich die Nachbearbeitung des Putzes nach dem Abnehmen der Hilfsvorrichtung von der Wand in Grenzen hält. Zur Stabilisierung eines solchen Profilkörpers mit Ausnehmungen an der Montage- und der Verputzseite weist der Profilkörper in seinem Inneren vorzugsweise ein Fachwerkprofil auf.

[0008] Vorzugsweise beträgt die Höhe der Feder hF 1 mm bis 5 mm und die Tiefe der Nut tN ist entsprechend ausgebildet und beträgt ebenfalls 1 mm bis 5 mm. Die Breite der Nut bN und die Breite der Feder bF betragen nach einer bevorzugten Ausgestaltung mindestens 1 mm, vorzugsweise 2 mm bis 3 mm.

[0009] Als geeignete Materialien haben sich für die Profilkörper Metall, insbesondere Stahl oder Aluminium, oder Kunststoff erwiesen.

[0010] Nachfolgend wird anhand der Figuren ein konkretes Ausführungsbeispiel des Profilkörpers beschrieben. Dabei zeigen die
Fig. 1 a bis c:
verschiedene Ansichten eines Profilkörpers und
Fig. 2a und b:
unterschiedliche Darstellungen einer Hilfsvorrichtung, die aus einzelnen Profilkörpern zusammengesetzt ist.


[0011] Fig. 1a zeigt eine perspektivische Darstellung eines im Querschnitt rechteckigen Profilkörpers 1, auf dessen Nutseite 2 eine Nut 3 und auf dessen Federseite 4 eine Feder 5 ausgebildet ist. In Verlängerung der Feder 5 und der Nut 3 sind endseitig des Profilkörpers 1 Ausnehmungen 6, 6', 6" ausgebildet, die derart geformt sind, dass jeweils zwei Profilkörper 1 senkrecht zueinander formschlüssig und passgenau miteinander verbunden werden können, indem die Feder 5 in ein Paar der Ausnehmungen 6, 6', 6" eingreift. In Längsrichtung können zwei Profilkörper 1 ebenfalls formschlüssig und passgenau miteinander verbunden werden, indem die Feder 5 eines Profilkörpers 1 in die Nut 3 eines anderen Profilkörpers 1 eingeführt wird. Nach dem Zusammenstecken sind die Profilkörper längsaxial zueinander verschiebbar, so dass deren gemeinsame Länge variabel ist.

[0012] Die Feder- und Nutseiten 4, 2 sind auf einer Seite über die Verputzseite 7 und auf der anderen Seite über die Montageseite 8 miteinander verbunden. Die Verputzseite 7 bildet im zusammengebauten Zustand der Hilfsvorrichtung eine Parallele zur Verputzfläche, auf der die Verputzleiste (nicht dargestellt) entlang geführt wird. Sowohl die Montage- als auch die Verputzseite 8, 7 weisen Ausnehmungen 9, 9', 9" auf, durch die beim Auftragen des Putzes auch Bereiche hinter den Profilkörpern 1 erreicht werden. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt rechteckige Ausnehmungen 9, 9', 9", wobei die Erfindung nicht auf solche beschränkt ist.

[0013] Die geometrischen Verhältnisse eines Profilkörpers 1 sind in den Fig. 1b und c gezeigt, wobei Fig. 1b eine Draufsicht und Fig. 1c eine Seitenansicht darstellt. Der Profilkörper 1 weist eine Länge lP von weniger als 3 m, vorzugsweise 1,5 m, und eine Breite bP von 5 cm auf. Auf der Federseite 4 ist eine Feder 5 mit einer Breite bF von 2,5 mm ausgebildet. Die Geometrie der Nut 3 ist entsprechend gewählt. Sowohl Nut 3 als auch Feder 5 gehen endseitig des Profilkörpers 1 in die Ausnehmungen 6, 6' mit der Länge lA und der Breite bA über.

[0014] Derartige Profilkörper 1 können zu einer Hilfsvorrichtung 20 zusammengesteckt werden, wie sie in den Fig. 2a und 2b dargestellt ist. Fig. 2a zeigt die Hilfsvorrichtung 20 in einer Draufsicht. Hierzu sind mehrere Profilkörper 1a-g über ihre Nut-Feder-Verbindung zusammengesteckt und parallel zu einer Wand 21 ausgelegt. Senkrecht hierzu sind Profilkörper 1i-l mit den Ausnehmungen 6 auf die Profilkörper 1a-g aufsteckt und stehen senkrecht zu diesen an der Wandfläche 21, wo sie hilfsweise mit Gips 23 oder ähnlichem fixiert sind, der nach dem Verputzen entfernt wird.

[0015] Fig. 2 zeigt die Hilfsvorrichtung 20 in einer Seitenansicht, bei der auf die am Boden liegenden Profilkörper 1a, b, c mehrere Profilkörper 1i, j, k aufgesteckt sind, so dass sich zwei ebene Verputzflächen 24, 24' bilden, die leicht mit einer Verputzleiste nach dem Auftragen von Putz bearbeitet werden können, in dem die Verputzleiste in Pfeilrichtung 25 geführt wird, die sich dabei an den Profilkörpern 1ij oder 1jk abstützt. Nach dem Verputzen werden die Profilkörper 1 von der Wandfläche 21 entfernt und die noch nicht verputzten Stellen hinter den Profilkörpern 1 nachbearbeitet. Auf diese Weise wird eine glatte Oberfläche mit der gewünschten Qualität auch ohne überdurchschnittliche handwerkliche Fähigkeiten geschaffen.


Ansprüche

1. Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung (20) zum Verputzen von Gebäudeflächen, mit einer dem Gebäude zugewandten Montageseite (8) und einer dem Gebäude abgewandten Verputzseite (7), wobei durch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Profilkörper (1) eine Verputzebene geschaffen wird,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Profilkörper (1) im Querschnitt rechteckig ist und neben der Montageseite (8) und der Verputzseite (7) eine Nutseite (2) und eine Federseite (4) aufweist, wobei auf der Federseite (4) eine kammartig hervorstehende Feder (5) mit der Dicke dF und der Höhe hF und auf der Nutseite (2) eine Nut (3) mit der Tiefe tN und der Breite bN angeordnet sind, wobei sowohl die Nut (3) als auch die Feder (5) endseitig des Profilkörpers (1) jeweils in eine Ausnehmung (6, 6', 6") der Länge lA und der Breite bA übergehen.
 
2. Profilkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageseite (8) und die Verputzseite (7) Ausnehmungen (9, 9', 9") zur Durchführung von Verputzmasse aufweist.
 
3. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (1) zur Stabilisierung im Inneren ein Fachwerkprofil aufweist.
 
4. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Feder (5) hF 1 mm bis 5 mm und die Tiefe der Nut (3) tN 1 mm bis 5 mm beträgt.
 
5. Profilkörper nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Nut (3) bN und die Breite der Feder (5) bF mindestens 1 mm, vorzugsweise 2 mm bis 3 mm beträgt.
 
6. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (1) aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium, oder aus Kunststoff besteht.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente