[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung
zum Verputzen von Gebäudeflächen, mit einer dem Gebäude zugewandten Montageseite und
einer dem Gebäude abgewandten Verputzseite, wobei durch jeweils zwei nebeneinander
angeordnete Profilkörper eine Verputzebene geschaffen wird.
[0002] Ein Verputzen größerer Gebäudeflächen, wie beispielsweise von Wänden, ohne weitere
Hilfseinrichtungen erfordert ein hohes Maß an handwerklichen Fähigkeiten, um eine
Verputzfläche in der erforderlichen Genauigkeit zu schaffen. Um derartige Verputzarbeiten
zu vereinfachen, dienen Profilkörper, die paarweise und im Wesentlichen parallel zueinander
an den zu verputzenden Gebäudeflächen vorübergehend angebracht werden. Auf die Fläche
zwischen den Profilkörpern wird eine Verputzmasse aufgetragen, die anschließend mit
einer Verputzleiste geglättet wird, die hierzu an zwei jeweils nebeneinanderliegenden
Profilkörpern angelegt und in deren Längsrichtung geführt wird.
[0003] Profilkörper der gattungsgemäßen Art sind bereits aus
DE 295 09 935.7 bekannt.
[0004] In der Praxis haben sich diese Profilkörper jedoch als unpraktikabel erwiesen, so
dass es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, Profilkörper zu schaffen, die
einfach miteinander zu einer Hilfsvorrichtung verbunden werden können, so dass hiermit
auf einfache Weise eine ebene Verputzfläche geschaffen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Profilkörper nach Anspruch 1 gelöst, der erfindungsgemäß
im Querschnitt rechteckig ist und neben der Montageseite und der Verputzseite eine
Nutseite und eine Federseite aufweist, wobei auf der Federseite eine kammartig hervorstehende
Feder mit der Dicke d
F und der Höhe h
F und auf der Nutseite eine Nut mit der Tiefe t
N und der Breite b
N angeordnet sind, wobei sowohl die Nut als auch die Feder endseitig des Profilkörpers
jeweils in eine Ausnehmung der Länge l
A und der Breite b
A übergehen. Die Geometrien der Nut, der Feder sowie der Ausnehmungen sind dabei so
gewählt, dass die Feder eines Profilkörpers formschlüssig und passgenau in die Nut
eines anderen Profilkörpers eingeführt werden kann, so dass beliebig viele Profilkörper
zusammengesteckt werden können. Ferner können weitere Profilkörper senkrecht hierzu
auf die Federn formschlüssig und passgenau aufgesteckt werden, da die Ausnehmungen
ebenfalls entsprechend ausgebildet sind. Hierdurch lässt sich ein Rahmen als Hilfsvorrichtung
konstruieren, der die zu verputzende Fläche in mehrere ebene Teilflächen aufteilt,
so dass ein anschließendes Verputzen mittels einer Verputzleiste auf einfache Weise
möglich ist, die auf den Profilkörpern aufgesetzt wird und hierzu längsaxial bewegt
wird. In der Praxis hat sich gezeigt, dass mit der erfindungsgemäßen Hilfsvorrichtung
bereits ein einziger Verputzvorgang genügt, um die geforderte Qualität des Putzes
zu gewährleisten.
[0006] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
sowie in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Montageseite
und die Verputzseite Ausnehmungen zur Durchführung von Verputzmasse auf. Hierdurch
entstehen hinter den Profilkörpern an den Wandflächen keine "Schatten", so dass sich
die Nachbearbeitung des Putzes nach dem Abnehmen der Hilfsvorrichtung von der Wand
in Grenzen hält. Zur Stabilisierung eines solchen Profilkörpers mit Ausnehmungen an
der Montage- und der Verputzseite weist der Profilkörper in seinem Inneren vorzugsweise
ein Fachwerkprofil auf.
[0008] Vorzugsweise beträgt die Höhe der Feder h
F 1 mm bis 5 mm und die Tiefe der Nut t
N ist entsprechend ausgebildet und beträgt ebenfalls 1 mm bis 5 mm. Die Breite der
Nut b
N und die Breite der Feder b
F betragen nach einer bevorzugten Ausgestaltung mindestens 1 mm, vorzugsweise 2 mm
bis 3 mm.
[0009] Als geeignete Materialien haben sich für die Profilkörper Metall, insbesondere Stahl
oder Aluminium, oder Kunststoff erwiesen.
[0010] Nachfolgend wird anhand der Figuren ein konkretes Ausführungsbeispiel des Profilkörpers
beschrieben. Dabei zeigen die
- Fig. 1 a bis c:
- verschiedene Ansichten eines Profilkörpers und
- Fig. 2a und b:
- unterschiedliche Darstellungen einer Hilfsvorrichtung, die aus einzelnen Profilkörpern
zusammengesetzt ist.
[0011] Fig. 1a zeigt eine perspektivische Darstellung eines im Querschnitt rechteckigen
Profilkörpers 1, auf dessen Nutseite 2 eine Nut 3 und auf dessen Federseite 4 eine
Feder 5 ausgebildet ist. In Verlängerung der Feder 5 und der Nut 3 sind endseitig
des Profilkörpers 1 Ausnehmungen 6, 6', 6" ausgebildet, die derart geformt sind, dass
jeweils zwei Profilkörper 1 senkrecht zueinander formschlüssig und passgenau miteinander
verbunden werden können, indem die Feder 5 in ein Paar der Ausnehmungen 6, 6', 6"
eingreift. In Längsrichtung können zwei Profilkörper 1 ebenfalls formschlüssig und
passgenau miteinander verbunden werden, indem die Feder 5 eines Profilkörpers 1 in
die Nut 3 eines anderen Profilkörpers 1 eingeführt wird. Nach dem Zusammenstecken
sind die Profilkörper längsaxial zueinander verschiebbar, so dass deren gemeinsame
Länge variabel ist.
[0012] Die Feder- und Nutseiten 4, 2 sind auf einer Seite über die Verputzseite 7 und auf
der anderen Seite über die Montageseite 8 miteinander verbunden. Die Verputzseite
7 bildet im zusammengebauten Zustand der Hilfsvorrichtung eine Parallele zur Verputzfläche,
auf der die Verputzleiste (nicht dargestellt) entlang geführt wird. Sowohl die Montage-
als auch die Verputzseite 8, 7 weisen Ausnehmungen 9, 9', 9" auf, durch die beim Auftragen
des Putzes auch Bereiche hinter den Profilkörpern 1 erreicht werden. Das dargestellte
Ausführungsbeispiel zeigt rechteckige Ausnehmungen 9, 9', 9", wobei die Erfindung
nicht auf solche beschränkt ist.
[0013] Die geometrischen Verhältnisse eines Profilkörpers 1 sind in den Fig. 1b und c gezeigt,
wobei Fig. 1b eine Draufsicht und Fig. 1c eine Seitenansicht darstellt. Der Profilkörper
1 weist eine Länge l
P von weniger als 3 m, vorzugsweise 1,5 m, und eine Breite b
P von 5 cm auf. Auf der Federseite 4 ist eine Feder 5 mit einer Breite b
F von 2,5 mm ausgebildet. Die Geometrie der Nut 3 ist entsprechend gewählt. Sowohl
Nut 3 als auch Feder 5 gehen endseitig des Profilkörpers 1 in die Ausnehmungen 6,
6' mit der Länge l
A und der Breite b
A über.
[0014] Derartige Profilkörper 1 können zu einer Hilfsvorrichtung 20 zusammengesteckt werden,
wie sie in den Fig. 2a und 2b dargestellt ist. Fig. 2a zeigt die Hilfsvorrichtung
20 in einer Draufsicht. Hierzu sind mehrere Profilkörper 1
a-g über ihre Nut-Feder-Verbindung zusammengesteckt und parallel zu einer Wand 21 ausgelegt.
Senkrecht hierzu sind Profilkörper 1
i-l mit den Ausnehmungen 6 auf die Profilkörper 1
a-g aufsteckt und stehen senkrecht zu diesen an der Wandfläche 21, wo sie hilfsweise
mit Gips 23 oder ähnlichem fixiert sind, der nach dem Verputzen entfernt wird.
[0015] Fig. 2 zeigt die Hilfsvorrichtung 20 in einer Seitenansicht, bei der auf die am Boden
liegenden Profilkörper 1
a, b, c mehrere Profilkörper 1
i, j, k aufgesteckt sind, so dass sich zwei ebene Verputzflächen 24, 24' bilden, die leicht
mit einer Verputzleiste nach dem Auftragen von Putz bearbeitet werden können, in dem
die Verputzleiste in Pfeilrichtung 25 geführt wird, die sich dabei an den Profilkörpern
1
ij oder 1
jk abstützt. Nach dem Verputzen werden die Profilkörper 1 von der Wandfläche 21 entfernt
und die noch nicht verputzten Stellen hinter den Profilkörpern 1 nachbearbeitet. Auf
diese Weise wird eine glatte Oberfläche mit der gewünschten Qualität auch ohne überdurchschnittliche
handwerkliche Fähigkeiten geschaffen.
1. Profilkörper zur Konstruktion einer Hilfsvorrichtung (20) zum Verputzen von Gebäudeflächen,
mit einer dem Gebäude zugewandten Montageseite (8) und einer dem Gebäude abgewandten
Verputzseite (7), wobei durch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Profilkörper
(1) eine Verputzebene geschaffen wird,
dadurch gekennzeichnet,dass
der Profilkörper (1) im Querschnitt rechteckig ist und neben der Montageseite (8)
und der Verputzseite (7) eine Nutseite (2) und eine Federseite (4) aufweist, wobei
auf der Federseite (4) eine kammartig hervorstehende Feder (5) mit der Dicke dF und der Höhe hF und auf der Nutseite (2) eine Nut (3) mit der Tiefe tN und der Breite bN angeordnet sind, wobei sowohl die Nut (3) als auch die Feder (5) endseitig des Profilkörpers
(1) jeweils in eine Ausnehmung (6, 6', 6") der Länge lA und der Breite bA übergehen.
2. Profilkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageseite (8) und die Verputzseite (7) Ausnehmungen (9, 9', 9") zur Durchführung
von Verputzmasse aufweist.
3. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (1) zur Stabilisierung im Inneren ein Fachwerkprofil aufweist.
4. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Feder (5) hF 1 mm bis 5 mm und die Tiefe der Nut (3) tN 1 mm bis 5 mm beträgt.
5. Profilkörper nach einem der Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Nut (3) bN und die Breite der Feder (5) bF mindestens 1 mm, vorzugsweise 2 mm bis 3 mm beträgt.
6. Profilkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (1) aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium, oder aus
Kunststoff besteht.