[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Einspritzventils nach Anspruch
6.
[0002] Brennkraftmaschinen dienen dazu, die in einem Kraftstoff enthaltene Energie in Bewegungsenergie
umzuwandeln. Hierzu weist die Brennkraftmaschine wenigstens einen Brennraum auf, in
dem der Kraftstoff verbrannt wird. Die bei der Verbrennung entstehende Volumenausdehnung
wird anschließend in eine rotatorische Drehbewegung übersetzt. Um ein zündfähiges
und effizientes Gemisch für den Verbrennungsvorgang zu erhalten, wird der Kraftstoff
zuvor mit Umgebungsluft, insbesondere mit dem darin enthaltenen Sauerstoff (O
2) vermischt.
[0003] War es insbesondere bei Kraftfahrzeugen bis vor einiger Zeit noch üblich, das gewünschte
Gemisch mittels eines Vergasers außerhalb des Brennraums bereitzustellen, herrschen
heute moderne Einspritzsysteme vor. Auf diese Weise findet die Gemischbildung nunmehr
nahezu ausschließlich innerhalb des Brennraums statt. Bei der hierfür eingesetzten
Direkteinspritzung werden Einspritzventile verwendet, mit denen der Kraftstoff in
genau dosierter Menge direkt in den mit Luft befüllten Brennraum eingespritzt wird.
Während des Einspritzens findet die Zerstäubung des Kraftstoffs in der Luft innerhalb
des Brennraums statt, um eine sichere und insbesondere emissionsarme Verbrennung zu
erhalten.
[0004] Je nach verwendetem Kraftstoff unterscheiden sich die Brennkraftmaschinen im Wesentlichen
in Fremdzünder und Selbstzünder. Dabei gelten Ottomotoren als Fremdzünder, während
Dieselmotoren als Selbstzünder bezeichnet werden. Bei Ottomotoren wird das im Brennraum
befindliche Gemisch zunächst verdichtet und anschließend, beispielsweise über eine
Zündkerze, gezündet. Demgegenüber konzentriert sich bei Dieselmotoren die Verdichtung
auf die dem Brennraum zugeführte Luft, welche hierdurch einen raschen Temperaturanstieg
erfährt. Die dabei erzeugte Temperatur ist ausreichend, um den anschließend in die
so komprimierte Luft einzuspritzenden Diesel-Kraftstoff zu entzünden.
[0005] Neben den bei Kraftfahrzeugen in flüssiger Form mitgeführten Kraftstoffen wie beispielsweise
Benzin, Diesel, Flüssiggas (= Autogas, LPG) oder Flüssigerdgas (LNG) finden auch als
Gas vorliegende Kraftstoffe Verwendung, beispielsweise in Form von verdichtetem Erdgas
(CNG) oder von Wasserstoff (H
2). Als weitere alternative Kraftstoffe sind beispielsweise Ethanol (C
2H
eO) oder Methanol (CH
4O) zu nennen.
[0006] Da die Einspritzventile den Kraftstoff direkt in den Brennraum der Brennkraftmaschine
einbringen müssen, ist deren Ventilkopf unmittelbar der beim Verbrennungsprozess entstehenden
Hitze ausgesetzt. Hierbei ist der Ventilkopf entweder abschnittsweise in dem Brennraum
angeordnet oder diesem zumindest unmittelbar zugewandt. In jedem Fall wird der Ventilkopf
dabei direkt mit der Verbrennungshitze beaufschlagt. So ist insbesondere der Ventilkopf
in dieser Einbaulage besonderen Anforderungen ausgesetzt. Neben den hohen Temperaturen
gilt es ferner mitunter hohen Einspritzdrücken und Temperaturschocks Stand zu halten.
Zudem sind korrosive Einflüsse durch die bei der Verbrennung entstehenden Verbrennungsprodukte
zu berücksichtigen, welche insbesondere bei der Verwendung alternativer Kraftstoffe
eine große Rolle spielen.
[0007] Trotz der hohen Belastungen muss ein solches Einspritzventil insbesondere bei Kraftfahrzeugen
einen sicheren Betrieb ermöglichen. Dies unabhängig von den Fahrzyklen und der Fahrleistung
des Fahrzeugs sowie den jeweiligen klimatischen Bedingungen und dem verwendeten Kraftstoff.
Bei der Wahl geeigneter Werkstoffe für derartige Einspritzventile wird daher wenigstens
für den hoch belasteten Ventilkopf zumeist auf einen rostfreien austenitischen Stahl
zurückgegriffen.
[0008] Bei der Verwendung besagter Einspritzventile ist nach einer bestimmten Betriebszeit
festzustellen, dass sich einige der Verbrennungsprodukte an dem Ventilkopf ablagern.
In diesem Zusammenhang ist bekannt, dass sich eine solche Ablagerung eher und schneller
auf der die austenitische Stahloberfläche schützenden Passivschicht aus Chromoxid
(Cr203) abscheidet als beispielsweise auf einer Oberfläche aus Kupfer (Cu) oder Messing
(CuZn). Bei der Ablagerung handelt es sich zumeist um Ruß und insbesondere um Ölkohle.
[0009] Um diese Ablagerungen am Ventilkopf eines Einspritzventils zu minimieren oder gar
zu verhindern, ist im Stand der Technik die Beschichtung des Ventilkopfes mit geeigneten
Materialien bekannt.
[0010] So geht aus der
DE 199 51 014 A1 ein Kraftstoffeinspritzventil hervor, welches der direkten Einspritzung eines Kraftstoffs
wie beispielsweise Benzin oder Diesel in den Brennraum einer Brennkraftmaschine dient.
Das Kraftstoffeinspritzventil weist hierfür einen Ventilkopf auf, welcher wenigstens
eine Austrittsöffnung für den Kraftstoff besitzt. Ziel ist der Erhalt der Sprayparameter
der Austrittsöffnung, welche durch etwaige Ablagerungen negativ verändert werden können.
Um den Ventilkopf vor einer Verkokung durch Kraftstoffablagerungen sowie der Anlagerung
von Rußpartikeln zu schützen, wird daher dessen Beschichtung aufgezeigt.
[0011] Die zur Ausbildung der Beschichtung vorgeschlagenen Materialien werden je nach den
zu erreichenden Eigenschaften in drei Gruppen eingeteilt. Eine erste Gruppe von Kobalt-
oder Nickeloxiden sowie Oxiden von Legierungen der genannten Metalle soll eine katalytische
Umwandlung (Verbrennung) bereits abgelagerter Rußpartikel und die Ablagerung von Kohlenstoffteilchen
verhindern. Zu dieser ersten Gruppe werden auch Edelmetalle wie Ruthenium (Ru), Rhodium
(Rh), Palladium (Pd), Osmium (Os), Iridium (Ir) und Platin (Pt) sowie Legierungen
dieser Metalle untereinander oder mit anderen Metallen gezählt. Eine zweite Gruppe
an Metallen soll das Benetzungsverhalten auf der Oberfläche des Ventilkopfes derart
verändern, dass die Kraftstofftröpchen abperlen und von der umgebenden Strömung mitgerissen
werden können. Zu besagter zweiter Gruppe werden Keramikschichten, metallhaltige oder
metallfreie Kohlenstoffschichten sowie fluorhaltige Schichten oder Saphirschichten
gezählt. Die dritte und letzte Gruppe wird in der Verwendung von Nitritschichten wie
beispielsweise Titannitrid (TiN) oder Chromnitrid (CrN) sowie in Oxidschichten wie
beispielsweise aus Tantal- (TaO) oder Titanoxid (TiO) gesehen. Durch deren Verwendung
soll eine Reaktionsschicht auf dem Ventilkopf verhindert werden.
[0012] Die
DE 42 22 137 B4 ist ebenfalls auf eine Kraftstoffeinspritzdüse gerichtet, welche in Diesel-Brennkraftmaschinen
einsetzbar ist. Die Kraftstoffeinspritzdüse weist einen Düsenkopf mit wenigstens einem
Spritzloch auf. Um einen über konventionelle Herstellungsverfahren mittels Span abhebenden
Werkzeugen nicht realisierbaren Querschnittsverlauf des Spritzlochs zu erreichen,
ist eine in das Spritzloch hinein reichende Beschichtung vorgesehen. Hierdurch wird
eine Modifikation und/oder Reduktion des effektiven Querschnitts des Spritzlochs erreicht,
welcher sich zur Auslaufseite hin kegelstumpfförmig verengt. Zur Realisierung der
Beschichtung wird die Verwendung eines Hartstoffs wie beispielsweise Chrom (Cr), Nickel
(Ni), Nickel-Phosphor, Nickel-Bor oder Nickel-Kobalt-Bor sowie Aluminiumoxid (Al
2O
3), Chromoxid (Cr
2O
3), Titanoxid (TiO
2), Chromkarbid (Cr
3C
2), Siliziumdioxid (SiO
2), (AlSi), (NiCr), (WTi) oder (WC) vorgeschlagen.
[0013] Gemäß der
JP 2007-309167 A wird zur Vermeidung von Ablagerungen auf einem Injektor für eine Brennkraftmaschine
dessen Oberflächenbeschichtung rund um ein Einspritzloch vorgeschlagen. Als Werkstoff
für die Beschichtung wird Titanoxid (TiO) vorgeschlagen, um eine photokatalytische
Schicht auszubilden.
[0014] Die
JP 2005-155618 A offenbart ein Verfahren zur gleichmäßigen Ausbildung einer Schicht aus Titanoxid
(TiO) in einer Einspritzdüse eines Einspritzventils für eine Brennkraftmaschine. Die
besagte Schicht ist dafür vorgesehen, eine etwaige Anreicherung von Kohlenstoff-Ablagerungen
zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Hierzu wird vorgeschlagen, zunächst wenigstens
einen Abschnitt der Einspritzdüse in eine Film bildende unverdünnte Lösung mit Titan
Ammoniumfluorid (NH
4)
2 TiF
6 und Borsäure H
3BO
3 einzutauchen. Anschließend wird Titanoxid (TiO) auf die Oberfläche eines Ventilsitzes
und der Innenseite der Einspritzdüse abgeschieden, um eine Titanoxid-Beschichtung
auszubilden.
[0015] Gemäß der aufgezeigten Lehren soll somit die Anreicherung von Ablagerungen an den
Ventilköpfen von Einspritzventilen im Wesentlichen aus dem Grund reduziert werden,
um die baulichen Sprayeigenschaften der Austrittsöffnungen möglichst lange beizubehalten.
Hierbei wurde allerdings bisher nicht die sich zusätzlich aus den Ablagerungen ergebenden
Nachteile in Bezug auf die Emissionen beachtet. So wird besagter Belag mit zunehmender
Betriebszeit dicker, wodurch die Emissionen an flüchtigen organischen Substanzen (HC-Emissionen)
zunehmen. Ursächlich hierfür sind unkontrollierte Verbrennungen etwaiger Reste an
Kraftstoff. Diese werden in unerwünschter Weise über das Einspritzventil entzündet,
dessen mit dem Belag behafteter Ventilkopf am Ende eines Verbrennungszyklus noch nachglimmt;
vergleichbar mit einer Glühkerze.
[0016] Auch wenn durch die im Stand der Technik vorgeschlagenen Beschichtungen bereits eine
Reduzierung von Ablagerungen erreichbar ist, bietet die Ausgestaltung der in Rede
stehenden Einspritzventile insbesondere in Bezug auf die durch unkontrollierte Verbrennungen
entstehenden Emissionen daher noch Raum für Verbesserungen.
[0017] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Einspritzventil
für eine Brennkraftmaschine, insbesondere für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs
dahingehend zu verbessern, dass die während des Verbrennungsvorgangs von Kraftstoff
entstehenden Emissionen mit Blick auf die flüchtigen organischen Substanzen (HC-Emissionen)
dauerhaft reduziert sind. Weiterhin soll ein Verfahren zur Herstellung eines Einspritzventils
aufgezeigt werden, durch welches ein Einspritzventil mit im Betrieb dauerhaft reduzierten
Emissionen, insbesondere solche mit flüchtigen organischen Substanzen (HC-Emissionen)
gefertigt werden kann.
[0018] Der gegenständliche Teil dieser Aufgabe wird durch ein Einspritzventil mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe findet seine Lösung
in den Maßnahmen des Anspruchs 6. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche.
[0019] Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten
Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert
werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung
charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den
Figuren zusätzlich.
[0020] Gemäß der Erfindung wird ein Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine aufgezeigt.
Dabei kann es sich bevorzugt um eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs handeln.
Das Einspritzventil umfasst in üblicher Weise einen Ventilkörper mit einem Ventilkopf.
Der Ventilkopf ist für das Einspritzen von Kraftstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine
vorgesehen. Aus diesem Grund ist der Ventilkopf so ausgebildet, dass dieser im eingebauten
Zustand des Einspritzventils in der Brennkraftmaschine zumindest abschnittsweise in
dem Brennraum angeordnet ist. Sofern der Ventilkopf möglichst bündig mit jenen, den
Brennraum begrenzenden Flächen ausgebildet sein soll, ist der Ventilkopf dem Brennraum
zumindest unmittelbar zugewandt. Weiterhin ist besagter Ventilkopf wenigstens bereichsweise
mit einer ersten Oxid-Schicht beschichtet.
[0021] Erfindungsgemäß ist über der ersten Oxid-Schicht eine katalytische zweite Oxid-Schicht
aus Ceroxid (CeO
2) angeordnet. Alternativ hierzu kann die zweite Oxid-Schicht auch aus Praseodymoxid
(PrO
2) oder Zirconiumoxid (ZrO
2) bestehen. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann sich die zweite Oxid-Schicht
auch aus Ceroxid (CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) oder aus Ceroxid (CeO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) zusammensetzen. Überdies ist auch eine Zusammensetzung der zweiten Oxid-Schicht
aus Praseodymoxid (PrO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) denkbar.
[0022] Der besondere Vorteil der jeweils allein oder in einer Kombination miteinander auftretenden
Oxid-Verbindungen beruht auf deren guten Eigenschaften zur Speicherung von Sauerstoff
(O
2). So bewirken diese Verbindungen jeweils für sich genommen oder aber in einer jeweiligen
Konstellation miteinander eine Reduzierung der Anspringtemperatur des Kraftstoffs
sowie von unverbranntem Kohlenwasserstoff (CH) und Kohlenstoffmonoxid (CO), wodurch
sich die Emissionen der im Betrieb befindlichen Brennkraftmaschine herabsetzen lassen.
[0023] Eine vorteilhafte Weiterbildung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sieht vor,
dass die erste Oxid-Schicht aus Titanoxid (TiO
2) gebildet sein kann. Alternativ hierzu kann die erste Oxid-Schicht auch aus Aluminiumoxid
(Al
2O
3) bestehen. Bei der jeweiligen Oxid-Verbindung aus Titan (Ti) und/oder porösen keramischen
Oxid-Schicht aus Aluminium (Al) handelt es sich um ideale Träger für die zweite katalytische
Oxid-Schicht. Bevorzugt weist die erste Oxid-Schicht dabei eine Dicke von 10,0 bis
20,0 µm auf.
[0024] Insbesondere Aluminiumoxid (Al
2O
3) zeichnet sich aufgrund seiner hohen Temperaturbeständigkeit, seiner großen Oberfläche
sowie seiner vorteilhaften Säure-Basen-Eigenschaften und durch seine gute Wechselwirkung
mit anderen Metallen als Trägermaterial für Katalysatoren aus.
[0025] Im Rahmen der Erfindung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die erste Oxid-Schicht
mit Kupferoxid (CuO) imprägniert ist. Alternativ hierzu kann auch die zweite Oxid-Schicht
mit Kupferoxid imprägniert sein. Selbstverständlich können ebenso sowohl die erste
Oxid-Schicht als auch die zweite Oxid-Schicht mit Kupferoxid (CuO) imprägniert sein.
Der Vorteil aus der Imprägnierung mit Kupferoxid (CuO) besteht in einer Beseitigung
oder aber Verminderung bis hin zur Verhinderung von Anlagerungen auf dem so beschichteten
Ventilkopf. Hierbei steht die Verbrennung von Ruß im Vordergrund. Ursächlich hierfür
ist insbesondere der so aus Ceroxid (CeO
2) und Kupferoxid (CuO) oder Praseodymoxid (PrO
2) und Kupferoxid (CuO) bestehende und auf dem Ventilkopf abgeschiedene Katalysator
aus diesen Verbindungen. Durch besagte Imprägnierung wird eine weitere Reduzierung
der Anspringtemperatur brennbarer Bestandteile ermöglicht.
[0026] Im Zusammenhang mit den sich aus einer Imprägnierung der ersten und/oder zweiten
Oxid-Schicht ergebenden Vorteilen ist vorgesehen, dass die erste Oxid-Schicht und/oder
die zweite Oxid-Schicht mit Platin (Pt) und/oder einem weiteren Element aus der Gruppe
von Platinmetallen imprägniert sein können/kann. Bei den Platinmetallen handelt es
sich neben Platin (Pt) insbesondere um Ruthenium (Ru) und/oder Osmium (Os) und/oder
Rhodium (Rh) und/oder Iridium (Ir) und/oder Palladium (Pd). Der sich aus der Imprägnierung
mit einem oder mehreren der zuvor genannten Elemente ergebende Vorteil besteht ebenfalls
in einer Beseitigung oder aber Verminderung bis hin zur Verhinderung von Anlagerungen
auf dem so beschichteten Ventilkopf. So ist durch besagte Imprägnierung weiterhin
eine Reduzierung der Anspringtemperatur brennbarer Bestandteile erreichbar.
[0027] Als besonders vorteilhafte Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass wenigstens der
Ventilkopf des Einspritzventils zumindest teilweise aus einem pulvermetallurgischem
Al-Si-Werkstoff (PEAK S250) gebildet ist. Bei dem Al-Si-Werkstoffs des Herstellers
PEAK handelt es sich um einen Aluminiumwerkstoff AlSi
20Fe
5Ni
2, welcher gegenüber konventionellen Aluminiumlegierungen eine überaus hohe Festigkeit
und Steifigkeit besitzt. Neben dem ohnehin schon geringen Gewicht des Aluminiumwerkstoffs
sind so Zugfestigkeiten bis zu 750 N/mm
2 erreichbar. Insbesondere der hohe Anteil an primär ausgeschiedenem Silizium bewirkt
eine naturharte Oberfläche. Die auf der Oberfläche ausgeschiedenen Silizium-Partikel
bilden eine gleichmäßige Schichtdicke von 4,0 bis 5,0 µm. Hierdurch weist der zumindest
teilweise aus S250 gefertigte Ventilkopf bereits ohne eine Beschichtung eine hohe
Verschleißfestigkeit auf. Hinzu kommen die hohe Hitzebeständigkeit und insbesondere
die gute Zerspanbarkeit. So können die erforderlichen Austrittsöffnungen ohne die
Notwendigkeit eines Entgratens in den so gebildeten Ventilkopf eingebracht werden.
Der als Ventilkopf verwendete Aluminiumwerkstoff AlSi
20Fe
5Ni
2 dient als Substrat für die Beschichtung mit den erfindungsgemäßen Elementen und/oder
Verbindungen.
[0028] Alternativ zu der Verwendung des pulvermetallurgischem Al-Si-Werkstoff (PEAK S250)
kann der Ventilkopf zumindest teilweise aus einer Titanlegierung (Ti6Al4V) gebildet
sein. Im Vergleich zu der Verwendung des Al-Si-Werkstoffs weist die Titanlegierung
eine schwierigere Bearbeitbarkeit auf, insbesondere beim Einbringen der erforderlichen
Austrittsöffnungen. Weiterhin wurde im Rahmen von Versuchen festgestellt, dass die
zweite Oxid-Schicht aus Ceroxid (CeO
2) auf der Titanlegierung weniger effektiv ist als auf dem erfindungsgemäßen Al-Si-Werkstoff.
[0029] Die vorliegende Erfindung zeigt ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Einspritzventil im Bereich seines Ventilkopfes. So verhindert insbesondere die erfindungsgemäße
Oberfläche des Ventilkopfes eine Ablagerung flüssigen Kraftstoffs in Form von Tröpchen,
welche ansonsten auf der Oberfläche des Ventilkopfes eintrocknen. Hier hinterlassen
sie nach einiger Zeit Teer- und/oder Kohle-Beläge, die nicht ohne weiteres zu entfernen
sind. Derartige Beläge haben einen negativen Effekt auf die Emissionen der im Betrieb
befindlichen Brennkraftmaschine. Insbesondere die Wirkung der erfindungsgemäßen Beschichtung
des Ventilkopfes als Katalysator bewirkt, dass die besagten Tröpchen auf der Oberfläche
des Ventilkopfes verdampfen und so keine Beläge bilden können.
[0030] Weiterhin wird im Rahmen der Erfindung ein Verfahren aufgezeigt, mit welchem sich
ein zuvor aufgezeigtes verbessertes Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine, insbesondere
für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs herstellen lässt. Besagtes Einspritzventil
umfasst einen Ventil körper mit einem Ventilkopf. Der Ventilkopf ist dazu ausgebildet,
um im eingebauten Zustand des Einspritzventils in der Brennkraftmaschine zumindest
abschnittsweise in einem Brennraum der Brennkraftmaschine angeordnet oder diesem zumindest
unmittelbar zugewandt zu sein. Der Ventilkopf wird wenigstens bereichsweise mit einer
ersten Oxid-Schicht beschichtet.
[0031] Erfindungsgemäß wird über der ersten Oxid-Schicht eine zweite Oxid-Schicht als Washcoat
aufgebracht. Dabei besteht die erfindungsgemäße als Washcoat aufgebrachte zweite Oxid-Schicht
aus Ceroxid (CeO
2). Alternativ hierzu kann die zweite Oxid-Schicht auch aus Praseodymoxid (PrO
2) oder Zirconiumoxid (ZrO
2) bestehen. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann sich die als Washcoat
aufgebrachte zweite Oxid-Schicht auch aus Ceroxid (CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) oder aus Ceroxid (CeO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) zusammensetzen. Überdies ist auch eine Zusammensetzung der zweiten Oxid-Schicht
aus Praseodymoxid (PrO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) denkbar.
[0032] Die sich aus der Verwendung der vorgenannten Verbindungen und den nachfolgend beschriebenen
Maßnahmen ergebenden Vorteile wurden bereits zuvor im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Einspritzventil erläutert und gelten für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines solchen Einspritzventils entsprechend.
[0033] Um eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen in Form einer zweiten Oxid-Schicht
als Washcoat auf die erste Oxid-Schicht des Ventilkopfes aufzubringen, liegt diese
zunächst als Pulversuspension vor. Diese Pulversuspension wird anschließend beispielsweise
als wässrige Suspension auf das Substrat in Form des bereits mit der ersten Oxid-Schicht
beschichteten Ventilkopfes aufgebracht und angetrocknet. Durch eine anschließende
Kalzinierung wird die so aufgebrachte Suspension aktiviert.
[0034] In einer Weiterführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die
erste Oxid-Schicht aus Titanoxid (TiO
2) gebildet wird. Alternativ hierzu kann die erste Oxid-Schicht auch aus Aluminiumoxid
(Al
2O
3) gebildet werden. Bevorzugt wird die erste Oxid-Schicht dabei mit einer Dicke von
10,0 bis 20,0 µm zumindest bereichsweise auf die Oberfläche des Ventilkopfes aufgebracht.
[0035] Erfindungsgemäß kann die erste Oxid-Schicht mittels einer Micro Arc Oxidation (MAO)
auf den Ventilkopf aufgebracht werden. Alternativ hierzu kann die erste Oxid-Schicht
auch durch eine Plasmaelektrolytische Oxidation (PEO) auf den Ventilkopf aufgebracht
werden. Durch die Micro Arc Oxidation werden die Eigenschaften der Oberfläche des
Ventilkopfes insofern verbessert, dass diese unter anderem an Härte und Verschleißfestigkeit
zunimmt. Selbiges gilt für die Plasmaelektrolytische Oxidation (PEO), bei welcher
die Oberfläche des Ventilkopfes in einer Plasmaentladung umgewandelt wird. Durch die
genannten Verfahren wird die erste Oxid-Schicht in vorteilhafter Weise in eine dichte,
atomar haftende Keramikschicht umgewandelt.
[0036] Im Rahmen der Erfindung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die erste Oxid-Schicht
mit Kupferoxid (CuO) imprägniert wird. Alternativ hierzu kann auch die zweite Oxid-Schicht
mit Kupferoxid imprägniert werden. Selbstverständlich können ebenso sowohl die erste
Oxid-Schicht als auch die zweite Oxid-Schicht mit Kupferoxid (CuO) imprägniert werden.
[0037] Im Zusammenhang mit den sich aus einer Imprägnierung der ersten und/oder zweiten
Oxid-Schicht ergebenden Vorteilen ist vorgesehen, dass die erste Oxid-Schicht und/oder
die zweite Oxid-Schicht mit Platin (Pt) und/oder einem weiteren Element aus der Gruppe
von Platinmetallen imprägniert werden können/kann. Bei den Platinmetallen handelt
es sich neben Platin (Pt) insbesondere um Ruthenium (Ru) und/oder Osmium (Os) und/oder
Rhodium (Rh) und/oder Iridium (Ir) und/oder Palladium (Pd).
[0038] Als besonders vorteilhafte Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass wenigstens der
Ventilkopf des Einspritzventils zumindest teilweise aus einem pulvermetallurgischem
Al-Si-Werkstoff (PEAK S250) gebildet wird. Als geeignetes Verfahren zu dessen Herstellung
wird z. B. das Osprey-Verfahren zum Sprühkompaktieren vorgeschlagen. Hierbei kann
die Schmelze des Al-Si-Werkstoffs über eine Düse auf eine gekühlte Kupferplatte aufgebracht
werden. Die so gebildeten sprühkompaktierten Bolzen werden anschließend durch Extrudieren
zu Stangen oder Rohren weiterverarbeitet.
[0039] Alternativ kann auch eine hochwarmfeste Aluminium, z.B. PLM908 von Powder-Light-Metals
verwendet werden. Hierbei ergeben sich noch höhere Warmzugfestigkeiten aufgrund der
weiter erhöhten Abkühlungsgeschwindigkeit, wobei flüssige Aluminium-Tröpfchen auf
ein schnell rotierendes, gekühltes Kupferrad gegossen werden. Die so entstandenen
Aluminium-Bänder werden anschließend kompaktiert und zur Herstellung von Halbzeug
extrudiert. Über die schnelle Rotation des Kupferrades wird die Schmelze derart schnell
abgekühlt, dass diese sofort erstarrt. Aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit
des Kupferrades wird der so erzeugte Strang anschließend abgeschleudert. Der Vorteil
dieses Verfahrens besteht in dem Erhalt einer bevorzugten Gefügestruktur des so erzeugbaren
Ventilkopfes.
[0040] Bei dem Al-Si-Werkstoffs des Herstellers PEAK handelt es sich um einen Aluminiumwerkstoff
AlSi
20Fe
5Ni
2, welcher gegenüber konventionellen Aluminiumlegierungen eine überaus hohe Festigkeit
und Steifigkeit besitzt.
[0041] Alternativ zu der Verwendung des pulvermetallurgischem Al-Si-Werkstoff (PEAK S250)
kann der Ventilkopf zumindest teilweise aus einer Titanlegierung (Ti6Al4V) gebildet
werden. Als geeignetes Verfahren zu dessen Herstellung wird auch hierfür das zuvor
erläuterte Schmelzschleudern vorgeschlagen.
[0042] Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Wirkungen der Erfindung sind im Folgenden anhand
von unterschiedlichen, in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Einspritzventils in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- das Einspritzventil aus Fig. 1 mit Blick auf dessen endseitigen Ventilkopf sowie
- Fig. 3
- ein Diagramm mit der Aufzeichnung des Gewichts an Ruß in Bezug auf dessen unterschiedliche
Oxidationstemperaturen an einem unbeschichteten und an einem erfindungsgemäß beschichteten
Ventilkopf eines Einspritzventils aus den Fig. 1 und 2.
[0043] Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Einspritzventils
1 zu entnehmen. Besagtes Einspritzventil 1 ist für die Verwendung in einer nicht näher
dargestellten Brennkraftmaschine vorgesehen. Bei der Brennkraftmaschine kann es sich
insbesondere um eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs handeln.
[0044] Weiterhin ist ein Abschnitt einer Wandung 2 eines Zylinderkopfes 3 der nicht weiter
gezeigten Brennkraftmaschine angedeutet, durch welche hindurch das Einspritzventil
1 angeordnet ist. Hierbei ragt ein Teilbereich des Einspritzventils 1 in einen Brennraum
4 der Brennkraftmaschine.
[0045] Das Einspritzventil 1 umfasst im Wesentlichen einen Ventilkörper 5. Der dem Brennraum
4 zugewandte, insbesondere zumindest teilweise in diesem angeordnete Abschnitt des
Ventilkörpers 5 weist einen Ventilkopf 6 auf. Der Ventilkopf 6 ist zumindest teilweise
aus einem pulvermetallurgischem Al-Si-Werkstoff (PEAK S250) oder aus einer Titanlegierung
(Ti
6Al
4V) gebildet. Die in eine Längsrichtung a des Einspritzventils 1 verlaufenden punktierten
Linien dienen der Verdeutlichung eines Kanals 7 innerhalb des Einspritzventils 1.
Durch diesen Kanal 7 hindurch ist ein nicht näher gezeigter Kraftstoff über das Einspritzventil
1 in den Brennraum 4 hinein einspritzbar.
[0046] Vorliegend ist zumindest eine Stirnseite 8 des Ventilkopfes 6 angedeutet mit einer
ersten Oxid-Schicht 9 und einer auf der ersten Oxid-Schicht 9 angeordneten zweiten
Oxid-Schicht 10 versehen. Vorliegend ist die erste Oxid-Schicht 9 aus Titanoxid (TiO
2) und/oder Aluminiumoxid (Al
2O
3) gebildet. Demgegenüber besteht die zweite Oxid-Schicht aus Ceroxid (CeO
2). Alternativ hierzu kann die zweite Oxid-Schicht auch aus Praseodymoxid (PrO
2) oder Zirconiumoxid (ZrO
2) bestehen. In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann sich die als Washcoat
aufgebrachte zweite Oxid-Schicht auch aus Ceroxid (CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) oder aus Ceroxid (CeO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) zusammensetzen. Überdies ist auch eine Zusammensetzung der zweiten Oxid-Schicht
aus Praseodymoxid (PrO
2) und Zirconiumoxid (ZrO
2) denkbar.
[0047] Weiterhin sind die erste Oxid-Schicht 9 und/oder die zweite Oxid-Schicht 10 in nicht
näher gezeigter Weise mit Kupferoxid (CuO) imprägniert. Eine weitere Imprägnierung
der ersten Oxid-Schicht 9 und/oder der zweite Oxid-Schicht 10 ist ferner über wenigstens
ein oder mehrere ebenfalls nicht näher dargestellte Elemente aus der Gruppe der Platinmetalle
gegeben. Besagte Gruppe besteht aus Ruthenium (Ru), Osmium (Os), Rhodium (Rh), Iridium
(Ir), Palladium (Pd) und Platin (Pt).
[0048] Fig. 2 zeigt das Einspritzventil 1 aus Fig. 1 mit Blick auf die Stirnseite 8 des
Ventilkopfes 6. Um den vorliegenden Blick in Längsrichtung a des Einspritzventils
1 möglichst übersichtlich zu gestalten, wurden etwaige Andeutungen der Wandung 2 des
Zylinderkopfes 3 sowie der außerhalb des Brennraums 4 gelegene und in Fig. 1 dargestellte
Endbereich des Einspritzventils 1 weggelassen.
[0049] Wie zu erkennen, weist der Ventilkopf 6 mehrere in dieser Ansicht von außen sichtbare
Austrittsöffnungen 11 auf, aus welchen heraus in nicht näher dargestellter Weise der
Kraftstoff in den Brennraum 4 eintreten kann. Die Austrittsöffnungen 11 sind mit einer
Anzahl von sechs in radial gleichem Abstand zu der zentralen Längsachse a des Einspritzventils
1 um diese herum verteilt. Dabei weisen sie einen gleichbleibenden Abstand unter sich
auf, so dass sie jeweils um einen gleichen Winkel b zueinander versetzt angeordnet
sind.
[0050] Fig. 3 ist ein Diagramm mit Messergebnissen eines Versuchs gezeigt. Innerhalb des
Diagramms sind zwei Kurven c, d zu erkennen. Aus den beiden Kurven c, d geht ein Gewicht
e von auf dem Ventilkopf 6 abgesetztem Ruß hervor, bezogen auf dessen anfängliches
Ausgangsgewicht. Besagter Ruß wird über die Zeit oxidiert, so dass dessen Gewicht
e abnimmt. Die Kurven c, d sind über eine Temperatur f in °C aufgetragen. Während
eine mit durchgezogener Linie gezeigte erste Kurve c die Messergebnisse an einem normalen
unbeschichteten Ventilkopf 6 zeigt, sind der verbleibenden, mit unterbrochener Linie
gezeigten Kurve d die Messergebnisse an einem erfindungsgemäß beschichteten sowie
imprägnierten Ventilkopf 6 dargestellt.
[0051] Das vorliegende Diagramm dient der Darstellung der verbesserten Verbrennung von Ruß
an dem mit einer katalytischen zweiten Oxid-Schicht 10 aus Ceroxid (CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) beschichteten Ventilkopf 6. Hierfür wurde der aus dem Aluminiumwerkstoff AlSi
20Fe
5Ni
2 gebildete Ventilkopf 6 mit der ersten Oxid-Schicht 9 und der zweiten Oxid-Schicht
10 aus Ceroxid (CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) beschichtet sowie mit Kupferoxid (CuO) imprägniert. Bevorzug lagert sich das Kupferoxid
(CuO) nur in der zweiten Oxid-Schicht 10 ab.
[0052] Bei dem in der ersten Kurve c gezeigten Ruß handelt es sich um synthetischen Ruß,
welcher im Vergleich zu Diesel- und Benzin-Ruß stabiler ist und bei höheren Temperaturen
verbrennt. Insofern sind die bei der Verbrennung des Rußes in der ersten Kurve c über
70 °C niedrigeren Temperaturen signifikant für die Verbrennung von Ruß am Ceroxid
(CeO
2) und Praseodymoxid (PrO
2) enthaltenden Katalysator aus Kupferoxid (CuO).
[0053] Die aufgezeigten Messergebnisse in Fig. 3 entstammen Testergebnissen über die Verbrennung
von synthetischem Ruß in einem Labor, welche über ein Thermogravimetrisches Analysegerät
(TGA) gewonnen wurde. Der verwendete Ruß wurde von Hiden, UK aus einem Quarzrohr hergestellt.
Hierfür wurden ca. 40,0 Milligramm an Ruß mit 120,0 Milligramm Siliciumkarbid (SiC)
vermischt. Weiterhin wurde alternativ ein Katalysator hinzugegeben. Anschließend wurde
der so präparierte Ventilkopf in den Korb des Thermogravimetrischen Analysegeräts
(TGA) gegeben. Die Probe aus dem Ventilkopf wurde dabei mit 8% Sauerstoff (O
2) umgeben. Anschließend erfolgte eine Erhitzung der Probe auf 800 °C mit einem Temperaturanstieg
von 10 °C pro Minute. Die entstandenen Reaktionsgase wurden mit einem Massenspektrometer
gemessen.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Einspritzventil
- 2
- Wandung von 3
- 3
- Zylinderkopf
- 4
- Brennraum
- 5
- Ventilkörper von 1
- 6
- Ventilkopf von 1
- 7
- Kanal in 1
- 8
- Stirnseite von 6
- 9
- erste Oxid-Schicht
- 10
- zweite Oxid-Schicht
- 11
- Austrittsöffnung in 6
- a
- Längsrichtung von 1
- b
- Winkel zwischen 11
- c
- erste Kurve in Diagramm
- d
- zweite Kurve in Diagramm
- e
- Gewicht von Ruß im Verhältnis zum Ausgangsgewicht in Diagramm
- f
- Temperatur in Diagramm
1. Einspritzventil für eine Brennkraftmaschine, umfassend einen Ventilkörper (5) mit
einem Ventilkopf (6), welcher dazu ausgebildet ist, um zumindest abschnittsweise in
einem Brennraum (4) der Brennkraftmaschine angeordnet oder diesem zumindest unmittelbar
zugewandt zu sein, wobei der Ventilkopf (6) wenigstens bereichsweise mit einer ersten
Oxid-Schicht (9) beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass
über der ersten Oxid-Schicht (9) eine zweite Oxid-Schicht (10) aus wenigstens einer
oder mehreren Verbindungen der folgenden Gruppe angeordnet ist: Ceroxid (CeO2), Praseodymoxid (PrO2), Zirconiumoxid (ZrO2).
2. Einspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) aus Titanoxid (TiO2) und/oder Aluminiumoxid (Al2O3) gebildet ist.
3. Einspritzventil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) und/oder die zweite Oxid-Schicht (10) mit Kupferoxid (CuO)
imprägniert sind/ist.
4. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) und/oder die zweite Oxid-Schicht (10) mit wenigstens einem
oder mehreren Elementen aus der folgenden Gruppe von Platinmetallen imprägniert sind/ist:
Ruthenium (Ru), Osmium (Os), Rhodium (Rh),Iridium (Ir), Palladium (Pd),Platin (Pt).
5. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilkopf (6) zumindest teilweise aus einem pulvermetallurgischem Al-Si-Werkstoff
(PEAK S250) oder aus einer Titanlegierung (Ti6Al4V) gebildet ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Einspritzventils (1) für eine Brennkraftmaschine insbesondere
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen Ventilkörper (5) mit einem
Ventilkopf (6), welcher dazu ausgebildet ist, um zumindest abschnittsweise in einem
Brennraum (4) der Brennkraftmaschine angeordnet oder diesem zumindest unmittelbar
zugewandt zu sein, wobei der Ventilkopf (6) wenigstens bereichsweise mit einer ersten
Oxid-Schicht (9) beschichtet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
über der ersten Oxid-Schicht (9) eine zweite Oxid-Schicht (10) aus wenigstens einer
oder mehreren Verbindungen der folgenden Gruppe als Washcoat aufgebracht wird:
Ceroxid (CeO2), Praseodymoxid (PrO2), Zirconiumoxid (ZrO2).
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) aus Titanoxid (TiO2) und/oder Aluminiumoxid (Al2O3) gebildet ist, wobei die erste Oxid-Schicht (9) mittels einer Micro Arc Oxidation
(MAO) oder einer Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) und/oder die zweite Oxid-Schicht (10) mit Kupferoxid (CuO)
imprägniert werden/wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Oxid-Schicht (9) und/oder die zweite Oxid-Schicht (10) mit wenigstens einem
Element aus der folgenden Gruppe von Platinmetallen imprägniert werden/wird:
Ruthenium (Ru), Osmium (Os), Rhodium (Rh), Iridium (Ir), Palladium (Pd), Platin (Pt).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilkopf (6) zumindest teilweise aus einem pulvermetallurgischem Al-Si-Werkstoff
(PEAK S250) oder aus einer Titanlegierung (Ti6Al4V) durch Schmelzschleudern gebildet
wird.