[0001] Die Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere eine Turbomolekularpumpe oder
eine Seitenkanalpumpe, mit einem Arbeitsraum, einem Lagerraum, einer zwischen dem
Arbeitsraum und dem Lagerraum angeordneten Trennwand und einer sich durch die Trennwand
hindurch erstreckenden Rotorwelle.
[0002] Vakuumpumpen werden in unterschiedlichen technischen Prozessen eingesetzt, um ein
für den jeweiligen Prozess notwendiges Vakuum zu schaffen. Eine Vakuumpumpe umfasst
typischerweise einen Arbeitsraum, einen Lagerraum, eine zwischen dem Arbeitsraum und
dem Lagerraum angeordnete Trennwand und eine Rotorwelle. In dem Arbeitsraum ist eine
Pumpstruktur der Vakuumpumpe angeordnet, die das in dem Arbeitsraum vorhandene Prozessgas
von dem Einlass zu dem Auslass der Vakuumpumpe fördert und dadurch pumpt. In dem Lagerraum
sind z.B. ein Lager zur Lagerung der Rotorwelle und ggf. ein Antrieb für die Rotorwelle
angeordnet. Die Rotorwelle erstreckt sich unter Ausbildung eines Spaltes durch die
Trennwand hindurch. Dabei erstreckt sich ein Abschnitt der Rotorwelle, welcher den
rotorseitigen Teil der Pumpstruktur trägt, in den Arbeitsraum hinein und ein anderer
Abschnitt der Rotorwelle, welcher z.B. mit dem Lager verbunden ist, erstreckt sich
in den Lagerraum hinein.
[0003] Ein Problem bei bekannten Vakuumpumpen stellen korrosive und andere schädliche Gase
dar, die in dem geförderten Prozessgas enthalten sind und durch den zwischen der Rotorwelle
und der Trennwand ausgebildeten Spalt von dem Arbeitsraum in den Lagerraum gelangen.
Diese Gase greifen die in dem Lagerraum vorhandenen Lager, Betriebsmittel und weiteren
Komponenten an, was zu einer Schädigung und zu einem vorzeitigen Ausfall der Pumpe
führen kann.
[0004] Um den Lagerraum von dem Arbeitsraum abzusperren, d.h. um einen unerwünschten Gasaustausch
zwischen dem Arbeitsraum und dem Lagerraum zu verhindern, kann zwischen der Rotorwelle
und der Trennwand eine Labyrinthdichtung vorgesehen sein. Die Labyrinthdichtung kann
eine Vielzahl von in radialer Richtung aufeinander folgenden axialen Einstichen einer
Rotorscheibe umfassen, die mit entsprechenden Vorsprüngen der umgebenden Trennwand
kämmen, so dass ein langer und schmaler Spalt zwischen der Rotorwelle und der Trennwand
gebildet wird, welcher eine Abdichtung bewirkt. Prinzipiell kann die Labyrinthdichtung
auch eine Vielzahl von in axialer Richtung aufeinander folgenden radialen Einstichen
der Rotorwelle umfassen, die mit der Trennwand einen langen und schmalen Dichtspalt
bilden.
[0005] Ein Nachteil einer Vakuumpumpe mit einer solchen Labyrinthdichtung ist, dass für
eine hohe Dichtwirkung sehr enge Spalte erforderlich sind, welche aufgrund der bei
dem Betrieb der Vakuumpumpe auftretenden thermischen Ausdehnungen und der Ausdehnungen
aufgrund der bei hohen Drehzahlen auftretenden Fliehkräfte nur schwer erreichbar sind.
Außerdem ist die Bereitstellung einer Vakuumpumpe mit einer solchen Labyrinthdichtung
mit einem hohen zusätzlichen Herstellungsaufwand verbunden. Die Einstiche in der Rotorscheibe
können darüber hinaus zu dem Auftreten von ungünstigen mechanischen Spannungen in
dem Rotor während des Pumpbetriebs führen, die die Lebensdauer und die Betriebssicherheit
der Vakuumpumpe beeinträchtigen. Die Labyrinthdichtung führt außerdem zu einer erheblichen
Erhöhung der axialen Bauhöhe und des Leistungsbedarfs der Vakuumpumpe aufgrund der
in den engen Spalten auftretenden Gasreibung.
[0006] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vakuumpumpe anzugeben, welche die vorstehend
beschriebenen Nachteile überwindet, das heißt eine Vakuumpumpe, bei der ein schädlicher
Gasaustausch zwischen dem Arbeitsraum und dem Lagerraum vermieden wird und die gleichzeitig
mit geringem Aufwand herstellbar und auf kleinem Bauraum realisierbar ist und die
einen geringen Leistungsbedarf und eine hohe Lebensdauer aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die Vakuumpumpe, welche vorzugsweise eine Turbomolekularpumpe oder eine Seitenkanalpumpe
ist, umfasst einen Arbeitsraum, einen Lagerraum, eine zwischen dem Arbeitsraum und
dem Lagerraum angeordnete Trennwand und wenigstens eine sich durch die Trennwand hindurch
erstreckende Rotorwelle, die mit der Trennwand einen Spalt bildet. Die Vakuumpumpe
umfasst außerdem eine Sperreinrichtung zur Absperrung zwischen dem Arbeitsraum und
dem Lagerraum. Die Sperreinrichtung ist durch eine Siegbahnpumpstufe gebildet, die
zum Bereitstellen einer durch den Spalt hindurch gehenden Pumpwirkung zwischen dem
Arbeitsraum und dem Lagerraum ausgebildet ist.
[0009] Es wurde erkannt, dass durch eine solche Siegbahnpumpstufe eine wirksame Absperrung
zwischen dem Arbeitsraum und dem Pumpenraum erreicht wird, ohne dass der Herstellungsaufwand,
die axiale Bauhöhe oder der Leistungsbedarf der Vakuumpumpe erhöht wird oder die Stabilität
und die Lebensdauer der Vakuumpumpe verringert werden.
[0010] Die Siegbahnpumpstufe schafft eine wirksame Absperrung zwischen dem Arbeitsraum und
dem Lagerraum, da durch die Pumpwirkung der Siegbahnpumpstufe eine entgegen der Pumprichtung
der Siegbahnpumpstufe gerichtete Gasströmung durch den Spalt hindurch wirksam verhindert
wird. Auf den Einsatz eines Sperrgases kann dabei gegebenenfalls verzichtet werden.
Der Einsatz eines Sperrgases ist prinzipiell aber auch denkbar. Der Betrieb der Siegbahnpumpstufe
führt außerdem nicht zu einer erheblichen Erhöhung des Leistungsbedarfs der Vakuumpumpe.
[0011] Die Bereitstellung der Siegbahnpumpstufe ist mit einfachen Mitteln möglich. Beispielsweise
kann die Siegbahnpumpstufe aus einem in radialer Richtung orientierten scheibenförmigen
Statororgan und einem in radialer Richtung orientierten scheibenförmigen Rotororgan
bestehen, die einander gegenüberliegende pumpaktive Oberflächen bilden, wobei eine
der pumpaktiven Oberflächen glatt bzw. eben und die andere strukturiert ausgebildet
ist. Solche Stator- und Rotororgane sind einfach herstellbar und eine aufwändige Bearbeitung
der Rotorscheibe und des gegenüberliegend angeordneten Statorpartners zur Herstellung
einer Vielzahl von axialen Einstichen und eine damit einhergehende Schwächung der
Rotorscheibe kann vermieden werden.
[0012] Aufgrund der radialen Ausrichtung der Siegbahnpumpstufe wird die axiale Bauhöhe durch
die Siegbahnpumpstufe allenfalls geringfügig erhöht. Die Siegbahnpumpstufe kann einen
axialen Dichtspalt aufweisen, wobei trotz der thermischen Ausdehnungen der Vakuumpumpe
mit geringem Aufwand eine geringe Spaltweite des Dichtspalts erreichbar ist.
[0013] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
und in den Figuren beschrieben.
[0014] Bevorzugt ist die Siegbahnpumpstufe dazu ausgebildet, eine Pumpwirkung von dem Lagerraum
über den Spalt in den Arbeitsraum bereitzustellen. Dadurch wird der Lagerraum wirksam
gegenüber dem Arbeitsraum abgesperrt, so dass keine schädlichen Prozessgase aus dem
Arbeitsraum in den Lagerraum gelangen können.
[0015] Die Siegbahnpumpstufe umfasst vorzugsweise ein Statororgan und ein Rotororgan. Das
Statororgan und das Rotororgan bilden vorzugsweise jeweils eine von zwei einander
gegenüberliegenden pumpaktiven Oberflächen der Siegbahnpumpstufe. Das Statororgan
ist vorzugsweise von einem statischen Teil der Vakuumpumpe, zum Beispiel dem Pumpengehäuse
oder der Trennwand, getragen oder dadurch gebildet. Das Rotororgan ist vorzugsweise
von der Rotorwelle getragen und insbesondere drehfest an der Rotorwelle angebracht.
[0016] Bevorzugt ist zumindest eine pumpaktive Oberfläche der Siegbahnpumpstufe durch eine
strukturierte Oberfläche gebildet und/oder ist zumindest eine pumpaktive Oberfläche
durch eine ebene Oberfläche gebildet. Gemäß einer Ausführungsform ist eine pumpaktive
Oberfläche durch eine strukturierte Oberfläche und die andere pumpaktive Oberfläche
durch eine ebene Oberfläche gebildet.
[0017] Bevorzugt weist das Statororgan die strukturierte pumpaktive Oberfläche auf. Das
Rotororgan kann hingegen die ebene pumpaktive Oberfläche aufweisen. Das Rotororgan
ist in diesem Fall mit besonders geringem Aufwand herstellbar, wobei gleichzeitig
eine sich durch eine Strukturierung ergebende nachteilige Schwächung des Rotororgans
vermieden wird. Das Rotororgan ist daher ohne weiteres in der Lage, den bei dem Betrieb
der Vakuumpumpe auftretenden Fliehkraftbelastungen Stand zu halten, ohne dass übermäßige
Spannungen auftreten, die die Betriebssicherheit der Vakuumpumpe verringern. Ferner
wird eine durch das Rotororgan hervorgerufene Unwucht des Rotors durch eine ebene
bzw. glatte Ausgestaltung der pumpaktiven Oberfläche des Rotororgans weitestgehend
vermieden.
[0018] Das Rotororgan bildet vorzugsweise gleichzeitig sowohl die pumpaktive Oberfläche
für die Siegbahnpumpstufe als auch ein rotierendes Organ für eine Pumpstufe zur Förderung
des Prozessgases. Vorzugsweise ist das Rotororgan durch ein rotierendes pumpaktives
Organ der Pumpstufe für das Prozessgas gebildet, welches eine pumpaktive Oberfläche
für das Prozessgas umfasst, oder durch eine Rotornabe der Pumpstufe für das Prozessgas.
Beispielsweise kann das Rotororgan durch eine Rotorscheibe einer Turbomolekularpumpstufe
gebildet sein oder durch eine Rotornabe einer Holweck- oder Kreuzgewindepumpstufe,
welche z.B. einen Holweckzylinder tragen kann.
[0019] Die pumpaktiven Oberflächen der Siegbahnpumpstufe können wenigstens einen Förderkanal
der Siegbahnpumpstufe und einen Dichtspalt zur Abdichtung des Förderkanals begrenzen.
Das Gas wird bei dem Betrieb der Vakuumpumpe durch den Förderkanal angetrieben, wobei
der Dichtspalt so eng ausgebildet ist, dass ein unerwünschtes, entgegen der Pumprichtung
gerichtetes Rückströmen des durch den Förderkanal geförderten Gases weitgehend verhindert
wird.
[0020] Bevorzugt umfasst eine strukturierte pumpaktive Oberfläche der Vakuumpumpe wenigstens
eine Vertiefung, welche den Förderkanal bildet, und wenigstens eine Erhebung, wobei
ein Oberflächenbereich der Erhebung, der der gegenüberliegenden pumpaktiven Oberfläche
zugewandt ist, gemeinsam mit der gegenüberliegenden pumpaktiven Oberfläche den Dichtspalt
begrenzen kann.
[0021] Der Förderkanal kann spiralförmig ausgebildet sein und/oder im Wesentlichen in einer
radialen Ebene verlaufen. Der Förderkanal verbindet vorzugsweise einen Einlass und
einen Auslass der Siegbahnpumpstufe. Einer von Einlass und Auslass kann an einer radialen
Innenseite der Siegbahnpumpstufe angeordnet sein und der jeweils andere von Einlass
und Auslass kann an der radialen Außenseite der Siegbahnpumpstufe angeordnet sein.
[0022] Der Dichtspalt kann durch einen axialen Spalt zwischen den pumpaktiven Oberflächen
der Siegbahnpumpstufe gebildet sein. Die Siegbahnpumpstufe kann prinzipiell ganz ohne
radiale Dichtspalte auskommen. Da die in axialer Richtung auftretenden thermischen
Ausdehnungen der Vakuumpumpe im Vergleich zu den radialen Ausdehnungen gering sind,
kann dabei zuverlässig eine geringe Spaltweite und eine entsprechend gute Sperrwirkung
sichergestellt werden.
[0023] Bevorzugt ist ein den Dichtspalt begrenzender Bereich zumindest einer pumpaktiven
Oberfläche zumindest abschnittsweise durch eine materialentfernende Bearbeitung erzeugt
oder erzeugbar. Durch die materialentfernende Bearbeitung kann mit hoher Zuverlässigkeit
und mit geringem Aufwand eine gewünschte geringe Spaltweite des Dichtspalts und eine
dementsprechend hohe Sperrwirkung der Siegbahnpumpstufe gewährleistet werden. Die
materialentfernende Bearbeitung kann insbesondere ein spanabhebendes oder zerspanendes
Verfahren wie zum Beispiel ein Drehen oder Schleifen umfassen.
[0024] Beispielsweise kann zur Herstellung des Organs mit der strukturierten pumpaktiven
Oberfläche, vorzugsweise des Statororgans, zuerst ein Rohling mit einer strukturierten
Oberfläche bereitgestellt werden, wobei anschließend diejenigen Bereiche der strukturierten
Oberfläche, die den Dichtspalt begrenzen, durch Überdrehen oder Überschleifen des
Rohlings bearbeitet werden, um das Organ an eine gewünschte Spaltweite anzupassen.
[0025] Bevorzugt ist das Statororgan und/oder das Rotororgan im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet. Die Scheibenebene des Statororgans und/oder des Rotororgans verläuft
dabei vorzugsweise radial zu der Rotationsachse der Rotorwelle. Das Rotororgan ist
vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildet. Dadurch wird die Betriebssicherheit
erhöht, da eine durch das Rotororgan hervorgerufene Unwucht vermieden wird.
[0026] Das Statororgan und/oder das Rotororgan kann als Spritzgussteil, als Schmiedeteil
oder als Umformteil ausgebildet sein. Insbesondere eignet sich Spritzgießen, Schmieden
oder Umformen zum Herstellen eines Organs, welches eine strukturierte pumpaktive Oberfläche
aufweist, z.B. eines Statororgans mit einer strukturierten pumpaktiven Oberfläche.
Bei dem Spritzgießen, Schmiede oder Umformen kann bereits eine Strukturierung für
die strukturierte pumpaktive Oberfläche hergestellt werden. Die bei dem Spritzgießen,
Schmieden oder Umformen hergestellte Strukturierung kann endgültig sein oder kann
nachbearbeitet werden, insbesondere durch das vorstehend beschriebene materialentfernende
Verfahren.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform besteht das Statororgan und/oder das Rotororgan zumindest
teilweise oder vollständig aus einem Metall wie z.B. Aluminium. Gemäß einer weiteren
Ausführungsform besteht das Statororgan und/oder das Rotororgan zumindest teilweise
oder vollständig aus einem Kunststoff. Das Statororgan und/oder das Rotororgan kann
zumindest teilweise oder vollständig aus einem faserverstärkten Kunststoff wie z.B.
einem glasfaserverstärkten oder kohlefaserverstärkten Kunststoff bestehen. Diese Materialien
gewährleisten eine kostengünstige Herstellbarkeit des Statororgans bzw. Rotororgans,
welches eine für einen hohen Wirkungsgrad der Siegbahnpumpstufe gewünschte geometrische
Präzision aufweist. Gleichzeitig sind die genannten Materialien in der Lage, den bei
dem Betrieb der Vakuumpumpe auftretenden mechanischen und thermischen Belastungen
standzuhalten.
[0028] Das Statororgan kann als separates Teil ausgebildet sein, welches von einer statischen
Komponente der Vakuumpumpe getragen ist. Das Statororgan kann z.B. von einem Pumpengehäuse
der Vakuumpumpe oder von der Trennwand getragen sein. Das Statororgan kann mit der
statischen Komponente der Vakuumpumpe verklebt sein. Das Statororgan ist bei dieser
Ausgestaltung separat herstellbar, wodurch der für die Bereitstellung der Vakuumpumpe
erforderliche Aufwand reduziert wird.
[0029] Der Arbeitsraum und der Lagerraum sind vorzugsweise direkt zueinander benachbart
und durch die Trennwand unmittelbar voneinander getrennt. In dem Lagerraum ist vorzugsweise
ein Drehlager zur drehbaren Abstützung der Rotorwelle angeordnet, zum Beispiel ein
Wälzlager, welches vorzugsweise als geschmiertes Wälzlager ausgebildet ist. Alternativ
oder zusätzlich kann in dem Lagerraum ein Antrieb zum drehenden Antreiben der Rotorwelle
angeordnet sein.
[0030] Das in dem Lagerraum vorgesehene Drehlager ist vorzugsweise in der Nähe der Sperreinrichtung
angeordnet. Dadurch kann der Einfluss der bei dem Betrieb der Vakuumpumpe auftretenden
mechanischen und thermischen Belastungen auf die Positionsgenauigkeit der Rotorwelle
im Bereich der Siegbahnpumpstufe begrenzt werden, so dass eine Siegbahnpumpstufe mit
einem Dichtspalt mit einer besonders geringen Spaltweite realisierbar ist.
[0031] Bei der Vakuumpumpe handelt es sich vorzugsweise um eine schnell drehende Vakuumpumpe,
beispielsweise um eine Turbomolekularpumpe oder eine Seitenkanalpumpe. In dem Arbeitsraum
der Vakuumpumpe kann die Pumpstruktur der Vakuumpumpe angeordnet sein, mit der das
durch die Vakuumpumpe zu pumpende Prozessgas von einem Pumpeneinlass zu einem Pumpenauslass
der Vakuumpumpe förderbar ist. Der rotierende Teil dieser Pumpstruktur ist vorzugsweise
von der Rotorwelle getragen.
[0032] Die Pumpstruktur umfasst bei einer Turbomolekularpumpe vorzugsweise eine oder mehrere
Statorscheiben und zwischen den Statorscheiben angeordnete Rotorscheiben, welche gemeinsam
ein turbomolekulares Pumpprinzip verwirklichen. Bei einer Seitenkanalpumpe kann die
Pumpstruktur mindestens einen rotorseitigen Kranz von Schaufeln umfassen, die in einem
statorseitigen Seitenkanal angeordnet sind, der gegenüber der in Rotationsrichtung
betrachteten Umrissform der Schaufeln erweitert ist, so dass ein Seitenkanalpumpprinzip
verwirklicht wird.
[0033] Dem Lagerraum kann, insbesondere über einen Sperrgaseinlass, welcher den Lagerraum
gasleitend mit dem Pumpenäußeren verbindet, ein Sperrgas zuführbar sein, welches durch
die Siegbahnpumpstufe von dem Lagerraum in den Arbeitsraum förderbar ist. Dadurch
wird die durch die Siegbahnpumpstufe bereitgestellte Sperrwirkung optimiert.
[0034] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Vakuumpumpe,
insbesondere einer Turbomolekularpumpe oder einer Seitenkanalpumpe, bei dem ein Arbeitsraum,
ein Lagerraum, eine zwischen dem Arbeitsraum und dem Lagerraum angeordnete Trennwand
und wenigstens eine sich durch die Trennwand hindurch erstreckende Rotorwelle, die
mit der Trennwand einen Spalt bildet, bereitgestellt werden. Ferner wird eine Sperreinrichtung
zur Absperrung zwischen dem Arbeitsraum und dem Lagerraum bereitgestellt. Als Sperreinrichtung
wird dabei eine Siegbahnpumpstufe vorgesehen, die zum Bereitstellen einer durch den
Spalt hindurch gehenden Pumpwirkung zwischen dem Arbeitsraum und dem Lagerraum ausgebildet
ist. Das Verfahren eignet sich zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Vakuumpumpe
gemäß der vorliegenden Beschreibung. Die in der vorliegenden Beschreibung in Bezug
auf die Vakuumpumpe sowie deren Herstellung beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen
und Vorteile stellen entsprechende Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des
Verfahrens dar.
[0035] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform werden ein Statororgan und ein Rotororgan
mit jeweils einer pumpaktiven Oberfläche erzeugt. Die pumpaktiven Oberflächen begrenzen
vorzugsweise wenigstens einen Förderkanal der Siegbahnpumpstufe und einen Dichtspalt
zur Abdichtung des Förderkanals. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform wird ein
den Dichtspalt begrenzender Bereich zumindest einer pumpaktiven Oberfläche zumindest
abschnittsweise durch eine materialentfernende Bearbeitung erzeugt. Dadurch kann der
Dichtspalt besonders präzise angepasst werden und eine besonders geringe Spaltweite
des Dichtspalts gewährleistet werden, welche eine hohe Effizienz der Siegbahnpumpstufe
sicherstellt.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform wird ein Statororgan für die Siegbahnpumpstufe als separates
Teil bereitgestellt und an einer statischen Komponente der Vakuumpumpe angebracht.
Das Statororgan kann z.B. an einem Pumpengehäuse der Vakuumpumpe oder an der Trennwand
angebracht werden. Das Anbringen kann ein Verkleben des Statororgans mit der statischen
Komponente umfassen.
[0037] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 4
- jeweils eine Vakuumpumpe gemäß einer Ausführungsform der Erfindung im Querschnitt.
[0038] Die in Fig. 1 gezeigte Vakuumpumpe ist als Turbomolekularpumpe ausgebildet und umfasst
einen Arbeitsraum 12 und einen Lagerraum 14, die durch ein Pumpengehäuse 48 der Vakuumpumpe
begrenzt sind, eine den Arbeitsraum 12 und den Lagerraum 14 voneinander trennende
Trennwand 16, sowie eine Rotorwelle 18, welche sich unter Ausbildung eines radialen
Spalts 20 durch die Trennwand 16 hindurch in den Arbeitsraum 12 und in den Lagerraum
14 erstreckt.
[0039] In dem Arbeitsraum 12 ist die turbomolekulare Pumpstruktur untergebracht. Diese Pumpstruktur
umfasst mehrere an der Rotorwelle 18 befestigte turbomolekulare Rotorscheiben 42 und
zwischen den Rotorscheiben 42 angeordnete und in dem Gehäuse 48 festgelegte turbomolekulare
Statorscheiben 44. Die Pumpstruktur stellt eine Pumpwirkung für ein Prozessgas bereit,
das an einem Pumpeneinlass 38 ansteht, welcher durch einen Einlassflansch 58 des Gehäuses
48 begrenzt ist. Diese Pumpwirkung dient dazu, das Prozessgas von dem Pumpeneinlass
38 zu dem Pumpenauslass 40 zu fördern.
[0040] In dem Lagerraum 14 ist ein Wälzlager 46 angeordnet, welches die Rotorwelle 18 um
die Rotationsachse 19 drehbar unterstützt. In dem Lagerraum 14 könnte prinzipiell
auch ein Magnetlager bzw. eine Magnetlagerkartusche zur drehbaren Unterstützung der
Rotorwelle 18 vorgesehen sein. Ferner kann in dem Lagerraum 14 ein in Fig. 1 nicht
dargestellter Antrieb für die Rotorwelle 18 vorgesehen sein.
[0041] Die Vakuumpumpe umfasst eine Siegbahnpumpstufe 22 mit einem von der Trennwand 16
getragenen Statororgan 24 und einem von der Rotorwelle 18 getragenen Rotororgan 26.
Das Statororgan 24 und das Rotororgan 26 sind jeweils im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet und radial zu der Rotationsachsenrichtung der Rotorwelle 18 orientiert.
[0042] Das Statororgan 24 und das Rotororgan 26 weisen jeweils eine von zwei einander gegenüberliegenden
pumpaktiven Oberflächen 28, 30 auf, welche die pumpaktive Struktur der Siegbahnpumpstufe
22 bilden. Während die pumpaktive Oberfläche 30 des Rotororgans durch eine ebene Oberfläche
gebildet ist, die senkrecht zur Rotationsachse 19 der Rotorwelle 18 orientiert ist,
ist die pumpaktive Oberfläche 28 des Statororgans 24 strukturiert ausgebildet.
[0043] Die pumpaktive Oberfläche 28 des Statororgans 24 umfasst eine Vertiefung, welche
einen Förderkanal 34 der Siegbahnpumpstufe 22 bildet, welcher in radialer Richtung
spiralförmig von innen nach außen verläuft, und eine die Vertiefung bzw. den Förderkanal
34 begrenzende Erhebung 36. Der Oberflächenbereich der Erhebung 36, welcher zu der
pumpaktiven Oberfläche 30 des Rotororgans 26 hin weist, bildet mit der pumpaktiven
Oberfläche 30 einen axialen Dichtspalt 32, welcher den Förderkanal 34 abdichtet.
[0044] Im Betrieb der Vakuumpumpe wird das in dem Förderkanal 34 vorhandene Gas durch die
pumpaktive Struktur in Rotationsrichtung der Rotorwelle 18 angetrieben und dadurch
entlang der Spirallinienform des Förderkanals 34 von dem dem Spalt 20 zugewandten
Einlass 50 der Siegbahnpumpstufe 22 in radialer Richtung nach außen zu dem dem Arbeitsraum
12 zugewandten Auslass 52 der Siegbahnpumpstufe 22 gefördert. Dadurch wird eine durch
den Spalt 20 hindurch von dem Lagerraum 14 in den Arbeitsraum 12 gerichtete Pumpwirkung
bereitgestellt, die in Fig. 1 durch Pfeile 54 veranschaulicht ist und den Lagerraum
14 von dem Arbeitsraum 12 absperrt.
[0045] Die in Fig. 2 bis 4 gezeigten Vakuumpumpen entsprechen abgesehen von den nachstehend
beschriebenen Besonderheiten im Wesentlichen der in Fig. 1 gezeigten Vakuumpumpe,
wobei gleiche Bezugszeichen in Fig. 1 bis 4 jeweils gleiche bzw. einander entsprechende
Bestandteile bezeichnen.
[0046] Bei der in Fig. 2 gezeigten Vakuumpumpe sind das Rotororgan 26 der Siegbahnpumpstufe
22 und dessen pumpaktive Oberfläche 28 durch die in Förderrichtung letzte Rotorscheibe
42 gebildet. Der die pumpaktive Oberfläche 28 bildende Abschnitt der Rotorscheibe
42 trägt die sich ausgehend von diesem Abschnitt in radialer Richtung nach außen erstreckenden
Flügel der Rotorscheibe 42. Das Prozessgas wird auf die letzte Rotorscheibe 42 folgend
an dem Lagerraum 14 seitlich vorbei in Rotationsachsenrichtung zu dem Pumpenauslass
40 gefördert.
[0047] In Fig. 2 ist auch der in dem Lagerraum 14 angeordnete Antrieb 60 schematisch dargestellt.
[0048] Die in Fig. 3 gezeigte Vakuumpumpe entspricht im Wesentlichen der in Fig. 2 gezeigten
Vakuumpumpe, wobei anstatt der in Strömungsrichtung letzten turbomolekularen Pumpstufe
der in Fig. 2 gezeigten Pumpe eine Holweckpumpstufe mit einem Holweckrotor 62 und
einem Holweckstator 64 vorgesehen ist, welche das von den turbomolekularen Pumpstufen
geförderte Gas weiter zu dem Pumpenauslass 40 fördert. Das Rotororgan 26 der Siegbahnpumpstufe
22 und dessen pumpaktive Oberfläche 28 sind bei dieser Ausgestaltung durch die mit
der Rotorwelle 18 verbundene Rotornabe der Holweckpumpstufe bzw. eine ebene Oberfläche
derselben gebildet, welche scheibenförmig ausgebildet ist und in radialer Richtung
zu der Rotationsachse 19 orientiert ist.
[0049] Der Holweckrotor 62 umfasst einen von der Rotornabe getragenen Holweckzylinder 66
mit einer im vorliegenden Ausführungsbeispiel glatten radialen Außenfläche, welche
eine pumpaktive Oberfläche der Holweckpumpstufe bildet und einer durch die radiale
Innenfläche des hülsenförmigen Holweckstators 64 gebildeten pumpaktiven Oberfläche
des Holweckstators 64 unter Ausbildung eines engen radialen Holweckspalts 68 gegenüberliegt.
Die pumpaktive Oberfläche des Holweckstators 64 ist strukturiert ausgebildet und bildet
einen oder mehrere Förderkanäle, welche schraubenlinienförmig um die Rotationsachse
19 herum in axialer Richtung verlaufen. Bei dem Betrieb der Vakuumpumpe wird das von
den turbomolekularen Pumpstufen zu dem Einlass der Holweckpumpstufe geförderte Prozessgas
in den Förderkanälen der Holweckpumpstufe vorangetrieben und dadurch zu dem Pumpenauslass
40 gefördert.
[0050] Die in Fig. 4 gezeigte Vakuumpumpe entspricht abgesehen von den nachstehend beschriebenen
Besonderheiten im Wesentlichen der in Fig. 3 gezeigten Vakuumpumpe.
[0051] Die in Fig. 4 gezeigte Vakuumpumpe umfasst eine größere Anzahl von turbomolekularen
Pumpstufen mit jeweils einer Rotorscheibe 42 und einer Statorscheibe 44, wobei die
Statorscheiben 44 durch Abstandsringe 70 in einem vorgegebenen Abstand zueinander
gehalten sind. Ferner umfasst die Vakuumpumpe drei in radialer Richtung aufeinander
folgend ineinander geschachtelte und in Strömungsrichtung mit den turbomolekularen
Pumpstufen und miteinander in Serie geschaltete Holweckpumpstufen, welche jeweils
in der vorstehend in Bezug auf die in Fig. 2 gezeigte Holweckpumpstufe beschriebenen
Weise ausgebildet sind.
[0052] Die Holweckpumpstufen umfassen einen Holweckrotor 62 mit einem äußeren Holweckzylinder
72 und einem inneren Holweckzylinder 74, die jeweils von einer gemeinsamen Rotornabe
getragen sind, welche gleichzeitig das Rotororgan 26 und die pumpaktive Oberfläche
28 der Siegbahnpumpstufe 22 bildet. Ferner umfassen die Holweckpumpstufen einen äußeren
Holweckstator 76 und einen inneren Holweckstator 78, die jeweils hülsenförmig ausgebildet
sind. Die radiale Innenfläche des äußeren Holweckstators 76 bildet mit der radialen
Außenfläche des äußeren Holweckzylinders 72 eine erste Holweckpumpstufe mit einem
Holweckspalt 80, die radiale Innenfläche des äußeren Holweckzylinders 72 bildet mit
der radialen Außenfläche des inneren Holweckstators 78 eine zweite Holweckpumpstufe
mit einem Holweckspalt 82 und die radiale Innenfläche des inneren Holweckstators 78
bildet mit der radialen Außenfläche des inneren Holweckzylinders 74 eine dritte Holweckpumpstufe
mit einem Holweckspalt 84.
[0053] Die in Fig. 4 gezeigte Vakuumpumpe umfasst einen Antrieb 60, welcher als Elektromotor
ausgebildet ist und im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein bürstenloser Gleichstrommotor
ist. Eine elektronische Steuereinheit 86 dient zur Ansteuerung und Bestromung des
Antriebs 60.
[0054] An dem lagerraumseitigen Ende der Rotorwelle 18 ist eine konische Spritzmutter 88
mit einem zu dem Wälzlager 46 hin zunehmenden Außenquerschnitt vorgesehen. Die Spritzmutter
88 steht mit zumindest einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers in gleitendem
Kontakt, welcher mehrere aufeinander gestapelte saugfähige Scheiben 90 umfasst, die
mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 46, z.B. mit einem Schmiermittel für das
Wälzlager 46, getränkt sind. Bei dem Betrieb der Vakuumpumpe wird das Betriebsmittel
von dem Betriebsmittelspeicher durch die kapillare Wirkung über den Abstreifer auf
die rotierende Spritzmutter 88 übertragen und infolge der Zentrifugalkraft in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 88 zu dem Wälzlager 46 gefördert,
wo es seine gewünschte Funktion erfüllt. Das Wälzlager 46 und der Betriebsmittelspeicher
sind durch einen wannenförmigen Einsatz 92 und ein Deckelelement 94 der Vakuumpumpe
eingefasst.
[0055] Auf der Hochvakuumseite, d.h. im Bereich des Pumpeneinlasses 38, ist die Rotorwelle
18 durch ein Magnetlager drehbar gelagert, welches im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Permanentmagnetlager ausgebildet ist. Das Magnetlager umfasst eine rotorseitige
Lagerhälfte 96 und eine statorseitige Lagerhälfte 98, welche jeweils einen Ringstapel
aus mehreren in axialer Richtung aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen
100 bzw. 102 umfassen. Die Magnetringe 100, 102 liegen einander unter Ausbildung eines
engen radialen Lagerspalts 103 gegenüber, wobei die rotorseitigen Magnetringe 100
radial außen und die statorseitigen Magnetringe 102 radial innen angeordnet sind.
Das in dem Lagerspalt 103 vorhandene magnetische Feld bewirkt magnetische Abstoßungskräfte
zwischen den Ringen 100, 102, welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 18 bewirken.
[0056] Die rotorseitigen Magnetringe 100 sind von einem Trägerabschnitt 104 der Rotorwelle
18 getragen, welcher die Magnetringe 100 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen
Magnetringe 102 sind von einem statorseitigen Trägerabschnitt 106 getragen, welcher
sich durch die Magnetringe 102 hindurch erstreckt und an radialen Streben 108 des
Gehäuses 48 aufgehängt ist. Parallel zur Rotationsachse 19 sind die rotorseitigen
Magnetringe 100 in der einen Richtung durch ein mit dem Trägerabschnitt 104 gekoppeltes
Deckelelement 110 und in der anderen Richtung durch einen Schulterabschnitt des Trägerabschnitts
104 festgelegt. Die statorseitigen Magnetringe 102 sind parallel zur Rotationsachse
19 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 106 verbundenen Befestigungsring
112 und ein zwischen dem Befestigungsring 112 und den Magnetringen 102 angeordnetes
Ausgleichselement 114 und in der anderen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt
106 verbundenen Stützring 116 festgelegt.
[0057] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 118 angeordnet, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe ohne Berührung leer läuft und erst bei einer übermäßigen
radialen Auslenkung des Rotors relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt, um einen
radialen Anschlag für die Rotorwelle 18 zu bilden, der eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert. Das Fanglager 118 ist als
ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor und/oder dem Stator
einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 118 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 118 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, so dass das Fanglager 118 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, so dass eine
Kollision der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen
Umständen vermieden wird.
[0058] Die in Fig. 4 gezeigte Vakuumpumpe umfasst einen mit einem Verschlusselement 120
verschlossenen Sperrgaseinlass 122, welcher den Lagerraum 14 mit dem Pumpenäußeren
verbindet und über den dem Lagerraum 14 ein Sperrgas zuführbar ist. Das dem Lagerraum
14 zugeführte Sperrgas wird bei dem Betrieb der Vakuumpumpe über die Siegbahnpumpstufe
22 in den Arbeitsraum 12 gefördert, wodurch der Lagerraum 14 gegenüber dem Arbeitsraum
12 abgesperrt wird.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 12
- Arbeitsraum
- 14
- Lagerraum
- 16
- Trennwand
- 18
- Rotorwelle
- 19
- Rotationsachse
- 20
- Spalt
- 22
- Siegbahnpumpstufe
- 24
- Statororgan
- 26
- Rotororgan
- 28, 30
- pumpaktive Oberfläche
- 32
- Dichtspalt
- 34
- Förderkanal
- 36
- Erhebung
- 38
- Pumpeneinlass
- 40
- Pumpenauslass
- 42
- Rotorscheibe
- 44
- Statorscheibe
- 46
- Wälzlager
- 48
- Gehäuse
- 50
- Einlass
- 52
- Auslass
- 54, 56
- Pfeil
- 58
- Einlassflansch
- 60
- Antrieb
- 62
- Holweckrotor
- 64
- Holweckstator
- 66
- Holweckzylinder
- 68
- Holweckspalt
- 70
- Abstandsring
- 72, 74
- Holweckzylinder
- 76, 78
- Holweckstator
- 80, 82, 84
- Holweckspalt
- 86
- elektronische Steuereinheit
- 88
- Spritzmutter
- 90
- saugfähige Scheibe
- 92
- wannenförmiger Einsatz
- 94
- Deckelelement
- 96, 98
- Magnetlagerhälfte
- 100, 102
- Magnetring
- 103
- Lagerspalt
- 104, 106
- Trägerabschnitt
- 108
- Strebe
- 110
- Deckelelement
- 112
- Befestigungsring
- 114
- Ausgleichselement
- 116
- Stützring
- 118
- Fanglager
- 120
- Verschlusselement
- 122
- Sperrgaseinlass
1. Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularpumpe oder Seitenkanalpumpe, mit einem Arbeitsraum(12),
einem Lagerraum (14), einer zwischen dem Arbeitsraum (12) und dem Lagerraum (14) angeordneten
Trennwand (16) und wenigstens einer sich durch die Trennwand (16) hindurch erstreckenden
Rotorwelle (18), die mit der Trennwand (16) einen Spalt (20) bildet, sowie mit einer
Sperreinrichtung zur Absperrung zwischen dem Arbeitsraum (12) und dem Lagerraum (14),
wobei die Sperreinrichtung durch eine Siegbahnpumpstufe (22) gebildet ist, die zum
Bereitstellen einer durch den Spalt (20) hindurch gehenden Pumpwirkung zwischen dem
Arbeitsraum (12) und dem Lagerraum (14) ausgebildet ist.
2. Vakuumpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Siegbahnpumpstufe (22) dazu ausgebildet ist, eine Pumpwirkung von dem Lagerraum
(14) über den Spalt (20) in den Arbeitsraum (12) bereitzustellen.
3. Vakuumpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass dass die Siegbahnpumpstufe (22) ein Statororgan (24) und ein Rotororgan (26) umfasst,
wobei das Statororgan (24) und das Rotororgan (26) jeweils eine von zwei einander
gegenüberliegenden pumpaktiven Oberflächen (28, 30) der Siegbahnpumpstufe (22) bilden.
4. Vakuumpumpe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass dass eine pumpaktive Oberfläche (28) durch eine strukturierte Oberfläche gebildet
ist und die andere pumpaktive Oberfläche (30) durch eine ebene Oberfläche gebildet
ist.
5. Vakuumpumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Statororgan (24) die strukturierte pumpaktive Oberfläche (28) aufweist.
6. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die pumpaktiven Oberflächen (28, 30) wenigstens einen Förderkanal (34) der Siegbahnpumpstufe
(22) und einen Dichtspalt (32) zur Abdichtung des Förderkanals (34) begrenzen.
7. Vakuumpumpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass ein den Dichtspalt (32) begrenzender Bereich zumindest einer pumpaktiven Oberfläche
(28, 30) zumindest abschnittsweise durch eine materialentfernende Bearbeitung erzeugt
oder erzeugbar ist.
8. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Statororgan (24) und/oder das Rotororgan (26) im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet ist.
9. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Statororgan (24) und/oder das Rotororgan (26) als Spritzgussteil, als Schmiedeteil
oder als Umformteil ausgebildet ist.
10. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Statororgan (24) und/oder das Rotororgan (26) zumindest teilweise oder vollständig
aus einem Metall, insbesondere Aluminium, besteht und/oder
dass Statororgan (24) und/oder das Rotororgan (26) zumindest teilweise oder vollständig
aus einem Kunststoff besteht.
11. Vakuumpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Statororgan (24) als separates Teil ausgebildet ist, welches von einer statischen
Komponente (16, 48) der Vakuumpumpe getragen ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Vakuumpumpe, insbesondere einer Turbomolekularpumpe
oder einer Seitenkanalpumpe, bei dem ein Arbeitsraum (12), ein Lagerraum (14), eine
zwischen dem Arbeitsraum (12) und dem Lagerraum (14) angeordnete Trennwand (16) und
wenigstens eine sich durch die Trennwand (16) hindurch erstreckende Rotorwelle (18),
die mit der Trennwand (16) einen Spalt (20) bildet, bereitgestellt werden sowie eine
Sperreinrichtung zur Absperrung zwischen dem Arbeitsraum (12) und dem Lagerraum (14),
wobei als Sperreinrichtung eine Siegbahnpumpstufe (22) vorgesehen wird, die zum Bereitstellen
einer durch den Spalt (20) hindurch gehenden Pumpwirkung zwischen dem Arbeitsraum
(12) und dem Lagerraum (14) ausgebildet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Statororgan (24) und ein Rotororgan (26) mit jeweils einer pumpaktiven Oberfläche
(28, 30) erzeugt werden, wobei die pumpaktiven Oberflächen (28, 30) wenigstens einen
Förderkanal (34) der Siegbahnpumpstufe (22) und einen Dichtspalt (32) zur Abdichtung
des Förderkanals (34) begrenzen und wobei ein den Dichtspalt (32) begrenzender Bereich
zumindest einer pumpaktiven Oberfläche (28, 30) zumindest abschnittsweise durch eine
materialentfernende Bearbeitung erzeugt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass ein als separates Teil ausgebildetes Statororgan (24) für die Siegbahnpumpstufe (22)
an einer statischen Komponente (16, 48) der Vakuumpumpe angebracht wird.