[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scheinwerfer nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Ein solcher Scheinwerfer wird von dem Erfinder als per se bekannt vorausgesetzt
und weist ein wenigstens zwei einander benachbart angeordnete Lichtquellen aufweisendes
Lichtquellenfeld auf, wobei jede der Lichtquellen dazu eingerichtet ist, Licht in
einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung aufweisenden Lichtbündel abzustrahlen. Darüber
hinaus weist der Kraftfahrzeugscheinwerfer ein Sammellinsenfeld auf, das für jede
der wenigstens zwei Lichtquellen genau eine Sammellinse aufweist, die der jeweiligen
Lichtquelle dadurch zugeordnet ist, dass eine Lichteintrittsfläche dieser Sammellinse
in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt, und die Hauptabstrahlrichtung
dieser Lichtquelle schneidet.
[0002] Der per se bekannte Scheinwerfer dient dazu, ein sogenanntes blendungsfreies Fernlicht
zu erzeugen. Darunter versteht man eine Fernlicht-Lichtverteilung, in der Teilbereiche
gezielt abgedunkelt werden können, um eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer zu
vermeiden. Die Abdunklung erfolgt dabei automatisch auf der Basis von Signalen von
Sensoren, die solche Verkehrsteilnehmer im Vorfeld des Fahrzeugs detektieren. Beispiele
solcher Sensoren sind im Bereich sichtbaren Lichts arbeitende Kameras, Infrarotstrahlungssensoren
und Radarsensoren.
[0003] Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein blendungsfreies Fernlicht zu erzeugen. In
letzter Zeit wurden Systeme entwickelt, die eine Fernlicht-Lichtverteilung in mehrere
aneinander angrenzende, streifenförmige Lichtfelder unterteilen. Die einzelnen Lichtfelder
weisen dabei relativ scharfe vertikale Begrenzungen auf. So ist es möglich, einzelne
Felder im Fernlicht abzudunkeln, in denen entgegenkommende oder vorausfahrende Verkehrsteilnehmer
detektiert werden.
[0004] Eine solche Lichtverteilung wird in der Regel in zwei Stufen erzeugt. Zunächst wird
mit Hilfe einer Primäroptik aus dem Licht von mehreren Lichtquellen ein Zwischenbild
erzeugt, dessen Lichtfelder vorzugsweise unmittelbar aneinander angrenzen und sich
dabei nicht überschneiden. Die Lichtquellen sind dabei Halbleiterlichtquellen, insbesondere
Leuchtdioden, deren Lichtstrom jeweils leuchtdioden-individuell steuerbar ist. In
einem zweiten Schritt wird aus diesem Zwischenbild durch eine Sekundäroptik die Fernlichtverteilung
gebildet.
[0005] Meist ist die Sekundäroptik eine abbildende Optik, die auf das Zwischenbild fokussiert.
Die Sekundäroptik kann als Sammellinse, als Parabolspiegel oder als optisches System
von mehreren Linsen und/oder Spiegeln ausgeführt sein. Die Sekundäroptik kann auch
dahin abgewandelt werden, dass der Abbildung des Zwischenbildes eine vertikale und/oder
horizontale Streuung überlagert wird, um eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
[0006] Als Primäroptik werden für diese Systeme vor allem Optikfelder aus Hohlspiegeln und
Lichtleitern vorgeschlagen, deren Querschnitt sich in der Hauptausbreitungsrichtung
des Lichtes erweitert. Ein Beispiel solcher Lichtleiter wird durch konische Lichtleiter
verwirklicht. Es gibt aber auch Systeme, die ohne Primäroptik arbeiten. Hier fokussiert
die Sekundäroptik direkt auf ein Feld aus unmittelbar aneinander grenzenden Lichtaustrittsflächen
von Leuchtdioden-Chips.
[0007] Bei der Verwendung eines Sammellinsenfeldes wird das Zwischenbild bevorzugt auf einer
zusammenhängenden Lichtaustrittsfläche des Sammellinsenfeldes gebildet. Um störende
dunkle Streifen zwischen den einzelnen Lichtfeldern zu vermeiden, ist das Sammellinsenfeld
bevorzugt als stoffschlüssig-einstückig zusammenhängende Kombination der einzelnen
Sammellinsenbereiche verwirklicht.
[0008] Eine solche Kombination ist besonders einfach herstellbar, weil sie die Zahl der
Bestandteile im Vergleich zu einer aus vielen Einzel-Sammellinsen aufgebauten Primäroptik
reduziert. Analog reduziert sich auch der Justageaufwand bei der Herstellung des Scheinwerfers.
Darüber hinaus ist die Kombination besonders robust und kostengünstig. Die relativ
einfache Sammellinsengeometrie lässt sich sogar in Glas verwirklichen.
[0009] Bei der Verwendung einer solchen Kombination in Verbindung mit Leuchtdioden, die
weißes Licht durch eine mit Hilfe einer Phosphorschicht erfolgende Konvertierung von
blauem Licht erzeugen, hat sich das folgende Problem ergeben.
[0010] Beim zum Abdunkeln einzelner Lichtfelder erfolgenden Ausschalten einzelner Leuchtdioden
hat sich keine vollständige Abdunklung dieses Feldes ergeben.
[0011] Da sich in den abgedunkelten Lichtfeldern des blendungsfreien Fernlichts andere Verkehrsteilnehmer
aufhalten, sind hier natürlich nur sehr geringe Lichtstärken zulässig. In der Regel
sollte die Lichtstärke in den abgedunkelten Feldern kleiner als 1/100 der Lichtstärke
in den daran angrenzenden beleuchteten Lichtfeldern sein.
[0012] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Angabe
eines Scheinwerfers der eingangs genannten Art, der eine vollständigere Abdunklung
einzelner Felder auch bei der Verwendung eines stoffschlüssig zusammenhängenden Sammellinsenfeldes
in Verbindung mit der Verwendung von Leuchtdioden erlaubt, die eine Phosphorschicht
zur Lichtfarbenkonvertierung aufweisen.
[0013] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Erfindung unterscheidet
sich von dem eingangs Genannten und als per se bekannt vorausgesetzten Stand der Technik
insbesondere dadurch, dass der Scheinwerfer wenigstens eine Blende aufweist, die auf
der Lichteintrittsflächenseite von zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen
so angeordnet ist, dass sie die Lichteintrittsfläche der einen der zwei Sammellinsen
gegen Licht abschattet, das von der der anderen der zwei Sammellinsen zugeordneten
Lichtquelle ausgeht.
[0014] Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass Streulicht einer eingeschalteten Leuchtdiode
über das Sammellinsenfeld auf die Phosphorschicht ausgeschalteter Leuchtdioden gelangen
kann. Dort dringt dieses Streulicht in die Phosphorschicht ein und regt diese zum
Leuchten an. Als Folge beginnen die ausgeschalteten und damit stromlosen Leuchtdioden
leicht zu glimmen, was eine gewünscht vollständige Abdunklung der zugeordneten Lichtfelder
verhindert.
[0015] Durch die Blende wird verhindert, dass Streulicht einer eingeschalteten Leuchtdiode
unerwünscht in die Sammellinse einer benachbarten, stromlosen Leuchtdiode eindringt.
Damit wird die Ursache für das unerwünschte Mitleuchten stromloser Leuchtdioden effektiv
und mit geringem technischen Aufwand beseitigt. Die Blende bildet zusammen mit dem
Sammellinsenfeld eine baulich einfache Primäroptik für ein blendungsfreies Fernlichtmodul
des Scheinwerfers. Diese einfache Primäroptik ist in der Lage, aus dem Licht von mehreren
Leuchtdioden, deren Lichtaustrittsfläche durch Abstände voneinander getrennt sind,
ein Zwischenbild mit einer der Zahl der Lichtquellen entsprechenden Vielzahl unmittelbar
aneinander angrenzender Lichtfelder zu erzeugen.
[0016] Dabei ist die Erfindung insbesondere dazu in der Lage, einen besonders hohen Hell-Dunkel-Kontrast
zwischen den Feldern von eingeschalteten Leuchtdioden und von ausgeschalteten Leuchtdioden
zu erzielen. Diese Vorteile stellen sich dadurch ein, dass die Blende eine über das
Sammellinsenfeld erfolgende optische Kopplung zwischen verschiedenen Lichtquellen
effektiv verhindert.
[0017] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens eine
Blende eine Lochblende in Form einer Platte ist, die zwischen dem Lichtquellenfeld
und dem Sammellinsenfeld angeordnet ist und die für jedes Paar von einander benachbart
angeordneten Lichtquellen des Lichtquellenfeldes einen Blendensteg aufweist.
[0018] Bevorzugt ist auch, dass die Lochblende eine Zahl von Ausnehmungen aufweist, die
mit der Zahl der Lichtquellen des Lichtquellenfeldes identisch ist, wobei die Ausnehmungen
in der Lochblende gerade so angeordnet sind, dass im montierten Zustand jeweils genau
eine Ausnehmung der Lochblende vor einer Lichtaustrittsfläche genau einer Lichtquelle
des Lichtquellenfeldes liegt und dass die zwischen benachbarten Ausnehmungen liegenden
Blendenstege auf der Lichteintrittsflächenseite von zwei einander direkt benachbart
angeordneten Sammellinsen so angeordnet sind, dass sie die Lichteintrittsfläche der
einen der zwei Sammellinsen gegen Licht der Lichtquelle abschattet, die der anderen
der zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen zugeordnet ist.
[0019] Ferner ist bevorzugt, dass die Blendenstege mittig zwischen je zwei benachbarten
Lichtquellen angeordnet sind.
[0020] Bevorzugt ist auch, dass das Sammellinsenfeld ein einstückig-stoffschlüssig zusammenhängendes
Bauteil ist, das aus transparentem Material besteht und so geformt ist, dass sich
für jede Lichtaustrittsfläche der Leuchtdioden des Lichtquellenfeldes eine Sammellinse
ergibt, die der jeweiligen Lichtquelle dadurch zugeordnet ist, dass eine Lichteintrittsfläche
dieser Sammellinse in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt und
die Hauptlichtabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet.
[0021] Bevorzugt ist auch, dass eine Breite der Blendenstege mindestens der Breite der abzuschirmenden
Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden entspricht.
[0022] Bevorzugt ist auch, dass die Blende wenigstens eine eine Einschnürung aufweisende
Ausnehmung aufweist, wobei die Einschnürung so breit wie die Breite der parallel zu
der Blendenkante liegenden Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode ist, die in der Ausnehmung
angeordnet ist.
[0023] Bevorzugt ist auch, dass die Einschnürung dort liegt, wo sich auch die Leuchtdiode
befindet, die bevorzugt mittig in der Ausnehmung angeordnet ist.
[0024] Bevorzugt ist auch, dass die Blende wenigstens eine Ausnehmung aufweist, die auf
einer einer benachbarten Leuchtdiode zugewandten Seite einseitig eingeschnürt ist
und auf der dieser Seite gegenüberliegenden Seite nicht eingeschnürt ist.
[0025] Bevorzugt ist auch, dass die lichte Weite der Einschnürung der Ausnehmung der Breite
der Leuchtdioden in der Richtung der Reihenanordnung entspricht.
[0026] Bevorzugt ist auch, dass das undurchsichtige Blendenmaterial in das transparente
Linsenmaterial eingebettet ist.
[0027] Bevorzugt ist auch, dass das Blendenmaterial ein metallisches Material ist.
[0028] Bevorzugt ist auch, dass die Blende eine lötbare Oberfläche besitzt.
[0029] Bevorzugt ist auch, dass die Blende eine U-Form aufweist.
[0030] Bevorzugt ist auch, dass die Blende an den vom Boden der U-Form abgewandten Enden
der U-Schenkel Haltemittel aufweist, mit denen sie an der Platine 54 befestigbar ist.
[0031] Weitere Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und
den beigefügten Figuren.
[0032] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0033] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei zeigen, jeweils in schematischer
Form:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers;
- Figur 2
- ein optisches System eines konkreten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Scheinwerfers oder Lichtmoduls des Scheinwerfers;
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines optischen Systems eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
- Figur 4
- die Ersatzlichtquelle;
- Figur 5
- eine Ansicht einer Lichtaustrittsfläche eines Sammellinsenfeldes, das n = 6 Sammellinsen
enthält;
- Figur 6
- einen Querschnitt durch den Gegenstand der Figur 5, der die Entstehung eines unerwünschten
Effektes veranschaulicht;
- Figur 7
- den Gegenstand der Figur 5 mit erfindungsgemäß vorgesehenen Blenden, die eine unerwünschte
Einkopplung von Streulicht einer Lichtquelle in die Sammellinse einer benachbarten
Lichtquelle
- Figur 8
- verhindern; Blendenstege, die auf der Lichteintrittsflächenseite des Sammellichtfeldes
liegen und dort insbesondere zwischen zwei einander direkt benachbart angeordneten
Sammellinsen angeordnet sind;
- Figur 9
- eine Lichtaustrittsfläche eines Sammellinsenfeldes für eine Ausgestaltung, die sich
durch eine bevorzugte Form der Ausnehmungen in der Lochblende auszeichnet;
- Figur 10
- die Wirkung der bevorzugten Ausgestaltung;
- Figur 11
- eine Ansicht der Lichtaustrittsseite eines m = 4 Zeilen und n = 10 Spalten von Sammellinsen
aufweisenden Sammellinsenfeldes
- Figur 12,
- einen Querschnitt des Gegenstands der Figur 11; und
- Figur 13
- den Gegenstand der Figuren 11 und 12 in einer isometrischen Darstellung.
[0034] Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Figuren jeweils gleiche oder
zumindest ihrer Funktion nach gleiche Elemente.
[0035] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers
10. Der Kraftfahrzeugscheinwerfer weist ein Gehäuse 12 mit einer Lichtaustrittsöffnung
auf, die durch eine transparente Abdeckscheibe 14 abgedeckt wird. Bei einer bestimmungsgemäßen
Verwendung des Scheinwerfers ist die Lichtaustrittsöffnung der Fahrtrichtung x zugewandt.
Die y-Richtung liegt parallel zu einer Querachse des Fahrzeugs und die z-Richtung
liegt zu einer Hochachse des Fahrzeugs parallel. Figur 1 zeigt den Scheinwerfer daher
in einer Draufsicht, wobei der Scheinwerfer aufgeschnitten ist und die Schnittebene
horizontal liegt.
[0036] Der dargestellte Scheinwerfer weist ein Lichtquellenfeld 16 auf, dass hier n = 3
Lichtquellen 16.1, 16.2, 16.3 enthält. Die Zahl n der Lichtquellen ist bevorzugt größer
als n = 3. Jede der Lichtquellen ist dazu eingerichtet, Licht in einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung
18 aufweisenden Lichtbündel 20 abzustrahlen. Bei den Lichtquellen handelt es sich
bevorzugt jeweils um Halbleiterlichtquellen, insbesondere Leuchtdioden. Bevorzugt
ist auch, dass die Leuchtdioden eine ebene Lichtaustrittsfläche besitzen. Die abgestrahlten
Lichtbündel besitzen dann näherungsweise eine Lambert'sche Strahlungscharakteristik,
was jeweils durch die Darstellung der Bündel als Kreise repräsentiert wird. Die Länge
der innerhalb eines Kreises liegenden Richtungspfeile gibt dann bekanntlich die in
dieser Richtung herrschende Strahlungsintensität an. Jeder Kreis veranschaulicht insofern
ein einzelnes Lichtbündel.
[0037] Figur 1 zeigt auch ein Sammellinsenfeld 22, das für jede der hier n = 3 Lichtquellen
genau eine Sammellinse 22.1, 22.2, 22.3 aufweist, die der jeweiligen Lichtquelle zugeordnet
ist. Die Zuordnung erfolgt dadurch, dass eine Lichteintrittsfläche dieser Sammellinse
in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt, und die Hauptlichtabstrahlrichtung
dieser Lichtquelle schneidet. Durch diese Definition ergibt sich eine eindeutige Zuordnung.
Die Figur 1 zeigt ein Beispiel einer solchen Zuordnung. Das Sammellinsenfeld 22 weist
eine Lichteintrittsseite 26 und eine Lichtaustrittsseite 28 auf.
[0038] Bei entsprechend breiten Öffnungswinkeln der Lichtbündel könnte es vorkommen, dass
Streulicht einer Lichtquelle auf die Lichteintrittsseite einer dieser Lichtquelle
nicht zugeordneten Sammellinse fällt, dort in diese Sammellinse eingekoppelt wird
und durch in dieser Sammellinse erfolgende interne Totalreflexionen so umgelenkt wird,
dass sie in eine benachbarte Lichteintrittsfläche einfällt. Um dies zu verhindern,
weist der erfindungsgemäße Scheinwerfer und so auch das in der Figur 1 dargestellte
Ausführungsbeispiel wenigstens eine Blende 24 auf, die auf der Lichteintrittsflächenseite
von zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen so angeordnet ist, dass
sie die Lichteintrittsfläche der einen der zwei Sammellinsen gegen Licht einer benachbarten
Lichtquelle abschattet, die der anderen der zwei einander direkt benachbart angeordneten
Sammellinsen zugeordnet ist.
[0039] Die einzelnen Sammellinsen sind bevorzugt durch ihre Form und Anordnung dazu eingerichtet,
den Öffnungswinkel des jeweils auf sie einfallenden Lichtes zu verringern. Dabei ist
besonders bevorzugt, dass die Sammellinsen so geformt und angeordnet sind, dass sich
die auf der Lichtaustrittsseite 28 des Sammellinsenfeldes bei eingeschalteten Lichtquellen
bildenden Lichtfelder berühren, aber nicht überlappen. Die Summe dieser Lichtfelder
stellt eine innere Lichtverteilung dar, die von einer Sekundäroptik 30, die als Sammellinse
oder Reflektor realisiert sein kann, in eine äußere Lichtverteilung überführt wird,
die sich vor dem Scheinwerfer und damit vor dem Kraftfahrzeug einstellt, das diesen
Scheinwerfer aufweist. Die innere Lichtverteilung entspricht dem weiter vorn erwähnten
Zwischenbild.
[0040] Figur 2 zeigt ein optisches System eines konkreten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Scheinwerfers oder Lichtmoduls des Scheinwerfers zusammen mit verschiedenen Ebenen
und einem Messschirm 32, der sich längs einer horizontalen Richtung H und einer vertikalen
Richtung V erstreckt. Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung des Scheinwerfers in
einem Kraftfahrzeug entspricht die Anordnung des Messschirms daher der Anordnung einer
aus der Fahrbahn vor dem Fahrzeug senkrecht aufragenden Wand.
[0041] Beim Gegenstand der Figur 2 sind das Lichtquellenfeld und das Sammellinsenfeld aus
der Figur 1 zusammen mit einer zur Steuerung und zur Versorgung der Leuchtdioden mit
elektrischer Energie dienenden Platine auf einen Kühlkörper 34 montiert. Ferner enthält
diese Baugruppe noch die erfindungsgemäß vorgesehene wenigstens eine Blende, was bei
den Größenverhältnissen der Figur 2 aber nicht erkennbar ist. Die Baugruppe aus Kühlkörper,
Platine, Lichtquellenfeld, Blende und Sammellinsenfeld bildet eine sogenannte Ersatzlichtquelle
36.
[0042] Beim Gegenstand der Figur 2 dient ein Parabel-Reflektor 30.1 als Sekundäroptik 30.
Der spezielle Parabel-Reflektor der Figur 2 weist drei Facetten 38.1, 38.2, 38.3 auf.
Je zwei der Facetten sind durch Abstände voneinander getrennt, die in einer Ebene
liegen, die parallel zu einer horizontal liegenden Ebene 40 liegt. Der Reflektor 30.1
kann insofern auch als horizontal facettierter Reflektor bezeichnet werden.
[0043] Das Sekundäroptiksystem kann beispielsweise einen Parabolspiegel, insbesondere einen
facettierten Parabolspiegel, umfassen, dessen Brennpunkt auf der Lichtaustrittsfläche
des Primäroptikarrays liegt. Der Parabelreflektor ist so facettiert, dass alle Facettenflächen
etwa gleiche Abstände zum gemeinsamen Brennpunkt aufweisen. Alle von der optischen
Achse (Rotationsachse) des Lichtmoduls abgewandten Facettenkanten haben größere Abstände
zu dem gemeinsamen Reflektorbrennpunkt als die Facetteninnenkanten, die auf der Seite
der optischen Achse liegen. Die Facettenkanten verlaufen senkrecht zu der Hell-Dunkel-Grenze
der Lichtverteilung (d.h. vertikale Hell-Dunkel-Grenze beim Streifenfernlicht → horizontale
Facettenkanten). Die Facettenkanten können auch kreisringförmig sein und konzentrisch
um die optische Achse (Rotationsachse) des Reflektors verlaufen.
[0044] Die Ersatzlichtquelle 36 und der Parabel-Reflektor 30.1 sind relativ zueinander so
angeordnet, dass der Parabel-Reflektor auf die Lichtaustrittsfläche des Sammellinsenfeldes
der Komplexlichtquelle 36 fokussiert ist. Brennpunkte 37 des Parabel-Reflektors liegen
also insbesondere nicht in den Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden, sondern in
der Lichtaustrittsfläche 28 des Sammellinsenfeldes, die mit der Lichtaustrittsfläche
der Ersatzlichtquelle 36 zusammenfällt.
[0045] Auf der Lichtaustrittsfläche des Sammellinsenfeldes erzeugt eine eingeschaltete Leuchtdiode
ein einzelnes helles Lichtfeld, wobei die von einander benachbarten Leuchtdioden erzeugten
hellen Lichtfelder aneinander angrenzen, aber keine Überlappung aufweisen. Die Summe
der einzelnen hellen Lichtfelder stellt eine primäre, im Inneren des Scheinwerfers
liegende Lichtverteilung dar, die von der Sekundäroptik, die auch als Projektionsoptik
bezeichnet werden kann und hier durch den Parabel-Reflektor 30.1 verwirklicht ist,
in eine im Vorfeld des Scheinwerfers liegende sekundäre Lichtverteilung überführt
wird.
[0046] In der Figur 2 stellt sich die sekundäre Lichtverteilung auf einem Messschirm dar
und besitzt sechs horizontal nebeneinander, aber einander nicht überlappende Lichtfelder
48, von denen jedes als Bild eines einzelnen Lichtfeldes der primären Lichtverteilung
entsteht, die sich auf der Lichtaustrittsfläche des Sammellinsenfeldes einstellt.
Demzufolge ist bei dem in der Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel die Zahl n
der Lichtquellen und Sammellinsen jeweils gleich 6. Wenn man eine Lichtquelle ausschaltet
und die benachbarten Lichtquellen eingeschaltet sind, entsteht ein abgedunkelter Bereich
in der äußeren Lichtverteilung. Ein Verkehrsteilnehmer, der sich in diesem abgedunkelten
Bereich befindet, wird daher nicht geblendet.
[0047] Eine optische Achse 44 des Lichtmoduls bzw. des optischen Systems liegt hier in der
Schnittlinie einer vertikal angeordneten Meridionalebene 42 und einer horizontal angeordneten
Sagittalebene 40. Die optische Achse 44 steht senkrecht auf dem Schirm 32 und durchstößt
diesen im Punkt (H = 0, V = 0). Die Begriffe horizontal und vertikal beziehen sich
hier, wie auch in der ganzen vorliegenden Anmeldung, immer auf die angegebene bestimmungsgemäße
Verwendung eines Scheinwerfers in einem Kraftfahrzeug auf einer ebenen Fahrbahn. Horizontale
Richtungen liegen parallel zum Horizont; vertikale Richtungen stehen senkrecht zum
Horizont auf der ebenen Fahrbahn.
[0048] Die innerhalb eines Lichtfeldes 48 der sekundären Lichtverteilung 50 liegenden und
im Wesentlichen horizontal verlaufenden Linien 52 sind Linien gleicher Helligkeit
(Isolux-Linien), wobei die Helligkeit von einer maximalen, hier in Höhe des Horizonts
herrschenden Helligkeit nach oben und unten abnimmt. Die sich weit nach oben über
den Horizont erstreckende Ausleuchtung der Lichtfelder 48 zeigt, dass es sich um eine
Fernlicht-Lichtverteilung handelt. Eine Hauptabstrahlrichtung 49 liegt in der Meridionalebene
und weist in das Zentrum (H = 0, V = 0) der Lichtverteilung.
[0049] Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines optischen Systems eines erfindungsgemäßen
Scheinwerfers. Der Gegenstand der Figur 3 unterscheidet sich vom Gegenstand der Figur
2 im Wesentlichen dadurch, dass die Sekundäroptik, die beim Gegenstand der Figur 2
als horizontal facettierter Parabel-Reflektor 30.1 verwirklicht ist, beim Gegenstand
der Figur 3 als Sammellinse 30.2 verwirklicht ist. Im Übrigen gilt die Erläuterung
zur Figur 2 auch für die Figur 3.
[0050] Figur 4 zeigt die Ersatzlichtquelle 36. Dabei zeigt Figur 4a die Ersatzlichtquelle
in einem zusammengefügten Zustand, und Figur 4b zeigt die Ersatzlichtquelle in einem
nicht zusammengefügten Zustand. Das Lichtquellenfeld 16 befindet sich auf der Platine
54. Die wenigstens eine Blende 24 ist bevorzugt eine Lochblende in Form einer Platte,
die zwischen dem Lichtquellenfeld 16 und das Sammellinsenfeld 22 angeordnet wird und
die für jedes Paar von einander benachbart angeordneten Lichtquellen des Lichtquellenfeldes
einen Blendensteg aufweist.
[0051] In der Ausgestaltung, die in der Figur 4 dargestellt ist, weist die Lochblende 24
eine Zahl von Ausnehmungen auf, die mit der Zahl der Lichtquellen des Lichtquellenfeldes
identisch ist. Die Ausnehmungen sind in der Lochblende gerade so angeordnet, dass
im montierten Zustand jeweils genau eine Ausnehmung der Lochblende vor einer Lichtaustrittsfläche
genau einer Lichtquelle des Lichtquellenfeldes liegt.
[0052] Die zwischen benachbarten Ausnehmungen liegenden Stege bilden in diesem Ausführungsbeispiel
jeweils eine Blende, die auf der Lichteintrittsflächenseite von zwei einander direkt
benachbart angeordneten Sammellinsen so angeordnet ist, dass sie die Lichteintrittsfläche
der einen der zwei Sammellinsen gegen Licht der Lichtquelle abschattet, die der anderen
der zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen zugeordnet ist.
[0053] Die Blendenstege sind bevorzugt mittig zwischen je zwei benachbarten Leuchtdioden
angeordnet. Sie besitzen bevorzugt mindestens die gleiche Breite wie die Lichtaustrittsflächen
der Leuchtdioden. Die Blendenstege bestehen aus lichtundurchlässigem Material. Dies
gilt alles für sämtliche Ausführungsbeispiele.
[0054] Das Sammellinsenfeld 22 ist bevorzugt ein einstückig-stoffschlüssig zusammenhängendes
Bauteil, das aus transparentem Material besteht und so geformt ist, dass sich für
jede Lichtaustrittsfläche der Leuchtdioden des Lichtquellenfeldes 16 eine Sammellinse
ergibt, die der jeweiligen Lichtquelle dadurch zugeordnet ist, dass eine Lichteintrittsfläche
dieser Sammellinse in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt und
die Hauptlichtabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet.
[0055] Die Fixierung der Relativpositionen von Lichtquelle, Blendenstegen und Sammellinsen
erfolgt bevorzugt durch Formschlusselemente. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind dies Schrauben 56 und die zur Aufnahme und Durchführung der Schrauben vorgesehenen
Ausnehmungen 58 in außerhalb der Lichtaustrittsfläche liegenden Randbereichen des
Sammellinsenfeldes 22, der Lochblende 24, des Lichtquellenfeldes 16, der Leiterplatte
54 und des Kühlkörpers 34. Die Leiterplatte weist ein Steckerbauteil 60 auf, das dazu
eingerichtet ist, mit einem dazu komplementären Steckerbauteil eines Anschlusskabels
verbunden zu werden.
[0056] Figur 5 zeigt eine Ansicht einer Lichtaustrittsfläche eines Sammellinsenfeldes 22,
das n = 6 Sammellinsen 22.1 bis 22.6 enthält. Darüber hinaus zeigt Figur 5 die in
dieser Ansicht hinter der Sammellinse liegenden Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden
16.1 bis 16.6. Ohne die erfindungsgemäß vorgesehenen Blenden hat sich der folgende
störende Effekt gezeigt. Bei eingeschalteten äußeren Lichtquellen 16.1, 16.6 und ausgeschalteten
inneren Lichtquellen 16.3, 16.4 strahlen auch die beiden innersten als Lichtquellen
dienenden Leuchtdioden eine gewisse Helligkeit ab, so dass sich ihre Lichtfelder nicht
so stark abdunkeln lassen, wie die Lichtfelder der zwischen den innersten, ausgeschalteten
Leuchtdioden und den eingeschalteten äußersten Leuchtdioden liegenden weiteren Leuchtdioden
16.2 und 16.5.
[0057] Es hat sich ferner gezeigt, dass dieses unerwünschte Mitleuchten häufig bei stromlosen
Leuchtdioden eines Lichtquellenfeldes auftritt, die von einer eingeschalteten Leuchtdiode
desselben Lichtquellenfeldes durch eine stromlos geschaltete weitere Leuchtdiode getrennt
angeordnet sind. Es hat sich gezeigt, dass dieses Mitleuchten dadurch verursacht wird,
dass Licht einer eingeschalteten Leuchtdiode durch einen unerwünschten, in dem Sammellinsenfeld
22 erfolgenden Transportvorgang in die Phosphorschicht einer zu einer eingeschalteten
Leuchtdiode (zum Beispiel 16.1) übernächst benachbarten und ausgeschalteten Leuchtdiode
(zum Beispiel 16.3) einfällt und diese Phosphorschicht zum Mitleuchten anregt.
[0058] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch den Gegenstand der Figur 5, der die Entstehung
dieses unerwünschten Effektes veranschaulicht. Aus einem äußeren Randbereich des von
der äußeren Lichtquelle 16.1 abgestrahlten Lichtbündels 61 stammendes Streulicht 62
fällt auf die Lichteintrittsfläche einer Sammellinse 22.2 der benachbarten Leuchtdiode
16.2. Dieses eingekoppelte Streulicht fällt im Folgenden unter so flachen Winkeln
auf die Lichtaustrittsfläche 28.2 dieser Sammellinse 22.2, dass es nicht aus der Lichtaustrittsfläche
dieser Sammellinse ausgekoppelt wird, sondern wieder zu der Lichteintrittsseite 26
des Sammellinsenfeldes umgelenkt wird.
[0059] Dieser Effekt ergibt sich insbesondere durch die plankonvexe Ausgestaltung der einzelnen
Sammellinsen des Sammellinsenfeldes 22. Aufgrund der planen oder zumindest weniger
stark als die Lichtaustrittsseite 28 gewölbten Lichteintrittsseite 26 des Sammellinsenfeldes
wird das Streulicht 62 anschließend über die Lichteintrittsseite 26 des Sammellinsenfeldes
22 ausgekoppelt, die den Lichtquellen 16 zugewandt ist. Im Ergebnis fällt dieses ausgekoppelte
Licht 62 dann auf die Lichtaustrittsfläche der übernächsten Leuchtdiode 16.3, koppelt
dort in die Phosphorschicht dieser Leuchtdiode ein und regt diese Phosphorschicht
zum Mitleuchten an.
[0060] Die durch dieses Mitleuchten von der betroffenen Leuchtdiode ausgehenden Lichtstrahlen
64, die also insbesondere nicht durch einen gesteuerten Stromfluss durch die Leuchtdiode
16.3 erzeugt werden, fallen über die Lichteintrittsfläche der dieser Lichtquelle zugeordneten
Sammellinse 22.3 in das Sammellinsenfeld ein und führen zu der unerwünschten Aufhellung
des zugeordneten Lichtfeldes. In den Figuren 5 und 6 wird dieser unerwünschte, über
eine Sammellinse einer zwischen zwei Leuchtdioden liegenden weiteren Leuchtdiode erfolgende
Lichttransport durch die Pfeile 62 dargestellt.
[0061] Figur 7 zeigt den Gegenstand der Figur 5 mit einer erfindungsgemäß vorgesehenen Blende
24, die eine unerwünschte Einkopplung von Streulicht einer Lichtquelle 16.1 in die
Sammellinse 22.2 einer benachbarten Lichtquelle 16.2 verhindert. Die lichtundurchlässigen
Blendenstege 24.1, 24.2, 24.3, 24.4 und 24.5 der Blende 24, die zwischen den einzelnen
Lichtquellen 16.1, 16.2, 16.3, 16.4, 16.5 und 16.6 liegen, verhindern insbesondere,
dass Streulicht 62 eingeschalteter Leuchtdioden (zum Beispiel 16.1) auf die Phosphorschicht
ausgeschalteter, übernächst benachbarter Leuchtdioden (zum Beispiel 16.3) gelangt.
Die Blendenstege liegen bevorzugt zwischen der Lichteintrittsfläche 26 des Sammellinsenfeldes
und der in Figur 8 dargestellten Lichtaustrittsfläche 17 des Lichtquellenfeldes 16.
[0062] Es ist weiter bevorzugt, dass eine Breite der Blendenstege mindestens der Breite
s der abzuschirmenden Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden besitzen, damit die ausgeschalteten
Leuchtdioden im Schatten der Blendenstege liegen. Mit dieser Breite erstrecken sich
die Blendenstege entlang der parallel zur abschattenden Blendenkante der Einschnürung
liegenden Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode, die in der Ausnehmung angeordnet ist.
[0063] Die Breite s der Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden liegt bei für Kraftfahrzeuge
derzeit verwendeten Leuchtdioden in der Regel zwischen 0,3 mm und 2 mm. Es versteht
sich aber, dass die Erfindung auch bei einem Scheinwerfer mit Leuchtdioden mit von
diesen Maßen abweichender Breite s verwendbar ist.
[0064] Figur 8 zeigt einen Schnitt durch den Gegenstand der Figur 7 und zeigt insbesondere
Blendenstege 24.1, 24.2, 24.3, 24.4 und 24.5, die auf der Lichteintrittsflächenseite
26 des Sammellichtfeldes 22 zwischen den einzelnen Lichtquellen 16.1, 16.2, 16.3,
16.4, 16.5 und 16.6 liegen und dort insbesondere jeweils zwischen zwei einander direkt
benachbart angeordneten Sammellinsen so angeordnet sind, dass sie die Lichteintrittsfläche
der einen der zwei Sammellinsen gegen Licht der Lichtquelle abschatten, die der anderen
der zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen zugeordnet ist. Wie
ein Vergleich der Figuren 5 und 6 auf der einen Seite mit den Figuren 7 und 8 auf
der anderen Seite zeigt, wird der unerwünschte Transport von Streulicht 62 durch die
Blende 24 effektiv verhindert.
[0065] Figur 9 zeigt eine Lichtaustrittsfläche eines Sammellinsenfeldes für eine Ausgestaltung,
die sich durch eine bevorzugte Form der Ausnehmungen 70.1, 70.2, 70.3, 70.4, 70.5
und 70.6 in der Lochblende 24 auszeichnet. Die Ausnehmungen sind jeweils durch einen
zwischen zwei benachbarten Ausnehmungen liegenden Blendensteg voneinander getrennt.
Die bevorzugte Form der Ausnehmung zeichnet sich dadurch aus, dass ihre lichte Weite
in einer Richtung, in der mehrere Leuchtdioden 16. 1, 16.2, 16.3 und so weiter in
einer Reihe nebeneinander liegen, kleiner ist als in sämtlichen anderen Richtungen.
In der Figur 9 ist diese Richtung, in der mehrere Lichtaustrittsflächen nebeneinander
liegen, die sich längs der Schnittlinie X-X erstreckende Richtung.
[0066] Im Ergebnis sind dort die inneren Ausnehmungen 70.2, 70.3, 70.4 und 70.5 der Reihe
in Form einer Acht, also mit einer Einschnürung geformt, so dass man auch von einer
Knochenform der Ausnehmungen sprechen könnte. Die Einschnürung ist dabei etwa so lang
wie die Breite s der parallel zu der abschattenden Blendenkante liegenden Lichtaustrittsfläche
der Leuchtdiode, die in der Ausnehmung angeordnet ist. Mit dieser Länge erstreckt
sich die Einschnürung entlang der parallel zur abschattenden Blendenkante der Einschnürung
liegenden Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode, die in der Ausnehmung angeordnet ist.
Die Einschnürung liegt bevorzugt dort, wo sich auch die Leuchtdiode befindet, die
bevorzugt mittig in der Ausnehmung angeordnet ist.
[0067] Die äußeren Ausnehmungen 70.1, 70.6 sind dort einseitig eingeschnürt, wobei die einseitige
Einschnürung der benachbarten Leuchtdiode zugewandt ist. Diese Einschnürung ist bevorzugt
nur so groß, wie die Breite der Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode, die durch die
Blende abgeschattet werden soll. Mit der Größe der Einschnürung ist dabei die Länge
einer Kante gemeint, längs der die Ausnehmung eingeschnürt ist. Durch diese Ausgestaltung
wird einerseits die unerwünschte Anregung benachbarter oder übernächst benachbarter
Leuchtdioden zum Mitleuchten minimiert. Andererseits wird durch diese Ausgestaltungen
in anderen Richtungen, bevorzugt in alle anderen Richtungen, eine unnötige Abschattung
des Lichtbündels vermieden.
[0068] Die Vermeidung der unnötigen Abschattung ist vorteilhaft, weil sie die Effizienzverluste,
die mit der Verwendung der Blende zwangsläufig einhergehen, verringert. Alternativ
zu der eingeschnürten Form kann die Ausnehmung z.B. auch rechteckig, rund oder elliptisch
ausgeführt sein, ohne dass diese Aufzählung als abschließend verstanden werden soll.
In diesen Fällen wird allerdings nicht nur Streulicht, sondern auch nutzbarer Lichtstrom
abgeschattet, was aus Effizienzgründen unerwünscht ist. In einfacheren Ausgestaltungen
sind die Blendenöffnungen alternativ rechteckig oder quadratisch, wobei die Seiten
gekrümmt sein können. Bevorzugt ist auch, dass unterschiedliche Öffnungen unterschiedliche
Konturen besitzen.
[0069] Figur 10 veranschaulicht die Wirkung der bevorzugten Ausgestaltung. Streulicht 62,
das potentiell in benachbarte Sammellinsen einkoppeln könnte, wird durch die nahe
an der Leuchtdiode liegenden Blendenstege 24.i wirkungsvoll abgeschattet, wobei i
ein Index ist, der in der dargestellten Ausgestaltung von i = 1 bis 5 läuft. Dies
wird in der Figur 10 durch die kurzen Pfeile repräsentiert.
[0070] Licht, das in Richtungen abgestrahlt wird, in denen eine unerwünschte Einkopplung
in benachbarte Sammellinsen nicht zu befürchten ist, wird nicht abgeschattet. Dies
wird in der Figur 10 durch die Bündel 61 repräsentiert. Die Breite b der Einschnürung
der Ausnehmung entspricht bevorzugt der Breite der s der Leuchtdioden in der Richtung
der Reihenanordnung.
[0071] Figur 11 zeigt eine Ansicht der Lichtaustrittsseite 28 eines m = 4 Zeilen und n =
10 Spalten von Sammellinsen aufweisenden Sammellinsenfeldes. Die Werte von n und m
können auch von 4 und 10 abweichen. Diese Werte sind jedoch bevorzugt größer oder
gleich 3. Außerdem kann n auch gleich m sein. Wegen der mehrzeiligen Anordnungen werden
die quadratischen Blendenöffnungen, die die Abmessungen b x b besitzen, in zwei Richtungen
eingeschnürt, so dass besonders kleine lichte Weiten b zu den nächstliegenden Nachbarn
in vertikaler und auch in horizontaler Richtung sichergestellt werden können. Die
Lichtaustrittsflächen der Lichtquellen sind hier quadratisch mit einer kantenlänge
s, wobei s etwas kleiner als b ist. Die Größe B gibt das Rastermaß der Anordnung an,
das zum Beispiel dem Abstand der Mittelpunkte der Lichtaustrittsflächen zweier benachbarter
Lichtquellen entspricht.
[0072] Diese Ausgestaltung, deren Querschnitt in Figur 12 dargestellt ist, zeichnet sich
insbesondere auch dadurch aus, dass das undurchsichtige Blendenmaterial in das transparente
Linsenmaterial eingebettet ist. Dies wird insbesondere in der Figur 12 deutlich, die
zum Beispiel einen in das transparente Material des Sammellinsenfeldes eingebetteten
Blendensteg 24.j zeigt. Diese Art der Einbettung ist losgelöst von diesem speziellen
Ausführungsbeispiel für sämtliche Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
bevorzugt. Der damit verbundene Vorteil besteht in einer mechanischen Stabilisierung
des Sammellinsenfeldes durch das im Vergleich zum Material des Sammellinsenfeldes
festere Material der Blende.
[0073] Ebenfalls für alle Ausführungsbeispiele gilt, dass bevorzugt ein metallisches Material
als Blendenmaterial verwendet wird. Eine solche metallische Lochblende verleiht der
Anordnung eine erwünschte Stabilität. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn für das
Sammellinsenfeld mechanisch wenig beanspruchbares Material wie Silikonkautschuk verwendet
wird. Außerdem lassen sich Metallblenden mit der erforderlichen Genauigkeit der Öffnungen
fertigen, beispielsweise durch Stanzen oder Laserschneiden.
[0074] Figur 13 zeigt den Gegenstand der Figuren 11 und 12 in einer perspektivischen Darstellung.
Bevorzugt ist auch, dass die Blende 24 eine lötbare Oberfläche besitzt. Der besondere
Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass die Blende dann zusammen mit dem Sammellinsen-Array
auf die Platine 54 der Leuchtdioden mit aufgelötet werden kann. Die Blende 24 weist
bevorzugt eine U-Form auf. An den vom Boden der U-Form abgewandten Enden der U-Schenkel
weist die Blende Haltemittel auf, mit denen sie an der Platine 54 befestigbar ist.
Bei den Haltemitteln handelt es sich zum Beispiel um plattenförmige oder tellerförmige
Füße 80, die sich quer zu den U-Schenkeln erstrecken und mit denen die Blende als
SMD (surface mounted device) zusammen mit den Leuchtdioden an die Platine gelötet
werden kann. Bei dieser Ausgestaltung unterliegen die Lichtquellen und das auf der
Blende aufliegende oder die Blende als eingebettetes Teil aufweisende Sammellinsenfeld
den gleichen systematischen Lagetoleranzen, die durch die Lötpaste und den Lötstopplack
verursacht werden. Diese Lagetoleranzen werden dadurch automatisch kompensiert.
1. Kraftfahrzeugscheinwerfer (10), mit einem wenigstens drei einander paarweise benachbart
angeordnete Lichtquellen (16.1, 16.2, 16.3) aufweisenden Lichtquellenfeld (16), wobei
jede der Lichtquellen dazu eingerichtet ist, Licht in einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung
(18) aufweisenden Lichtbündel (20) abzustrahlen, und mit einem Sammellinsenfeld (22),
das für jede der wenigstens drei Lichtquellen genau eine Sammellinse (22.1, 22.2,
22.3) aufweist, die der jeweiligen Lichtquelle dadurch zugeordnet ist, dass eine Lichteintrittsfläche
dieser Sammellinse in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt und
die Hauptabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheinwerfer wenigstens eine Blende (24) aufweist, die auf der Lichteintrittsflächenseite
von zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen so angeordnet ist, dass
sie die Lichteintrittsfläche der einen der zwei Sammellinsen gegen Licht abschattet,
die der anderen der zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen zugeordnet
ist.
2. Scheinwerfer (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Blende (24) eine Lochblende in Form einer Platte ist, die zwischen
dem Lichtquellenfeld (16) und dem Sammellinsenfeld (22) angeordnet ist und die für
jedes Paar von einander benachbart angeordneten Lichtquellen des Lichtquellenfeldes
einen Blendensteg (24.i) aufweist.
3. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (24) eine Lochblende ist, die eine Zahl von Ausnehmungen aufweist, die
mit der Zahl der Lichtquellen des Lichtquellenfeldes identisch ist, wobei die Ausnehmungen
in der Lochblende gerade so angeordnet sind, dass im montierten Zustand jeweils genau
eine Ausnehmung der Lochblende vor einer Lichtaustrittsfläche genau einer Lichtquelle
des Lichtquellenfeldes liegt und dass die zwischen benachbarten Ausnehmungen liegenden
Blendenstege auf der Lichteintrittsflächenseite von zwei einander direkt benachbart
angeordneten Sammellinsen so angeordnet sind, dass sie die Lichteintrittsfläche der
einen der zwei Sammellinsen gegen Licht der Lichtquelle abschattet, die der anderen
der zwei einander direkt benachbart angeordneten Sammellinsen zugeordnet ist.
4. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenstege mittig zwischen je zwei benachbarten Lichtquellen angeordnet sind
5. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sammellinsenfeld (22) ein einstückig-stoffschlüssig zusammenhängendes Bauteil
ist, das aus transparentem Material besteht und so geformt ist, dass sich für jede
Lichtaustrittsfläche der Leuchtdioden des Lichtquellenfeldes (16) eine Sammellinse
ergibt, die der jeweiligen Lichtquelle dadurch zugeordnet ist, dass eine Lichteintrittsfläche
dieser Sammellinse in dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt und
die Hauptlichtabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet.
6. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite (b) der Blendenstege mindestens der Breite (s) der abzuschirmenden Lichtaustrittsflächen
der Leuchtdioden entspricht.
7. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende wenigstens eine Einschnürung aufweisende Ausnehmung aufweist, wobei die
Einschnürung so breit wie die Breite (s) der parallel zu der Blendenkante liegenden
Lichtaustrittsfläche der Leuchtdiode ist, die in der Ausnehmung angeordnet ist.
8. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschnürung dort liegt, wo sich auch die Leuchtdiode befindet, die bevorzugt
mittig in der Ausnehmung angeordnet ist.
9. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende wenigstens eine Ausnehmung 70.1, 70.2 aufweist, die auf einer einer benachbarten
Leuchtdiode zugewandten Seite einseitig eingeschnürt ist und auf der dieser Seite
gegenüberliegenden Seite nicht eingeschnürt ist.
10. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite (b) der Einschnürung der Ausnehmung der Breite (s) der Leuchtdioden
in der Richtung der Reihenanordnung entspricht.
11. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das undurchsichtige Blendenmaterial in das transparente Linsenmaterial eingebettet
ist.
12. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blendenmaterial ein metallisches Material ist.
13. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (24) eine lötbare Oberfläche besitzt.
14. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (24) eine U-Form aufweist.
15. Scheinwerfer (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (24) an den vom Boden der U-Form abgewandten Enden der U-Schenkel Haltemittel
aufweist, mit denen sie an der Platine (54) befestigbar ist.