[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Applikationsvorrichtung zur Aufbringung mindestens
einer sublimierbaren kondensierbaren Verbindung, insbesondere von kondensierbarem
Cyclododecan, auf Oberflächen von festen Substraten, insbesondere auf Bauteiloberflächen,
sowie eine Vorrichtung zur Bestimmung der Güte, insbesondere der Oberfläche, eines
festen Substrats bzw. Bauteils.
[0002] Cyclododecan ist eine seit Langem kommerziell erhältliche Kohlenwasserstoffverbindung,
die bei Raumtemperatur fest und in Wasser praktisch unlöslich ist. Cyclododecan gehört
zu denjenigen Substanzen, die bei Raumtemperatur sublimieren, das heißt aus dem festen
Zustand unmittelbar in den gasförmigen Zustand übergehen. Cyclododecan wird zum Beispiel
zu Restaurationszwecken wie der Papierrestaurierung eingesetzt. Auch wird Cyclododecan
zum temporären Bedrucken bzw. Markieren von Baukörpern verwendet. Hierbei greift man
auf Zusammensetzungen zurück, die in einer Spraydose vorliegen. Aus der
WO 98/42794 ist eine Zusammensetzung in Form einer Spraydosenfüllung bekannt, enthaltend 1 bis
60 Gewichtsprozent Cyclododecan sowie 99 bis 40 Gewichtsprozent eines Treibgases als
Trägermedium, umfassend n-Butan, Propan oder Ethan. Des Weiteren kommt Cyclododecan
gemäß
JP 2006342247 in Kombination mit Alkylenglykolalkylethern auch als Reinigungsmittel zum Einsatz.
Aus der
JP 10025495 ist bekannt, LCD-Oberflächen mit Hilfe einer Mischung enthaltend gesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffe wie Cyclododecan und Glykolether zu reinigen. Gemäß der
JP 53081633 sollen sich Duftstoffe mit Langzeitwirkung in einem Raum verteilen lassen, wenn die
Duftmischung zusätzlich Adamantan und Cyclododecan enthält. Schließlich wird gemäß
JP 54147144 eine sublimierbare Kohlenwasserstoffmischung enthaltend Adamantan, Endotrimethylennorbornen
und Cyclododecan als Rostinhibitor eingesetzt.
[0003] Das Einsatzpotenzial von Cyclododecan scheint bei weitem noch nicht ausgeschöpft
zu sein. Es wäre daher wünschenswert, neue Einsatzfelder für Cyclododecan zu finden,
die dessen Potenzial ausbauen helfen und die den Umstand nutzen können, dass Cyclododecan
unbedenklich für die Gesundheit ist. Ferner wäre es wünschenswert, auf Vorrichtungen
zurückgreifen zu können, mit denen sich Cyclododecan einfach und reproduzierbar auf
Oberflächen auskondensieren lässt, insbesondere in Form einer homogenen Beschichtung.
[0004] Demgemäß wurde eine Applikationsvorrichtung gefunden zur Aufbringung mindestens einer
sublimierbaren kondensierbaren Verbindung, insbesondere von kondensierbarem Cyclododecan,
auf Oberflächen von festen Substraten, insbesondere auf Bauteiloberflächen, enthaltend
mindestens einen beheizbaren Materialbehälter ausgelegt und geeignet zum Verflüssigen
der mindestens einen sublimierbaren Verbindung, insbesondere von Cyclododecan, mit
mindestens einer Einfüllöffnung für die mindestens eine sublimierbare Verbindung,
insbesondere von Cyclododecan, mindestens eine Zuführleitung von mindestens einem
Gas in den Materialbehälter mit mindestens einer Austrittsöffnung unterhalb der, insbesondere
maximalen, Füllhöhe, auch erste Gaseinleitvorrichtung genannt, und mindestens eine
Applikationsleitung mit mindestens einer Gasaufnahmeöffnung und mit mindestens einer
Applikationsöffnung zum Aufbringen der mindestens einen sublimierbaren Verbindung,
insbesondere von Cyclododecan, auf Substratoberflächen mittels Auskondensierens. Die
mindestens eine Austrittsöffnung ist vorzugsweise am bzw. benachbart zum Boden des
beheizbaren Materialbehälters angebracht, so dass das daraus austretende Gas eine
möglichst lange Strecke durch die verflüssigte sublimierbare Verbindung zurückzulegen
hat.
[0005] Die mindestens eine sublimierbare Verbindung umfasst z.B. Menthol, Naphthalin, Campher
und insbesondere Cyclododecan sowie sublimierbare Derivate der genannten Verbindungen
oder deren beliebige Mischungen. Eine Verbindung, als einzelne Substanz oder Mischung,
ist sublimierbar im Sinne der Erfindung, wenn sie, insbesondere bei Raumtemperatur
unter Normaldruckbedingungen, aus dem festen in den gasförmigen Zustand übergeht,
ohne dass ein flüssiger Zustand durchlaufen wird. Die sublimierbare Verbindung lässt
sich zudem aus der Gasphase auf feste Oberflächen auskondensieren, d.h. unmittelbar
in den festen Zustand überführen.
[0006] Besonders zweckmäßig ist es, solche Applikationsvorrichtungen vorzusehen, die ferner
mindestens einen, insbesondere beheizbaren, Deckel für die mindestens eine Einfüllöffnung
umfassen.
[0007] Besonders geeignete erfindungsgemäße Applikationsvorrichtungen zeichnen sich auch
dadurch aus, dass die erste Gaseinleitvorrichtung mindestens einen ersten Abschnitt
umfasst, der außerhalb des beheizbaren Materialbehälters vorliegt, und/oder dass die
erste Gaseinleitvorrichtung mindestens einen zweiten Abschnitt umfasst, der innerhalb
des beheizbaren Materialbehälters vorliegt.
[0008] Hierbei ist von Vorteil, wenn der erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung
mindestens abschnittsweise beheizbar ausgestaltet ist und/oder das der zweite Abschnitt
der ersten Gaseinleitvorrichtung, insbesondere an seinem Endabschnitt, eine Vielzahl
an Gasaustrittsöffnungen aufweist.
[0009] Das Risiko des Auskondensierens der mindestens einen sublimierbaren Verbindung, insbesondere
von Cyclododecan, innerhalb des beheizbaren Materialbehälters kann insbesondere auch
dadurch minimiert oder gar unterbunden werden, dass der Materialbehälter, insbesondere
dessen Wandungen, sowie gegebenenfalls der Deckel im Wesentlichen vollflächig beheizbar
ausgestaltet sind.
[0010] Die Gasaufnahmeöffnung der Applikationsleitung liegt zweckmäßiger Weise oberhalb
der, insbesondere maximalen, Füllhöhe der sublimierbaren Verbindung, insbesondere
des Cyclododecans, vor. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, einen Abstand
zwischen der maximalen Füllhöhe der verflüssigten bzw. verflüssigbaren sublimierbaren
Verbindung, insbesondere des verflüssigten bzw. verflüssigbaren Cyclododecans, und
der Gasaufnahmeöffnung einzuhalten. Auf diese Weise wird die Gefahr gebannt, dass
gegebenenfalls flüssige sublimierbare Verbindung, insbesondere flüssiges Cyclododecan,
in die Applikationsleitung gelangt.
[0011] Die Aufbringung von sublimierbarer Verbindung, insbesondere von Cyclododecan, aus
der Gasphase auf die Substratoberfläche mittels Auskondensierens gelingt auch dann
besonders einfach, wenn die Applikationsöffnung der Applikationsleitung eine Düse
darstellt, bzw. umfasst.
[0012] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung ist auch bei einer
solchen Ausführungsform besonders zufriedenstellend, bei der die Applikationsleitung,
insbesondere der außerhalb des Materialbehälters vorliegende Abschnitt desselben,
mindestens abschnittsweise beheizbar ausgestaltet ist.
[0013] Die Handhabung der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung stellt den Fachmann
insbesondere auch dann vor keine Probleme, wenn dafür Sorge getragen wird, dass der
erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise flexibel
ausgestaltet ist und/oder dass die mindestens eine Applikationsleitung mindestens
abschnittsweise, insbesondere der außerhalb des Materialbehälters vorliegende Abschnitt
desselben, flexibel ausgestaltet ist.
[0014] Eine weitere Ausgestaltungsvariante der erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung
umfasst ferner mindestens ein, insbesondere elektronisch steuerbares, Absperrventil
als Bestandteil, insbesondere des ersten Abschnitts, der ersten Gaseinleitvorrichtung
und/oder mindestens einen Kompressor verbunden oder verbindbar mit der ersten Gascinleitvorrichtung.
[0015] Auch haben sich solche Ausführungsformen als besonders zweckmäßig erwiesen, bei denen
der zweite Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise,
vorzugsweise zum größten Teil, unterhalb der, insbesondere maximalen, Füllhöhe vorliegt
oder anordbar ist, so dass das Gas in die verflüssigte sublimierbare Verbindung, insbesondere
das verflüssigte Cyclododecan, eingetragen werden kann.
[0016] Des Weiteren ist von Vorteil, wenn der zweite Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung
einen Endabschnitt aufweist, enthaltend die Vielzahl an Austrittsöffnungen, und einen
Zuführabschnitt zu diesem Endabschnitt, der unterhalb der, insbesondere maximalen,
Füllhöhe vorliegt oder anordbar ist.
[0017] Optional kann bei den erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtungen auch mindestens
eine, insbesondere mindestens abschnittsweise beheizbare, zweite Gaseinleitvorrichtung
vorgesehen sein, die eingerichtet und ausgelegt ist, um ein, insbesondere erwärmtes,
Gas oberhalb der maximalen Füllhöhe in den beheizbaren Materialbehälter, insbesondere
in Richtung der mindestens einen Gasaufnahmeöffnung, zu leiten.
[0018] Hierbei kann vorgesehen sein, dass der erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung
mindestens abschnittsweise in der Weise beheizbar ausgestaltet ist, dass ein durch
diesen ersten Abschnitt geleitetes Gas auf Temperaturen im Bereich von 20°C bis 100°C,
insbesondere von 60°C bis 80°C temperierbar ist und/oder dass die zweite Gaseinleitvorrichtung
mindestens abschnittsweise in der Weise beheizbar ausgestaltet ist, dass ein durch
diese zweite Gaseinleitvorrichtung geleitetes Gas auf Temperaturen im Bereich von
60°C bis 100°C, insbesondere von 70°C bis 95°C, temperierbar ist und/oder dass die
Applikationsleitung mindestens abschnittsweise in der Weise beheizbar ausgestaltet
ist, dass ein durch diese Applikationsleitung geleitetes Gas auf Temperaturen im Bereich
von 20°C bis 100°C, insbesondere von 60°C bis 80°C, temperierbar ist.
[0019] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird des Weiteren gelöst durch eine Vorrichtung
zur Bestimmung der Güte, insbesondere der Oberfläche, eines festen Substrats, insbesondere
Bauteils, umfassend mindestens einen 3D-Scanner, insbesondere einen 3D-Streifenlichtscanner,
und mindestens eine Applikationsvorrichtung, enthaltend mindestens einen beheizbaren
Materialbehälter, zur Aufbringung von auf mindestens eine der Oberflächen des Bauteils
mindestens einer sublimierbaren kondensierbaren Verbindung, insbesondere von kondensierbarem
Cyclododecan.
[0020] In dem beheizbaren Materialbehälter kann die mindestens eine sublimierbare Verbindung,
insbesondere Cyclododecan, vorliegen. Demgemäß kann in dem beheizbaren Materialbehälter
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verflüssigbare und/oder flüssige sublimierbare Verbindung,
insbesondere verflüssigbares und/oder flüssiges Cyclododecan, eingefüllt werden oder
vorliegen.
[0021] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der Güte von Bauteiloberflächen kann
zum Beispiel eingesetzt werden bei der tomographischen Vermessung von mechanischen
Werkstücken, wie z.B. in der
DE 10 2008 018 445 offenbart, bei den 3D-Geometrie-Erfassungsverfahren gemäß
DE 10 2008 048 963, bei dem Verfahren zum automatischen Vorausbestimmen der Struktur endlackierter Bauteiloberflächen
gemäß
DE 10 2008 060 115 sowie bei den Verfahren zur störungsfreien Bestimmung von Werkstoffeigenschaften
gemäß
DE 10 2011 104 435. Selbstverständlich kann der Gegenstand der Erfindung auch bei hiervon abgewandelten
oder hiermit verwandten Verfahren zum Einsatz kommen. Die vorangehend genannten Verfahren
stellen im Sinne der vorliegenden Erfindung Verfahren zur Kontrolle bzw. der Bestimmung
der Güte, insbesondere der Oberfläche, eines Substrats bzw. Bauteils dar.
[0022] Der vorliegenden Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zu Grunde, dass sich
sublimierbare kondensierbare Verbindungen, insbesondere Cyclododecan, mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Applikationsvorrichtung homogen auf eine Bauteiloberfläche aufkondensieren
lässt. Von besonderem Vorteil ist hierbei ferner, dass sich die derart mit einer aufkondensierten
Schicht aus sublimierbarer Verbindung, insbesondere einer Cyclododecanschicht versehenen
Bauteiloberflächen mit Hilfe von 3D-Erkennungssoftware unproblematisch vermessen lassen,
ohne dass Mess- bzw. Auswertungsfehler, beispielsweise aufgrund von Kristall- oder
Aggregatsbildung oder aufgrund von Ausflockungen der sublimierbaren Verbindung, insbesondere
des Cyclododecans zu befürchten sind. Als besonders vorteilhaft hat sich auch herausgestellt,
dass die vermessenen Bauteile keine Ausschussware darstellen, sondern rückstandsfrei
und völlig unbeschadet in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können. Auf
diese Weise gelingt eine sehr effiziente, auch stichprobenartige, Kontrolle von insbesondere
voll- oder halbautomatischen Herstellverfahren.
[0023] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es die Oberfläche von festen Substraten,
insbesondere Bauteilen, im Wesentlichen völlig gleichmäßig mit einer homogenen Schicht
aus der sublimierbaren Verbindung, insbesondere Cyclododecan zu überziehen, wodurch
die eigentliche Oberflächenkontur des Substrats oder Bauteils äußerst gleichmäßiger
und unverändert wiedergegeben wird. Die zu vermessende Bauteilgeometrie wird hierbei
auch nicht durch z.B. Inhomogenitäten in der Dicke oder Struktur der aufkondensierten
Schicht aus der mindestens einen sublimierbaren Verbindung, insbesondere der Cyclododecanschicht
gestört. Denn mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kommt es während des Kondensierens
regelmäßig nicht zur Auskristallisierung, Ausflockung oder Aggregatbildung der sublimierbaren
Verbindung, insbesondere von Cyclododecan. Außerdem ist von Vorteil, dass sich die
sublimierbare Verbindung, insbesondere Cyclododecan, derart dünn auf einer Oberfläche
eines Substrates bzw. Bauteils auftragen lässt, dass die Oberflächenstruktur bzw.
Geometrie des Bauteils zum einen exakt wiedergegeben wird und zum anderen eine Dimensionsänderung
beim Vermessen nahezu vernachlässigt werden kann. Von besonderem Vorteil ist auch,
dass die sublimierbare kondensierbare Verbindung, insbesondere Cyclododecan rückstandsfrei
sublimiert, d.h. aus dem festen Zustand, wie auf der Substratfläche vorliegend, in
den gasförmigen Zustand übergeht. Demgemäß bedarf es keiner äußeren mechanischen Einflussnahme,
um die Schicht aus sublimierbarer Verbindung, insbesondere die Cyclododecanschicht
rückstandsfrei von der Substratoberfläche zu entfernen. Das der Messung unterworfene
Substrat bzw. Bauteil ist nach Beendigung des Sublimationsvorgangs vollständig identisch
mit dem Substrat bzw. Bauteil vor dem Aufkondensieren der beschriebenen Schicht aus
sublimierbarer Verbindung, insbesondere der Cyclododecanschicht. Beispielsweise lassen
sich aufkodensierte Cyclododecanschichten bei Raumtemperatur innerhalb eines Zeitraum
von 1 Minute bis zu sechs Stunden rückstandsfrei mittels Sublimation entfernen. Zum
Beispiel ist bei Temperaturen im Bereich 15°C bis 25°C, insbesondere von 20°C bis
22°C die auskondensierte Cyclododeanschicht nach etwa fünf bis sechs Stunden vollständig
entfernt. Insofern die eigentliche Vermessung der Oberfläche des Substrats bzw. Bauteils
mittels dem Fachmann bekannter Scannervorrichtungen nach Aufbringung z.B. der Cyclododecanschicht
innerhalb kürzester Zeit gelingt, und zudem die üblicherweise solchen Messvorgängen
unterworfenen Substrate bzw. Bauteile bei den Messtemperaturen, insbesondere bei Temperaturen
im Bereich von 15°C bis 25°C, insbesondere von 18°C bis 22°C völlig indifferent gegenüber
z.B. Verformung sind, kann ein aus einem Produktionsprozess herausgenommenes Substrat
bzw. Bauteil bereits nach etwa 6 Stunden wieder in den Produktionsprozess rücküberführt
werden.
[0024] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachgehenden Beschreibung,
in der bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft anhand einer schematischen
Zeichnung erläutert sind. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Querschnittsansicht einer Applikatorvorrichtung für eine sublimierbare
Verbindung.
[0025] Die Applikatorvorrichtung für eine sublimierbare Verbindung stellt in der nachfolgend
beschriebenen Variante exemplarisch eine Cyclododecan-Applikationsvorrichtung dar.
Die Cyclododecan-Applikationsvorrichtung 2 umfasst in der dargestellten Ausführungsvariante
einen beheizbaren Materialbehälter 4 sowie einen ebenfalls beheizbaren Deckel 6, der
eine Einfüllöffnung 8 für Cyclododecan verschließt. Dadurch, dass im Grunde das gesamte
Behältnis 4 beheizbar ausgestaltet worden ist, beispielsweise durch beheizbare Außenwände,
kann ein Auskondensieren von Cyclododecan innerhalb dieses Behältnisses vermieden
werden. Die Cyclododecan-Applikationsvorrichtung 2 verfügt ferner über eine erste
Gaseinleitvorrichtung 10 mit einem ersten Abschnitt 12 außerhalb des Materialbehälters
4 und einem zweiten Abschnitt 14, der innerhalb des Materialbehälters vorliegt. Der
außerhalb des Materialbehälters 4 vorliegende Abschnitt 12 ist in der dargestellten
bevorzugten Ausgestaltung mit einer Heizvorrichtung 28 ummantelt, so dass das über
die erste Gaseinleitvorrichtung 10 in dem Materialbehälter transferierte Gas, z.B.
Luft, bereits im aufgewärmten Zustand eingeführt wird. Als besonders praktikabel hat
sich hierbei erwiesen, dass Gas bzw. die Luft über einen Kompressor 16 in die erste
Gaseinleitvorrichtung 10 einzuspeisen und diese ebenfalls mit einem elektrischen Absperrführventil
18 auszustatten. Die Applikationsöffnung 20 ist Bestandteil einer Applikationsleitung
22, welche über die Gasaustrittsöffnung 24 mit dem beheizbaren Behälter 4 verbunden
ist. Die Austrittsöffnung 24 hat stets oberhalb der Höhe des Cyclododecans zu liegen.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den zweiten Abschnitt 14 der ersten
Gaseinleitvorrichtung 10 in der Weise auszugestalten, dass dieser zum überwiegenden
Teil in dem zu verflüssigenden bzw. verflüssigten Cyclododecan vorliegt, so dass über
das verflüssigte Cyclododecan ein Wärmeübertrag auf das eingeleitete Gas gelingt,
dieses jedenfalls bis zum Entweichen über die Austrittsöffnungen 26 der ersten Gaseinleitvorrichtung
10 am Boden des Materialbehälters 4 nicht merklich abkühlt. Dadurch, dass das aufgewärmte
Gas über eine Vielzahl an Austrittsöffnungen 26 das verflüssigte Cyclododecan durchströmt,
wird der Materialtransport an in die Gasphase überführtem Cyclododecan nochmals erhöht.
Auf diese Weise gelingt ein sehr effizienter Materialauftrag von Cyclododecan über
die Applikationsvorrichtung 20 aus der Gasphase zum Auskondensieren auf Bauteiloberflächen.
[0026] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in den Zeichnungen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
1. Applikationsvorrichtung zur Aufbringung mindestens einer sublimierbaren kondensierbaren
Verbindung, insbesondere von kondensierbarem Cyclododecan, auf Oberflächen von festen
Substraten, insbesondere auf Bauteiloberflächen, enthaltend mindestens einen beheizbaren
Materialbehälter ausgelegt und geeignet zum Verflüssigen der mindestens einen sublimierbaren
Verbindung, insbesondere von Cyclododecan, mit mindestens einer Einfüllöffnung für
die mindestens eine sublimierbare Verbindung, insbesondere von Cyclododecan, mindestens
eine Zuführleitung von mindestens einem Gas in den Materialbehälter mit mindestens
einer Austrittsöffnung unterhalb der, insbesondere maximalen, Füllhöhe, auch erste
Gaseinleitvorrichtung genannt, und mindestens eine Applikationsleitung mit mindestens
einer Gasaufnahmeöffnung und mit mindestens einer Applikationsöffnung zum Aufbringen
der mindestens einen sublimierbaren Verbindung, insbesondere von Cyclododecan, auf
Substratoberflächen mittels Auskondensierens.
2. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1, ferner umfassend mindestens einen, insbesondere
beheizbaren, Deckel für die mindestens eine Einfüllöffnung.
3. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gaseinleitvorrichtung mindestens einen ersten Abschnitt umfasst, der außerhalb
des beheizbaren Materialbehälters vorliegt, und/oder dass die erste Gaseinleitvorrichtung
mindestens einen zweiten Abschnitt umfasst, der innerhalb des beheizbaren Materialbehälters
vorliegt.
4. Applikationsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise beheizbar
ausgestaltet ist und/oder das der zweite Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung,
insbesondere an seinem Endabschnitt, eine Vielzahl an Gasaustrittsöffnungen aufweist.
5. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialbehälter sowie gegebenenfalls der Deckel im Wesentlichen vollflächig
beheizbar ist bzw. sind und/oder dass die Gasaufnahmeöffnung oberhalb der, insbesondere
maximalen, Füllhöhe angebracht ist und/oder dass die Applikationsöffnung eine Düse
darstellt oder umfasst.
6. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationsleitung, insbesondere der außerhalb des Materialbehälters vorliegende
Abschnitt desselben, mindestens abschnittsweise beheizbar ausgestaltet ist.
7. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise flexibel
ausgestaltet ist und/oder dass die mindestens eine Applikationsleitung mindestens
abschnittsweise, insbesondere der außerhalb des Materialbehälters vorliegende Abschnitt
desselben, flexibel ausgestaltet ist.
8. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend mindestens
ein, insbesondere elektronisch steuerbares, Absperrventil als Bestandteil, insbesondere
des ersten Abschnitts, der ersten Gaseinleitvorrichtung und/oder mindestens einen
Kompressor verbunden oder verbindbar mit der ersten Gaseinleitvorrichtung.
9. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise,
vorzugsweise zum größten Teil, unterhalb der, insbesondere maximalen, Füllhöhe vorliegt
oder anordbar ist und/oder dass der zweite Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung
einen Endabschnitt aufweist, enthaltend die Vielzahl an Austrittsöffnungen, und einen
Zuführabschnitt zu diesem Endabschnitt, der unterhalb der, insbesondere maximalen,
Füllhöhe vorliegt oder anordbar ist.
10. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner enthaltend
mindestens eine, insbesondere mindestens abschnittsweise beheizbare, zweite Gaseinleitvorrichtung,
die eingerichtet und ausgelegt ist, um ein, insbesondere erwärmtes, Gas oberhalb der
maximalen Füllhöhe in den beheizbaren Materialbehälter, insbesondere in Richtung der
mindestens einen Gasaufnahmeöffnung, zu leiten.
11. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt der ersten Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise in
der Weise beheizbar ausgestaltet ist, dass ein durch diesen ersten Abschnitt geleitetes
Gas auf Temperaturen im Bereich von 20°C bis 100°C, insbesondere von 60°C bis 80°C
temperierbar ist und/oder dass die zweite Gaseinleitvorrichtung mindestens abschnittsweise
in der Weise beheizbar ausgestaltet ist, dass ein durch diese zweite Gaseinleitvorrichtung
geleitetes Gas auf Temperaturen im Bereich von 60°C bis 100°C, insbesondere von 70°C
bis 95°C, temperierbar ist und/oder dass die Applikationsleitung mindestens abschnittsweise
in der Weise beheizbar ausgestaltet ist, dass ein durch diese Applikationsleitung
geleitetes Gas auf Temperaturen im Bereich von 20°C bis 100°C, insbesondere von 60°C
bis 80°C, temperierbar ist.
12. Applikationsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem beheizbaren Materialbehälter die mindestens eine sublimierbare Verbindung,
insbesondere Menthol, Naphthalin und/oder Cyclododecan, vorzugsweise Cyclododecan,
vorliegt.
13. Vorrichtung zur Bestimmung der Güte, insbesondere der Oberfläche, eines festen Substrats,
insbesondere Bauteils, umfassend mindestens einen 3D-Scanner, insbesondere einen 3D-Streifenlichtscanner,
und mindestens eine Applikationsvorrichtung, enthaltend mindestens einen beheizbaren
Materialbehälter, zur Aufbringung von auf mindestens eine der Oberflächen des Bauteils
mindestens einer sublimierbaren kondensierbaren Verbindung, insbesondere von kondensierbarem
Menthol, Naphthalin und/oder Cyclododecan, vorzugsweise Cyclododecan, insbesondere
eine Applikationsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der beheizbare Materialbehälter verflüssigbare oder flüssige sublimierbare Verbindung,
insbesondere verflüssigbares oder flüssiges Cyclododecan, enthält.
15. Verwendung der Applikationsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Aufbringung
mindestens einer sublimierbarer kondensierbarer Verbindung, insbesondere von kondensierbarem
Cyclododecan, auf Oberflächen fester Substrate, insbesondere Bauteiloberflächen, und/oder
bei der Bestimmung der Güte, insbesondere der Oberfläche, eines festen Substrats,
insbesondere eines Bauteils.