[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungsslicer, ein Verfahren zum Ermitteln einer axialen Referenzstellung
eines Schneidmessers an einer derartigen Vorrichtung und ein Verfahren zum Einstellen
eines Schneidspalts an einer derartigen Vorrichtung.
[0002] Eine aus der
WO 2010/142378 A1 bekannte Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten weist eine Produktzuführung
auf, die ein oder mehrere aufzuschneidende Lebensmittelprodukte entlang einer Produktförderrichtung
einer Schneidebene zuführt, in der sich wenigstens ein Schneidmesser, insbesondere
rotierend und/oder umlaufend, bewegt, wobei die Produktzuführung wenigstens ein Abschlusselement
umfasst, das eine Auf- und/oder Anlagefläche für einen vorderen Produktendbereich
aufweist und auswechselbar an einem Träger fixiert ist.
[0003] Mit derartigen Schneidvorrichtungen, die auch als Slicer bezeichnet werden, können
Lebensmittelprodukte unterschiedlicher Konsistenz mit hoher Schnittfolge aufgeschnitten
werden. Das Abschlusselement dient dazu, das aufzuschneidende Produkt auch noch in
der Nähe der Schneidebene sicher zu führen, um auf diese Weise optimale Schneidergebnisse
zu erhalten. Dabei kann das Abschlusselement bis unmittelbar an die Schneidebene heranreichen,
so dass das Abschlusselement eine Schneidkante definiert, die während des Schneidvorgangs
mit dem Schneidmesser zusammenwirkt und daher auch als Gegenmesser bezeichnet wird.
[0004] Zur Erzielung einer hohen Schneidqualität ist es wichtig, den so genannten Schneidspalt,
d.h. den axialen Abstand zwischen der die Schneidebene definierenden Schneide des
Schneidmessers und dem Abschlusselement, möglichst präzise einstellen zu können. Dies
ist auch deshalb wichtig, da die optimale Größe des Schneidspalts von der Art oder
dem Typ des Abschlusselements abhängt. Bei einem aus Kunststoff bestehenden Abschlusselement
muss beispielsweise während des Aufschneidebetriebs eine Berührung des Abschlusselements
durch das Schneidmesser vermieden werden, da ein Einschnitt in das Abschlusselement
fatale Folgen haben kann. Die Größe des Schneidspalts wird hier typischerweise auf
0,5 bis 1,0 Millimeter eingestellt. Bei einem Abschlusselement aus einem diesbezüglich
weniger kritischen Material, wie beispielsweise einem Abschlusselement aus Edelstahl,
kann dagegen mit einem deutlich kleineren Schneidspalt gearbeitet werden, der zum
Beispiel 0,1 Millimeter oder weniger betragen kann, wobei im manchen Fällen sogar
mit einem nahezu auf Null reduzierten Schneidspalt geschnitten werden kann, so dass
eine Scherwirkung zwischen dem Schneidmesser und dem Abschlusselement vorhanden ist.
[0005] Das Einstellen des Schneidspalts kann durch eine axiale Verstellbewegung des Schneidmessers
relativ zum Abschlusselement erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das Abschlusselement
relativ zum axial feststehenden Messer bewegt werden, um den Schneidspalt einzustellen.
Moderne Slicer besitzen oft zusätzlich zu dem Rotationsantrieb für das Schneidmesser
einen in der Regel auf eine Rotorwelle, an der das Schneidmesser lösbar angebracht
ist, wirkenden Axialantrieb als Bestandteil einer Verstelleinrichtung, die primär
dazu dient, das Schneidmesser während des Aufschneidebetriebs zur Durchführung so
genannter Leerschnitte vorübergehend axial aus der Schneidebene heraus bzw. weiter
von der Schneidkante weg zu fahren. Ein derartiger Axialantrieb wird in der Praxis
auch dazu verwendet, den Schneidspalt einzustellen, und in einem solchen Fall ist
es nicht notwendig und wird es auch nicht praktiziert, zur Schneidspalteinstellung
das Abschlusselement axial zu verfahren. Gleichwohl beziehen sich im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung alle Ausführungen zum axialen Verstellen des Schneidmessers analog auch
auf ein axiales Verstellen des Abschlusselements.
[0006] Die Einstellung des Schneidspalts erfolgt in der Praxis meist unter Verwendung einer
auch als Nullpunkt bezeichneten Referenzstellung, die nachfolgend auch als axiale
Referenzstellung bezeichnet wird und die dadurch definiert ist, dass das Schneidmesser
das Abschlusselement berührt. Ausgehend von dieser Referenzstellung wird das Schneidmesser
zum Einstellen des Schneidspalts um eine dem jeweils gewünschten Schneidspalt entsprechende
axiale Wegstrecke von dem Abschlusselement wegbewegt.
[0007] Für die Schneidspalteinstellung ist es folglich erforderlich, diese Referenzstellung
eindeutig zu erkennen, wobei es insbesondere für moderne Hochleistungsslicer aus wirtschaftlichen
Gründen entscheidend ist, dass die Schneidspalteinstellung und somit das Erkennen
der Referenzstellung schnell und automatisch erfolgen können. Bedeutsam ist dies vor
allem vor dem Hintergrund, dass die Schneidspalteinstellung ein bei modernen Slicern
sehr häufig durchzuführender Vorgang ist. So muss beispielsweise nach jedem Messerwechsel
der Schneidspalt neu eingestellt werden, da die absolute Lage der Schneidebene im
Slicer von dem jeweiligen Typ und dem jeweiligen Zustand, insbesondere dem Schleifzustand,
des gerade verwendeten Schneidmessers abhängig ist. Zudem bestimmt auch die Art des
aufzuschneidenden Produkts die jeweils benötigte Größe für den Schneidspalt. Auch
andere Parameter eines jeweiligen Aufschneidevorgangs, wie beispielsweise die Drehzahl
des Messers, die zum Aufschneiden eines bestimmten Produkts benötigt wird, bestimmen
die notwendige bzw. optimale axiale Position der Schneidebene relativ zum Abschlusselement
während des Aufschneidebetriebs.
[0008] Methoden zum automatischen Einstellen des Schneidspalts unter Verwendung einer Referenzstellung,
in der das Schneidmesser eine Schneidkante berührt, sind im Stand der Technik bekannt.
Die
EP 2 279 064 B1 beschreibt die Verwendung eines Schwingungssensors zur Schneidspalteinstellung. In
der
EP 1 409 210 B1 ist eine Methode beschrieben, bei welcher der Stromanstieg einer Verstelleinrichtung
zum axialen Verstellen des Schneidmessers gemessen wird, der sich einstellt, wenn
mittels der Verstelleinrichtung das Schneidmesser gegen die Schneidkante bewegt wird.
Die
WO 2005/009696 A1 offenbart eine Vorgehensweise, bei der ein Kontakt zwischen dem Messer und einer
Schneidleiste durch den Anstieg des Drehmoments bzw. der Stromaufnahme des Antriebs
des Messers erkannt wird.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, um in einfacher
Weise eine axiale Referenzstellung des Schneidmessers relativ zum Abschlusselement,
oder umgekehrt, ermitteln zu können.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Vorrichtungsanspruchs 1
bzw. durch die Merkmale des Verfahrensanspruchs 16.
[0011] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungsslicer, bereitgestellt, die eine Produktzuführung aufweist,
die ein oder mehrere aufzuschneidende Produkte entlang einer Produktförderrichtung
einer Schneidebene zuführt, in der sich wenigstens ein Schneidmesser rotierend und/oder
umlaufend um eine Achse bewegt, wobei die Produktzuführung wenigstens ein Abschlusselement,
insbesondere eine Schneidkante und/oder eine Formschale, umfasst, das eine produktführende
Auf- und/oder Anlagefläche für einen vorderen Produktendbereich aufweist und mit dem
das Schneidmesser im Aufschneidebetrieb zusammenwirkt, wobei zum Ermitteln einer axialen
Referenzstellung des Schneidmessers das Schneidmesser und/oder das Abschlusselement
in axialer Richtung relativ zueinander aufeinander zu bewegbar sind, wobei zumindest
ein als Kontaktabschnitt ausgebildeter Bereich des Abschlusselements vorgesehen ist,
und wobei eine Messeinrichtung vorgesehen ist, mittels der eine Bewegung des Kontaktabschnitts
als Erreichen der Referenzstellung detektierbar ist.
[0012] Wie bereits erwähnt wurde, handelt es sich bei der Referenzstellung um diejenige
Stellung, bei der das Schneidmesser das Abschlusselement berührt. Genauer handelt
es sich bei der Referenzstellung im Sinne der vorliegenden Erfindung um diejenige
Stellung, bei der das Schneidmesser den Kontaktabschnitt des Abschlusselements in
seiner Normalstellung berührt, da diese Stellung eindeutig definiert ist und es bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen ist, dass der Kontaktabschnitt und das
Schneidmesser einander berühren können.
[0013] Wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Beispiel das Schneidmesser in axialer
Richtung auf den in seiner Normalstellung ruhenden Kontaktabschnitt zugefahren, so
gelangt das Schneidmesser bei Erreichen der dann noch nicht erkannten Referenzstellung
in Kontakt mit dem Kontaktabschnitt. Eine sich dadurch ergebende Bewegung des Kontaktabschnitts
kann dabei als Erreichen der Referenzstellung detektiert werden. Der vorliegenden
Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, eine Bewegung des Kontaktabschnitts als
Erreichen der Referenzstellung des Schneidmessers zu detektieren.
[0014] Vorzugsweise ist der Kontaktabschnitt von dem Schneidmesser aus einer Normalstellung
herausbewegbar, so dass - nachdem das Schneidmesser den Kontaktabschnitt berührt hat
- bei der weiteren Axialfahrt des Schneidmessers der Kontaktabschnitt aus seiner der
Referenzstellung des Schneidmessers entsprechenden Normalstellung bewegt wird und
diese Bewegung als Erreichen der Referenzstellung detektiert werden kann.
[0015] Insbesondere kann das In-Bewegung-Setzen des Kontaktabschnitts als Erreichen der
Referenzstellung detektiert werden, da sich der Kontaktabschnitt aus seiner Normalstellung
heraus gerade dann in Bewegung setzt, wenn das Schneidmesser über die Referenzstellung
hinaus weiter in der axialen Richtung verfahren wird.
[0016] Mittels der Messeinrichtung kann vorzugsweise eine unidirektionale Bewegung des Kontaktabschnitts
aus seiner Normalstellung heraus detektiert werden. Dabei kann es ausreichend sein,
wenn der Kontaktabschnitt nur über eine sehr kurze Strecke, zum Beispiel um weniger
als 1 Millimeter oder gar nur um einige Mikrometer, gegenüber seiner Normalstellung
bewegt wird, da - wie erwähnt - die Referenzstellung derjenigen Stellung des Schneidmessers
entspricht, an der das Schneidmesser und der Kontaktabschnitt gerade in Kontakt miteinander
gelangen, so dass es zur Ermittlung der axialen Referenzstellung ausreichen kann,
wenn das In-Bewegung-Setzen des Kontaktabschnitts aus seiner Normalstellung heraus
detektiert wird.
[0017] Bevorzugt steht der Kontaktabschnitt in seiner Normalstellung über das Abschlusselement
hinaus in Richtung des Schneidmessers vor. Dadurch kann auf einfache Weise erreicht
werden, dass der Kontaktabschnitt mit dem Schneidmesser in Kontakt gelangen und somit
aus seiner Normalposition bewegt werden kann.
[0018] Vorzugsweise ist der Kontaktabschnitt von einem Teilbereich gebildet, der an einem
Basisabschnitt des Abschlusselements beweglich gelagert ist. Dadurch kann auf einfache
Weise ein Abschlusselement mit einem beweglichen Kontaktabschnitt gebildet werden.
Besonders bevorzugt ist der Teilbereich ein oberer Bereich des Abschlusselements.
Der Basisabschnitt kann dabei zum insbesondere lösbaren Befestigen des Abschlusselements
an einer in Produktförderrichtung gesehen vorgeordneten Produktauflage oder an einem
Träger der Produktzuführung ausgebildet sein. Das Abschlusselement kann somit sicher
fixiert werden, so dass es ausreichend abgestützt ist, um die während des Aufschneidebetriebs
auf das Abschlusselement wirkenden Kräfte aufnehmen zu können.
[0019] Der Kontaktabschnitt kann von wenigstens einem Stift gebildet sein, der in einem,
insbesondere in axialer Richtung, durch das Abschlusselement verlaufenden Führungskanal
beweglich gelagert ist. Dadurch kann auf einfache Weise ein Abschlusselement mit einem
beweglichen Kontaktabschnitt gebildet werden. Da der Stift im Führungskanal angeordnet
ist, wirkt sich dessen Beweglichkeit während des Aufschneidebetriebs in keiner Weise
negativ aus. Insbesondere kann das Abschlusselement einerseits eine feste, unbewegliche
Oberseite als Produkt führende Auflage- bzw. Anlagefläche für den vorderen Produktendbereich
und andererseits einen starr mit der Oberseite verbundenen Befestigungsabschnitt zum
lösbaren Fixieren des Abschlusselements an einer in Produktförderrichtung gesehen
vorgeordneten Produktauflage oder an einem Träger der Produktzuführung aufweisen,
so dass das Abschlusselement ausreichend stabil abgestützt werden kann, um die Kräfte,
die im Aufschneidebetrieb auf das Abschlusselement wirken, aufnehmen zu können.
[0020] Nach einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Kontaktabschnitt
von dem gesamten Abschlusselement gebildet. Auf diese Weise kann das Abschlusselement
einstückig und somit kostengünstig hergestellt werden. Dabei kann es insbesondere
vorgesehen sein, dass das Abschlusselement beweglich an einer in Produktförderrichtung
gesehen vorgeordneten Produktauflage oder an einem Träger der Produktzuführung gelagert
werden kann, um eine Bewegbarkeit des Abschlusselements zur Ermittlung der Referenzstellung
zu erreichen.
[0021] Bevorzugt ist der Kontaktabschnitt in die Normalstellung vorgespannt. Der Kontaktabschnitt
nimmt somit seine Normalstellung ein, wenn dieser außer Kontakt mit dem Schneidmesser
ist.
[0022] Die Messeinrichtung kann vom Schneidmesser aus gesehen hinter dem Kontaktabschnitt
angeordnet sein. Durch eine derartige Anordnung der Messeinrichtung kann eine vom
Schneidmesser verursachte Bewegung des Kontaktabschnitts besonders einfach detektiert
werden. Außerdem kann die Messeinrichtung gut gegen Verschmutzung oder Beschädigung
geschützt werden.
[0023] Bevorzugt ist die Messeinrichtung zwischen dem Kontaktabschnitt und einer Produktauflage
der Produktzuführung angeordnet. Durch eine derartige Anordnung kann die Messeinrichtung
ebenfalls gut vor Verschmutzung geschützt werden.
[0024] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Messeinrichtung in das Abschlusselement
oder in die Produktauflage integriert. Durch diese Maßnahme kann die Messeinrichtung
gut gegen Verschmutzung und Beschädigung geschützt werden. Die Integration der Messeinrichtung
in das Abschlusselement hat außerdem den Vorteil, dass die Messeinrichtung zusammen
mit dem Abschlusselement ausgetauscht wird, so dass die Messeinrichtung regelmäßig
inspiziert und/oder erneuert wird, wodurch Fehlfunktionen vermieden werden können.
Andererseits hat die Integration der Messeinrichtung in die Produktauflage bzw. in
einen vom Abschlusselement separaten Bereich der Produktzuführung den Vorteil, dass
die Messeinrichtung bei einem Austausch des Abschlusselements nicht mitausgetauscht
wird, wodurch sich Kosten einsparen lassen.
[0025] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Messeinrichtung wenigstens einen Sensor
zur Messung der Distanz zum Kontaktabschnitt auf. Mittels des Sensors kann eine Herausbewegung
des Kontaktabschnitts aus der Normalstellung insbesondere derart detektiert werden,
dass eine Änderung der Distanz zwischen dem Sensor und dem Kontaktabschnitt gemessen
wird. Dabei entspricht die Distanzänderung der Wegstrecke, um die sich der Kontaktabschnitt
aus seiner Normalstellung herausbewegt hat, so dass anhand der gemessenen Distanzänderung
die Referenzstellung für das Schneidmesser bestimmt werden kann.
[0026] Bevorzugt ist der Sensor ein magnetostriktiver Wegsensor. Ein derartiger Wegsensor
ist besonders robust und verhältnismäßig unempfindlich gegenüber Umwelteinflüssen.
Der Sensor kann aber auch ein auf einem anderen Messprinzip beruhender Wegsensor sein,
wie zum Beispiel ein Ultraschallsensor, ein kapazitiver Wegsensor, ein Inkrementalgeber
oder ein Potentiometergeber.
[0027] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Referenziereinrichtung vorgesehen,
die dazu ausgebildet ist, aus der detektierten Bewegung des Kontaktabschnitts, insbesondere
aus einer gemessenen Distanz zwischen einem Sensor und dem Kontaktabschnitt, die Referenzstellung
zu bestimmen. Dabei kann die Referenziereinrichtung insbesondere dazu ausgebildet
sein, aus einer von einer Herausbewegung des Kontaktabschnitts aus der Normalstellung
bewirkten Änderung der Distanz zwischen dem Sensor und dem Kontaktabschnitt die Referenzstellung
für das Schneidmesser zu ermitteln.
[0028] Es kann eine Verstelleinrichtung vorgesehen sein, mittels der das Schneidmesser und/oder
das Abschlusselement längs der axialen Richtung verstellbar ist. Dabei kann die Verstelleinrichtung
insbesondere dazu verwendet werden, um das Schneidmesser auf ein nicht verstellbares
Abschlusselement zuzubewegen, um die axiale Referenzstellung des Schneidmessers zu
ermitteln.
[0029] Vorzugsweise ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, unter
Verwendung der Referenzstellung das Schneidmesser mittels der Verstelleinrichtung
von dem Kontaktabschnitt weg in eine entsprechend dem jeweils gewünschten Schneidspalt
von dem Kontaktabschnitt beabstandete Arbeitsstellung zu bewegen. Der Schneidspalt
kann somit anhand der ermittelten Referenzstellung eingestellt werden.
[0030] Es kann auch eine Steuereinrichtung vorgesehen sein, die dazu ausgebildet ist, unter
Verwendung der Referenzstellung das Abschlusselement oder eine Produktauflage, an
der das Abschlusselement angeordnet ist, mittels einer Verstelleinrichtung von dem
Schneidmesser weg in eine entsprechend dem jeweils gewünschten Schneidspalt vom Schneidmesser
beabstandete Stellung zu bewegen. Der Schneidspalt kann somit durch Verfahren des
Abschlusselements bzw. der Produktauflage relativ zum Schneidmesser eingestellt werden.
[0031] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Ermitteln einer axialen Referenzstellung
eines Schneidmessers an einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungsslicer, bei dem das Schneidmesser und/oder ein Abschlusselement,
insbesondere eine Schneidkante und/oder eine Formschale, axial relativ zueinander
aufeinander zu bewegt werden, zumindest ein als Kontaktabschnitt ausgerichteter Bereich
des Abschlusselements vorgesehen ist, und eine Bewegung des Kontaktabschnitts als
Erreichen der Referenzstellung detektiert wird. Damit kann auf einfache Weise anhand
einer Bewegung des Kontaktabschnitts das Erreichen der Referenzstellung detektiert
werden.
[0032] Bevorzugt wird der Kontaktabschnitt von dem Schneidmesser aus einer Normalstellung
herausbewegt, die der Kontaktabschnitt bei Erreichen der Referenzstellung einnimmt.
[0033] Bevorzugt wird die Referenzstellung aus einer gemessenen Distanz zwischen einem Sensor
und dem Kontaktabschnitt bestimmt, da anhand einer derartigen Distanzmessung eine
Herausbewegung des Kontaktabschnitts aus seiner Normalstellung in einfacher Weise
quantitativ detektiert werden kann.
[0034] Nach einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Schneidmesser
zur Ermittlung der axialen Referenzstellung, insbesondere entgegen der für den Aufschneidebetrieb
vorgesehenen Drehrichtung, in Rotation versetzt, insbesondere mit einer für den Aufschneidebetrieb
vorgesehenen Drehzahl. Die Referenzstellung kann somit bei einem laufenden Schneidmesser
ermittelt werden, so dass sich bei laufendem Messer einstellende Effekte, wie etwa
der als "Aufschüsselung" bekannte Effekt, berücksichtigt werden können.
[0035] Indem das Schneidmesser insbesondere entgegen der für den Aufschneidebetrieb vorgesehenen
Drehrichtung betrieben wird, kann vermieden werden, dass das Messer beschädigt wird,
wenn es während der Axialfahrt den Kontaktbereich bzw. das Abschlusselement berührt.
[0036] Vorzugsweise ist der Axialantrieb, mittels dem das Schneidmesser und/oder das Abschlusselement
zur Ermittlung der axialen Referenzstellung axial relativ zueinander aufeinander zu
bewegt werden, mit dem Axialantrieb identisch, der während des Aufschneidebetriebs
das Schneidmesser zur Durchführung von Leerschnitten in axialer Richtung oder entgegen
die axiale Richtung bewegt.
[0037] Bevorzugt ist der Rotationsantrieb, mit dem das Schneidmesser zur Ermittlung der
axialen Referenzstellung in Rotation versetzt wird, mit dem Rotationsantrieb identisch,
der das Schneidmesser während des Aufschneidebetriebs antreibt, insbesondere mit einer
Drehzahl von einigen 100 bis mehreren 1.000 Umdrehungen pro Minute.
[0038] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Einstellen eines Schneidspalts zwischen
einem Schneidmesser und einem Abschlusselement, insbesondere einer Schneidkante und/oder
einer Formschale, an einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
insbesondere Hochleistungsslicer, beim dem anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Ermittlung der axialen Referenzstellung des Schneidmessers dessen axiale Referenzstellung
ermittelt wird, und bei dem das Schneidmesser ausgehend von der axialen Referenzstellung
in eine von dem Abschlusselement beabstandete Arbeitsstellung und/oder das Abschlusselement
in eine von dem Schneidmesser beabstandete Arbeitsstellung bewegt wird.
[0039] Weitere mögliche Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben. Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- eine seitliche Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Aufschneidevorrichtung,
- Fig. 2
- eine seitliche Querschnittsansicht einer alternativen Variante einer erfindungsgemäßen
Aufschneidevorrichtung, und
- Fig. 3
- eine seitliche Querschnittsansicht noch einer anderen alternativen Variante einer
erfindungsgemäßen Aufschneidevorrichtung.
[0040] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
umfasst eine Produktzuführung 3, um ein aufzuschneidendes Lebensmittelprodukt 5 entlang
einer Produktförderrichtung F einer Schneidebene S zuzuführen, in der sich wenigstens
ein Schneidmesser 7 rotierend und/oder umlaufend um eine Achse A bewegt. Bei dem Schneidmesser
7 kann es sich insbesondere um ein Sichelmesser oder ein Kreismesser handeln, deren
Verwendung im Zusammenhang mit einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten
grundsätzlich bekannt ist.
[0041] Die Produktzuführung 3 weist eine stationär ausgeführte Produktauflage 9 auf, auf
der das Produkt 5 liegend in Förderrichtung F transportiert werden kann. Dabei kann
ein nicht dargestellter Produktgreifer in das in Förderrichtung F gesehen hintere
Ende des Produkts 5 eingreifen, wobei mittels des Produktgreifers das Produkt 5 längs
der Förderrichtung F gefördert werden kann. Die Verwendung eines derartigen Produktgreifers
zur Produktförderung ist grundsätzlich bekannt, so dass hierauf nicht näher eingegangen
wird.
[0042] An dem dem Schneidmesser 7 zugewandten Ende der Produktauflage 9 ist ein Abschlusselement
11 vorgesehen, das insbesondere nach Art einer Schneidkante oder einer Formschale
ausgebildet sein kann. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist das Abschlusselement
11 einen Basisabschnitt 13 auf, an dem ein Kontaktabschnitt 15 beweglich gelagert
ist. Der Kontaktabschnitt 15 ist in eine Normalstellung vorgespannt, in welcher er
über den Basisabschnitt 13 hinaus in Richtung des Schneidmessers 7 vorsteht.
[0043] Außerdem bildet der Kontaktabschnitt 15, wie Fig. 1 zeigt, einen oberen Bereich des
Abschlusselements 11, so dass der Kontaktabschnitt 15 während des Aufschneidebetriebs
eine Auflagefläche für den vorderen Endbereich des Produkts 5 bilden und mit dem Schneidmesser
7 nach Art eines Gegenmessers zusammenwirken kann. Dabei bildet die senkrecht zur
Bildebene verlaufende vordere Oberkante des Kontaktabschnitts 15 die eigentliche Schneidkante
SK, die beim Aufschneiden mit dem Schneidmesser 7 zusammenwirkt.
[0044] Wie erwähnt, bewegt sich das Schneidmesser 7 während des Aufschneidebetriebs in der
Schneidebene S. Das Schneidmesser 7 befindet sich dann in seiner Arbeitsstellung,
in der das Schneidmesser 7 einen einem gewünschten Schneidspalt SP entsprechenden
axialen Abstand zu dem Kontaktabschnitt 15 aufweist. Dabei ist es für den Aufschneidebetrieb
wichtig, dass der Schneidspalt SP möglichst präzise eingestellt ist. Wie der Schneidspalt
SP eingestellt werden kann, wird nachstehend näher erläutert.
[0045] Das Schneidmesser 7 ist mit einer Verstelleinrichtung 35 gekoppelt, mittels der das
Schneidmesser 7 längs einer axialen Richtung Q verfahren und somit auf den Kontaktabschnitt
15 zubewegt werden kann. Die axiale Richtung Q verläuft dabei längs der Achse A, um
die das Schneidmesser 7 bewegt wird, wie Fig. 1 zeigt. Die Verstelleinrichtung 35
weist eine Rotorwelle 17 auf, die das Schneidmesser 7 trägt und die in einer feststehenden
Nabe (nicht gezeigt) eines kombinierten Axial- und Rotationsantriebs 19 drehbar und
längs der axialen Richtung Q verstellbar gelagert ist, so dass das Schneidmesser 7
entsprechend längs der axialen Richtung Q verfahren werden kann. Derartige Verstelleinrichtungen
bzw. derartige kombinierte Dreh- und Axiallager bzw. entsprechende Axial- und Rotationsantriebe
sind grundsätzlich bekannt, so dass sie an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden.
[0046] Zur Schneidspalteinstellung ist es zunächst erforderlich, dass die Referenzstellung
des Schneidmessers 7 ermittelt wird. Als Referenzstellung wird dabei diejenige Stellung
des Schneidmessers 7 angesehen, bei der sich das Schneidmesser 7 in einer Kontaktebene
K befindet und den in Normalstellung angeordneten Kontaktabschnitt 15 gerade berührt.
[0047] Um die Referenzstellung zu finden, wird das Schneidmesser 7 mittels der Verstelleinrichtung
35 in axialer Richtung Q auf den Kontaktabschnitt 15 zu verfahren. Sobald das Schneidmesser
7 seine noch nicht erkannte Referenzstellung erreicht, gelangt es in Kontakt mit dem
Kontaktabschnitt 15 und nimmt ab dem Zeitpunkt der Berührung während seiner weiteren
Axialfahrt den Kontaktabschnitt 15 gewissermaßen mit. Dadurch bewegt sich der Kontaktabschnitt
15 aus seiner Normalstellung heraus. Das Erreichen der Referenzstellung durch das
Schneidmesser 7 kann somit mittels einer Detektion der Herausbewegung des Kontaktabschnitts
15 aus seiner Normalstellung erkannt werden.
[0048] Zur Detektion der Herausbewegung ist ein Sensor 23 einer Messeinrichtung 21 vorgesehen.
Der Sensor 23 ist mit einer Referenziereinrichtung 37 gekoppelt, die in eine Steuereinrichtung
39 integriert ist. Die Referenziereinrichtung ist dabei dazu ausgebildet, aus den
vom Sensor 23 bzgl. einer detektierten Bewegung des Kontaktabschnitts 15 bereitgestellten
Sensorsignalen die Referenzstellung für das Schneidmesser 7 zu ermitteln.
[0049] Die Steuereinrichtung 39 ist mit der Verstelleinrichtung 35 gekoppelt und dazu ausgebildet,
unter Verwendung der ermittelten Referenzstellung den kombinierten Axial- und Rotationsantrieb
19 der Verstelleinrichtung 35 derart anzusteuern, dass dieser das Schneidmesser 7
in eine entsprechend dem gewünschten Schneidspalt SP von dem Kontaktabschnitt 15 beabstandete
Arbeitsstellung (vgl. die Schneidebene S in Fig. 1) verfährt.
[0050] Bevorzugt handelt es sich bei dem Sensor 23 um einen Wegsensor. Wie vorstehend erläutert
wurde, wird das Schneidmesser 7, das während seiner Axialfahrt bei Erreichen der Referenzstellung
in Kontakt mit dem in seiner Normalstellung angeordneten Kontaktabschnitt 15 gelangt,
noch etwas weiter in axialer Richtung bewegt, so dass das Schneidmesser 7 den Kontaktabschnitt
15 aus seiner Normalstellung herausbewegt. Diese Herausbewegung kann mittels des als
Wegsensor ausgebildeten Sensors 23 in Form einer Änderung des Abstands zwischen dem
Sensor 23 und dem Kontaktabschnitt 15 quantitativ erfasst werden.
[0051] Die mittels des Wegsensors 23 gemessene Abstandsänderung entspricht dabei der Distanz,
um die das Schneidmesser 7 während seiner Axialfährt über seine Referenzstellung und
damit über die Kontaktebene K hinaus in axialer Richtung weiterbewegt wurde, so dass
die Referenziereinrichtung 37 anhand der gemessenen Abstandsänderung die Referenzstellung
des Schneidmessers 7 ermitteln kann. Die Axialfahrt des Schneidmessers 7 über die
Referenzstellung hinaus kann dabei nur über eine sehr kurze Wegstrecke, z. B. von
weniger als 1 Millimeter, erfolgen, so dass mittels des Wegsensors 23 eine entsprechend
geringe Abstandsänderung erfasst werden kann. Die Steuereinrichtung 39 kann dann den
kombinierten Axial- und Rotationsantrieb 19 unter Verwendung der ermittelten Referenzstellung
derart ansteuern, dass das Schneidmesser 7 in die dem gewünschten Schneidspalt SP
von dem Kontaktabschnitt 15 beabstandete Arbeitsstellung verfahren und somit der Schneidspalt
SP eingestellt wird.
[0052] Die in Fig. 2 dargestellte Aufschneidevorrichtung 1a kann in der gleichen Weise wie
die Vorrichtung 1 der Fig. 1 zum Ermitteln der Referenzstellung des Schneidmessers
7 und zum Einstellen des Schneidspalts SP eingesetzt werden. Im Unterschied zur Vorrichtung
1 der Fig. 1 weist die Vorrichtung 1a der Fig. 2 jedoch ein einstückig ausgebildetes
Abschlusselement 11 auf, das als Ganzes den Kontaktabschnitt 15 bildet, der in seine
in Fig. 2 gezeigte Normalstellung vorgespannt ist und in Richtung des Schneidmessers
7 über die Produktzuführung 3 hervorsteht, an der das Abschlusselement 11 längs der
axialen Richtung Q beweglich gelagert ist.
[0053] Die Vorrichtung 1b der Fig. 3 kann ebenfalls in der gleichen Weise wie die Vorrichtungen
1 und 1a zum Ermitteln der axialen Referenzstellung des Schneidmessers 7 und zum Einstellen
des Schneidspalts SP benutzt werden. Im Unterschied zu den Vorrichtungen 1 und 1a
weist die Vorrichtung 1b der Fig. 3 jedoch eine von einem Endlosförderband 25 gebildete
Produktauflage 9 auf. Dabei ist das Endlosförderband 25 um eine in Fig. 3 gezeigte
vordere Umlenkrolle 27 sowie eine nicht gezeigte hintere Umlenkrolle geführt und es
wird durch ebenfalls nicht dargestellte Mittel angetrieben, um das aufliegende Produkt
5 in Produktförderrichtung F zu fördern. Ein in das hintere Produktende eingreifender
Produktgreifer wird somit nicht zur Produktförderung benötigt, kann aber trotzdem
vorgesehen sein.
[0054] Bei der Vorrichtung 1b der Fig. 3 bildet das Abschlusselement 11 das dem Schneidmesser
7 zugewandte Ende der Produktauflage für das Produkt 5. Dabei bildet die vordere Oberkante
des Abschlusselements 11 die Schneidkante SK.
[0055] Das Abschlusselement 11 ist an einem Träger 29 der Produktzuführung 3 lösbar befestigt.
Der Kontaktabschnitt 15 des Abschlusselements 11 wird von einem Stift 31 gebildet,
der in einem in axialer Richtung Q durch das Abschlusselement 11 verlaufenden Führungskanal
33 beweglich gelagert und der in seine Normalstellung vorgespannt ist, wobei der Stift
31 in seiner Normalstellung aus dem Führungskanal 33 in Richtung des Schneidmessers
7 herausragt.
[0056] Die Kontaktebene K, in der sich das Schneidmesser 7 in seiner Referenzstellung befindet,
fällt bei der Vorrichtung 1b nicht mit der Ebene der Schneidkante SK zusammen. Die
Schneidebene S kann dabei, wie Fig. 3 zeigt, vor der Kontaktebene K liegen. Sie kann
aber auch mit der Kontaktebene K zusammenfallen oder dahinter liegen (nicht gezeigt).
Da bei der Vorrichtung der Fig. 3 der Stift 31 in seiner Normalstellung aus dem Führungskanal
33 in Richtung des Schneidmessers 7 herausragt, ist es insbesondere bei hinter der
Kontaktebene K liegender Schneidebene S vorteilhaft, wenn der Stift 31 mittels einer
nicht dargestellten Zurückzieheinrichtung während des Aufschneidebetriebs in den Führungskanal
33 zurückgezogen werden kann.
[0057] Wie Fig. 3 zeigt, entspricht der Schneidspalt SP dem Abstand zwischen der Schneidkante
SK und der Schneidebene S, der sich allerdings nur um einen Offset von dem Abstand
zwischen der Kontaktebene K und der Schneidebene S unterscheidet. Bei den Ausführungsbeispielen
der Fig. 1 und 2 entspricht der Schneidspalt SP dagegen auch dem Abstand zwischen
der Kontaktebene K und der Schneidebene S, so dass der Offset gleich Null ist.
[0058] Bei den Fig. 2 und 3 sind der Einfachheit halber die Steuereinrichtung 39 und die
darin integrierte Referenziereinrichtung 37 nicht eingezeichnet. Wie vorstehend jedoch
mit Bezug auf die Fig. 1 ausgeführt wurde, kann auch bei den Vorrichtungen 1a und
1b eine von dem Schneidmesser 9 bewirkte Herausbewegung des jeweiligen Kontaktabschnitts
15 aus seiner Normalstellung als Änderung des Abstands zwischen dem jeweiligen Sensor
23 und dem jeweiligen Kontaktabschnitt 15 (Stift 31) gemessen werden. Anhand der gemessenen
Abstandsänderung kann dann mittels der Referenziereinrichtung 37 die Referenzstellung
des Schneidmessers 7 bestimmt werden. Das Schneidmesser 7 kann dann unter Verwendung
der Referenzstellung in seine Arbeitsstellung verfahren werden, in der das Schneidmesser
7 einen dem gewünschten Schneidspalt SP entsprechenden axialen Abstand zum jeweiligen
Kontaktabschnitt 15 bzw. zur Schneidkante SK aufweist.
[0059] Bei den Vorrichtungen 1, 1a und 1b befindet sich der Sensor 23 vom Schneidmesser
7 aus betrachtet hinter dem jeweiligen Kontaktabschnitt 15, so dass der Sensor 23
gegen Verschmutzung geschützt ist.
[0060] Bei den Vorrichtungen 1 und 1a ist der Sensor 23 an der Produktauflage 9 angeordnet,
was den Vorteil hat, dass der Sensor 23 bei einem Austausch des Abschlusselements
11 nicht mit ausgetauscht werden muss. Insbesondere kann der Sensor 23 in die dem
Kontaktabschnitt 15 zugewandte Seite der Produktauflage 9 integriert sein, wodurch
der Sensor 23 besonders gut gegen Verschmutzung und Beschädigung geschützt werden
kann.
[0061] Bei der Vorrichtung 1b ist der Sensor 23 im hinteren Bereich des Führungskanals 33
angeordnet, so dass der Sensor 23 in das Abschlusselement 11 integriert und ebenfalls
gut gegen Verschmutzung und Beschädigung geschützt ist.
[0062] Bei den Vorrichtungen 1, 1a, 1b ist der jeweilige Kontaktabschnitt 15 längs der axialen
Richtung Q bewegbar. Der Kontaktabschnitt 15 könnte jedoch auch schräg oder quer zur
axialen Richtung Q bewegbar sein. Die Verwendung eines Kontaktabschnitts 15, der längs
der axialen Richtung Q verstellbar ist, hat jedoch den Vorteil, dass eine gemessene
Abstandsänderung zwischen dem Sensor 25 und dem Kontaktabschnitt 15 der Distanz entspricht,
um die das Schneidmesser 7 nach Erreichen der Referenzstellung in axialer Richtung
weiterbewegt wurde. Das Schneidmesser 7 kann somit in die Referenzstellung gebracht
werden, indem es um die gemessene Abstandsänderung zurückgefahren wird, oder gleich
unter Verwendung der gemessenen Abstandsänderung in seine Arbeitsstellung gefahren
werden.
[0063] Bei der Vorrichtung 1 der Fig. 1 ist der Kontaktabschnitt 15 beweglich an dem Basisabschnitt
13 gelagert. Dabei kann eine nicht dargestellte Arretiereinrichtung vorgesehen sein,
mittels der der Kontaktabschnitt 15 in der Normalstellung am Basisabschnitt 13 festgelegt
werden kann. Der Kontaktabschnitt 15 kann somit in Normalstellung lagefixiert werden,
so dass dieser während des Aufschneidebetriebs als feststehendes Gegenmesser einsetzbar
ist. Zur Einstellung des Schneidspalts SP kann die Arretiereinrichtung den Kontaktabschnitt
15 freigeben, so dass dieser gegenüber dem Basisabschnitt 13 bewegt werden kann. In
der entsprechenden Weise kann bei der Vorrichtung 1a der Fig. 2 eine Arretiereinrichtung
zum lösbaren Festlegen des Abschlusselements 11 an der Produktzuführung 3 vorgesehen
sein.
[0064] In einer abgewandelten Ausgestaltung kann der Kontaktabschnitt 15 bei der Vorrichtung
1 der Fig. 1 am Basisabschnitt 13 festgelegt oder einstückig mit dem Basisabschnitt
13 ausgebildet sein. Eine von dem Schneidmesser 7 bewirkte Bewegung des Kontaktabschnitts
15 aus seiner Normalstellung heraus lässt sich bei dieser abgewandelten Ausgestaltung
in Form einer Verbiegung oder Verformung detektieren, durch die der Kontaktabschnitt
15 aus seiner Normalstellung ausgelenkt wird. Entsprechend kann die Vorrichtung 1a
der Fig. 2 dadurch abgewandelt werden, dass das den Kontaktabschnitt 15 bildende Abschlusselement
11 an der Produktzuführung 3 festgelegt und eine Verbiegung oder Verformung des Kontaktabschnitts
15, durch die der Kontaktabschnitt 15 aus seiner Normalstellung ausgelenkt wird, als
Erreichen der Referenzstellung detektiert wird.
[0065] Die Fig. 1 bis 3 sind nicht maßstabsgetreu. Insbesondere sind Dimensionen, wie etwa
diejenigen der Produktauflage 9, und Abstände, wie zum Beispiel der Abstand der Schneidebene
S vom jeweiligen Kontaktabschnitt 15 bzw. von dem jeweiligen Abschlusselement 11,
zur besseren Veranschaulichung übertrieben groß dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 1, 1a, 1b
- Aufschneidevorrichtung
- 3
- Produktzuführung
- 5
- Produkt
- 7
- Schneidmesser
- 9
- Produktauflage
- 11
- Abschlusselement
- 13
- Basisabschnitt
- 15
- Kontaktabschnitt
- 17
- Rotorwelle
- 19
- Axial- und Rotationsantrieb
- 21
- Messeinrichtung
- 23
- Sensor
- 25
- Endlosförderband
- 27
- vordere Umlenkrolle
- 29
- Träger
- 31
- Stift
- 33
- Führungskanal
- 35
- Verstelleinrichtung
- 37
- Referenziereinrichtung
- 39
- Steuereinrichtung
- F
- Produktförderrichtung
- S
- Schneidebene
- A
- Achse
- Q
- axiale Richtung
- K
- Kontaktebene
- SK
- Schneidkante
- SP
- Schneidspalt
1. Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (5), insbesondere Hochleistungsslicer,
mit
einer Produktzuführung (3), die ein oder mehrere aufzuschneidende Produkte (5) entlang
einer Produktförderrichtung (F) einer Schneidebene (S) zuführt, in der sich wenigstens
ein Schneidmesser (7) rotierend und/oder umlaufend um eine Achse (A) bewegt, wobei
die Produktzuführung (3) wenigstens ein Abschlusselement (11), insbesondere eine Schneidkante
und/oder eine Formschale, umfasst, das eine produktführende Auf- und/oder Anlagefläche
für einen vorderen Produktendbereich aufweist und mit dem das Schneidmesser (7) im
Aufschneidebetrieb zusammenwirkt,
wobei zum Ermitteln einer axialen Referenzstellung des Schneidmessers (7) das Schneidmesser
(7) und/oder das Abschlusselement (11) in axialer Richtung (Q) relativ zueinander
aufeinander zu bewegbar sind, wobei zumindest ein als Kontaktabschnitt (15) ausgebildeter
Bereich des Abschlusselements (11) vorgesehen ist, und wobei eine Messeinrichtung
(21) vorgesehen ist, mittels der eine Bewegung des Kontaktabschnitts (15) als Erreichen
der Referenzstellung detektierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (15) von dem Schneidmesser (7) aus einer Normalstellung herausbewegbar
ist,
wobei insbesondere der Kontaktabschnitt (15) in seiner Normalstellung über das Abschlusselement
(11) hinaus in Richtung des Schneidmessers (7) vorsteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (15) von einem Teilbereich, insbesondere von einem oberen Bereich,
des Abschlusselements (11) gebildet ist, der an einem Basisabschnitt (13) des Abschlusselements
(15) beweglich gelagert ist, oder dass
der Kontaktabschnitt (15) von wenigstens einem Stift (31) gebildet ist, der in einem,
insbesondere in axialer Richtung (Q), durch das Abschlusselement (11) verlaufenden
Führungskanal (33) beweglich gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (15) von dem gesamten Abschlusselement (11) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (15) in die Normalstellung vorgespannt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messeinrichtung (21) vom Schneidmesser (7) aus gesehen hinter dem Kontaktabschnitt
(15) angeordnet ist, und/oder dass die Messeinrichtung (21) zwischen dem Kontaktabschnitt
(15) und einer Produktauflage (9) der Produktzuführung (3) angeordnet ist, und/oder
dass
die Messeinrichtung (21) in das Abschlusselement (11) oder eine Produktauflage (9)
der Produktzuführung (3) integriert ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Messeinrichtung (21) wenigstens einen Sensor (23) zur Messung der Distanz zum
Kontaktabschnitt (15) aufweist, wobei bevorzugt der Sensor (23) ein insbesondere magnetostriktiver
Wegsensor ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Referenziereinrichtung (37) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, aus der
detektierten Bewegung des Kontaktabschnitts (15), insbesondere aus einer gemessenen
Distanz zwischen einem Sensor (23) und dem Kontaktabschnitt (15), die Referenzstellung
zu bestimmen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Verstelleinrichtung (35) vorgesehen ist, mittels der das Schneidmesser (7) und/oder
das Abschlusselement (11) längs der axialen Richtung (Q) verstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuereinrichtung (39) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, unter Verwendung
der Referenzstellung das Schneidmesser (7) mittels einer Verstelleinrichtung (35)
von dem Kontaktabschnitt (15) weg in eine entsprechend dem jeweils gewünschten Schneidspalt
(SP) von dem Kontaktabschnitt (15) beabstandete Arbeitsstellung zu bewegen, oder dass
eine Steuereinrichtung (39) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, unter Verwendung
der Referenzstellung das Abschlusselement (11) oder eine Produktauflage (9), an der
das Abschlusselement (11) angeordnet ist, mittels einer Verstelleinrichtung von dem
Schneidmesser (7) weg in eine entsprechend dem jeweils gewünschten Schneidspalt (SP)
vom Schneidmesser (7) beabstandete Stellung zu bewegen.
11. Verfahren zum Ermitteln einer axialen Referenzstellung eines Schneidmessers (7) an
einer Vorrichtung (1, 1a, 1b) zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (5), insbesondere
Hochleistungsslicer, bei dem
das Schneidmesser (7) und/oder ein Abschlusselement (11), insbesondere eine Schneidkante
und/oder eine Formschale, axial relativ zueinander aufeinander zu bewegt werden,
zumindest ein als Kontaktabschnitt (15) ausgebildeter Bereich des Abschlusselements
(11) vorgesehen ist, und
eine Bewegung des Kontaktabschnitts (15) als Erreichen der Referenzstellung detektiert
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktabschnitt (15) von dem Schneidmesser (7) aus einer Normalstellung herausbewegt
wird, und/oder dass die Referenzstellung aus einer gemessenen Distanz zwischen einem
Sensor (23) und dem Kontaktabschnitt (15) bestimmt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidmesser (7) zur Ermittlung der axialen Referenzstellung, insbesondere entgegen
der für den Aufschneidebetrieb vorgesehenen Drehrichtung, in Rotation versetzt wird,
insbesondere mit einer für den Aufschneidebetrieb vorgesehenen Drehzahl.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Axialantrieb (19), mittels dem das Schneidmesser (7) und/oder das Abschlusselement
(11) zur Ermittlung der axialen Referenzstellung axial relativ zueinander aufeinander
zu bewegt werden, mit dem Axialantrieb identisch ist, der während des Aufschneidebetriebs
das Schneidmesser (7) zur Durchführung von Leerschnitten in axialer Richtung (Q) oder
entgegen der axialen Richtung (Q) bewegt, und/oder
dass der Rotationsantrieb (19), mit dem das Schneidmesser (7) zur Ermittlung der axialen
Referenzstellung in Rotation versetzt wird, mit dem Rotationsantrieb identisch ist,
der das Schneidmesser (7) während des Aufschneidebetriebs antreibt, insbesondere mit
einer Drehzahl von einigen 100 bis mehreren 1.000 Umdrehungen pro Minute.
15. Verfahren zum Einstellen eines Schneidspalts (SP) zwischen einem Schneidmesser (7)
und einem Abschlusselement (11), insbesondere einer Schneidkante und/oder einer Formschale,
an einer Vorrichtung (1, 1a, 1b) zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten (5), insbesondere
Hochleistungsslicer, beim dem
durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14 die axiale Referenzstellung
des Schneidmessers (7) ermittelt wird, und
das Schneidmesser (7) ausgehend von der axialen Referenzstellung in eine von dem Abschlusselement
(11) beabstandete Arbeitsstellung und/oder das Abschlusselement (11) in eine von dem
Schneidmesser (7) beabstandete Arbeitsstellung bewegt wird.