[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bedienelement für ein Flurförderzeug.
[0002] Aus
EP 1 350 668 A2 ist ein Bedienelement für ein Flurförderzeug bekannt geworden, bei dem eine Armstütze
sich in Längsrichtung des Fahrzeugs erstreckt und eine Vielzahl von Bedienelementen
an einem vorderen Ende der Armstütze angeordnet ist. Von den Bedienelementen besitzen
mindestens zwei Bedienelemente einen Betätigungsabschnitt, wobei die Betätigungsabschnitte
angeordnet sind, um von einer auf der Armstütze aufliegenden Hand bedient zu werden.
Hierzu sind die Betätigungsabschnitte entlang einer gekrümmten Linie angeordnet, die
einem Betätigungskreis für die Finger der auf der Armstütze aufliegenden Hand entspricht.
[0003] Aus
WO 00/64801 ist ein Bedienelement für ein Arbeitsfahrzeug bekannt, bei dem die Hand einer Bedienperson
auf einem haubenförmigen Schalthebel aufliegt, der um eine Achse verschwenkbar ist.
Entlang dem Umfang sind Taster angeordnet, die bei einer auf dem Schalthebel liegenden
Hand über den Daumen und Zeige- und Mittelfinger betätigt werden können.
[0004] Aus
EP 0 655 413 ist ein Bedienelement für einen Gabelstapler bekannt, bei dem ein Lenkrad sowie Schaltmittel
auf einem gemeinsamen Kontrollarm angeordnet sind, wobei die Position des Kontrollarms
in der Fahrerkabine verstellbar ist.
[0005] Aus
GB 2,328,005 ist ein handbetätigtes Bedienelement mit drei Schalthebeln bekannt, um einen Schubmaststapler
zu steuern. Die drei Schalthebel sind um eine gemeinsame Achse schwenkbar, wobei ein
äußerer Schalthebel mit zusätzlichen Knöpfen versehen ist.
[0006] Aus
EP 1 693 334 B1 ist eine handbetätigte Bedienvorrichtung für einen Bedienplatz eines Flurförderzeugs
bekannt geworden, mit einer stationären, erhabenen, seitlich neben und vor der stehenden
oder sitzenden Bedienperson liegenden Handballenauflage, mit einer oberen Auflagefläche,
auf die der Handballen der Hand der Bedienperson von oben auflegbar ist, einer vorderen,
von der Bedienperson abgewandten Fläche und einer der Bedienperson zugewandten Fläche
und mindestens einem Bedienelement für eine Funktion des Flurförderzeugs an dem der
Auflagefläche abgewandten Ende der Handballenauflage, das so angeordnet ist, dass
es mit mindestens einem Finger betätigbar ist, wobei die vordere und hinteren Fläche
so dimensioniert sind, dass die Handballenauflage zwischen den Fingern und einem dem
Handgelenk zugewandten, proximalen Abschnitt des Handballens ergriffen werden kann
und ein von der vorderen Fläche liegender, gegenüber der Auflagefläche abgesenkter
Abschnitt so angeordnet ist, dass die Finger der auf der Auflagefläche liegenden Hand
abgewinkelt werden können und das Bedienelement auf der der vorderen Fläche gegenüberliegenden
Seite des abgesenkten Abschnitts angeordnet ist. Die Auflagefläche und der abgesenkte
Abschnitt sowie vordere und hintere Fläche sind an einem Schalenkörper ausgebildet,
wobei seitlich in dem Schalenkörper mindestens ein Bedienelement so eingelassen ist,
dass es mit dem Daumen einer Hand betätigbar ist, die auf der Auflagefläche aufliegt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bedienelement für ein Flurförderzeug
zu schaffen, das eine ergonomisch günstige Bedienung für möglichst viele Funktionen
auch bei unterschiedlichen Handgrößen zulässt und eine versehentliche Fehlbedienung
selbst beim Tragen von Arbeitshandschuhen vermeidet.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Bedienelement mit den Merkmalen aus Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Bedienelement ist vorgesehen und bestimmt für ein Flurförderzeug.
Das Bedienelement besitzt zwei Bedienhebel und mindestens einen zwischen den Bedienhebeln
angeordneten Schalter. Die Bedienhebel sind jeweils für eine zweiachsige Bewegung
ausgebildet, so dass jeder Bedienhebel frei in jede Richtung geneigt werden kann.
Die Bedienhebel sind räumlich derart voneinander beabstandet, dass eine zwischen den
Bedienhebeln positionierte Hand es zulässt, mit den Fingern beide Bedienhebel und
den mindestens einen Schalter zu betätigen. Beide Bedienhebel können mit den Ballen
und/oder den Fingern einer Hand ohne Umgreifen der Bedienhebel betätigt werden, so
dass beide Bedienhebel ohne große Anstrengung oder unnatürliche Handhaltung gleichzeitig
mit einer Hand bedient werden können. Bevorzugt können beide Bedienhebel ohne eine
Positionsveränderung der Hand nur über die Finger bewegt werden. Auch ist der Abstand
zwischen den Bedienhebeln groß genug, so dass eine Fehlbedienung der Bedienhebel oder
des mindestens einen Schalters ausgeschlossen ist.
[0010] Um für die Hand eine gute Auflagefläche zu schaffen, besitzt der Bedienhebel ein
sich ballig verbreiterndes Hebelende, das eine Auflagefläche für die Handfläche, insbesondere
für den Handballen, bildet.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung sind der oder die Schalter zwischen den Bedienhebeln
als Taster ausgebildet. Die Taster können mit unterschiedlichen Funktionen für den
Betrieb des Flurförderzeugs belegt sein. Beispielsweise kann einer der Taster als
Signalgeber belegt sein. Der andere Taster kann beispielsweise als Bestätigungstaster
vorgesehen sein.
[0012] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Bedienelement mit einer schalenartigen
Gehäuseabdeckung versehen, aus der die Bedienhebel vorstehen und in der der mindestens
eine Taster leicht versenkt angeordnet ist. Die Gehäuseabdeckung dient als Ablage
für die Hand oder den Handballen einer Bedienperson. Aus dieser Position heraus können
die Bedienhebel betätigt werden. Durch den leicht versenkten Taster wird eine unabsichtliche
Betätigung des Tasters vermieden.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist mindestens einem der Bedienhebel ein Umschalter
zugeordnet, der mit einer oder mehreren Hydraulikfunktionen belegt ist. Der Umschalter
ist bevorzugt als ein Kippschalter ausgebildet, der zwei definierte Schaltstellungen
besitzt. Auch kann ein Wippschalter vorgesehen sein.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist mittig zu den Bedienhebeln ein Schiebeschalter
vorgesehen, der einen sich parallel zu einer gedachten Verbindungslinie zwischen den
Bedienhebeln erstreckenden Schieber besitzt. Der Schiebeschalter wird zum Umschalten
quer zu der Verbindungslinie verschoben.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für das Bedienelement wird nachfolgend näher
erläutert.
[0016] Die einzige Figur zeigt ein schalenartiges Gehäuseteil 10, das bevorzugt aus Kunststoff
hergestellt ist und an einem Bedienplatz für ein Flurförderzeug in die Innenverkleidung
integriert ist. Aus dem Gehäuseteil 10 stehen zwei Bedienhebel 12 und 14 vor. Jeder
der Bedienhebel 12, 14 besitzt einen Hebelkopf 16, der sich nach oben verbreitert
und an seinem oberen Ende eine Auflagefläche 18 für eine Handinnenfläche bildet. Jeder
der Bedienhebel 12, 14 ist wie ein Joystick entlang der dargestellten Doppelpfeile
K beweglich. Die Bewegung in die beiden Pfeilrichtungen kann hierbei überlagert werden,
so dass jeder Bedienhebel in jede beliebige Richtung verschwenkt werden kann. Alternativ
ist auch eine Gassenführung über eine entsprechende Schaltkulisse möglich.
[0017] Die Bedienhebel 12 und 14 besitzen jeweils eine Manschette 20, die ein zieharmonikaförmig
gefaltetes Flachmaterial aufweist, um eine Hebelmechanik der Bedienhebel gegenüber
Umwelteinflüssen wie Staub, Schmutz und dergleichen abzuschirmen.
[0018] Zwischen den Bedienhebeln 12, 14 sind zwei Taster 22, 24 angeordnet. Der Taster 22
ist als Signalgeber für ein akustisches Warnsignal ausgestattet. Der Taster 24 ist
beispielsweise als Bestätigungstaster vorgesehen. Bei dem Einsatz von Flurförderzeugen
gibt es Funktionen, beispielsweise beim Verwenden von hydraulisch betätigten Klammern
oder Haltearmen, bei denen vor einem Öffnen der Klammer oder der Haltearme eine separate
Bestätigung durch die Bedienperson erfolgen muss, um ein unbeabsichtigtes Öffnen und
Betätigen zu vermeiden. Ein solcher Bestätigungstaster ist beispielsweise der Taster
24. Die Taster 22 und 24 sind in das Gehäuse 10 integriert und leicht versenkt.
[0019] Ein Schalter 26 ist als Kippschalter ausgebildet und steht aus dem Gehäuse 10 vor.
Der Kippschalter 26 ist zum Umschalten zwischen unterschiedlichen Hydraulikfunktionen
vorgesehen. Hierbei kann der Kippschalter 26 derart ausgebildet sein, dass sein Kipphebel
28 stets in der dargestellten neutralen Position steht und nach vorne oder nach hinten
umgeschaltet wird. Alternativ kann der Kippschalter 26 auch so ausgebildet sein, dass
der Kipphebel 28 eine vordere definierte Position und eine hintere definierte Position
besitzt, zwischen denen umgeschaltet wird.
[0020] Das Bedienelement besitzt ferner einen Schiebehebel 30, der entlang des Doppelpfeils
A verschiebbar ist. Der Schiebehebel 30 besitzt einen vorderen Schiebekörper 32 und
einen hinteren Schiebekörper 34. Die Schiebekörper 32 und 34 sind durch einen Steg
36 miteinander verbunden. Der hintere Schiebekörper 34 ist dabei so angeordnet, dass
eine auf dem Bedienhebel 12 oder 14 ruhende Hand mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger
gegen die rückwärtige Wand 38 des hinteren Schiebekörpers 34 drücken kann, um den
Schieber in Richtung des Doppelpfeils A von dem Bedienhebel fortzuschieben. Beim Heranziehen
des Schiebers kann der hintere Schiebekörper 34 teilweise mit dem Zeigefinger hintergriffen
werden, so dass der Schieber insgesamt auf die Bedienhebel 12 und 14 zugezogen wird.
1. Bedienelement für ein Flurförderzeug mit zwei Bedienhebeln (12, 14) und mindestens
einem zwischen den Bedienhebeln angeordneten Schalter (22, 24), wobei die Bedienhebel
(12, 14) jeweils für eine zweiachsige Bewegung (K) ausgebildet und derart räumlich
voneinander beabstandet sind, dass mit einer zwischen den Hebeln positionierten Hand
mit den Fingern die Bedienhebel ohne Umgreifen und der mindestens eine Schalter zwischen
den Bedienhebeln betätigbar sind.
2. Bedienelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Bedienhebel (12, 14) ein sich ballig verbreiterndes Hebelende (16) besitzt.
3. Bedienelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Schalter (22, 24) als Taster ausgebildet sind.
4. Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Taster (22, 24) zwischen den Bedienhebeln (12, 14) vorgesehen sind.
5. Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gehäuseabdeckung (10) vorgesehen ist, aus der die Bedienhebel (12, 14) vorstehen
und in der der mindestens eine Schalter (22, 24) versenkt angeordnet ist.
6. Bedienelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen den Hebeln positionierte Hand mit ihrem Handballen auf der Gehäuseabdeckung
aufliegt.
7. Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einem Bedienhebel (12) ein Umschalter (26) für eine oder mehrere Hydraulikfunktionen
an dem Flurförderzeug zugeordnet ist.
8. Bedienelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mittig zu den Bedienhebeln ein Schiebeschalter (30) vorgesehen ist, der mindestens
einen sich parallel zu einer gedachten Verbindungslinie zwischen den Bedienhebeln
(12, 14) erstreckenden Schiebekörper (32, 34) besitzt, wobei der Schiebeschalter (30)
zum Umschalten quer zu seiner Verbindungslinie verschoben wird.