[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Arzneimittelflasche gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Arzneimittelflasche umfasst einen Flaschenkörper, der einen Innenraum
zum Aufnehmen eines Arzneimittels aufweist. Zudem ist ein Flaschenaufsatz vorhanden,
welcher auf dem Flaschenkörper befestigt ist. Dabei weist der Flaschenaufsatz ein
Steigrohr auf, welches in den Innenraum hineinragt, um ein Pumpen des Arzneimittels
aus dem Innenraum durch das Steigrohr und aus der Arzneimittelflasche heraus zu ermöglichen.
[0003] Bei dem Arzneimittel kann es sich grundsätzlich um eine beliebige Flüssigkeit handeln,
die von einem Benutzer einzunehmen ist. Insbesondere kann es sich um eine Flüssigkeit
zur oralen oder nasalen Einnahme handeln.
[0004] Der Flaschenaufsatz kann grundsätzlich auch einstückig mit dem Flaschenkörper gebildet
sein. Bevorzugt ist der Flaschenaufsatz aber auf den Flaschenkörper aufgeschraubt
oder gesteckt.
[0005] Das Steigrohr muss in das flüssige Arzneimittel hinabragen, um dieses aus der Arzneimittelflasche
befördern zu können. Das hierbei erforderliche Pumpen kann in einem einfachen Fall
dadurch bereitgestellt werden, dass ein Benutzer auf elastische Außenwände des Flaschenkörpers
drückt. Alternativ oder zusätzlich kann im Flaschenaufsatz auch ein Pumpmechanismus
vorhanden sein. In diesem Fall bewegt ein Benutzer eine Komponente des Flaschenaufsatzes
relativ zum Flaschenkörper, um ein Pumpen des Arzneimittels durch das Steigrohr und
aus der Arzneimittelflasche heraus zu bewirken.
[0006] Die Herstellungskosten eines Arzneimittels können sehr hoch sein. Daher ist es wünschenswert,
dass ein Arzneimittel aus einer Arzneimittelflasche in einfacher Weise möglichst vollständig
entnommen werden kann.
[0007] Bei herkömmlichen Arzneimittelflaschen verbleibt eine verhältnismäßig große Restmenge
an Arzneimittel, die über das Steigrohr nicht entnommen werden kann.
[0008] Als eine Aufgabe der Erfindung kann daher erachtet werden, eine Arzneimittelflasche
bereitzustellen, aus welcher ein Arzneimittel in einfacher Weise möglichst vollständig
entnommen werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Arzneimittelflasche mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0010] Bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Arzneimittelflasche sind in den
abhängigen Ansprüchen angegeben und werden in der folgenden Beschreibung erläutert.
[0011] Bei der Arzneimittelflasche der vorgenannten Art ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Innenraum durch eine Bodenseite begrenzt ist, deren Höhe über eine Grundfläche
des Flaschenkörpers zwischen einer Maximalhöhe und einer Minimalhöhe variiert, um
bei einem niedrigen Füllstand des Arzneimittels ein Ansammeln des Arzneimittels im
Bereich der Minimalhöhe zu ermöglichen. Außerdem ist eine Länge des Steigrohrs so
gewählt, dass das Steigrohr weiter als zur Maximalhöhe der Bodenseite in den Innenraum
hineinragt.
[0012] Als ein Kerngedanke der Erfindung kann angesehen werden, die Bodenseite so zu formen,
dass bei einem niedrigen Füllstand des Arzneimittels sich dieses nicht über die gesamte
Grundfläche sondern nur einen Teil der Grundfläche des Flaschenkörpers ansammelt.
In diesem verhältnismäßig kleinen Bereich hat eine geringe Restmenge des Arzneimittels
einen höheren Füllstand als bei einer herkömmlichen Arzneimittelflasche, bei welcher
die Bodenseite waagerecht ist. Damit kann über das Steigrohr leichter eine geringe
Restmenge des Arzneimittels entnommen werden. Dabei ist die Länge des Steigrohrs entscheidend.
So muss ein unteres Ende des Steigrohrs bis zu einer Höhe im Innenraum hinabragen,
welche tiefer liegt als die Maximalhöhe der Bodenseite des Innenraums.
[0013] Die Grundfläche, über welche die Höhe der Bodenseite variiert, soll die untere Fläche
des Flaschenkörpers bezeichnen. Beispielsweise kann die Grundfläche in einen zentralen
Bereich und einen Randbereich unterschieden werden. In diesen beiden Bereichen kann
die Höhe der Bodenseite verschieden sein und ist bevorzugt im zentralen Bereich höher
als im Randbereich.
[0014] Der Randbereich kann bei Arzneimittelflaschen mit rundem Querschnitt als Ringbereich
gebildet sein. Ein Bereich der Bodenseite mit Minimalhöhe ist dann durch den Ringbereich
gebildet. Innerhalb des Ringbereichs liegt die Bodenseite tiefer als in dem vom Ringbereich
umschlossenen Gebiet.
[0015] Bevorzugt ist die Länge des Steigrohrs so gewählt, dass es bis zur Minimalhöhe der
Bodenseite ragt. Dadurch kann das Arzneimittel weitestgehend vollständig durch das
Steigrohr entnommen werden. Dabei kann das Steigrohr mit einem unteren Ende die Bodenseite
kontaktieren. Zweckmäßigerweise kann das Steigrohr aus einem biegsamen Material bestehen.
Wird beim Zusammenbau der Arzneimittelflasche der Flaschenaufsatz mit dem Steigrohr
auf den Flaschenkörper gesetzt und abgesenkt, so kontaktiert das Steigrohr die Bodenseite
zunächst in einem Bereich, der in der Regel nicht die Minimalhöhe hat. Aufgrund der
gewölbten Bodenseite, die vorzugsweise eine nach innen erhobene rundliche Form hat,
und wegen der Biegsamkeit des Steigrohrs kann dieses während des Zusammenbaus der
Arzneimittelflasche entlang der Bodenseite gleiten, bis es einen Bereich der Bodenseite
mit Minimalhöhe erreicht. In anderen Worten gleitet das Steigrohr beim Zusammenbau
an der Bodenseite entlang, bis das untere Ende des Steigrohrs in den beschriebenen
Ringbereich eintaucht.
[0016] Bei dieser Ausführung ist die Länge des Steigrohrs mindestens so lang wie eine Verbindungsgerade
von einem oberen Ende des Steigrohrs bis zu dem Bereich der Bodenseite mit der Minimalhöhe.
Weil das Steigrohr in der Regel gebogen innerhalb des Innenraums verläuft, ist die
Länge des Steigrohrs vorzugsweise größer als die genannte Verbindungsgerade.
[0017] Die Länge des Steigrohrs und die Form der Bodenseite sind vorzugsweise so gewählt,
dass das Steigrohr bis zu einer Tiefe ragt, bei welcher sich mindestens 70%, bevorzugt
mindestens 80%, der Fläche der Bodenseite oberhalb des unteren Endes des Steigrohres
befinden. Vorteilhafterweise ist hierdurch die Fläche sehr gering, über welche sich
bei einem niedrigen Füllstand Arzneimittel ansammelt. Es ist weiterhin bevorzugt,
dass höchstens 90% der Fläche der Bodenseite oberhalb des unteren Endes des Steigrohrs
liegt. Dadurch hat eine Neigung der Arzneimittelflasche eine verhältnismäßig geringe
Auswirkung darauf, wie groß eine nicht entnehmbare Restmenge von Arzneimittel ist.
[0018] Es ist besonders bevorzugt, dass die Bodenseite in Richtung des Flaschenaufsatzes
hin gewölbt ist. Der Bereich der Bodenseite mit Maximalhöhe kann sich hier in der
Mitte der Grundfläche der Arzneimittelflasche befinden. Die Höhe der Bodenseite fällt
dabei zum Rand der Grundfläche hin ab.
[0019] Diese Form der Bodenseite wird vorzugsweise eingesetzt, wenn eine Form der Unterseite
des Flaschenkörpers der Form der Bodenseite des Innenraums gleicht. Die Unterseite
des Flaschenkörpers kann daher ebenfalls nach oben gewölbt sein, womit der Flaschenboden
eine in etwa konstante Dicke haben kann. Dies erleichtert die Herstellung der Arzneimittelflasche.
Zudem kann hierdurch ein sicherer Stand der Arzneimittelflasche erreicht werden, bei
welcher diese allein am Außenrand der Unterseite des Flaschenkörpers einen Untergrund
kontaktiert. Schließlich kann hiermit auch die für den Flaschenkörper erforderliche
Materialmenge gering gehalten werden.
[0020] Um eine verstärkte Wölbung der Bodenseite in Richtung des Flaschenaufsatzes zu erreichen,
kann die Dicke des Flaschenbodens in einem zentralen Bereich des Flaschenbodens größer
sein als am Rand des Flaschenbodens. Insbesondere wenn der Flaschenkörper aus einem
verformbaren Material hergestellt ist, beispielsweise aus Kunststoff, kann hierdurch
sichergestellt werden, dass die Bodenseite des Innenraums stets mittig nach oben gewölbt
ist.
[0021] Die Bodenseite kann in ihrem Randbereich eine Höhe aufweisen, die unabhängig vom
Azimutalwinkel ist. Dabei gibt der Azimutalwinkel eine Richtung senkrecht zur Vertikalachse
des Flaschenkörpers an.
[0022] Grundsätzlich kann aber auch vorgesehen sein, dass eine Höhe der Bodenseite zum Rand
der Grundfläche hin steigt. Der Bereich der Bodenseite mit Minimalhöhe kann hier innerhalb
eines zentralen Bereichs der Grundfläche des Flaschenkörpers gebildet sein. Bei dieser
Ausgestaltung kann ein besonders großer Prozentanteil des aufgenommenen Arzneimittels
über das Steigrohr entnommen werden. Im Vergleich zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
ist in der Regel aber die Gesamtmenge an Arzneimittel geringer, die in einer Arzneimittelflasche
mit vorgegebenen Außenabmessungen aufgenommen werden kann.
[0023] Für eine besonders gute Restentleerung kann ein Übergang von der Bodenseite zu Seitenwänden
des Flaschenkörpers abgerundet sein. Die Seitenwände bezeichnen die in der Regel vertikale
Mantelfläche, die den Innenraum seitlich begrenzt. Diese Formung ist insbesondere
vorteilhaft, wenn die Bodenseite in ihrer Mitte nach oben gewölbt ist.
[0024] Es kann zur möglichst vollständigen Restentleerung weiterhin vorgesehen sein, dass
ein unteres Ende des Steigrohrs an seiner Stirnseite mindestens eine Einkerbung hat.
Die Stirnseite des Steigrohrs ist damit nicht eben, sondern durch die Einkerbung vertieft.
Die Einkerbung bildet eine radiale Verbindung zwischen dem Innenraum des Steigrohrs
und der Umgebung. Dadurch wird mit dem Steigrohr nicht nur Flüssigkeit angesaugt,
die sich in Radialrichtung des unteren Steigrohrabschnitts befindet. Vielmehr kann
auch aus einem seitlichen Bereich hierzu Flüssigkeit aufgenommen werden, wodurch eine
verbesserte Restentleerung erreicht wird.
[0025] Für eine einfache Herstellung kann die Einkerbung eine V-Form haben. Zudem können
an der Stirnseite zwei Einkerbungen vorgesehen sein, die einander gegenüberliegen.
[0026] Bevorzugt hat das untere Ende des Steigrohrs in Bereichen zwischen der oder den Einkerbungen
eine konische Form, die sich zum Ende des Steigrohrs hin verjüngt. Die Eintrittsöffnung
in das Steigrohr, die durch die V-Einkerbungen zunächst vergrößert ist, wird durch
die konische Form wiederum verringert. Dadurch kann eine Saugkraft in gewünschter
Höhe und somit eine verbesserte Restentleerung erreicht werden.
[0027] Grundsätzlich kann der Flaschenkörper aus einem beliebigen Material hergestellt sein,
welches auch Glas umfassen kann. Bevorzugt ist der Flaschenkörper aber aus Kunststoff
gefertigt. Dadurch kann die gewünschte Formung der Bodenseite bei einfacher Herstellung
erreicht werden.
[0028] Um ein Arzneimittel im Innenraum vor Lichteinstrahlung zu schützen, ist der Flaschenkörper
vorzugsweise lichtundurchlässig.
[0029] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die
beigefügten schematischen Figuren beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt schematisch einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Arzneimittelflasche.
- Fig. 2
- zeigt schematisch einen Querschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Arzneimittelflasche.
[0030] Gleiche oder gleich wirkende Komponenten sind in beiden Figuren mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0031] Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Arzneimittelflasche
100. Diese umfasst einen Flaschenkörper 10 und einen Flaschenaufsatz 50, der auf den
Flaschenkörper 10 aufgesetzt ist. Der Flaschenaufsatz 50 kann den Flaschenkörper 10
entweder nach oben abschließen oder Verbindungsmittel für eine weitere Komponente
aufweisen.
[0032] In dem Flaschenkörper 10 ist ein Innenraum 20 gebildet, in welchem sich ein flüssiges
Arzneimittel befinden kann.
[0033] Zur Entnahme des Arzneimittels ist ein Steigrohr 60 vorhanden. Dieses ist am Flaschenaufsatz
50 befestigt und weist an seinem unteren Ende eine Öffnung zur Aufnahme des Arzneimittels
auf.
[0034] Sinkt ein Füllstand des Arzneimittels auf eine Höhe unterhalb der Öffnung des Steigrohrs
60, so kann mit diesem kein Arzneimittel mehr entnommen werden. Erfindungsgemäß wird
durch die Formung der Bodenseite 30 des Innenraums 20 zusammen mit einer bestimmten
Länge des Steigrohrs 60 erreicht, dass ein Arzneimittel weitgehend vollständig entnommen
werden kann.
[0035] Zunächst ist eine Höhe der Bodenseite 30 über die Grundfläche 38 des Flaschenkörpers
10 nicht konstant. Als Grundfläche 38 kann die Querschnittsfläche des Innenraums 20
senkrecht zu einer Vertikalachse des Flaschenkörpers 10 verstanden werden. Die Bodenseite
30 weist zumindest einen Bereich mit Maximalhöhe 31 und zumindest einen Bereich mit
Minimalhöhe 32 auf. Dabei ist die Höhe entlang der Vertikalachse des Flaschenkörpers
10 zu verstehen.
[0036] Im Beispiel von Fig. 1 ist eine Bodenwand 39 des Flaschenkörpers 10 nach oben gewölbt.
Dadurch befindet sich der Bereich mit Maximalhöhe 31 in der Mitte der Grundfläche
38. Der Bereich mit Minimalhohe 32 ist folglich ein Ringbereich am äußeren Rand der
Bodenseite 30.
[0037] Mit abnehmendem Füllstand des Arzneimittels ist zunächst der zentrale Bereich mit
Maximalhöhe 31 nicht mehr vom Arzneimittel bedeckt. Dieses sammelt sich vielmehr im
ringförmigen Bereich mit Minimalhöhe 32 an.
[0038] Indem das Steigrohr 60 die Bodenseite 30 an dem Bereich mit Minimalhöhe 32 berührt,
kann das Arzneimittel beinahe vollständig entnommen werden. Hierbei ist die Länge
des Steigrohrs 60 entscheidend. Dieses ist länger als eine Strecke vom oberen Ende
des Steigrohrs 60 bis zu dem Bereich mit Minimalhöhe 32. Dadurch wird erreicht, dass
beim Zusammenbau des Flaschenkörpers 10 und des Flaschenaufsatzes 50 das Steigrohr
60 zunächst den Bereich mit Maximalhöhe 31 kontaktiert. Wird der Flaschenaufsatz 50
weiter nach unten auf den Flaschenkörper 10 gesenkt, so bewegt sich das untere Ende
des Steigrohrs 60 an der Bodenseite 30 entlang in Richtung des Bereichs mit Minimalhöhe
32. Hierfür ist eine biegsame Gestaltung des Steigrohrs 60 erforderlich.
[0039] Im dargestellten Beispiel ist der Übergang von der Bodenseite 30 zur vertikalen Seitenwand
als gebogene Fläche geformt. Dadurch grenzt der Bereich mit Minimalhöhe 31 nicht direkt
an die vertikale Seitenwand an und es kann eine besonders gute Restentleerung der
Flasche 100 erreicht werden.
[0040] Wie in Fig. 1 dargestellt, hat das untere Ende des Steigrohrs einen V-Kerbschnitt.
Zudem verjüngt sich im Bereich des Kerbschnitts das Steigrohr zu seinem Ende hin.
In anderen Worten ist die Form des Steigrohrendes an den beiden Bereichen, die zwischen
den V-Einkerbungen liegen, konisch. Dadurch können auch sehr geringe Restmengen an
Arzneimittel entnommen werden.
[0041] Für eine einfache und Kosten sparende Herstellung hat eine Unterseite 35 des Flaschenkörpers
10 die gleiche Form wie die Bodenseite 30 des Innenraums 20. Mit der dargestellten
Wölbung nach oben kann darüber hinaus auch ein sicherer Stand der Arzneimittelflasche
100 sichergestellt werden.
[0042] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Arzneimittelflasche 100
ist in einem Querschnitt in Fig. 2 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem aus Fig. 1 in der Form der Bodenwand 39 des Flaschenkörpers 10. Hier
befindet sich der Bereich mit Minimalhöhe 32 der Bodenseite 30 nicht am Rand der Grundfläche
38. Vielmehr hat der Bereich mit Minimalhöhe 32 in etwa Kreisform und liegt in einem
zentralen Bereich der Grundfläche 38 oder zwischen einem zentralen Bereich und einem
äußeren Rand der Grundfläche 38. Der Bereich mit Maximalhöhe 31 der Bodenseite 30
befindet sich damit am Rand der Grundfläche 38 und grenzt an die Seitenwände des Flaschenkörpers
10 an.
[0043] Durch diese Form sinken die Auswirkungen einer schrägen Haltung der Arzneimittelflasche
100 auf die Restmenge an Arzneimittel, die nicht über das Steigrohr 60 entnommen werden
kann.
[0044] Um einen sicheren Stand zu gewährleisten, ragen hier die Seitenwände des Flaschenkörpers
10 mindestens so weit wie die tiefste Stelle der Unterseite 35 der Bodenwand 39 nach
unten, vorzugsweise weiter. Dadurch steht der Flaschenkörper 10 allein mit einem ringförmigen
Bereich auf einem Untergrund auf.
[0045] Unabhängig von der konkreten Formung der Bodenseite 30 des Innenraums 20 kann eine
nicht entnehmbare Restmenge von Arzneimittel bereits sehr stark reduziert werden,
wenn die Bodenseite einen Bereich mit Maximalhöhe 31 und einen Bereich mit Minimalhöhe
32 aufweist und das Steigrohr 60 den Bereich mit Minimalhöhe 32 kontaktiert. Im Vergleich
zu herkömmlichen Arzneimittelflaschen kann daher durch die erfindungsgemäße Arzneimittelflasche
100 bewirkt werden, dass ein teures Arzneimittel weitgehend vollständig genutzt werden
kann.
1. Arzneimittelflasche
mit einem Flaschenkörper (10), der einen Innenraum (20) zum Aufnehmen eines Arzneimittels
aufweist, und
mit einem Flaschenaufsatz (50), welcher auf dem Flaschenkörper (10) befestigt ist,
wobei der Flaschenaufsatz (50) ein Steigrohr (60) aufweist, welches in den Innenraum
(20) hineinragt, um ein Pumpen des Arzneimittels aus dem Innenraum (20) durch das
Steigrohr (60) und aus der Arzneimittelflasche heraus zu ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Innenraum (20) durch eine Bodenseite (30) begrenzt ist, deren Höhe über eine
Grundfläche (38) des Flaschenkörpers (10) zwischen einer Maximalhöhe (31) und einer
Minimalhöhe (32) variiert, um bei einem niedrigen Füllstand des Arzneimittels ein
Ansammeln des Arzneimittels im Bereich der Minimalhöhe (32) zu ermöglichen, und
dass eine Länge des Steigrohrs (60) so gewählt ist, dass das Steigrohr (60) weiter als
zur Maximalhöhe (31) der Bodenseite (30) in den Innenraum (20) hineinragt.
2. Arzneimittelflasche nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Steigrohrs (60) so gewählt ist, dass es bis zur Minimalhöhe (32) der
Bodenseite (30) ragt.
3. Arzneimittelflasche nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Steigrohrs (60) mindestens so lang ist wie eine Verbindungsgerade von
einem oberen Ende des Steigrohrs (60) bis zu dem Bereich der Bodenseite (30) mit der
Minimalhöhe (32).
4. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Steigrohr (60) aus einem biegsamen Material besteht, welches beim Zusammenbau
des Flaschenaufsatzes (50) auf den Flaschenkörper (10) ermöglicht, dass das Steigrohr
(60) zunächst einen erhöhten Bereich der Bodenseite (30) berührt und bei einem weiteren
Absenken des Flaschenaufsatzes (50) auf den Flaschenkörper (10) sich biegt und ein
unteres Ende des Steigrohrs (60) sich in Richtung des Bereichs der Bodenseite (30)
mit Minimalhöhe (32) verschiebt.
5. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge des Steigrohrs (60) und die Form der Bodenseite (30) so gewählt sind, dass
das Steigrohr (60) bis zu einer Tiefe ragt, bei welcher sich mindestens 70 % der Fläche
der Bodenseite (30) oberhalb des unteren Endes des Steigrohrs (60) befinden.
6. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bodenseite (30) in Richtung des Flaschenaufsatzes (50) hin gewölbt ist.
7. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Form der Unterseite (35) des Flaschenkörpers (10) der Form der Bodenseite (30)
des Innenraums (20) gleicht.
8. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass für eine verstärkte Wölbung der Bodenseite (30) in Richtung des Flaschenaufsatzes
(50) eine Dicke des Flaschenbodens (39) in einem zentralen Bereich des Flaschenbodens
(39) dicker als am Rand des Flaschenbodens (39) ist.
9. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, 7, 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Höhe der Bodenseite (30) zum Rand der Grundfläche (38) hin steigt.
10. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flaschenkörper (10) aus Kunststoff hergestellt ist.
11. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flaschenkörper (10) lichtundurchlässig ist zum Schützen eines Arzneimittels im
Innenraum (20) vor Lichteinstrahlung.
12. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Übergang von der Bodenseite (30) zu Seitenwänden des Flaschenkörpers (10) abgerundet
ist.
13. Arzneimittelflasche nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein unteres Ende des Steigrohrs (60) an seiner Stirnseite mindestens eine Einkerbung
hat.
14. Arzneimittelflasche nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das untere Ende des Steigrohrs (60) in Bereichen zwischen der oder den Einkerbungen
eine konische Form hat, die sich zum Ende des Steigrohrs hin verjüngt.