[0001] Die Erfindung geht aus von einem Lamellenelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und einem Verfahren zur Herstellung eines Lamellenelements. Außerdem geht die Erfindung
von einem Werkzeug für die Herstellung eines Lamellenelements aus.
[0002] Für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, insbesondere solchen mit verbrauchsoptimierten
Verbrennungsmotoren, werden Heizvorrichtungen zum Beheizen von einem Innenraum und
einem Motor des Kraftfahrzeugs verwendet. Derartige Heizvorrichtungen sind allerdings
auch für andere Einsatzzwecke in einem weiten Anwendungsgebiet geeignet, beispielsweise
im Bereich von Hausinstallationen (Raumklimatisierung), Industrieanlagen und dergleichen.
Üblicherweise weisen derartige Heizvorrichtungen, insbesondere solche mit PTC-Heizelementen
(positive temperature coefficient, positiver Temperaturkoeffizient, Kaltleiter), Lamellenelemente
auf, die zur Wärmeableitung eingesetzt sind. Unterstützt wird die Wärmeableitung der
Lamellenelemente durch einen die Lamellenelemente umströmenden Luftstrom, der von
einem Gebläse erzeugt wird.
[0003] Aus der
EP 1 327 834 A1 ist eine Heizvorrichtung mit Lamellenelementen bzw. Wellrippenelementen bekannt.
Ein jeweiliges Lamellenelement hat eine Vielzahl von über Lamellenbögen bzw. Verbindungsabschnitte
miteinander verbundener Lamellen. Lamellenbögen einer Seite des Lamellenelements sind
an einem Radiatorblech befestigt. Über das Radiatorblech ist das Lamellenelement des
Weiteren in seiner Längsrichtung gehaltert. Mit dem Radiatorblech ist das Lamellenelement
lagefixiert und zwar sowohl in seiner Längs- als auch in seiner Querrichtung. Hierdurch
kann es vergleichsweise einfach in die Heizvorrichtung montiert werden. Bei dieser
Lösung ist nachteilig, dass zur Lagefixierung des Lamellenelements ein zusätzliches
Bauteil, nämlich das Radiatorblech, benötigt wird.
[0004] In der
EP 2 022 293 B1 ist eine weitere Heizvorrichtung offenbart. Diese hat ein Lamellenelement, das eine
Vielzahl von über Verbindungsabschnitte miteinander verbundener Lamellen aufweist.
Benachbarte Verbindungsabschnitte sind zur Erhöhung einer Steifigkeit des Lamellenelements
miteinander verlötet. Das Verlöten des Lamellenelements führt nachteilig zu einem
hohen Herstellungsaufwand.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Lamellenelement zu schaffen,
das einfach und kostengünstig herstellbar, vorrichtungstechnisch einfach ausgestaltet
und einfach montierbar ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches
und kostengünstiges Verfahren zur Herstellung eines derartigen Lamellenelements zu
schaffen. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein einfach ausgestaltetes
Werkzeug zum Umformen des Lamellenelements vorzusehen.
[0006] Die Aufgabe wird hinsichtlich des Lamellenelements gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1 und hinsichtlich des Verfahrens gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bezüglich
des Werkzeugs wird die Aufgabe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
[0007] Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Lamellenelement bzw. eine Wellrippe als mäanderförmig gebogenes
Band ausgebildet. In Bandrichtung gesehen hat das Lamellenelement wechselweise einen
Verbindungsabschnitt zum Verbinden von zwei Lamellen und eine Lamelle. Vorzugsweise
ist das Lamellenelement bei der Herstellung über eine Mehrzahl von Verbindungsabschnitten
oder über alle Verbindungsabschnitte oder im Wesentlichen alle Verbindungsabschnitte
mit einer Presskraft zur plastischen Verformung von zumindest der kraftbeaufschlagten
Verbindungsabschnitte beaufschlagt. Alternativ oder zusätzlich zur Presskraftbeaufschlagung
sind Lamellen von zumindest einer Teilmenge der Lamellen oder alle Lamellen mit einer
oder mehreren Sicken versehen.
[0009] Die Beaufschlagung mit der Presskraft führt bei der Herstellung dazu, dass eine Steifigkeit
des Lamellenelements deutlich erhöht ist. Somit kann beispielsweise auf das im eingangs
erläuterten Stand der Technik vorgesehene Radiatorblech bzw. auf ein Verlöten der
Verbindungsabschnitte verzichtet werden, um das Lamellenelement einfach montieren
zu können. Somit führt eine derartige Steifigkeitserhöhung zu einer besseren Handhabarkeit
des Lamellenelements und dementsprechend zu einer einfacheren Montierbarkeit. Außerdem
wird ein "Aufspringen" des Lamellenelements vermieden. Ein Einbringen von Sicken in
Lamellen führt ebenfalls zu einer deutlichen Erhöhung einer Steifigkeit des Lamellenelements.
Ist ein Lamellenelement bei der Herstellung mit einer Presskraft beaufschlagt und
hat es zusätzlich Sicken, so führt diese Kombination zu einer überragend hohen Steifigkeit.
[0010] Vorzugsweise ist in einer ersten Ausführungsform bei den presskraftbeaufschlagten
Verbindungsabschnitten durch die Beaufschlagung mit der Presskraft jeweils nur ein
Teilbereich plastisch umgeformt, womit der übrige Bereich im Wesentlichen in seiner
ursprünglichen Form verbleiben kann. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass
nicht der gesamte Verbindungsabschnitt verformt werden muss, um eine ausreichend hohe
Steifigkeit des Lamellenelements zu erreichen. Da nicht der gesamte Verbindungsabschnitt
verformt ist, ist eine Herstellung des Lamellenelements ebenfalls vereinfacht. Ferner
hat sich gezeigt, dass eine derartige Ausgestaltung besonders gut für einen kontinuierlichen
Herstellungsprozess des Lamellenelements geeignet ist, in dem dieses beispielsweise
einfach durch ein Werkzeug mit einer sich verjüngenden Öffnung geführt wird, die derart
ausgestaltet ist, dass nur die Teilbereiche verformt werden. Die hierdurch auftretenden
Presskräfte sind vergleichsweise gering.
[0011] Bei dem Teilbereich eines Verbindungsabschnitts handelt es sich vorzugsweise um einen
freien Randbereich. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind beide Randbereiche
eines jeweiligen presskraftbeaufschlagten Verbindungsabschnitts plastisch umgeformt,
was eine Steifigkeit weiter erhöht und eine symmetrische Versteifung des Lamellenelements
ermöglicht.
[0012] Ein jeweiliger presskraftbeaufschlagter Verbindungsabschnitt kann zwischen seinen
Randbereichen im Querschnitt gesehen bogenförmig ausgestaltet ist. Der Verbindungsabschnitt
kann somit beispielsweise seine ursprüngliche Form in seinem mittleren Bereich beibehalten,
was dazu führt, dass eine maximale Höhe des Lamellenelements einer Höhe von bekannten
nicht presskraftbeaufschlagten Lamellenelementen entspricht. Somit können bei dem
erfindungsgemäßen Lamellenelement die Abmessungen aus dem Stand der Technik im Wesentlichen
beibehalten werden, womit eine Heizvorrichtung, die diese Lamellenelemente einsetzt,
nicht umkonstruiert werden muss.
[0013] Mit Vorteil ist ein jeweiliger umgeformter Randbereich einfach abgeflacht, womit
das zugehörige Werkzeug einfach ausgestaltet werden kann.
[0014] Vorzugsweise sind alle Verbindungsabschnitte plastisch umgeformt.
[0015] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die ie Beaufschlagung des Lamellenelements
bei der Herstellung mit der Presskraft zu einer planaren Oberfläche im Bereich seiner
Verbindungsabschnitte führen, womit Unebenheiten ausgeglichen werden können. Dies
ist äußerst vorteilhaft zum Ansetzen von beispielsweise PTC-Heizelementen, da eine
Kontakt- bzw. Anlagefläche zwischen den PTC-Heizelementen und dem Lamellenelement
im Wesentlichen eben ist. Hierdurch ist des Weiteren eine hohe elektrische Leitfähigkeit
und hohe Wärmeleitfähigkeit zwischen den PTC-Elementen und dem Lamellenelement geschaffen.
[0016] Mit den Verbindungsabschnitten sind vorzugsweise - insbesondere bei allen Ausführungsformen
- zwei zueinander beabstandete Funktionsseiten des Lamellenelements gebildet, zwischen
denen die Lamellen angeordnet sind. Bei der Herstellung des Lamellenelements wird
dieses dann gleichzeitig von beiden Funktionsseiten her mit der Presskraft von außen
beaufschlagt.
[0017] Zusätzlich zur Presskraft über die Verbindungsabschnitte kann das Lamellenelement
bei der Herstellung in Längsrichtung mit einer weiteren Kraft, insbesondere einer
Haltekraft zum Halten des Lamellenelements oder einer Presskraft zum Stauchen des
Lamellenelements, beaufschlagt sein. Diese weitere Kraft ist dann etwa in eine parallel
zu den Funktionsseiten verlaufende Richtung gerichtet. Es hat sich gezeigt, dass durch
diese Maßnahme eine Steifigkeit des Lamellenelements noch weiter erhöht werden kann
und/oder das Lamellenelement bei der Herstellung sicher gehalten werden kann. Außerdem
kann ein Abstand zwischen den Verbindungsabschnitten der Funktionsseiten verringert
werden, womit das Lamellenelement eine kompakte Ausgestaltung aufweist.
[0018] Vorzugsweise sind zumindest die Verbindungsabschnitte durch die Beaufschlagung mit
der über die Verbindungsabschnitte beaufschlagten Presskraft plastisch umgeformt.
[0019] Beispielsweise werden die Verbindungsabschnitte bei der weiteren Ausführungsform
durch die Beaufschlagung mit der Presskraft von einer gekrümmten Form in eine zumindest
abschnittsweise ebene Form umgeformt. Somit werden die die Lamellen verbindenden Scheitel
planiert. Eine Stauchung der Verbindungsabschnitte kann bei durch die Presskraftbeaufschlagung
über die Verbindungsabschnitte beispielsweise zwischen 0,2 und 0,5mm liegen.
[0020] Es ist denkbar, dass die Beaufschlagung der Verbindungsabschnitte mit der Presskraft
derart erfolgt, dass auch die Lamellen etwas plastisch deformiert werden.
[0021] Im Übergangsbereich zwischen einem jeweiligen Verbindungsabschnitt und dem mit diesem
verbundenen Lamellen kann ein Radius vorgesehen sein. Hierdurch ist zwischen benachbarten
Verbindungsabschnitten ein Aufnahmeraum ausgebildet, in dem beim Verkleben von beispielsweise
PTC-Heizelementen mit dem Lamellenelement Klebstoff verdrängt werden kann. Hierdurch
ist eine bessere Stromeinleitung ermöglicht und eine Fertigung optimiert.
[0022] Vorzugsweise hat eine Lamelle zusammen mit ihren beiden Verbindungsabschnitten in
einer Durchströmungsrichtung des Lamellenelements gesehen eine etwa Z-Form.
[0023] Bevorzugterweise sind die über einen Verbindungsabschnitt miteinander verbundenen
Lamellen mit ihren vom Verbindungsabschnitt entfernten Endabschnitten aneinander angenähert.
Zusätzlich oder alternativ können die Endabschnitte aneinander anliegen. Durch die
aneinander angenäherten oder aneinander anliegenden Endabschnitte der Lamellen können
darin eingebrachte Sicken von jeweils benachbarten Lamellen abschnittsweise ineinander
tauchen, wodurch sich die Lamellen über ihre Sicken dann gegenseitig übergreifen.
Dies führt zu einer zusätzlichen Stabilität des Lamellenelements.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung haben zumindest die Lamellen der Teilmenge
oder alle Lamellen drei Sicken. Diese können etwa gleich ausgestaltet sein. Des Weiteren
können sie sich über einen Großteil der Lamelle erstrecken.
[0025] Mit Vorteil sind zumindest in die Lamellen der Teilmenge oder in alle Lamellen jeweils
von ihrer einen Seitenfläche her eine erste Sicke und von ihrer anderen Seitenfläche
her eine zweite Sicke oder zwei zweite Sicken eingebracht. Diese wechselseitigen Vertiefungen
führen zu einer zusätzlichen Erhöhung der Steifigkeit des Lamellenelements.
[0026] Eine jeweilige Sicke erstreckt sich vorzugsweise etwas parallel zu einer Längskante
ihrer Lamelle. Diese Ausgestaltung und Anordnung der Sicken hat sich als äußerst vorteilhaft
erwiesen, um eine Steifigkeit des Lamellenelements zu steigern.
[0027] Die Sicken können jeweils vorrichtungstechnisch einfach länglich ausgebildet sein
und beispielsweise etwas zu den Verbindungsabschnitten beabstandet sein. Bei einer
Mehrzahl von Sicken in einer Lamelle sind diese dann etwa in Parallelabstand zueinander.
Ein Abstand zwischen den Sicken ist dabei vorzugsweise im Wesentlichen gleich. Es
ist denkbar, dass sich bei drei Sicken die mittlere Sicke ihre Längsflanken mit den
seitlichen Sicken teilt.
[0028] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zumindest in den Lamellen der Teilmenge
oder in alle Lamellen zwei seitliche Sicken von einer Seitenfläche her und eine mittlere
Sicke von der anderen Seitenfläche her in diese eingebracht.
[0029] Bevorzugterweise sind die Sicken derart ausgebildet, dass jeweils zwischen zwei benachbarten
Lamellen ein Strömungsquerschnitt in Durchströmungsrichtung gesehen im Wesentlichen
gleich bleibt. Das heißt, das in einer Ebene, die sich etwa parallel zu den Funktionsseiten
des Lamellenelements durch die Lamellen erstreckt, ein Abstand zwischen jeweils zwei
benachbarten Lamellen im Wesentlich gleich ist. Hierdurch wird ein Druckverlust bei
einer Durchströmung eines Fluids durch das Lamellenelement vermieden.
[0030] Zur Vermeidung der Veränderung des Strömungsquerschnitts des Lamellenelements aufgrund
der Sicken sind vorzugsweise die Sicken bei jeder Lamelle etwa in einer gleichen Position
eingebracht. Auswölbungen von Sicken gleicher Position haben dann eine gleiche Orientierung.
Somit bleibt durch die im Wesentlichen gleich ausgestalteten und gleich angeordneten
Sicken des Lamellenelements der Strömungsquerschnitt in der Durchströmungsrichtung
des Fluids zwischen zwei benachbarten Lamellen im Wesentlichen gleich.
[0031] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung eines Lamellenelements mit folgenden
Schritten vorgesehen:
- In einem ersten Schritt wird ein Band zu dem Lamellenelement bzw. zu der Wellrippe
umgeformt. Die Umformung erfolgt hierbei vorzugsweise derart, dass in Richtung des
Bands gesehen wechselweise der Verbindungsabschnitt und die Lamelle ausgebildet sind.
Die Verbindungsabschnitte können hierbei vorzugsweise abschnittsweise nach außen gekrümmt
sein.
- In einem weiteren Schritt kann das Lamellenelement über die Verbindungsabschnitte
in Richtung der Lamellen von beiden Seiten des Lamellenelements her mit einer äußeren,
insbesondere großflächigen Presskraft zur plastischen Verformung, insbesondere aller
Verbindungsabschnitte, beaufschlagt werden.
[0032] Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann mit wenigen und einfachen Verfahrensschritten
ein Lamellenelement hergestellt werden, das eine hohe Steifigkeit aufweist und somit
im Unterschied zum Stand der Technik kein zusätzliches Radiatorblech oder eine Verlötung
von Verbindungsabschnitten benötigt.
[0033] Alternativ ist für den weiteren Schritt denkbar, dass die Verbindungsabschnitte einer
jeweiligen Seite des Lamellenelements nacheinander mit der Presskraft in Richtung
der Lamellen beaufschlagt werden, was zu einer kontinuierlichen Fertigung führen würde.
Es ist weiter denkbar, dass jeweils zumindest zwei gegenüberliegende Verbindungsabschnitte
hierbei etwa gleichzeitig mit der Presskraft beaufschlagt sein können. Diese kontinuierliche
Fertigung erfolgt beispielsweise über zwei Walzen, zwischen denen das Lamellenelement,
nachdem es zur Wellrippe umgeformt wurde, hindurchgeführt wird. Oder es kann ein Werkzeug
mit einer sich in Durchführrichtung verjüngenden Öffnung vorgesehen sein.
[0034] Zum Einbringen von Sicken in das Lamellenelement wird das Band vorzugsweise vor dem
Legen zur Wellrippe geprägt.
[0035] Wie vorstehend bereits erläutert, wird das Band derart umgeformt, dass die Verbindungsabschnitte
vor der Beaufschlagung des Lamellenelements mit der Presskraft zumindest abschnittsweise
gekrümmt sind. Die Verbindungsabschnitte erstrecken sich somit in Bandrichtung gesehen
jeweils etwa entlang einer Kurve. Die Beaufschlagung der Presskraft über die Verbindungsabschnitte
erfolgt dann bei der weiteren Ausführungsform vorzugsweise derart, dass die gekrümmten
Verbindungsabschnitte abgeflacht werden und das Lamellenelement somit planiert ist.
[0036] Etwa gleichzeitig bzw. zumindest abschnittsweise synchron zum Beaufschlagen des Lamellenelements
mit der Presskraft von den Verbindungsabschnitten her kann dieses in Längsrichtung
mit einer Kraft, insbesondere Presskraft, zum Stauchen beaufschlagt sein, um eine
Steifigkeit weiter zu erhöhen.
[0037] Alternativ ist denkbar, dass bei der weiteren Ausführungsform die in Längsrichtung
auf das Lamellenelement wirkende Kraft eine Haltekraft ist, die vor und/oder etwa
gleichzeitig zum Beaufschlagen des Lamellenelements mit der Presskraft aufgebracht
wird. Somit kann das Lamellenelement durch die Haltekraft längsfixiert werden und
anschließend über die Verbindungsabschnitte verpresst werden beziehungsweise kann
das Lamellenelement in Längsrichtung zusammengedrückt werden und in ihrer definierten
Länge festgehalten (fixiert) werden und anschließend über die Verbindungsabschnitte
verpresst werden. Ein Werkzeug zur Herstellung des Lamellenelements wird dann in der
Endposition geeignet fixiert bevor die Presskraft über die Verbindungsabschnitte aufgebracht
wird.
[0038] Zusätzlich oder Alternativ zur Längsfixierung kann das Lamellenelement vor und/oder
gleichzeitig zu der Beaufschlagung mit der Presskraft von beiden Seiten her querfixiert
sein. Die Querfixierung erfolgt in Querrichtung, das heißt etwa in Durchströmungsrichtung
des Lamellenelements beziehungsweise in Richtung der vom Lamellenelement festgelegten
Breite. Durch die Querfixierung wird ein "seitliches herausspringen" des gestauchten
Lamellenelements aus dem Werkzeug zur Herstellung vermieden.
[0039] Nach dem Beaufschlagen des Lamellenelements mit der Presskraft kann zumindest auf
einer Funktionsseite des Lamellenelements ein Heizelement, insbesondere ein PTC-Heizelement,
angeordnet werden. Das Heizelement wird hierbei vorzugsweise mit dem Lamellenelement
verklebt oder verklemmt.
[0040] Erfindungsgemäß ist ein Werkzeug zum Herstellen eines Lamellenelements gemäß einem
der vorhergehenden Aspekte vorgesehen. Das Werkzeug hat vorzugsweise einen einteiligen
oder mehrteiligen Werkzeugkörper mit einer Öffnung, durch die das Lamellenelement
zum Umformen hindurchführbar ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt der Öffnung derart
ausgestaltet ist, dass das Lamellenelement beim Durchführen von einer Presskraft beaufschlagt
ist. Durch das Werkzeug können die Seiten des Lamellenelements kontinuierlich niedergedrückt
und versteift werden.
[0041] Das Werkzeug kann beispielsweise als eine Art vierseitiger Ziehkeil ausgebildet sein.
[0042] Alternativ wäre denkbar Rollen zum Umformen des Lamellenelements vorzusehen.
[0043] Vorzugsweise wird das Werkzeug am Ende einer Endlosfertigung des Lamellenelements
angeordnet.
[0044] In weiterer Ausgestaltung hat die Öffnung eine oder mehrere - beispielsweise in einer
Ebene sich erstreckende - Kanten zum Umformen der Teilbereiche des Lamellenelements.
Alternativ kann die Öffnung für jeden umzuformenden Teilbereich des Lamellenelements
eine sich etwa in Längsrichtung erstreckende Keilfläche zur stetigen Presskraftbeaufschlagung
aufweisen.
[0045] Die Öffnung erstreckt sich vorzugsweise entlang einer Längsrichtung, wobei sich ein
Querschnitt der Öffnung in Längsrichtung gesehen (insbesondere durch die Keilflächen)
verkleinert oder verjüngt.
[0046] Ferner ist die Öffnung bevorzugterweise derart ausgestaltet ist, dass das durch die
Durchgangsaussparung hindurchgeführte Lamellenelement während der Presskraftbeaufschlagung
(vorzugsweise nur) mit seinen umzuformenden Teilbereichen an der einen Keilfläche
oder der Mehrzahl von Keilflächen der Öffnung anliegt.
[0047] Denkbar ist auch, dass das Werkzeug Keilflächen oder Kanten zum gesamten Umformen
des Verbindungsabschnitts gemäß der weiteren Ausführungsform des Lamellenelements
aufweist.
[0048] Vorzugsweise sind zwei, drei oder vier Keilflächen oder Kanten vorgesehen, um entsprechend
zwei, drei oder alle Eckbereiche des Lamellenelements umzuformen.
[0049] Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung ein erfindungsgemäßes Lamellenelement
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Figur 2 einem vergrößerten Ausschnitt des Lamellenelements aus Figur 1,
Figur 3 in einer perspektivischen Darstellung das noch nicht vollständig gefertigte
Lamellenelement,
Figur 4 einem vergrößerten Ausschnitt des Lamellenelements aus Figur 3,
Figur 5 in einer perspektivischen Darstellung eine Lamellenelementanordnung,
Figur 6 in einem vergrößerten Ausschnitt die Lamellenelementanordnung aus Figur 5
mit einem Ausbruch,
Figur 7 in einer schematischen Darstellung ein Werkzeug zum Beaufschlagen des Lamellenelements
mit einer Presskraft gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Figur 8 in einer perspektivischen Darstellung das erfindungsgemäße Lamellenelement
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Figur 9 einem vergrößerten Ausschnitt des Lamellenelements aus Figur 8 und
Figur 10 in einer schematischen Darstellung das Werkzeug zum Beaufschlagen des Lamellenelements
mit einer Presskraft gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
[0050] Gemäß Figur 1 ist das Lamellenelement 1 mäanderförmig ausgestaltet. Es ist aus einem
gelegten Band hergestellt, wobei in Bandrichtung abwechselnd eine Lamelle 2 und ein
Verbindungsabschnitt 4 ausgebildet sind. Die Verbindungsabschnitte 4 des Lamellenelements
1 bilden dann eine erste und zweite Funktionsseite 6 bzw. 8 des Lamellenelements 1.
[0051] Gemäß Figur 2 ist das Lamellenelement 1 derart ausgestaltet, dass jeweils Endabschnitte
10a, 10b von jeweils zwei benachbarten Lamellen 2a, 2b, die vom Verbindungsabschnitt
4 dieser Lamellen 2a, 2b beabstandet sind, aneinander anliegen oder zumindest angenähert
sind. Benachbarte Lamellen 2a, 2b nähern sich somit ausgehend von ihrem Verbindungsabschnitt
4 aneinander an.
[0052] Das Lamellenelement 1 wird bei der Herstellung von beiden Funktionsseiten 6 und 8
her über seine Verbindungsabschnitte 4 mit einer flächigen Presskraft beaufschlagt,
die etwa normal zu den Funktionsseiten 6 und 8 wirkt. Hierdurch werden die Verbindungsabschnitte
4 plastisch umgeformt und haben jeweils einen eine etwa ebene Außenfläche 12 aufweisenden
Flachabschnitt 14. Die Außenflächen 12 der Verbindungsabschnitte 4 auf einer jeweiligen
Funktionsseite 6 bzw. 8 spannen dann jeweils eine Ebene auf. Die Flachabschnitte 14
erstrecken sich jeweils über die gesamte Breite des Lamellenelements 1 in einer Durchströmungsrichtung
16 gesehen. Eine Breite der Flachabschnitte 14 quer zur Durchströmungsrichtung 16
gesehen ist im Wesentlichen konstant. Eine jeweilige Lamelle 2 ist mit ihrem jeweiligen
Verbindungsabschnitt 4 über einen gekrümmten Abschnitt 18a bzw. 18b verbunden. Ein
jeweiliger gekrümmter Abschnitt 18a und 18b erstreckt sich ausgehend vom Flachabschnitt
14 zum jeweiligen Endabschnitt 10b bzw. 10a der Lamellen 2a bzw. 2b. Durch die ausgehend
vom Flachabschnitt 14 hin zu den Lamellen 2 gekrümmten Abschnitte 18a und 18b ist
jeweils zwischen zwei benachbarten Verbindungsabschnitten 4a und 4b ein Aufnahmeraum
20 ausgebildet. Wird beispielsweise ein PTC-Heizelement auf die Funktionsseite 6 und/oder
8 über einen Klebstoff angebracht, so kann dieser Klebstoff in die Aufnahmeräume 20
zwischen den Verbindungsabschnitten 4 verdrängt werden.
[0053] In eine jeweilige Lamelle 2 sind drei Sicken 22, 24 und 26 eingebracht. Diese sind
jeweils länglich ausgestaltet und erstrecken sich im Parallelabstand zur Längskante
28 der Lamelle 2, in der sie eingebracht sind. Die Sicken 22 bis 26 sind zueinander
beabstandet. Alternativ ist denkbar, dass benachbarte Sicken 22 bis 26 einer Lamelle
2 sich ihre Längsflanken 30a bis 30d teilen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die Sicken 22 bis 26 in Durchströmungsrichtung 16 gesehen gleichmäßig voneinander
beabstandet. Die Sicken 22 und 26 sind dabei in einem Außenbereich der Lamelle 2 eingebracht
und die Sicke 24 ist zwischen diesen Sicken 22 und 26 mittig der Lamelle 2 ausgebildet.
Ein Abstand der Sicken, in Durchströmungsrichtung 16 gesehen, zueinander entspricht
etwa dem Abstand der äußeren Sicken 22 und 26 zu ihrer benachbarten Längskante 28
bzw. 32. Die Sicken 22 bis 26 enden vorzugsweise jeweils vor dem Verbindungsabschnitt
4 ihrer Lamelle 2. Allerdings ist denkbar, dass die Sicken 22 bis 26 sich in einen
oder beide Verbindungsabschnitte 4 ihrer Lamelle 2 erstrecken. Des Weiteren ist denkbar,
dass sie sich zusätzlich in einen oder beide Flachabschnitte 14 des Verbindungsabschnitts
4 ihrer Lamelle 2 erstrecken.
[0054] Die zwei äußeren Sicken 22 und 26 einer jeweiligen Lamelle 2 sind von einer ersten
Seitenfläche 34 und die mittlere Sicke 24 von der anderen Seitenfläche 36 her eingebracht.
Die Sicken 22 und 26 haben somit eine Auswölbung, die etwa entgegengesetzt orientiert
zur Auswölbung der mittleren Sicke 24 ist.
[0055] Die Ausgestaltung einer jeweiligen Sicke 22 bis 26 wird anhand der mittleren Sicke
24 in Figur 2 näher erläutert. Eine jeweilige Sicke 24 hat einen Sickengrund 38. Von
diesem aus erstrecken sich etwa V-förmig zueinander die Längsflanken 30b und 30c,
wobei ihr Abstand sich mit zunehmender Entfernung vom Sickengrund 38 vergrößert. Neben
den Längsflanken 30b und 30c hat die Sicke 24 zwei Querflanken 40a und 40b, die sich
ebenfalls ausgehend vom Sickengrund 38 V-förmig zueinander erstrecken, wobei ihr Abstand
mit zunehmender Entfernung vom Sickengrund 38 größer wird. Die benachbarten Längs-
und Querflanken 30b, 30c, 40a, 40b sind jeweils über eine gekrümmte Flanke 42 miteinander
verbunden. Die Sicken 22 und 26 sind somit jeweils etwa schalenförmig ausgestaltet.
[0056] Die Sicken 22 und 26 einer jeweiligen Lamelle 2 sind im Wesentlichen gleich ausgestaltet
und auch gleich bei den jeweiligen Lamellen 2 positioniert. Im Bereich der aneinander
anliegenden oder angenäherten Endabschnitte 10a und 10b von benachbarten Lamellen
können die Sicken 22 bis 26 der einen Lamelle 2a in die Sicken 22 bis 26 der anderen
Lamelle 2b abschnittsweise eintauchen. Eine relative Verschiebung der Lamellen 2a
und 2b insbesondere in Durchströmungsrichtung 16 wird somit erschwert, wodurch eine
Steifigkeit des Lamellenelements 1 erhöht ist.
[0057] Gemäß Figur 3 ist das Lamellenelement 1 vor der Beaufschlagung mit einer Presskraft
über seine Verbindungsabschnitte 4 gezeigt. Gemäß Figur 4 sind die Verbindungsabschnitte
4 hierbei jeweils gekrümmt ausgestaltet. Im Querschnitt gesehen erstrecken sie sich
hierbei jeweils etwa abschnittsweise umlaufend um einen Kreis.
[0058] Zur Herstellung des Lamellenelements 1 werden in ein Band, das insbesondere aus Metall,
vorzugsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, besteht, die Sicken 22 bis
26 für jede Lamelle 2 eingebracht. Dies erfolgt beispielsweise durch einen Prägevorgang.
Anschließend wird das Band gebogen, womit es dann etwa die Ausgestaltung gemäß der
Figuren 3 und 4 aufweist. Durch die Sicken 22 bis 26 in Figur 4 hat das Lamellenelement
1 im Vergleich zu einem Lamellenelement ohne Sicken eine äußerst hohe Steifigkeit.
Die Steifigkeit kann weiter erhöht werden, wenn das Lamellenelement 1 von seinen Funktionsseiten
6 und 8, siehe Figur 4, flächig mit einer Presskraft beaufschlagt wird, wodurch die
Verbindungsabschnitte plastisch verformt werden und die Gestalt gemäß Figur 2 erreichen.
Die in Figur 4 beispielhaft mit einem Pfeil gekennzeichneten Presskräfte 44 und 46
sind etwa quer zur Durchströmungsrichtung 16 gerichtet und weisen aufeinander zu.
Vorzugsweise gleichzeitig zur Beaufschlagung des Lamellenelements mit den Presskräften
44 und 46 wird es in Längsrichtung über seine Stirnseiten 48 und 50 gemäß Figur 3
beaufschlagt, um ein Auseinandertriften der Lamellen 2 bei der Kraftbeaufschlagung
mit den Presskräften 44 und 46 zu vermeiden. Zusätzlich kann das Lamellenelement 1
über die Stirnseiten 48 und 50 noch gestaucht werden, also in Längsrichtung plastisch
umgeformt werden.
[0059] Gemäß Figur 5 ist eine Lamellenelementanordnung 52 dargestellt. Diese hat zumindest
ein Lamellenelement 1, das mit Heizelementen 54 bis 58 fest verbunden ist. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist die Lamellenelementanordnung 52 ein weiteres Lamellenelement
1a auf. Die PTC-Heizelemente 54 bis 58 sind dann über ihre Großflächen mit einer jeweiligen
Funktionsseite 6, 8, siehe Figur 1, des Lamellenelements 1 bzw. 1a verbunden. Hierbei
wird auf die Großflächen der PTC-Heizelemente und/oder auf die mit diesen zu verbindenden
Funktionsseiten 6, 8 der Lamellenelemente 1, 1a Klebstoff aufgebracht und anschließend
die zu verbindenden Teile 54 bis 58, 1 und 1a zueinander angeordnet. Überschüssiger
Klebstoff kann dann in die Aufnahmeräume 20, von denen in der Figur 5 beispielhaft
zwei mit einem Bezugszeichen versehen sind, verdrängt werden.
[0060] In dem Ausbruch in Figur 6 ist ein Strömungsquerschnitt zwischen den Lamellen 2 erkennbar.
Eine Schnittebene des Ausbruchs erstreckt sich etwa in Parallelabstand zur Funktionsseite
6 bzw. 8 des Lamellenelements 1 mittig durch dieses. Hierbei ist erkennbar, dass in
einer sich parallel zu den Funktionsseiten 6 und 8 erstreckenden Ebene, die die Lamellen
2 schneidet, ein Abstand zwischen zwei benachbarten Lamellen 2a, 2b im Wesentlichen
gleich bleibt, wodurch wiederum der Strömungsquerschnitt zwischen zwei benachbarten
Lamellen 2a und 2b im Wesentlichen gleich bleibt. Dies erfolgt dadurch, dass die Sicken
22 bis 26 einer jeweiligen Lamelle im Wesentlichen gleich ausgestaltet und auch im
Wesentlichen gleich bzgl. ihrer Lamelle positioniert sind. Diese Ausgestaltung ist
für die Erzielung eines niedrigen Differenzdrucks im Betrieb (mit Durchströmung) vorteilhaft.
[0061] Gemäß Figur 7 ist beispielhaft ein Werkzeug 60 zum Beaufschlagen des Lamellenelements
1 mit den Presskräften dargestellt. Das Werkzeug 60 hat zwei im Querschnitt gesehen
L-förmig ausgestaltete Werkzeugteile 62 und 64. Ein jeweiliges Werkzeugteil 62 und
64 hat einen ersten Schenkel 66 und einen zweiten Schenkel 68. Das Lamellenelement
1 liegt dann zur Kraftbeaufschlagung mit seiner einen Funktionsseite 6 am Schenkel
66 des einen Werkzeugteils 62 und mit seiner anderen Funktionsseite 8 am Schenkel
66 des anderen Werkzeugteils 64 an. Ein jeweiliger Schenkel 66 hat hierbei eine etwa
ebene Anlagefläche 70, die derart ausgestaltet ist, dass das Lamellenelement im Wesentlichen
mit seiner gesamten Funktionsseite 6 bzw. 8 an diesen Anlageflächen 70 anliegen kann.
Des Weiteren liegt das Lamellenelement 1 mit seiner einen Stirnseite 48 am Schenkel
68 des einen Werkzeugteils 62 und mit seiner anderen Stirnseite 50 an dem Schenkel
68 des anderen Werkzeugteils 64 an. Die Schenkel 68 haben hierfür jeweils eine sich
etwa senkrecht zur Anlagefläche 70 ihres jeweiligen Werkzeugteils 62 bzw. 64 erstreckende
Anlagefläche 72. Die Anlageflächen 72 sind dabei derart ausgestaltet, dass die Stirnseiten
48 und 50 des Lamellenelements 1 großflächig an diesen anliegen können. Die Werkzeugteile
62 und 64 sind dabei derart zueinander beabstandet, dass sie sich während des Umformprozesses
des Lamellenelements 1 nicht berühren. Zum Umformen des Lamellenelements 1 werden
dann die Werkzeugteile 62 und 64 aufeinander zu bewegt. Somit werden zum Abflachen
der Verbindungsabschnitte 4, siehe Figur 1, die Schenkel 66 der Werkzeugteile 62 und
64 relativ zueinander derart verschoben, dass ein Abstand zwischen diesen verringert
wird. Gleichzeitig werden die Schenkel 68 relativ zueinander verschoben und zwar derart,
dass ein Abstand zwischen diesen verringert wird, um das Lamellenelement 1 zu stauchen.
Alternativ ist denkbar, die Schenkel 68 erst im Anschluss an die Relativverschiebung
der Schenkel 66 oder vor der Relativverschiebung der Schenkel 66 zu verschieben. Des
Weiteren ist alternativ denkbar, dass die Schenkel 68 einen gleichbleibenden Abstand
beibehalten, wodurch sie lediglich das Lamellenelement 1 bei der Umformung über die
Schenkel 66 abstützen. Im letzteren Fall ist denkbar, dass das Lamellenelement 1 vor
der Abstützung über die Schenkel 66 von diesen gestaucht wird.
[0062] Um das Lamellenelement 1 auch in Querrichtung abzustützen und/oder zu stauchen, kann
das Werkzeug 60 oder die Werkzeugteile 62 und 64 entsprechende Anlageflächen aufweisen.
[0063] Gemäß Figur 8 und 9 hat das Lamellenelement 1 gemäß einer weiteren Ausführungsform
Verbindungsabschnitte 4, die nur abschnittsweise plastisch verformt sind. Hierdurch
ist eine Herstellung des Lamellenelements 1 vereinfacht. Entsprechend der vorhergehenden
Ausführungsform hat das Lamellenelement 1 Sicken 22, 24 und 26.
[0064] Bei den verformten Teilbereichen des Lamellenelements handelt es sich um die Randbereiche
74, 76 eines jeweiligen Verbindungsabschnitts 4, die frei liegend sind. Die Randbereiche
74, 76 sind hierbei flach oder im Wesentlichen flach gedrückt. Die beiden diametralen
Randbereiche 74, 76 eines jeweiligen Verbindungsabschnitts 4 sind etwa v-förmig zueinander
angeordnet. Der übrige jeweilige Bereich des Verbindungsabschnitts 4, der nicht flach
gedrückt ist, weist im Querschnitt eine bogenförmige Form auf.
[0065] Gemäß Figur 10 ist ein Werkzeug 78 zur Herstellung des Lamellenelements 1 mit den
verformten Randbereichen 74, 76 dargestellt. Das Werkzeug 78 hat einen Werkzeugkörper
80 mit zwei Werkzeugschalen 82 und 84, die zusammen eine oktagonartige Öffnung 86
begrenzen. Die Öffnung 86 weist vier Kanten 88 bis 94 auf, über die das Lamellenelement
1 plastisch umgeformt wird. Die symmetrisch angeordneten Kanten 88 bis 94 liegen jeweils
in einem Eckbereich der Öffnung 86. Wird das Lamellenelement 1 durch die Öffnung 86
geführt, so werden die Kanten des Lamellenelements 1 und somit die Randbereiche 74
und 76 der Verbindungsabschnitte 4 durch die Kanten 88 bis 94 plastisch verformt.
Die anderen Bereiche des Lamellenelements 1 sind beim Hindurchführen von einer Wandung
der Öffnung 86 beabstandet, womit zwischen dem Lamellenelement 1 und der Wandung Freiräume
96 bis 102 gebildet sind.
[0066] Alternativ zu den Kanten 88 bis 94 ist denkbar, dass die Öffnung 86 Keilflächen aufweist,
die sich in Längsrichtung gesehen - gemäß Figur 10 senkrecht zur Zeichenebene - erstrecken.
Die Randbereiche 74 und 76 würden somit beim Hindurchführen des Lamellenelements 1
durch die Öffnung 86 stetig verformt werden. Die Keilflächen führen dazu, dass sich
die Öffnung 86 in Längsrichtung verjüngt, also in Durchführungsrichtung des Lamellenelements
1.
[0067] Eine Variante sieht vor, das als mäanderförmig gebogenes Band ausgebildet ist, wobei
in Richtung des Bands gesehen an diesem wechselweise ein Verbindungsabschnitt 4 zum
Verbinden von zwei Lamellen 2 und eine Lamelle 2 ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das Lamellenelement 1 bei der Herstellung über die Verbindungsabschnitte 4 mit
einer Presskraft beaufschlagt ist, und/oder dass Lamellen 2 von zumindest einer Teilmenge
der Lamellen 2 zumindest eine Sicke 22, 24, 26 aufweisen.
[0068] Das Lamellenelement der Variante kann bei der Herstellung in Längsrichtung und/ oder
Querrichtung mit einer weiteren Kraft beaufschlagt sein.
[0069] Die Verbindungsabschnitte 4 der Variante können durch die Beaufschlagung mit der
über die Verbindungsabschnitte 4 beaufschlagten Presskraft umgeformt sein.
[0070] Die Verbindungsabschnitte der Variante 4 können durch die Beaufschlagung mit der
über die Verbindungsabschnitte 4 beaufschlagten Presskraft von einer gekrümmten Form
in eine zumindest abschnittsweise ebene Form umgeformt sein.
[0071] Im Übergangsbereich 18a, 18b der Variante kann zwischen einem jeweiligen Verbindungsabschnitt
und der mit diesem verbundenen Lamelle 2a, 2b ein Radius vorgesehen sein.
[0072] Eine jeweilige Lamelle 2 der Variante kann zusammen mit ihren beiden Verbindungsabschnitten
4 in einer Durchströmungsrichtung 16 des Lamellenelements 1 gesehen etwa eine Z-Form
ausbilden.
[0073] Zumindest in die Lamellen 2 der Teilmenge der Variante können jeweils von ihrer einen
Seitenfläche 36 her eine erste Sicke 24 und von ihrer anderen Seitenfläche 34 her
eine zweite Sicke 22 oder zwei zweite Sicken 22, 26 eingebracht sein.
[0074] Eine jeweilige Sicke 22 bis 26 der Variante kann sich etwa parallel zu einer Längskante
28 ihrer Lamelle 2 erstrecken.
[0075] Zumindest in die Lamellen 2 der Teilmenge der Variante können zwei seitliche Sicken
22, 26 von einer Seitenfläche 34 her und eine mittlere Sicke 24 von der anderen Seitenfläche
36 der eingebracht sein.
[0076] Die Sicken 22 bis 26 der Variante können derart ausgebildet sein, dass jeweils zwischen
zwei benachbarten Lamellen 2a, 2b ein Strömungsquerschnitt in Durchströmungsrichtung
gesehen im Wesentlich gleich bleibt.
[0077] Die Sicke oder die Sicken der Variante können bei jeder Lamelle 2 etwa an einer gleichen
Position eingebracht sein.
[0078] Zumindest eine Mehrzahl von Verbindungsabschnitten 4 oder alle Verbindungsabschnitte
4 der Variante können im Wesentlichen gleichzeitig mit der Presskraft beaufschlagt
sein.
[0079] Eine Variante des Verfahrens zur Herstellung eines Lamellenelements 1, insbesondere
gemäß der Variante des Lamellenelements hat die Schritte:
- Umformen eines Bands zu dem Lamellenelement 1 derart, dass in Richtung des Bands gesehen
wechselweise ein Verbindungsabschnitt 4 und eine Lamelle 2 ausgebildet sind, wobei
insbesondere ein jeweiliger Verbindungsabschnitt 4 zumindest abschnittsweise nach
außen gekrümmt ist, und
- Beaufschlagen des Lamellenelements 1 über die Verbindungsabschnitte 4 von beiden Seiten
6, 8 des Lamellenelements 1 her mit einer äußeren Presskraft oder Beaufschlagen der
Verbindungsabschnitte 4 nacheinander von einer oder von beiden Seiten 6, 8 des Lamellenelements
1 her mit der äußeren Presskraft.
[0080] Vor oder während dem Umformen des Bands können Sicken 22, 26 in das Band eingebracht
werden.
[0081] Vor dem Beaufschlagen des Lamellenelements 1 mit der Presskraft und/oder etwa gleichzeitig
zum Beaufschlagen des Lamellenelements 1 mit der Presskraft, kann das Lamellenelement
1 in Längsrichtung und/oder Querrichtung mit einer Kraft beaufschlagt sein.
[0082] Offenbart ist ein Lamellenelement, das Lamellen aufweist, die einstückig über Verbindungsabschnitte
miteinander verbunden sind. Zur Erhöhung einer Steifigkeit wird das Lamellenelement
von seinen Verbindungsabschnitten her mit einer Presskraft bei der Herstellung beaufschlagt,
womit zumindest Teilbereiche der Verbindungsabschnitte plastisch verformt werden.
Zusätzlich oder alternativ sind in einigen oder allen Lamellen Sicken eingebracht.
Bezugszeichenliste
[0083]
- 1, 1a
- Lamellenelement
- 2, 2a, 2b
- Lamelle
- 4, 4a, 4b
- Verbindungsabschnitt
- 6
- Funktionsseite
- 8
- Funktionsseite
- 10a, 10b
- Endabschnitt
- 12
- Außenfläche
- 14
- Flachabschnitt
- 16
- Durchströmungsrichtung
- 18a, 18b
- gekrümmter Abschnitt
- 20
- Aufnahmeraum
- 22
- Sicke
- 24
- Sicke
- 26
- Sicke
- 28
- Längskante
- 30a, 30b, 30c, 30d
- Längsflanken
- 32
- Längskante
- 34
- Seitenfläche
- 36
- Seitenfläche
- 38
- Sickengrund
- 40a, 40b
- Querflanke
- 42
- gekrümmte Flanke
- 44
- Presskraft
- 46
- Presskraft
- 48
- Stirnseite
- 50
- Stirnseite
- 52
- Lamellenelementanordnung
- 54
- Heizelement
- 56
- Heizelement
- 58
- Heizelement
- 60
- Werkzeug
- 62
- Werkzeugteil
- 64
- Werkzeugteil
- 66
- Schenkel
- 68
- Schenkel
- 70
- Anlagefläche
- 72
- Anlagefläche
- 74
- Randbereich
- 76
- Randbereich
- 78
- Werkzeug
- 80
- Werkzeug körper
- 82
- Werkzeugschale
- 84
- Werkzeugschale
- 86
- Öffnung
- 88
- Kante
- 90
- Kante
- 92
- Kante
- 94
- Kante
- 96
- Freiraum
- 98
- Freiraum
- 100
- Freiraum
- 102
- Freiraum
1. Lamellenelement, das als mäanderförmig gebogenes Band ausgebildet ist, wobei in Richtung
des Bands gesehen an diesem wechselweise ein Verbindungsabschnitt (4) zum Verbinden
von zwei Lamellen (2) und eine Lamelle (2) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellenelement (1) bei der Herstellung über zumindest eine Teilmenge der Verbindungsabschnitte
(4) mit einer Presskraft beaufschlagt ist, und/oder dass Lamellen (2) von zumindest
einer Teilmenge der Lamellen (2) zumindest eine Sicke (22, 24, 26) aufweisen.
2. Lamellenelement nach Anspruch 1, wobei bei den presskraftbeaufschlagten Verbindungsabschnitten
(4) durch die Beaufschlagung mit der Presskraft jeweils ein Teilbereich (74, 76) plastisch
umgeformt ist.
3. Lamellenelement nach Anspruch 2, wobei der Teilbereich ein Randbereich (74, 76) eines
jeweiligen presskraftbeaufschlagten Verbindungsabschnitts (4) ist.
4. Lamellenelement nach Anspruch 3, wobei beide Randbereiche (74, 76) eines jeweiligen
presskraftbeaufschlagten Verbindungsabschnitts (4) plastisch umgeformt sind.
5. Lamellenelement nach Anspruch 4, wobei ein jeweiliger presskraftbeaufschlagter Verbindungsabschnitt
(4) zwischen seinen Randbereichen (74, 76) im Querschnitt gesehen bogenförmig ausgestaltet
ist.
6. Lamellenelement nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei ein jeweiliger umgeformter
Randbereich abgeflacht ist.
7. Lamellenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei dieses bei der Herstellung
in Längsrichtung und/ oder Querrichtung gleichzeitig zur Presskraft mit einer weiteren
Kraft beaufschlagt ist.
8. Lamellenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Übergangsbereich
(18a, 18b) zwischen einem jeweiligen Verbindungsabschnitt und der mit diesem verbundenen
Lamelle (2a, 2b) ein Radius vorgesehen ist.
9. Lamellenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sicken (22 bis
26) derart ausgebildet sind, dass jeweils zwischen zwei benachbarten Lamellen (2a,
2b) ein Strömungsquerschnitt in Durchströmungsrichtung gesehen im Wesentlich gleich
bleibt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Lamellenelements (1), insbesondere gemäß einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten:
- Umformen eines Bands zu dem Lamellenelement (1) derart, dass in Richtung des Bands
gesehen wechselweise ein Verbindungsabschnitt (4) und eine Lamelle (2) ausgebildet
sind, wobei insbesondere ein jeweiliger Verbindungsabschnitt (4) zumindest abschnittsweise
nach außen gekrümmt ist, und
- Beaufschlagen des Lamellenelements (1) über die Verbindungsabschnitte (4) von beiden
Seiten (6, 8) des Lamellenelements (1) her mit einer äußeren Presskraft oder Beaufschlagen
der Verbindungsabschnitte (4) nacheinander von einer oder von beiden Seiten (6, 8)
des Lamellenelements (1) her mit der äußeren Presskraft.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei vor oder während dem Umformen des Bands Sicken (22,
26) in das Band eingebracht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei vor dem Beaufschlagen des Lamellenelements
(1) mit der Presskraft und/oder etwa gleichzeitig zum Beaufschlagen des Lamellenelements
(1) mit der Presskraft, das Lamellenelement (1) in Längsrichtung und/oder Querrichtung
mit einer Kraft beaufschlagt wird.
13. Werkzeug zum Herstellen eines Lamellenelements gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei dieses einen Werkzeugkörper (80) mit einer Öffnung (86) aufweist, durch die
das Lamellenelement (1) zum Umformen hindurchführbar ist, wobei ein Öffnungsquerschnitt
der Öffnung (86) derart ausgestaltet ist, dass das Lamellenelement (1) beim Durchführen
von einer Presskraft beaufschlagt ist.
14. Werkzeug nach Anspruch 13, wobei die Öffnung (86) eine oder mehrere Kanten (88 - 94)
zum Umformen der Teilbereiche (74, 76) des Lamellenelements (1) aufweist, oder wobei
die Öffnung (86) für jeden umzuformenden Teilbereich (74, 76) des Lamellenelements
(1) eine sich etwa in Längsrichtung erstreckende Keilfläche zur stetigen Presskraftbeaufschlagung
aufweist.