[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnmaschine, insbesondere eine Ringspinnmaschine,
mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Einheiten, wobei jede Einheit ein Streckwerk
zum Verziehen eines Faserbandes und eine Spinneinrichtung zum Verdrehen des verzogenen
Faserbandes zu einem Faden sowie eine zwischen dem Streckwerk und der Spinneinrichtung
angeordnete Falschdralleinrichtung mit zumindest einem mit einer Antriebseinrichtung
angetriebenen Riemen aufweist, der im Wesentlichen quer zum Faden verläuft und der
Faden zwei gegenläufige Trums des bzw. der Riemen/s insbesondere z-förmig umschlingt
sowie eine entsprechende Falschdralleinrichtung, welche an eine Spinnmaschine angebaut
werden kann, um eine erfindungsgemäße Spinnmaschine zu erhalten.
[0002] Aus der
WO 2010/015185 A1 ist eine Spinnmaschine bekannt, bei welcher zwischen einem Streckwerk, auf welchem
das Faserband verzogen wird und einer Spule, auf welcher das Faserband aufgewickelt
wird, eine Falschdralleinrichtung angeordnet ist. Die Falschdralleinrichtung besteht
gemäß einer Ausführung der dortigen Offenbarung aus einem einzigen Riemen, der von
einer Antriebseinrichtung angetrieben wird. Ober- und Untertrum des einen Riemens
sind zueinander entgegengerichtet angetrieben. Das Garn kontaktiert dabei die beiden
Riementrums entweder punktförmig (Figur 4), wenn die Riemen unmittelbar nebeneinander
angeordnet sind. In einer anderen Ausführung (Figur 3) sind die Riemen voneinander
beabstandet und verlaufen im Wesentlichen vertikal übereinander in entgegengesetzter
Richtung. Der Faden umschlingt bei dieser Ausführung die Riemen mit einem Winkel von
etwa 90°. In den Ausführungen gemäß den Figuren 1-7 wird die Falschdralleinrichtung
aus einem einzigen Riemen gebildet. Die beiden Riementrums haben dabei denselben Betrag
der Geschwindigkeit, allerdings sind sie in entgegengesetzter Richtung verlaufend.
Während bei diesen Ausführungsbeispielen die Beeinflussung der Falschdralleinrichtung
durch unterschiedliche Formen, Geschwindigkeiten oder Anordnungen der beiden Riementrums
des einzigen Riemens sehr eingeschränkt ist, ist bei der weiteren Ausführungsform
gemäß Figur 8 oder auch bei der Ausführungsform gemäß Figur 9 eine Falschdralleinrichtung
mit zwei Riemen vorgesehen. Hierbei sind die Riemen allerdings kreisförmig angeordnet,
wobei sich der Faden zwischen den beiden Riemen befindet. Die Ausführung gemäß Figur
1 hat den Nachteil, dass der Riemen zwar seitlich und in seiner vertikalen Anordnung
geführt ist, eine Einstellung der Trums zueinander aber nicht oder nur sehr aufwendig
möglich ist. Bei der Ausführung nach Figur 7 ist die Führung des Riemens dagegen sehr
stark. Eine Anpassung an bauliche Toleranzen oder Verschleiß des Riemens ist nicht
möglich.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit eine Spinnmaschine und eine Falschdralleinrichtung
zu schaffen, mit welcher mehrere Spinneinheiten einer Spinnmaschine bedient werden
können. Die Falschdralleinrichtung für die Spinnmaschine soll einfach, nachrüstbar
an einer bestehenden Spinnmaschine, welche noch keine derartigen Falschdralleinrichtung
aufweist und sehr flexibel in ihrer Anwendung sein.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Spinnmaschine gemäß Anspruch 1 sowie mit einer
Falschdralleinrichtung, welche an einer derartigen Spinnmaschine angeordnet werden
kann mit den Merkmalen des entsprechenden unabhängigen Anspruchs.
[0005] Eine erfindungsgemäße Spinnmaschine weist eine Vielzahl nebeneinander angeordneter
Spinneinheiten auf. Eine geeignete Spinnmaschine ist beispielsweise eine Ringspinnmaschine.
Jede Spinneinheit beinhaltet ein Streckwerk zum Verziehen eines Faserbandes und eine
Spinneinrichtung zum Verdrehen des verzogenen Faserbandes zu einem Faden. Zwischen
dem Streckwerk und der Spinneinrichtung ist eine Falschdralleinrichtung angeordnet.
Die Falschdralleinrichtung weist Reibflächen auf, welche im Wesentlichen quer zum
Faden verlaufen und diesen kontaktieren. Die Geschwindigkeitsvektoren der Reibflächen
sind im Wesentlichen einander entgegen gerichtet und verlaufen in etwa quer zur Längsachse
und Laufrichtung des Fadens. Die Falschdralleinrichtung weist zumindest einen mit
einer Antriebseinrichtung angetriebenen Riemen auf, der im Wesentlichen quer zum Faden
verläuft. Der Faden umschlingt zwei gegenläufige Trums des bzw. der Riemen/s insbesondere
z-förmig. Die Reibflächen der Falschdralleinrichtung bestehen beispielsweise aus der
Oberfläche eines Kunststoffriemens. Bei richtig eingelegtem Faden wird der Riemen
bzw. dessen Trums insbesondere z-förmig von dem Faden umschlungen, so dass die beiden
einander entgegen gerichteten Bewegungskomponenten der Riementrums den Faden berühren.
Dadurch, dass die beiden Reibflächen durch den z-förmig umschlingenden Faden auf beiden
Seiten des Fadens angreifen, wird eine Verdrehung des Fadens bzw. seiner außenliegenden
Fasern bewirkt.
[0006] Der zumindest eine Riemen erstreckt sich zwischen der Antriebseinrichtung und einer
Umlenkeinrichtung entlang mehrerer der Einheiten der Spinnmaschine. Mehrere Einheiten
bilden eine Teilstrecke der Länge der Spinnmaschine. Der Riemen ist mit zumindest
einer Stützrolle abgestützt und die zumindest eine Stützrolle ist mit axialer Freiheit
gelagert.
[0007] Der Riemen bzw. die Riementrums der Falschdralleinrichtung ist/sind somit entlang
mehrerer der Spinneinheiten der Spinnmaschine geführt. Durch die Abstützung des Riemens
ist sichergestellt, dass er sich in der vorbestimmten vertikalen Lage befindet. Die
ist insbesondere deshalb wichtig, weil die Position des ziehenden Trums zu der Position
des schiebenden Trums wesentlich ist für den Dralleffekt auf das Garn. Durch die einerseits
starre Lagerung in vertikaler Richtung und die nachgiebige Lagerung des Riemens in
horizontaler Richtung kann sich der Riemen bzw. dessen Trum optimal ausrichten und
die auf ihn einwirkenden Kräfte des Fadens, der anderen Riemenführungen, der Spannung
des Riemens und der Toleranzen im Anbau der Falschdralleinrichtung an die Spinnmaschine
ausgleichen. Die Falschdralleinrichtung ist mit dieser Stützeinrichtung einfach nachrüstbar
und robust im Betrieb. Auf diese Weise wird eine sehr einfache Falschdralleinrichtung
geschaffen, welche entweder sofort zusammen mit der Spinnmaschine hergestellt und
ausgeliefert werden kann oder auch nachträglich an der Spinnmaschine angebaut werden
kann.
[0008] Es kann entweder ein einziger Riemen verwendet werden, dessen gezogenes Trum in einer
Richtung und das geschleppte Trum in der anderen Richtung verläuft und jeweils von
dem Faden umschlungen wird. Der Riemen, der entlang mehrerer der Einheiten der Spinnmaschine
geführt ist, benötigt dabei nur einen Antrieb für mehrere Spinneinheiten. Es kann
aber auch vorgesehen sein, dass mehrere separate Riemen zum Einsatz kommen. Dabei
kann ein erster Riemen entlang mehrerer Einheiten geführt und angetrieben sein und
den ersten umschlungenen Riemen bilden. Der zweite Riemen kann entweder ebenfalls
entlang mehrerer Einheiten der Spinnmaschine geführt sein oder er kann auch pro Spinneinheit
vorgesehen sein. Die beiden Riemen können auch einer unterschiedlich große Anzahl
von Spinneinheiten zugeordnet sein. Durch diese verschieden langen Ausführungen der
Riemen kann der Aufwand für den Bau der Falschdralleinrichtung zwar höher werden,
aber es wird dadurch auch eine größere Variabilität bzgl. der Einstellung an verschiedenen
Spinneinheiten ermöglicht.
[0009] In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist wenigstens einer der Riemen,
vorzugsweise mehrere Riemen entlang einer gesamten Sektion der Spinnmaschine mit mehreren
Spinnstellen, oder entlang der gesamten Spinnmaschine angeordnet. Bei einem sektionsweisen
Aufbau ist somit eine von Sektion zu Sektion unterschiedliche Einstellung der Riemen
möglich. Die Sektion bildet somit eine der genannten Teilstrecken.
[0010] Um den Aufwand für die Anordnung der Falschdralleinrichtung möglichst gering zu halten
ist es vorteilhaft, wenn beide Riementrums entlang der gesamten Spinnmaschine verlaufen
und lediglich eine Antriebseinrichtung benötigen. Es können aber auch mehrere voneinander
unabhängige Riemenantriebe und Riemen vorgesehen sein.
[0011] Um den Aufwand für die Anordnung der Spinneinrichtung noch geringer zu halten, ist
es besonders vorteilhaft, wenn der wenigstens eine Riemen, vorzugsweise beide Riemen
oder Riementrums, um die gesamte Spinnmaschine herum geführt sind. Die Spinnmaschinen,
welche in den meisten Fällen zweiseitig aufgebaut sind, d. h. Spinneinheiten an jeder
Seite der Längsteilmaschine angeordnet sind, können damit mit lediglich zwei Riemen
mit einer Falschdralleinrichtung für sämtliche Spinnstellen ausgestattet sein. Alternativ
kann der wenigstens eine Riemen, vorzugsweise beide Riemen auch um eine Sektion herum
geführt sein, so dass die einander gegenüber liegenden Spinneinheiten einer Sektion
mit jeweils einer Falschdralleinrichtung mit zumindest zwei Riemen versehen sind.
Je nach Ausführung, ist es auch möglich, dass einer oder beide Riemen um mehrere Sektionen
der Spinnmaschine herum geführt sind.
[0012] Vorteilhafterweise verläuft der zumindest eine Riemen entlang einer Seite der Spinnmaschine.
An der anderen Seite der Spinnmaschine ist ein weiterer Riemen angeordnet. Beide Riemen
können mit einem Übertrieb verbunden sein, so dass lediglich ein Motor für den Antrieb
beider Riemen nötig ist. Der Antrieb kann aber natürlich auch mit mindestens zwei
separaten Motoren erfolgen.
[0013] Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn die beiden Riemen bzw. Riementrums im Wesentlichen
in einer horizontalen Ebene angeordnet sind. Dadurch, dass der Faden von oben aus
dem Streckwerk zugeführt und nach unten zu der Spule weiter verläuft, kann hiermit
eine sichere Umschlingung der Riemen bzw. Riementrums erzielt werden. Der Falschdralleffekt,
der hierdurch in den Faden einbringbar ist, ist somit weitgehend konstant. Vorzugsweise
ist jedes Trum des bzw. der Riemen in einer separat gelagerten Stützrolle abgestützt.
Damit ist eine optimale Lagerung bzw. Stützwirkung für das Trum gegeben, auch wenn
das eine Trum eine mehr oder weniger abweichende Geschwindigkeit gegenüber dem anderen
Trum aufweisen sollte. Unterschiedlichen Geschwindigkeiten können einerseits durch
unterschiedliche Stützrollendurchmesser entstehen. Andererseits wird es dadurch möglich,
insbesondere wenn unterschiedliche Riemen für die eine Bewegungsrichtung und die andere
Bewegungsrichtung vorgesehen sind, dass keine oder nur minimale Reibung zwischen den
drehbar gelagerten und unabhängig voneinander gelagerten Stützrollen entsteht.
[0014] Vorzugsweise sind die Stützrollen der beiden Trums axial gegenläufig rotierend gelagert.
Dies ermöglicht einerseits eine einfache bauliche Realisierung der Stützrollenlagerung
und andererseits kann beispielsweise durch eine Änderung der Stützrollendurchmesser
der vertikale Abstand der Trums bestimmt werden. Der horizontale Abstand wird beispielsweise
durch unterschiedliche Dicken oder Lagerabstände der Stützrollen erzielt.
[0015] Ist die Antriebseinrichtung separaten Riemen zweier Maschinenseiten zugeordnet, so
kann mit einem einzigen Motor eine Falschdralleinrichtung für beide Seiten einer doppelseitigen
Längsteilspinnmaschine erhalten werden. Die Antriebseinrichtung kann dabei entweder
zentral zwischen den beiden Maschinen angeordnet sein und über Antriebswellen und
Antriebsscheiben die Riemen antreiben. Es ist auch möglich die Antriebseinrichtung
auf einer Seite der Spinnmaschine anzuordnen und den oder die Riemen der gegenüberliegenden
Maschinenseite mittels seines Übertriebs anzutreiben. Dies erleichtert üblicherweise
die Wartung der Antriebseinrichtung, da sie von einer Seite der Maschine aus leichter
zugänglich ist.
[0016] Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Falschdralleinrichtung weist eine Antriebseinrichtung
an einem Maschinen- oder Sektionsende auf. Eine zugehörige Spanneinrichtung des zumindest
einen Riemens ist dann an dem anderen Maschinen- oder Sektionsende angeordnet. So
ist gewährleistet, dass der Riemen stets eine vorbestimmte gewünschte Spannung aufweist,
um eine gleichbleibende Drallwirkung auf den Faden zu erzeugen.
[0017] Sind dem zumindest einen Riemen Eckrollen zum Umlenken und zum Positionieren des
zumindest einen Riemens zugeordnet, so ist auf einfache Art und Weise gewährleistet,
dass die Position des Riemens bzw. der mehreren Riemen zueinander eingehalten wird
und in Bezug auf die Spinneinrichtung eine gewünschte Position einnimmt. Die Positionierung
der Falschdralleinrichtung in Bezug auf die Spinneinheit ist vorteilhafterweise einstellbar,
um die Umschlingung der Riementrums durch den Faden zu beeinflussen. Der Umschlingungswinkel
der beiden Riementrums ändert sich in Abhängigkeit der horizontalen und vertikalen
Position der Dralleinrichtung in Bezug auf die Liefervorrichtung, insbesondere des
Streckwerks bzw. des Streckwerksausgangs, den Fadens und den Drallstop an der Spinneinheit.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung weisen die Stützrollen und/oder die
Eckrollen unterschiedliche Durchmesser für die Führung des einen und des anderen Trums
auf. Damit ist die vertikale Positionierung der Riementrums zueinander einstellbar.
Auch hierdurch ändert sich der Umschlingungswinkel der Riementrums durch den Faden.
[0019] Sind die Stützrollen entlang der Spinnmaschine derart angeordnet, dass sie einander
gegenüber liegen, aber entlang des Riemens bzw. der Spinnmaschine beabstandet voneinander
sind, so ist der Riemen bzw. das Riementrum von zwei Seiten geführt. Die Spannung
des Riemens und die Führung des Riemens sind somit noch sicherer. Insbesondere, wenn
die Stützscheiben abwechselnd gegenüberliegend angeordnet sind, wird eine besonders
stabile Führung des Riementrums erzielt.
[0020] Sind die benachbarten Stützrollen derart zueinander versetzt, dass das Riementrum
zick-zack-förmig verläuft, so wird eine ganz besonders vorteilhafte Führung des Riementrums
ermöglicht. Durch die zickzack-förmige Führung wird das Riementrum in den Stützrollen
gehalten, da der Kontakt zwischen Riemen und Stützrolle hierdurch ganz besonders zuverlässig
ist.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verlaufen beide Trums abwechselnd
oberhalb und unterhalb der Stützrollen entlang mehrerer Spinnstellen. Die Riementrums
werden dadurch stabiler geführt. Bei Stützrollen mit unterschiedlichen Durchmessern
können sich dabei auch die großen und die kleinen Durchmesser abwechseln, wodurch
die beiden Trums parallel zueinander verlaufen und die Fadenumschlingungen dadurch
gleich sind.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anordnung der Stützrollen zueinander veränderbar
ist. Hierdurch kann durch den Versatz der Stützrollen zueinander die Stärke der Auslenkung
des Riementrums und damit die Stärke der zick-zack-förmigen Führung des Riementrums
verändert werden. Bei einer entsprechenden Anordnung der Stützrollen in Bezug auf
die Spinnstelle bzw. den Streckwerksausgang kann hierdurch sogar der Abstand der Kontaktstelle
zwischen Riementrum und Faden zum Streckwerksausgang verändert werden. Die Drallwirkung
der Falschdralleinrichtung ist hierdurch in ganz besonders vorteilhafterweise beinflussbar.
Die beiden Riementrums können dabei parallel zueinander verlaufen oder kreuzförmig,
d.h. die Stützrolle oben und unten berührend, verlaufen.
[0023] Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Falschdralleinrichtung mit Riemen und einer
Antriebseinrichtung mit den zuvor genannten Merkmalen, die dafür geeignet ist an eine
Spinnmaschine angebaut zu werden, um eine Spinnmaschine nach einem oder mehreren der
vorherigen Ansprüche zu schaffen.
[0024] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dem Garn über den quer zum Fadenlauf geführten
Riemen im Bereich zwischen Streckwerksausgang und Riemen ein Falschdraht zugeführt.
Mit den zusätzlichen Drehungen im Garn wird die Spinnstabilität auch bei reduzierter
Echtdrehung erhöht. Es wird somit die Produktion von Garn mit reduzierter Drehung
bei guter Spinnstabilität ermöglicht. Der Riemen wird vorzugsweise entlang der gesamten
Maschine geführt. Es sind allerdings auch Teilstrecken möglich, zum Beispiel pro Sektion
ein Riemen oder mehrere unabhängig voneinander angetriebene Riemen. Der Riemenantrieb
wird bevorzugt am Maschinenanfang bzw. am Anfang der Teilstrecke und die Riemenspanneinrichtung
am Maschinenende bzw. am Ende der Teilstrecke angeordnet.
[0025] Die axiale Positionierung des Riemens geschieht vorzugsweise über die Eckrollen am
Maschinen- oder Teilstreckenende und Maschine- oder Teilstreckenanfang.
[0026] Die beiden Riemen für die beiden Maschinenseiten werden vorzugsweise von einem Motor
angetrieben. Der Motor treibt eine quer über die Maschine angeordnete Welle an, auf
der links und rechts die beiden Treibscheiben für die beiden Riemen sitzen. Die Treibscheiben
sind mittig oberhalb der beiden Eckrollen angeordnet.
[0027] Auf der gegenüberliegenden Seite zur Antriebsseite wird der Riemen entsprechend ebenfalls
über die Eckrollen zu Umlenkrollen geführt. Die Spannrollen können zur Riemenspannung
der beiden Riemen nach oben verschoben und in der gewünschten Position fixiert werden.
[0028] Es ist möglich den Riemen einmal oben und einmal unten an den Stützrollen zu führen.
Der Riemen wird so zu sagen im Zickzack durch die Riemenstützrollen geführt. Der Vorteil
dieser Anordnung besteht darin, dass der Riemen wegen seiner Spannung auf die Stützrollen
bzw. in den Rillengrund der Stützrollen gezogen wird. Durch eine verschiedene Höhenlage
der Rolle bei denen der Riemen unten bzw. oben läuft, kann der Riemen mit kleinerer
oder größerer Umschlingung durch die Rollen laufen. Je geringer die Umschlingung ist,
umso kleiner ist die Variation des Abstandes des Rundriemens zum Streckwerksaustritt.
Man sucht deshalb ein Optimum einer Riemenumschlingung, bei der die sichere Führung
des Riemens gewährleistet ist und bei der der Abstand zwischen Streckwerksaustritts
und Riemen noch zu keinen Qualitätsschwankungen im Garn führt. Vorteilhaft ist es,
wenn eine Stützrolle pro Stanze eingesetzt wird. Der Höhenabstand der Rollen beträgt
beispielsweise zwischen fünf und zehn Millimeter.
[0029] Wenn der Faden zumindest ein oder aber beide Riementrums mit einem Winkel von mehr
als 90°, insbesondere mehr als 120° umschlingt, wird eine besonders vorteilhafte Falschdrallwirkung
auf den Faden erzeugt.
[0030] Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfinderischen Falschdralleinrichtung an einer
Spinneinheit,
- Figur 2
- die schematische Darstellung einer Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Falschdralleinrichtung
mit einem einzigen Riemen pro Maschinenseite oder Sektion,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Draufsicht einer Spinnmaschine mit der erfindungsgemäßen
Falschdralleinrichtung gemäß Figur 2 mit einem Motor,
- Figur 4a
- eine schematische Darstellung einer zick-zack-förmigen Führung des Riemens,
- Figur 4b
- eine schematische Darstellung einer zick-zack-förmigen Führung des Riemens mit größerer
Auslenkung des Riemens als bei Figur 4a,
- Figur 5
- eine Darstellung einer Stützrolle für zwei Trums,
- Figur 6
- eine zick-zack-förmige Riemenführung mit Stützrollen unterschiedlichen Durchmessers,
- Figur 7
- eine Darstellung einer Stützrolle mit Führungen unterschiedlichen Durchmessers für
zwei Trums
- Figur 8
- eine Darstellung einer weiteren Stützrolle mit Führungen unterschiedlichen Durchmessers
für zwei Trums und
- Figur 9
- eine zick-zack-förmige Riemenführung in Seitenansicht.
[0031] In Figur 1 ist eine Spinneinheit 1 einer Spinnmaschine 10 schematisch teilweise dargestellt.
Ein Ausgangswalzenpaar 2 eines nicht dargestellten Streckwerks liefert einen Faden
3 und bildet einen Streckwerksausgang SA. Der Faden 3 wird um einen ersten Kunststoffriemen
4 und sodann um einen zweiten Kunststoffriemen 5 umgelenkt. Anschließend durchläuft
der Faden 3 einen Drallstop 6 sowie einen Ringläufer 7 und wird anschließend auf eine
Spule 8 aufgewickelt. Der erste Kunststoffriemen 4 und der zweite Kunststoffriemen
5 bilden eine Falschdralleinrichtung 9. Bei den beiden Kunststoffriemen 4 und 5 kann
es sich um zwei separate Riemen 4 und 5 handeln oder um das ziehende und das schiebende
Trum eines einzigen Riemens.
[0032] Der erste Kunststoffriemen 4 und der zweite Kunststoffriemen 5 bzw. die beiden Trums
haben eine gegenläufige Bewegungsrichtung. Dadurch, dass das Garn auf zwei in entgegengesetzter
Richtung sich bewegenden Riemen aufliegt, wird es von dem einen Trum in die eine und
von dem anderen Trum in die andere Richtung gezogen. Das Garn wird soweit zu der Laufrichtung
ausgelenkt, bis die beiden Reibkräfte in Balance sind. Die Fadenspannungen F
11 und F
12 sowie F
21 und F
22 sind verschieden. Damit ist der Auflagedruck des Fadens auf dem einen Riementrum
unterschiedlich zum anderen Riementrum. Der Faden wird so mehr von dem Riementrum
mitgenommen auf dem er stärker aufliegt, vorausgesetzt es handelt sich um gleichartige
Riemen 4 und 5. Beim Ringspinnen ist der Auflagedruck auf dem zum Fadenballon zwischen
Drallstop 6 und Ringläufer 7 näherliegenden Trum am Höchsten. Der Riemen dieses Trums
bewegt sich so, dass die echte Drehung durch den von dem Riemen erzeugten Falschdrall
verstärkt wird. Zwischen Riemen 4 und Streckwerksausgangswalzenpaar 2 werden in der
Regel mehr Drehungen eingeführt, wie dann später im fertigen Garn auf dem Kops bzw.
der Spule 8 vorhanden sind.
[0033] Durch die in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene angeordneten Riemen 4 und 5
in Verbindung mit der Anordnung des Ausgangswalzenpaars 2 bzw. des Streckwerksausgangs
SA und dem Drallstop 6 wird eine Umschlingung der Riemen 4 und 5 bzw. der Trums durch
den Faden 3 erzeugt, welche mehr als 90° ist. Hierdurch wird eine besonders hohe Reibkraft
auf den Faden 3 und damit Drall in den Faden 3 eingebracht. Die Falschdralleinrichtung
kann hierdurch sehr effektiv arbeiten. Dennoch wird der Faden 3 soweit geschont, dass
ein Fadenbruch in akzeptabler Weise zu vermeiden ist.
[0034] Figur 2 zeigt schematisch die Anordnung eines Riemenantriebs in Seitenansicht. Der
Riemen 11 ist zwischen einer Riemenantriebsscheibe 12 und einer Riemenspannscheibe
13 aufgespannt. Die Riemenantriebsscheibe 12 ist an einem Maschinen- bzw. Sektionsanfang
14 angeordnet, während die Riemenspannscheibe 13 an einem Maschinen- bzw. Sektionsende
15 befestigt ist. Die Riemenantriebsscheibe 12 ist mit einem Antriebsmotor, der hier
nicht sichtbar ist, verbunden und treibt die Riemenantriebsscheibe 12 an. Die Riemenantriebsscheibe
12 ist vorzugsweise fest an dem Maschinenanfang 14 angeordnet. Im Gegensatz hierzu
ist die Riemenspannscheibe 13 beweglich am Maschinenende 15 angeordnet. Durch eine
vertikale Bewegung der Riemenspannscheibe 13 in Doppelpfeilrichtung kann der Riemen
11 mehr oder weniger gespannt werden.
[0035] Der Riemen 11 läuft über Eckrollen 16 und Stützrollen 17. Die Eckrollen 16 lenken
den Riemen 11 und das Riementrum 4 bzw. 5 in die gewünschte Position auf Höhe der
Spinneinheiten um. Zwischen den Eckrollen 16 verläuft der Riemen 11 vorzugsweise geradlinig
oder zickzack-förmig entlang einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinneinheiten.
Die Führung der Riementrums 4 und 5 im Bereich der Spinneinheiten 1 erfolgt mittels
der Stützrollen 17.
[0036] Die Stützrollen 17 sind zwischen den Spinneinheiten angeordnet. Sie können an jeder
Spinneinheit vorhanden sein oder auch mit einem Abstand mehrerer Spinneinheit vorgesehen
sein. Jede Stützrolle 17 weist Flächen oder Nuten auf, auf oder in denen das Riementrum
4 bzw. 5 liegt und in seiner Position gehalten wird. Hierdurch ist sowohl ein stabiler
Lauf des Riemens 11 in Bezug auf den Faden 3 gewährleistet, als auch damit in Zusammenhang
ein gleichmäßiges Verdrallen des Fadens. Die Eckrollen 16 und/oder die Stützrollen
17 können unterschiedliche Durchmesser für das Riementrum 4 und das Riementrum 5 aufweisen.
Hierdurch wird bei einer horizontalen Ausrichtung der Achse der Stützrollen ein vertikaler
Abstand der Riementrums 4 und 5 erzielt. Weisen die Eckrollen 16 und die Stützrollen
17 jedoch einen gleichen Durchmesser ihrer Stützflächen auf, so befindet sich bei
einer horizontalen Anordnung der Achsen der Stützrollen 17 der Verlauf von Riementrum
4 und Riementrum 5 in derselben horizontalen Ebene.
[0037] Riementrum 4 und Riementrum 5 bewegen sich gegenläufig mit den Geschwindigkeiten
v
1 und v
2. Die Stützflächen der Stützrollen 17 drehen sich daher ebenfalls gegenläufig. Die
Stützrollen 17 weisen daher vorteilhafterweise Teilrollen auf, die unabhängig voneinander
drehbar gelagert sind.
[0038] Figur 3 zeigt eine Draufsicht in schematischer Darstellung auf eine Spinnmaschine
10. Die Spinnmaschine 10 weist eine Vielzahl von Spinneinheiten 1 auf, welche nebeneinander
angeordnet sind. Auf jeder Maschinenseite ist vor den Spinneinheiten 1 ein Riementrum
4 und ein Riementrum 5 in entgegengesetzter Richtung angetrieben. Die beiden Riemen
11 und 11' sind von einem einzigen Motor 18 angetrieben. Der Motor 18 treibt seinerseits
mittels eines Übertriebs 19 zwei Riemenantriebsscheiben 12 bzw. 12' an. Der Riemen
11 bzw. 11' ist zwischen der Riemenantriebsscheibe 12 bzw. 12' und der Riemenspannscheibe
13 bzw. 13' angeordnet. Mittels der Eckrollen 16 bzw. 16' wird der Riemen 11 bzw.
11' auf die gewünschte Höhe umgelenkt.
[0039] Vor den Spinnstellen 1 sind die Stützrollen 17 angeordnet, welche Riementrum 4 und
5 bzw. 4' und 5' unterstützen. Die Unterstützung des Riementrums 4 und des Riementrums
5 bzw. 4' und 5' erfolgt pro Stützrolle 17 mit einer separaten Teilrolle, welche unabhängig
von der anderen Teilrolle ist. Damit ist gewährleistet, dass die Teilrollen unterschiedliche
Drehzahlen und Drehrichtungen haben können und somit auch unterschiedliche Antriebsgeschwindigkeiten
von Riementurm 4 und 5 im Wesentlichen ohne Reibung unterstützen.
[0040] Sind die Stützrollen 17 derart ausgeführt, dass sie axial zueinander verschieblich
sind, d. h. dass die Teilrolle für das Riementrum 4 und die korrespondierende Teilrolle
für das Riementrum 5 axial voneinander im Abstand veränderbar sind, so ist einerseits
eine einfache Anpassung an Kräfte, welche durch die Falschdralleinrichtung und den
damit zusammenwirkenden Faden 3 entstehen können, ausgeglichen werden. Andererseits
ist auch das Einfädeln des Fadens in die Falschdralleinrichtung erleichtert, da die
Riementrums 4 und 5 voneinander entfernt werden können, um den Abstand zu vergrößern
und den Faden einfach manuell oder auch automatisch z-förmig um die Riementrums herum
legen zu können.
[0041] Die Eckrollen 16 und die Stützrollen 17 weisen je nach Ausführung jeweils entweder
einen gleichen Durchmesser auf. Alternativ weisen sie jeweils unterschiedliche Durchmesser
auf, so dass der Umschlingungswinkel des Garns und die beiden hin- und herlaufenden
Riemen entsprechend angepasst werden können. Die beiden hin- und herlaufenden Riementrums
4, 5 sind dadurch nicht mehr auf gleicher horizontaler Höhe.
[0042] Figur 4a und 4b zeigen ein Detail des Verlaufs eines Riemens 11 bzw. Riementrums
4. Das Riementrum 4 verläuft bei dieser Ausführung zick-zack-förmig, da Stützrollen
17 gegenüberliegend und in Laufrichtung des Riemens 11 versetzt zueinander angeordnet
sind. Der lichte Abstand zwischen den benachbarten Stützrollen 17 ist kleiner Null,
oder anders ausgedrückt, bei gleichem Durchmesser benachbarter Stützrollen 17 ist
der Abstand h, H der Mittelpunkte der Stützrollen 17 kleiner oder gleich dem Durchmesser
der Stützrollen 17. Die Führung der Stützrollen 17 wirkt somit abwechselnd von unten
und von oben auf das Riementrum 4 ein und das Riementrum 4 verläuft zick-zack-förmig.
[0043] Vorzugsweise ist der lichte Abstand zwischen benachbarten Stützreihen 17 veränderbar.
Hierdurch ist auch die Umschlingung der Stützrollen 17 durch das Riementrum 4 beeinflussbar.
Je weiter die Überlappung der benachbarten Stützrollen 17 ist, desto größer wird die
Umschlingung des Riementrums 14. Während Figur 4a eine schwache Umschlingung (Abstand
H) zeigt, ist in Figur 4b exemplarisch eine sehr starke Umschlingung (Abstand h) dargestellt.
Sind die Stützrollen 17 an Stanzen einer jeden Spinnstelle 1 angeordnet, so ist die
Position, an welcher der Faden 3 den Riemen kontaktiert von Spinnstelle 1 zu Spinnstelle
1 dieselbe. Dies bedeutet, dass der Abstand d, D von Streckwerksausgang SA bis zum
Riemenkontakt bei jeder Spinnstelle 1 gleich weit ist. Durch die Variation Umschlingung
bzw. der Überlappung der benachbarten Stützrollen 17 ist somit der Abstand der Falschdralleinrichtung
von dem Streckwerksausgang einstellbar. Figur 4a zeigt bei einer geringen Umschlingung
einen kleineren Abstand d als bei Figur 4b mit einer großen Umschlingung und Abstand
D. Dabei wird in diesem Ausführungsbeispiel davon ausgegangen, dass nur die oberen
Stützrollen 17 verschoben werden.
[0044] Vorzugsweise wird ein Optimum einer Riemenumschlingung gesucht, um eine sichere Führung
des Riemens 11 zu gewährleisten und den Abstand d, D von Streckwerksaustritt SA bis
zum Riemen 11 derart zu erreichen, dass es keine Qualitätsschwankungen im Garn gibt.
Selbstverständlich ist es auch möglich die Stützrollen 17 in einem größeren Abstand
als von Spinnstelle zu Spinnstelle anzuordnen oder die unteren Stützrollen 17 zusammen
mit oder auch ohne die oberen Stützrollen 17 zu verstellen.
[0045] In Figur 5 ist ein Detail einer Stützrolle 17 dargestellt. Die Stützrolle 17 ist
an einem Halter 21 zum Beispiel an einem Maschinengestell der Spinnmaschine 10 befestigt.
An dem Halter 21 ist eine Achse 22 angeordnet, auf welcher Teilrollen 23 und 24 drehbar
gelagert sind. Jede der Teilrollen 23 und 24 weist eine umlaufende Nut auf, in welcher
das ziehende und schiebende Riementrum 4 bzw. 5 geführt ist. Die zwei Teilrollen 23
und 24 sind unterhalb oder oberhalb des Riemens angeordnet. Sie sind auf einer gemeinsamen
Achse 22 gelagert und rotieren entsprechend gegenläufig.
[0046] Vorteilhafterweise sind Teilrolle 23 und Teilrolle 24 Gleichteile. Sie können aber
auch unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere dann, wenn die Ebene, in welcher
die Riementrums 4 und 5 verlaufen, nicht horizontal sondern schräg sein soll. Dementsprechend
wäre dann beispielsweise die Teilrolle 23 bzw. die Führungsfläche mit einem kleineren
Durchmesser als die Teilrolle 24 ausgeführt. Die Teilrollen 23 können wie hier dargestellt
mit einer Nut oder auch glatt ausgeführt sein. Die Ausführung mit einer Nut, wie hier
dargestellt, weist allerdings den Vorteil auf, dass die Riementrums 4 und 5 auch seitlich
geführt sind und nicht nur unterstützt werden. Über der Stützrolle 17 ist ein Sicherungsstift
25 an dem Halter 21 befestigt. Der Sicherungsstift 25 gewährleistet, dass die Riementrums
4 und 5 nicht aus der Führung der Teilrollen 23 und 24 herausspringen können. Die
Stützrolle 17 kann entweder wie hier dargestellt unterhalb des Riementrums 4 und 5
angeordnet sein. Es ist allerdings auch möglich, dass die Stützrolle 17 derart vorgesehen
ist, dass die Riementrums 4 und 5 an der Unterseite der Stützrolle 17 in der Nut der
Teilrolle 23 bzw. Teilrolle 24 verlaufen. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn
der Sicherungsstift 25 ebenfalls unterhalb der Stützrolle 17 angeordnet ist. Der Riemen
wird mit Hilfe eines Sicherungsstifts am Herausspringen aus der Rollenführung gehindert.
Der Sicherungsstift 25 muss je nach Ausführung zum Auflegen und Entfernen des Riemens
entfernt werden.
[0047] Entlang der Maschine werden mehrere Riemenstützrollen 17 angeordnet. Vorzugsweise
werden die Stützrollen 17 in einem Abstand von acht oder vierundzwanzig Spinnstellen
1 zwischen den Spinnstellen 1 positioniert.
[0048] Die Stützrollen 17 bzw. Teilstützrollen 23, 24 werden mittels Kugel-, Rollenoder
vorzugsweise Gleitlagern gelagert. Bei Rollen- und Gleitlagern wird den Stützrollen
eine axiale Freiheit eingeräumt, so dass die Stützrollen 17 bzw. Teilstützrollen 23,
24 von dem Riemen 11 axial ausgerichtet werden. Bei ausreichend axialer Luft der Stützrollen
17 verläuft der Riemen 11 ohne Ablenkung schnurgerade entlang der Maschine 10. Auf
die Rollen 17 bzw. 23, 24 wirkt damit keine axiale Kraft.
[0049] In Figur 6 ist eine zick-zack-förmige Riemenführung mit Stützrollen 17a und 17b unterschiedlichen
Durchmessers gezeigt. Das Ausführungsbeispiel ist an Figur 2 angelehnt, bei dem der
Riemen 11 oberhalb der Stützrollen 17 läuft. In Figur 6 verläuft er hingegen abwechselnd
oben und unten. Die Führung des Riemens 11 bzw. der Trums 4 und 5 ist damit besser
zu bewerkstelligen. Die Stützrollen 17a führen dabei den Riemen 11 unterhalb ihrer
Drehachse. Die Teilrolle mit dem kleineren Durchmesser ist vorne angeordnet. Bei den
Stützrollen 17b erfolgt die Führung oberhalb der Drehachse der Stützrollen 17b. Die
Teilrolle mit dem kleineren Durchmesser ist dabei hinten angeordnet. Der jeweilige
Faden 3 umschlingt die Trums 4 und 5 zwischen den Stützrollen 17a und 17b. Die Trums
4 und 5 laufen parallel, wodurch die Umschlingung der Trums 4 und 5 durch den Faden
3 an allen Spinnstellen im Wesentlichen gleich ist.
[0050] Figur 7 ist eine Darstellung einer Stützrolle 17 mit Führungen unterschiedlichen
Durchmessers für zwei Trums 4 und 5 gezeigt. Die Führungen sind in den beiden Teilrollen
23 und 24 vorgesehen. Teilrollen 23 und 24 sind gegenläufig drehbar auf der Achse
22 gelagert und an dem Halter 21 angeordnet. Die Teilrolle 23 hat einen größeren Durchmesser
- bezogen auf die Führung des Trums 4 bzw. 5 - als die Teilrolle 24. Die Trums 4 und
5 befinden sich daher in einem vertikalen Abstand zueinander. Der Faden 3 umschlingt
zuerst das Trum 4 und dann das Trum 5. Dabei sind die Winkel α und β relativ groß,
d.h. die Umschlingung der Trums 4 und 5 ist nur gering, hier nur etwas mehr als 90°,
wie durch die gepunkteten Linien angedeutet ist.
[0051] In Figur 8 ist eine weitere Stützrolle 17 mit Führungen unterschiedlichen Durchmessers
für zwei Trums 4 und 5 dargestellt. Sie ist ähnlich der Stützrolle 17 der Figur 7
aufgebaut. Allerdings ist hier die vordere Teilrolle 23 mit einem kleineren Durchmesser
versehen als die hintere Teilrolle 24. Ebenso wie in Figur 7 sind die Trums 4 und
5 oberhalb der Drehachse der Stützrolle 17 abgestützt und geführt. Bei etwa gleicher
Zu- und Abführung des Fadens 3 sind die Winkel α und β aber kleiner als bei der Ausführung
nach Figur 7. Die Umschlingung der Trums 4 und 5 ist hier entsprechend der gepunkteten
Linien nahezu 180°.
[0052] Figur 9 zeigt in Seitenansicht eine zick-zack-förmige Riemenführung ähnlich der Ausführung
nach Figur 6. Die im Vordergrund dargestellte Stützrolle 17a hat eine kleinere Teilrolle
23a und eine größere Teilrolle 24a. Die Trums 4 und 5 verlaufen unterhalb der Stützrolle
17a. Die im Hintergrund dargestellte Stützrolle 17b hat eine größere Teilrolle 23b
und eine kleinere Teilrolle 24b. Die Trums 4 und 5 verlaufen oberhalb der Stützrolle
17b. Die Unterschiede der Durchmesser sind jeweils gleich, wodurch sich in Verbindung
mit den abwechselnd oben und unten geführten Trums 4 und 5 ein paralleler Lauf der
Trums 4 und 5 ergibt. Die Umschlingungen der Fäden 3 sind deshalb auch an jeder Spinnstelle
gleich. Die Stützrolle 17a und die Stützrolle 17b sind an Achsen 22a und 22b wie zuvor
beschrieben befestigt.
[0053] Selbstverständlich sind die oben dargestellten Ausführungsbeispiele nicht abschließend.
So kann beispielsweise auch der Riemen 4 pro Maschinenseite oder sektionsweise ausgeführt
sein. Der innere Riemen 5 kann auch um die gesamte Maschine umlaufen, während der
äußere Riemen 4 aufgeteilt ist. Es ist auch möglich, dass die Darstellungen der Figuren
2 und 3 nicht die komplette Spinnmaschine 10 darstellen, sondern lediglich eine Sektion
17 oder eine andere vorbestimmte Teilstrecke. Die mehreren Teilstrecken bzw. Sektionen
17, aus welchen eine solche Spinnmaschine 10 besteht, können dann bzgl. ihrer Falschdralleinrichtung
9 unabhängig voneinander betrieben werden. Das Ausgangswalzenpaar 2 eines Streckwerkes
kann auch ein anderes Bauelement sein, mit dem der Faden 3 der Falschdralleinrichtung
9 zugeführt wird. Kombinationen der einzelnen dargestellten und beschriebenen Merkmale
der Erfindung aus den verschiedenen Figuren sind jederzeit möglich. Die Ausführungsbeispiele
sind nicht auf ihre einzelnen Darstellungen beschränkt, sondern können miteinander
kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Spinneinheit einer Spinnmaschine
- 2
- Ausgangswalzenpaar eines Streckwerks
- 3
- Faden
- 4
- Erstes Riementrum
- 5
- Zweites Riementrum
- 6
- Drallstop
- 7
- Ringläufer
- 8
- Spule
- 10
- Spinnmaschine
- 11
- Riemen
- 12
- Riemenantriebsscheibe
- 13
- Riemenspannscheibe
- 14
- Maschinenanfang
- 15
- Maschinenende
- 16
- Eckrolle
- 17
- Stützrollen
- 18
- Motor
- 19
- Übertrieb
- 21
- Halter
- 22
- Achse
- 23
- Teilrolle
- 24
- Teilrolle
- F11, F12, F21, F22
- Fadenspannungen
- v1, v2
- Riemengeschwindigkeit
- SA
- Streckwerksausgang
- α, β
- Winkel
- h, H
- Abstand der Mittelpunkte der Stützrollen 17
- d, D
- Abstand von Streckwerksausgang SA bis zum Riemenkontakt
1. Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter
Einheiten (1),
wobei jede Einheit (1) ein Streckwerk zum Verziehen eines Faserbandes und
eine Spinneinrichtung zum Verdrehen des verzogenen Faserbandes zu einem Faden (3)
sowie
eine zwischen dem Streckwerk und der Spinneinrichtung angeordnete Falschdralleinrichtung
(9) aufweist,
die Falschdralleinrichtung (9) zumindest einen mit einer Antriebseinrichtung angetriebenen
Riemen (11) aufweist, der im Wesentlichen quer zum Faden (3) verläuft und der Faden
(3) zwei gegenläufige Trums (4,5) des bzw. der Riemen/s (11) insbesondere z-förmig
umschlingt,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich der zumindest eine Riemen (11) zwischen der Antriebseinrichtung und einer Umlenkeinrichtung
entlang mehrerer der Einheiten (1) der Spinnmaschine (10) erstreckt, dass der Riemen
(11) mit zumindest einer Stützrolle (17) abgestützt ist und dass die zumindest eine
Stützrolle (17) mit axialer Freiheit gelagert ist.
2. Spinnmaschine nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Riemen (11) entlang einer gesamten Sektion der Spinnmaschine (10)
oder entlang der gesamten Spinnmaschine (10) verläuft.
3. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Riemen (11) entlang einer Seite der Spinnmaschine (10) verläuft.
4. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden von dem Faden (3) umschlungenen Trums (4,5) im Wesentlichen in einer horizontalen
Ebene angeordnet sind.
5. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Trum (4,5) in einer separat gelagerten Stützrolle (17; 23,24) abgestützt ist.
6. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (17; 23,24) der beiden Trums (4,5) auf einer Achse (22), aber gegenläufig
rotierend gelagert sind.
7. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung separaten Riemen (11,11') zweier Maschinenseiten zugeordnet
ist.
8. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung an einem Maschinen- oder Sektions- bzw. Teilstreckenende
(14) und eine zugehörige Spanneinrichtung des zumindest einen Riemens (11) an dem
anderen Maschinen- oder Sektions- bzw. Teilstreckenende (15) angeordnet ist.
9. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem zumindest einen Riemen (11) Eckrollen (16) zum Umlenken und zum Positionieren
des zumindest einen Riemens (11) zugeordnet sind.
10. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (17) und/oder die Eckrollen (16) unterschiedliche Durchmesser für
die Führung des einen und des anderen Trums (4,5) aufweisen.
11. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den Stützrollen (17) und/oder den Eckrollen (16) eine Sicherung zum Verhindern eines
Herausspringens des Riemens (11) aus der Rollenführung zugeordnet ist.
12. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der Stützrollen (17) einander gegenüberliegend, aber entlang des Riemens
(11) beabstandet voneinander angeordnet sind.
13. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützrollen (17) derart zueinander versetzt sind, dass das Riementrum (4,5) zick-zack-förmig
verläuft.
14. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Trums (4,5) abwechselnd oberhalb und unterhalb der Stützrollen (17; 23,24)
verlaufen.
15. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Anordnung der Stützrollen (17) an den Einheiten (1) und durch einen veränderbaren
Versatz der Stützrollen (17) zueinander der Abstand (d,D) des Riemens (11) vom Streckwerkausgang
(SA) veränderbar ist.
16. Spinnmaschine nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden (3) ein oder beide Riementrums (4,5) mit einem Winkel von mehr als 90°,
insbesondere mehr als 120° umschlingt.
17. Falschdralleinrichtung mit Riemen und einer Antriebseinrichtung mit den in den vorherigen
Ansprüchen genannten Merkmalen für eine Spinnmaschine (10) nach einem oder mehreren
der vorherigen Ansprüche.