[0001] Die Erfindung betrifft eine Siegelvorrichtung umfassend mindestens ein Verbindungselement
mit mindestens einer Transponderanordnung, wobei die Transponderanordnung einen ersten
Widerstandsanschluss und mindestens einen weiteren Widerstandsanschluss aufweist,
mindestens ein Befestigungselement zum Befestigen der Siegelvorrichtung an einer zu
versiegelnden Einrichtung, wobei das Befestigungselement eine Leiteranordnung umfasst,
wobei die Leiteranordnung zumindest in einem versiegelten Zustand der Siegelvorrichtung
elektrisch mit dem ersten Widerstandsanschluss und dem mindestens einen weiteren Widerstandsanschluss
verbunden ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein System umfassend die Siegelvorrichtung
und ein Verfahren zum Betreiben des Systems.
[0002] Stromverbrauchsmesser aber auch andere Einrichtungen, wie Computergehäuse, Container,
oder dergleichen, werden zum Schutz vor unberechtigten Manipulationen in der Regel
von einer Siegelvorrichtung geschützt. Beispielsweise bringen Energieversorgungsunternehmen
an ihren Stromzählern Siegelvorrichtungen in Form von Plomben an, um einer Manipulation
eines Stromzählers vorzubeugen und selbige zu erkennen.
[0003] Heutzutage werden vorwiegend Siegelvorrichtungen genutzt, bei denen eine Manipulation
aufgrund einer mechanischen Veränderung durch eine visuelle Überprüfung detektiert
werden kann. Eine derartige Siegelvorrichtung umfasst in der Regel ein Verbindungselement
beispielsweise in Form einer Plombierscheibe und ein Befestigungselement zum Befestigen
der Siegelvorrichtung an der zu versiegelnden Einrichtung. Das Befestigungselement
kann beispielsweise in Form eines drahtförmigen Elements, wie einem Plombierdraht,
gebildet sein. Bei einer beispielhaften Ausführung einer derartigen Siegelvorrichtung
ist als Verbindungselement eine Bleischeibe mit einer Aufnahme in Form einer Bohrung
vorgesehen, durch die das erste Ende und das weitere Ende des Plombierdrahts geführt
werden können. Alternativ kann auch ein Ende des Plombierdrahts bereits werkseitig
unlösbar mit dem Verbindungselement verbunden worden sein. Nach Einführung der Enden
des Plombierdrahts in die Aufnahme kann die Siegelvorrichtung bzw. Plombe mit einer
Plombierzange zusammengedrückt werden. Dabei wird der Plombierdraht unverschiebbar
eingeklemmt, so dass ein zerstörungsfreies Lösen kaum möglich ist.
[0004] Problematisch bei derartigen rein mechanisch arbeitenden Siegelvorrichtungen ist
jedoch, dass eine visuelle Überprüfung einer Vielzahl an Siegelvorrichtungen aufwendig
und eine mechanische Veränderung teilweise nur schwer detektierbar ist. Ferner kann
eine Manipulation bei derartigen Siegelvorrichtungen durch eine visuelle Überprüfung
nicht vollkommen ausgeschlossen werden. So sind gleichartige Plomben und auch Plombierzangen
auf dem Markt erhältlich. Eine zerstörte Siegelvorrichtung kann daher unbemerkt durch
eine neue Siegelvorrichtung ersetzt werden. Eine Manipulation eines Stromzählers oder
einer sonstigen Einrichtung, an der eine unzulässige Manipulation verhindert werden
soll, kann daher unkenntlich gemacht werden.
[0005] Einen ersten Lösungsansatz der obigen Problematik findet sich in der
EP 1 831 862 B1, die eine Siegelvorrichtung mit einem Verbindungselement und einem Befestigungselement
offenbart. Das Verbindungselement umfasst hierbei eine Transponderanordnung, welche
mit einer durch das Befestigungselement laufenden Leiteranordnung im Versiegelungszustand
elektrisch verbunden ist. Wird die Siegelvorrichtung beispielsweise durch ein Durchtrennen
des Befestigungselements und damit der Leiteranordnung manipuliert, kann dies dadurch
detektiert werden, dass ein Auslesen der Transponderanordnung nicht mehr möglich ist
oder zumindest die Auslesreichweite der Transponderanordnung reduziert ist. Ferner
kann die Leiteranordnung in dem Befestigungselement beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial
mit elektrischen leitfähigen Fasern gebildet sein, so dass der elektrische Kontakt
auch nach einer Wiederherstellung des Befestigungselements weiterhin unterbrochen
bleibt und eine Manipulation detektierbar ist.
[0006] Die Siegelvorrichtung gemäß der
EP 1 831 862 B1 erhöht zwar die Manipulationssicherheit im Vergleich zu einer rein mechanisch arbeitenden
Siegelvorrichtung. Jedoch ist die Manipulation der Siegelvorrichtung bei einem durchtrennten
und wiederhergestellten Befestigungselement nur mit einem hohen Aufwand zu erkennen.
Es muss sichergestellt sein, dass auch bei einem wiederhergestellten Befestigungselement
stets die Leiteranordnung vollkommen unterbrochen bleibt.
[0007] Daher lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Siegelvorrichtung zur Verfügung
zu stellen, bei welcher in einfacherer und gleichzeitig sicherer Weise eine Manipulation
der Siegelvorrichtung detektiert werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung bei einer Siegelvorrichtung
gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Die Siegelvorrichtung umfasst mindestens ein Verbindungselement
mit mindestens einer Transponderanordnung. Die Transponderanordnung weist einen ersten
Widerstandsanschluss und mindestens einen weiteren Widerstandsanschluss auf. Die Siegelvorrichtung
umfasst mindestens ein Befestigungselement zum Befestigen der Siegelvorrichtung an
einer zu versiegelnden Einrichtung. Das Befestigungselement umfasst eine Leiteranordnung.
Die Leiteranordnung ist zumindest in einem versiegelten Zustand der Siegelvorrichtung
elektrisch mit dem ersten Widerstandsanschluss und dem mindestens einen weiteren Widerstandsanschluss
verbunden. Die Transponderanordnung umfasst mindestens eine Widerstandsbestimmungseinrichtung.
Die Widerstandsbestimmungseinrichtung ist eingerichtet, den Widerstandswert der Leiteranordnung
in einem Initialisierungsschritt zu bestimmen. Die Widerstandsbestimmungseinrichtung
ist eingerichtet, den Widerstandswert der Leiteranordnung in einem Überprüfungsschritt
zu bestimmen.
[0009] Im Gegensatz zum Stand der Technik wird erfindungsgemäß eine Manipulation stets sicher
detektiert, indem in einem Initialisierungsschritt der Siegelvorrichtung ein Widerstandswert
der Leiteranordnung bestimmt wird und in einem nachfolgenden Überprüfungsschritt der
Widerstandswert erneut bestimmt wird. Aus einer detektierten Abweichung der erfassten
Widerstandswerte kann dann auf eine Manipulation der Siegelvorrichtung geschlossen
werden.
[0010] Die Siegelvorrichtung ist dazu eingerichtet, an einer zu versiegelnden Einrichtung
angeordnet zu werden. Hierzu weist die Siegelvorrichtung ein Verbindungselement und
ein Befestigungselement auf. Das Befestigungselement ist insbesondere ein drahtförmiges
Element mit einem ersten Ende und einem weiteren Ende. In einem Versiegelungszustand
sind die beiden Enden des Befestigungselements unlösbar mit dem Verbindungselement
verbunden. Hierbei ist unter "unlösbar" zu verstehen, dass die Siegelvorrichtung nur
durch ein Zerstören des Befestigungselements und/oder des Verbindungselements wieder
geöffnet werden kann. Vorzugsweise kann ein Ende des Befestigungselements bereits
im geöffneten Zustand mit dem Verbindungselement unlösbar verbunden sein.
[0011] Das Verbindungselement kann aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein und eine
Transponderanordnung umfassen. Die Transponderanordnung ist dazu eingerichtet, drahtlos
mit einer Leseeinrichtung zu kommunizieren. Insbesondere kann die Transponderanordnung
eingerichtet sein, in der Transponderanordnung erfasste und/oder bestimmte Daten über
einen drahtlosen Kanal bei Empfang eines Abfragesignals von einer Leseeinrichtung
an diese auszusenden. Beispielsweise kann eine Spule als Antenne und ein Mikroprozessor
zur Datenverarbeitung vorgesehen sein.
[0012] Das Befestigungselement umfasst ferner eine Leiteranordnung, also ein elektrisch
leitfähiges Element. Die Leiteranordnung verläuft vorzugsweise von dem ersten Ende
des Befestigungselements zum weiteren Ende des Befestigungselements. Beispielsweise
kann das Befestigungselement von einer mit einer Isolation ummantelten Leiteranordnung
gebildet sein.
[0013] Die Leiteranordnung ist zumindest im Versiegelungszustand elektrisch mit der Transponderanordnung
verbunden. Hierzu weist die Transponderanordnung zwei Widerstandsanschlüsse auf, an
die die zwei Enden der Leiteranordnung elektrisch gekoppelt werden können.
[0014] Bei einem unberechtigten Öffnen der Siegelvorrichtung, werden in der Regel das Befestigungselement
und damit die Leiteranordnung durchtrennt. Die Durchtrennung der Leiteranordnung bewirkt
eine Änderung des Widerstandswerts der Leiteranordnung. Wird zur Verschleierung der
Manipulation das Befestigungselement und damit die Leiteranordnung wiederhergestellt,
beispielsweise durch Verlöten der getrennten Enden der Leiteranordnung, wird hierdurch
zwar ggf. die elektrische Verbindung wiederhergestellt. Jedoch ist erkannt worden,
dass sich auch in diesem Fall der Widerstandswert der Leiteranordnung nach der Manipulation
von dem Widerstandswert vor der Manipulation unterscheidet.
[0015] Um dies zu detektieren, umfasst erfindungsgemäß die Transponderanordnung eine Widerstandsbestimmungseinrichtung.
Die Widerstandsbestimmungseinrichtung ist dazu eingerichtet, den Widerstandswert der
Leiteranordnung, also den Widerstandswert zwischen dem ersten Widerstandsanschluss
und dem weiteren Widerstandsanschluss, zu bestimmen.
[0016] Um die Detektion einer Manipulation der Siegelvorrichtung zu ermöglichen, ist die
Widerstandsbestimmungseinrichtung dazu eingerichtet, den Widerstandswert der Leiteranordnung
in einem Initialisierungsschritt und einem (nachfolgenden) Überprüfungsschritt zu
bestimmen. Der Initialisierungsschritt wird vorzugsweise (unmittelbar) nach Herstellung
des Versiegelungszustands durchgeführt. Der Überprüfungsschritt wird zeitlich später,
beispielsweise nach einem Monat, einem Jahr oder dergleichen, durchgeführt. Erfindungsgemäß
ist es möglich, ein Manipulation der Siegelvorrichtung, die zwischen dem Initialisierungsschritt
und dem Überprüfungsschritt durchgeführt worden ist, aufgrund der unterschiedlichen
Widerstandswerte zu detektieren.
[0017] Die erfindungsgemäße Siegelvorrichtung ermöglicht in einfacher und sicherer Weise
eine Detektion einer Manipulation.
[0018] Gemäß einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Siegelvorrichtung kann mindestens
eine Speichereinrichtung zumindest eingerichtet zum Speichern des in dem Initialisierungsschritt
bestimmten Widerstandswerts vorgesehen sein. Insbesondere kann die Speichereinrichtung
eine manipulationssichere (digitale) Speichereinrichtung aufweisen, um den Widerstandswerts
abzuspeichern. In einfacher und sicherer Weise kann bei einer Auswertung auf den Widerstandswert
aus dem Initialisierungsschritt zugegriffen werden. Vorzugsweise können in der Speichereinrichtung
weitere Daten gespeichert werden. Insbesondere kann/können in der Speichereinrichtung
eine eineindeutige Identifizierungskennung der Siegelvorrichtung und/oder eine eindeutige
Identifizierungskennung der zu versiegelnden Einrichtung abgelegt sein. Eine derartige
Identifizierungskennung ermöglicht die eindeutige Identifizierung der Siegelvorrichtung.
Wird bei einer Manipulation beispielsweise die ursprüngliche Siegelvorrichtung durch
eine neue Siegelvorrichtung ersetzt, kann eine Manipulation dadurch erkannt werden,
dass die neue Siegelvorrichtung eine andere Identifizierungskennung aufweist. Die
Manipulationssicherheit kann noch weiter verbessert werden.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Siegelvorrichtung kann
die Leiteranordnung mindestens einen von mindestens einem Rückleiter isolierten Hinleiter
umfassen. Ein erstes Ende des Hinleiters kann mit dem ersten Widerstandsanschluss
elektrisch verbunden sein. Ein erstes Ende des Rückleiters kann mit dem weiteren Widerstandsanschluss
elektrisch verbunden sein. Das weitere Ende des Hinleiters kann mit dem weiteren Ende
des Rückleiters elektrisch verbunden sein. Das erste Ende des Hinleiters und das erste
Ende des Rückleiters können insbesondere aus einem einzigen Ende des Befestigungselements
herausführen und die Transponderanordnung bzw. die Widerstandsbestimmungseinrichtung
kontaktieren. Wird die Leiteranordnung durchtrennt, wird der Hinleiter und der Rückleiter
an der Trennstelle kurzgeschlossen. Dies ändert den elektrischen Widerstandswert der
Leiteranordnung. Eine aufwendige elektrische Kopplung des weiteren Endes des Befestigungselements
mit der Transponderanordnung kann entfallen. Beide Enden der Leiteranordnung sind
an dem gleichen Ende des Befestigungselements angeordnet.
[0020] Vorzugsweise kann der Hinleiter und/oder der Rückleiter kann/können aus einer Mehrzahl
von Adern bestehen. Wird eine entsprechende Leiteranordnung durchtrennt, ist die korrekte
Widerherstellung der elektrischen Verbindungen zwischen den einzelnen Adern aufgrund
der Mehrzahl von Adern kaum möglich. Beispielsweise können um einen isolierten und
zentrierten Hinleiter eine Vielzahl (20 bis 40) von Einzeleitern bzw. Adern als Rückleiter
verdrillt sein. Die Manipulationssicherheit kann noch weiter verbessert werden.
[0021] Vorzugsweise kann die Leiteranordnung aus einem metallischen Material, insbesondere
einer Legierung, gebildet sein. Gemäß einer Ausführungsform kann die Leiteranordnung
einen Widerstandswert von 1 kOhm bis 10 kOhm aufweisen. Ein hoher Widerstand hat zum
einen den Vorteil, dass zur Bestimmung des Widerstandswerts nur ein geringer Strom
und damit eine geringe elektrische Energie erforderlich sind. Zum anderen ist erkannt
worden, dass bei einem hohen ursprünglichen Widerstandswert eine größere Abweichung
zu einem Widerstandswert nach einer Manipulation besteht. Eine Manipulation kann leicht
von üblichen Abweichungen aufgrund von Messungenauigkeiten, Temperaturschwankungen,
etc. unterschieden werden. Ferner kann beispielweise die Leiternordnung, also Hinleiter
und Rückleiter zusammen, eine Länge zwischen 10 und 30 cm aufweisen. Es versteht sich,
dass die Länge von der zu versiegelnden Einrichtung abhängen kann.
[0022] Insbesondere kann die Verbindungsstelle zwischen dem weiteren Ende des Hinleiters
und dem weiteren Ende des Rückleiters sich im Wesentlichen an dem weiteren Ende des
Befestigungselements befinden. Darüber hinaus kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Siegelvorrichtung die Verbindungsstelle zwischen dem weiteren
Ende des Hinleiters und dem weiteren Ende des Rückleiters im Versiegelungszustand
zumindest innerhalb des Gehäuses des Verbindungselements angeordnet sein. Das Gehäuse
des Verbindungselements stellt einen mechanischen Schutz für die Verbindungsstelle
bereit.
[0023] Grundsätzlich können die Enden des Befestigungselements in beliebiger Weise unlösbar
mit dem Verbindungselement verbunden sein. Beispielsweise kann das erste Ende (werkseitig)
mit dem Verbindungselement stoffschlüssig verbunden sein. Das weitere Ende des Befestigungselements
kann vorzugsweise kraftschlüssig mit dem Verbindungselement verbunden sein. In einer
Ausführungsform kann das Verbindungselement eine Aufnahme eingerichtet zum unlösbaren
Verbinden des Befestigungselements mit der Verbindungseinrichtung aufweisen. Die Form
der Aufnahme kann zu der Form des Endes des Befestigungselements korrespondieren.
Zusätzlich kann sich an die Aufnahme ein Befestigungselementspeicher anschließen,
um einen Teil des Befestigungselements innerhalb des Verbindungselements anzuordnen.
[0024] Vorzugsweise kann die Aufnahme eine Versiegelungsdetektionseinrichtung eingerichtet
zum Detektieren des Versiegelungszustands aufweisen. Beispielsweise kann (unmittelbar)
bei Erreichen des Versiegelungszustands dies von der Transponderanordnung mittels
der Versiegelungsdetektionseinrichtung erfasst werden. Beispielsweise kann ein geeigneter
Sensor vorgesehen sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein Stromkreis von
dem ersten und/oder weiteren Widerstandsanschluss über die Leiteranordnung, der Versiegelungsdetektionseinrichtung
und einem weiteren Anschluss der Transponderanordnung, an dem die Versiegelungsdetektionseinrichtung
gekoppelt ist, hergestellt wurde.
[0025] Vorzugsweise kann die Widerstandsbestimmungseinrichtung eingerichtet sein, ausschließlich
bei Detektion des Versiegelungszustands den Widerstandswert zu bestimmen. Beispielsweise
kann erst bei Detektion des Versiegelungszustands die Widerstandsbestimmungseinrichtung
freigegeben werden. Insbesondere kann ein Schalter vorgesehen sein. Bei Detektion
des Versiegelungszustands kann der Schalter geschlossen und die Widerstandsbestimmungseinrichtung
damit freigegeben werden. Eine Manipulation der Siegelvorrichtung vor dem Versiegeln
kann zumindest erschwert werden.
[0026] Als weitere Schutzmaßnahme kann die Aufnahme gemäß einer weiteren Ausführungsform
eine mechanische Trenneinrichtung eingerichtet zum zumindest teilweisen mechanischen
Trennen der Leiteranordnung nach Herstellung des Versiegelungszustands bei einer Zugkraft
entgegen der Einführungsrichtung des Befestigungselements aufweisen. Versucht beispielsweise
ein Benutzer das Befestigungselement aus der Aufnahme zu ziehen, so wird die Leiteranordnung
von der Trenneinrichtung vorzugsweise durchtrennt. Dies kann in oben beschriebener
Weise detektiert werden.
[0027] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die Transponderanordnung
eine RFID Transponderanordnung ist. Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Transponderanordnung
passiv ist. Eine passive Transponderanordnung zeichnet sich dadurch aus, dass er seine
Energie zum Aussenden der Identifizierungskennung ausschließlich aus dem Abfragefeld
bezieht. Eine Batterie oder ein sonstiger Energiespeicher in der Transponderanordnung
kann somit entfallen. Im Vergleich zu aktiven Transponderanordnungen sind passive
Transponderanordnungen kostengünstiger herzustellen und weisen eine höhere Lebensdauer
auf.
[0028] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein System umfassend mindestens eine zuvor
beschriebene Siegelvorrichtung und mindestens eine Leseeinrichtung eingerichtet zum
drahtlosen Kommunizieren mit der Transponderanordnung der Siegelvorrichtung.
[0029] Die Leseinrichtung ist insbesondere eine Transponderleseeinrichtung zum Auslesen
der Transponderanordnung. Die Transponderleseeinrichtung sendet bevorzugt im Broadcast-Modus
und/oder aufgrund einer Benutzeraktion ein elektromagnetisches Abfragefeld aus. Mit
anderen Worten kann das Abfragefeld durch die Transponderleseeinrichtung erzeugt werden
und von allen Transponderanordnungen, die in der vorgebbaren Reichweite des Abfragefeldes
sind, empfangen werden.
[0030] Es ist auch möglich, dass mehrere Transponderanordnungen gleichzeitig das Abfragefeld
sensieren. Um eine Störung der jeweils von den Transponderanordnungen ausgesendeten
Antwortfelder untereinander zu vermeiden, wird auch vorgeschlagen, vor dem Aussenden
des Antwortfeldes eine Anti-Kollisionsüberprüfung durchzuführen. Dabei kann beispielsweise
ein Carrier-Sense-Multiple-Access (CSMA) Algorithmus angewandt werden. Auch ist ein
Collision-Detect (CD) Modus aktivierbar.
[0031] Empfängt eine Transponderanordnung das Abfragefeld, wertet diese die im Abfragefeld
enthaltenden Daten aus, und meldet sich bei der Transponderleseeinrichtung an. Hierzu
kann die Transponderanordnung insbesondere ein elektromagnetisches Antwortfeld aussenden,
welches die Identifikationskennung und/oder die Identifikationskennung der zu versiegelnden
Einrichtung umfassen kann. Insbesondere kann eine eineindeutige Identifizierungskennung
vorgesehen sein. Eine derartige Identifizierungskennung kann eine Ziffernfolge oder
eine Zeichenfolge sein, welche bevorzugt in einem nicht flüchtigen Speicher der Transponderanordnung
gespeichert ist. Die Identifikationskennung wird in der Transponderleseeinrichtung
aus dem Antwortfeld ermittelt. Beispielsweise kann geprüft werden, ob es sich bei
der empfangenen Identifikationskennung um eine zulässige Identifikationskennung handelt.
[0032] Darüber hinaus kann die Leseeinrichtung vorzugsweise die (passive) Transponderanordnung
induktiv mit elektrischer Energie versorgen. Die Energie kann von der Transponderanordnung
beispielsweise zwischengespeichert und insbesondere zumindest von der Widerstandsbestimmungseinrichtung
zum Bestimmen des Widerstandswerts verwendet werden. Beispielsweise kann die Leiteranordnung
mit einem bestimmten Strom beaufschlagt werden und die Spannung zwischen den beiden
Widerstandsanschlüssen gemessen werden. Aus Strom und gemessener Spannung kann anschließend
der Widerstandswert bestimmt werden. Bei einer bevorzugten passiven Transponderanordnung
ist daher eine Bestimmung des Widerstandswerts nur in Verbindung mit einer Leseeinrichtung
möglich.
[0033] Vorzugsweise können die Sende-/Empfangseinrichtungen der Transponderanordnung und
der Leseinrichtung hochfrequente Signale aussenden. Besonders geeignet sind für das
erfindungsgemäße System Signale im Bereich zwischen 433 MHz und 2,45 GigaHz, vorzugweise
13,56 MHz.
[0034] Des Weiteren können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Transponderanordnung
und die Transponderlesevorrichtung Verschlüsselungsmittel zum Verschlüsseln von Daten
aufweisen. Vorzugsweise kann eine symmetrische Verschlüsselung erfolgen. Insbesondere
kann der Advanced Encryption Standard (AES) eingesetzt werden. Es kann sichergestellt
werden, dass die Kommunikation zwischen der Transponderanordnung und der Transponderleseeinrichtung
bzw. den jeweiligen Sende-/Empfangseinrichtungen gesichert erfolgt.
[0035] Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems kann eine entfernt
angeordnete zentrale Recheneinrichtung vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein zentraler
Server vorgesehen sein. Die Leseeinrichtung kann zum Kommunizieren mit der Recheneinrichtung
eingerichtet sein. Beispielsweise kann die Leseeinrichtung mit dem Server über ein
Netzwerk, wie dem Internet, kommunizieren und Daten austauschen. Dies ermöglicht eine
zentrale Verwaltung sämtlicher Siegelvorrichtungen. Beispielsweise kann mittels des
Servers zunächst eine Authentifizierung der Siegelvorrichtung durchgeführt werden.
Auch kann eine Auswertung von dem Server zentral bevorzugt für sämtliche Siegelvorrichtung
durchgeführt werden.
[0036] Vorzugsweise kann bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems eine Auswerteeinrichtung
eingerichtet zum Detektieren einer Manipulation der Siegelvorrichtung in Abhängigkeit
des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts und des im Überprüfungsschritt
bestimmten Widerstandswerts vorgesehen sein. Die Auswerteeinrichtung kann in der zentralen
Recheneinrichtung und/oder in der Leseeinrichtung und/oder in der Transponderanordnung
implementiert sein. In einfacher Weise kann eine Manipulation der Siegelvorrichtung
detektiert werden.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Auswerteeinrichtung eingerichtet sein,
eine Manipulation bei einer Abweichung des im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts
von einem vorgebbaren Grenzbereich des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts
zu detektieren. Beispielsweise kann ein Grenzbereich, also ein oberer und ein unterer
Grenzwert festgelegt werden, um Messungenauigkeiten, Temperaturschwankungen, etc.
zu berücksichtigen. Insbesondere kann der Grenzbereich abhängig von dem Widerstandswert
der Leiteranordnung innerhalb des Gehäuses des Verbindungselements und dem Widerstandswert
der Leiteranordnung außerhalb des Verbindungselements bestimmt werden. Es ist erkannt
worden, dass der innerhalb des Verbindungselements angeordnete Teil des Befestigungselements
durch das Gehäuse vor einem Durchtrennen ausreichend geschützt ist. Erst außerhalb
des Gehäuses, im Falle einer Trenneinrichtung ab dieser Trenneinrichtung, kann die
Leiteranordnung bei einer Manipulation durchtrennt werden. Mit anderen Worten kann
der Widerstandswert nach einer Manipulation maximal den Widerstandswert des Teils
des Befestigungselements aufweisen, welches sich außerhalb des Verbindungselements
befindet.
[0038] Beispielsweise kann der Widerstandswert der Leiteranordnung in einem Initialisierungsschritt
1kOHM betragen. Befindet sich die Hälfte der Leiteranordnung innerhalb des Verbindungselements,
kann bei einer Durchtrennung des Befestigungselements der Widerstandswert maximal
500 Ohm betragen. Der Grenzbereich kann daher auf +/- 400 Ohm gesetzt werden. Falsche
Detektionsergebnisse können nahezu vermieden werden.
[0039] Ferner kann vorzugsweise die Leseeinrichtung einen Temperatursensor eingerichtet
zum Messen der Temperatur während des Bestimmens des Widerstandswerts aufweisen. Die
Auswerteeinrichtung kann eingerichtet sein, die Temperaturdifferenz zwischen der im
Initialisierungsschritt gemessenen Temperatur und der im Überprüfungsschritt gemessenen
Temperatur bei der Detektion einer Manipulation der Siegelvorrichtung zu berücksichtigen.
Der Widerstandswert eines Leiters hängt grundsätzlich von seiner Temperatur ab. Bei
zu versiegelnden Einrichtung, die erheblichen Temperaturschwankungen unterliegen können,
wie Container, können Temperaturschwankungen dazu führen, dass fälschlicher Weise
eine Manipulation detektiert wird. Indem die Temperaturschwankungen bei der Auswertung
berücksichtigt werden, kann eine fehlerhafte Detektion in einfacher Weise vermieden
werden.
[0040] Ein noch weitere Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben eines zuvor
beschriebenen Systems, umfassend:
- Bestimmen eines Widerstandswerts der Leiteranordnung in einem Initialisierungsschritt,
- Bestimmen des Widerstandswerts der Leiteranordnung in einem Überprüfungsschritt,
- Auswerten des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts und des im Überprüfungsschritt
bestimmten Widerstandswert,
- Detektieren einer Manipulation der Siegelvorrichtung bei einer Abweichung des im Überprüfungsschritt
bestimmten Widerstandswerts von einem vorgebbaren Grenzbereich des im Initialisierungsschritt
bestimmten Widerstandswerts.
[0041] Das Verfahren ermöglicht in einfacher und gleichzeitig sicherer Weise die Detektion
einer manipulierten Siegelvorrichtung.
[0042] Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Siegelvorrichtung,
das erfindungsgemäße System und das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und
weiterzuentwickeln. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen
nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1a
- eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Siegelvorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung in einem unversiegelten Zustand;
- Fig. 1b
- eine schematische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1a in einem
versiegelten Zustand;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsansicht einer Leiteranordnung bzw. eines Befestigungselements
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Teilansicht eines Ausführungsbeispiels einer Leiteranordnung gemäß
der vorliegenden Erfindung im Bereich der Versiegelungsdetektionseinrichtung;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
- Fig. 5
- ein Flussdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Betreiben des Systems gemäß Figur 4.
[0043] Nachfolgend werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Elemente verwendet.
[0044] Die Figur 1a zeigt eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer
Siegelvorrichtung 2 gemäß der vorliegenden Erfindung in einem unversiegelten Zustand.
Die Siegelvorrichtung 2 umfasst ein Verbindungselement 4 und ein Befestigungselement
6.
[0045] Das Befestigungselement 6 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Leiteranordnung
10 gebildet, welch mit einer Isolation ummantelt sein kann. Das Befestigungselement
6 ist drahtförmig gebildet und weist ein erstes Ende 6.1 und ein weiteres Ende 6.2
auf. Insbesondere ist das Befestigungselement 6 flexibel gebildet.
[0046] Das erste Ende 6.1 ist vorliegend fest mit dem Verbindungselement 4 verbunden, während
das weitere Ende im unversiegelten Zustand nicht mit dem Verbindungselement 4 verbunden
ist. Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten der Erfindung im unversiegelten
Zustand auch beide Enden 6.1 und 6.2 nicht mit dem Verbindungselement 4 verbunden
sein können oder nur das weitere Ende 6.2.
[0047] Die Leiteranordnung 10 weist zudem einen Hinleiter 12 und einen Rückleiter 14 auf.
Ein erstes Ende 12.1 des Hinleiters 12 und ein erstes Ende 14.1 des Rückleiters 14
ragen aus dem ersten Ende 6.1 des Befestigungselements 6 heraus. Ein detaillierter
und beispielhafter Aufbau einer Leiteranordnung 10 wird mit Hilfe der Figur 2 erläutert.
[0048] Die Figur 2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Leiteranordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie aus der Figur 2 entnommen
werden kann, umfasst die Leiteranordnung 10 einen innen liegenden Hinleiter 12. Der
Hinleiter 12 ist in Form einer Ader bzw. eines Einzeleiters ausgebildet. Der Hinleiter
12 ist mit einer Isolationsschicht 40, beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial,
umgeben. Die Isolationsschicht 40 verhindert einen (ungewünschten) elektrischen Kontakt
zwischen dem Hinleiter 12 und dem Rückleiter 14.
[0049] Der Rückleiter 14 umfasst eine Mehrzahl von Adern. Diese Adern sind nicht von einander
isoliert. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zu Gunsten einer besseren Übersicht
acht Adern abgebildet. Vorzugsweise können dreißig bis vierzig Adern als Rückleiter
14 vorgesehen sein. Die Adern können um den Hinleiter verdrillt sein. Der Rückleiter
14 ist vorliegend mit einer zusätzlichen Schutzschicht 42 aus einem Kunststoffmaterial
umgeben.
[0050] Wie bereits beschrieben wurde, ragen das erste Ende 12.1 des Hinleiters 12 und das
erste Ende 14.1 des Rückleiters 14 aus dem Befestigungselement 6 an dessen ersten
Ende 6.1 heraus. In der Figur 1 nicht explizit dargestellt, dass das weitere Ende
des Hinleiters 12 mit dem weiteren Ende des Rückleiters 14 elektrisch verbunden ist.
Vorzugsweise befindet sich diese Verbindungsstelle zwischen den Hinleiter 12 und dem
Rückleiter 14 an dem weiteren Ende 6.2 des Befestigungselements 6. Zumindest befindet
sich die Verbindungsstelle im versiegelten Zustand innerhalb des Verbindungselements
4.
[0051] Das Verbindungselement 4 umfasst in seinem Gehäuse 32 eine Transponderanordnung 8.
Die Transponderanordnung 8 umfasst eine Widerstandsbestimmungseinrichtung 16, eine
Speichereinrichtung 18 und eine Transpondereinrichtung 20. Die Transpondereinrichtung
20 kann Sende-/Empfangsmittel, beispielsweise eine Spule, und geeignete Rechenmittel,
wie einen Mikroprozessor umfassen. Es versteht sich, dass weitere analoge und/oder
digitale Mittel vorgesehen sein können, die für eine Kommunikation erforderlich sind.
[0052] Die Speichereinrichtung 18 ist eingerichtet, Daten, wie mindestens ein Widerstandsmesswert,
mindestens eine Identifikationskennung der Siegelvorrichtung 2, ein Zeitstempel, eine
Identifikationskennung der zu versiegelnden Einrichtung, etc., insbesondere manipulationssicher
zu speichern.
[0053] Die Widerstandsbestimmungseinrichtung 16 ist mit einem ersten Widerstandsanschluss
22 und mit einem weiteren Widerstandsanschluss 24 gekoppelt. Die Widerstandsanschlüsse
24, 24 sind elektrisch mit der Leitungsanordnung 10 verbunden. Insbesondere ist der
erste Widerstandsanschluss 22 mit dem ersten Ende 12.1 des Hinleiters 12 elektrisch
verbunden und der weitere Widerstandsanschluss 24 mit dem ersten Ende 14.1 des Rückleiters
14 elektrisch verbunden.
[0054] Die Widerstandsbestimmungseinrichtung 16 ist insbesondere dazu eingerichtet, den
Widerstandswert der Leiteranordnung 10 zu erfassen. Mit anderen Worten kann die Widerstandsbestimmungseinrichtung
16 den Widerstandswert des Hinleiters 12 und des Rückleiters 14 erfassen. Beispielsweise
kann als Widerstandsbestimmungseinrichtung 16 ein analoger Spannungsteiler vorgesehen.
Mittels A/D Wandler kann aus dem analogen Signal ein digitales Signal erzeugt werden.
Der digitale Widerstandswert kann dann in der Speichereinrichtung 18 gespeichert werden.
[0055] Ferner umfasst das Verbindungselement 4 eine Aufnahme 28. Die Form der Aufnahme 28
korrespondiert insbesondere zu der Form des Befestigungselements 6. Die Aufnahme 28
ist dazu eingerichtet, das weitere Ende 6.2 des Befestigungselements 6 aufzunehmen
und unlösbar mit dem Verbindungselement 4 zu verbinden. Unter "unlösbar verbinden"
ist hierbei zu verstehen, dass ohne eine Zerstörung des Befestigungselements 6 (oder
des Verbindungselements 4) ein Lösen der Verbindung zwischen Verbindungselement 4
und Befestigungselement 6 nicht möglich ist.
[0056] Ferner kann ein (nicht dargestellter) Befestigungselementspeicher vorgesehen sein.
Ein Befestigungselementspeicher kann dazu eingerichtet sein, ein Teil des Befestigungselements
6 innerhalb des Verbindungselements 4 anzuordnen. Beispielsweise kann ein spiralförmiger
Befestigungselementspeicher vorgesehen sein. Ein entsprechender Speicher ermöglicht
es, das Befestigungselement 6 spiralförmig innerhalb des Verbindungselements 4 aufzuwickeln.
[0057] An der Aufnahme 28 ist mindestens eine Versiegelungsdetektionseinrichtung 30 vorgesehen.
Die Versiegelungsdetektionseinrichtung 30 ist zur Detektion des Versiegelungszustands
eingerichtet. Die Versiegelungsdetektionseinrichtung 30 ist mit einem weiteren Anschluss
30 der Transponderanordnung 8 gekoppelt. Die Transponderanordnung 8 ist insbesondere
dazu eingerichtet, die Widerstandsbestimmungseinrichtung 16 erst bei Detektion des
Versiegelungszustands freizugeben. Erst bei einer Freigabe der Widerstandsbestimmungseinrichtung
16 ist eine Erfassung des Widerstandswerts der Leiteranordnung 10 erlaubt. Die Freigabe
kann beispielsweise durch Schließen eines Schalters 34 erfolgen.
[0058] Die Figur 1b zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß der Figur 1a in einer versiegelten
Zustand. Wie aus der Figur 1b zu erkennen ist, ist das Befestigungselement 6, insbesondere
das weitere Ende 6.2 des Befestigungselements 6, in der Aufnahme 28 angeordnet. Beispielsweise
kann das Befestigungselement 6 durch eine Benutzeraktion in die Aufnahme 28 eingeführt
worden sein. Das Befestigungselement 6 ist in diesem Versiegelungszustand unlösbar
mit dem Verbindungselement 4 verbunden. Verschiedene Verbindungsmöglichkeiten sind
dem Fachmann bekannt.
[0059] In Figur 3 ist eine schematische Teilansicht der Leiteranordnung 10 im Bereich der
Versiegelungsdetektionseinrichtung 30 dargestellt. Vorteilhafterweise ist die Versiegelungsdetektionseinrichtung
30 als elektrischer Kontakt ausgebildet. Dann kann die Transponderanordnung 8 mittels
der Versiegelungsdetektionseinrichtung 30 einen versiegelten Zustand durch einen elektrischen
Kontakt zwischen den Anschlüssen 22, 24 und dem Anschluss 26 detektieren.
[0060] Ferner kann eine Trennvorrichtung 44 vorgesehen sein. Die Trennvorrichtung 44, beispielsweise
mindestens ein Messer 44, kann dazu eingerichtet sein, bei einer Bewegung des Befestigungselement
6 aus der Aufnahme 28 heraus, beispielsweise aufgrund eines Manipulationsversuchs,
das Befestigungselement 6 bzw. die Leiteranordnung 10 zumindest teilweise zu durchtrennen.
Durch die Trennung wird ein Kurzschluss zwischen dem Hinleiter 12 und dem Rückleiter
14 bewirkt. Dieser führt zu einer Änderung des Widerstandswerts, so dass in einem
Überprüfungsschritt ein im Vergleich zu dem in dem Initialisierungsschritt erfassten
Widerstandswert anderer Widerstandswert erfasst werden kann, wie nachfolgend detailliert
beschrieben werden wird.
[0061] Die Figur 4 zeigt ein beispielhaftes System 50 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das System 50 umfasst mindestens eine zuvor beschriebene Siegelvorrichtung 2. Die
Siegelvorrichtung 2 kann mit einer Leseeinrichtung 56 kommunizieren. Insbesondere
kann die Leseeinrichtung 56 dazu eingerichtet sein, Daten in die Transponderanordnung
8 zu schreiben und/oder Daten von der Transponderanordnung 8 auszulesen. Die Kommunikation
erfolgt über einen drahtlosen Kanal. Die Übertragungsfrequenz kann vorzugsweise 13,56
MHz betragen. Beispielsweise kann die Kommunikation auf ISO 14443 oder ISO 15693 basieren.
[0062] Darüber hinaus wird die zum Betreiben der Transponderanordnung 8 erforderliche Energie
insbesondere induktiv von der Leseeinrichtung 56 übertragen. Die Transponderanordnung
8 kann insbesondere eine passive Transponderanordnung sein.
[0063] Ferner kann die Leseeinrichtung 56 drahtlos oder drahtgebunden über ein Kommunikationsnetz
52, beispielsweise dem Internet oder einem Mobilfunknetz, mit einer zentralen und
entfernt angeordneten Recheneinrichtung 54 kommunizieren. Bei der Recheneinrichtung
54 kann es sich beispielsweise um einen Server handeln.
[0064] Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten der Erfindung eine Vielzahl von Siegelvorrichtung
und/oder Leseeinrichtungen vorgesehen sein können.
[0065] Eine beispielsweise Funktionsweise des Systems 50 und einer Siegelvorrichtung 2 wird
nachfolgend mittels der Figur 5 erläutert.
[0066] In einem ersten Schritt 501 kann die Siegelvorrichtung 2 an eine zu versiegelnde
Einrichtung angebracht werden. Im folgenden Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen,
dass es sich bei der Einrichtung um einen Stromzähler handelt. Ein Mitarbeiter eines
Energieversorgungsunternehmens kann beispielsweise das zweite Ende 6.2 des Befestigungselements
6 in die Aufnahme 28 manuell einführen und mechanisch unlösbar mit dem Verbindungselement
4 verbinden.
[0067] In einem nächsten Schritt 502 kann der Mitarbeiter eine Leseeinrichtung 56 in Lesereichweite
zu der Transponderanordnung 8 bringen. Die Leseeinrichtung 56 sendet ein Abfragefeld
aus, um eine Transponderanordnung 8 zu detektieren. Die Transponderanordnung 8, sobald
sie sich in dem Abfragefeld befindet, reagiert auf das Abfragefeld 16, indem sie,
bevorzugt verschlüsselt, ihre Identifizierungskennung aussendet. Ferner erkennt die
Transponderanordnung 56 mittels der Versiegelungsdetektionseinrichtung 30, dass die
Siegelvorrichtung 2 versiegelt ist, sich also im versiegelten Zustand befindet. Dies
bewirkt die Freigabe der Widerstandsbestimmungseinrichtung 16.
[0068] Daraufhin wird in dem Initialisierungsschritt 503 der aktuelle Widerstandswert der
Leiteranordnung 10, also des Hinleiters 12 und des Rückleiters 14 erfasst. Hierzu
wird mittels der von der Leseeinrichtung 56 empfangenen elektrischen Energie die Leiteranordnung
mit einem bevorzugt niedrigen Strom (im mA Bereich) beaufschlagt. Hierdurch kann in
einfacher Weise der Widerstandswert aus einer zwischen den Anschlüssen 22 und 24 gemessenen
Spannung bestimmt werden.
[0069] Der erfasste bzw. bestimmte Widerstandswert kann in einem nächsten Schritt 504 in
der Speichereinrichtung 18 der Transponderanordnung 8 gespeichert werden. Alternativ
oder zusätzlich kann der Widerstandswert auch an die Leseeinrichtung und zusätzlich
an den zentralen Server 54 übertragen und dort gespeichert werden. Vorzugsweise kann
in dem Server 54 die Identifikationskennung zusammen mit dem bestimmten Widerstandswert
gespeichert werden. Zusätzlich können weitere Daten, wie ein Zeitstempel, die von
der Leseeinrichtung 56 gemessene aktuelle Umgebungstemperatur, der Name des verantwortlichen
Mitarbeiters, Identifizierungskennung des Stromzählers, etc., im zentralen Server
54 gespeichert werden. Auch kann die Leseeinrichtung 56 eingerichtet sein, in die
Speichereinrichtung 16 der Transponderanordnung die Identifizierungskennung der zu
versiegelnden Einrichtung, vorliegend des Stromzählers, zu schreiben.
[0070] Nach einem bestimmten Zeitraum, z.B. einem Jahr, kann beispielsweise eine Wartung
des Stromzählers erforderlich sein. Auch kann routinemäßig kontrolliert werden, ob
der Stromzähler manipuliert worden ist. Hierzu kann ein Mitarbeiter des Energieversorgungssystems
überprüfen, ob die Siegelvorrichtung 2 manipuliert wurde.
[0071] In einem Überprüfungsschritt 505 kann die Widerstandsbestimmungseinrichtung 16 den
Widerstandswert (erneut) erfassen. Hierbei kann der Mitarbeiter die Transponderanordnung
8 in Lesereichweite zu der Leseeinrichtung 56 bringen. Vor einer Bestimmung des Widerstandswerts
kann zunächst die Identifizierungskennung der Transponderanordnung 8 und die Identifizierungskennung
des Stromzählers ausgelesen und beide Kennungen beispielsweise mittels des Servers
54 überprüft, insbesondere mit in dem Server 54 gespeicherten Kennungen verglichen
werden. Wird beispielsweise festgestellt, dass die ausgelesene Identifizierungskennung
nicht mit der in dem Server 54 gespeicherten Identifizierungskennung übereinstimmt,
wurde aller Voraussicht nach die ursprüngliche Siegelvorrichtung 2 durch eine andere
Siegelvorrichtung 2 ersetzt. Mit anderen Worten liegt eine Manipulation vor. Ist die
Überprüfung positiv, kann in dem Überprüfungsschritt 505 mittels der von der Leseeinrichtung
56 an die Transponderanordnung 8 übertragene Energie in zuvor beschriebener Weise
der Widerstandswert der Leitungsanordnung 10 bestimmt werden.
[0072] Es versteht sich, dass der Mitarbeiter ferner eine visuelle Überprüfung der Siegelvorrichtung
2 durchführen kann.
[0073] In einem nächsten Schritt 506 kann der im Initialisierungsschritt 503 bestimmte Widerstandswert
mit dem im Überprüfungsschritt 505 bestimmten Widerstandswert verglichen werden. Die
Vergleichsoperation kann beispielsweise von einer in der Transponderanordnung und/oder
in der Leseeinrichtung 56 und/oder in dem zentralen Server 54 implementierte Auswerteeinrichtung
durchgeführt werden. Beispielsweise kann der im Überprüfungsschritt 505 bestimmte
Widerstandswert an den Server 54 übertragen und mit dem im Server gespeicherten Widerstandswert
verglichen werden. Eine zentrale Überwachung sämtlicher Siegelvorrichtungen 2 ist
möglich.
[0074] Vorzugsweise kann ein Grenzbereich um den im Initialisierungsschritt 503 bestimmten
Widerstandswert vorgegeben werden, um Messungenauigkeiten, Temperaturschwankungen,
etc. zu berücksichtigen.
[0075] Es ist erkannt worden, dass der Grenzbereich, also ein oberer Grenzwert und ein unterer
Grenzwert vorzugsweise abhängig von dem Widerstandswert der Leiteranordnung 10 innerhalb
des Gehäuses 32 des Verbindungselements 4 und dem Widerstandswert der Leiteranordnung
10 außerhalb des Verbindungselements 4 bestimmt werden kann.
[0076] Eine Manipulation, beispielsweise ein Trennen des Befestigungselements 6, hat stets
zur Folge, dass sich der Widerstandswert der Leiteranordnung 10 ändert, insbesondere
verkleinert. Ein Zusammenfügen der getrennten Leiteranordnungsenden beispielsweise
durch Löten führt an der Lötstelle zu einem Kurzschluss zwischen dem Hinleiter 12
und dem Rückleiter 14. Der Widerstandswert ändert sich.
[0077] Wird bei der Vergleichsoperation festgestellt, dass der im Überprüfungsschritt 505
bestimmte Widerstandswert außerhalb des zulässigen Grenzbereichs liegt, wurde die
Siegelvorrichtung 2 manipuliert. Liegt der im Überprüfungsschritt 505 bestimmte Widerstandswert
innerhalb des zulässigen Grenzbereichs, liegt keine Manipulation vor. Falls die Siegelvorrichtung
2 nicht von dem Mitarbeiter geöffnet wird, kann nach einer weiteren Zeitspanne das
Verfahren mit dem Überprüfungsschritt 505 fortgeführt werden. Ist ein Öffnen der Siegelvorrichtung
2 erforderlich, so kann anschließend mit Schritt 501 fortgefahren werden.
[0078] Wird eine Manipulation erkannt, können in einem Schritt 507 geeignete Maßnahmen ergriffen
werden.
1. Siegelvorrichtung (2), umfassend:
- mindestens ein Verbindungselement (4) mit mindestens einer Transponderanordnung
(8),
- wobei die Transponderanordnung (8) einen ersten Widerstandsanschluss (22) und mindestens
einen weiteren Widerstandsanschluss (24) aufweist,
- mindestens ein Befestigungselement (6) zum Befestigen der Siegelvorrichtung (2)
an einer zu versiegelnden Einrichtung,
- wobei das Befestigungselement (6) eine Leiteranordnung (10) umfasst,
- wobei die Leiteranordnung (10) zumindest in einem versiegelten Zustand der Siegelvorrichtung
(2) elektrisch mit dem ersten Widerstandsanschluss (22) und dem mindestens einen weiteren
Widerstandsanschluss (24) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Transponderanordnung (8) mindestens eine Widerstandsbestimmungseinrichtung (16)
umfasst, und
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (16) eingerichtet ist, den Widerstandswert
der Leiteranordnung (10) in einem Initialisierungsschritt zu bestimmen, und
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (16) eingerichtet ist, den Widerstandswert
der Leiteranordnung (10) in einem Überprüfungsschritt zu bestimmen.
2. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Speichereinrichtung (18) zumindest eingerichtet zum Speichern des
in dem Initialisierungsschritt erfassten Widerstandswerts vorgesehen ist.
3. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Leiteranordnung (10) mindestens einen von mindestens einem Rückleiter (14) isolierten
Hinleiter (12) umfasst,
- wobei ein erstes Ende (12.1) des Hinleiters (12) mit dem ersten Widerstandsanschluss
(22) elektrisch verbunden ist,
- wobei ein erstes Ende (14.1) des Rückleiters (14) mit dem weiteren Widerstandsanschluss
(24)elektrisch verbunden ist, und
- wobei das weitere Ende des Hinleiters (12) mit dem weiteren Ende des elektrisch
Rückleiters (14) verbunden ist.
4. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteranordnung (10) einen Widerstandswert von 1 kOhm bis 10 kOhm aufweist.
5. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstelle zwischen dem weiteren Ende des Hinleiters (12) und dem weiteren
Ende des Rückleiters (14) im Versiegelungszustand zumindest innerhalb des Gehäuses
(32) des Verbindungselements (4) angeordnet ist.
6. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (4) eine Aufnahme (28) eingerichtet zum unlösbaren Verbinden
des Befestigungselements (6) mit der Verbindungseinrichtung (4) aufweist.
7. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Aufnahme (28) mindestens eine Versiegelungsdetektionseinrichtung (30) eingerichtet
zum Detektieren des Versiegelungszustands aufweist, und
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (30) eingerichtet ist, ausschließlich bei
Detektion des Versiegelungszustands den Widerstandswert zu bestimmen.
8. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (28) eine mechanische Trenneinrichtung (44) eingerichtet zum zumindest
teilweisen mechanischen Durchtrennen der Leiteranordnung (10) nach Herstellung des
Versiegelungszustands bei einer Zugkraft entgegen der Einführungsrichtung des Befestigungselements
(6) aufweist.
9. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Transponderanordnung (8) eine RFID Transponderanordnung (8) ist,
und/oder
- die Transponderanordnung (8) passiv ist.
10. System (50), umfassend:
- mindestens eine Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und
- mindestens eine Leseeinrichtung (56) eingerichtet zum drahtlosen Kommunizieren mit
der Transponderanordnung (8) der Siegelvorrichtung (2).
11. System (50) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mindestens eine entfernt angeordnete zentrale Recheneinrichtung (54) vorgesehen
ist, und
- die Leseeinrichtung (56) zum Kommunizieren mit der zentralen Recheneinrichtung (54)
eingerichtet ist.
12. System (50) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Auswerteeinrichtung eingerichtet zum Detektieren einer Manipulation
der Siegelvorrichtung (2) in Abhängigkeit des im Initialisierungsschritt bestimmten
Widerstandswerts und des im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts vorgesehen
ist.
13. System (50) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Auswerteeinrichtung eingerichtet ist, eine Manipulation der Siegelvorrichtung
(2) bei einer Abweichung des im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts von
einem vorgebbaren Grenzbereich des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts
zu detektieren,
- wobei insbesondere der Grenzbereich abhängig von dem Widerstandswert der Leiteranordnung
(10) innerhalb des Gehäuses (32) des Verbindungselements (4) und dem Widerstandswerts
der Leiteranordnung (10) außerhalb des Verbindungselements (4) bestimmt wird.
14. System (50) nach einem der vorherigen Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Leseeinrichtung (56) einen Temperatursensor eingerichtet zum Messen der Temperatur
während des Bestimmens des Widerstandswerts aufweist, und
- die Auswerteeinrichtung eingerichtet ist, die Temperaturdifferenz zwischen der im
Initialisierungsschritt gemessenen Temperatur und der im Überprüfungsschritt gemessenen
Temperatur bei der Detektion einer Manipulation der Siegelvorrichtung (2) zu berücksichtigen.
15. Verfahren zum Betreiben eines Systems (50) gemäß einem der vorherigen Ansprüche 10
bis 14, umfassend:
- Bestimmen eines Widerstandswerts der Leiteranordnung (10) in einem Initialisierungsschritt,
- Bestimmen des Widerstandswerts der Leiteranordnung (10) in einem Überprüfungsschritt,
- Auswerten des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts und des im
Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswert,
- Detektieren einer Manipulation der Siegelvorrichtung (2) bei einer Abweichung des
im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts von einem vorgebbaren Grenzbereich
des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Siegelvorrichtung (2), umfassend:
- mindestens ein Verbindungselement (4) mit mindestens einer Transponderanordnung
(8),
- wobei die Transponderanordnung (8) einen ersten Widerstandsanschluss (22) und mindestens
einen weiteren Widerstandsanschluss (24) aufweist,
- mindestens ein Befestigungselement (6) zum Befestigen der Siegelvorrichtung (2)
an einer zu versiegelnden Einrichtung,
- wobei das Befestigungselement (6) eine Leiteranordnung (10) umfasst,
- wobei die Leiteranordnung (10) zumindest in einem versiegelten Zustand der Siegelvorrichtung
(2) elektrisch mit dem ersten Widerstandsanschluss (22) und dem mindestens einen weiteren
Widerstandsanschluss (24) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Transponderanordnung (8) mindestens eine Widerstandsbestimmungseinrichtung (16)
umfasst, und
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (16) eingerichtet ist, den Widerstandswert
der Leiteranordnung (10) in einem Initialisierungsschritt zu bestimmen,
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (16) eingerichtet ist, den Widerstandswert
der Leiteranordnung (10) in einem Überprüfungsschritt zu bestimmen, und
- die Transponderanordnung (8) passiv ist, derart, dass eine Bestimmung des Widerstandswerts
der Leiteranordnung (10) nur in Verbindung mit einer Leseeinrichtung (56) möglich
ist.
2. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Speichereinrichtung (18) zumindest eingerichtet zum Speichern des
in dem Initialisierungsschritt erfassten Widerstandswerts vorgesehen ist.
3. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Leiteranordnung (10) mindestens einen von mindestens einem Rückleiter (14) isolierten
Hinleiter (12) umfasst,
- wobei ein erstes Ende (12.1) des Hinleiters (12) mit dem ersten Widerstandsanschluss
(22) elektrisch verbunden ist,
- wobei ein erstes Ende (14.1) des Rückleiters (14) mit dem weiteren Widerstandsanschluss
(24)elektrisch verbunden ist, und
- wobei das weitere Ende des Hinleiters (12) mit dem weiteren Ende des elektrisch
Rückleiters (14) verbunden ist.
4. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteranordnung (10) einen Widerstandswert von 1 kOhm bis 10 kOhm aufweist.
5. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstelle zwischen dem weiteren Ende des Hinleiters (12) und dem weiteren
Ende des Rückleiters (14) im Versiegelungszustand zumindest innerhalb des Gehäuses
(32) des Verbindungselements (4) angeordnet ist.
6. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (4) eine Aufnahme (28) eingerichtet zum unlösbaren Verbinden
des Befestigungselements (6) mit der Verbindungseinrichtung (4) aufweist.
7. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Aufnahme (28) mindestens eine Versiegelungsdetektionseinrichtung (30) eingerichtet
zum Detektieren des Versiegelungszustands aufweist, und
- die Widerstandsbestimmungseinrichtung (30) eingerichtet ist, ausschließlich bei
Detektion des Versiegelungszustands den Widerstandswert zu bestimmen.
8. Siegelvorrichtung (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (28) eine mechanische Trenneinrichtung (44) eingerichtet zum zumindest
teilweisen mechanischen Durchtrennen der Leiteranordnung (10)
nach Herstellung des Versiegelungszustands bei einer Zugkraft entgegen der Einführungsrichtung
des Befestigungselements (6) aufweist.
9. Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transponderanordnung (8) eine RFID Transponderanordnung (8) ist.
10. System (50), umfassend:
- mindestens eine Siegelvorrichtung (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, und
- mindestens eine Leseeinrichtung (56) eingerichtet zum drahtlosen Kommunizieren mit
der Transponderanordnung (8) der Siegelvorrichtung (2).
11. System (50) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mindestens eine entfernt angeordnete zentrale Recheneinrichtung (54) vorgesehen
ist, und
- die Leseeinrichtung (56) zum Kommunizieren mit der zentralen Recheneinrichtung (54)
eingerichtet ist.
12. System (50) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Auswerteeinrichtung eingerichtet zum Detektieren einer Manipulation
der Siegelvorrichtung (2) in Abhängigkeit des im Initialisierungsschritt bestimmten
Widerstandswerts und des im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts vorgesehen
ist.
13. System (50) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Auswerteeinrichtung eingerichtet ist, eine Manipulation der Siegelvorrichtung
(2) bei einer Abweichung des im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts von
einem vorgebbaren Grenzbereich des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts
zu detektieren,
- wobei insbesondere der Grenzbereich abhängig von dem Widerstandswert der Leiteranordnung
(10) innerhalb des Gehäuses (32) des Verbindungselements (4) und dem Widerstandswerts
der Leiteranordnung (10) außerhalb des Verbindungselements (4) bestimmt wird.
14. System (50) nach einem der vorherigen Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Leseeinrichtung (56) einen Temperatursensor eingerichtet zum Messen der Temperatur
während des Bestimmens des Widerstandswerts aufweist, und
- die Auswerteeinrichtung eingerichtet ist, die Temperaturdifferenz zwischen der im
Initialisierungsschritt gemessenen Temperatur und der im Überprüfungsschritt gemessenen
Temperatur bei der Detektion einer Manipulation der Siegelvorrichtung (2) zu berücksichtigen.
15. Verfahren zum Betreiben eines Systems (50) gemäß einem der vorherigen Ansprüche 10
bis 14, umfassend:
- Bestimmen eines Widerstandswerts der Leiteranordnung (10) in einem Initialisierungsschritt,
- Bestimmen des Widerstandswerts der Leiteranordnung (10) in einem Überprüfungsschritt,
- Auswerten des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts und des im
Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswert,
- Detektieren einer Manipulation der Siegelvorrichtung (2) bei einer Abweichung des
im Überprüfungsschritt bestimmten Widerstandswerts von einem vorgebbaren Grenzbereich
des im Initialisierungsschritt bestimmten Widerstandswerts,
- wobei eine Bestimmung des Widerstandswerts der Leiteranordnung (10) nur in Verbindung
mit einer Leseeinrichtung (56) möglich ist.