[0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktsatz für eine Anschlussbuchse gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Kontaktsätze für Anschlussbuchsen, insbesondere für RJ45-Buchsen, sind für unterschiedliche
Übertragungsleistungen bekannt. Um die Leistungsfähigkeit elektronischer Komponenten
zu beschreiben, werden diese in Kategorien eingeteilt. Derzeit gängige Kategorien
sind Cat-5, welche für Betriebsfrequenzen bis 100 MHz bestimmt ist, Cat-6, welche
für Betriebsfrequenzen bis 250 MHZ ist oder Cat-6A, welche für Übertragungsfrequenzen
bis 500 MHz und Strecken bis 100 m ausgelegt ist. Es ist durchaus denkbar, dass in
Zukunft elektronische Komponenten mit noch besseren Übertragungseigenschaften gängig
werden.
[0003] Damit Kabel oder Buchsen Übertragungseigenschaften gemäß einer bestimmten Kategorie
erreichen, wird gefordert, dass das Nahnebensprechen (near end cross talk, abgekürzt
NEXT) in bestimmter Höhe unterdrückt wird. Dazu ist es bekannt, Kompensationsschaltungen
vorzusehen, die das Nahübersprechen vermindern oder unterdrücken.
[0004] Um bei einer Anschlussbuchse die Übertragungseigenschaften der Kategorie 6a zu erreichen,
hat es sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, eine Kompensation des Übersprechens
möglichst nahe an dem Kontaktpunkt zwischen der Buchse und einem in die Buchse eingeführten
Stecker zu platzieren.
[0005] Die
EP 1 306 934 B1 sieht dazu eine auf einer Basisleiterplatte befestigte Buchse vor, wobei innerhalb
eines Aufnahmeelements einer Buchse eine Kompensationsleiterplatte angeordnet ist,
die eine Kompensationsschaltung zur Verminderung von Störeinflüssen, insbesondere
des Übersprechens, enthält und an der die Kontaktelemente, die mit einem eingesteckten
Stecker in Kontakt stehen, befestigt sind, wobei die Basisleiterplatte eine weitere
Kompensationsschaltung zur Verminderung von Störeinflüssen enthält.
[0006] Um eine Kompensationsschaltung noch näher an den Kontaktpunkt zwischen Stecker und
Buchse zu platzieren, offenbart die
EP 1 858 118 A1 eine Buchse mit einem Kontaktsatz, welcher mehrere Kontaktelemente aufweist, wobei
an den freien Enden der Kontaktelemente, die in den Innenraum der Buchse hereinragen,
in welchen der Stecker eingesteckt wird, eine Kompensationsschaltung, beispielsweise
in Form eines flexiblen Substrats mit einer Kompensationsschaltung, angeordnet ist.
[0007] Die
WO 0180376 A1 offenbart eine in dem Gehäuse der Buchse angeordnete Kompensationsleiterplatte, an
welcher die freien Enden der Kontaktelemente, die mit ihrem anderen Ende an einer
Leiterplatte befestigt sind, federnd anliegen.
[0008] Das Befestigen der Leiterplatten an freien Enden der Kontaktelemente ist arbeitsaufwändig
und muss mit hoher Genauigkeit erfolgen.
[0009] Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen Kontaktsatz für eine Anschlussbuchse
bereitzustellen, welcher mit geringen Herstellungskosten hergestellt werden kann und
eine Kompensation möglichst nahe an dem Kontaktpunkt zwischen der Buchse und einem
in die Buchse eingeführten Stecker ermöglicht.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Kontaktsatz für eine Anschlussbuchse
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0012] Der erfindungsgemäße Kontaktsatz für eine Anschlussbuchse, wobei der Kontaktsatz
wenigstens zwei Kontaktelemente aufweist, wobei die Kontaktelemente wenigstens einen
ersten Abschnitt, einen zweiten Abschnitt und einen dritten Abschnitt aufweisen, wobei
der erste Abschnitt ein Anschlusselement aufweist, wobei die Kontaktelemente durch
einen Isolationskörper in dem zweiten Abschnitt in ihrer relativen Position zueinander
fixiert sind und wobei der dritte Abschnitt eine Anlagefläche für ein Kontaktelement
eines in die Anschlussbuchse einführenden Steckers aufweist, zeichnet sich dadurch
aus, dass wenigstens zwei der Kontaktelemente an einem freien Ende des dritten Abschnitts
eine Kompensationsfläche aufweisen, wobei zwei Kompensationsflächen derart angeordnet
sind, dass sie zumindest teilweise überlappen, wobei zwischen den beiden zumindest
teilweise überlappenden Kompensationsflächen eine Isolierfolie angeordnet ist und
wobei die Isolierfolie und die beiden Kompensationsflächen mit einem isolierenden
Gehäuse umgeben sind. Durch die Anordnung der Kompensationsflächen an den Kontaktelementen
kann eine aufwendig herzustellende Leiterplatte und eine aufwendige Platzierung einer
Leiterplatte an den Kontaktelementen entfallen. Trotzdem bleibt die Möglichkeit zur
Kompensation in räumlicher Nähe des Kontaktpunktes zwischen der Buchse und einem in
die Buchse eingeführten Stecker, da die Kompensationsflächen an einem freien Ende
der dritten Abschnitte angeordnet sind.
[0013] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Kompensationsflächen
einstückig an den Kontaktelementen angeordnet, wodurch die Herstellung deutlich vereinfacht
wird.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Kontaktelemente
mit den Kompensationsflächen als Stanz-Biege-Teile ausgebildet sind, wodurch die Herstellung
vereinfacht werden kann.
[0015] Besonders bevorzugt ist das isolierende Gehäuse um die Kompensationsflächen gespritzt,
was zur Vereinfachung des Herstellungsverfahrens beiträgt.
[0016] Vorteilhafterweise weisen wenigstens vier der Kontaktelemente an einem freien Ende
des dritten Abschnitts eine Kompensationsfläche auf, wobei jeweils zwei Kompensationsflächen
derart angeordnet sind, dass sie zumindest teilweise überlappen, wobei zwischen den
beiden Paaren von Kompensationsflächen eine Isolierfolie angeordnet ist und wobei
jeweils ein Paar von Kompensationsflächen mit der dazwischenliegenden Isolierfolie
mit einem isolierenden Gehäuse umgeben ist. Dadurch ergeben sich an dem Kontaktsatz
zwei kompakte Pakete, die die Kompensationsflächen enthalten.
[0017] Vorteilhafterweise weist der Kontaktsatz acht Kontaktelemente auf, welche in einer
Reihe nebeneinander angeordnet sind, wobei die mittleren vier Kontaktelemente Kompensationsflächen
aufweisen, und wobei insbesondere die beiden mittleren Kontaktelemente in räumlicher
Nähe der Kompensationsflächen gekreuzt angeordnet sind. Dies ermöglicht einen platzsparenden
Aufbau des Kontaktsatzes.
[0018] Vorteilhafterweise ist der Kontaktsatz für Betriebsfrequenzen bis 500 MHz geeignet
und erfüllt insbesondere die Anforderungen der Kategorie 6A.
[0019] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Kontaktsatz
einen ersten Bereich auf, in welchem wenigstens zwei Kontaktelemente miteinander gekreuzt
angeordnet sind. Dadurch wird durch die Anordnung der Kontaktelemente in dem Kontaktsatz
eine gewisse Kompensation des Nahübersprechens erreicht, welche insbesondere für das
Erreichen der Übertragungseigenschaften der Kategorie 6a vorteilhaft ist.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Kontaktsatz einen
zweiten Bereich aufweist, in welchem die Kontaktelemente parallel zueinander geführt
sind und wenigstens zwei der Kontaktelemente einen anderen Abstand zueinander aufweisen
als in dem ersten Abschnitt oder in dem vierten Abschnitt. Diese Ausgestaltung bewirkt
eine gewisse Kompensation des Nahübersprechens durch die Anordnung der Kontaktelemente
des Kontaktsatzes, wodurch die Übertragungseigenschaften verbessert werden und insbesondere
das Erreichen der Übertragungseigenschaften Kategorie 6a verbessert wird.
[0021] Vorzugsweise weist der Isolationskörper wenigstens ein Einführungselement zum Einführen
in ein Buchsengehäuse auf, welches das Einführen des Kontaktsatzes in das Buchsengehäuse
einer Anschlussbuchse erleichtert.
[0022] Vorzugsweise weist der Isolationskörper wenigstens ein Rastelement zum Fixieren in
einem Buchsengehäuse auf, um ein einfaches Befestigen des Kontaktsatzes in einem Buchsengehäuse
zu ermöglichen.
[0023] Vorzugsweise ist der Isolationskörper um die Kontaktelemente gespritzt, wodurch die
Herstellung vereinfacht wird.
[0024] Eine erfindungsgemäße Anschlussbuchse, welche insbesondere ein Gehäuse und eine Aufnahmeöffnung
zur Aufnahme eines Steckers eines Datenkabels aufweist, wobei der Isolierkörper und
der dritte Abschnitt der Kontaktelemente des Kontaktsatzes einen spitzen Winkel bilden,
welcher sich zu der Aufnahmeöffnung gegenüberliegenden Wand des Gehäuses öffnet, weist
einen erfindungsgemäßen Kontaktsatz auf.
[0025] Eine erfindungsgemäße Anschlussdose oder ein erfindungsgemäßes Verteilfeld umfasst
wenigstens eine erfindungsgemäße Anschlussbuchse mit einem erfindungsgemäßen Kontaktsatz,
wobei die Anschlussbuchse in der Anschlussdose oder dem Verteilfeld vorteilhafterweise
auf einer Basisleiterplatte befestigt ist und die Basisleiterplatte wenigstens ein
Anschlusselement und wenigstens ein Verbindungselement zur Herstellung einer elektrisch
leitenden Verbindung eines der Kontaktelemente des Kontaktsatzes mit dem Anschlusselement
aufweist, wobei ein erstes Kabel in der Anschlussbuchse und ein zweites Kabel, insbesondere
ein stationär verlegtes Kabel, an dem Anschlusselement anschließbar ist und wobei
die Basisleiterplatte wenigstens ein Kompensationselement aufweist. Anschlussdosen
oder Verteilfelder, welche auch Patchfelder oder Patchpanel genannt werden, dienen
zur Herstellung einer Hochleistungsdatenleitungsverbindung zwischen Leitungen eines
stationär, beispielsweise in der Wand eines Gebäudes, verlegten Datenkabels und eines
weiteren, insbesondere flexiblen, Datenkabels und werden zur Verteilung von Datenkabeln,
beispielsweise Netzwerkkabeln, Telefonkabeln oder Glasfaserkabeln verwendet.
[0026] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Kontaktsatzes gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
- Figur 2:
- die Kontaktelemente des Kontaktsatzes gemäß Figur 1 mit dazwischenliegenden Isolierfolien,
- Figur 3:
- eine weitere perspektivische Ansicht der Kontaktelemente mit dazwischenliegenden Isolierfolien
des Kontaktsatzes gemäß Figur 1 und
- Figur 4:
- eine perspektivische Ansicht einer Anschlussbuchse mit einem Kontaktsatz gemäß Figur
1.
[0027] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Kontaktsatzes
10 mit mehreren, insbesondere acht Kontaktelementen 20-1, 20-2, 20-3, 20-4, 20-5,
20-6, 20-7, 20-8, im Allgemeinen bezeichnet mit 20, und einem Isolationskörper 30,
der die Kontaktelemente 20 in ihrer relativen Position zueinander fixiert. Die Kontaktelemente
20 sind aus elektrisch leitendem Material, der Isolationskörper aus isolierendem Material,
beispielsweise Kunststoff. Insbesondere ist der Isolationskörper 30 um die Kontaktelemente
20 gespritzt.
[0028] Die Kontaktelemente 20 weisen einen ersten Abschnitt 21, einen zweiten Abschnitt
22 und einen dritten Abschnitt 23 auf. Dabei sei ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Abschnitte 21, 22, 23 nicht zwingend direkt aneinander angrenzen müssen,
aber auch zumindest teilweise oder ganz überlappend ausgebildet sein können.
[0029] Der erste Abschnitt 21 weist ein Anschlusselement auf, welches vorliegend insbesondere
als Anschlusspin ausgebildet ist.
[0030] In dem zweiten Abschnitt 22 sind die Kontaktelemente 20 von dem Isolationskörper
30 umgeben und in ihrer relativen Position zueinander fixiert. Dabei ist der erste
Abschnitt 21 gegenüber dem zweiten Abschnitt 22 der Kontaktelemente 20 abgebogen,
insbesondere um 45° oder 90°.
[0031] Die dritten Abschnitte 23 der Kontaktelemente 20 weisen eine Anlagefläche für ein
Kontaktelement eines Steckers auf. Dabei sind die dritten Abschnitte 23 derart gegenüber
den zweiten Abschnitten 22 abgebogen, dass sie mit den zweiten Abschnitten 22 oder
der Oberfläche des Isolationskörpers 30 einen vorzugsweise spitzen Winkel bilden.
Die dritten Abschnitte 23 sind insbesondere derart ausgebildet, dass sie unter Federspannung
an den Kontaktelementen des Steckers anliegen können.
[0032] Sind die Kontaktelemente 20 in dem Isolationskörper 30 angeordnet, sind insbesondere
die ersten Abschnitte 21 aller Kontaktelemente 20 und die dritten Abschnitte 23 aller
Kontaktelemente 20 parallel zueinander ausgerichtet. Insbesondere können zumindest
die dritten Abschnitte 23 der Kontaktelemente 20 äquidistant angeordnet sein.
[0033] Der Isolationskörper 30 kann als im Wesentlichen quaderförmiges Element ausgebildet
sein. Der Isolationskörper 30 weist in einer Ausführungsform wenigstens ein Einführungselement
32 auf, welches das Einführen und Positionieren des Kontaktsatzes 10 in einem Buchsengehäuse
52 einer Anschlussbuchse 50 vereinfacht. Dabei können die Einführungselemente 32 derart
ausgebildet sein, dass sie in Führungsnuten 58, welche in dem Buchsengehäuse 52 angeordnet
sind, eingreifen. In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Einführungselemente
32 eine Fase 33 auf, welche das Einführen in das Buchsengehäuse 52, insbesondere in
die Führungsnut 58 des Buchsengehäuses 52, weiter vereinfacht.
[0034] In einer Ausführungsform weist der Isolationskörper 30 wenigstens ein, beispielsweise
zwei Rastelemente 34 auf, mittels welcher der Isolationskörper 30 in dem Buchsengehäuse
52 verrastet. Die Rastelemente 34 können beispielsweise als Hinterschnitte in den
Einführungselementen 32 ausgebildet sein, um die Herstellung zu vereinfachen.
[0035] Der Kontaktsatz 10 mit Kontaktelementen 20 und dem Isolationskörper 30 weist definierte
Übertragungseigenschaften auf. Diese können durch eine wie in Figur 2 und 3 dargestellte
Führung und Verkreuzung der unterschiedlichen Kontaktelemente 20, insbesondere in
den zweiten Abschnitten 22, gezielt beeinflusst und verbessert werden.
[0036] In einer Ausführungsform können wenigstens zwei der Kontaktelemente 20, beispielsweise
die Kontaktelemente 20-1, 20-2 und/oder die Kontaktelemente 20-4, 20-5 und/oder die
Kontaktelemente 20-7, 20-8 in einem Bereich 12 des Kontaktsatzes 10 miteinander gekreuzt
angeordnet sein. Der Bereich 12 ist insbesondere in dem Isolationskörper 30 angeordnet
und liegt insbesondere in dem zweiten Abschnitt 22 der Kontaktelemente 20. Durch ein
Kreuzen der Kontaktelemente 20 kann eine gezielte Gegenkopplung erreicht werden, durch
welche das Nahübersprechen verringert werden kann.
[0037] Ebenfalls zur Verringerung des Nahübersprechens in dem Kontaktsatz 10 können in einem
zweiten Bereich 14 des Kontaktsatzes 10 wenigstens zwei der Kontaktelemente 20 einen
anderen Abstand zueinander aufweisen als der Abstand, in welchem ihre ersten Abschnitte
21 oder ihre dritten Abschnitte 23 zueinander angeordnet sind. Auch durch ein derartiges
gezieltes Führen der Kontaktelemente 20 in kleinerem oder größerem Abstand zueinander
kann eine Gegenkopplung erreicht werden, welche das Nahübersprechen in dem Kontaktsatz
10 verringert. Der zweite Bereich 14 schließt sich insbesondere an den ersten Bereich
12 an und liegt insbesondere in dem zweiten Abschnitt 22 der Kontaktelemente 20. Insbesondere
ist der zweite Bereich 14 von dem Isolationskörper 30 zumindest abschnittsweise umgeben.
Die Ausgestaltung des Kontaktsatzes 10 mit der Führung der Kontaktelemente 20 in dem
ersten Bereich 12 und/oder dem zweiten Bereich 14 verbessert die Übertragungseigenschaften,
ist jedoch eine optionale Ausgestaltung.
[0038] Um die Übertragungseigenschaften des Kontaktsatzes 10 zu verbessern, weisen wenigstens
zwei der Kontaktelemente 20, insbesondere genau vier Kontaktelemente 20, beispielsweise
die vier mittleren Kontaktelemente 20-3, 20-4, 20-5, 20-6, an einem freien Ende der
dritten Abschnitte 23 eine Kompensationsfläche 41, 42, 43, 44 auf. Dazu sind die dritten
Abschnitte 23 der entsprechenden Kontaktelemente 20-3, 20-4, 20-5, 20-6 länger ausgebildet
als die dritten Abschnitte 23 der Kontaktelemente 20-1, 20-2, 20-7, 20-8, welche keine
Kompensationsfläche aufweisen. Die Kompensationsfläche 41 ist an dem dritten Kontaktelement
20-3, die Kompensationsfläche 42 an dem fünften Kontaktelement 20-5, die Kompensationsfläche
43 an dem vierten Kontaktelement 20-4 und die Kompensationsfläche 44 an dem sechsten
Kontaktelement 20-6 angeordnet. Jeweils zwei Kompensationsflächen 41, 42; 43, 44 sind
derart angeordnet, dass sie zumindest teilweise überlappen. Dazu sind insbesondere
die freien Enden der dritten Abschnitte 23 der entsprechenden Kontaktelemente 20-3,
20-4, 20-5, 20-6 aufeinander zu geführt. Beispielsweise sind die freien Enden der
Kontaktelemente 20-4, 20-5 abgebogen. Insbesondere sind die freien Enden der dritten
Abschnitte 23 der Kontaktelemente 20-4, 20-5 überkreuzt angeordnet. Die Kontaktflächen
41, 42 der Kontaktelemente 20-3, 20-5 können einander überlappen und ein Paar bilden,
während andererseits die Kontaktflächen 43, 44 der Kontaktelemente 20-4, 20-6 überlappen
und ein weiteres Paar bilden.
[0039] Zwischen den Paaren von Kontaktelementen 41, 42; 43, 44 ist jeweils eine Isolierfolie
46, 47 angeordnet. Die beiden Kompensationsflächen 41, 42 mit der dazwischenliegenden
Isolierfolie 46 bilden ein erstes Kompensationselement, insbesondere einen ersten
Kondensator, während die beiden Kompensationsflächen 43, 44 mit der dazwischenliegenden
Folie 47 ein zweites Kompensationselement, insbesondere einen weiteren Kondensator,
bilden. Zur Stabilisierung sind die beiden Kompensationsflächen 41, 42 mit der dazwischenliegenden
Isolierfolie 46 von einem ersten isolierenden Gehäuse 48 umgeben, während die Kompensationsflächen
43, 44 mit der dazwischenliegenden Folie 47 von einem zweiten isolierenden Gehäuse
49 umgeben sind. Die isolierenden Gehäuse 48, 49 werden vorzugsweise gespritzt.
[0040] Die Kompensationsflächen 41, 42, 43, 44 sind in einer Ausführungsform einstückig
an den Kontaktelementen 20-3, 20-5, 20-4, 20-6 angeordnet. Dadurch ist es insbesondere
möglich, die Kontaktelemente 20 als Stanz-Biege-Teile auszubilden.
[0041] Die Übertragungseigenschaften von elektronischen Komponenten werden in Kategorien
eingeteilt, wobei derzeit die Kategorien 5, 6 und 6A besonders gängig sind. Durch
die Kompensationsflächen 41, 42, 43, 44 können beispielsweise die Übertragungseigenschaften
des Kontaktsatzes 10 um eine oder mehrere Kategorien gesteigert werden. Insbesondere
ist der Kontaktsatz 10 derart ausgebildet, dass er mit den Kompensationsflächen 41,
42, 43, 44 die Übertragungseigenschaften der Kategorie 6A erfüllt.
[0042] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Anschlussbuchse 50 mit dem Buchsengehäuse 52, in welche
der Kontaktsatz 10 gemäß Figur 1 eingesetzt ist. Die Anschlussbuchse 50 weist an einer
Vorderseite eine Aufnahmeöffnung 54 auf, in welche ein Stecker eines anzuschließenden
Kabels einführbar ist. Der Stecker ist insbesondere derart einführbar, dass Kontaktelemente
des in die Anschlussbuchse 50 einzuführenden Steckers die Kontaktelemente 20, insbesondere
die dritten Abschnitte 23 der Kontaktelemente 20, kontaktieren. Der Kontaktsatz 10
ist derart in dem Buchsengehäuse 52 angeordnet, dass der zwischen dem Isolationskörper
30 und dem dritten Abschnitt 23 gebildete spitze Winkel sich zu einer Wand 56, die
der Aufnahmeöffnung 54 gegenüberliegend angeordnet ist, öffnet. Dazu wird der Kontaktsatz
10 von der Wand 56 her in das Buchsengehäuse 52 eingeschoben, wo der Kontaktsatz 10
mittels der Rastelemente 34 in dem Buchsengehäuse 52 verrastet.
[0043] Eine derartige Anschlussbuchse 50 kann insbesondere in Anschlussdosen oder Verteilfeldern,
welche auch als Rangierfelder, Patchfelder oder bezeichnet genannt werden, zur Anwendung
kommen. Bei diesen können auf einer Basisleiterplatte eine oder mehrere Anschlussbuchsen
50 angeordnet werden. Die Basisleiterplatte kann wenigstens ein Anschlusselement und
wenigstens ein Verbindungselement zur Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung
des ersten Abschnitts 21 eines der Kontaktelemente 20 des Kontaktsatzes 10 mit dem
Anschlusselement aufweisen, wobei ein erstes Kabel in der Anschlussbuchse 50 und ein
zweites Kabel, insbesondere ein stationär verlegtes Kabel, an dem Anschlusselement
anschließbar ist. Die Basisleiterplatte weist vorteilhafterweise wenigstens ein Kompensationselement
auf, um eine zusätzliche Kompensation von Störeffekten auf der Basisleiterplatte zu
ermöglichen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Kontaktsatz
- 12
- erster Bereich
- 14
- zweiter Bereich
- 20
- Kontaktelement
- 20-1
- Kontaktelement
- 20-2
- Kontaktelement
- 20-3
- Kontaktelement
- 20-4
- Kontaktelement
- 20-5
- Kontaktelement
- 20-6
- Kontaktelement
- 20-7
- Kontaktelement
- 20-8
- Kontaktelement
- 21
- erster Abschnitt
- 22
- zweiter Abschnitt
- 23
- dritter Abschnitt
- 30
- Isolationskörper
- 32
- Einführungselement
- 33
- Fase
- 34
- Rastelement
- 41
- erste Kompensationsfläche
- 42
- zweite Kompensationsfläche
- 43
- dritte Kompensationsfläche
- 44
- vierte Kompensationsfläche
- 46
- erste Isolierfolie
- 47
- zweite Isolierfläche
- 48
- Gehäuse
- 49
- Gehäuse
- 50
- Anschlussbuchse
- 52
- Buchsengehäuse
- 54
- Aufnahmeöffnung
- 56
- Wand
- 58
- Führungsnut
1. Kontaktsatz (10) für eine Anschlussbuchse (50), wobei der Kontaktsatz (10) wenigstens
zwei Kontaktelemente (20) aufweist, wobei die Kontaktelemente (20) wenigstens einen
ersten Abschnitt (21), einen zweiten Abschnitt (22) und einen dritten Abschnitt (23)
aufweisen, wobei der erste Abschnitt (21) ein Anschlusselement aufweist, wobei die
Kontaktelemente (20) durch einen Isolationskörper (30) in dem zweiten Abschnitt (22)
in ihrer relativen Position zueinander fixiert sind, und wobei der dritte Abschnitt
(23) eine Anlagefläche für ein Kontaktelement eines in die Anschlussbuchse (50) einzuführenden
Steckers aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei der Kontaktelemente (20) an einem freien Ende des dritten Abschnitts
(23) eine Kompensationsfläche (41, 42, 43, 44) aufweisen, wobei zwei Kompensationsflächen
(41, 42; 43, 44) derart angeordnet sind, dass sie zumindest teilweise überlappen,
wobei zwischen den beiden Kompensationsflächen (41, 42; 43, 44) eine Isolierfolie
(46; 47) angeordnet ist und wobei die Isolierfolie (46; 47) und die beiden Kompensationsflächen
(41, 42; 43, 44) mit einem isolierenden Gehäuse (48; 49) umgeben sind.
2. Kontaktsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kompensationsflächen (41, 42, 43, 44) einstückig an den Kontaktelementen (20)
angeordnet sind.
3. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (20) mit den Kompensationsflächen (41, 42, 43, 44) als Stanz-Biege-Teile
ausgebildet sind.
4. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das isolierende Gehäuse (46, 47) um die Kompensationsflächen (41, 42, 43, 44) gespritzt
ist.
5. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens vier der Kontaktelemente (20) an einem freien Ende des dritten Abschnitts
(23) eine Kompensationsfläche (41, 42, 43, 44) aufweisen, und jeweils zwei Kompensationsflächen
(41, 42; 43, 44) derart angeordnet sind, dass sie zumindest teilweise überlappen,
dass zwischen den beiden Paaren von Kompensationsflächen (41, 42; 43, 44) eine Isolierfolie
(46; 47) angeordnet ist und dass jeweils ein Paar von Kompensationsflächen (41, 42;
43, 44) mit der dazwischenliegenden Isolierfolie (46; 47) mit einem isolierenden Gehäuse
(48; 49) umgeben ist.
6. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz acht Kontaktelemente (20-1, 20-2, 20-3, 20-4, 20-5, 20-6, 20-7, 20-8)
aufweist, welche in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind, wobei die mittleren
vier Kontaktelemente (20-3, 20-4, 20-5, 20-6) Kompensationsflächen (41, 43, 42, 44)
aufweisen, und wobei insbesondere die beiden mittleren Kontaktelemente (20-4, 20-5)
in räumlicher Nähe der Kompensationsflächen (41, 42, 43, 44) gekreuzt angeordnet sind.
7. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz (10) für Betriebsfrequenzen bis 500 MHz geeignet ist, insbesondere
die Anforderungen der Cat-6A erfüllt.
8. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz (10) einen ersten Bereich (12) aufweist, in welchem wenigstens zwei
Kontaktelemente (20) miteinander gekreuzt angeordnet sind.
9. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktsatz (10) einen zweiten Bereich (14) aufweist, in welchem die Kontaktelemente
(20) parallel zueinander geführt sind und wenigstens zwei der Kontaktelemente (20)
einen anderen Abstand zueinander aufweisen als in dem ersten Abschnitt (21) oder in
dem dritten Abschnitt (23).
10. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Isolationskörper (30) wenigstens ein Einführungselement (32) zum Einführen in
ein Buchsengehäuse (52) aufweist.
11. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Isolationskörper (30) wenigstens ein Rastelement (34) zum Fixieren in einem Buchsengehäuse
(52) aufweist.
12. Kontaktsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Isolationskörper (30) um die Kontaktelemente (20) gespritzt ist.
13. Anschlussbuchse (50) mit einem Kontaktsatz (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
14. Anschlussdose oder Verteilfeld mit wenigstens einer Anschlussbuchse (50) mit einem
Kontaktsatz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
15. Anschlussdose oder Verteilfeld mit wenigstens einer Basisleiterplatte mit wenigstens
einer Anschlussbuchse (50) mit einem Kontaktsatz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
12, wobei die Basisleiterplatte wenigstens ein Anschlusselement und wenigstens ein
Verbindungselement zur elektrisch leitenden Verbindung eines der Kontaktelemente des
Kontaktsatzes mit dem Anschlusselement aufweist, wobei ein erstes Kabel in der Anschlussbuchse
(50) und ein zweites Kabel, insbesondere ein stationär verlegtes Kabel, an dem Anschlusselement
anschließbar ist und wobei die Basisleiterplatte wenigstens ein Kompensationselement
aufweist.