[0001] Die Erfindung betrifft eine Rauch- oder Brandschutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen müssen häufig so ausgelegt werden, dass sie
auch bei häufigem Öffnen und Schließen nicht Übermäßig verschleißen. Bei breiten Rauch-
oder Brandschutzvorrichtungen besteht das Problem, dass sich die Wickelwelle durchbiegt,
was beim Abwickeln zu Spannungen im Schutzelement führt. Es ist aus der
DE 196 10 532 A1 bekannt, den Wickel auf Rollen liegend zu lagern. Die Rollen sind relativ zum Gehäuse
befestigt, so dass sie sich drehen, wenn der Wickel gedreht wird und sich das flexible
Schutzelement ab- oder aufwickelt. Das hat den Vorteil, dass der Wickel in seiner
vollständigen Längserstreckung von den Rollen unterstützt wird, so dass die Wickelwelle
lediglich an ihren Seiten gelagert werden muss und dennoch keine übermäßige Durchbiegung
der Wickelwelle zu besorgen ist, Nachteilig an dieser Lösung ist die mechanische Belastung
des Brandschutzelements beim Auf- und Abwickeln.
[0003] Aus der
DE 196 10 532 A1 ist auch bekannt, das Schutzelement auf einer Gleitfläche zu lagern, die eine möglichst
kleine Reibung besitzen soll. Um die Reibung zu minimieren, wird eine Luftkissenlagerung
vorgeschlagen. Das ist konstruktiv aufwändig.
[0004] Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2012 000 116 ist bekannt, das Schutzelement in einer Aufnahmewanne zu lagern und eine Reibschutzvorrichtung
vorzusehen, die in Form einer Abstandshaltevorrichtung ausgebildet ist, entlang der
Naht verläuft und mit dem flexiblen Schutzelement fest verbunden ist. Dadurch wird
eine auf die Naht wirkende Lagerkraft vermieden.
[0005] Aus der
JP 2007170 064 A und der
WO 2007 060 777 A1 ist ein Brandschutzvorhang bekannt, bei dem die Nähte mit streifenförmigen elastischen
Elementen abgedeckt sind. Auf diese Weise wird die Reibbelastung des Brandschutzelements
im Nahtbereich klein gehalten. Nachteilig an einem derartigen Brandschutzvorhang sind
die im Brandschutztextil auftretenden Spannungen, die zu Verschleiß führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lebensdauer von Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen
zu verlängern.
[0007] Die Erfindung löst das Problem durch eine Rauch- oder Brandschutzvorrichtung mit
den Merkmalen von Anspruch 1. In anderen Worten ist das Gleitelement so angeordnet,
dass sich seine Dicke nicht zu der Naht-Dicke des Brandschutzelements im Nahtbereich
addiert, sondern nur zu der Dicke der Brandschutztextil-Dicke des Brandschutzelements
außerhalb des Nahtbereichs.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Walkbelastung des Brandschutzelements
maßgeblich dessen Verschleiß beeinflusst. Die Walkbelastung ist dort am höchsten,
wo Falten auftreten. Aufgrund von unvermeidlichen Fertigungsfehlern kann das Brandschutzelement
Falten haben. Wenn das Brandschutzelement aus miteinander vernähten Bahnen aufgebaut
ist, liegen im Nahtbereich kaum Falten vor, zwischen den Nähten bilden sich jedoch
Falten aus, da das Brandschutzelement im Nahtbereich dicker ist als außerhalb davon,
Das Brandschutzelement liegt daher zumindest auch im Nahtbereich auf.
[0009] Wird das Brandschutzelement im Nahtbereich gelagert, verschleißt die Naht, da die
miteinander vernähten Lagen aus Brandschutztextil sich beim Abwickeln leicht gegeneinander
verschieben und aneinander reiben. Bei schwimmend gelagerten Brandschutzelementen,
also solchen, bei denen der Wickel auf der Lageranordnung aufliegt, werden daher die
Nähte besonders stabil ausgeführt.
[0010] Durch das flexible Gleitelement erhöht sich die Dicke des zu wickelnden Materials,
da die Gleitelement-Dicke des Gleitelements sich zu der Schutzelement-Dicke des Schutzelements
ohne das Gleitelement und außerhalb des Nahtbereichs addiert. So werden Falten zwischen
den Nähten vermieden.
[0011] Das macht es möglich, das Brandschutzelement zwischen den Nähten zu lagern, beispielsweise
auf Rollen oder auf einer Auflagefläche, beispielsweise in einer Wanne. Auf diese
Weise werden die Nähte vor Verschleiß geschützt. Dadurch, dass das flexible Gleitelement
relativ zum Brandschutzelement verschieblich ist, wird eine Belastung des Brandschutzelements
durch das Gleitelement vermieden. Das resultiert in einer hohen Wechselfestigkeit
des Brandschutzelements.
[0012] In anderen Worten kann das Brandschutzelement sehr oft von der Schutzanordnung in
die Lageranordnung zurückgebracht werden, ohne dass es verschleißt. Die erfindungsgemäße
Rauch- oder Brandschutzvorrichtung erreicht in der Regel 10 000 oder mehr Schließzyklen.
Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung ist daher
die hohe Verschleißfestigkeit bei häufigem Öffnen und Schließen. Das macht sie beispielsweise
für Bühnen, beispielsweise Theater- oder Opernbühnen, interessant, da dort vor jeder
Aufführung ein Testlauf durchgeführt werden muss.
[0013] Ein weiterer Vorteil ist, dass die erhöhte Lebensdauer mit technisch einfachen Mittel
erreichbar ist. So können auch bestehende Rauch- oder Brandschutzvorhänge einfach
nachgerüstet werden, sofern eine erhöhte Dauerfestigkeit erforderlich ist.
[0014] Vorteilhaft ist zudem, dass auch breite Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen mit
hoher Dauerfestigkeit gefertigt werden können. Bisher wurde eine hohe Dauerfestigkeit
durch beidseits gelagerte Wickelwellen erreicht. Wegen der resultierenden Durchbiegung
ist die maximale Spannweite der Wickelwelle jedoch nach oben begrenzt.
[0015] Es ist günstig, wenn die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung eine Wickelwelle aufweist,
auf der das Brandschutzelement in seiner Lageranordnung aufgewickelt ist, so dass
sich der Wickel ergibt. Es ist grundsätzlich aber auch möglich, dass der Wickel lediglich
einen Wickelkern aufweist, der beispielsweise durch nicht abgewickeltes Brandschutzelement
gebildet sein kann. Es ist es günstig, wenn der Wickel zumindest auch auf Rollen gelagert
ist, die antreibbar sind. Alternativ können die Rollen unangetrieben und die Wickelwelle
mittels eines Wickelwellenmotors drehbar sein.
[0016] Wenn eine Wickelwelle vorhanden ist, ist es günstig, wenn das Auf- und oder Abwickeln
des Brandschutzelements von der Wickelwelle durch Antreiben der Wickelwelle mittels
eines Wickelwellenmotors erfolgt.
[0017] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Brandschutzelement ein flächiges
Element verstanden, das feuerhemmend ist, Das Brandschutztextil kann beispielsweise
ein Gewirk, ein Gewebe und/oder ein Gelege umfassen. Es ist zudem möglich, dass das
Brandschutzelement neben dem Textil weitere Komponenten besitzt, beispielsweise endotherm
wirksames Material, das bei Hitzeeinwirkung unter Wärmeaufnahme physikalisch oder
chemisch reagiert. Das Brandschutzelement kann auch Versteifungselemente enthalten,
beispielsweise Versteifungslatten.
[0018] Beispielsweise handelt es sich bei der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung um einen
Brandschutzvorhang, eine Rauchschürze oder einen Förderanlagenabschluss. Es sei darauf
hingewiesen, dass eine Rauchschürze zwar in der Regel nicht vor einer Öffnung angeordnet
ist, sehr wohl aber zum Verschließen einer Öffnung geeignet ist.
[0019] Unter der Aufnahme wird die Vorrichtung verstanden, die die Gewichtskraft des Wickels
aufnimmt, um sie beispielsweise in ein Gebäude einzuleiten. In anderen Worten bringt
die Aufnahme die Auflagerkraft auf das Brandschutzelement auf, so dass dieses am Platz
gehalten wird.
[0020] Die Aufnahme kann beispielsweise Rollen aufweisen, so dass das Brandschutzelement
auf den Rollen, die drehbar gelagert sind, abläuft, wenn es von der Lageranordnung
in die Schutzanordnung oder umgekehrt gebracht wird. Es ist möglich, nicht aber notwendig,
dass alle oder ein Teil dieser Rollen antreibbar sind. Die Aufnahme kann auch eine
Gurtlagerung umfassen, so dass der Wickel auf einem, gegebenenfalls von einem Motor
antreibbaren, Gurt gelagert ist.
[0021] Unter dem Gleitelement wird ein Element verstanden, das am Brandschutzelement zumindest
in gewissem Umfang abgleiten kann. Es ist möglich, dass das Gleitelement nur an einem
oder an zweien seiner Enden relativ zum Brandschutzelement befestigt ist. Es ist jedoch
denkbar, dass das Gleitelement so lose am Brandschutzelement befestigt ist, dass es
weiterhin zum Brandschutzelement verschieblich ist. Beispielsweise kann das Gleitelement
mittels einer Heftnaht am Brandschutzelement befestigt sein. Unter einer Heftnaht
wird dabei eine Naht verstanden, die das Gleitelement grob am Brandschutzelement fixiert,
die Verschiebung beider Elemente zueinander aber zulässt.
[0022] Vorzugsweise ist das Gleitelement ein Polytetrafluorethylen enthaltendes Brandschutztextil
ist. Ein solches Gleitelement ist flexibel, stabil und hat gute Gleiteigenschaften.
Beispielsweise ist das Brandschutztextil aus Fäden aufgebaut ist, die teilweise oder
vollständig aus Polytetrafluorethylen bestehen. Insbesondere bilden polytetrafluorethylenhaltige
und polytetrafluorethylenfreie Fäden gemeinsam ein Gewebe oder Maschenware, insbesondere
ein Gewirk. Alternativ oder zusätzlich besitzt das Brandschutztextil des Gleitelements
Fäden, die eine Seele aus Glas oder Metall haben und mit Polytetrafluorethylen beschichtet,
umgeben oder umhüllt sind.
[0023] Beim Aufwickeln von Brandschutzefement und Gleitelement muss das Element, was beim
Wickeln außen liegt, einen größeren Weg zurücklegen. Vorzugsweise ist das Gleitelement
so relativ zum Brandschutzelement verschieblich befestigt oder angeordnet, dass diese
Wegdifferenz ausgeglichen werden kann und dass zwischen Brandschutzelement und Gleitelement
beim Auf- und Abwickeln keine Scherkräfte übertragen werden, die zu Falten führen
würden. Das verhindert Falten beim Brandschutzelement und/oder beim Gleitelement,
was die Lebensdauer erhöht.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das flexible Gleitelement so angeordnet,
dass eine Auflagerkraft, die die Aufnahme auf das Brandschutzelement ausübt, über
das Gleitelement auf das Brandschutzelement, insbesondere das Brandschutztextil, übertragen
wird. In anderen Worten liegt das Gleitelement direkt auf der Aufnahme auf, wohingegen
das Brandschutzelement zumindest überwiegend auf dem Gleitelement aufliegt.
[0025] Im Idealfall kommt das Brandschutzelement nicht in Kontakt mit der Aufnahme, weil
das Gleitelement im Bereich der Aufnahme zwischen dem Brandschutzelement und der Aufnahme
angeordnet ist. Es könnte in diesem Fall gesagt werden, dass das Gleitelement außen
gewickelt wird. Es ist jedoch grundsätzlich auch denkbar, dass das Gleitelement innen
gewickelt wird. In diesem Fall dient das Gleitelement überwiegend als Abstandshalter,
der den Abstand zwischen einzelnen Wickellagen des Brandschutzelements erhöht, um
Falten zu vermeiden. Vorteilhaft an einem außen gewickelten Gleitelement ist jedoch,
dass der Reibverschleiß des Brandschutzelements vermindert wird.
[0026] Vorzugsweise ist die Aufnahme eine Rollen-Aufnahme, die zumindest eine Rolle aufweist,
wobei das Gleitelement so angeordnet ist, dass es auf der zumindest einen Rolle abläuft.
Auf diese Weise ist das Brandschutzelement gegen den direkten Kontakt mit der Aufnahme
geschützt, was den Verschleiß minimiert.
[0027] Es ist günstig, nicht aber notwendig, dass eine, zwei oder mehrere Rollen-Aufnahmen
vorhanden sind. Es ist zudem möglich, nicht aber notwendig, dass von vorhandenen Rollen-Aufnahmen
zumindest eine, insbesondere die Mehrzahl, der Rollen mit einem Motor verbunden ist,
so dass die Rollen mittels des Motors oder der Motoren antreibbar ist bzw. sind.
[0028] Alternativ umfasst die Aufnahme eine Wanne, in der der Wickel schwimmend gelagert
ist. Unter dem Merkmal, dass der Wickel schwimmend gelagert ist, wird verstanden,
dass der Wickel mit seiner Mantelfläche auf der Wannenoberfläche aufliegt. Beim Aufund
Abwickeln ergibt sich eine temporäre Drehachse, die auf der Mantelfläche liegt. In
diesem Fall bewirkt das Gleitelement, dass der Wickel auf der Höhe entlang des Wickels,
an der das Gleitelement angeordnet ist, zumindest die gleiche Dicke hat wie auf Höhe
der Naht. Auf Höhe des Gleitelements liegt das Gleitelement zwischen der Wanne und
dem Brandschutzelement.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung einen Wickelwellenmotor
aufweisen, der ausgebildet ist zum automatischen Antreiben einer Wickelwelle, so dass
ein über die Wickelwelle aufgebrachtes Drehmoment das Brandschutzelement auf- und
abgewickelt werden kann.
[0030] Wenn das Gleitelement außen wickelnd angeordnet ist, muss es beim Aufwickeln einen
größeren Weg zurücklegen als das innen wickelnde Brandschutzelement. Es kommt daher
auch im Bereich der Aufnahme zu einer kleinen Relativbewegung zwischen dem Gleitelement
und dem Brandschutzelement. Es ist günstig, wenn die Rollen angetrieben sind, da ein
derartiger Antrieb die Relativbewegung erleichtert.
[0031] Günstig ist es, wenn die Naht zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Wickelwelle
verläuft. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass es zwar möglich, nicht aber
notwendig ist, dass die Naht im streng mathematischen Sinne senkrecht verläuft. Abweichungen
von beispielsweise 10° sind möglich und unschädlich.
[0032] Vorzugsweise hat das Gleitelement eine Gleitelement-Breite, die kleiner ist als ein
Nahtabstand zwischen zwei benachbarten Nähten. Insbesondere ist die Gleitelement-Breite
kleiner als ein Viertel des Naht-Abstands. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass
mehrere Nähte vorhanden sind. Sind mehrere Nähte vorhanden, ist es vorteilhaft, wenngleich
nicht notwendig, dass diese äquidistant angeordnet sind. Der Naht-Abstand bezieht
sich bei Vorhandensein von mehreren Nähten auf den Abstand zwischen den benachbart
zum jeweiligen Gleitelement angeordneten Nähten.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Gleitelement zumindest an seiner
dem Brandschutzelement zugewandten Seite aus einem Material gefertigt, das relativ
zum Brandschutzelement einen Haftreibungskoeffizienten von höchstens 0,3 und/oder
einen Gleitreibungskoeffizienten von höchstens 0,15 hat. Das ermöglicht eine geringe
Kraftübertragung auf das Brandschutzelement beim Auf- und Abwickeln.
[0034] Besonders günstig ist es, wenn das Gleitelement zumindest an seiner dem Brandschutzelement
zugewandten Seite Polytetrafluorethylen umfasst. Polytetrafluorethylen, das unter
der Marke Teflon vermarktet wird, ist nicht brennbar und besitzt einen geringen Haft-
und Reibkoeffizienten gegenüber den meisten Materialien.
[0035] Besonders günstig ist es, wenn das Gleitelement eine Folie aus Polytetrafluorethylen
und/oder ein textiles Gebilde aus Polytetrafluorethylen aufweist. Polytetrafluorethylen
besitzt eine relativ hohe Biegesteifigkeit, so dass dicke Objekte in der Regel wenig
flexibel sind. Günstig ist, wenn das Gleitelement ein Fasermaterial und/oder ein faserverstärktes
Material umfasst, beispielsweise einen glasfaserverstärkten Kunststoff oder ein Glasfasergewebe.
Glasfasern besitzen eine hohe Zugfestigkeit und sind zudem unbrennbar. Besonders günstig
ist es, wenn das Gleitelement ein mit Polytetrafluorethylen beschichtetes Glaserfasertextil
aufweist. Zwar ist es auch möglich, dass das Gleitelement beispielsweise Aramidfasern
aufweist, nachteilig ist jedoch, dass diese im Brandfall schmelzen können, was unerwünscht
ist.
[0036] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt das Gleitelement eine Gleitelement-Dicke
und eine Summe aus Gleitelement-Dicke und einer Brandschutztextil-Dicke des Brandschutztextils
jenseits einer Naht entspricht zumindest einer Naht-Dicke des Brandschutztextils im
Bereich der Naht. In anderen Worten ist die Gleitelement-Dicke so groß, dass der Wickel
im Bereich der Naht keinen größeren Durchmesser hat als in dem Bereich, in dem das
Gleitelement angeordnet ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich in dem
Bereich, in dem das Gleitelement angeordnet ist, keine Falten bilden können, so dass
der Verschleiß gering ist.
[0037] Vorzugsweise ist das Gleitelement streifenförmig, dass heißt, dass es in der Richtung,
in der es sich entlang einer Naht erstreckt, zumindest fünffach so lang ist wie breit,
das heißt senkrecht zu dieser Erstreckungsrichtung. Das verringert den Fertigungsaufwand
und reduziert das Gewicht der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung.
[0038] Günstig ist es, wenn die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung eine Fußleiste aufweist,
die dann, wenn das Brandschutzelement in seiner Schutzanordnung ist, beispielsweise
auf dem Erdboden aufliegt.
[0039] Vorzugsweise ist das Gleitelement federnd mit der Fußleiste verbunden. Beispielsweise
ist zwischen dem Gleitelement und der Fußleiste eine Vorspannvorrichtung angeordnet.
Beim Abwickeln wird das Gleitelement von der Vorspannvorrichtung straff gehalten.
[0040] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung
in einer dreidimensionalen Ansicht,
- Figur 2
- eine schematische Querschnittsansicht durch die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung
gemäß Figur 1, und
- Figur 3
- schematisch einen Querschnitt durch ein aufgewickeltes Brandschutzelement.
[0041] Figur 1 zeigt eine Rauch- oder Brandschutzvorrichtung 10 zum Verschließen einer schematisch
eingezeichneten Öffnung 12 in einem Gebäude 14. Die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung
10 umfasst ein Brandschutzelement 16, das eine erste Textilbahn 18, eine zweite Textilbahn
20 und eine dritte Textilbahn 22 umfasst. Zwei benachbarte Textilbahnen sind jeweils
miteinander vernäht. So ist die erste Textilbahn 18 mit der zweiten Textilbahn 20
in einer ersten Naht 24 verbunden, die zweite Textilbahn 20 mit der dritten Textilbahn
22 in einer zweiten Naht 26.
[0042] In Figur 1 ist das Brandschutzelement 16 in seiner Schutzanordnung gezeigt, in der
die Öffnung 12 verschlossen wird. Es ist zu erkennen, dass die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung
10 im vorliegenden Fall eine Wickelwelle 28 besitzt, die mittels eines schematisch
eingezeichneten Wickelwellenmotors 30, der in der Wickelwelle 28 angeordnet ist, motorisch
drehbar ist.
[0043] Figur 1 zeigt zudem schematisch eine Aufnahme 32, die eine erste Rolle 34.1 und eine
zweite Rolle 34.2 aufweist. Die Rollen 34.1,34.2 sind drehbar gelagert und besitzen
eine Auflagerfläche A. Die Auflagerfläche A ist diejenige Fläche der Rollen 34.1,
34.2, in denen diese Kontakt mit dem Brandschutzelement 16 oder wie im vorliegenden
Fall mit einem flexiblen Gleitelement 36 haben.
[0044] Das Gleitelement 36 kann, wie in der kleinen Zeichnung rechts oben dargestellt, einen
Streifen 38 aus Glasfasergewebe und eine Hülle 40 aus Polytetrafluorethylen umfassen.
Das Gleitelement 36 ist zwischen der zweiten Naht 26 und dem nächstliegenden, im vorliegen
Fall linken, zweiten Rand 42 des Brandschutzelements 16 angeordnet und liegt auf diesem
auf.
[0045] Die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung 10 umfasst zudem ein zweites Gleitelement
44, das zwischen der ersten Naht 24 und der zweiten Naht 26 angeordnet ist, und ein
drittes Gleitelement 46, das zwischen der ersten Naht 24 und dem nächstliegenden,
im vorliegenden Fall rechten, ersten Rand 48 des Brandschutzelements 16 angeordnet
ist. Schematisch eingezeichnet ist, dass die Gleitelemente 36, 44, 46 bezüglich einer
Position entlang des Wickels auf gleicher Höhe x wie die die Rollen angeordnet sind,
auf denen die Gleitelemente ablaufen. So läuft das zweite Gleitelement 44 auf den
Rollen 34.3 und 34,4 ab, das dritte Gleitelement 46 auf den Rollen 34.5 und 34.6.
[0046] Die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung besitzt in ihrem Fußbereich eine Fußleiste
50, an der das Brandschutzelement 16 befestigt ist. Die Gleitelemente 36, 44, 46 sind
federnd mit der Fußleiste 50 verbunden. Im vorliegenden Fall sind die Gleitelemente
36, 44,46 mittels Federelementen 52.1, 52.2, 52.3 an der Fußleiste 50 befestigt. Die
Federelemente können beispielsweise aus dünnen Gummibändern gebildet sein. Alternativ
oder zusätzlich können die Federelemente auch Metallfedern aufweisen, beispielsweise
Spiralfedern.
[0047] Figur 2 zeigt, dass das Gleitelement 36 außen wickelnd auf dem Brandschutzelement
16 angeordnet ist. In anderen Worten liegt das Gleitelement 36 auf den Rollen 34.1,
34.2 auf. Das Brandschutzelement 16 kommt nicht oder nur in geringen Kontakt mit den
Rollen 34.1, 34.2. Die Rollen 34.1, 34.2 üben über das Gleitelement 36 eine Auflagerkraft
F auf das Brandschutzelement aus.
[0048] Figur 3 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein aufgewickeltes Brandschutzelement
16, das einen Wickel 54 bildet. Es ist zu erkennen, dass das Gleitelement 36 zwischen
der Auflagerfläche A der Rolle 34 und dem Brandschutzelement 16 angeordnet ist. Eine
Gleitelement-Dicke D
G ist so gewählt, dass sie zusammen mit einer Brandschutztextil-Dicke D
B zumindest eine Naht-Dicke D
N des Brandschutzelements 16 im Bereich der Naht 26 aufweist. Die Nahtdicke könnte
auch Nahtbereichsdicke genannt werden. Der Durchmesser des Wickels D, der von einer
Position x entlang einer Längserstreckung L, die von der Längsachse des Wickels 54
und in diesem Fall auch der Wickelwelle 28, abhängt, ist daher im Bereich des Gleitelements
36 zumindest so groß wie im Bereich der Naht 26. Es kommt daher im Bereich des Gleitelements
zu keiner Faltenwirkung.
Bezugszeichenliste
10 |
Rauch- oder Brandschutzvorrichtung |
A |
Auflagerfläche |
|
DG |
Gleitelementdicke |
12 |
Öffnung |
DB |
Brandschutztextil-Dicke |
14 |
Gebäude |
DN |
Nahtbereichs-Dicke |
16 |
Brandschutzelement |
F |
Auflagerkraft |
18 |
Textilbahn |
L |
Längserstreckung |
|
|
x |
Position |
20 |
zweite Textilbahn |
|
|
22 |
dritte Textilbahn |
|
|
24 |
erste Naht |
|
|
26 |
zweite Naht |
|
|
28 |
Wickelwelle |
|
|
|
|
|
|
30 |
Wickelwellenmotor |
|
|
32 |
Aufnahme |
|
|
34 |
Rolle |
|
|
36 |
Gleitelement |
|
|
38 |
Streifen |
|
|
|
|
|
|
40 |
Hülle |
|
|
42 |
zweiter Rand |
|
|
44 |
zweites Gleitelement |
|
|
46 |
drittes Gleitelement |
|
|
48 |
erster Rand |
|
|
|
|
|
|
50 |
Fußleiste |
|
|
52 |
Federelement |
|
|
54 |
Wickel |
|
|
1. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung, mit
(a) einem Brandschutzelement (16), das
- ein Brandschutztextil umfasst und
- in eine Schutzanordnung, in der das Brandschutzelement (16) einer Ausbreitung von
Rauch und/oder eines Brandes entgegenwirkt, und
- in eine Lageranordnung, in der die Öffnung (12) unverschlossen ist, bringbar ist,
(b) wobei das Brandschutzelement (16) in seiner Lageranordnung aufgewickelt ist, so
dass sich ein Wickel (54) ergibt,
(c) einer Aufnahme (32), die eine Auflagerfläche (A) besitzt, auf der der Wickel (54)
aufliegend gelagert ist, und
(d) zumindest einem flexiblen Gleitelement (36), das
- relativ zum Brandschutzelement (16) verschieblich ist und
- bezüglich einer Position (x) entlang des Wickels (54) an der gleichen Stelle wie
die Aufnahme angeordnet ist,
(e) wobei das Brandschutztextil
- eine erste Textilbahn (18) und
- zumindest eine zweite Textilbahn (20) umfasst,
- wobei die erste Textilbahn (18) und die zweite Textilbahn (20) in zumindest einer
Naht (24) miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
(f) das Gleitelement (36) jenseits der Naht (24) angeordnet ist.
2. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine flexible Gleitelement (36) so relativ zum Brandschutzelement (16)
verschieblich ist, dass ein Längenversatz, der beim Auf- und/oder Abwickeln zwischen
Brandschutzelement (16) und Gleitelement (36) entsteht, ausgleichbar ist.
3. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Gleitelement (36) so angeordnet ist, dass eine Auflagerkraft (F), die
die Aufnahme (32) auf das Brandschutzelement (16) ausübt, über das Gleitelement (36)
übertragen wird.
4. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Aufnahme (32) eine Rollen-Aufnahme ist, die zumindest eine Rolle (34.1) aufweist
und
- das Gleitelement (36) so angeordnet ist, dass es auf der zumindest einen Rolle (34.1)
abläuft.
5. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (32) eine Wanne umfasst, in der der Wickel (54) schwimmend gelagert
ist.
6. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (36) ein Polytetrafluorethylen enthaltendes Brandschutztextil ist
oder aufweist.
7. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Gleitelement (36) eine Gleitelement-Dicke hat (DG), und
- eine Summe aus Gleitelement-Dicke (DG) und einer Brandschutztextil-Dicke (DB) des Brandschutztextils jenseits der Naht (24) zumindest einer Naht-Dicke (DN) des Brandschutztextils im Bereich der Naht (24) entspricht.
8. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (36) streifenförmig ist.
9. Rauch- oder Brandschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Fußleiste (50), wobei das Gleitelement (36) federnd mit der Fußleiste (50) verbunden
ist.