[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Seitenplanschleifen von Werkstücken in einer
Vorrichtung, bei dem die zu bearbeitenden Werkstücke von einer Werkzeugaufnahmen für
die Werkstücke aufweisenden Transporteinrichtung zwischen zwei gegenüberliegende Schleifwerkzeuge
eingebracht und durch einen durch Schleifflächen der vorgenannten Schleifwerkzeuge
begrenzten Schleifraum bewegt werden, sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Vorrichtung zum Seitenplanschleifen von Werkstücken, die zwei einander gegenüberliegende
Schleifwerkzeuge aufweist, und eine Transporteinrichtung besitzt, durch welche die
zu bearbeitenden Werkstücke durch den von den Schleifwerkzeugen begrenzten Schleifraum
bewegbar sind.
[0002] Ein Seitenplanschleifen von Werkstücken wird seit vielen Jahren in der spanenden
Fertigung verwendet und ist z. B. in der älteren Patentanmeldung
DE 10 2006 009 938 A1 der Anmelderin beschrieben. In dieser Druckschrift ist auch eine zur Durchführung
eines derartigen Doppel-Seitenplanschleifens geeignete Vorrichtung offenbart. Die
Werkstücke werden dabei an einer Eingabestelle in die Aufnahmen der Transporteinrichtung,
die üblicherweise als eine runde Transportscheibe ausgebildet ist, ungespannt und
lose eingelegt und von dieser mehrfach durch den von den Schleifflächen der beiden
Schleifwerkzeuge begrenzten Schleifraum bewegt, bis die derart bearbeitete Werkstücke
ein bestimmtes Schleifmaß aufweisen und sie an einer Auslaufstelle entnommen werden.
[0003] Bei diesem spanenden Bearbeitungsverfahren kommt dem Abtransport der beim Schleifvorgang
anfallenden Werkstoffspäne und sowie der Entfernung des Abriebs der Schleifwerkzeuge
aus dem Schleifraum eine große Bedeutung zu. Die Spanräume zwischen den Schleifkörnern
der Schleifwerkzeuge müssen dabei das zerspante Werkstoffvolumen eines jeden Werkstücks
sowie auch den bei dieser Zerspanung anfallenden Abrieb der Schleifwerkzeuge aufnehmen
und aus den jeweiligen Kontaktzonen zwischen Schleifwerkzeugen und dem bearbeiteten
Werkstück transportieren. Erst wenn die Werkstücke den Spanraum nicht mehr abdecken
können die Schleifwerkzeuge wieder gereinigt werden. Da beim Doppel-Seitenplanschleifen
sich die Schleifflächen der Schleifwerkzeuge einander gegenüberstehen, ist ein Freispülen
derselben, um Werkzeugspäne und/oder den Abrieb der Schleifwerkzeuge aus dem Spanraum
abzutransportieren, nur begrenzt möglich. Setzt sich aber der Spanraum zwischen den
Schleifkörnern der Schleifwerkzeuge zu, bewirkt dies, dass beim Schleifen höhere Bearbeitungskräfte
erforderlich sind. Dies ist insbesondere bei dünnen Werkstücken und/oder bei engen
einzuhaltenden Geometrietoleranzen von besonderer Bedeutung, da diese höheren Bearbeitungskärfte
in nachteiliger Art und Weise dazu führen können, dass sich insbesondere dünne Werkstücke
durch die auf sie einwirkenden Zerspankräfte verformen.
[0004] Die Dicke der die zu bearbeitenden Werkstücke aufnehmenden Transportscheibe muss
geringer als das Zielmaß dieser Werkstücke sein, damit diese Werkstücke von ihrem
Ausgangsmaß auf das Zielmaß abgeschliffen werden können. Bei dünnen Werkstücken muss
daher die Dicke der Transportscheibe noch geringer, als die ohnehin bereits geringe
Dicke dieser dünnen Werkstücke sein. Hierbei tritt das Problem auf, dass derart dünne
Transportscheiben durch die beim Schleifprozess auftretenden Vorschubkräfte auch quer
verformt und dadurch angeschliffen werden können. Dabei können sie sich - thermisch
bedingt - so verformen, dass die Werkstücke nicht mehr in der Transportscheibe gehalten
werden.
[0005] Bis jetzt wurde, um die vorgenannten Probleme zu reduzieren, das durch die Schleifwerkzeuge
abzutragende Aufmaß der zu bearbeitenden Werkstücke in mehreren Bearbeitungsschritten
abgetragen. Durch eine derartige mehrstufige Bearbeitung ist es möglich, die Werkzeugspäne
und/oder den Abrieb der Schleifwerkzeuge aus dem Schleifraum zu entfernen, bevor ein
weiterer Bearbeitungsvorgang durchgeführt wurde. Nachteilig an dieser bekannten Vorgangsweise
ist jedoch, dass für jeden Bearbeitungsdurchgang die Werkstücke aus dem Schleifraum
entfernt, zwischengespeichert und dann erneut in die Transporteinrichtung eingegeben
müssen. Außerdem muss vor jedem derartigen Bearbeitungsdurchgang die Vorrichtung auf
das nächste Zielmaß der Werkstücke eingestellt werden.
[0006] Die
DE 2805775 A1 beschreibt eine Schleifmaschine mit zwei einander gegenüberliegenden Schleifscheiben,
welche zur Einstellung des gegenseitigen Abstandes mittels eines Zustellantriebs gegeneinander
verschiebbar sind. Es ist eine Transportvorrichtung vorgesehen, um die Werkstücke
zwischen den Schleifscheiben, die einen Schleifraum begrenzen, hindurch zu bewegen.
Nach den Schleifscheiben ist im Förderweg der von diesen zu bearbeitenden Werkstücke
eine Messlehre vorgesehen. Wenn die Höhe der von den Schleifscheiben zu bearbeiteten
Werkstücke einen vordefinierten Sollwert überschreitet, wird einem der Zustellantriebe
Energie zum Zustellen einer der beiden Schleifscheiben zugeleitet.
[0007] Aus der
US 1146828 ist es bekannt, Schleifscheiben während ihres Betriebs zuzustellen.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Anzahl der Bearbeitungsschritte
verringert wird.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass die Höhe des Schleifraums durch ein
sukzessives Zustellen eines oder beider Schleifwerkzeuge während des Schleifvorgangs
verringert wird, wobei die Zustellbewegung des oder der Schleifwerkzeuge derart gewählt
ist, dass ein hinreichender Abtransport des Werkstoffabtrags und/oder des Abriebs
der Schleifwerkzeuge während des Bearbeitungsvorgangs der Werkstücke gegeben ist,
dass die Werkstücke unter sukzessiver Zustellung der Schleifwerkzeuge von der Transporteinrichtung
mehrmals durch den Schleifraum hindurchbewegt werden, und dass beim Erreichen des
Zielma-ßes der Werkstücke zwecks deren Entnahme aus der Transporteinrichtung eine
Ausgabeeinheit geöffnet wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung schlägt zur Lösung der vorgenannten Aufgabe vor,
dass die Vorrichtung eine Auswerteeinrichtung aufweist, durch welche die Zustellung
mindestens einer der beiden Schleifwerkzeuge während des Seitenschleifvorgangs derart
veränderbar ist, dass ein hinreichender Abtransport des Werkstückabtrags und/oder
des Abriebs der Schleifwerkzeuge während des Bearbeitungsvorgangs der Werkstücke gegeben
ist, und dass die Vorrichtung eine Ausgabeeinheit aufweist, durch deren Öffnen das
im Bereich der Ausgabeeinheit befindliche Werkstück aus der Transporteinrichtung herausbewegbar
ist.
[0011] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden in vorteilhafter Art und Weise ein Verfahren
und eine Vorrichtung geschaffen, welche sich dadurch auszeichnen, dass während eines
Bearbeitungsvorgangs die zu bearbeitenden Werkstücke nicht oder nur in einer geringen
Anzahl zwischengespeichert werden müssen. Indem erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass
die Zustellung mindestens einer der beiden Schleifwerkzeuge derart gewählt wird, dass
kein zu starkes Zusetzen der Spanräume der Schleifwerkzeuge durch einen Werkstoffabtrag
und/oder den Abrieb der Schleifwerkzeuge auftritt. Dies ist insbesondere bei der Bearbeitung
von dünnen Werkstücken von Vorteil, da hierdurch das Auftreten von höheren Prozesskräften
verhindert oder zumindest reduziert wird. Die von den Schleifwerkzeugen zu bearbeitenden
Werkstücke durchlaufen mehrmals den Schleifraum und werden von den Schleifwerkzeugen
bearbeitet, während diese sukzessive zugestellt werden. Ist das Zielmaß erreicht,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass eine Ausgabeeinheit geöffnet wird, welche vorzugsweise
als ein Schiebestück oder als Klappe ausgebildet ist. Hierdurch wird in vorteilhafter
Art und Weise erreicht, dass die Werkstücke nach einem mehrmaligen Durchlauf zwischen
den Schleifwerkzeugen einfach aus dem Schleifraum entfernt werden können, wenn das
Zielmaß erreicht ist. Es ist somit in vorteilhafter Art und Weise mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, die zu bearbeitenden Werkstücke
in mehreren Durchgängen zu schleifen, ohne dass ein mehrmaliges Be- und Entladen,
wie dies bei den bekannten Verfahren und Vorrichtungen der Fall war, erforderlich
ist.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass während des Schleifvorgangs
die Werkstücke - bei einer senkrechten Rotationsachse der Schleif-werkzeuge - auf
eine Auflagefläche oder - bei einer waagrechten Rotationsachse derselben - zwischen
zwei Seitenführungsplatten der Vorrichtung geführt werden. In vorteilhafter Art und
Weise kann dann die Entnahme der Werkstücke aus der Transporteinrichtung nach Beendigung
des Schleifvorgangs besonders einfach dadurch durchgeführt werden, indem eine Ausgabeeinheit,
z. B. ein Schiebestück, geöffnet wird, aus der dann die Werkstücke aus der Transporteinrichtung
fallen. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem Ausführungsbeispiel zu entnehmen,
das im folgenden anhand der Figur beschrieben wird. Es zeigt:
- Figur 1:
- schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung.
[0014] In Figur 1 ist nun ein allgemein mit 1 bezeichnetes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zum Doppel-Seitenplanschleifen von Werkstücken W dargestellt, wobei nur die wichtigsten,
zum Verständnis der nachfolgenden Beschreibung erforderli-chen Bauteile einer derartigen
Vorrichtung dargestellt sind. Dem Fachmann ist der Aufbau einer derartigen Doppel-Seitenplanschleif-Vorrichtung
bekannt, weshalb dieser nicht mehr näher erläutert werden muss. Der Vollständigkeit
halber wird auf die eingangs genannte
DE 10 2006 009 938 A1 verwiesen, in der eine derartige Vorrichtung dargestellt und ausführlich beschrieben
ist. Die Offenbarung der vorgenannten deutschen Patentanmeldung wird durch diese Bezugnahme
explizit zum Gegenstand der Offenbarung dieser Anmeldung gemacht.
[0015] Die Vorrichtung 1 weist zwei Schleifwerkzeuge 2a und 2b auf, die - bei dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel - um eine senkrechte Rotationsachse 3 rotieren. Ihre Schleifflächen
2a', 2b' liegen einander gegenüber und begrenzen einen Schleifraum S. Eine hier als
Transportrad 4' ausgebildeten Transporteinrichtung 4 dient zum Transport von Werkstücken
W durch den Schleifraum S. An einer Eingabestelle E werden die Werkstücke W sukzessive
in Werkstückaufnahmen 5 der Transporteinrichtung 4 eingelegt. Durch eine Transportbewegung
der Transporteinrichtung 4, also hier durch eine Drehbewegung des Transportrads 4',
werden die Werkstücke W sukzessive in den Schleifraum S eingebracht und von den Schleifflächen
2a', 2b' der beiden Schleifwerkzeuge 2a, 2b bearbeitet, wodurch ihr Aufmaß reduziert
wird. Nachdem die Werkstücke W von der Transporteinrichtung 4 mehrmals durch den Schleifraum
S bewegt und auf das Zielmaß abgeschliffen wurden, werden sie an einer Ausgabestelle
A aus der Transporteinrichtung 4 entnommen. Eine derartige Vorgangsweise ist ebenfalls
bekannt und muss daher nicht im Detail erläutert werden.
[0016] Wie aus der Figur ersichtlich ist, ist unter der Transporteinrichtung 4 eine Auflagefläche
7, hier eine Tischplatte 7' der Vorrichtung 1, vorhanden, auf der die in den Werkzeugaufnahmen
5 ungespannt und lose aufgenommenen Werkstücke W während der Transportbewegung der
Transporteinrichtung 4 gleiten, bis sie in den Schleifraum S eingebracht werden. Diese
Auflagefläche 7 weist im Bereich der Ausgabestelle A eine Ausgabeeinheit 8 auf, welche
es erlaubt, an der Ausgabestelle A die bearbeiteten Werkstücke W aus der Transporteinrichtung
4 zu entnehmen. Im hier beschriebenen Fall weist die Ausgabeeinheit 8 ein bewegliches
Schiebestück 9 auf, die in seiner Geschlossen-Stellung eine Fortsetzung der Auflagefläche
7 ausbildet, so dass auf ihm die Werkstücke W während ihres Transports von der Eingangsstelle
E zum Schleifraum S und bei den nachfolgenden Durchgängen gleiten können. Wird nun
die Ausgabeeinheit 8, also das Schiebestück 9, geöffnet, so fällt das in der über
ihr liegenden Werkzeugaufnahme 5a aufgenommene Werkstück W aus der Transporteinrichtung
4 und gleitet über eine Rampe 9a aus der Vorrichtung.
[0017] Die Vorrichtung 1 weist des weiteren eine Messeinrichtung 10 auf, durch welche das
reale Dickenmaß der in der Vorrichtung 1 zu bearbeitenden Werkstücke W erfassbar ist.
Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Messeinrichtung
10 zwei Messtaster 10a, 10b aufweist, durch welche die aktuelle Dicke der zu bearbeitenden
Werkstücke W erfassbar ist. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass die Messtaster
10a, 10b lageveränderlich in der Vorrichtung 1 angeordnet sind, so dass sie über das
Werkstück W bewegt werden können. Dadurch ist es in vorteilhafter Art und Weise möglich,
die Dicke des Werkstücks W an mehr als einer Stelle zu erfassen. Die Signale der Messeinrichtung
10 werden einer nicht gezeigten Auswerteeinrichtung zugeführt, welche die aus den
Messsignalen ermittelte Dicke des abgetasteten Werkstücks W mit dem vorgegebenen Zielmaß
vergleicht und die Zustellung der Schleifwerkzeuge 2a, 2b entsprechend steuert.
[0018] Die Funktionsweise der Vorrichtung 1 ist nun wie folgt:
Zu Beginn einer jeden Schleifbearbeitung werden die von der Vorrichtung 1 zu bearbeitenden
Werkstücke W sukzessive in die Werkstückaufnahmen 5 der Transporteinrichtung 4 an
der Eingabestelle E eingelegt. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, dass sich über der
Transportscheibe 4' ein Stapelmagazin (nicht gezeigt) befindet. Die Transportscheibe
4' dreht sich unter dem Stapelmagazin und die unbearbeiteten Werkstücke fallen in
die Werkstückaufnahmen 5 der Transporteinrichtung 4. Dem Fachmann ist aus nachfolgender
Beschreibung klar ersichtlich, dass ein derartiges Stapelmagazin nicht zwingend ist.
Vielmehr sind eine Vielzahl von anderen Möglichkeiten denkbar, mit denen die Werkstückaufnahmen
5 der Transporteinrichtung 4 mit den unbearbeiteten Werkstücken W befüllt werden können.
Auch ist es nicht zwingend erforderlich, dass sämtliche Werkstückaufnahmen 5 mit einem
oder mehreren Werkstücken W beladen sind, obwohl dies aus Gründen einer höheren Produktionsrate
bevorzugt wird. Im folgenden wird davon ausgegangen, dass in alle Werkstückaufnahmen
5 der Transporteinrichtung 4 ein Werkstück W aufgenommen ist. Es ist aber hier anzumerken,
dass es nicht zwingend ist, dass in die Werkstückaufnahme 5 nur ein Werkstück W aufgenommen
ist. Vielmehr ist es auch möglich, dass in einer Werkstückaufnahme 5 sich zwei oder
mehr Werkstücke befinden.
[0019] Ist nun die Transporteinrichtung 4 mit den Werkstücken W gefüllt, werden eine oder
beide Schleifwerkzeuge 2a, 2b bei einer kontinuierlich die Werkstücke W im Schleifraum
S bewegenden Transporteinrichtung 4 zugestellt, so dass hierdurch sukzessive eine
Beaufschlagung der Werkstücke W durch die Schleifflächen 2a', 2b' der Schleifwerkzeuge
2a, 2b erfolgt. Hierbei ist in vorteilhafter Art und Weise vorgesehen, dass die die
Höhe des Schleifraums S sukzessive verringernde Zustellbewegung einer oder beider
Schleifwerkzeuge 2a, 2b derart gewählt ist, dass der bei der Bearbeitung der Werkstücke
W anfallende Werkstoffabtrag und/oder der Abtrieb der Schleifwerkzeuge hinreichend
gering ist, dass ein zu starkes Zusetzen der Spanräume zwischen den Schleifflächen
2a, 2b der Schleifwerkzeuge 2a, 2b und dem jeweils bearbeiteten Werkstück W vermieden
oder zumindest reduziert wird. Eine derartige Maßnahme besitzt den Vorteil, dass hierdurch
ein Entnehmen und Zwischenspeichern der Werkstücke W, wie es bei den bekannten Vorrichtungen
erforderlich ist, entfallen kann oder zumindest die Anzahl derartiger Vorgänge reduziert
werden kann.
[0020] Dem Fachmann ist ersichtlich, dass die Zustellbewegung der Schleifwerkzeuge von den
Material-, Maschinen- und Prozessparametern des jeweiligen Anwendungsfalls abhängt.
Insbesondere geht hierbei die Abtragleistung der Schleifwerkzeuge, 2a und 2b, deren
Verschleiß und das Material der zu bearbeitenden Werkstücke W ein.
[0021] Die Werkstücke W werden dann von der Transporteinrichtung 4 mehrmals durch den Schleifraum
hindurchbewegt, während gleichzeitig die Schleifwerkzeuge 2a, 2b weiter zugestellt
werden. Die Messeinrichtung 10 erfasst die aktuelle Dicke der Werkstücke W und die
Auswerteeinrichtung der Vorrichtung 1 steuert die Zustellung der Schleifwerkzeuge
2a, 2b entsprechend.
[0022] Ist das Zielmaß der Werkstücke W erreicht, wird die Zustellung der Schleifwerkzeuge
2a, 2b gestoppt und der Bearbeitungsvorgang ist somit abgeschlossen und die Werkzeuge
W können aus der Vorrichtung 1 entnommen werden. Hierzu wird dann die Ausgabeeinheit
8 geöffnet und die Werkstücke W fallen sukzessive aus den Werkstückaufnahmen 5.
[0023] Die vorstehend beschriebene, optional vorsehbare Verschiebbarkeit mindestens eines
der Messtaster 10a, 10b besitzt des weiteren den Vorteil, dass hierdurch eine automatische
Kalibrierung der Messeinrichtung 10 durchgeführt werden kann. Hierzu ist vorgesehen,
dass außerhalb der Transporteinrichtung 4 ein Meisterwerkstück angeordnet ist, welches
eine definierte Dicke besitzt. Zur Kalibrierung der Vorrichtung 1 wird dann von einem
oder mehreren Messtastern 10a, 10b dieses Meisterwerkstück abgetastet und von der
Auswerteeinrichtung der Vorrichtung 1 ein Dicke-Wert errechnet. Stimmt dieser mit
der - realen - Dicke des Meisterwerkstücks überein, so ist keine weitere Kalibrierung
erforderlich. Bei Abweichungen berechnet dann die Auswerteeinrichtung einen entsprechenden
Korrekturwert.
[0024] Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen, dass
die Werkzeugachsen 3 der Schleifwerkzeuge 2a, 2b senkrecht angeordnet sind, so dass
die Werkstücke W auf der unter der Transportscheibe 4' angeordneten Tischplatte 7'
während des Transportvorgangs gleiten. Es ist aber auch bekannt, dass bei derartigen
Schleifvorrichtungen die Werkzeugachse 3 nicht senkrecht sondern waagrecht angeordnet
ist, so dass dann die Transporteinrichtung 4 und insbesondere die Transportscheibe
4', also der Transporteinrichtung 4, senkrecht angeordnet sind. In diesem Fall ist
dann vorgesehen, dass an beiden Seiten der Transportscheibe 4' jeweils eine Seitenführungsplatte
angeordnet ist, welche die Werkstücke W während ihrer Transportbewegung von der Eingangsstelle
E zum Schleifraum S und bei den nachfolgenden Durchläufen führen.
[0025] Bei der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, dass die Schleifflächen
2a', 2b' der Schleifwerkzeuge 2a, 2b zueinander im wesentlichen parallel verlaufen.
Auch dies ist nicht erforderlich. Es ist auch möglich, dass die Schleifflächen 2a',
2b'der Schleifwerkzeuge 2a, 2b zueinander geneigt angeordnet sind, so dass der Schleifraum
S zwischen diesen Schleifflächen 2a', 2b'einem Keil ähnelt, der zum Auslauf hin enger
wird. Es wird hierzu bevorzugt, dass mindestens eine der beiden Schleifwerkzeuge 2a,
2b in der Vorrichtung 1 verschwenkbar angeordnet sind, so dass die Neigung der Schleifflächen
2a', 2b'variierbar ist. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch die beschriebenen
Maßnahmen eine Vorrichtung 1 sowie ein Verfahren ausgebildet werden, welches ein Doppel-Seitenplanschleifen
von Werkstücken W erlaubt, bei dem ein Zwischenspeichern der Werkstücke W zwischen
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten entfällt oder zumindest die Anzahl derartiger
Zwischenspeicher-Schritte verringert ist. Dies wird in vorteilhafter Art und Weise
dadurch erreicht, dass eine oder beide Schleifwerkzeuge 2a, 2b während des Bearbeitungsvorgangs
kontinuierlich in einem Maß zugestellt werden, bei dem gewährleistet ist, dass der
Werkstoffabtrag und/oder der Abtrieb der Schleifwerkzeuge nicht zu einem zu großen
Zusetzen der Spanräume der Schleifwerkzeuge 2a, 2b führt.
1. Verfahren zum Seitenplanschleifen von Werkstücken (W) in einer Vorrichtung (1), bei
dem die zu bearbeitenden Werkstücke (W) von einer Werkzeugaufnahmen (5) für die Werkstücke
(W) aufweisenden Transporteinrichtung (4) zwischen zwei gegenüberliegende Schleifwerkzeuge
(2a, 2b) eingebracht und durch den durch Schleifflächen (2a', 2b') der vorgenannten
Schleifwerkzeuge (2a, 2b) begrenzten Schleifraum (S) bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Schleifraums (S) durch ein sukzessives Zustellen eines oder beider Schleifwerkzeuge
(2a, 2b) während des Schleifvorgangs verringert wird, wobei die Zustellbewegung des
oder der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) derart gewählt ist, dass ein hinreichender Abtransport
des Werkstoffabtrags und/oder des Abriebs der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) während des
Bearbeitungsvorgangs der Werkstücke (W) gegeben ist, dass die Werkstücke (W) unter
sukzessiver Zustellung der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) von der Transporteinrichtung
(4) mehrmals durch den Schleifraum hindurchbewegt werden, und dass beim Erreichen
des Zielma-ßes der Werkstücke (W) zwecks deren Entnahme aus der Transporteinrichtung
(4) eine Ausgabeeinheit (8) geöffnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Schleifvorgangs die Werkstücke (W) auf einer Auflagefläche (7) oder zwischen
zwei Seitenführungsplatten der Vorrichtung (1) geführt werden.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke mindestens eines Werkstücks (W) von einer Messeinrichtung (10) erfasst
wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Messsignale der Messeinrichtung (10) zu einer Auswerteeinrichtung der Vorrichtung
(1) geleitet werden, und dass die Auswerteeinrichtung die Zustellung des oder der
Schleifwerkzeuge (2a, 2b) in Abhängigkeit von den ihr zugeführten Messsignalen steuert.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Messeinrichtung (10) eine automatische Kalibrierung der Vorrichtung (1)
durchgeführt wird.
6. Vorrichtung zum Seitenplanschleifen von Werkstücken (W), die zwei einander gegenüberliegende
Schleifwerkzeuge (2a, 2b) aufweist, und eine Transporteinrichtung (4) besitzt, durch
welche die zu bearbeitenden Werkstücke (W) durch den von den Schleifwerkzeugen (2a,
2b) begrenzten Schleifraum (S) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine Auswerteeinrichtung aufweist, durch welche die Zustellung
mindestens einer der beiden Schleifscheiben (2a, 2b) während des Seitenschleifvorgangs
derart veränderbar ist, dass ein hinreichender Abtransport des Werkstückabtrags und/oder
des Abriebs der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) während des Bearbeitungsvorgangs der Werkstücke
(W) gegeben ist, und dass die Vorrichtung eine Ausgabeeinheit (8) aufweist, durch
deren Öffnen das im Bereich der Ausgabeeinheit (8) befindliche Werkstück (W1) aus
der Transporteinrichtung (4) herausbewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabeeinheit (8) ein bewegliches Schiebestück (9) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse (3) der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) senkrecht angeordnet ist, und
dass unter der Transporteinrichtung (4) eine Aufla-gefläche (7) angeordnet ist, auf
der die in den Werkstückaufnahmen (5) aufgenommene Werkstücke (W) während ihres Transport
gleiten.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachsen (3) der Schleifwerkzeuge (2a, 2b) waagrecht angeordnet ist, und
die Vorrichtung (1) an jeder Seite der Transporteinrichtung (4') eine Seitenführungsplatte
aufweist.
10. Vorrichtung nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) eine Messeinheit (10) aufweist, durch welche die aktuelle Dicke
mindestens eines Werkstücks (W) erfassbar ist, und dass die Messsignale der Messeinheit
zu der Auswerteeinrichtung geleitet sind.