[0001] Die Erfindung betrifft einen Trapezverschluss für ein Trapez zum Kitesurfen, Windsurfen
oder Segeln gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein mit einem derartigen
Trapezverschluss versehenes Trapez.
[0002] Mit derartigen Trapezverschlüssen versehene Trapeze können als Hüfttrapez oder als
Sitztrapez ausgeführt sein und haben üblicher Weise einen Trapezhaken, der an einem
Frontbügel oder einer Frontplatte befestigt ist. An dieser Frontplatte ist ein Gurt
mit einem gepolsterten Rückenteil angelascht, das im Bereich der Lendenwirbelsäule
mit Pads oder dergleichen versehen ist. Da beispielsweise beim Kitesurfen die über
den Kite eingeleiteten Kräfte relativ stark in Vertikalrichtung wirken, ist es insbesondere
bei Hüfttrapezen wichtig, dass diese gut sitzen. Dementsprechend muss das Trapez relativ
straff an den Körper angelegt werden, um ein Verrutschen zu verhindern. Um dieses
Anlegen zu vereinfachen, haben Trapeze üblicherweise einen Trapezverschluss, bei dem
ein karabinerartiges Element in eine Öse eingehängt wird, wobei durch verstellbare
Gurte zwischen der Platte bzw. dem Frontbügel und dem Rückenteil eine Anpassung an
den Hüftumfang ermöglicht ist.
[0003] Problematisch dabei ist, dass der Karabiner mit relativ viel Kraft in die Öse eingehängt
werden muss, um das exakte Anliegen des Trapezes an der Hüfte zu gewährleisten. Insbesondere
problematisch ist auch das Lösen dieses Verschlusses, da zum Lösen des Karabiners
entsprechend eine Vorspannung aufgebracht werden muss, um den Karabiner aushängen
zu können.
[0004] In der
DE 20 2004 006 143 U1 ist eine Lösung erläutert, bei der der Karabinerhaken über eine Federlasche an der
Öse gesichert ist und mittels einer Handhabe aus seiner Verriegelungsposition in eine
Freigabeposition bringbar ist. Konkret kann diese Handhabe als Zuglasche ausgeführt
sein, über die der Surfer eine vergleichsweise große Kraft zum Lösen aufbringen kann.
[0005] Problematisch ist jedoch auch bei dieser Variante, dass das Einhängen des Karabiners
in die Öse immer noch schwierig ist, da zum Schließen die Hand zwischen den Karabiner
und den Körper gebracht werden muss, um die erforderliche Zugkraft aufbringen zu können.
[0006] Viele Surfer lockern daher zum Anziehen die Gurtbänder, hängen dann den Trapezverschluss
ein und ziehen danach wieder die Gurtbänder fest - diese Vorgehensweise ist sehr umständlich.
[0007] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Trapezverschluss und
ein damit ausgeführtes Trapez zu schaffen, bei dem die Handhabung erleichtert ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Trapezverschluss mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 und durch ein mit einem derartigen Trapezverschluss ausgeführtes Trapez gemäß Patentanspruch
16 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß hat der Trapezverschluss Einrichtungen, beispielsweise Ösen zum Ankoppeln
des eigentlichen Trapezgurtes sowie ein Schließstück, das in Verriegelungseingriff
mit einem etwa ringförmigen Rückhalteelement bringbar ist. Dieses Schließstück kann
in eine Einhängeposition verbracht werden, in der das Rückhalteelement lagegesichert,
aber noch nicht in seine Schließposition vorgespannt ist. Erfindungsgemäß kann das
Schließstück dann aus dieser Einhängeposition in eine Schließposition verstellt werden,
in der das Rückhaltelement mit dem Schließstück verspannt ist, so dass die gestreckte
Länge des Trapezverschlusses in der Einhängeposition deutlich größer als in der Schließposition
ist.
[0010] Dieses Trapezverschlusskonzept ermöglicht es, zunächst das Rückhalteelement mit geringer
Kraft in das Schließstück einzuhängen, so dass der Trapezgurt lagefixiert ist. Die
für das korrekte Anlegen des Trapezes erforderliche Spannkraft wird dann durch Verstellen
des Schließstückes in seine Schließposition aufgebracht, so dass der Komfort beim
Schließen und Öffnen des Trapezverschlusses gegenüber den herkömmlichen Lösungen deutlich
verbessert ist.
[0011] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Schließstück als Schwenkhebel
ausgeführt, der um eine Schwenkachse verschwenkbar an einer Basis gelagert ist, wobei
an einem ersten Endabschnitt des Schwenkhebels ein Einhängehaken ausgebildet ist.
Bei einer Variante kann an einem zweiten Endabschnitt ein Schließhaken ausgebildet
sein. Eine Schwenkachse ist im Abstand zum Einhängehaken bzw. im Bereich zwischen
dem Einhängehaken und dem Schließhaken angeordnet.
[0012] Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn der Abstand des Einhängehakens zur Schwenkachse
größer ist als der Abstand des Schließhakens zur Schwenkachse, so dass der Schwenkhebel
sozusagen mit einem längeren und einem kürzeren Hebelarm ausgeführt ist. Der längere
Hebelarm ist beim Einhängen wirksam, während der kürzere Hebelarm die Spannposition
bestimmt.
[0013] Der Spannweg kann bspw. mehr als 10 mm, vorzugsweise etwa 30 mm betragen
[0014] Der Aufbau des Trapezverschlusses ist besonders einfach, wenn die Haken etwa U-förmig
auf einander zu gerichtet sind.
[0015] Das Rückhaltestück kann dann beim Verschwenken des Schwenkhebels entlang diesem von
der Einhängeposition hin zur Schließposition abgleiten.
[0016] Um ein versehentliches Lösen des Schwenkhebels aus der Schließposition zu vermeiden,
kann dieser in der Schließposition zwischen zwei Abweiservorsprüngen der Basis eintauchen.
[0017] Der Schwenkhebel kann an einer Konsole gelagert sein, an der der Schwenkhebel in
der Schließstellung anliegt, so dass die Schwenkachse nicht mit übermäßigen Zugkräften
beaufschlagt ist.
[0018] Bei einer alternativen Lösung ist der Trapezverschluss als Drehknebel ausgebildet.
Konkret ist dann das Schließstück als drehbar gelagerter Exzenter ausgebildet, der
vom ringförmigen Rückhalteelement umgriffen ist, so dass es mit einem Innenumfangsabschnitt
an einem Außenumfangsabschnitt des Exzenters anliegt.
[0019] Die Drehachse des Exzenters ist so gewählt, dass in der Einhängeposition der Abstand
des Innenumfangsabschnittes des ringförmigen Rückhalteelements zur Drehachse kleiner
ist als in der Schließposition. Durch Verdrehen des Exzenters kann so die erforderliche
Spannkraft vergleichsweise komfortabel aufgebracht werden.
[0020] Um das Drehen zu erleichtern, kann der Exzenter mit einer Handhabe ausgeführt werden.
[0021] Auch bei dieser Variante kann ein versehentliches Lösen vermieden werden, wenn schließstückseitig
ein Anschlag vorgesehen ist, der in der Sperrposition so dicht am Exzenter angeordnet
ist, dass ein Lösen des Rückhalteelements aus seiner Umschlingungsposition am Exzenter
verhindert ist.
[0022] Die Lagefixierung des ring- oder ösenförmigen Rückhalteelements ist besonders einfach,
wenn am Außenumfang des Exzenters eine Nut zur abschnittsweisen Aufnahme des Innenumfangs
des Rückhalteelements ausgebildet ist.
[0023] Zur Lagefixierung des Schließstückes in der Schließstellung kann auch eine sonstige
lösbare Sicherung, beispielsweise eine Verrastung oder dergleichen vorgesehen sein.
[0024] Bei einem sehr kompakten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Schließstück an
einer Platte befestigt, an der auch der Trapezhaken festgelegt ist.
[0025] Das Rückhalteelement kann vorzugsweise mit Ösen für ein verstellbares Gurtband zur
Anpassung an den Körperumfang versehen sein. In entsprechender Weise ist auch die
Platte mit Ösen ausgeführt.
[0026] Das Rückhalteelement ist vorzugsweise als weitestgehend geschlossener Ringkörper
ausgebildet, der in den Schwenkhebel einhängbar ist oder aber der den
[0027] Exzenter umschlingen kann. Dabei wird eine flächige Anlage zwischen Schließkörper
und Rückhalteelement erreicht, so dass durch diesen Formschluss eine Torsion (Verwindung)
des Trapezverschlusses vermindert werden kann.
[0028] Die Herstellung des Trapezverschlusses ist besonders einfach, wenn das Rückhalteelement,
das Schließstück, die Platte und vorzugsweise auch der Trapezhaken aus Kunststoff,
vorzugsweise in Spritzgießtechnik ausgeführt sind.
[0029] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorderansicht eines Hüfttrapezes in einer Einhängeposition;
Figur 2 das Hüfttrapez aus Figur 1 in einer Draufsicht;
Figur 3 das Hüfttrapez gemäß Figur 1 in der Schließposition;
Figur 4 das Hüfttrapez gemäß Figur 3 in einer Draufsicht;
Figur 5 einen Trapezverschluss des Hüfttrapezes in der Bauweise gemäß einer der Figuren
1 bis 4;
Figur 6 eine andere Ansicht des Trapezverschlusses gemäß Figur 5;
Figur 7 eine Vorderansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Hüfttrapezes;
Figur 8 eine Draufsicht auf das Hüfttrapez gemäß Figur 7;
Figur 9 den Trapezverschluss des Hüfttrapezes gemäß Figur 7 in einer Draufsicht in
seiner Einhängeposition und
Figur 10 den Trapezverschluss aus Figur 7 in der Schließposition.
[0030] Figur 1 zeigt eine stark vereinfachte Darstellung eines Trapezgurtes, der als Hüfttrapez
1 ausgeführt ist. Dieses hat einen Hüftgurt 2, mit einem Rückenteil 4, das im Lendenwirbelbereich
mit Pads und/oder geeigneten Polsterungen ausgeführt sein kann. Dieser Hüftgurt 2
umschließt den Hüftbereich rückwärtig und seitlich. Frontseitig ist über verstellbare
Gurtbänder 6, 8 ein Frontbügel oder eine Frontplatte 10 angeordnet, an der ein Trapezhaken
12 festgelegt ist. In diesen Trapezhaken 12 kann beispielsweise eine Chickenloop eingehängt
werden.
[0031] Zum Anziehen des Hüfttrapezes 1 lässt sich der Hüftgurt 2 mittels eines Trapezverschlusses
öffnen, der im Folgenden Verschluss 14 genannt wird.
[0032] In der Darstellung gemäß Figur 1 sind die Gurtbänder 6, 8 stark vereinfacht dargestellt
- in der Praxis besteht jedes Gurtband 6, 8 aus mehreren Gurtsträngen, die einerseits
mit dem Hüftgurt 2 vernäht sind und andererseits jeweils in Endbeschläge 16, 18 eingeschlauft
sind. Der Endbeschlag 16 ist direkt an die Frontplatte 10 angebunden sind und der
Endbeschlag 18 ist integral mit einem Rückhalteelement 38 des Verschlusses 14 ausgeführt.
Die Länge der Gurtbänder 6, 8 lässt sich über nicht dargestellte Verstelleinrichtungen
einstellen, so dass die Frontplatte 10 mittig angeordnet werden kann.
[0033] Zum Einschlaufen der Gurtbänder 6, 8 sind die Endbeschläge 16, 18 mit Schlitzen 20,
22 versehen, deren Stege vom jeweiligen Gurtband 6, 8 umschlungen werden.
[0034] Der Grundaufbau des Verschlusses 14 erschließt sich besonders gut aus der Draufsicht
in Figur 2. Demgemäß ist an der Frontplatte 10 eine Konsole 24 ausgebildet, an der
ein Schwenkhebel 26 drehbar um eine Schwenkachse 28 gelagert ist. Gemäß der Vorderansicht
in Figur 1 hat diese Konsole 24 zwei Konsolenschenkel 30a, 30b, zwischen denen der
Schwenkhebel 26 aufgenommen ist und die von der Schwenkachse 28 durchsetzt sind.
[0035] Der Schwenkhebel hat ein im weitesten Sinn U-förmiges Profil, wobei an den Endabschnitten
einerseits ein Einhängehaken 32 und andererseits ein Schließhaken 34 ausgebildet ist,
die aufeinander zu weisen. die Der Schwenkhebel 26 ist dabei etwas über den Einhängehaken
32 hinaus zu einem Griffteil 36 verlängert. In diesen Einhängehaken 32 wird in einer
Einhängeposition des Trapezverschlusses 14 ein Rückhalteelement 38 eingehängt, das
beim dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Endbeschlag 18 ausgebildet
ist. Wie man in der Darstellung gemäß Figur 1 sehen kann, ist in der Einhängeposition
der Abstand A zwischen dem ringförmigen Rückhalteelement 38 und der Schwenkachse 28
relativ groß, so dass entsprechend der Umfang des Hüfttrapezes 1 maximal ist. Die
Gurtbandlänge ist dabei so eingestellt, dass das Hüfttrapez 1 in der in Figur 1 dargestellten
Position vom Surfer ohne Schwierigkeiten zu schließen ist.
[0036] In dieser Einhängeposition wird das Hüfttrapez 1 jedoch lediglich lose an der Hüfte
gehalten. Zum Spannen wird dann gemäß den Figuren 3 und 4 der Schwenkhebel 26 um die
Schwenkachse 28 um etwa 180° in seine Spannstellung verschwenkt. Dabei schwenkt der
vergleichsweise lange Teilabschnitt des Schwenkhebels 26, der mit dem Einhängehaken
32 versehen ist, in der Darstellung gemäß Figur 2 zunächst nach unten, hin zur Frontplatte
10, während der kürzere Teil des Schwenkhebels mit dem Schließhaken 34 in die Konsole
24, d.h. in den Bereich zwischen den beiden Konsolenteilen 30a und 30b einschwenkt.
Dieses Verschwenken erfolgt über das Griffteil 36, das vom Surfer relativ einfach
zu erreichen ist. Bei dem Verschwenken gleitet das ringartige Rückhalteelement 38
entlang einer Basis 40 des Schwenkhebels 26 ab bis es in Anlage an den umgeschwenkten
Schließhaken 34 gelangt - diese Relativposition ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt.
[0037] In dieser Schließposition liegt das Rückhalteelement 38 auch oder im Wesentlichen
an einer durch die Konsolenteile 30a, 30 gebildeten Hohlkehle 62 an, so dass keine
oder nur geringe Spannkräfte in die Schwenkachse 28 eingeleitet werden. Zum Verriegeln
der Schwenkstellung des Schwenkhakens 26 ist an der Frontplatte 10 eine Rastnase 42
vorgesehen, die mit dem Einhängehaken 32 verrastet, so dass dieser an der Frontplatte
10 lagegesichert ist. Zum Öffnen kann diese Verrasterung durch Rückverschwenken des
Schwenkhebels 26 über das Griffteil 36 gelöst werden. Die Hebellänge des Schwenkhebels
26 ist vergleichsweise groß, so dass auch von einem körperlich schwächeren Surfer
ohne Weiteres die zum Festlegen des Trapezgurtes erforderliche Spannkraft aufgebracht
werden kann. Wie gesagt, beträgt der Spannweg etwa 30 mm.
[0038] In Figur 4 gestrichelt angedeutet ist des Weiteren noch ein Klettverschluss 48, über
den der Gurt 2 vorfixiert werden kann und der auch verhindert, dass die vergleichsweise
harte Frontplatte 10 direkt am Körper anliegt.
[0039] Figur 5 zeigt eine Variante des Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 1 bis 4. Diese
zeigt eine Detaildraufsicht auf den Verschluss 14 in der Schließposition. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind an der Frontplatte 10, die üblicher Weise mittig von einem
Neoprenschutz überdeckt ist, zwei Abweiservorsprünge 44, 46 ausgebildet, zwischen
die der Einhängehaken 32 mit dem Griffteil 36 eintaucht, so dass ein versehentliches
Öffnen, beispielsweise durch Hängenbleiben des Griffteils 36 an einer Leine oder dergleichen
verhindert ist.
[0040] Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, wenn die Frontplatte 10, die Endbeschläge 16, 18,
der Schwenkhebel 26 und die sonstigen Elemente des Verschlusses sowie vorzugsweise
auch der Trapezhaken 12 aus Kunststoff hergestellt sind, so dass die Fertigung äußerst
einfach ist. Selbstverständlich kommen dabei nur hochwertige verstärkte Kunststoffmaterialien
zum Einsatz, die die beim Windsurfen oder Kitesurfen auftretenden Kräfte aufnehmen
können.
[0041] In der Darstellung gemäß Figur 6 ist die Konstruktion gemäß Figur 5 in geöffnetem
Zustand gezeigt. Man erkennt deutlich das in den Einhängehaken 32 eingehängte ringförmige
Rückhalteelement 38 und den nach oben vorstehenden Schließhaken 34 des Schwenkhebels
26, der aus den beiden Konsolenteilen 30a, 30b vorsteht; letztere sind von der Schwenkachse
28 durchsetzt. Rechts daneben sind die Abweiservorsprünge 44, 46 sichtbar, die zur
Gewichtsminimierung mit einem Durchbruch versehen sind, so dass der Rasthaken 42 sichtbar
ist.
[0042] Anhand der Figuren 7 bis 10 wird ein Ausführungsbeispiel eines Gurtes 2 erläutert,
bei dem der Trapezverschluss 14 als Excenterverschluss ausgeführt ist. Der Grundaufbau
des Trapezgurtes mit seinem Hüftgurt 2, der Trapezplatte 10, dem Trapezhaken 12 und
den Endbeschlägen 16, 18 zur Verstellung des Hüftgurtumfangs entspricht dem vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel, so dass auf diese Ausführung verwiesen werden kann.
[0043] In der Darstellung gemäß den Figuren 7 und 8 ist der Excenterverschluss 14 in seiner
Einhängeposition dargestellt, in der er an der Hüfte des Surfers vorpositioniert werden
kann. Im Anschluss erfolgt dann das im Folgenden beschriebene Spannen des Trapezverschlusses
14. Einzelheiten des Verschlusses 14 werden anhand der Figuren 9 und 10 erläutert.
Dabei zeigt Figur 9 den Verschluss 14 in der auch in den Figuren 7 und 8 dargestellten
Einhängeposition. In Figur 8 ist der Verschluss 14 in seine Schließposition verstellt.
[0044] Bei der Variante gemäß den Figuren 7 bis 10 ist an der Frontplatte 10 ein etwa zylinderförmiger
Exzenter 50 gelagert, der um eine Drehachse 52 drehbar ist. Diese ist gegenüber der
geometrischen Mitte des Exzenters 50 nach rechts (Ansicht nach Figur 9) versetzt,
so dass deren Abstand a zu dem in Figur 9 rechten Scheitel 54 kleiner ist als der
Abstand b des in Figur 9 linken Scheitels 56. Das an den Endbeschlag 18 angebundene
im weitesten Sinne ringförmige Rückhalteelement 38 umgreift den Exzenter 50 abschnittsweise.
Die lichte Weite des Rückhalteelements 38 ist so groß, dass es ohne Weiteres den Exzenter
50, wie in Figur 9 dargestellt, umgreifen kann. Dieser ist mit einer in der Diagonalen
verlaufenden Handhabe 58 ausgeführt, so dass er einfach verdrehbar ist.
[0045] Die Umfangsfläche des Exzenters 50 ist mit einer Ringnut 51 oder Hohlkehle (gestrichelt
angedeutet in Figur 8 und 10) ausgeführt, in die das ringförmige Rückhalteelement
38 abschnittsweise eintaucht. Demgemäß umschlingt dieses einen Teil des Exzenters
50 und ist in der Ringnut relativ sicher gehalten, so dass ein versehentliches Lösen
in der Einhängeposition verhindert ist. In einem vorbestimmten Abstand zur Drehachse
52 des Exzenters 50 ist an der Trapezplatte 10 ein als Ringsektor ausgebildeter Anschlag
60 vorgesehen, wobei der Abstand X so gewählt ist, dass das Rückhalteelement 38 umgreifend
auf den Exzenter 50 aufgesetzt werden kann.
[0046] In der Darstellung gemäß Figur 10 ist der Exzenter 50 um 180° in seine Schließstellung
verdreht, so dass der andere Scheitel 56 mit Bezug zum Anschlag 60 ausgerichtet ist.
Da der Abstand b dieses Scheitels 56 deutlich größer als der Abstand a des anderen
Scheitels 54 zur Drehachse 52 ist, wird entsprechend das ringförmige Rückhalteelement
38 in Spannrichtung, d.h. hin zum Anschlag 60 gezogen, wobei in dieser Schließposition
der Abstand zwischen dem Anschlag 60 und dem Scheitel 56 so gering ist, dass sich
das ringförmige Rückhalteelement 38 nicht vom Umfangsabschnitt des Exzenters 50 lösen
kann. Gemäß dieser Darstellung ist auch der Krümmungsradius des Anschlags 60 an denjenigen
des Außenumfangs des Exzenters 50 angepasst. Man sieht in dieser Darstellung gut,
dass nahezu der gesamte, den Exzenter 50 umschlingende Teil des Rückhalteelements
38 in die angedeutete Ringnut 51 des Exzenters 50 eintaucht und somit in der Draufsicht
gemäß Figur 8 nicht mehr sichtbar ist, und so zuverlässig lagefixiert ist. In der
Schließposition gemäß Figur 10 ist der Abstand d einer Basis 66 des Rückhalteelements
38 größer als in der Einhängeposition (Figur 9).
[0047] Aufgrund der glattflächigen Ausgestaltung des Exzenterverschlusses gemäß den Figuren
7 und 8 ist ein versehentliches Öffnen nahezu ausgeschlossen. Auch dieses Ausführungsbeispiel
ist im Wesentlichen aus Kunststoff gefertigt.
[0048] Bei allen beschriebenen Varianten ist der Trapezverschluss aufgrund der kraftschlüssigen
und flächigen Anlage zwischen dem Schließstück (Schwenkhebel 26, Exzenter 50) und
dem Rückhalteelement sehr torsionssteif, so dass ein Verwinden des Trapezgurts minimiert
ist. Des Weiteren ist dadurch ein versehentliches Öffnen des Trapezverschlusses unter
Spannung verhindert.
[0049] Wie erläutert, ist das Rückhalteelement 38 ähnlich wie beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
in den Endbeschlag 18 integriert und vorzugsweise einstöckig mit diesem ausgebildet.
Selbstverständlich ist es auch möglich, das Rückhalteelement an den Endbeschlag 18
anzusetzen. Die lichte Weite des Rückhalteelementes 18 ist, wie erwähnt, an dem Durchmesser
des Excenters 50 angepasst, so dass dieser in der Einhängeposition in der in Figur
9 dargestellten Weise vom Rückhalteelement 38 umgriffen ist.
[0050] Der Anschlag 60 und der Excenter 50 sind vorzugsweise auf einer gemeinsamen Tragplatte
angeordnet, wobei die Drehachse 52 in dieser Tragplatte 64 verankert ist. Wie erwähnt,
können die wesentlichen Bauelemente des Trapezverschlusses 14 in Kunststoff, beispielsweise
aus faserverstärktem Kunststoff in Spritzgießverfahren hergestellt sein.
[0051] Das beschriebene Trapez kann als Kitesurf-Trapez oder als Windsurf-Trapez ausgeführt
sein. Dabei ist eine Variante als Sitztrapez oder Hüfttrapez realisierbar.
[0052] Offenbart sind ein Trapezverschluss und ein mit einem derartigen Trapezverschluss
ausgeführtes Trapez, bei dem ein Verschluss mit einer Einhängeposition und mit einer
Schließposition ausgeführt ist.
Bezugszeichenliste:
[0053]
- 1
- Hüfttrapez
- 2
- Hüftgurt
- 4
- Rückenteil
- 6
- Gurtband
- 8
- Gurtband
- 10
- Frontplatte
- 12
- Trapezhaken
- 14
- Verschluss
- 16
- Endbeschlag
- 18
- Endbeschlag
- 20
- Schlitz
- 22
- Schlitz
- 24
- Konsole
- 26
- Schwenkhebel
- 28
- Schwenkachse
- 30
- Konsolenteil
- 32
- Einhängehaken
- 34
- Schließhaken
- 36
- Griffteil
- 38
- ringförmiges Rückhalteelement
- 40
- Basis
- 42
- Rasthaken
- 44
- Abweiservorsprung
- 46
- Abweiservorsprung
- 48
- Klettverschluss
- 50
- Exzenter
- 51
- Ringnut
- 52
- Drehachse
- 54
- Scheitel
- 56
- Scheitel
- 58
- Handhabe
- 60
- Anschlag
- 62
- Hohlkehle
- 64
- Tragplatte
- 66
- Basis
1. Trapezverschluss eines Trapezgurtes zum Kitesurfen, Windsurfen oder Segeln, mit Einrichtungen
zum Ankoppeln des Trapezgurtes sowie einem Schließstück, das in Verriegelungseingriff
mit einem etwa ring- oder ösenförmigen Rückhalteelement (38) bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließstück eine Einhängeposition hat, in der das Rückhalteelement (38) lagegesichert,
aber noch nicht verspannt ist, und eine Schließposition, in der das Rückhalteelement
(38) mit dem Schließstück verspannt ist, wobei die gestreckte Länge des Verschlusses
in der Einhängeposition deutlich größer als in der Schließposition ist..
2. Trapezverschluss nach Patentanspruch 1, wobei das Schließstück ein Schwenkhebel (26)
ist, der um eine Schwenkachse (28) verschwenkbar gelagert ist, wobei an einem ersten
Endabschnitt des Schwenkhebels (26) ein Einhängehaken (32) und vorzugsweise an einem
zweiten Endabschnitt ein Schließhaken (34) ausgebildet ist, wobei die Schwenkachse
(28) im Abstand zum Einhängehaken (32), vorzugsweise zwischen Einhängehaken (32) und
Schließhaken (34) angeordnet ist.
3. Trapezverschluss nach Patentanspruch 2, wobei der Abstand des Einhängehakens (32)
von der Schwenkachse (28) größer ist als der Abstand des Schließhakens (34) von der
Schwenkachse (28), wobei vorzugsweise die Haken (32, 34) auf einander zu gerichtet
sind.
4. Trapezverschluss nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei das ringförmige Rückhalteelement
(38) beim Verschwenken entlang dem Schwenkhebel (26) von der Einhängeposition in die
Schließposition abgleitet.
5. Trapezverschluss nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, wobei der Schwenkhebel (26)
an einer plattenseitigen Konsole (24) gelagert ist und das ringförmige Rückhalteelement
(38) in der Schließposition an der Konsole (224) abgestützt ist.
6. Trapezverschluss nach einem der Patentansprüche 2 bis 5, wobei der Schwenkhebel (26)
in der Schließposition zwischen zwei Abweiservorsprüngen (44, 46) eintaucht.
7. Trapezverschluss nach Patentanspruch 1, wobei das Schließstück ein drehbar gelagerter
Exzenter (50) ist, auf den das Rückhalteelement (38) derart aufsetzbar ist, dass es
mit einem Innenumfangsabschnitt an einem Außenumfangsabschnitt des Exzenters (50)
anliegt, wobei eine Drehachse (52) des Exzenters (50) so gewählt ist, dass in der
Einhängeposition der Abstand (a) des Innenumfangsabschnittes zur Drehachse (52) kleiner
ist als in der Schließposition.
8. Trapezverschluss nach Patentanspruch 7, wobei der Exzenter (50) eine Handhabe (58)
hat.
9. Trapezverschluss nach Patentanspruch 7 oder 8, wobei im Abstand zum Exzenter (50)
ein Anschlag (60) vorgesehen ist, der in der Schließposition ein versehentliches Lösen
des Rückhalteelements (38) verhindert.
10. Trapezverschluss nach einem der Patentansprüche 7 bis 9, wobei am Außenumfang des
Exzenters (50) eine Umfangsnut zur abschnittsweisen Aufnahme des Innenumfangsabschnittes
des Rückhalteelements (38) ausgebildet ist.
11. Trapezverschluss nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einer lösbaren
Sicherung zur Lagefixierung des Schließstückes.
12. Trapezverschluss nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Schließstück
an einer Frontplatte (10) befestigt ist, an der auch ein Trapezhaken (12) festgelegt
ist, wobei diese Frontplatte (10) und das Rückhalteelement (38) mittelbar oder unmittelbar
mit Schlitzen (20, 22) für ein Gurtband (6, 8) versehen sind.
13. Trapezverschluss nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Rückhalteelement
(38) ein zumindest weitgehend geschlossener Ringkörper ist.
14. Trapezverschluss nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei das Rückhalteelement
(38), das Schließstück, die Frontplatte (10) und vorzugsweise auch der Trapezhaken
(12) als bauliche Einheit aus Kunststoff hergestellt sind.
15. Trapezgurt mit einem Trapezverschluss nach einem der vorhergehenden Patentansprüche.