[0001] Die Erfindung betrifft eine Markise nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Markisen sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt.
[0003] Eine gattungsgemäße Markise ist in der
DE 42 07 821 A1 offenbart. Auf einer Wickelwelle ist ein Tuch aufgewickelt. An beiden Enden der Wickelwelle
sind Gegenzugrollen befestigt, auf denen jeweils ein Zugmittel aufgewickelt ist. Das
Zugmittel wird über eine äußere Umlenkrolle am vorderen Ende der Führungsschiene umgelenkt
und zu einer Spannvorrichtung geführt.
[0004] Aus der
WO 2005/098162 A2 ist eine Gegenzugmarkise bekannt. Dabei Ist eine Markisenwelle mit zwei seitlichen
Gegenzugrollen verbunden, auf denen ein Zugmittel aufgewickelt wird. Die Gegenzugrollen
weisen eine zylindrische Auflagefläche und zwei seitliche Bordscheiben auf. Der Antrieb
der Wickelwelle erfolgt über einen Antriebsmotor. Das Erfassen der eingefahrenen Stellung
erfolgt über einen mechanischen Schalter, und die ausgefahrene Stellung wird durch
eine Steuerschaltung überwacht.
[0005] Beim Ein- und Ausfahren der bekannten Markisen werden auf Gegenzugrollen Zugseile
auf- und abgewickelt. Beim Ausfahren der Markise wickelt sich das Zugseil auf der
Gegenzugrolle auf und zieht dabei über einen Umlenk- und Federmechanismus ein Ausfallprofil
der Markise mit einem Tuch von einer Tuchwelle weg. Die Markise öffnet sich auf diese
Weise. Beim Einfahren der Markise wird hingegen das Tuch auf der Tuchwelle aufgewickelt,
und gegenläufig zum Tuch wird das Zugseil abgewickelt. Problematisch beim Aufwickeln
des Zugseils ist, dass sich einzelne Wicklungen des Zugseils nicht immer unmittelbar
nebeneinander in einer Wicklungslage positionieren, sondern insbesondere direkt an
den seitlichen Wangen der Gegenzugrollen werden sich direkt aufeinanderfolgende einzelne
Wicklungen auch übereinander positionieren. Weil das Zugseil unter Spannung steht,
fallen oder rutschen die übereinander angeordneten Wicklungen dann unkontrolliert
in einem Plong-Geräusch auf eine untere Wicklungslage herunter. Dieses Plong-Geräusch
ist unschön und kann die sich unter der Markise entspannenden Personen erschrecken.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Markise zur Verfügung zu stellen, die geräuschärmer
ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine eingangs genannte Markise mit den Merkmalen des Anspruchs
1 erfüllt. Die erfindungsgemäße Markise zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik
durch wenigstens eine baulich veränderte Gegenzugrolle aus. Die wenigstens eine Gegenzugrolle,
die baulich verändert ist, weist einen Aufwickelabschnitt und sich am Aufwickelabschnitt
gegenüberliegende, den Aufwickelabschnitt seitlich begrenzende Wangen auf. Zwischen
den Wangen wird ein Zugseil unter Spannung auf dem Aufwickelabschnitt auf- und abgewickelt.
Erfindungsgemäß weist eine der Wangen einen innenseitig abstehenden und radial von
dem Aufwickelabschnitt beabstandeten Wulst auf.
[0008] Der Wulst drückt das sich Windung für Windung aufwickelnde Zugseil bei seinen direkt
neben der einen Wange erfolgenden Wicklungen ein Stück weit nach innen zum Aufwickelabschnitt.
Die direkt neben der einen Wange erfolgten Wicklungen wickeln sich dadurch nicht mehr
übereinander auf, sondern nebeneinander. Es bildet sich zu jedem Zeitpunkt nicht mehr
als höchstens eine eine einzelne Wicklung aufweisende Wicklungslage aus. Ein späteres
Herunterfallen der Wicklung von einer höheren in eine tiefere Wicklungslage wird dadurch
verhindert, und es kann kein Plong-Geräusch mehr entstehen.
[0009] Vorzugsweise umläuft der Wulst die eine Wange radial vollständig. Somit wird ermöglicht,
dass das gespannte Zugseil in jeder Drehstellung der Gegenzugrolle etwas nach innen
gedrückt werden kann.
[0010] In einer materialsparenden Ausführungsform der Erfindung umläuft der Wulst die Wange
nur ein Stück weit. Der Wulst kann als lokale oder sogar nur punktuelle Erhebung ausgebildet
sein.
[0011] Es ist bevorzugt, dass die eine Wange eine seitliche Innenwandung aufweist, die ausgehend
vom Aufwickelabschnitt eben verläuft und in einem Abstand vom Aufwickelabschnitt in
einem Winkel von wenigstens 20°, vorzugsweise 30°, besonders bevorzugt 40° oder jeder
höheren Gradzahl, auch rechtwinklig nach innen als Wulst abknickt. Der Abstand des
Wulstes, vorzugsweise des Beginns des Wulstes, vom Aufwickelabschnitt beträgt günstigerweise
wenigstens zwei volle Zugseildurchmesser.
[0012] Vorzugsweise beträgt eine Dicke des Wulstes entlang der Drehachse der Aufwickelrolle
zwischen dem 0,5- bis 1fachen eines Durchmessers des jeweiligen Zugseils. Unter dem
Durchmesser des Zugseils wird hier vorzugsweise der über die gesamte Länge des Zugseils
maximale Durchmesser verstanden. Dadurch wird das Zugseil weit genug nach innen gedrückt,
um neben und nicht auf die erste Wicklung der zweiten Wickelungslage zu rutschen..
[0013] In einer günstigen, da fertigungstechnisch leicht herstellbaren Ausführungsform der
Erfindung ist der Wust in einem Querschnitt entlang einer Drehachse der wenigstens
einen Gegenzugrolle halb hufnagelförmig ausgebildet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Ende des Zugseils an einer
der einen Wange gegenüberliegenden Wange mit einem Fixierungsmittel befestigt. Vorzugsweise
ist das eine Ende des Zugseils durch ein Loch geführt und dort festgeknotet. Dadurch
ist ein kostengünstiges Fixierungsmittel zur Verfügung gestellt.
[0015] Günstigerweise ist der Wulst an einer äußeren der zwei Wangen und das Fixierungsmittel
an einer inneren der zwei Wangen angeordnet, wobei sich innen und außen auf die Tuchwelle
beziehen, auf deren Ende die Gegenzugrolle drehfest aufgesteckt ist. Damit wickelt
sich das Zugseil zunächst von innen nach außen auf, bis es eine erste Wicklungslage
auf dem Aufwickelabschnitt ausgebildet hat, um dann von außen nach innen eine zweite
Wicklungslage auszubilden.
[0016] Das Zugseil bildet günstigerweise bei maximal abgewickeltem Tuch mehr als eine und
weniger als drei Wicklungslagen auf dem Aufwickelabschnitt aus, und genau eine der
Wangen der wenigstens einen Gegenzugrolle weist den Wulst auf. Diese Abstimmung zwischen
Länge des Aufwickelabschnitts und Seillänge bzw. Ausfahrlänge der Markise hat sich
als günstig herausgestellt.
[0017] Es ist aber auch denkbar, dass beide Wangen der Gegenzugrolle Wulste aufweisen, insbesondere
wenn das Zugseil im maximal aufgewickelten Zustand mehr als zwei volle Wicklungslagen
ausbildet.
[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Markise ist zwischen der Tuchwelle
und einem Ausfallprofil ein aus- und einfahrbares Tuch angeordnet. Es sind zwei sich
gegenüberliegende Schienen, zwischen und entlang denen das Ausfallprofil verfahrbar
ist und zwischen denen das ausgefahrene Tuch aufgespannt ist, vorgesehen. Es kann
jeweils eine Gegenzugrolle an einem tuchwellenseitigen Ende einer Schiene vorgesehen
sein. Jeweils ein Zugseil ist dann ausgehend von der Gegenzugrolle entlang der Schiene
um eine Umlenkrolle an ein von der Tuchwelle entferntes Ende der Schiene geführt,
von dort zurück in Richtung der Tuchwelle bis zu einer in einem Schlitten angeordneten
Umlenkrolle, der mit dem Ausfallprofil positionsfest verbunden ist. Das andere Ende
jedes der beiden Zugseile ist federelastisch mit dem Ausfallprofil verbunden. Durch
die federelastische Verbindung des anderen Endes des Zugseils erhält das gesamte Zugseil
eine Spannung, und diese Spannung wird auf die einzelnen Wicklungen des Zugseils auf
der Gegenzugrolle übertragen.
[0019] Günstigerweise weisen beide Gegenzugrollen an ihren vorzugsweise äußeren Wangen innenseitig
angeordnete Wulste auf. Günstigerweise ist die Markise mit Hilfe zweier Zugseile und
damit mit symmetrischer Zugbelastung ein- und ausfahrbar. Vorzugsweise weist jeder
der beiden Gegenzugrollen Wulste zur Vermeidung von Plong-Geräuschen auf.
[0020] Die Markise ist vorzugsweise mittels Befestigungsmitteln wie Schrauben oder Nägeln
von unten an ein Dach, ein Gerüst o. Ä. montiert.
[0021] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in neun Figuren beschrieben.
Dabei zeigen:
- Fig. 1a - Fig. 1c
- eine herkömmliche Gegenzugrolle in einer Seitenansicht, einer Schnittansicht entlang
der Linie F-F in Fig.1a und in einer Detailansicht G der Fig. 1b,
- Fig. 2a - Fig. 2c
- eine erfindungsgemäße Gegenzugrolle in einer Seitenansicht, einer Schnittansicht entlang
der Linie E-E in Fig. 2a und in einer Detailansicht G der Fig. 2b,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Unterdachmarkise,
- Fig. 4
- eine horizontale Schnittansicht der Unterdachmarkise in Fig. 3,
- Fig. 4a
- einen einen Teil der erfindungsgemäßen Gegenzugrolle aufweisenden Ausschnitt H der
Fig. 4.
[0022] Die in den Fign. 1a - 1c dargestellte Gegenzugrolle 1 gemäß dem Stand der Technik
weist einen im Querschnitt senkrecht zu einer Drehachse d zylindrisch geformten Aufwickelabschnitt
2 auf, der über seine gesamte Ausdehnung parallel zur Drehachse d verläuft. An einem
äußeren und inneren Ende ist der Aufwickelabschnitt 2 durch senkrecht zur Drehachse
d angeordneten, inneren bzw. äußeren den Aufwickelabschnitt 2 seitlich begrenzenden
bekannten Wangen 3, 4 ausgebildet. Die Gegenzugrolle 1 gemäß dem Stand der Technik
ist mit ihrem inneren Ende, das ist in Fig. 1 a das linke Ende, auf ein Ende einer
(nicht dargestellten) Tuchwelle 32 gesteckt.
[0023] Ein erstes Zugseil 6 ist mit einen Ende an der inneren Wange 3 festgeknotet (nicht
dargestellt). Beim Aufwickeln des ersten Zugseils 6 der Unterdachmarkise 30 wird das
erste Zugseil 6 von innen nach außen, d. h. in Fig. 2b von links nach rechts entlang
des Aufwickelabschnitts 2 Wicklung für Wicklung aufgewickelt. Unmittelbar benachbarte
Wicklungen liegen in Kontakt nebeneinander. Es bildet sich dabei eine erste Wicklungslage
auf dem Aufwickelabschnitt 2 aus,
[0024] Wenn das erste Zugseil 6 in der Fig. 1b von innen ausgehend in neun Wicklungen aufgewickelt
ist, überdeckt der aufgewickelte Abschnitt des Zugseils 2 den gesamten Aufwickelabschnitt
2 in einer ersten Wicklungslage vollständig. Die nächste Wicklung, in Fig. 1c die
zehnte Wicklung, ist automatisch in einer zweiten Lage oberhalb der ersten Wicklungslage
angeordnet. Die erste Wicklung der zweiten Wicklungslage ist exakt radial oberhalb
der letzen Wicklung der ersten Wicklungslage angeordnet.
[0025] Ungünstigerweise positioniert sich automatisch bei weiterem Aufwickeln des ersten
Zugseils 6 die der ersten Wicklung der zweiten Wicklungslage unmittelbar nachfolgende
Wicklung, gemäß Fig. 1c die elfte Wicklung, nicht innen, in Fig. 2c links neben der
ersten Wicklung der zweiten Wicklungslage, sondern radial oberhalb der ersten Wicklung
der zweiten Wicklungslage, also in einer dritten Wicklungslage. Auf diese Weise baut
sich innenseitig entlang der äußeren Wange 4 Wicklung für Wicklung übereinander auf.
Aufgrund der auf das erste Zugseil 6 wirkenden Zugkraft fällt der Wicklungsaufbau
irgendwann in einem Plong-Geräusch zusammen, und die erste Wicklung der dritten Wicklungslage
rutscht direkt neben die erste Wicklung der zweiten Lage. Das Plong-Geräusch ist störend.
[0026] Die Fign. 2a - 2c zeigen die Gegenzugrolle 1 gemäß dem Stand der Technik der Fign.
1 a - 1c in einer erfindungsgemäßen Weiterentwicklung. Eine erste Gegenzugrolle 10
gem. Fig. 2b ist mit ihrer inneren, in Fig. 2b linken Seite auf ein Ende der Tuchwelle
32 gesteckt. Eine im Wesentlichen baugleiche zweite Gegenzugrolle 20 ist auf ein anderes
Ende derselben Tuchwelle 32 gesteckt.
[0027] Die auf die Tuchwelle 32 gesteckte erste Gegenzugrolle 10 weist den parallel zur
Drehachse d verlaufenden, zylindrisch geformten Aufwickelabschnitt 2 auf. Der Aufwickelabschnitt
2 ist seitlich von einer inneren seitlichen Wange 3 und einer gegenüber dem Stand
der Technik baulich veränderten äußeren Wange 11 auf der gegenüberliegenden Seite
begrenzt. Das innenseitige, der Tuchwelle 32 zugewandte Ende der ersten Gegenzugrolle
10 weist die innere Wange 3 auf, die über ihre gesamte radiale Ausdehnung eine konstante
Stärke und eine gleichbleibende Höhe radial umlaufend ausgehend von dem Aufwickelabschnitt
2 aufweist.
[0028] Die baulich veränderte äußere Wange 11 der ersten Gegenzugrolle 10 ist innenseitig
mit einem Wulst 12 versehen. Eine äußere Seite der baulich veränderten äußeren Wange
11 ist über ihre gesamte Ausdehnung eben und senkrecht zur Drehachse d ausgebildet,
während die Innenseite der baulich veränderten äußeren Wange 11 den die baulich veränderte
Wange 11 radial vollständig umlaufenden Wulst 12 aufweist. Der Wulst 12 ist an der
radial äußersten kreisrunden Kante der äußeren Wange 11 ausgebildet. Im Querschnitt
gemäß Fig. 2b und Fig. 2c ist die baulich veränderte äußere Wange 11 im Wesentlichen
halb hufnagelförmig ausgebildet, wobei der Kopf des Hufnagels nach radial außen weist.
Der Wulst 12 kragt innenseitig über den Aufwickelabschnitt 2. Der Wulst 12 und der
Aufwickelabschnitt 2 bilden eine ringförmige Aussparung in der Innenseite der baulich
veränderten äußeren Wange 11 aus, die konzentrisch zur Drehachse d angeordnet ist.
Der Wulst 12 ist auch konzentrisch zur Drehachse d angeordnet.
[0029] Der Wulst 12 verhindert, dass sich die Wicklungen direkt innenseitig der baulich
veränderten äußeren Wange 11 nach dem Beginn einer neuen Wicklungslage weiter Wicklung
für Wicklung unmittelbar übereinanderstapeln. Der Wulst 12 drückt das erste Zugseil
6, wenn es dicht innenseitig der baulich veränderten äußeren Wange 11 positioniert
ist, etwas nach innen. Das sich zunächst von innen nach außen aufwickelnde Zugseil
6 wird, nachdem es die letzte Wicklung in der untersten Wicklungslage absolviert hat,
durch den Wulst 12 etwas in Fig. 2 nach links, also nach innen zum Aufwickelabschnitt
2 zurückgedrückt, so dass sich die zweite Wicklung der zweiten Wicklungslage nicht
exakt radial außerhalb der ersten Wicklung der zweiten Wicklungslage positioniert,
sondern ein Stück weit innenseitig, so dass sich die zweite Wicklung der zweiten Lage
aufgrund der Zugkraft des ersten Zugseils 6 von selbst innen direkt neben die erste
Wicklung der zweiten Wicklungslage positioniert. Die zweite Wicklungslage wird darauffolgend
automatisch Wicklung für Wicklung von außen nach innen, in Fig. 2c von rechts nach
links, aufgewickelt. Das maximal aufgewickelte erste Zugseil 6 füllt die zweite Wicklungslage
auf dem Aufwickelabschnitt 2 nicht vollständig aus.
[0030] Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Unterdachmarkise 30 mit der in einem Abdeckkasten
31 untergebrachten Tuchwelle 32 und einem zwischen zwei parallel zueinander angeordneten
Schienen 33, 34 hin und her verfahrbaren Ausfallprofil 35. Ein Tuch 36 ist mit einer
Kante entlang des Ausfallprofils 35 befestigt. Eine parallel der einen Kante gegenüberliegende
andere Kante des Tuchs 36 ist an der Tuchwelle 32 befestigt und dort auf- und abwickelbar.
Das Ausfallprofil 35 läuft zwischen den Schienen 33, 34 entlang der Schienen 33, 34
hin und her und öffnet und schließt dabei die Unterdachmarkise 30. Die Tuchwelle 32
weist ein erstes und zweites Ende auf. Am ersten Ende ist die erste Gegenzugrolle
10 gemäß den Figuren 2a bis 2c drehfest gegenüber der Tuchwelle 32 angeordnet, am
zweiten Ende ist eine spiegelbildlich zur ersten Gegenzugrolle 10 ausgebildete zweite
Gegenzugrolle 20 angeordnet. Jede der ersten bzw. zweiten Gegenzugrollen 10, 20 weist
einen Aufbau bis auf Spiegelsymmetrie entsprechend den Fign. 2a - 2c auf. Die erste
bzw. zweite Gegenzugrolle 10, 20 ist drehfest mit der Tuchwelle 32 verbunden. Die
Tuchwelle 32 ist an dem ersten Ende, vorzugsweise über einen in sie mit einer Antriebswelle
40 eingesteckten Elektromotor 41, antreibbar. Das auf der Tuchwelle 32 aufgewickelte
Tuch 36 und die beiden auf den beiden Gegenzugrollen 10, 20 aufgewickelten ersten
und zweiten Zugseile 6, 21 sind gegenläufig. Die beiden Zugseile 6, 21 sind mit einem
Ende an jeweils einer der Gegenzugrollen 10, 20 verknotet und jeweils entlang einer
der Schienen 33, 34 geführt und jeweils um eine Umlenkrolle an einem der Tuchwelle
32 entfernten Ende der Schienen 33, 34 geführt und von dort um eine weitere Umlenkrolle
geführt. Die weiteren Umlenkrollen sind jeweils an einem Schlitten angeordnet, an
dem eines der beiden Enden des Ausfallprofils 35 befestigt ist. Die beiden Schlitten
sind entlang der Schienen 33, 34 verfahrbar. Die anderen Enden der Zugseile 6, 21
sind jeweils federelastisch am Ausfallprofil 35 befestigt.
[0031] Fig. 4 zeigt die Anordnung der Unterdachmarkise 30 in einer horizontalen Schnittansicht.
Dabei ist die an dem ersten Ende in die Tuchwelle 32 eingelassene Antriebswelle 40
des Elektromotors 41 erkennbar. Die Antriebswelle 40 ist drehfest mit der Tuchwelle
32 gekoppelt. Am ersten und am zweiten Ende der Tuchwelle 32 sind die erste Gegenzugrolle
10 bzw. die zweite Gegenzugrolle 20 ebenfalls jeweils drehfest mit der Tuchwelle 32
verbunden. Das Ausfallprofil 35 ist entlang der Schienen 33, 34 hin und her verfahrbar.
Dabei ist das Ausfallprofil 35 senkrecht zu den Schienen 33, 34 angeordnet.
[0032] Die Detailansicht der Fig. 4a zeigt einen Ausschnitt H der erfindungsgemäßen zweiten
Gegenzugrolle 20 in Fig. 4. Die Darstellung der Fig. 4a entspricht im Wesentlichen
einer gespiegelten Ansicht der Darstellung in Fig. 2c. Um die erste und zweite Gegenzugrolle
10, 20 ist ein erstes bzw. zweites Zugseil 6, 21 auf- und abwickelbar. Das eine Ende
des zweiten Zugseils 21 ist mit der inneren Wange 3 verbunden. Das zweite Zugseil
wickelt sich beim Ausfahren der Unterdachmarkise 30 auf der zweiten Gegenzugrolle
20 in Richtung der baulich veränderten äußeren Wange 11 in einer ersten Wicklungslage
auf, und von dort wickelt sich das zweite Zugseil in entgegengesetzter Richtung in
einer zweiten Wicklungslage weiter auf. Zum Umlenken der Wickelrichtung dient der
erfindungsgemäße Wulst 12 an der baulich veränderten äußeren Wange 11.
[0033] Durch das Aufwickeln des ersten und zweiten Zugseile 6, 21 wird das Ausfallprofil
35 von der Tuchwelle 32 weg entlang der Schienen 33, 34 nach außen verfahren und die
Unterdachmarkise 30 damit aufgespannt. Der Elektromotor 41 dreht dabei in die eine
Richtung. Wenn der Elektromotor 41 in die andere Richtung dreht, wird das Tuch 36
auf der Tuchwelle 32 aufgewickelt, und die Zugseile 6, 21 wickeln sich gegenläufig
zum Tuch 36 von den Gegenzugrollen 10, 20 ab. Lauflängenunterschiede zwischen dem
Tuch 36 und den Zugseilen 6, 21 beim Auf- und Abwickeln werden durch eine federelastische
Kopplung der anderen Enden der Zugseile 6, 21 am Ausfallprofil 35 kompensiert.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Gegenzugrolle gem. Stand der Technik
- 2
- Aufwickelabschnitt
- 3
- innere Wange
- 4
- bekannte äußere Wange
- 6
- erstes Zugseil
- 10
- erste Gegenzugrolle
- 11
- baulich veränderte äußere Wange
- 12
- Wulst
- 20
- zweite Gegenzugrolle
- 21
- zweites Zugseil
- 30
- Unterdachmarkise
- 31
- Abdeckkasten
- 32
- Tuchwelle
- 33
- Schiene
- 34
- Schiene
- 35
- Ausfallprofil
- 36
- Tuch
- 40
- Antriebswelle
- 41
- Elektromotor
- d
- Drehachse
- G
- Ausschnitt
- H
- Ausschnitt
1. Markise mit
einer Tuchwelle (32) und mit
wenigstens einer an der Tuchwelle (32) angeordneten Gegenzugrolle (10, 20), die zwei
sich an einem Aufwickelabschnitt (2) gegenüberliegende und den Aufwickelabschnitt
(2) seitlich begrenzende Wangen (3, 11) aufweist, und mit einem unter Spannung auf
die wenigstens eine Gegenzugrolle (10, 20) auf- und abwickelbaren Zugseil (6, 21),
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Wangen (3, 11) einen innenseitig abstehenden und radial vom Aufwickelabschnitt
(2) beabstandeten Wulst (12) aufweist.
2. Markise nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) die eine Wange (3, 11) vollständig radial umläuft.
3. Markise nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) die Wange (3, 11) nur ein Stück weit umläuft.
4. Markise nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass eine gegenüberliegende Wange (3, 11) ein Fixierungsmittel für das Zugseil (6, 21)
aufweist.
5. Markise nach einem der Anspruche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die eine Wange (3, 11) eine seitliche Innenwandung aufweist, die ausgehend vom Aufwickelabschnitt
(2) eben verläuft und in einem Abstand vom Aufwickelabschnitt in einem Winkel von
wenigstens 20°, vorzugsweise 40° nach innen abknickt.
6. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) in einem Querschnitt entlang einer Drehachse der wenigstens einen
Gegenzugrolle (10, 20) halb hufnagelförmig ausgebildet ist.
7. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) einen Abstand von wenigstens zwei Durchmessern des Zugseils (6, 21)
vom Aufwickelabschnitt (2) aufweist.
8. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) eine Dicke entlang einer Drehachse (d) der Gegenzugrolle (10, 20)
zwischen dem 0,5- bis 1fachen eines Durchmessers des Zugseils (6, 21) aufweist.
9. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Tuch (36) auf der Tuchwelle (32) auf- und abwickelbar angeordnet ist und das
Tuch (36) und das Zugseil (6, 21) gegenläufig um die Tuchwelle (32) und die Gegenzugrolle
(10, 20) auf- und abwickelbar sind.
10. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wulst (12) an einer äußeren Wange (11) angeordnet ist.
11. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zugseil (6, 21) bei maximal abgewickeltem Tuch (36) mehr als eine und weniger
als drei Wicklungslagen auf dem Aufwickelabschnitt (2) ausbildet und genau eine der
Wangen (3, 11) der wenigstens einen Gegenzugrolle (10, 20) den Wulst (12) aufweist.
12. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass jede der beiden Wangen (3, 11) der wenigstens einen Gegenzugrolle (10, 20) jeweils
einen Wulst (12) aufweist.
13. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Tuch (36) zwischen der Tuchwelle (32) und einem Ausfallprofil (35) angeordnet
ist und zwischen zwei sich gegenüberliegenden Schienen (33, 34), entlang derer das
Ausfallprofil (35) verfahrbar ist und zwischen denen das Tuch (36) aufgespannt ist.
14. Markise nach Anspruch 13,
gekennzeichnet durch ein entlang wenigstens einer der Schienen (33, 34) laufendes Zugseil (6, 21), das
mit einem Ende an dem Fixierungsmittel befestigt ist und dessen anderes Ende federelastisch
an dem Ausfallprofil (35) befestigt ist.
15. Markise nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass genau zwei Gegenzugrollen (10, 20) vorgesehen sind und beide Gegenzugrollen (10,
20) jeweils wenigstens einen Wulst (12) aufweisen.