[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine transportable Anlage zur Verbrennung von
unerwünschten Gasen, beispielsweise in Form von Kohlenwasserstoffen oder Ammoniak,
mit wenigstens einem Einlass, der mit einer Rohr- oder Schlauchleitung verbindbar
ist, und über den der Anlage das zu verbrennende Gas zuführbar ist, mit einer Brenneranordnung
zur Verbrennung der unerwünschten Gase, mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit zur
Steuerung und/oder Regelung der Anlage, und mit einer gemeinsamen Trägerplattform,
auf der die genannten Bestandteile der Anlage befestigt sind, so dass die Anlage in
Form einer einzigen Einheit transportierbar ist. Ferner wird ein Verfahren zur Verbrennung
von unerwünschten Gasen, beispielsweise in Form von Kohlenwasserstoffen oder Ammoniak,
mit Hilfe einer transportable Anlage vorgeschlagen, wobei die Anlage an den Ort des
Objekts, das das zu verbrennende Gas enthält, beispielsweise einem Gas- oder Flüssigkeitstank,
einer Pipeline oder einem Transportschiff, verbracht wird, wobei zumindest ein Einlass
der Anlage mit Hilfe einer Rohr- und/oder Schlauchleitung mit dem zu entgasenden Objekt
verbunden wird, wobei der Anlage das sich in dem Objekt befindliche und zu verbrennende
Gas zugeführt wird, und wobei das Gas mit Hilfe einer anlageneigenen Brenneranordnung
verbrannt wird.
[0002] Gattungsgemäße Anlagen bzw. Verfahren sind im Stand der Technik bekannt und kommen
bei der Entgasung von Einrichtungen zum Einsatz, die der Lagerung und/oder dem Transport
von Flüssigkeiten oder Gasen dienen. Zu derartigen Einrichtungen zählen beispielsweise
Flüssigkeits- oder Gastanks auf diversen Industrieanlagen (z. B. Raffinerien), Tankstellen,
Schiffen oder Pipelines. Die genannten Einrichtungen müssen von Zeit zu Zeit entleert
werden, wobei die nach der Entleerung in der Einrichtung verbleibenden Gase oftmals
giftig oder leicht entflammbar bzw. explosiv sind und nicht in die Umwelt entlassen
werden können. Es hat sich daher bewährt, die entsprechenden Gase nach der Entleerung
der Einrichtung abzusaugen bzw. aus der Einrichtung herauszupressen und kontrolliert
zu verbrennen.
[0003] Nachteilig am bekannten Stand der Technik ist die Tatsache, dass die entsprechenden
Anlagen nur zur Entgasung kleinerer Objekte geeignet sind, da die Verbrennungsleistung
durch die Vorgabe, die entsprechenden Anlagen mobil auszugestalten, begrenzt ist.
Sollen hingegen größere Objekte, wie beispielsweise Tankschiffe, entgast werden, so
müssen mehrere der Anlagen eingesetzt werden oder die Entgasung nimmt entsprechend
viel Zeit in Anspruch. Alternativ kommen schließlich stationäre Anlagen zum Einsatz,
die zwar eine höhere Verbrennungsleistung besitzen. Ein mobiler Einsatz derartiger
Anlagen scheidet jedoch aus.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine mobile Anlage sowie ein Verfahren
vorzuschlagen, mit deren Hilfe auch größere oder mehrere der genannten Objekte vor
Ort schnell und kostengünstig entgast werden können.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage und ein Verfahren mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß zeichnet sich die erfindungsgemäße Anlage nun dadurch aus, dass die
Brenneranordnung mehrere separate Brennereinheiten umfasst, die jeweils über eine
eigene Brennkammer und einen eigenen Abgaskamin verfügen, und die jeweils unabhängig
voneinander mit einem zu verbrennenden Gas beschickbar und/oder unabhängig voneinander
betreibbar sind. Mit anderen Worten wird also eine Anlage vorgeschlagen, deren Verbrennungsleistung
individuell an das zu entgasende Objekt angepasst werden kann, wobei die sich in Betrieb
befindlichen Brennereinheiten mit (nahezu) optimalem Wirkungsgrad betrieben werden
können. Soll lediglich ein relativ kleines Objekt, beispielsweise der Treibstofflagertank
einer Tankstelle, entgast werden, so wird das aus dem Tank abgezogene Gas lediglich
einer oder wenigen Brennereinheiten zugeführt. Ist hingegen die Entgasung eines entsprechend
großen Objekts, beispielsweise eines Treibstofflagers einer Raffinerie, die Entgasung
mehrerer Objekte oder die Entgasung in möglichst kurzer Zeit gefordert, so wird das
Gas einer entsprechend hohen Anzahl der Brennereinheiten oder allen Brennereinheiten
zugeführt und verbrannt.
[0007] Die Anlage verfügt hierfür entweder über nur einen Einlass, der mit Hilfe einer Schlauch-
und/oder Rohrleitung mit dem oder den zu entgasenden Objekten verbunden werden kann.
Denkbar ist jedoch ebenso, dass die Anlage mehrere entsprechende Einlässe besitzt,
wobei die Einlässe innerhalb der Anlage beispielsweise in eine Hauptgasleitung münden,
die wiederum mit den einzelnen Brennereinheiten in Verbindung steht. Ebenso können
die einzelnen Einlässe mit separaten Hauptgasleitungen in Verbindung stehen, die wiederum
derart verzweigt sein können, dass jeweils eine Hauptgasleitung einer Gruppe von Brennereinheiten
zugeordnet ist.
[0008] Darüber hinaus ist eine Steuer- und/oder Regeleinheit vorhanden, mit deren Hilfe
der Verbrennungsprozesse, d. h. der Betrieb der einzelnen Brennereinheiten, geregelt
bzw. gesteuert werden kann. Die Brennereinheiten sind also vorzugsweise unabhängig
voneinander zu- und abschaltbar, so dass sich die Anzahl der sich jeweils in Betrieb
befindlichen Brennereinheiten mit Hilfe der Steuer- und/oder Regeleinheit in Abhängigkeit
der Menge des über den oder die Einlässe zugeführten Gases ändern lässt.
[0009] Die Brennereinheiten verfügen schließlich über separate Brennkammern sowie über mit
diesen in Verbindung stehende Abgaskamine, so dass prinzipiell eine Vielzahl von individuell
zu betreibenden Brennereinheiten in der Anlage vereint sind, die wiederum vorzugsweise
mit Hilfe nur einer Steuer- und/oder Regeleinheit betreibbar sind. Im Ergebnis lässt
sich die Anlage individuell auf die vor Ort anzutreffenden Bedingungen, insbesondere
hinsichtlich der Größe und der Anzahl der zu entgasenden Objekte, aber auch hinsichtlich
der Art und Menge des zu verbrennenden Gases, anpassen.
[0010] Vorteile bringt es mit sich, wenn die Brennereinheiten gleichartig sind. Die Brennereinheiten
können in diesem Fall einfach und kostengünstig gewartet werden, da sie jeweils die
gleichen zu wartenden Einzelteile besitzen. Ebenso wäre es denkbar, dass unterschiedliche
Brennereinheiten zum Einsatz kommen, so dass die Anlage durch Zu- und Abschalten einzelner
Brennereinheiten auf einfache Weise auf die vor Ort anzutreffenden Bedingungen, beispielsweise
die Art des zu verbrennenden Gases angepasst werden kann (hierfür ist es beispielsweise
denkbar, dass ein Teil der Brennereinheiten für die Verbrennung eines Gases A und
ein anderer Teil der Brennereinheiten für die Verbrennung eines Gases B ausgelegt
ist). Vorteilhaft ist zudem, wenn die Abgaskamine der einzelnen Brennereinheiten eine
Höhe zwischen 1 m und 4 m (vorzugsweise zwischen 2 m und 3,5 m) aufweisen, so dass
sie innerhalb eines LKW-Anhängers, eines LKWs oder eines LKW-Aufliegers in vertikaler
Ausrichtung platziert werden können, wobei dennoch der Transport der Anlage auf öffentlichen
Straßen ohne die vorherige Demontage der Abgaskamine möglich ist.
[0011] Ferner ist es von Vorteil, wenn zumindest ein Teil der Brennereinheiten eine Verbrennungsleistung
von wenigstens 0,3 Megawatt besitzt. Denkbar sind auch leistungsstärkere Brennereinheiten,
die eine Verbrennungsleistung von wenigstens 0,5 oder gar wenigstens 1,0 Megawatt
besitzen, wobei auch Verbrennungsleistungen von über 2,0 Megawatt oder über 3,0 Megawatt
nicht ausgeschlossen sind. Die Anlage besitzt in diesem Fall bei einer entsprechenden
Anzahl von Brennereinheiten (die vorzugsweise zwischen 4 und 50, beispielsweise zwischen
6 und 30, liegt) eine Gesamtleistung, die ausreicht, um die meisten bekannten zu entgasenden
Objekte mit nur einer Anlage in relativ kurzer Zeit zu entgasen bzw. das bei der Entgasung
anfallende Gas zu verbrennen. Denkbar ist beispielsweise eine Gesamtverbrennungsleistung
von mehr als 10 Megawatt, vorzugsweise mehr als 20 Megawatt, wobei auch Werte von
über 30 Megawatt oder gar über 50 Megawatt möglich wären. Während es von Vorteil sein
kann, Brennereinheiten mit jeweils gleicher Verbrennungsleistung zu verwenden, ist
es ebenso denkbar, dass ein Teil der Brennereinheiten eine Verbrennungsleistung aufweist,
die geringer ist als die Verbrennungsleistung der restlichen Brennereinheiten. In
diesem Fall kann die Gesamtverbrennungsleistung der Anlage durch Zu- und Abschalten
einzelner Brennereinheiten besonders genau auf den jeweiligen Einsatz abgestimmt werden.
[0012] Auch ist es äußerst vorteilhaft, wenn die Brennereinheiten in mehreren, vorzugsweise
zwei, sich in Längsrichtung der Anlage erstreckenden Reihen angeordnet sind. Kommen
beispielsweise Brennereinheiten zum Einsatz, die eine Breite von 0, 5 m bis 4 m aufweisen.
Liegt die Breite der Brennereinheiten unter 2,0 m, so beträgt die Breite der Anlage
bei einer zweireihigen Aufstellung der Brennereinheiten maximal 4 m so dass die Anlage
im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden kann, ohne dass hierzu eine Sondergenehmigung
nötig wäre. Vorzugsweise ist die Anzahl der Brennereinheiten pro Reihe gleich, wobei
es alternativ auch denkbar wäre, die jeweilige Anzahl unterschiedlich zu wählen, beispielsweise,
wenn die einzelnen Brennereinheiten keine einheitliche Größe aufweisen.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anlage zumindest einen mit der Trägerplattform
verbundenen Lüfter (= Gebläse oder Ventilator) aufweist, mit dessen Hilfe das zu verbrennende
Gas in die Anlage förderbar ist. Der Lüfter ist beispielsweise mit Hilfe einer entsprechenden
Gasleitung mit einem oder mehreren der genannten Einlässe verbunden und bewirkt, nach
dem der Einlass mit Hilfe einer Schlauch- und/oder Rohrleitung mit dem oder den zu
entgasenden Objekten verbunden wurde, ein Ansaugen des zu verbrennenden Gases aus
dem entsprechenden Objekt. Nach Passieren des Lüfters gelangt das Gas schließlich
in ein anlageneigenes Gasleitungsnetz, mit dessen Hilfe das Gas den jeweils in Betrieb
befindlichen Brennereinheiten zugeführt werden kann.
[0014] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn der Lüfter bzw. der oder die Einlässe
über eine zwischengeschaltete Flammsperre mit einer oder mehreren Hauptgasleitungen
verbunden sind, die jeweils mit einer Mehrzahl der Brennereinheiten oder mit allen
Brennereinheiten in Verbindung stehen und über die den Brennereinheiten das zu verbrennende
Gas zuführbar ist. Die Flammsperre verhindert effizient, dass sich eine von einer
Brennereinheit durch die Hauptgasleitung(en) in Richtung des oder der Einlässe ausbreitende
Flammenfront nach außerhalb der Anlage und damit in Richtung des zu entgasenden Objekts
gelangen kann. Die Flammsperre kann hierfür beispielsweise ein feinmaschiges Metallnetz
aufweisen, durch das eine ankommende Flammenfront abgekühlt und damit zum Erlöschen
gebracht werden kann.
[0015] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Hauptgasleitung(en) über einen Bypass mit dem
oder den Einlässen in Verbindung steht bzw. stehen (wobei auch hier eine entsprechende
Flammsperre zwischengeschaltet sein kann). In diesem Fall ist den Brennereinheiten
das zu verbrennende Gas unter Umgehung des Lüfters zuführbar, wobei dies beispielsweise
dann sinnvoll sein kann, wenn das zu entgasende Objekt über einen eigenen Lüfter verfügt
oder wenn zwischen dem genannten Objekt und der Anlage ein separater Lüfter platziert
ist, der schließlich die Zufuhr des Gases in die Anlage gewährleistet.
[0016] Auch ist es von Vorteil, wenn die Hauptgasleitung(en) (jeweils) über Abzweigungen
mit einer Mehrzahl oder mit allen Brennereinheiten in Verbindung steht bzw. stehen,
wobei den Abzweigungen Ventile zugeordnet sein können, mit denen die entsprechenden
Abzweigungen bei Bedarf verschließbar sind. Die einzelnen Brennereinheiten sind in
diesem Fall individuell mit dem zu verbrennenden Gas beschickbar. Die Ventile können
manuell oder aber mit Hilfe der Steuer- und/oder Regeleinheit (automatisch) betätigbar
sein. Ferner ist es denkbar, dass die Ventile lediglich zwischen einer Offen- und
Geschlossenstellung oder aber in entsprechende Zwischenstellungen bewegbar sind, so
dass der Volumenstrom des Gases, das die entsprechenden Ventile passiert, einzeln
reguliert werden kann.
[0017] Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die Anlage Sensoren besitzt, mit denen
sich eine oder mehrere physikalische Parameter während der Verbrennung überwachen
lassen, wobei die Steuer- und/oder Regeleinheit vorzugsweise ausgebildet ist, die
Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Brennereinheiten in Abhängigkeit der Messwerte
der Sensoren zu wählen. Bei den Sensoren kann es sich beispielsweise um Druck- und/oder
Temperatursensoren handeln, deren Messwerte Aussagen über die in den einzelnen Brennereinheiten
stattfindende Verbrennung zulassen. Die Sensoren können hierbei direkt im Bereich
der einzelnen Brennereinheiten (beispielsweise an oder in der entsprechenden Brennkammer
bzw. an oder in den jeweiligen Abgaskaminen) oder aber auch im Bereich des oder der
Einlässe, oder der genannten Hauptgasleitung(en) und/oder der Abzweigungen platziert
sein. Ebenso ist es denkbar, dass die Sensoren ausgebildet sind, die Art bzw. Zusammensetzung
des in die Anlage geleiteten Gases oder dessen Konzentration an brennbaren Gasbestandteilen
zu detektieren. Schließlich ist es von Vorteil, wenn die Steuer- und/oder Regeleinheit
ausgebildet ist, die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Brenner, die Stellung
der genannten Ventile, den Volumenstrom der eventuell den Brennereinheiten zugeführten
Luft bzw. den bei Bedarf den Brennereinheiten zugeführten Stützgases (das die Verbrennung
des Gases unterstützt) zu regulieren.
[0018] Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Anlage ein ebenfalls mit der Trägerplattform verbundenes
Rohr- und/oder Schlauchlager besitzt zur Aufnahme einer Vielzahl von Rohr- und/oder
Schlauchstücken. Auf diese Weise ist es möglich, die für die Verbindung der Anlage
mit dem oder den zu entgasenden Objekt(en) notwendigen Rohr- und/oder Schlauchstücke
stets mit der Anlage mitzuführen. Das Rohr- und/oder Schlauchlager kann über eine
Vielzahl von Rohren verfügen, in die die entsprechenden Rohr- und/oder Schlauchstücke
gesteckt und bei Bedarf einzeln entnommen werden können.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Trägerplattform mit einem Transportmittel,
beispielsweise einem LKW oder einem LKW-Anhänger oder LKW-Auflieger, in Verbindung
steht und betrieben werden kann, ohne zuvor von dem Transportmittel gelöst bzw. entfernt
werden zu müssen. Mit anderen Worten ist die Anlage also vorzugsweise derart ausgebildet,
dass sie lediglich mit Hilfe des Transportmittels zu der entgasenden Einrichtung verbracht
und entsprechend abgestellt werden muss. Dort kann sie ohne einen vorherigen Entladevorgang
unmittelbar nach der Verbindung mit dem zu entgasenden Objekt (bzw. einem Stützgastank
und/oder einem Stromgenerator bzw. einer Stromversorgung) in Betrieb genommen werden,
da die Anlage selbst alle zur Verbrennung der unerwünschten Gase nötigen Einrichtungen
und Betriebsstoffe umfasst. Nach Beendigung der Entgasung muss die Anlage lediglich
von dem zu entgasenden Objekt getrennt werden und kann schließlich zu einem neuen
Ort verbracht und dort nach kürzester Zeit wieder in Betrieb genommen werden.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verbrennung von unerwünschten Gasen, beispielsweise
in Form von Kohlenwasserstoffen oder Ammoniak, mit Hilfe einer transportable Anlage
zeichnet sich schließlich dadurch aus, dass das zu verbrennende Gas vor der Verbrennung,
vorzugsweise mit Hilfe der Anlage, auf mehrere Gasströme aufgeteilt wird, und dass
die einzelnen Gasströme auf mehrere Brennereinheiten der Brenneranordnung verteilt
und die einzelnen Gasströme separat verbrannt werden (wobei den Brennereinheiten bei
Bedarf ein brennbares Stützgas zugeführt werden kann, so dass auch nicht oder schwer
brennbare Gase verbrannt werden können).
[0021] Im Gegensatz zum Stand der Technik erfolgt die Verbrennung also nicht lediglich mit
einer Brennereinheit. Vielmehr kommen eine Vielzahl von, vorzugsweise identisch ausgebildeten,
Brennereinheiten zum Einsatz, die jedoch alle im Verbund, d. h. zusammengefasst in
einer mobilen Anlage, zu dem jeweils zu entgasenden Objekt verbracht und bei Bedarf
individuell betrieben werden können. Die Aufteilung auf die jeweiligen Brennereinheiten
erfolgt beispielsweise mit Hilfe eines anlageneigenen Gasleitungsnetzes, das mit entsprechenden
Ventilen ausgestattet sein kann, um den Gaszufuhr zu ausgewählten Brennereinheiten,
vorzugsweise unabhängig voneinander, zuzulassen oder zu unterbinden.
[0022] Auch ist es äußerst vorteilhaft, wenn die Aufteilung in die einzelnen Gasströme und/oder
die Verteilung der Gasströme auf die jeweiligen Brennereinheiten unter Berücksichtigung
physikalischer Größen erfolgt. Hierbei können beispielsweise Drücke und/oder Temperaturen
im Bereich des genannten Gasleitungsnetzes, der Brennkammern und/oder Abgaskamine
der einzelnen Brennereinheiten oder aber auch des oder der Einlässe der Anlage Berücksichtigung
finden. Sinkt beispielsweise die Temperatur im Bereich des Abgaskamins eines oder
mehrerer Brenner, so kann dies ein Indiz für eine nachlassende Verbrennung sein. In
diesem Fall wäre es beispielsweise denkbar, die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen
Brenner zu reduzieren, so dass die Verbrennung des Gases in den restlichen Brennern
verbessert werden kann.
[0023] Insbesondere ist es also von Vorteil, wenn die Volumenströme der den jeweiligen Brennereinheiten
zugeführten Gasströmen individuell geregelt werden (können). Die Regelung kann beispielsweise
mit Hilfe der genannten Steuer-und/oder Regeleinheit erfolgen, wobei diese mit Ventilen
in Verbindung stehen kann, mit deren Hilfe sich der Volumenstrom des in die einzelnen
Brennereinheiten einströmenden Gases regulieren lässt. Insbesondere wird durch die
Regulierung der jeweiligen Volumenströme (zwischen 0 % und 100 %) sichergestellt,
dass stets nur so viele Brennereinheiten mit Gas beschickt werden, wie für das Verbrennen
des Gases notwendig sind. Unbefriedigende Wirkungsgrade oder eine unzureichende Verbrennung
des zu verbrennenden Gases werden hierdurch effektiv vermieden.
[0024] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anlage, und
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht einer erfindungsgemäßen Anlage.
[0025] Die Figuren zeigen mögliche Merkmale einer erfindungsgemäßen transportablen Anlage
1 zur Verbrennung von unerwünschten Gasen. Bei den Gasen kann es sich beispielsweise
um Kohlenwasserstoffe handeln, die während der Reinigung bzw. Wartung von Treibstofftanks
(z. B. auf Raffinerien oder Tankstellen) aus dem entsprechenden Tank abgesaugt werden
und anschließend entsorgt werden müssen. Ebenso kann die Anlage 1 der thermischen
Verwertung bzw. Entsorgung von entsprechenden Gasen aus der chemischen Industrie,
von Gasen, die bei entsprechenden Wartungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen aus Pipelines
oder Schiffen abgesaugt werden müssen oder von sonstigen, in industriellen Prozessen
anfallenden unerwünschten Gasen dienen (wobei zu den Gasen beispielsweise auch Ammoniak
zählt).
[0026] Die Anlage 1 besitzt prinzipiell eine Trägerplattform 5, beispielsweise in Form einer
LKW-Trägerstruktur oder einer entsprechenden Plattform eines LKW-Anhängers oder LKW-Aufliegers
18. Um das zu verbrennende Gas in die Anlage 1 leiten zu können, sind ferner ein oder
mehrere Einlässe 2 vorhanden, die mit Hilfe von entsprechenden Schlauch- oder Rohrleitungen
mit dem zu entgasenden Objekt verbunden werden können. Hierzu kann die Anlage 1 über
ein Rohr- und/oder Schlauchlager 16 verfügen, in dem die genannten Rohr- oder Schlauchstücke
17 bis zu ihrer Verwendung gelagert und zusammen mit der Anlage 1 von einem Einsatzort
zum nächsten verbracht werden können. Zudem kann eine Abtrennung 19 (beispielsweise
in Form einer Wandung) vorhanden sein, mit deren Hilfe das Rohr- und/oder Schlauchlager
16 und/oder die Steuer- und/oder Regeleinheit 4 räumlich von den Brennereinheiten
6 getrennt ist. Ebenso kann die Trägerplattform 5 eine Umhausung (z. B. in Form von
Seitenwänden oder eines oberen Deckenabschnitts) besitzen, so dass die einzelnen Komponenten
der Anlage 1 nach außen hin abgeschirmt sind. Ist ein Deckenabschnitt vorhanden, so
sollte dieser (und eventuell auch Abschnitte der Seitenwände) derart ausgebildet sein,
dass er beim Betrieb der Brennereinheiten 6 zumindest teilweise geöffnet werden kann,
um den Austritt der Abgase (bzw. den Eintritt von Luft) nicht zu behindern.
[0027] Innerhalb der Anlage 1 münden der oder die Einlässe 2 in eine oder mehrere Hauptgasleitungen
11, die wiederum, beispielsweise über entsprechende Abzweigungen 13 (von denen aus
Übersichtsgründen nur eine mit einem Bezugszeichen versehen ist und die im Vergleich
zur Hauptgasleitung 11 mit dünneren Linien dargestellt sind) mit einer Brenneranordnung
3 in Verbindung steht bzw. stehen, wobei die Brenneranordnung 3 erfindungsgemäß aus
einer Vielzahl von separaten Brennereinheiten 6 besteht.
[0028] Die einzelnen Brennereinheiten 6, die beispielsweise in zwei, sich in Längsrichtung
der Trägerplattform 5 erstreckenden, Reihen angeordnet sein können, verfügen jeweils
über eine separate Brennkammer 7, in der das zu verbrennende Gas verbrannt werden
kann. Darüber hinaus besitzen die Brennereinheiten 6 jeweils mindestens einen Abgaskamin
8, über den die bei der Verbrennung entstehenden Abgase aus der Anlage 1 austreten
können.
[0029] Ferner ist eine Steuer- und/oder Regeleinheit 4 vorhanden, die, wie im Folgenden
noch näher erläutert, der Steuerung und/oder Regelung der Anlage 1 dient und mit deren
Hilfe die Anzahl der bei der Verbrennung der unerwünschten Gase beteiligten Brennereinheiten
6 regulierbar ist.
[0030] Um das zu verbrennende Gas in die Anlage 1 zu saugen, kann diese darüber hinaus zumindest
einen Lüfter 9 (Ventilator oder Gebläse) besitzen, der beispielsweise zwischen einem
Einlass 2 und einem Abschnitt einer Hauptgasleitung 11 platziert werden kann. In diesem
Zusammenhang kann es ferner von Vorteil sein, wenn der Lüfter 9 mit Hilfe eines Bypasses
12 umgehbar ist, so dass beispielsweise das zu verbrennende Gas mit Hilfe eines externen
Lüfters 9 in die Anlage 1 gefördert werden kann.
[0031] Ferner sollte eine Flammsperre 10 vorhanden sein, die von dem Gas (unabhängig davon,
ob der anlageneigene Lüfter 9 umgangen wird oder zum Einsatz kommt) passiert werden
muss und die verhindert, dass sich eine Flammenfront von einem der Brennereinheiten
6 bis nach außerhalb der Anlage 1 fortpflanzen kann.
[0032] Um die Anlage 1 nun besonders einfach an die Menge und/oder die Art des zu verbrennenden
Gases anzupassen, können den genannten Abzweigungen 13 (oder alternativ den entsprechenden
Einlassbereichen der einzelnen Brennereinheiten 6) bzw. dem beschriebenen Bypass 12,
Ventile 14 zugeordnet sein (dargestellt durch kleine Kreise, von denen nur einer mit
einem Bezugszeichen versehen ist). Die Ventile 14 können manuell und/oder automatisch
betätigbar sein, wobei sie im zuletzt genannten Fall vorzugsweise mit der Steuer-
und/oder Regeleinheit 4 in Verbindung stehen, so dass diese den Öffnungsgrad der Ventile
14 regulieren kann.
[0033] Ebenso können ein oder mehreren Sensoren 15 (gekennzeichnet durch die kleinen Quadrate)
vorhanden sein, mit deren Hilfe sich physikalische Größen, wie beispielsweise Drücke
oder Temperaturen, messen lassen. Ebenso sind Sensoren 15 denkbar, mit deren Hilfe
sich die Art, Zusammensetzung und/oder der Volumenstrom des zu verbrennenden Gases
bzw. der Abgase bestimmen lassen. Im Ergebnis liegen schließlich Messwerte vor, die
als Basis für die Zu- und Abschaltung einzelner Brennereinheiten 6, für die Regulierung
der genannten Ventile 14 oder aber die Zufuhr von brennbarem Stützgas zu ausgewählten
Brennereinheiten 6 dienen können. Die Anlage 1 lässt sich hierdurch schließlich optimal
auf die Gegebenheiten vor Ort anpassen, wobei die Anpassung manuell oder aber (eventuell)
automatisch mit Hilfe der Steuer- und/oder Regeleinheit 4 erfolgen kann.
[0034] Die Sensoren 15 können schließlich im Bereich des oder der Einlässe 2, der Hauptgasleitung(en)
11, der Abzweigungen 13 und/oder der einzelnen Brennereinheiten 6 bzw. deren Brennkammern
7 oder Abgaskaminen 8 platziert sein.
[0035] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
Kombination der Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Transportable Anlage
- 2
- Einlass
- 3
- Brenneranordnung
- 4
- Steuer- und/oder Regeleinheit
- 5
- Trägerplattform
- 6
- Brennereinheit
- 7
- Brennkammer
- 8
- Abgaskamin
- 9
- Lüfter
- 10
- Flammsperre
- 11
- Hauptgasleitung
- 12
- Bypass
- 13
- Abzweigung
- 14
- Ventil
- 15
- Sensor
- 16
- Rohr- und/oder Schlauchlager
- 17
- Schlauchstück
- 18
- LKW-Auflieger
- 19
- Abtrennung
1. Transportable Anlage zur Verbrennung von unerwünschten Gasen, beispielsweise in Form
von Kohlenwasserstoffen oder Ammoniak,
- mit wenigstens einem Einlass (2), der mit einer Rohr- oder Schlauchleitung verbindbar
ist, und über den der Anlage (1) das zu verbrennende Gas zuführbar ist,
- mit einer Brenneranordnung (3) zur Verbrennung der unerwünschten Gase,
- mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit (4) zur Steuerung und/oder Regelung der
Anlage (1), und
- mit einer gemeinsamen Trägerplattform (5), auf der die genannten Bestandteile der
Anlage (1) befestigt sind, so dass die Anlage (1) in Form einer einzigen Einheit transportierbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brenneranordnung (3) mehrere separate Brennereinheiten (6) umfasst, die jeweils
über eine eigene Brennkammer (7) und einen eigenen Abgaskamin (8) verfügen, und die
jeweils unabhängig voneinander mit einem zu verbrennenden Gas beschickbar und/oder
unabhängig voneinander betreibbar sind.
2. Anlage gemäß vorangegangenem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennereinheiten (6) gleichartig sind.
3. Anlage gemäß vorangegangenem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Brennereinheiten (6) eine Verbrennungsleistung von wenigstens
0,3 Megawatt, bevorzugt von wenigstens 1,0 Megawatt, weiter bevorzugt von wenigstens
2,0 Megawatt, besonders bevorzugt von wenigstens 3,0 Megawatt, besitzt.
4. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennereinheiten (6) in mehreren, vorzugsweise zwei, sich in Längsrichtung der
Anlage (1) erstreckenden Reihen angeordnet sind.
5. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) zumindest einen mit der Trägerplattform (5) verbundenen Lüfter (9)
aufweist, mit dessen Hilfe das zu verbrennende Gas in die Anlage (1) förderbar ist.
6. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüfter (9) bzw. der oder die Einlässe (2) über eine zwischengeschaltete Flammsperre
(10) mit einer oder mehreren Hauptgasleitungen (11) verbunden sind, die jeweils mit
einer Mehrzahl der Brennereinheiten (6) oder mit allen Brennereinheiten (6) in Verbindung
stehen und über die den Brennereinheiten (6) das zu verbrennende Gas zuführbar ist.
7. Anlage gemäß vorangegangenem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptgasleitung(en) (11) einen Bypass (12) umfasst bzw. umfassen, so dass den
Brennereinheiten (6) das zu verbrennende Gas unter Umgehung des Lüfters (9) zuführbar
ist.
8. Anlage gemäß einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptgasleitung(en) (11) (jeweils) über Abzweigungen (13) mit einer Mehrzahl
oder mit allen Brennereinheiten (6) in Verbindung steht bzw. stehen, wobei den Abzweigungen
(13) Ventile (14) zugeordnet sind, mit denen die entsprechenden Abzweigungen (13)
bei Bedarf verschließbar sind.
9. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) Sensoren (15) besitzt, mit denen sich ein oder mehrere physikalische
Parameter während der Verbrennung überwachen lassen und dass die Steuer- und/oder
Regeleinheit (4) ausgebildet ist, die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Brennereinheiten
(6) in Abhängigkeit der Messwerte der Sensoren (15) zu regulieren.
10. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage (1) ein ebenfalls mit der Trägerplattform (5) verbundenes Rohr- und/oder
Schlauchlager (16) besitzt zur Aufnahme einer Vielzahl von Rohr- und/oder Schlauchstücken
(17).
11. Anlage gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplattform (5) mit einem Transportmittel, beispielsweise einem LKW, einem
LKW-Anhänger oder einem LKW-Auflieger (18), in Verbindung steht und betrieben werden
kann, ohne zuvor von dem Transportmittel gelöst bzw. entfernt werden zu müssen.
12. Verfahren zur Verbrennung von unerwünschten Gasen, beispielsweise in Form von Kohlenwasserstoffen
oder Ammoniak, mit Hilfe einer transportable Anlage (1), vorzugsweise mit Hilfe einer
Anlage (1) gemäß einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
- wobei die Anlage (1) an den Ort des Objekts, das das zu verbrennende Gas enthält,
beispielsweise einem Gas- oder Flüssigkeitstank, einer Pipeline oder einem Transportschiff,
verbracht wird,
- wobei zumindest ein Einlass (2) der Anlage (1) mit Hilfe einer Rohr-und/oder Schlauchleitung
mit dem zu entgasenden Objekt verbunden wird,
- wobei der Anlage (1) das sich in dem Objekt befindliche und zu verbrennende Gas
zugeführt wird, und
- wobei das Gas mit Hilfe einer anlageneigenen Brenneranordnung (3) verbrannt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das zu verbrennende Gas vor der Verbrennung mit Hilfe der Anlage (1) auf mehrere
Gasströme aufgeteilt wird, und dass die einzelnen Gasströme auf mehrere Brennereinheiten
(6) der Brenneranordnung (3) verteilt und die einzelnen Gasströme separat verbrannt
werden.
13. Verfahren gemäß vorangegangenem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilung in die einzelnen Gasströme und/oder die Verteilung der Gasströme auf
die jeweiligen Brennereinheiten (6) unter Berücksichtigung physikalischer Größen,
insbesondere unter Berücksichtigung von Drücken und/oder Temperaturen, erfolgt, die
vorzugsweise im Bereich der einzelnen Brennereinheiten (6) ermittelt werden.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenströme der den jeweiligen Brennereinheiten (6) zugeführten Gasströmen
individuell geregelt werden.