[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage. Mit Hilfe der Anlage wird ein Arbeitsprozess
durchgeführt. Die Geschwindigkeit, mit der die Anlage den Arbeitsprozess durchführt
bzw. betreibt, ist - z.B. kontinuierlich oder in Stufen - frei wählbar. Je höher die
Anlagengeschwindigkeit ist, desto schneller wird also der Arbeitsprozess durchgeführt.
Die Anlagengeschwindigkeit kann bis auf eine Maximalgeschwindigkeit erhöht werden.
Im regulären Betrieb, wenn also der Arbeitsprozess z.B. zu Produktionszwecken durchgeführt
wird, wird die Anlage mit dieser Maximalgeschwindigkeit betrieben.
[0002] Lediglich beispielhaft sei eine Anlage aus der Papierindustrie genannt. Bei dieser
Anlage ist eine Papierbahn als Wickel vorhanden. Der z.B. achslos durch Pinolenwellen
oder auf einer durchgehenden Achse der Anlage gehaltene Wickel rotiert im Betrieb
um die Drehachse, damit die Papierbahn vom Wickel abgerollt werden kann. Zur Erzielung
eines benötigten Bahnzuges, insbesondere bei achslosen Abrollungen in der Papierindustrie
(speziell bei Rollenlängs- und -querschneidern) sind meist hydraulisch oder pneumatisch
betriebene mechanische Bremsen im Einsatz, welche die Zugkraft der Papierbahn in mechanische
Bremsenergie und damit in Wärme und Verformungsarbeit bzw. Verschleiß umwandeln.
[0003] Im Folgenden werden als niederpolige Motore solche bezeichnet, die eine Polzahl von
weniger als 8 Polen aufweisen. Hochpolige Motore sind solche mit einer Polzahl von
mindestens 8, insbesondere von einer Polzahl von mindestens 16. Alternative, insbesondere
achslose Ausführungen benutzen anstelle der Bremsen niederpolige Synchron- oder Asynchronmmotore
mit Vorsatzgetrieben bzw. Riemenübersetzungen zur Erzielung der benötigten Drehzahlen
und Drehmomente. Diese werden allgemein als Bremsgeneratoren bezeichnet. Die vorliegende
Erfindung befasst sich mit Anlagen mit solchen Bremsgeneratoren. Der Bremsgenerator
wird also für eine Drehachse der Anlage verwendet, nämlich um an dieser Achse ein
Bremsmoment zu verursachen. Mit anderen Worten wird der Bremsgenerator also von der
Anlage angetrieben.
[0004] Die vorliegend betrachteten Arbeitsprozesse zeichnen sich dadurch aus, dass diese
einen klar definierten Prozessbeginn und ein ebensolches Prozessende aufweisen. Ein
eindeutig bestimmbarer Prozessfortschritt gibt an, an welcher Stelle zwischen Prozessbeginn
und Prozessende sich der Prozess aktuell befindet. Der Prozessfortschritt wird z.B.
im Bereich 0% bis 100% angegeben und bezieht sich auf die Prozesszeit oder den Verbrauch
eines im Prozess verwendeten bzw. verbrauchten Gutes. Es handelt sich also nicht um
gleichbleibende Endlosprozesse mit im Grunde immer gleichen Prozessbedingungen. Im
Beispiel ist der Prozessbeginn der Start des Arbeitsprozesses direkt nach dem Aufbringen
eines neuen, vollen Papierwickels. Das Prozessende ist erreicht, wenn der Papierwickel
vollständig abgewickelt, d.h. verbraucht ist. Wird ein neuer Papierwickel auf die
Drehachse aufgebracht, beginnt ein neuer Arbeitsprozess. Da sich das Wickelvolumen
des Wickels während des Arbeitsprozesses durch Abspulen von Papier kontinuierlich
ändert, ändern sich auch die Prozessbedingungen, was als Prozessfortschritt bezeichnet
wird. Der Prozessfortschritt wird z.B. als das aktuell noch auf dem Wickel befindliche
Wickelvolumen oder der aktuelle Wickeldurchmesser angegeben. Bei gleichbleibender
Anlagengeschwindigkeit, die sich im Beispiel als Bahngeschwindigkeit in der Anlage
widerspiegelt, ändert sich also die Drehzahl der Drehachse mit abnehmendem Wickelvolumen,
d.h. mit zunehmendem Prozessfortschritt. Im Beispiel werden vor allem achslose Abwicklungen
mit Papierhülsen geringen Außendurchmessers (z.B. typisch 85mm) als Wickelkern betrieben.
Vor allem bei einem Prozessfortschritt im Bereich des Prozessendes ergeben sich in
der Anlage daher hohe Kerndrehzahlen an der Drehachse.
[0005] Vorliegend werden also Anlagen betrachtet, bei denen die aktuelle Drehzahl des Bremsgenerators
von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit und einem aktuellen Prozessfortschritt des
Arbeitsprozesses bestimmt wird. Dabei verändert sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
abhängig vom Prozessfortschritt die Drehzahl des Bremsgenerators.
[0006] Um diesen Forderungen zu genügen, ist es bekannt, derartige Anlagen wie oben erläutert,
mit niederpoligen Bremsgeneratoren, eventuell auch unter Nutzung von Übersetzungsgetrieben,
auszurüsten. Aufgabe der Erfindung ist es, zumindest eine alternative oder sogar verbesserte
Lösungen für derartige Anlagen anzugeben. Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren
zum Betreiben einer Anlage nach Patentanspruch 1, eine Verwendung eines hochpoligen
Synchronmotors nach Patentanspruch 7 und eine Anlage zur Durchführung eines Arbeitsprozesses
nach Patentanspruch 9.
[0007] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben
einer Anlage, bei dem mit Hilfe der Anlage ein Arbeitsprozess durchgeführt wird, wobei
eine aktuelle Anlagengeschwindigkeit für den Arbeitsprozess bis zu einer Maximalgeschwindigkeit
wählbar ist. Im Verfahren wird ein Bremsgenerator für eine Drehachse der Anlage verwendet,
dessen aktuelle Drehzahl von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit und einem aktuellen
Prozessfortschritt des Arbeitsprozesses bestimmt wird, wobei sich bei gleichbleibender
Anlagengeschwindigkeit abhängig vom Prozessfortschritt die aktuelle Drehzahl des Bremsgenerators
verändert.
[0008] Gemäß der Erfindung wird ein hochpoliger Synchronmotor als Bremsgenerator verwendet,
der hinsichtlich seiner zulässigen Höchstdrehzahl für die Anlage unterdimensioniert
ist. Die Unterdimensionierung erfolgt derart, dass bei Betrieb bzw. Ausführung des
Arbeitsprozesses auf der Anlage mit Maximalgeschwindigkeit zumindest ein Prozessfortschritt
existiert, d.h. denkbar ist, bei dem die aktuelle Drehzahl des Synchronmotors seine
Höchstdrehzahl überschreiten würde. Mit anderen Worten existiert also mindestens ein
Betriebszustand der Anlage, der bei regulärer Nutzung der Anlage mit Maximalgeschwindigkeit
tatsächlich reproduzierbar auftreten würde, und bei dem der Synchronmotor jenseits
seiner Höchstdrehzahl betrieben würde.
[0009] Gemäß dem Verfahren wird daher die aktuelle tatsächliche Drehzahl des Synchronmotors
im Betrieb überwacht und es ergeben sich dann zwei Fälle:
[0010] 1.) So lange die aktuelle tatsächliche Drehzahl des Synchronmotors kleiner der Höchstdrehzahl
ist, wird die aktuelle Anlagengeschwindigkeit in einem ersten Betriebszustand frei
gewählt oder bleibt mit anderen Worten frei wählbar. Mit anderen Worten wird in diesem
Betriebszustand also die Anlage in herkömmlicher Weise betrieben, so dass die Anlagengeschwindigkeit
beliebig wählbar ist. Im regulären Betrieb wird dabei in der Regel die Maximalgeschwindigkeit
gewählt, um den Arbeitsprozess, z.B. eine Produktion, möglichst schnell durchzuführen.
Dies betrifft alle Prozessfortschritte, in denen die Höchstdrehzahl des Synchronmotors
ohnehin anlagen- bzw. prozessbedingt nie überschritten werden kann.
[0011] 2.) Wenn die aktuelle Drehzahl allerdings die Höchstdrehzahl erreicht, wird die aktuelle
Anlagengeschwindigkeit in einem zweiten Betriebszustand nur bis zu einer derartigen
Grenzgeschwindigkeit gewählt, dass der Bremsgenerator höchstens mit der Höchstdrehzahl
betrieben wird. Dies betrifft den o.g. wenigstens einen Prozessfortschritt, in dem
ansonsten, also bei Betrieb der Anlage mit Maximalgeschwindigkeit die Drehzahl des
Synchronmotors zu hoch werden würde, d.h. die Anlage unterdimensioniert ist. Hier
wird in den zweiten Betriebszustand gewechselt.
[0012] Im Ergebnis bleibt also im ersten Betriebszustand die Anlagengeschwindigkeit frei
wählbar. Im zweiten Betriebszustand wird die Wahl der Anlagengeschwindigkeit begrenzt.
Die Obergrenze bildet hierbei diejenige Anlagengeschwindigkeit, bei der der Synchronmotor
seine zulässige Höchstdrehzahl erreicht. Im zweiten Betriebszustand wird also zwangsweise
die Betriebsgeschwindigkeit der Anlage dynamisch begrenzt. Die Begrenzung wird an
der Drehzahl des Synchronmotors orientiert und auf die Anlagengeschwindigkeit übertragen
bzw. umgerechnet. Der Zusammenhang zwischen Anlagengeschwindigkeit und Drehzahl des
Synchronmotors ist dabei bekannt oder zumindest ermittelbar. Während eines Prozesses
von Beginn bis Ende desselben, also mit zunehmendem Prozessfortschritt können dabei
auch mehrmals bzw. abwechselnd erste und/oder zweite Betriebszustände auftreten, je
nachdem, wie die Drehzahl des Synchronmotors von der Anlagengeschwindigkeit und dem
Prozessfortschritt abhängt.
[0013] Gemäß der Erfindung können also nun anstelle der bekannten niederpoligen Synchronmotoren
oder Asynchronmotoren alternativ auch hochpolige Synchronmotoren- bzw. antriebe genutzt
werden, die Polzahlen von mindestens 8, insbesondere mindestens 16 aufweisen. Insbesondere
können permanenterregte Synchronmotore verwendet werden. Die Motoren brauchen hierbei
nicht auf die maximal mögliche Drehzahl für alle denkbaren Betriebszustände der Anlage
ausgelegt werden, d.h. die Anlage voll ausdimensioniert werden. Dank der Erfindung
wird stattdessen die Anlage stets nur so schnell betrieben, dass die Höchstdrehzahl
der Motore nicht überschritten wird.
[0014] Die Erfindung beruht dabei auf folgender Erkenntnis: Der übliche Anwendungsbereich
bzw. der normale Anwendungsfall von hochpoligen Synchronantrieben beschränkt sich
auf den Einsatz im Bereich niedriger Drehzahlen, z.B. bis maximal 700 U/min, und hoher
Drehmomente. Bei einer voll ausdimensionierten Maschine wäre diese Drehzahl als Maximaldrehzahl
für alle Maschinenzustände zu berücksichtigen, d.h. für eine maximal Drehzahl der
Drehachse am Ende einer Papierabwicklung. Die maximale Anlagengeschwindigkeit müsste
dann z.B. bei den o.g. Papiermaschinen auf Bahngeschwindigkeiten bei achslosen Abrollungen
von etwa 200m/min begrenzt werden. Dies wäre z.B. für die oben genannten Rollen- und
Querschneider unzureichend.
[0015] Die Erfindung erkennt allerdings, dass diese Betriebszustände nur sehr selten erreicht
werden. Die Erfindung nimmt daher die Unterdimensionierung bewusst in Kauf, da im
Großteil der Betriebsfälle die Drehzahl am Bremsgenerator dennoch unterhalb der kritischen
Drehzahl bleibt und die Anlage regulär betrieben werden kann. Z.B. bei Papiermaschinen
sind Papierrollen mit einem Ausgangsdurchmesser von z.B. 2,5m üblich. Diese sind insbesondere
im achslosen Fall auf einem Wickelkern (z.B. Karton) von typisch 8 bis 15cm aufgewickelt.
Die Drehzahlen der Papierrollen steigen im Arbeitsprozess von anfangs ca. 200 U/min
(Prozessfortschritt 0%) auf ca. 2.500 - 3.000 U/min am Prozessende (Porezessfortschritt
100%) an. Nur in einem kleinen Bereich am Ende einer Abwicklung bzw. gegen Prozessende,
z.B. ab einem Prozessfortschritt von 95%, wenn bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
die Drehzahlen kurzfristig auf sehr hohe Werte über 700 U/min ansteigen würden, wird
die gesamte Anlage für kurze Dauer gebremst. Die Maschinengeschwindigkeit wird dann
sukzessive gesenkt, damit der Motor nie schneller als mit 700 U/min dreht. In diesem
kurzen Zeitraum befindet sich jedoch ohnehin kaum mehr eine nennenswerte Papiermenge
auf der Rolle. Dadurch entsteht kaum ein wirtschaftlicher Verlust, da dies z.B. nur
5% des von einer Papierrolle zu verarbeitenden Papiers betrifft. Damit werden nur
5% der regulären Verarbeitungszeit durch Abbremsen der Anlage etwas verlängert. Im
Gegenzug kann in der Anlage ein Synchronmotor als Bremsgenerator verwendet werden,
der hinsichtlich seiner Maximaldrehzahl um ein vielfaches niedriger dimensioniert
sein kann als bei Auslegung bis zur vollen möglichen Drehzahl im Regulärbetrieb der
Anlage. Somit können die Papiermaschinen in 95% der Betriebsfälle trotz Verwendung
des hochpoligen Synchronantriebes mit Produktionsgeschwindigkeiten von 500 bis 2000m/min
betrieben werden.
[0016] Die Erfindung eignet sich also gerade für achslose Abrollungen in Anlagen, da gerade
hier wegen der sehr geringen Außendurchmesser von Wickelhülsen (z.B. 80-100 mm) die
Drehzahlen nur am Wickelende extrem ansteigen und vor allem bei diesem Maschinen hinsichtlich
einer Unterdimensionierung in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren große
wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer Volldimensionierung erreicht werden können.
[0017] Gemäß der Erfindung überwacht also eine Steuer- und Auswerteeinheit die Drehzahl
des Synchronmotors, z.B. durch Überwachung von dessen Spannung. Bei Annäherung bzw.
Erreichen der zulässigen Höchstdrehzahl greift die Steuer- und Auswerteeinheit in
die eigentliche Steuerung der Anlage ein und senkt deren Arbeitsgeschwindigkeit so
weit, dass die Höchstdrehzahl am Synchronmotor zumindest nicht überschritten wird.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Höchstdrehzahl des Synchronmotors
derart gewählt, dass bei einem schnellstmöglich durchgeführten vollständigen Arbeitsprozess
die Dauer des zweiten Betriebszustandes nur höchstens einen vorgebbaren Anteil der
Gesamtdauer von erstem und zweitem Betriebszustand einnimmt. Bei einem vollständigen
Arbeitsprozess wird der Prozessfortschritt von 0% bis 100% vollständig durchlaufen.
Der Anteil beträgt dabei insbesondere 10%, insbesondere 5% der Gesamtdauer. Ein Arbeitsprozess
wird schnellstmöglich durchgeführt, indem in ersten Betriebszustand die Anlage stets
mit Maximalgeschwindigkeit betrieben wird und im zweiten Betriebszustand die Anlage
stets mit einer solchen Arbeitsgeschwindigkeit betrieben wird, dass der Bremsgenerator
mit Höchstdrehzahl läuft. Die Gesamtdauer entspricht der Dauer für die Durchführung
eines Arbeitsprozesses von Prozessbeginn bis Prozessende. Treten während eines Prozessdurchlaufs
(Beginn bis Ende) dabei mehrere erster und/oder zweiter Betriebszustände auf, so werden
deren jeweilige Teildauern aufsummiert. Mit dieser Ausführungsform wird sichergestellt,
dass die Anlage nur für den jeweiligen festgelegten Anteil der Gesamtdauer unterhalb
der Maximalgeschwindigkeit betrieben werden muss. Mit anderen Worten wird also ein
entsprechend dimensionierter Synchronmotor für die Anlage ausgewählt, der einen entsprechend
niedrigen Anteil zweiter Betriebszustände notwendig macht.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich auf der Drehachse ein Wickel mit
Bahnmaterial, insbesondere Papier, das im Arbeitsprozess vom Wickel abgerollt wird.
Die Erfindung ist in dieser Ausführungsform z.B. für die oben genannten Anlagen in
Form von Papiermaschinen einsetzbar. Es gelten dann die oben bisher nur beispielhaft
genannten Ausführungen, z.B. bezüglich Prozessbeginn und -ende usw. konkret für die
Erfindung.
[0020] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform wird der Wickel von einem, insbesondere
achslosen, Wickelkern mit höchstens 15cm, insbesondere höchstens 8cm, Außendurchmesser
abgerollt. Auch in dieser Ausführungsform ist die Erfindung besonders für die oben
genannten Anlagen in Form von Papiermaschinen einsetzbar.
[0021] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform wird der Prozessfortschritt
als aktuell im Arbeitsprozess vorhandenes Wickelvolumen bezogen auf ein Nenn-Ausgangswickelvolumen
definiert. Das Nenn-Ausgangswickelvolumen entspricht dabei dem maximal möglichen Wickelvolumen
eines Wickels, der in der entsprechenden Anlagen verarbeitbar ist. Statt des Volumens
kann aber auch alternativ z.B. der Durchmesser, Radius oder Umfang des Wickels als
Prozessfortschritt definiert werden. So steht ein besonders leicht erfassbares Maß
für den Prozessfortschritt zur Verfügung. Der Prozessfortschritt bzw. ein Maß für
diesen kann z.B. auch in Prozent der Ausgangsgröße, also des Nenn-Ausgangswickelvolumes,
-durchmessers usw. angegeben werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform mündet die Drehachse unmittelbar in eine Welle.
Ein Synchronmotor wird dann gewählt der eine derartige Hohlwelle aufweist, deren Innendurchmesser
derart zum Außendurchmesser der Welle passt, dass der Synchronmotor auf die zu bremsende
Welle aufgesteckt und auf dieser drehfixiert wird. Die Durchmesser passen insbesondere,
wenn sie gleich sind, aber auch wenn der Innendurchmesser - insbesondere geringfügig
- größer dem Außendurchmesser ist, so dass - ggf. unter Zwischenlage eines Ausgleichsrings
- ein direktes Aufflanschen möglich ist. Dies ermöglicht eine sehr einfach und direkte
Weise, eine Bremse für die Welle zu realisieren. Zwischen Welle und Bremse, hier dem
Synchronmotor, sind keinerlei Zwischenelemente wie Getriebe, Riemen, Zahnräder o.ä.
nötig. Die Bremse wird ähnlich einer herkömmlichen mechanischen Bremse einfach an
die Welle angeflanscht. Auch in bestehenden Anlagen ist so ein einfacher Austausch,
d.h. ein Nachrüsten einer vorhandenen mechanischen Bremse gegen einen erfindungsgemäßen
Synchronmotor möglich.
[0023] Bei Nachrüstungen können also Synchronmotore einfach anstelle der pneumatischen oder
hydraulischen Bremseinheit auf die Pinolenwelle aufgesteckt und zur Drehmomentübertragung
mechanisch verbunden werden.
[0024] Hier nutzt die Erfindung folgende Beobachtung: Die Bauform kommerziell üblicherweise
erhältlicher hochpoliger Synchronmotoren zeichnet sich durch eine Hohlwelle mit großer
Bohrung auf. Die Dimensionen dieser Hohlwellen passen gerade für zu bremsende Wellen
an bekannten Papiermaschinen, auf denen in bekannter Weise mechanische Bremsen sitzen.
Die bekannten Bremseinheiten ähneln dabei in Ihrem Aussehen als runde Gebilde mit
großem Innendurchmesser den bekannten Hohlwellenmotoren. Die bekannten Bohrungsdurchmesser
bewegen sich hierbei von ca. 150mm aufwärts, typischerweise im Bereich von ca. 250-350mm
Bohrung. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein kommerziell erhältlicher
Synchronmotor hinsichtlich Bauform gewählt werden kann, dessen Hohlwellenbohrung auf
eine bestehende zu bremsende Welle passt. Hinsichtlich Dimensionierung muss der Motor
dann lediglich von der Bremsleistung für die Bremsaufgabe geeignet sein. Hinsichtlich
der Maximaldrehzahl des Motors kann die Anlage dann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
betrieben werden.
[0025] Hinsichtlich der Verwendung wird die Erfindung gelöst durch die Verwendung eines
hochpoligen Synchronmotors in einer Anlage gelöst, wobei mit Hilfe der Anlage ein
Arbeitsprozess durchgeführt wird, wobei eine aktuelle Anlagengeschwindigkeit für den
Arbeitsprozess bis zu einer Maximalgeschwindkeit wählbar ist,
[0026] In der Anlage wird ein Bremsgenerator für eine Drehachse der Anlage verwendet, dessen
aktuelle Drehzahl von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit und einem aktuellen Prozessfortschritt
des Arbeitsprozesses bestimmt wird, wobei sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
abhängig vom Prozessfortschritt die aktuelle Drehzahl des Bremsgenerators verändert.
[0027] Ein hochpoliger Synchronmotor wird als Bremsgenerator verwendet, der hinsichtlich
seiner zulässigen Höchstdrehzahl für die Anlage derart unterdimensioniert ist, dass
bei Betrieb des Arbeitsprozesses auf der Anlage mit Maximalgeschwindigkeit zumindest
ein Prozessfortschritt existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl des Synchronmotors
seine Höchstdrehzahl überschreiten würde,
[0028] Bei der Verwendung wird die aktuelle Drehzahl des Synchronmotors überwacht. So lange
die aktuelle Drehzahl kleiner der Höchstdrehzahl ist, wird die aktuelle Anlagengeschwindigkeit
in einem ersten Betriebszustand frei gewählt. Wenn dagegen die aktuelle Drehzahl die
Höchstdrehzahl erreicht, wird die aktuelle Anlagengeschwindigkeit in einem zweiten
Betriebszustand nur bis zu einer derartigen Grenzgeschwindigkeit gewählt, dass der
Bremsgenerator höchstens mit der Höchstdrehzahl betrieben wird.
[0029] Für bevorzugte Ausführungsformen sowie Vorteile der Verwendung gelten sinngemäß die
obigen Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren.
[0030] Hinsichtlich der Anlage wird die Erfindung gelöst durch eine Anlage zur Durchführung
eines Arbeitsprozesses, wobei anhand einer Anlagensteuerung eine aktuelle Anlagengeschwindigkeit
für den Arbeitsprozess bis zu einer Maximalgeschwindigkeit wählbar ist,
[0031] Die Anlage enthält einen Bremsgenerator für eine Drehachse der Anlage, dessen aktuelle
Drehzahl von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit und einem aktuellen Prozessfortschritt
des Arbeitsprozesses bestimmt wird, wobei sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
abhängig vom Prozessfortschritt die aktuelle Drehzahl des Bremsgenerators verändert.
[0032] Die Anlage enthält einen hochpoligen Synchronmotor als Bremsgenerator, der hinsichtlich
seiner zulässigen Höchstdrehzahl für die Anlage derart unterdimensioniert ist, dass
bei Betrieb des Arbeitsprozesses auf der Anlage mit Maximalgeschwindigkeit zumindest
ein Prozessfortschritt existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl des Synchronmotors
seine Höchstdrehzahl überschreiten würde. Die Anlage enthält einen Drehzahlmesser
für die aktuelle Drehzahl des Synchronmotors, eine mit dem Drehzahlmesser verbundene
Steuer-und Auswerteeinheit, die mit der Anlagensteuerung der Anlage verbunden ist.
Die Steuer- und Auswerteeinheit ist folgendermaßen ausgebildet:
[0033] So lange die aktuelle Drehzahl kleiner der Höchstdrehzahl ist, gibt sie die Anlagensteuerung
frei, so dass die aktuelle Anlagengeschwindigkeit in einem ersten Betriebszustand
frei wählbar ist. Wenn die aktuelle Drehzahl dagegen die Höchstdrehzahl erreicht,
wirkt sie derart auf die Anlagensteuerung ein, dass die aktuelle Anlagengeschwindigkeit
in einem zweiten Betriebszustand nur bis zu einer derartigen Grenzgeschwindigkeit
wählbar ist, dass der Synchronmotor höchstens mit der Höchstdrehzahl betrieben wird.
[0034] Für bevorzugte Ausführungsformen sowie Vorteile der Anlage gelten sinngemäß die obigen
Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren.
[0035] Für eine weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der
Zeichnung verwiesen. Es zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anlage,
Fig. 2 die Drehachse der Anlage in Richtung des Pfeils II in Fig. 1.
[0036] Fig. 1 zeigt eine Anlage 2, hier eine Papiermaschine. Auf der Anlage 2 wird ein Arbeitsprozesses
4 durchgeführt, hier Papier geschnitten. Anhand einer Anlagensteuerung 24 ist eine
aktuelle Anlagengeschwindigkeit v
akt für den Arbeitsprozess 4 bis zu einer Maximalgeschwindigkeit v
max wählbar. Die Anlagengeschwindigkeit ist im Beispiel die Geschwindigkeit, mit der
Bahnmaterial 14, hier Papier, das von einem Wickel 12 abgerollt wurde, in Richtung
des Pfeils 15 durch die Anlage 2 läuft. Der Pfeil 15 symbolisiert also die Anlagengeschwindigkeit.
Im Wickel 12 ist Bahnmaterial 14 auf einem Wickelkern 16 aufgerollt. Der Wickelkern
16 weist hier insbesondere einen Außendurchmesser von höchstens 15cm oder insbesondere
von höchstens 8cm auf.
[0037] Die Anlage 2 enthält einen mit dem Wickel 12 um die Drehachse 8 rotierenden Bremsgenerator
6 für die Drehachse 8 der Anlage 2. Auf der Drehachse 8 ist der Wickel 12 um diese
drehbar gelagert. Der Bremsgenerator 6 erzeugt ein Bremsmoment, das entgegen einer
Richtung der Abwicklung (Pfeil 9) von Bahnmaterial 14 vom Wickel 12 auf diesen einwirkt.
In Fig. 1 ist der Bremsgenerator 6 symbolisch entfernt von der Drehachse 8 gezeichnet,
um den Wickel 12 nicht zu verdecken. Die gemeinsame Drehachse 8 für Wickel 12 und
Bremsgenerator 6 ist symbolisch gestrichelt angedeutet. Eine aktuelle Drehzahl n
akt des Bremsgenerators 6 und damit des Wickels 12 wird von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit
v
akt und einem aktuellen Prozessfortschritt F
akt des Arbeitsprozesses 4 bestimmt, wobei sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
v
akt abhängig vom Prozessfortschritt F
akt die aktuelle Drehzahl n
akt des Bremsgenerators 6 verändert. Im Beispiel kommt das daher, dass zu Prozessbeginn
(Prozessfortschritt F von 0%) das Bahnmaterial vom Wickel 12 mit maximalem Umfang
abgewickelt wird, wobei die Bahngeschwindigkeit der Umfangsgeschwindigkeit entspricht.
Mit zunehmendem Prozessfortschritt nimmt der Umfang des Wickels 12 ab. Bei gleichbleibender
Bahngeschwindigkeit erhöht sich daher seine Drehzahl. Die Maximaldrehzahl ist bei
Prozessende (Prozessfortschritt F von 100%) erreicht, wenn das letzte Stück Bahnmaterial
14 vom Wickelkern 16 abrollt.
[0038] Der Prozessfortschritt wird hier beispielsweise anhand es Wickels 12 bestimmt: Er
gibt prozentual an, wieviel Volumen des aufgewickelten Bahnmaterials 14 des Wickels
12 im Verhältnis zu dessen Maximalvolumen (größtmöglicher Wickel 12 der in der Anlage
2 verarbeitbar ist) bereits abgewickelt wurde. Der aktuelle Prozessfortschritt F
akt wird also als aktuell im Arbeitsprozess 4 vorhandenes Wickelvolumen V
akt, bezogen auf ein Nenn-Ausgangswickelvolumen V
0 definiert.
[0039] Der Bremsgenerator 6 ist ein hochpoliger Synchronmotor 10, der hinsichtlich seiner
zulässigen Höchstdrehzahl n
max für die Anlage 2 unterdimensioniert ist: Die Unterdimensionierung ist dergestalt,
dass bei Betrieb des Arbeitsprozesses 4 auf der Anlage 2 bei Maximalgeschwindigkeit
v
max der Anlage 2 zumindest ein Prozessfortschritt F existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl
n
akt des Synchronmotors 10 seine Höchstdrehzahl n
max überschreiten würde. Im Beispiel kommt dies daher, dass ab einem Prozessfortschritt
F von 95% der Durchmesser des Wickels 12 so klein geworden ist, dass bei maximaler
Arbeitsgeschwindigkeit v
max, also Geschwindigkeit des Bahnmaterials 14 durch die Anlage 2 und damit Umfangsgeschwindigkeit
des Wickels 12, die Wickeldrehzahl und damit die Drehzahl des Synchronmotors 10 über
dessen zulässige Höchstdrehzahl steigen würde.
[0040] Die Anlage 2 umfasst außerdem einen Drehzahlmesser 20, der die aktuelle Drehzahl
n
akt des Synchronmotors 10 misst und zur Weiterverarbeitung ausgibt. Eine mit dem Drehzahlmesser
20 verbundene Steuer- und Auswerteeinheit 22, die mit der Anlagensteuerung 24 der
Anlage 2 verbunden ist, ist folgendermaßen ausgebildet:
[0041] So lange die aktuelle Drehzahl n
akt kleiner der Höchstdrehzahl n
max ist, wird die Anlagensteuerung 24 vollständig in dem Sinne freigegeben, dass die
aktuelle Anlagengeschwindigkeit v
akt frei wählbar ist. Die Anlage 2 befindet sich damit in einem ersten Betriebszustand
Z1. Wenn dagegen die aktuelle Drehzahl n
akt die Höchstdrehzahl n
max erreicht, dann wirkt die Steuer- und Auswerteeinheit 22 derart auf die Anlagensteuerung
24 ein, dass die Wahl der Anlagengeschwindigkeit eingeschränkt wird: Die aktuelle
Anlagengeschwindigkeit v
akt kann dann nur noch bis zu einer Grenzgeschwindigkeit v
grenz gewählt werden. Diese ist dadurch bestimmt, dass sich bei der Grenzgeschwindigkeit
v
grenz gerade die Höchstdrehzahl n
max am Synchronmotor 10 ergibt. Die Anlage 2 befindet sich dann in einem zweiten Betriebszustand
Z2.
[0042] Über den gesamten Prozessfortschritt F gesehen, d.h. von Beginn der Abwicklung des
maximal gefüllten Wickels 12 bis zu dessen vollständigem Verbrauch wird der Prozess
für eine Gesamtdauer T durchgeführt. Die ersten Betriebszustände Z1 nehmen hierbei
eine gesamte Dauer T1 in Anspruch, die Betriebszustände Z2 eine gesamte Dauer T2.
Die Summe aus T1 und T2 ergibt T. Die Dauer T1 bildet dabei einen Anteil A der Gesamtdauer
T.
[0043] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Unterdimensionierung folgendermaßen
ausgeführt: Die Höchstdrehzahl n
max des Synchronmotors 10 wird derart gewählt, d.h. ein entsprechender Motor in der Anlage
2 installiert, dass bei einem schnellstmöglich durchgeführten vollständigen Arbeitsprozess
4 die Dauer T2 des zweiten Betriebszustandes Z2 nur höchstens einen vorgebbaren Anteil
A von insbesondere 10% oder von insbesondere 5% der Gesamtdauer T des Arbeitsprozesses
4 einnimmt. Mit anderen Worten wird also ein Synchronmotors 10 gewählt, der eine ausreichend
hohe Höchstdrehzahl n
max aufweist, so dass insbesondere 90%, insbesondere 95% des Arbeitsprozesses bei maximaler
Arbeitsgeschwindigkeit v
max durchgeführt werden können.
[0044] Fig. 2 zeigt die Drehachse 8 mit dem Wickel 12 und dem Synchronmotor 10 in Richtung
des Pfeils II aus Fig. 1. In Fig. 2 ist der Synchronmotor an Ort und Stelle dargestellt,
d.h. direkt auf der Drehachse 8 gelegen, so dass er konzentrisch zum Wickel 12 angeordnet
ist. Fig. 2 zeigt eine achslose Halterung des Wickels 12. Dieser ist auf einem hohlen
Wickelkern 16 aufgerollt, der nicht zur Anlage 2 gehört. Der Wickelkern 16 ist durch
eine Welle 18 der Anlage gehalten. Die Welle 18 ist daher als Pinolenwelle ausgestaltet.
Die Drehachse 8 mündet also unmittelbar, d.h. ohne Zwischenschaltung von Getrieben,
Übersetzungen, Riemen o.ö. in die Welle 18. Die Drehzahl der Welle 18 entspricht daher
der Drehzahl des Wickels 12. Der Synchronmotor 10 weist eine Hohlwellenbauform auf.
Der Innendurchmesser di der Hohlwelle passt derart zum Außendurchmesser da der Welle
18, dass der Synchronmotor 10 auf die zu bremsende Welle 18 aufgesteckt und auf dieser
drehfixiert ist.
[0045] Im Beispiel ist die Passung sogar exakt, so dass auch kein Rohrförmiges Zwischenstück
nötig ist, um einen eventuellen hohlzylinderförmigen Spalt zwischen Welle 18 und Hohlwelle
19 zu füllen, d.h. beide unaufwendig aneinander anzupassen.
[0046] Fig. 2 zeigt auch nochmals dass am Wickel 12 vom Nenn-Ausgangswickelvolumen V
0 des Bahnmaterials 14 bereits ein gewisser Teil abgewickelt ist, so dass nur noch
ein aktuelles Wickelvolumen V
akt auf dem Wickel 12 vorhanden ist. Der Wickeldurchmesser hat nur noch ca. auf den halben
Ausgangsradius. Das verbleibende Wickelvolumen beträgt daher noch rund ein Viertel.
Der am Wickelvolumen gemessene Prozessfortschritt beträgt daher ca. 75%.
Bezugszeichenliste
[0047]
2 Anlage
4 Arbeitsprozess
6 Bremsgenerator
8 Drehachse
9 Pfeil
10 Synchronmotor
12 Wickel
14 Bahnmaterial
16 Wickelkern
18 Welle
19 Hohlwelle
15 Pfeil
20 Drehzahlmesser
22 Steuer- und Auswerteeinheit
24 Anlagensteuerung
vakt Anlagengeschwindigkeit (aktuell)
vmax Maximalgeschwindigkeit (Anlage))
vgrenz Grenzgeschwindigkeit (Anlage)
nakt Drehzahl (aktuell)
nmax Drehzahl (maximal)
F Prozessfortschritt
Fakt Prozessfortschritt (aktuell)
Z1,2 Betriebszustand
T1,2 Dauer
T Gesamtdauer
A Anteil
Vakt Wickelvolumen (aktuell)
V0 Nenn-Ausgangswickelvolumen
di Innendurchmesser
da Außendurchmesser
1. Verfahren zum Betreiben einer Anlage (2), bei dem
- mit Hilfe der Anlage (2) ein Arbeitsprozess (4) durchgeführt wird, wobei eine aktuelle
Anlagengeschwindigkeit (vakt) für den Arbeitsprozess (4) bis zu einer Maximalgeschwindigkeit (vmax) wählbar ist,
- ein Bremsgenerator (6) für eine Drehachse (8) der Anlage (2) verwendet wird, dessen
aktuelle Drehzahl (nakt) von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit (vakt) und einem aktuellen Prozessfortschritt (Fakt) des Arbeitsprozesses (4) bestimmt wird,
- wobei sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit (vakt) abhängig vom Prozessfortschritt (Fakt) die aktuelle Drehzahl (nakt) des Bremsgenerators (6) verändert,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein hochpoliger Synchronmotor (10) als Bremsgenerator (6) verwendet wird, der hinsichtlich
seiner zulässigen Höchstdrehzahl (nmax) für die Anlage (2) derart unterdimensioniert ist, dass bei Betrieb des Arbeitsprozesses
(4) auf der Anlage (2) mit Maximalgeschwindigkeit (vmax) zumindest ein Prozessfortschritt (F) existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10) seine Höchstdrehzahl (nmax) überschreiten würde,
- die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10) überwacht wird,
- so lange die aktuelle Drehzahl (nakt) kleiner der Höchstdrehzahl (nmax) ist, die aktuelle Anlagengeschwindigkeit (vakt) in einem ersten Betriebszustand (Z1) frei gewählt wird,
- wenn die aktuelle Drehzahl (nakt) die Höchstdrehzahl (nmax) erreicht, die aktuelle Anlagengeschwindigkeit (vakt) in einem zweiten Betriebszustand (Z2) nur bis zu einer derartigen Grenzgeschwindigkeit (vgrenz) gewählt wird, dass der Synchronmotor (10) höchstens mit der Höchstdrehzahl (nmax) betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem bei der Unterdimensionierung die Höchstdrehzahl
(nmax) des Synchronmotors (10) derart gewählt wird, dass bei einem schnellstmöglich durchgeführten
vollständigen Arbeitsprozess (4) die Dauer (T2) des zweiten Betriebszustandes (Z2) nur höchstens einen vorgebbaren Anteil (A), von insbesondere 10% oder von insbesondere
5%, der Gesamtdauer (T) des Arbeitsprozesses (4) einnimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem sich auf der Drehachse (8) ein Wickel (12)
mit Bahnmaterial (14), insbesondere Papier, befindet, das während des Arbeitsprozesses
(4) vom Wickel abgerollt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der Wickel (12) von einem, insbesondere achslosen,
Wickelkern (16) mit höchstens 15cm, insbesondere höchstens 8cm, Außendurchmesser abgerollt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, bei dem der aktuelle Prozessfortschritt
(Fakt) als aktuell im Arbeitsprozess (4) vorhandenes Wickelvolumen (Vakt) bezogen auf ein Nenn-Ausgangswickelvolumen (V0) definiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Drehachse (8) unmittelbar
in eine Welle (18) mündet, bei dem ein Synchronmotor (10) mit Hohlwelle (20) gewählt
wird, deren Innendurchmesser (di) derart zum Außendurchmesser (da) der Welle (18) passt, dass der Synchronmotor (10) auf die zu bremsende Welle (18)
aufgesteckt und auf dieser drehfixiert wird.
7. Verwendung eines hochpoligen Synchronmotors (10) in einer Anlage (2), wobei
- mit Hilfe der Anlage (2) ein Arbeitsprozess (4) durchgeführt wird, wobei eine aktuelle
Anlagengeschwindigkeit (vakt) für den Arbeitsprozess (4) bis zu einer Maximalgeschwindigkeit (vmax) wählbar ist,
- ein Bremsgenerator (6) für eine Drehachse (8) der Anlage (2) verwendet wird, dessen
aktuelle Drehzahl (nakt) von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit (vakt) und einem aktuellen Prozessfortschritt (Fakt) des Arbeitsprozesses (4) bestimmt wird,
- sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit (vakt) abhängig vom Prozessfortschritt (Fakt) die aktuelle Drehzahl (nakt) des Bremsgenerators (6) verändert,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein hochpoliger Synchronmotor (10) als Bremsgenerator (6) verwendet wird, der hinsichtlich
seiner zulässigen Höchstdrehzahl (nmax) für die Anlage (2) derart unterdimensioniert ist, dass bei Betrieb des Arbeitsprozesses
(4) auf der Anlage (2) mit Maximalgeschwindigkeit (vmax) zumindest ein Prozessfortschritt (F) existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10) seine Höchstdrehzahl (nmax) überschreiten würde,
- die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10) überwacht wird,
- so lange die aktuelle Drehzahl (nakt) kleiner der Höchstdrehzahl (nmax) ist, die aktuelle Anlagengeschwindigkeit (vakt) in einem ersten Betriebszustand (Z1) frei gewählt wird,
- wenn die aktuelle Drehzahl (nakt) die Höchstdrehzahl (nmax) erreicht, die aktuelle Anlagengeschwindigkeit (vakt) in einem zweiten Betriebszustand (Z2) nur bis zu einer derartigen Grenzgeschwindigkeit (vgrenz) gewählt wird, dass der Synchronmotor (10) höchstens mit der Höchstdrehzahl (nmax) betrieben wird.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7, bei der bei der Unterdimensionierung die Höchstdrehzahl
(nmax) des Synchronmotors (10) derart gewählt wird, dass bei einem schnellstmöglich durchgeführten
vollständigen Arbeitsprozess (4) die Dauer (T2) des zweiten Betriebszustandes (Z2) nur höchstens einen vorgebbaren Anteil (A), von insbesondere 10% oder von insbesondere
5%, der Gesamtdauer (T) des Arbeitsprozesses (4) einnimmt.
9. Anlage (2) zur Durchführung eines Arbeitsprozesses (4), wobei anhand einer Anlagensteuerung
(24) eine aktuelle Anlagengeschwindigkeit (v
akt) für den Arbeitsprozess (4) bis zu einer Maximalgeschwindigkeit (v
max) wählbar ist,
- mit einem Bremsgenerator (6) für eine Drehachse (8) der Anlage (2), dessen aktuelle
Drehzahl (nakt) von der aktuellen Anlagengeschwindigkeit (Vakt) und einem aktuellen Prozessfortschritt (Fakt) des Arbeitsprozesses (4) bestimmt wird, wobei sich bei gleichbleibender Anlagengeschwindigkeit
(vakt) abhängig vom Prozessfortschritt (Fakt) die aktuelle Drehzahl (nakt) des Bremsgenerators (6) verändert,
gekennzeichnet durch
- einen hochpoligen Synchronmotor (10) als Bremsgenerator (6), der hinsichtlich seiner
zulässigen Höchstdrehzahl (nmax) für die Anlage (2) derart unterdimensioniert ist, dass bei Betrieb des Arbeitsprozesses
(4) auf der Anlage (2) mit Maximalgeschwindigkeit (vmax) zumindest ein Prozessfortschritt (F) existiert, bei dem die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10) seine Höchstdrehzahl (nmax) überschreiten würde,
- einen Drehzahlmesser (20) für die aktuelle Drehzahl (nakt) des Synchronmotors (10),
- eine mit dem Drehzahlmesser (20) verbundene Steuer- und Auswerteeinheit (22), die
mit der Anlagensteuerung (24) der Anlage (2) verbunden ist, und dazu ausgebildet ist,
um
- so lange die aktuelle Drehzahl (nakt) kleiner der Höchstdrehzahl (nmax) ist, die Anlagensteuerung (24) freizugeben, so dass die aktuelle Anlagengeschwindigkeit
(vakt) in einem ersten Betriebszustand (Z1) frei wählbar ist,
- wenn die aktuelle Drehzahl (nakt) die Höchstdrehzahl (nmax) erreicht, derart auf die Anlagensteuerung (24) einzuwirken, dass die aktuelle Anlagengeschwindigkeit
(vakt) in einem zweiten Betriebszustand (Z2) nur bis zu einer derartigen Grenzgeschwindigkeit (vgrenz) wählbar ist, dass der Synchronmotor (10) höchstens mit der Höchstdrehzahl (nmax) betrieben wird.
10. Anlage (2) nach Anspruch 9, bei der der Synchronmotor (10) derart unterdimensioniert
ist, dass dessen Höchstdrehzahl (nmax) derart gewählt ist, dass bei einem schnellstmöglich durchgeführten vollständigen
Arbeitsprozess (4) die Dauer (T2) des zweiten Betriebszustandes (Z2) nur höchstens einen vorgebbaren Anteil (A), von insbesondere 10% oder von insbesondere
5%, der Gesamtdauer (T) des Arbeitsprozesses (4) einnimmt.