[0001] Die Erfindung betrifft einen Tür- oder Fensterbeschlag gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Tür- oder Fensterbeschläge, die einen Montagesockel aufweisen, der zunächst getrennt
von der Handhabe am Türblatt oder am Fensterrahmen festgeschraubt werden kann, sind
beispielsweise aus der
DE 200118006 U1 bekannt. Bei diesem bekannten Beschlag kann die Handhabe mit einem bajonettartigen
Verriegelungsmechanismus, der sich an einer an der Handhabe festgelegten Lagerbuchse
befindet, am Montage-sockel befestigt werden. Die Festlegung der Handhabe im Montagesockel
erfolgt mittels eines drehbaren Verriegelungselementes, das zwischen dem Ober- und
Unterteil des Montagesockels angeordnet ist und bajonettartige Vorsprünge aufweist.
Mittels eines Spezialwerkzeuges kann dieses Verriegelungselement zwischen einer Verriegelungs-
und Entriegelungsposition gedreht werden. Zum Abdecken des Montagesockels wird die
Abdeckkappe axial auf dem Hals der Handhabe verschoben und in ihrem äußeren Umfangsbereich
in entsprechende Radialvorsprünge des Montagesockels eingeclipst. Dieser bekannte
Beschlag ist relativ kompliziert aufgebaut und erfordert zur Montage und Demontage
ein Spezialwerkzeug.
[0003] Ferner ist aus der
EP 2 182 144 A1 ein Tür- oder Fensterbeschlag gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt, der
bereits wesentlich einfacher aufgebaut ist sowie eine einfachere und schnellere Montage
und Demontage ermöglicht. Bei diesem bekannten Tür- oder Fensterbeschlag wirkt der
bajonettartige Verriegelungsmechanismus direkt zwischen Montagesockel und einer Lagerscheibe
für die Handhabe, die an der Handhabe vormontiert ist. Eine äußere Abdeckkappe ist
drehfest mit der Lagerscheibe verbunden. die Abdeckkappe wird mit der Hand ergriffen
und zusammen mit der Lagerscheibe in eine bestimmte Winkelstellung relativ zum Montagesockel
gedreht, wodurch Lagerscheibe und Montagesockel zusammengesteckt und relativ zueinander
bajonettartig verriegelt werden können. Das Drehen in die Verriegelungsstellung erfolgt
dabei durch eine Hochhaltefeder, durch welche die Handhabe relativ zur Lagerscheibe
in eine vorbestimmte Drehausgangsposition vorgespannt ist. Das Drehen in die Entriegelungsstellung
erfolgt manuell entgegen der Vorspannkraft der Hochhaltefeder durch Drehen der Abdeckkappe
in die entgegengesetzte Richtung.
[0004] Bei diesem bekannten Beschlag kann es vorkommen, dass das Türblatt oder der Fensterrahmen
beim Drehen der Abdeckkappe verkratzt wird, da im fertig montierten Zustand des Beschlags
der innere Rand der Abdeckkappe, d.h. der dem Türblatt oder dem Fensterrahmen zugewandte
Rand, am Türblatt bzw. Fensterrahmen anliegt. Dies ist insbesondere dann von Nachteil,
wenn es sich nicht um eine runde, sondern um eine eckige Rosette handelt, da dann
die Kratzspuren sichtbar sein können.
[0005] Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zu Grunde, einen Tür- oder Fensterbeschlag
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine Beschädigung des Türblatts oder Fensterrahmens
durch die Abdeckkappe zuverlässig ausschließt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fenster- oder Türbeschlag mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0007] Beim erfindungsgemäßen Tür- oder Fensterbeschlag hat die Abdeckkappe eine derartige
Tiefe, dass sie im fertig montierten Zustand des Tür- oder Fensterbeschlags einen
Abstand zum Türblatt oder Fensterrahmen hat. Weiterhin umfasst die Abdeckblende einen
auf der Abdeckkappe anordenbaren und an dieser befestigbaren Blendring, der den durch
den Abstand gebildeten Spalt abdeckt.
[0008] Dadurch, dass die Abdeckkappe im fertig montierten Zustand einen Abstand zum Türblatt
oder Fensterrahmen hat, gerät die Abdeckkappe bei der Montage nicht in Kontakt mit
dem Türblatt oder Fensterrahmen. Ein Verkratzen des Türblatts bzw. Fensterrahmens
beim Drehen der Abdeckkappe wird daher vermieden. Der durch den Abstand gebildete
Spalt bzw. Zwischenraum zwischen der Abdeckkappe und dem Türblatt bzw. Fensterrahmen
wird dagegen durch den zusätzlichen Blendring überbrückt und abgedeckt, der zweckmäßigerweise
auf die Abdeckkappe aufgesteckt wird, bis dessen innerer Rand am Türblatt bzw. Fensterrahmen
anliegt. Mit der erfindungsgemäßen zweiteiligen Abdeckblende sind damit keinerlei
optische Einbußen verbunden. Die Zweiteilung der Abdeckblende in innerer Abdeckkappe
und äußeren Blendring bietet sogar die Möglichkeit, Beschlagdesigns in optisch besonders
ansprechender Weise zu variieren, da Abdeckkappe und Blendring mit unterschiedlichen
Oberflächenbeschaffenheiten, Farben und/oder Materialien hergestellt werden können.
[0009] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Blendring als auf die
Abdeckkappe aufsteckbarer Aufsteckrahmen ausgebildet. Dieser Aufsteckrahmen kann so
gestaltet sein, dass er die Abdeckkappe nur in einem relativ schmalen äußeren Randbereich
sowie am Umfang übergreift. Es ist jedoch auch möglich, den Blendring relativ nahe
bis zum Halsabschnitt der Handhabe heranzuführen.
[0010] Vorteilhafterweise weist die Abdeckkappe vereinzelte, in Umfangsrichtung verteilte
und radial vorstehende Schulterabschnitte auf, auf welche der Blendring aufsteckbar
ist. Hierdurch kann einerseits die Abdeckkappe materialsparend gefertigt und andererseits
der Blendring auf einfache Weise auf die Abdeckkappe aufgesteckt und gegebenenfalls
auch wieder abgenommen werden.
[0011] Vorteilhafterweise haben die Abdeckkappe und der Blendring eine viereckige Form,
wobei die vorstehenden Schulterabschnitte in den Eckenbereichen der Abdeckkappe angeordnet
sind. Hierdurch wird der Blendring bei der Montage zwangsläufig in der richtigen Winkelausrichtung
relativ zur Abdeckkappe auf diese aufgesteckt. Außerdem ergibt sich ein sicherer Sitz
des Blendrings auf der Abdeckkappe. Vorteilhafterweise ist am Montagesockel ein Drehsicherungselement
zur Verhinderung einer Drehbewegung des Blendrings relativ zum Montagesockel vorgesehen.
Hierdurch kann ein ungewolltes Verdrehen des auf die Abdeckkappe aufgesteckten Blendrings
relativ zum Montagesockel bzw. zum Türblatt oder Fensterrahmen verhindert werden,
wodurch ein Verkratzen der Türblatt- oder Fensterrahmenoberfläche vermieden werden
kann.
[0012] Vorteilhafterweise umfasst das Drehsicherungselement eine radial über die Umfangswand
des Montagesockels vorragende Sicherungszunge, die mit einer Aussparung des Blendrings
zusammenwirkt. Hierdurch kann auf besonders einfache und kostengünstige Weise die
gewünschte Drehsicherung realisiert werden.
[0013] Vorteilhafterweise ist das Drehsicherungselement als Einlageteil ausgebildet, das
in eine Vertiefung in der Stirnwand des Montagesockels formschlüssig einlegbar ist.
Hierdurch ist die Montage des Drehsicherungselements am Montagesockel auf besonders
einfache und schnelle Weise möglich, da separate Befestigungsmittel zur Befestigung
des Drehsicherungselements am Montagesockel nicht erforderlich sind.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Explosionsdarstellung des erfindungs-gemäßen Tür- oder Fensterbeschlags,
- Figur 2:
- eine Explosionsdarstellung von zwei Tür-oder Fensterbeschlägen, die auf gegenüber-liegenden
Seiten eines Türblatts oder Fensterrahmens befestigt werden können,
- Figuren 3a, 3b:
- räumliche Darstellungen des Montagesockels von der hinteren und der vorderen Seite
her,
- Figuren 4a, 4b:
- räumliche Darstellungen der Lagerscheibe von der hinteren und vorderen Seite her,
- Figur 5:
- eine räumliche Darstellung der Abdeckkappe und des Blendrings von der hinteren Seite
her,
- Figur 6:
- eine Darstellung des Tür- oder Fenster-beschlags bei der Montage, wobei der Montagesockel
bereits an einem Türblatt befestigt ist, und
- Figur 7:
- eine Seitenansicht des Tür- oder Fenster-beschlags beim Aufstecken des Blendrings
auf die Abdeckkappe.
[0015] Aus den Figuren 1 und 6 ist ein erfindungsgemäßer Tür- oder Fensterbeschlag ersichtlich,
der an einer Seite eines Türblatts 17 oder Fensterrahmens montiert werden kann. Auf
der gegenüberliegenden Seite des Türblatts 17 oder Fensterrahmens wird, wie aus Figur
2 ersichtlich, in der Regel ein entsprechender Tür- oder Fensterbeschlag angeordnet,
mit dem der in Figur 1 dargestellte Beschlag verschraubt werden kann. Alternativ ist
es jedoch auch ohne weiteres möglich, auf der gegenüberliegenden Seite einen anderen
Beschlag dieser Art oder auch nur eine Rosette anzubringen, mit der der dargestellte
Beschlag verschraubt werden kann.
[0016] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Tür- oder Fensterbeschlag umfasst eine Handhabe
1 in der Form eines Drückers und eine Rosette 2, die am Türblatt oder Fensterrahmen
beziehungsweise an einer gegenüberliegenden, nicht dargestellten Rosette festgeschraubt
werden kann. Die Handhabe 1 ist drehbar in der Rosette 2 gelagert und axial an dieser
festgelegt.
[0017] Die im Wesentlichen L-förmige Handhabe 1 weist einen Halsabschnitt 3 auf, an dessen
freiem Ende ein Führungsansatz oder Lagerabschnitt 4 vorgesehen ist. Der Lagerabschnitt
4 dient zur drehbaren Lagerung der Handhabe 1 in der Rosette 2 und ist dementsprechend
zylinderförmig ausgebildet. Der Durchmesser des Lagerabschnittes 4 ist kleiner als
derjenige des angrenzenden Teils des Halsabschnittes 3, so dass im Übergangsbereich
eine Durchmesserstufe 5 vorhanden ist.
[0018] Weiterhin weist der Lagerabschnitt 4 eine Umfangsnut 6 auf, in die ein Sicherungsring
7 eingesetzt werden kann. Im Inneren des Halsabschnittes 3 ist in üblicher Weise ein
axial verlaufendes Vierkantloch 8 zur drehfesten Aufnahme eines Vierkantstifts 9 (Figuren
2 und 6) vorgesehen, der mit einem Schloss zusammenwirkt. Der Lagerabschnitt 4 weist
ferner zwei diametral gegenüberliegende Axialschlitze 10 auf, die sich, ausgehend
vom freien Ende des Lagerabschnittes 4, zumindest über den überwiegenden Teil der
Länge des Lagerabschnittes 4 erstrecken. Diese Axialschlitze dienen, wie später noch
näher erläutert wird, einerseits zum Festlegen eines inneren Endbereichs 11 einer
Hochhaltefeder 12 und anderseits zum drehfesten Festlegen eines Drehanschlagelements
13 am Lagerabschnitt 4.
[0019] Die Rosette 2 weist weiterhin einen plattenförmigen Montagesockel 14 auf, der im
vorliegenden Ausführungsbeispiel die Form einer Kreisplatte hat. Eine zentrale, kreisförmige
Öffnung 15 dient zum Hindurchführen des Vierkantstifts 9 und ermöglicht es außerdem,
dass der freie Endbereich des Lagerabschnittes 4 im montierten Zustand des Beschlags
noch geringfügig in die Öffnung 15 hineinragen kann.
[0020] Der Montagesockel 14 wird mittels zweier Befestigungsschrauben 16 am Türblatt 17
(Figuren 2 und 6) beziehungsweise Fensterrahmen festgeschraubt. Eine der Befestigungsschrauben
16 wird, wie aus Figur 2 ersichtlich, von einer Seite des dargestellten Beschlags
durch den Montagesockel 14 hindurchgeführt und mit dem auf der gegenüberliegenden
Seite des Türblatts 17 oder des Fensterrahmens angeordneten Montagesockel 14 verschraubt,
während die andere Befestigungsschraube von der anderen Seite her eingeschraubt wird.
Zu diesem Zweck weist der Montage-sockel 14 zwei gegenüberliegende Schraubenlöcher
18, 19 auf, wobei das Schraubenloch 18 mit einer Durchgangsbohrung versehen ist, so
dass eine Befestigungsschraube 16 hindurchgesteckt werden kann, während das Schraubenloch
19 ein Innengewinde aufweist, so dass eine von der gegenüberliegenden Seite her eingeführte
Befestigungsschraube 16 im Schraubenloch 19 festgeschraubt werden kann.
[0021] Die Schraubenlöcher 18, 19 durchdringen Zylinderzapfen 20, 21, die in axialer Richtung
von der Rückseite des Montagesockels 14 nach hinten, das heißt in Richtung des Türblatts
17 beziehungsweise Fensterrahmens, vorstehen und in entsprechend dimensionierte Durchgangslöcher
des Türblatts 17 beziehungsweise des Fensterrahmens eingesteckt werden können. Die
Zylinderzapfen 20, 21 wirken damit gleichzeitig als Drehsicherungselemente, mit denen
der Montagesockel 14 drehfest am Türblatt 17 beziehungsweise Fensterrahmen festgelegt
werden kann.
[0022] Wie aus den Figuren 3a, 3b ersichtlich, weist der Montagesockel 14 eine Stirnwand
22 auf, die am Türblatt 17 beziehungsweise Fensterrahmen zur Anlage gebracht werden
kann, sowie eine Umfangswand 23, die über die Stirnwand 22 axial vorsteht. Von der
Umfangswand 23 erstrecken sich zwei diametral gegenüberliegende Radialvorsprünge 24
radial nach innen, die Teil eines bajonettartigen Verriegelungsmechanismus sind, der
mit einer Lagerscheibe 29 zusammenwirkt. Die Radialvorsprünge 24 haben einen vorbestimmten
axialen Abstand zur Stirnwand 22. In der Stirnwand 22 sind weiterhin axial fluchtend
zu den Radialvorsprüngen 24 Ausnehmungen 25 vorgesehen, deren Länge etwas größer ist
als diejenige der Radialvorsprünge 24.
[0023] In eine Vertiefung der Stirnwand 22 des Montagesockels 14 ist ein als Einlegeelement
ausgebildetes Drehsicherungselement 58 eingelegt. Dieses Drehsicherungselement 58
weist eine Sicherungszunge 59 auf, die sich von einem in Umfangsrichtung des Montagesockels
14 angeordneten Abschnitt 60 radial über die Umfangswand 23 hinaus erstreckt. Das
Drehsicherungselement 58 ist damit im Wesentlichen T-förmig ausgebildet, wobei der
Abschnitt 60 kreisbogenförmig verläuft. Das Drehsicherungselement 58 kann beispielsweise
dadurch hergestellt werden, dass es aus einer ebenen Platte ausgestanzt wird. Die
Vertiefung in der Stirnwand 22 des Montagesockels 14, in welcher das Drehsicherungselement
58 eingelegt ist, hat eine Tiefe, die zweckmäßigerweise gleich tief oder nur geringfügig
tiefer ist als die Dicke des Drehsicherungselements 58. Liegt der Montagesockel 14
mit seiner Stirnwand 22 am Türblatt 17 bzw. Fensterrahmen an, ist das Drehsicherungselement
58 automatisch zwischen dem Montagesockel 14 und dem Türblatt 17 bzw. Fensterrahmen
unverlierbar am Montagesockel 14 festgelegt. Separate Befestigungsmittel für das Drehsicherungselement
58 sind daher nicht erforderlich.
[0024] Das Drehsicherungselement 58 dient, wie später noch näher erläutert wird, zur Drehverriegelung
eines Blendrings 50, der am Ende der Beschlagmontage auf eine Abdeckkappe 28 aufgesteckt
wird.
[0025] Der Montagesockel 14 kann, wie aus Figur 6 ersichtlich, separat am Türblatt 17 beziehungsweise
Fensterrahmen festgeschraubt werden und dient zur Halterung einer separat vormontierbaren
Baugruppe 26, die, wie aus Figur 1 ersichtlich, zusätzlich zur Handhabe 1 die folgenden
Elemente umfasst: einen Gleitring 27, die Abdeckkappe 28, die Lagerscheibe 29 zur
drehbaren Lagerung der Handhabe 1, einen Gleitring 30, die Hochhaltefeder 12, das
Drehanschlagelement 13 sowie den Sicherungsring 7. Sämtliche vorgenannten Elemente
können, bevor die Baugruppe 26 am Montagesockel 14 befestigt wird, vorab auf dem Lagerabschnitt
4 der Handhabe 1 montiert und dort axial unverschiebbar festgelegt werden, wobei sie
zur einen Axialrichtung hin durch die Durchmesserstufe 5 und zur anderen Axialrichtung
hin durch den Sicherungsring 7 festgelegt sind.
[0026] Anhand der Figuren 4a, 4b wird im Folgenden die Lagerscheibe 29 näher beschrieben.
Die Lagerscheibe 29 weist eine Stirnwand 31 und eine von dieser in Axialrichtung vorstehende
Umfangswand 32 auf. Eine mittige Durchgangsöffnung 33, die in der Stirnwand 31 vorgesehen
ist, dient zum Hindurchführen und zum drehbaren Lagern des Lagerabschnitts 4 der Handhabe
1. Von der Rückseite der Stirnwand 31 erstreckt sich ein zapfenförmiger Drehanschlag
34 axial nach hinten, der mit einem weiteren Drehanschlag 35 des Drehanschlagelements
13 zusammenwirkt. An der Außenseite der Umfangswand 32 sind zwei diametral gegenüberliegende
Verriegelungszungen 36 vorgesehen, die sich in Umfangsrichtung erstrecken und an benachbarte
Axialaussparungen 37 angrenzen, die von außen her in die Umfangswand 32 eingebracht
sind. Die Verriegelungszungen 36 und Axialaussparungen 37 gehören zu dem bereits erwähnten
bajonettartigen Verriegelungsmechanismus, mit dem die Lagerscheibe 29 am Montagesockel
14 befestigbar ist.
[0027] Wie insbesondere aus Figur 4b ersichtlich, weist die Lagerscheibe 29 weiterhin in
ihrem an die Durchgangsöffnung 33 unmittelbar angrenzenden Randbereich drei axiale
Vorsprünge 38 auf, die über den Umfang der Durchgangsöffnung 33 regelmäßig verteilt
angeordnet und dementsprechend zueinander beabstandet sind. Die Höhe der axialen Vorsprünge
38 entspricht zumindest im Wesentlichen der Dicke des Materials, aus dem die Abdeckkappe
28 besteht. Die axialen Vorsprünge 38 dienen zur Drehverriegelung der Abdeckkappe
28, wenn die Lagerscheibe 29 und die Abdeckkappe 28 unmittelbar nebeneinander angeordnet
werden. Weiterhin ist der Außendurchmesser der Lagerscheibe 29 nur geringfügig kleiner
als der Innendurchmesser des Montagesockels 14 im Bereich der Umfangswand 23, so dass
die Lagerscheibe 29 mit geringem radialen Spiel in den Montagesockel 14 eingeführt
und anschließend derart verdreht werden kann, dass die Verriegelungszungen 36 der
Lagerscheibe 29 die Radialvorsprünge 24 des Lagersockels 14 hintergreifen, wodurch
die Lagerscheibe 29 mit dem Montagesockel 14 bajonettartig verriegelt wird.
[0028] Die Abdeckkappe 28 weist eine Stirnwand 39 mit einer mittigen Durchgangsöffnung 40
auf. Die mittige Durchgangsöffnung 40 dient wiederum zum Hindurchführen des Lagerabschnitts
4 der Handhabe 1. Weiterhin sind im Randbereich der Durchgangsöffnung 40 radial vorspringende
Ausnehmungen 42 vorgesehen, die an die Form der Vorsprünge 38 der Lagerscheibe 29
angepasst sind, so dass die Vorsprünge 38 formschlüssig in die Ausnehmungen 42 eingreifen
und die bereits erwähnte Drehverriegelung bewirken können, wenn die Lagerscheibe 29
und Abdeckkappe 28 direkt aneinander liegen. Anzahl und Form der Vorsprünge 38 und
Ausnehmungen 42 können in weitem Umfang variieren.
[0029] In den vier Eckenbereichen der viereckigen Abdeckkappe 28 sind um die Ecken herumgezogene
Schulterabschnitte 41 vorgesehen, die in Richtung Türblatt 17 bzw. Fensterrahmen axial
über die Stirnwand 39 vorstehen und auch seitlich, d.h. in radialer Richtung, geringfügig
über den äußeren Rand der Stirnwand 39 vorstehen. Wie aus Figur 7 ersichtlich, hat
die Abdeckkappe 28 eine derartige Tiefe T, dass sie im fertig montierten Zustand des
Tür- oder Fensterbeschlags einen Abstand A zum Türblatt 17 oder Fensterrahmen hat.
Dies bedeutet mit anderen Worten, dass bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der
innere Rand 48 der Schulterabschnitte 41, die am weitesten in Richtung Türblatt 17
bzw. Fensterrahmen vorragen, einen Abstand A zum Türblatt 17 bzw. Fensterrahmen haben.
Dieser Abstand A bewirkt, dass bei einer Drehbewegung der Abdeckkappe 28 zum bajonettartigen
Verriegeln der Lagerscheibe 29 am Montagesockel 14 die Abdeckkappe 28 mit dem Türblatt
17 bzw. Fensterrahmen nicht in Kontakt gelangt, wodurch ein Verkratzen vermieden wird.
[0030] Bei den Schulterabschnitten 41 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um
vereinzelte, in Umfangsrichtung verteilte Schulterabschnitte. Dies bedeutet, dass
die einzelnen Schulterabschnitte 41 in Umfangsrichtung durch Zwischenräume 49 miteinander
getrennt sind. Alternativ können die Zwischenräume 49 jedoch auch weggelassen werden,
so dass eine umlaufende Umfangswand gebildet wird, die sich in gleicher Weise wie
die Schulterabschnitte 41 von der Stirnwand 39 in Richtung Türblatt 17 bzw. Fensterrahmen
erstreckt.
[0031] Die Schulterabschnitte 41 dienen zum Aufstecken und Festklammern des Blendrings 50,
der an die Außenkontur der Abdeckkappe 28 angepasst und dementsprechend als viereckiger
Aufsteckrahmen ausgebildet ist. Der Blendring 50 hat ein L-förmiges Querschnittsprofil.
Die Tiefe des Blendrings 50, d.h. die Tiefe seiner Umfangswand 51, ist größer als
die Tiefe T der Abdeckkappe 28 und derart bemessen, dass die Umfangswand 51 des Blendrings
50 in Richtung des Türblatts 17 bzw. Fensterrahmens nicht nur die Abdeckkappe 28,
sondern auch den durch den Abstand A gebildeten Spalt überdeckt, wenn der Blendring
50 auf die Schulterabschnitte 41 der Abdeckkappe 28 aufgesteckt ist. Im aufgesteckten
Zustand liegt die rahmenförmig umlaufende Wand 52 des Blendrings 50 am etwas zurückversetzten
Randbereich 53 (Figur 1) der Stirnwand 39 der Abdeckkappe 28 an.
[0032] Abdeckklappe 28 und Blendring 50 bilden zusammen eine zweiteilige Abdeckblende 56
(Figur 5).
[0033] Aus Figur 5 ist weiter erkennbar, dass in der Umfangswand 51 des Blendrings 50 eine
Aussparung 54 vorgesehen ist. In diese Aussparung 54 greift die Sicherungszuge 59
des am Montagesockel 14 festgelegten Drehsicherungselements 58 mit nur geringem seitlichen
Spiel oder spielfrei ein, wenn der Blendring 50 auf die Abdeckkappe 28 aufgesteckt
ist. Durch das Zusammenwirken von Aussparung 54 und Sicherungszunge 59 wird daher
eine Drehverriegelung geschaffen, die ein Verdrehen des Blendrings 50 zusammen mit
der Abdeckkappe 28 relativ zum Montagesockel 14 bei montiertem Beschlag verhindert,
so lange sich der Blendring 50 in der aufgesteckten Endposition befindet. Hierdurch
wird ein Verkratzen der Türblatt- bzw. Fensterrahmenoberfläche verhindert. Weiterhin
dient die Aussparung 54 zum Einführen eines Werkzeugs, beispielsweise Schraubenziehers,
wenn der Blendring 50 wieder von der Abdeckkappe 28 abgezogen werden soll.
[0034] Wie aus Figur 1 ersichtlich, besteht die Hochhaltefeder 12 aus einer Blattfeder mit
mehreren übereinandergeordneten Windungen, die eine mittige Durchgangsöffnung 43 umschließen.
Die Durchgangsöffnung 43 ist so bemessen, dass der Lagerabschnitt 4 der Handhabe 1
hindurchgesteckt werden kann. Der innere Endbereich 11 der Hochhaltefeder 12 ist radial
nach innen abgebogen und steht derart radial nach innen vor, dass er in einem der
Axialschlitze 10 des Lagerabschnitts 4 eingeführt werden kann. Hierdurch ist die Hochhaltefeder
12 mit ihrem inneren Endbereich 11 am Lagerabschnitt 4 festgelegt. Der äußere Endbereich
44 der Hochhaltefeder 11 ist dagegen nach außen aufgebogen, wodurch ein Haken gebildet
wird, mit dem die Hochhaltefeder 12 am Drehanschlag 34 mit Vorspannung eingehängt
werden kann. Die Vorspannkraft der Hochhaltefeder 12 wirkt daher in dem in Figur 1
gezeigten Ausführungsbeispiel derart, dass die Handhabe 1 im Gegenuhrzeigersinn in
die dargestellte, horizontale Ausgangslage gedrängt wird.
[0035] Die dargestellte Drehausgangsposition der Handhabe 1 wird durch das Drehanschlagelement
13 bestimmt, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als Ringscheibe ausgebildet
ist. Das Drehanschlagelement 13 weist eine mittige Durchgangsöffnung 45 auf. Diese
ist so bemessen, dass das Drehanschlagelement 13 auf den Lagerabschnitt 4 der Handhabe
1 aufgesteckt werden kann. Zwei nach innen vorstehende Radialvorsprünge 46 greifen
dabei in die Axialschlitze 10 des Lagerabschnitts 4 ein, wodurch das Drehanschlagelement
13 drehfest mit der Handhabe 1 verbunden ist. Der Drehanschlag 35 des Drehanschlagelements
13 besteht aus einer radial nach außen vorspringenden Nase, die unter der Wirkung
der Hochhaltefeder 12 in der Drehausgangsposition der Handhabe 1 am zapfenartigen
Drehanschlag 34 der Lagerscheibe 29 anschlägt.
[0036] Mittels des Sicherungsrings 7 werden der Gleitring 27, die Abdeckkappe 28, die Lagerscheibe
29, der Gleitring 30, die Hochhaltefeder 12 und das Drehanschlagelement 13 (in dieser
Reihenfolge) am Lagerabschnitt 4 axial unverschiebbar festgelegt.
[0037] Im folgenden wird anhand der Figuren 6 und 7 das Befestigen der Baugruppe 26 am Montagesockel
14 beschrieben.
[0038] Wie aus Figur 6 ersichtlich, wird zunächst der Montage-sockel 14 mittels der Befestigungsschrauben
16 am Türblatt 17 beziehungsweise Fensterrahmen festgeschraubt. Anschließend wird
die vormontierte Baugruppe 26 in axialer Richtung dem Montagesockel 14 angenähert.
Die Handhabe 1 befindet sich dabei in der Drehausgangsposition, das heißt das Griffteil
47 ist horizontal angeordnet. In dieser Position ist das Vierkantloch 8 im Halsabschnitt
3 derart ausgerichtet, dass der Vierkantstift 9 in das Vierkantloch 8 eingeführt werden
kann.
[0039] Befindet sich die Lagerscheibe 29 in unmittelbarer Nachbarschaft des Montagesockels
14, wird die Abdeckkappe 28 mit den Fingern ergriffen und um einen bestimmten Winkelbetrag,
der beispielsweise 25 Grad betragen kann, gegen die Vorspannkraft der Hochhaltefeder
12 im Gegenuhrzeigersinn gedreht (Pfeil 57). Da die Lagerscheibe 29 drehfest mit der
Abdeckkappe 28 verbunden ist, wird die Lagerscheibe 29 entsprechend mitgedreht. Diese
Drehung bewirkt, dass die am Außenumfang der Lagerscheibe 29 vorgesehenen Axialaussparungen
37 mit den Radialvorsprüngen 24 des Montagesockels 14 fluchten, wodurch die Lagerscheibe
29 in axialer Richtung vollständig auf den Montagesockel 14 aufgeschoben werden kann.
Im vollkommen aufgeschobenen Zustand befindet sich die Lagerscheibe 29 im Wesentlichen
innerhalb des Montagesockels 14, während die Abdeckkappe 28 den Montagesockel 14 teilweise
überdeckt. Die Umfangswand 23 des Montagesockels 14 erstreckt sich somit in einen
Zwischenraum zwischen der Lagerscheibe 29 und den Schulterabschnitten 41 der Abdeckkappe
28.
[0040] Wird anschließend die Abdeckkappe 28 losgelassen, wird die Lagerscheibe 29 zusammen
mit der Abdeckkappe 28 durch die Vorspannkraft der Hochhaltefeder 12 im Uhrzeigersinn
relativ zur Handhabe 1 in die in Figur 12 gezeigte Verriegelungsstellung zurückgedreht.
In dieser Verriegelungsstellung hintergreifen die Verriegelungszungen 36 der Lagerscheibe
29 die Radialvorsprünge 24 des Montagesockels 14, wodurch die Baugruppe 26 am Montagesockel
14 festgelegt ist. Anschließend wird, wie in Figur 7 durch die Pfeile 55 angedeutet,
der Blendring 50 über die Handhabe 1 geschoben und auf die Abdeckkappe 28 aufgesteckt,
wobei durch die Schulterabschnitte 41 eine derartige Klemmkraft auf den Blendring
50 ausgeübt wird, dass dieser ohne weitere Befestigungsmittel auf der Abdeckkappe
28 gehalten wird. Beim Aufsteckvorgang wird der Blendring 50 nicht mehr gedreht, so
dass auch dann, wenn der innere Rand des Blendrings 50 gegen das Türblatt 17 bzw.
den Fensterrahmen gedrückt wird, keine drehbedingten Kratzspuren hinterlassen werden.
1. Tür- oder Fensterbeschlag mit einer Handhabe (1) und einer Rosette (2), die einen
an einem Türblatt (17) oder an einem Fensterrahmen befestigbaren Montagesockel (14),
eine auf einem Lagerabschnitt (4) der Handhabe (1) axial festgelegte Lagerscheibe
(29) zur drehbaren Lagerung der Handhabe (1) und eine Abdeckblende (56) aufweist,
die den Montagesockel (14) und die Lagerscheibe (29) überdeckt und eine Abdeckkappe
(28) umfasst, die drehfest mit der Lagerscheibe (29) gekoppelt ist, wobei der Montagesockel
(14) getrennt von der Lagerscheibe (29) am Türblatt (17) oder Fensterrahmen befestigbar
und die Lagerscheibe (29) mittels eines bajonettartigen Verriegelungsmechanismus durch
Verdrehen am Montagesockel (14) festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (28) eine derartige Tiefe (T) hat, dass sie im fertig montierten
Zustand des Tür- oder Fensterbeschlags einen Abstand (A) zum Türblatt (17) oder Fensterrahmen
hat, und dass die Abdeckblende (56) einen auf der Abdeckkappe (28) anordenbaren und
an dieser befestigbaren Blendring (50) umfasst, der den durch den Abstand (A) gebildeten
Spalt abdeckt.
2. Tür- oder Fensterbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendring (50) als auf die Abdeckkappe (28) aufsteckbarer Aufsteckrahmen ausgebildet
ist.
3. Tür- oder Fensterbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (28) vereinzelte, in Umfangsrichtung verteilte und radial vorstehende
Schulterabschnitte (41) aufweist, auf welche der Blendring (50) aufsteckbar ist.
4. Tür- oder Fensterbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckkappe (28) und der Blendring (50) eine viereckige Form haben und die vorstehenden
Schulterabschnitte (41) in den Eckenbereichen der Abdeckkappe (28) angeordnet sind.
5. Tür- oder Fensterbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Montagesockel (14) ein Drehsicherungselement (58) zur Verhinderung einer Drehbewegung
des Blendrings (50) relativ zum Montagesockel (14) vorgesehen ist.
6. Tür- oder Fensterbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehsicherungselement (58) eine radial über die Umfangswand (23) des Montagesockels
(14) vorragende Sicherungszunge (59) umfasst, die mit einer Aussparung (54) des Blendrings
(50) zusammenwirkt.
7. Tür- oder Fensterbeschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehsicherungselement (58) als Einlegeteil ausgebildet ist, das in eine Vertiefung
in einer Stirnwand (22) des Montagesockels (14) formschlüssig einlegbar ist.