[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier für die Anordnung zwischen einem
Flügel und einer Zarge mit einer ersten Befestigungseinrichtung, einer zweiten Befestigungseinrichtung,
zumindest einem Scharnierbügel, der die erste Befestigungseinrichtung und die zweite
Befestigungseinrichtung verbindet und von der ersten Befestigungseinrichtung drehbar
aufgenommen ist, und mit einer elektrischen Leitung zwischen den beiden Befestigungseinrichtungen.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Türanordnung mit einem Türflügel, einer
Türzarge und einem Türscharnier.
[0003] Ein Scharnier in Form eines Türbandes mit den eingangs beschriebenen Merkmalen ist
aus der
EP 1 489 255 B1 bekannt. Die elektrische Leitung ist durch Bohrungen in Befestigungsflanschen der
Befestigungseinrichtung geführt und ermöglicht eine elektrische Stromzufuhr von der
Türzarge zu dem Türflügel, um Stromverbraucher an dem Türblatt möglichst unauffällig
durch das Türband mit Strom zu versorgen. Im geschlossenen Zustand der Tür ist die
Elektroleitung zwar verdeckt und geschützt, doch durch die Öffnungsbewegung des Türflügels
wird die elektrische Leitung sichtbar und damit anfällig für fahrlässige oder vorsätzliche
Beschädigungen. Insbesondere besteht auch die Gefahr, dass die Elektroleitung beim
Öffnen und Schließen der Tür zwischen Teilen des Türbandes gequetscht wird. Eine zusätzlich
vorgesehene Schutzleitung soll dies verhindern. Demzufolge sind aufwendige konstruktive
Maßnahmen notwendig, um die Elektroleitung zugfrei und sicher zu verlegen. Da sich
bei der Öffnungsbewegung auch die Länge der elektrischen Leitung zwischen den beiden
Befestigungseinrichtungen ändert, ist diese nur lose und beweglich eingesetzt. Schließlich
wird auch durch die zusätzliche, sichtbare elektrische Leitung das optische Erscheinungsbild
beeinträchtigt.
[0004] Aus der
DE 10 2007 041 816 B4 ist ein weiteres gattungsgemäßes Türband mit einer elektrischen Leitung bekannt,
wobei die elektrische Leitung bei einem Verdecktürband mit zwei zusammenwirkenden
Scharnierbügeln hinter den Scharnierbügeln verdeckt angeordnet ist. Die elektrische
Leitung ist auch dabei zwischen den beiden Befestigungseinrichtungen frei verlegt
und wird mehrfach abgewinkelt. Der Schutz gegenüber Beschädigungen durch die Bewegung
oder durch einen Benutzer ist noch verbesserungsbedürftig. Auch hier ist die Elektroleitung
lose beweglich eingesetzt, wobei freie Enden der elektrischen Leitung mit Steckern
an der Rückseite der Befestigungseinrichtungen abstehen.
[0005] Gemäß der
DE 10 2007 041 816 B4 ist als elektrische Leitung ein Flachbandkabel vorgesehen. Dabei ergibt sich der
Vorteil, dass in einem Flachbandkabel ohne weiteres mehrere Adern isoliert voneinander
vorgesehen sein können. Es können damit mehrere Strom- und elektronische Steuerungskreise
realisiert werden, wobei zum Teil erhebliche Anforderungen zu berücksichtigen sind.
Als elektrische Einrichtungen eines Türflügels kommen beispielsweise Fingerprint-Sensoren,
elektrische Schlösser und Schließmechanismen, Beleuchtungen, Anzeigedisplays, elektronische
Steuerungen oder dergleichen in Betracht.
[0006] Neben den aus der
DE 10 2007 041 816 B4 und
EP 1 489 255 B1 bekannten gattungsgemäßen Türscharnieren bzw. Türbändern sind auch andere Scharnierkonstruktionen
mit einer elektrischen Leitung bekannt. So offenbart die
EP 0 464 768 B1 eine Scharnierkonstruktion, bei der eine elektrische Leitung um eine Schwenkachse
herumgewickelt ist.
[0007] Aus der
EP 1 023 753 B1 ist ferner ein Scharnier für elektronische Geräte bekannt, bei dem ein Flachbandkabel
als elektrische Leitung durch eine separate, drehbare Hülse geführt ist.
[0008] Die
US 2005/0091797 A1 beschreibt eine spezielle Bandkonstruktion, bei der zwei Bandlappen um eine Verzahnung
drehbar sind. Eine solche Scharnierkonstruktion kommt ohne einen drehbaren Scharnierbügel
aus und ist auch nur für sehr flache plattenförmige Teile geeignet. Eine solche Scharnierkonstruktion
kann nicht für Türen eingesetzt werden, bei denen sich ein Türflügel von einer Zarge
wegbewegen soll, insbesondere wenn Türflügel und Zarge gemäß den üblichen Ausgestaltungen
mit Falzen und/oder Dichtungen versehen sind. Eine elektrische Leitung, insbesondere
ein Flachbandkabel soll um das durch die Verzahnung gebildete Gelenk herumgeführt
werden.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Scharnier
für die Anordnung zwischen einem Flügel und einer Zarge anzugeben, bei dem eine elektrische
Leitung besonders gut gegen Beschädigungen und Verschleiß geschützt ist. Des Weiteren
soll das Scharnier auch leicht montierbar sein. Schließlich soll auch eine Türanordnung
mit einem solchen Türscharnier angegeben werden.
[0010] Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind ein Türscharnier gemäß Patentanspruch
1 sowie eine Türanordnung gemäß Patentanspruch 9.
[0011] Ausgehend von einer gattungsgemäßen Ausgestaltung mit den eingangs beschriebenen
Merkmalen ist das erfindungsgemäße Scharnier dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische
Leitung in den Scharnierbügel eingesetzt und/oder an dem Scharnierbügel befestigt
ist, wobei die elektrische Leitung an der ersten Befestigungseinrichtung, welche den
Scharnierbügel drehbar aufnimmt, eine die Bewegung des Scharnierbügels ermöglichenden
Vorrat aufweist. Der Vorrat kann insbesondere in Form einer Schlaufe oder Spirale
vorgesehen sein.
[0012] Da die elektrische Leitung in den Scharnierbügel eingesetzt und/oder an dem Scharnierbügel
befestigt ist, bilden der Scharnierbügel und die elektrische Leitung hinsichtlich
der Bewegung des Türscharniers eine Einheit. Folglich bewegt sich die elektrische
Leitung nicht oder allenfalls wenig gegenüber den Scharnierbügel, so dass entlang
des Scharnierbügels auch bei einem langfristigen Betrieb keine die Funktion der elektrischen
Leitung beeinträchtigenden Belastungen auftreten können.
[0013] Die für die Betätigung des Türscharniers notwendige Beweglichkeit der elektrischen
Leitung wird dabei von dem Vorrat in Form einer Schlaufe oder Spirale bereitgestellt,
der an der ersten Befestigungseinrichtung gebildet ist. Die Bewegung der elektrischen
Leitung wird damit von dem Scharnierbügel selbst ferngehalten und in einen genau definierten
Bereich, nämlich den Vorrat verlagert. Der Vorrat kann dabei durch eine Spiralform
oder auch eine Schlaufe so gestaltet werden, dass dort die elektrische Leitung auch
bei einer langfristigen Benutzung des Türscharniers keinen Schaden nimmt.
[0014] Um die elektrische Leitung in den Scharnierbügel integrieren zu können, kann der
Scharnierbügel eine Nut aufweisen. Diese Nut erstreckt sich vorzugsweise zumindest
über die Länge des Scharnierbügels, welche bei der Benutzung des Scharniers in dem
Spalt zwischen Flügel und Zarge freiliegt. Wenn die elektrische Leitung in eine Nut
des Scharnierbügels eingesetzt ist, ergibt sich durch die zurückspringende Anordnung
in der Nut ein verbesserter Schutz.
[0015] Zusätzlich kann auch eine Abdeckung vorgesehen sein, welche auf der elektrischen
Leitung angeordnet ist und die Nut verschließt. Die elektrische Leitung ist dann überhaupt
nicht mehr sichtbar und optimal gegen Beschädigungen und Manipulationen geschützt.
Je nach Ausgestaltung des Scharniers ist es für einen Benutzer überhaupt nicht ersichtlich,
wo und wie der elektrische Anschluss des Flügels erfolgt.
[0016] Die verdeckte Anordnung der elektrischen Leitung innerhalb des Scharnierbügels bzw.
einer Nut des Scharnierbügels kann auch aus Sicherheitsgründen von Vorteil sein, um
beispielsweise einen Schutz vor Manipulationen zu erreichen. Ein solcher Schutz kann
gerade dann von besonderer Bedeutung sein, wenn der Türflügel mit Sicherheitseinrichtungen
ausgerüstet ist, welche über die elektrische Leitung angeschlossen sind.
[0017] Grundsätzlich kommen unterschiedliche Varianten in Betracht, um die elektrische Leitung
an dem Scharnierbügel verdeckt anzuordnen. So kann der Scharnierbügel aus mehreren
Teilen bestehen, welche die elektrische Leitung innenliegend aufnehmen. Eine Ausgestaltung
mit Nut und Abdeckung ist lediglich eine mögliche konkrete Verkörperung dieses Ansatzes.
Bei einem Scharnierbügel aus Kunststoff kann die elektrische Leitung beispielsweise
auch direkt bei einem Spritzgießvorgang in das Material des Scharnierbügels eingebettet
werden.
[0018] Wie zuvor beschrieben, ergeben sich besondere Vorteile, wenn die elektrische Leitung
in den Scharnierbügel eingesetzt ist. Eine Bewegung der elektrischen Leitung gegenüber
dem Scharnierbügel kann zusätzlich oder alternativ auch dadurch vermieden werden,
dass die elektrische Leitung an dem Scharnierbügel befestigt, beispielsweise mit dem
Scharnierbügel verklebt ist.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Scharnierbügel
für eine verdeckte Anordnung zwischen Flügel und Zarge eine gebogene und/oder abgewinkelte
Form aufweist. Grundsätzlich ist es möglich, die elektrische Leitung in einen von
zwei paarweise zusammenwirkenden Scharnierbügeln zu integrieren, wie diese aus der
DE 10 2007 041 816 B4 sowie der
EP 1 489 255 B1 bekannt sind.
[0020] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, sind aber die beiden
Befestigungseinrichtungen lediglich durch einen Scharnierbügel miteinander verbunden,
der durch eine gekrümmte und/oder abgewinkelte Form die verdeckte Anordnung zwischen
Zarge und Flügel ermöglicht. Der Scharnierbügel kann beispielsweise in einer Draufsicht
eine in etwa V- oder U-förmige Gestalt aufweisen. Ein Türband mit einem entsprechend
geformten Scharnierbügel ist aus der
DE 10 2010 012 691 B3 bekannt.
[0021] Insbesondere bei einer Ausgestaltung mit nur einem Scharnierbügel zwischen den beiden
Befestigungsteilen und einer drehbaren Aufnahme des Scharnierbügels an der ersten
Befestigungseinrichtung ist es zweckmäßig, wenn die elektrische Leitung und der Scharnierbügel
an der zweiten Befestigungseinrichtung unbeweglich angeordnet sind. Die elektrische
Leitung und der Scharnierbügel können beispielsweise an der zweiten Befestigungseinrichtung
geklemmt oder verschraubt sein.
[0022] Wie nachfolgend erläutert, kann das in Rede stehende Türscharnier auch zusätzlich
zu weiteren Türbändern eingesetzt werden, wobei das Gewicht des Türflügels zumindest
im Wesentlichen über die Türbänder abgestützt wird. Das Türscharnier dient dann nur
dazu, eine elektrische Versorgung des Türflügels zu ermöglichen. Wenn im Rahmen einer
solchen Ausgestaltung das erfindungsgemäße Türscharnier keine tragenden Eigenschaften
aufweist, kann der Scharnierbügel auf besonders einfache Weise mit einem geraden Endabschnitt
in einen Aufnahmeschlitz des zweiten Befestigungsteils eingesteckt sein. Es ergibt
sich dann eine unbewegliche Anordnung an dem zweiten Befestigungsteil auch ohne eine
starke Fixierung. Alternativ kann die Anordnung eines geraden Endabschnittes des Scharnierbügels
in dem Aufnahmeschlitz auch zu einer klemmenden Befestigung benutzt werden, wobei
dann ein entsprechender Klemmmechanismus oder eine andere Art der Befestigung vorzusehen
ist.
[0023] Die elektrische Leitung kann an der zweiten Befestigungseinrichtung in einem Stecker
enden, um eine leichte Kontaktierung zu ermöglichen. An der zweiten Befestigungseinrichtung
ist dann ein entsprechendes Gegenstück für den Stecker vorzusehen.
[0024] Wie zuvor erläutert, befindet sich an der ersten Befestigungseinrichtung der Vorrat,
welche die notwendige Beweglichkeit der elektrischen Leitung ermöglicht. Um auch an
der ersten Befestigungseinrichtung eine zuverlässige und einfache Kontaktierung zu
ermöglichen, kann dort ein Elektroanschluss fixiert sein, wobei der Vorrat an der
ersten Befestigungseinrichtung zwischen dem Elektroanschluss und dem Scharnierbügel
gebildet ist. Die Länge, die Anordnung und die Beweglichkeit des Vorrates sind so
genau festgelegt. Der Vorrat kann dabei so eingestellt werden, dass unter allen Umständen
eine Beschädigung der elektrischen Leitung verhindert wird. Zugkräfte an den Zuleitungen
zu dem Türscharnier können nicht auf die elektrische Leitung übertragen werden. Es
ist auch von Vorteil, dass durch die Ausbildung des Vorrates zwischen dem Elektroanschluss
und dem Scharnierbügel genau definierte und reproduzierbare Bedingungen für die Bewegung
der elektrischen Leitung sichergestellt werden.
[0025] Als elektrische Leitung ist vorzugsweise ein Flachbandkabel vorgesehen, welches mehrere
Adern aufweisen kann und sich durch eine gewisse Beweglichkeit auszeichnet.
[0026] Der Vorrat kann in Form einer einfachen Schlaufe vorgesehen sein, welche sich bei
einem Öffnen des Türscharniers reproduzierbar verkürzt. Des Weiteren kann der Vorrat
auch eine Spiralform aufweisen. Der Anfang und das Ende einer solchen Spirale sind
dann außen liegend, wobei dann die elektrische Leitung, also vorzugsweise ein Flachbandkabel,
doppellagig in Spiralform gewickelt ist und wobei innen liegend die beiden gewickelten
Lagen ineinander übergehen. Wenn ein geeignetes Flachbandkabel eingesetzt wird, kann
alleine aus der elastischen Rückstellkraft des Materials eine automatische Aufwickelfunktion
realisiert werden. Darüber hinaus sind auch federbelastete Rückstellmechanismen oder
dergleichen denkbar.
[0027] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Türanordnung mit einem Türflügel, einer Türzarge
und dem zuvor beschriebenen Türscharnier, wobei die elektrische Leitung bei einem
geöffnetem Türflügel vorzugsweise vollständig verdeckt, beispielsweise hinter einer
Abdeckung, angeordnet ist.
[0028] Das Türscharnier ist bei einem geschlossenen Türflügel gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
nicht sichtbar angeordnet, wobei das Türscharnier mit den Befestigungseinrichtungen
in Schmalseiten von Türflügel und Türzarge eingesetzt ist.
[0029] Wie bereits zuvor erläutert, können zwischen Türflügel und Türzarge zusätzlich zu
dem Türscharnier zwei Türbänder angeordnet sein, wobei die Kraftabstützung des Türflügels
an der Türzarge ausschließlich oder zumindest im Wesentlichen über die Türbänder erfolgt.
Es ergibt sich dann eine Anordnung mit drei Verbindungselementen in Form der beiden
Türbänder und des Türscharniers, die optisch aufeinander abgestimmt sein können. Für
einen Benutzer kann sich dadurch der Eindruck ergeben, dass die drei Elemente gleich
ausgeführt sind, wobei jedoch das vorzugsweise in der Mitte angeordnete Türscharnier
nur oder im Wesentlichen nur dem elektrischen Anschluss des Türflügels dient.
[0030] Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Türanordnung mit Türflügel, Türzarge und Türscharnier im geöffneten Zustand,
- Fig. 2
- die Anordnung gemäß der Fig. 1 bei einem geschlossenen Türflügel in einem Querschnitt,
- Fig. 3
- das in Fig. 1 dargestellte Türscharnier ohne Türflügel und Türzarge,
- Fig. 4
- Teile des Türscharniers gemäß der Fig. 3 in einer Ansicht von der gegenüberliegenden
Seite,
- Fig. 5
- eine alternative Ausgestaltung des Türscharniers an einer Türanordnung gemäß der Fig.
2,
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht der gesamten Türanordnung.
[0031] Die Fig. 1 zeigt in einem Ausschnitt eine Türanordnung mit einem Türflügel 1, einer
Türzarge 2 und einem Türscharnier 3 zwischen Türflügel 1 und Türzarge 2. Das Türscharnier
3 ist mit einer ersten Befestigungseinrichtung 4 in die Türzarge 2 und mit einer zweiten
Befestigungseinrichtung 5 in den Türflügel 1 eingesetzt, wobei die beiden Befestigungseinrichtungen
4, 5 durch einen Scharnierbügel 6 miteinander verbunden sind. Der Scharnierbügel 6
erstreckt sich an seinen Enden in die beiden Befestigungseinrichtungen 4, 5. In der
Fig. 1 ist dabei bereits zu erkennen, dass der Scharnierbügel 6 in einem mittleren
Bereich mit einer separaten Abdeckung 7 versehen ist, welche eine darunter liegende
Nut 8 des Scharnierbügels 6 verdeckt.
[0032] Weitere Details des erfindungsgemäßen Türscharniers ergeben sich aus dem Querschnitt
gemäß der Fig. 2. Der Scharnierbügel 6 ist an einer Schwenkachse 9 drehbar an der
ersten Befestigungseinrichtung 4 aufgenommen. Darüber hinaus ist zu erkennen, dass
in der Nut 8 unterhalb der Abdeckung 7 eine elektrische Leitung 10 verläuft, welche
die beiden Befestigungseinrichtungen 4, 5 miteinander verbindet. Durch die Nut 8 und
die Abdeckung 7 ist dabei für die elektrische Leitung 10 in Form eines Flachbandkabels
ein Kanal gebildet, mit dem die elektrische Leitung 10 verdeckt an dem Scharnierbügel
6 geführt und gehalten ist. Die elektrische Leitung 10 endet an der zweiten Befestigungseinrichtung
5 mit einem Stecker 11, wobei dort auch der Scharnierbügel 6 mit einem geraden Endabschnitt
12 in einem Aufnahmeschlitz 13 des zweiten Befestigungsteils 5 angeordnet ist.
[0033] Sofern der Scharnierbügel 6 für eine Kraftübertragung zwischen Türflügel 1 und Türzarge
2 vorgesehen ist, kann an dem Aufnahmeschlitz 13 eine feste Klemmung des geraden Endabschnittes
12 erfolgen, wobei grundsätzlich aber auch andere Arten der Befestigung des Scharnierbügels
6 an der zweiten Befestigungseinrichtung 5 möglich sind.
[0034] Üblicherweise ist aber stets vorgesehen, dass der Scharnierbügel 6 und die elektrische
Leitung 10 im montierten Zustand an der zweiten Befestigungseinrichtung 5 unbeweglich
angeordnet sind. Gleichsam bilden die zweite Befestigungseinrichtung 5, der Scharnierbügel
6 und der in diesem Bereich angeordnete Abschnitt der elektrischen Leitung 10 eine
starre Einheit, bei der sich die genannten Teile nicht gegeneinander bewegen.
[0035] Die Öffnungsbewegung des Türflügels 1 ergibt sich in diesem Zusammenhang dadurch,
dass der Türflügel 1 mit der zweiten Befestigungseinrichtung 5, dem Scharnierbügel
6 und dem zugeordneten Abschnitt der elektrischen Leitung 10 gegenüber der Türzarge
2 um die Schwenkachse 9 dreht. Der in der Nut 8 geführte Abschnitt der elektrischen
Leitung 10 wird damit von Bewegungen und Belastungen freigehalten und unterliegt somit
keiner Gefahr eines Verschleißes.
[0036] Darüber hinaus ist die elektrische Leitung 10 gemäß der Fig. 1 auch bei einem geöffnetem
Türflügel 1 vollständig geschützt und kann so auch nicht manipuliert oder beschädigt
werden. Auch ein Verknicken der elektrischen Leitung 10 zwischen Türflügel 1 und Türzarge
2 ist vollständig ausgeschlossen.
[0037] Um die Schwenkbewegung zu ermöglichen, weist die elektrische Leitung 10 an der ersten
Befestigungseinrichtung 4 einen Vorrat 14 in Form einer Schlaufe auf. Da gemäß dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel die erste Befestigungseinrichtung 4 in die Türzarge
2 in Form eines Hohlprofils eingesetzt ist, ist auch dieser Vorrat 14 optimal geschützt.
Erfindungsgemäß wird die elektrische Leitung 10 damit in einen Bereich entlang des
Scharnierbügels 6 und den Vorrat 14 aufgeteilt, wobei lediglich an dem Vorrat eine
Belastung durch die Öffnungs- und Schließbewegung des Türflügels 1 auftritt. Dabei
ergibt sich auch der Vorteil, dass die Art der Belastung und die Größe des Vorrates
14 genau auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt werden können. Gemäß der Fig.
2 ist an der ersten Befestigungseinrichtung 4 ein Elektroanschluss 15 vorhanden ist,
wobei der Vorrat 14 mit definierter Länge zwischen dem Elektroanschluss 15 und dem
Scharnierbügel 6 angeordnet ist.
[0038] Die Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Türscharnier 3 ohne Türflügel 1 und Türzarge
2 in einer Ansicht auf die Schwenkachse 9 und den Vorrat 14. Dabei ist es zu erkennen,
dass der Elektroanschluss 15 als Platine mit Steckeranschlüssen ausgestaltet ist.
Um das dargestellte Türscharnier an dem Türflügel 1 und der Türzarge 2 befestigen
zu können, weisen die Befestigungseinrichtungen 4 und 5 jeweils einen Grundkörper
16a, 16b auf.
[0039] Die Fig. 4 zeigt ausgehend von der Fig. 3 das Türscharnier 3 von einer gegenüberliegenden
Seite ohne die Grundkörper 16a, 16b. Zur Verdeutlichung ist auch die Abdeckung 7 weggelassen,
so dass der Verlauf der elektrischen Leitung 10 in der Nut 8 erkennbar ist. Des Weiteren
ist die Anordnung des geraden Abschnittes 12 des Scharnierbügels 6 in dem Aufnahmeschlitz
13 der zweiten Befestigungseinrichtung 5 ersichtlich. Zu erkennen ist auch das Gegenstück
17 zu dem Stecker 11, in dem die elektrische Leitung 10 endet. Das Gegenstück 17 ist
als elektrische Einrichtung Bestandteil der zweiten Befestigungseinrichtung 5, wobei
daran wiederum ein türflügelseitiges Kabel bei der Montage angeschlossen werden kann.
Die Verbindung von Türflügel 1 und Türzarge 2 kann bei der Montage auch besonders
leicht dadurch erfolgen, dass der gerade Endabschnitt 12 des Scharnierbügels 6 in
die zugeordnete Nut und der Stecker 11 auf das Gegenstück 17 geschoben wird.
[0040] Die Fig. 5 zeigt bei einer ansonsten übereinstimmenden Ausgestaltung eine alternative
Ausgestaltung des Türscharniers 3, wobei jedoch der Vorrat 14 der elektrischen Leitung
10 nicht als Schlaufe sondern als eine Art Spirale ausgestaltet ist. Die Enden der
Spirale liegen außen, wobei dann die elektrische Leitung 10 doppellagig nach innen
gewickelt ist und wobei an dem inneren
[0041] Ende der Spirale die beiden Lagen ineinander übergehen. Bei einer geeigneten Ausgestaltung
der elektrischen Leitung 10 in Form eines Flachbandkabels kann der Vorrat 14 in Form
einer Spirale vorgefertigt werden, wodurch sich alleine aufgrund der Rückstellkräfte
der Spirale reproduzierbar ein Auf- und Abwickeln ergibt.
[0042] Die Fig. 6 zeigt eine gesamte Türanordnung, bei der das beschriebene Türscharnier
3 in vertikaler Richtung des Türflügels 1 etwa mittig angeordnet ist, wobei oberhalb
und unterhalb des Türscharniers 3 zusätzliche Türbänder 18 angeordnet sind. Die Türbänder
18 sind ohne eine elektrische Leitung 10 ausgerüstet und dienen dazu, das Gewicht
des Türflügels 1 an der Türzarge 2 abzustützen. Im Rahmen einer solchen Ausgestaltung
ist es möglich, dass das Türscharnier 3 selbst keine oder nur eine geringe Kraft überträgt
und so als eine Art Attrappe eines Türbandes nur für den elektrischen Anschluss vorgesehen
ist.
1. Scharnier für die Anordnung zwischen einem Flügel und einer Zarge mit einer ersten
Befestigungseinrichtung (4), einer zweiten Befestigungseinrichtung (5), zumindest
einem Scharnierbügel (6), der die erste Befestigungseinrichtung (4) und die zweite
Befestigungseinrichtung (5) verbindet und von der ersten Befestigungseinrichtung (4)
drehbar aufgenommen ist, und mit einer elektrischen Leitung (10) zwischen den beiden
Befestigungseinrichtungen (4, 5), dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) in den Scharnierbügel (6) eingesetzt und/oder an dem
Scharnierbügel (6) befestigt ist und dass die elektrische Leitung (10) an der ersten
Befestigungseinrichtung (4) einen die Bewegung des Scharnierbügels (6) ermöglichenden
Vorrat (14) aufweist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) in eine Nut (8) des Scharnierbügels (6) eingesetzt ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) an dem Scharnierbügel (6) verdeckt angeordnet ist.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbügel (6) für eine verdeckte Anordnung zwischen Flügel und Zarge eine
gebogene und/oder abgewinkelte Form aufweist.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) und der Scharnierbügel (6) an der zweiten Befestigungseinrichtung
(5) unbeweglich angeordnet sind.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Befestigungseinrichtung (4) ein Elektroanschluss (15) fixiert ist,
wobei der Vorrat (14) an der ersten Befestigungseinrichtung (4) zwischen dem Elektroanschluss
(15) und dem Scharnierbügel (6) gebildet ist.
7. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) an der zweiten Befestigungseinrichtung (5) in einem
Stecker (11) endet.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Scharnierbügel (6) mit einem geraden Endabschnitt (12) in einem Aufnahmeschlitz
(13) des zweiten Befestigungsteils (5) angeordnet ist.
9. Türanordnung mit einem Türflügel (1), einer Türzarge (2) und einem Türscharnier (3)
nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
10. Türanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung (10) bei einem geöffneten Türflügel (1) vollständig verdeckt
angeordnet ist.
11. Türanordnung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Türflügel (1) und der Türzarge (2) zusätzlich zu dem Türscharnier (3)
zwei Türbänder (18) angeordnet sind, wobei die Kraftabstützung des Türflügels (1)
an der Türzarge (2) zumindest im Wesentlichen über die Türbänder (18) erfolgt.
12. Türanordnung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Türscharnier (3) verdeckt angeordnet ist, wobei das Türscharnier (3) mit den
Befestigungseinrichtungen (4, 5) in Schmalseiten von Türflügel (1) und Türzarge (2)
eingesetzt ist.