[0001] Die Erfindung betrifft eine Geräteklappe, insbesondere eine Geräteklappe für ein
Heizungs-, Lüftungs- oder Klimagerät.
[0002] Gattungsgemäße Geräteklappen werden eingesetzt, um Bedienelemente an Geräten vor
äußeren Einflüssen und vor Fehlbedienung zu schützen. Darüber hinaus können Bedienelemente,
die für eine erweiterte Bedienung oder Einstellung des Geräts erforderlich sind, durch
eine Geräteklappe abgedeckt werden, während Bedienelemente für Bedienung der Grundfunktionen
des Geräts direkt zugänglich sind, was die Bedienung vereinfacht. Aus der Patentschrift
US 2,150,756 ist es bekannt, Bedienelemente an einem Wassererhitzer durch eine abnehmbare Klappe
abzudecken. Darüber hinaus sind Geräteklappen bekannt, die mittels eines Scharniers
zu einer Seite, nach oben oder nach unten öffnen.
[0003] Während Geräteklappen, die nach oben öffnen, entweder vom Bediener festgehalten werden
müssen oder eine zusätzliche Haltevorrichtung benötigen, müssen Klappen, die nach
unten öffnen, vor einem unbeabsichtigten Herabfallen federnd oder dämpfend geschützt
werden. Diese Probleme bestehen bei seitlich öffnenden Klappen nicht. Jedoch kommt
es je nach Einbausituation oder je nach Rechts- oder Linkshändigkeit des Bedieners
vor, dass entweder eine nach rechts oder nach links öffnende Klappe bevorzugt wird.
[0004] Beispielsweise aus dem Bereich der Kühlschränke ist es bekannt, dieses Problem dadurch
zu lösen, dass die Scharniere der Kühlschranktür entweder rechts- oder linksseitig
angeschlagen werden können. Dies erfordert jedoch einen zusätzlichen Montageaufwand
bei der Inbetriebnahme. Darüber hinaus wird dadurch nicht das Problem gelöst, dass
mehrere Bediener in einem Haushalt unterschiedliche Rechts- oder Linkshändigkeit aufweisen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine seitlich öffnende Geräteklappe bereitzustellen,
die die oben genannten Nachteile nicht aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Geräteklappe gemäß den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs gelöst.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0008] Die Erfindung wird nun anhand der Figuren detailliert erläutert.
[0009] Es stellen dar:
- Figur 1:
- die Draufsicht einer nach vorne öffnenden erfindungsgemäßen Geräteklappe,
- Figur 2:
- im Detail das linke geöffnete Scharnier der Geräteklappe aus Figur 1,
- Figur 3:
- im Detail das rechte geschlossene Scharnier der Geräteklappe aus Figur 1.
[0010] Die Figuren 1 bis 3 zeigen die erfindungsgemäße Geräteklappe in einer Ansicht von
oben.
[0011] Die Geräteklappe öffnet nach vorne, wobei die Achsen 5, 6 der Scharniere 2, 3 vertikal
ausgerichtet sind, so dass die Klappe ohne Einfluss der Gewichtskraft seitlich geschwenkt
werden kann. Die Klappe kann an einem Heizungs-, Lüftungs- oder Klimagerät vorgesehen
sein.
[0012] Sie dient beispielsweise zur Abdeckung von Bedienelementen und/oder Anzeigeelementen
des Geräts. Es ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, dass die Geräteklappe für die
Wartung oder Reparatur zugängliche Teile abdecken kann oder für andere Zwecke vorgesehen
ist.
[0013] Die Geräteklappe umfasst einen Deckel 1, ein Befestigungsmittel 4 sowie ein erstes
Scharnier 2 und ein zweites Scharnier 3, welche den Deckel 1 untrennbar mit dem Befestigungsmittel
4 verbinden. Der Deckel 1 ist in den Figuren 2 und 3 nicht dargestellt. Das Befestigungsmittel
4 kann ein ortsfester Teil der Scharniere 2, 3 sein oder eine Verbindung der Scharniere
oder ein Teil des Gehäuses des Geräts, das mit der Geräteklappe abgedeckt wird. In
dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Befestigungsmittel 4 einstückig
mit den ortsfesten Teilen der Scharniere 2, 3 ausgeführt. Der Deckel 1 kann einstückig
mit den mobilen Teilen der Scharniere 2, 3 ausgeführt sein oder mit diesen Teilen
verbunden sein, die es in dem Ausführungsbeispiel der Fall ist.
[0014] Jedes der Scharniere verfügt über eine Achse 5, 6 und eine Buchse 7, 8, die untrennbar
miteinander verbunden sind. Im Ausführungsbeispiel ist auf der rechten Seite bei dem
Scharnier 3 der ortsfester Teil und der mobile Teil drehbar miteinander verbunden,
so dass die Achse 6 und die Buchse 8 so zusammenwirken, dass ein Scharnier gebildet
wird, bei dem sich der mobile Teil des Scharniers 3 um die Achse 6 des ortsfesten
Teils des Scharniers 3 drehen kann. Erfindungsgemäß kann auch die Achse 6 mit dem
mobilen Teil des Scharniers 3 und die Buchse 8 mit dem ortsfesten Teil des Scharniers
3 verbunden sein.
[0015] Die Buchse 8 weist eine Öffnung 10 auf, die kleiner ist als der Durchmesser der Achse
6. Dadurch ist der mobile Teil des Scharniers 3 sicher fixiert, ohne dass die Achse
6 durch die Öffnung 10 geführt werden kann.
[0016] Die Achse 6 weist eine Abflachung 14 auf. Die Tiefe und die Winkellage der Abflachung
14 ist so gewählt, dass im geschlossenen Zustand des Deckels 1 das verbleibende Material
der Achse 6 eine Dicke aufweist, die es der Achse 6 ermöglicht, durch die Öffnung
9 geführt zu werden. Damit weist der mobile Teil des Scharniers 3 zusätzlich zum oben
beschriebenen rotatorischen Freiheitsgrad des Scharniers um die Achse 6 einen ausschließlich
in dieser Position verfügbaren translatorischen Freiheitsgrad auf, der orthogonal
zur Verbindungslinie der beiden Achsen 5, 6 ist. Für das erste Scharnier 2 auf der
linken Seite gilt entsprechend das oben geschriebene. Somit kann der Deckel im geschlossenen
Zustand sowohl am linken Scharnier 2 als auch am rechten Scharnier 3 geöffnet werden.
Sobald der Deckel nur geringfügig geöffnet ist, wird aufgrund der Winkellage das andere
Scharnier blockiert, indem die Öffnung 9, 10 gegenüber der Abflachung 13, 14 verdreht
wird, so das die Achse 5, 6 nicht mehr durch die Öffnungen 9, 10 geführt werden kann.
[0017] Um ein unbeabsichtigtes Öffnen des Deckels zu verhindern, sind an beiden Scharniere
an Riegel 11, 12 vorgesehen. Dabei können die Riegel 11, 12 wie im Ausführungsbeispiel
dargestellt außerhalb der Abflachung 13, 14 die Achse 5, 6 umgreifen, was ein weiches
Einrasten des Riegels ermöglicht. Alternativ können die Riegel 11, 12 auch im Bereich
der Abflachungen 13, 14 die Achsen 5, 6 umgreifen, wobei die Riegel 11, 12 dabei näher
an den Achsen 5, 6 positioniert sein müssen. Jede andere zweckdienliche Position der
Riegel 11, 12 ist möglich und erfindungsgemäß eingeschlossen.
[0018] Zum Öffnen des Deckels 1 sind Griffe 15, 16 vorgesehen. Die Griffe 15, 16 sind so
mit den Regeln 11, 12 verbunden, das beim Ziehen an den Griffen 15, 16 die Riegel
11, 12 geregelt werden. Dazu ist, wie in Figur 2 unten dargestellt, der Riegel 11
durch eine elastisch ausgeführte Kragbalken ähnliche Struktur mit dem mobilen Teil
des Scharniers 2 verbunden. Zieht ein Bediener am Griff 15 den Deckel nach vorne,
so biegt sich der Riegel aufgrund der Elastizität nach links und gibt die Achse 5,
die sich in diesem Zustand noch innerhalb der Achse 7 befindet frei, so dass der mobile
Teil vom festen Teil des Scharniers 2 getrennt werden kann.
[0019] Ebenfalls ist es möglich, dass der Bediener gleichzeitig an den Griffen 15 und 16
zieht, so dass er ausschließlich aus dem geschlossenen Zustand den Deckel 1 vollständig
von der Geräteklappe entnehmen kann.
[0020] Alternativ kann die Geräteklappe auch so ausgeführt sein, dass die Griffe 15, 16
nicht wie oben beschrieben mit den Riegeln 11, 12 verbunden sind. In diesem Fall wird
der entsprechende federnde Riegel ausschließlich durch die Zugbelastung am Deckel
1 entriegelt.
[0021] Die Riegel 11, 12 sind so ausgeführt, dass sie beim Verschließen des Deckels selbsttätig
einrasten. Durch einen hier nicht dargestellten Anschlag, der verhindert, dass der
Griff 15, 16 beim Verschließen nach vorne gedrückt wird, ist sichergestellt, dass
der als Klinke ausgeführte Riegel 11, 12 federnd einrastet.
[0022] Bei der beschriebenen Geräteklappe öffnet der Deckel nach rechts oder links. Ebenfalls
ist es möglich, die Scharniere 2, 3 so anzuordnen, dass der Deckel nach oben und unten
aber auch z.B. nach rechts und oben oder in jede andere Richtungskombination geöffnet
werden kann. Auch mehr als 2 Scharniere können vorgesehen werden, wobei dann bei der
Betätigung mehrere Riegel entriegel werden müssen.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Deckel
- 2
- erstes Scharnier
- 3
- zweites Scharnier
- 4
- Befestigungsmittel
- 5
- erste Achse
- 6
- zweite Achse
- 7
- erste Buchse
- 8
- zweite Buchse
- 9
- erste Öffnung
- 10
- zweite Öffnung
- 11
- erster Riegel
- 12
- zweiter Riegel
- 13
- erste Abflachung
- 14
- zweite Abflachung
- 15
- erster Griff
- 16
- zweiter Griff
1. Geräteklappe, insbesondere für ein Heizungs-, Lüftungs- oder Klimagerät, insbesondere
zur Abdeckung von Bedienelementen und/oder Anzeigeelementen, wobei die Geräteklappe
einen Deckel (1) und ein Beschlagmittel (2, 3) umfasst, das ein seitliches Öffnen
des Deckels (1) durch eine Schwenkbewegung ermöglicht und gleichzeitig den Deckel
(1) mit einem Befestigungsmittel (4) verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschlagmittel (2, 3) so ausgebildet ist, dass die Schwenkbewegung des Deckels
(1) sowohl um durch eine linksseitige als auch um eine rechtsseitige Achse (5, 6)
möglich ist.
2. Geräteklappe nach Anspruch 1, wobei das Beschlagmittel als Scharnierpaar (2, 3) ausgeführt
ist, wobei je ein Scharnier (2, 3) eine links- und rechtseitige Drehachse (5, 6) zum
seitlichen Öffnen des Deckels (1) mittels einer Schwenkbewegung definiert, wobei das
Scharnier (2, 3) aus einer Achse (5, 6) und einer Buchse (7, 8) gebildet wird, wobei
die Buchse (7, 8) eine radiale Öffnung aufweist, durch die die Achse (5, 8) radial
hindurchgeführt werden kann, und wobei das Scharnier (2, 3) mit einem Riegel (11,
12) so zusammenwirkt, dass der Riegel (11, 12) die Achse (5, 6) radial gegenüber der
Buchse (7, 8) verriegelt.
3. Geräteklappe nach Anspruch 2, wobei die Breite der Öffnung (9, 10) der Buchse (7,
8) kleiner ist als der Durchmesser der Achse (5, 6) und die Achse (5, 6) eine Abflachung
(13, 14) aufweist, wobei die Dicke der Achse (5, 6) im Bereich der Abflachung (13,
14) kleiner oder gleich der Breite der Öffnung (9, 10) ist, so dass die Achse (5,
6) nur in einer Winkelstellung, die sich bei geschlossenem Deckel (1) einstellt, durch
die Öffnung (9, 10) geführt werden kann.
4. Geräteklappe nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Deckel mit Griffen (15, 16) zum Öffnen
verbunden ist und wobei die Griffe (15, 16) so mit den Riegeln (11, 12) zusammenwirken,
dass beim Ziehen am Griff (15, 16) der Riegel (11, 12) die Achse (5, 6) entriegelt.
5. Geräteklappe nach Anspruch 4, wobei der Griff (15, 16) und der Riegel einstückig ausgeführt
sind und der Riegel federnd mit dem Deckel verbunden ist.