[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe
und Offshore-Einheiten, mit zumindest einer Brennkraftmaschine, zumindest einem elektrischen
Generator, wobei jede Brennkraftmaschine an einen elektrischen Generator angeschlossen
ist, zumindest einem Elektromotor, der durch den zumindest einen elektrischen Generator
mit elektrischer Energie versorgbar ist, und/oder zumindest einem Verbrennungsmotor,
wobei mittels dem zumindest einen Elektromotor und/oder dem zumindest einen Verbrennungsmotor
zumindest ein Schiffspropeller antreibbar ist, einem Schiffsnetz, das mittels des
zumindest einen elektrischen Generators mit elektrischer Energie versorgbar ist, zumindest
einer Energieverteilereinheit, die zwischen dem zumindest einen elektrischen Generator
einerseits und ggf. dem zumindest einen Elektromotor und eingangsseitigen Aggregaten
des Schiffsnetzes andererseits angeordnet ist, und einer Steuervorrichtung, mittels
der die in Abhängigkeit von Betriebsdaten jeder Brennkraftmaschine, jedes elektrischen
Generators, jedes Elektromotors und/oder jedes Verbrennungsmotors, jedes Schiffspropellers,
der eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes und jeder Energieverteilereinheit
über Steuersignale jede Brennkraftmaschine, jeder elektrische Generator, jeder Elektromotor
und/oder jeder Verbrennungsmotor, jeder Schiffspropeller, die eingangsseitigen Aggregate
des Schiffsnetzes und jede Energieverteilereinheit steuerbar sind.
[0002] Bei derartig ausgebildeten und ausgerüsteten Energieversorgungs- und Betriebsanlagen
für Schiffe wird das Auftreten einer Störung, Irregularität od.dgl. üblicherweise
seitens der Schiffsmannschaft bemerkt, woraufhin dann seitens der Schiffsmannschaft
das betreffende Ereignis üblicherweise an den Schiffseigner oder Reeder weitergemeldet
wird, der seinerseits ggf. zuständiges Personal der Werft oder des Schiffsausrüsters
informiert. Sofern das gemeldete Ereignis eine bestimmte Qualität aufweist, läuft
das Schiff den nächstgelegenen geeigneten Hafen an, zu dem ein Fachmann entsendet
wird, der dann eine Inaugenscheinnahme des aufgetretenen Schadens bzw. des aufgetretenen
Ereignisses vornimmt. Hierzu untersucht der Fachmann sämtliche in das Ereignis einbezogenen
Komponenten und Aggregate der Energieversorgungs- und Betriebsanlage. Dies beinhaltet
u.U. intensive Prüfungsmaßnahmen, wobei darüber hinaus ein Stillsetzen der Energieversorgungs-
und Betriebsanlage und damit ein Betriebsausfall einhergehen kann. Nach Analyse des
Problems bzw. des Ereignisses werden die geeigneten Maßnahmen zur Reparatur oder ggf.
die erforderlichen Wartungsmaßnahmen eingeleitet.
[0003] Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Energieversorgungs- und Betriebsanlage für
Schiffe derart weiterzubilden, daß der Aufwand für Wartung und/oder Reparatur erheblich
reduziert, etwaige Betriebsausfälle minimiert und der wirtschaftliche Aufwand für
den Betrieb der Energieversorgungs- und Betriebsanlage reduziert werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuervorrichtung eine
Steuereinheit und eine Diagnoseeinheit aufweist, in der die übermittelten Betriebsdaten
und die von der Steuereinheit ausgegebenen Steuersignale erfaßbar und in einem Speichermedium
abspeicherbar sind, und die über Internet und/oder geeignete Datenwege fernzugriffsfähig
ist, und daß der Diagnoseeinheit eine Auswerteeinheit zugeordnet ist, mittels der
unter Berücksichtigung der erfaßten Betriebsdaten und Steuersignale und eines aktuellen
Anforderungsprofils an jede Brennkraftmaschine ein optimierter Betriebsablauf für
jede Brennkraftmaschine errechenbar ist. Erfindungsgemäß wird die Möglichkeit geschaffen,
daß in einer in quasi beliebiger Entfernung zum Schiff bzw. zur Offshore-Einheit vorhandenen
Zentrale Fachleute und Experten Zugriff auf sämtliche Daten nehmen können, die im
Zusammenhang mit dem Betrieb der Energieversorgungs- und Betriebsanlage des Schiffes
bzw. der Offshore-Einheit anfallen und eine Rolle spielen. Insbesondere ist es möglich,
diejenigen Betriebsdaten und Steuersignale in der Zentrale einzusehen, die in einen
Zeitraum fallen, in dem eine Störung oder eine Irregularität des Betriebs der Energieversorgungs-
und Betriebsanlage aufgetreten ist. Bereits in der Zentrale können dann geeignete
Maßnahmen eingeleitet werden, um die Störung bzw. die Irregularität zu beseitigen.
Dies kann ggf. durch entsprechende Anweisungen an die Schiffsmannschaft geschehen,
wobei Auswirkungen der durch die Schiffsmannschaft vorgenommenen Maßnahmen auf den
Betrieb der Energieversorgungs- und Betriebsanlage in der Zentrale überprüft werden
können. Hierdurch kann der Aufwand für Wartungs- und Reparaturarbeiten erheblich reduziert
werden. Mittels der der Diagnoseeinheit zugeordneten Auswerteeinheit, die in Abhängigkeit
von den in der Steuervorrichtung erfaßten Betriebsdaten und Steuersignalen arbeitet,
ist es möglich, den Betrieb der zumindest einen Brennkraftmaschine so zu optimieren,
daß der Treibstoffverbrauch für die Fortbewegung des Schiffes von einem Punkt zum
anderen minimiert wird. Hierbei kann aufgrund der Fernzugriffsfähigkeit der Diagnoseeinheit
auf Erfahrungen anderer Schiffe bei einer Bewegung zwischen den genannten Punkten
zurückgegriffen werden.
[0005] Wenn der zumindest eine Schiffspropeller mittels der Steuervorrichtung verstellbare
Propellerflügel aufweist, kann der Betrieb des jeweiligen Schiffspropellers sowohl
unter entsprechender Einstellung der Drehzahl als auch unter entsprechender Einstellung
der Propellerflügel optimiert werden.
[0006] Weitere Teile oder der Schiffsbetrieb insgesamt lassen sich optimieren, wenn mittels
der Auswerteeinheit unter Berücksichtigung der erfaßten Betriebsdaten und Steuersignale
und eines aktuellen Anforderungsprofils an jeden elektrischen Generator und/oder jeden
Elektromotor und/oder jeden Verbrennungsmotor und/oder jeden Schiffspropeller und/oder
die eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes und/oder jede Energieverteilereinheit
ein optimierter Betriebsablauf für jeden elektrischen Generator und/oder jeden Elektromotor
und/oder jeden Verbrennungsmotor und/oder jeden Schiffspropeller und/oder die eingangsseitigen
Aggregate des Schiffsnetzes und/oder jede Energieverteilereinheit errechenbar ist.
[0007] Bei Schiffen, die neben den üblichen Betriebsanlagen weitere vergleichsweise große
Verbraucher haben, z.B. bei Passagier- und Kreuzfahrtschiffen, insbesondere Flußkreuzfahrtschiffen,
ist es zweckmäßig, wenn die dort vorgesehenen weiteren Verbraucheraggregate, z.B.
Klimaaggregate, Abwasseraggregate, die an das Schiffsnetz angeschlossen und mittels
des Schiffsnetzes mit elektrischer Energie versorgbar sind, hinsichtlich ihrer Betriebsdaten
ebenfalls mittels der Steuervorrichtung erfaßbar und mittels der Steuervorrichtung
steuerbar sind, wobei deren erfaßte Betriebsdaten und Steuersignale bei der Errechnung
eines optimierten Betriebsablaufs für jede Brennkraftmaschine und/oder jeden elektrischen
Generator und/oder jeden Elektromotor und/oder jeden Verbrennungsmotor und/oder jeden
Schiffspropeller und/oder die eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes und/oder
jede Energieverteilereinheit berücksichtigbar ist.
[0008] Vorteilhaft sind mittels der der Diagnoseeinheit zugeordneten Auswerteeinheit unter
Berücksichtigung der erfaßten Betriebsdaten und Steuersignale und zumindest eines
aktuellen Anforderungsprofils an jedes weitere Verbraucheraggregat optimierte Betriebsabläufe
für jedes weitere Verbraucheraggregat errechenbar.
[0009] Vorteilhaft ist die Diagnoseeinheit der Energieversorgungs- und Betriebsanlage als
Industriecomputer ausgebildet, der in die schiffsseitige Steuervorrichtung integriert
ist, mittels dem die die Betriebsdaten und die Steuersignale erfassende und abspeichernde
Software autonom betreibbar ist, der zum Empfang der Betriebsdaten und Steuersignale
über eine Ethernet-Verbindung an die Steuervorrichtung angeschlossen ist, und mittels
dem die Betriebsdaten und Steuersignale über das Internet mittels einer Website-basierten
Schnittstelle und/ oder mittels einer direkten Datenbankverbindung fernzugriffsfähig
sind. Grundsätzlich sind auch andere als Ethernet-Verbindungen zwischen der Steuervorrichtung
einerseits und der Diagnoseeinheit andererseits möglich. Die Diagnoseeinheit kann
auch selbständig Benachrichtigungen an zuständige Stellen bzw. Empfänger senden.
[0010] Um unerwünschte Eingriffe in den Betrieb der Energieversorgungs- und Betriebsanlage
zu verunmöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Diagnoseeinheit steuervorrichtungsseitig
als reine Empfangseinheit ausgebildet ist.
[0011] Um die in der Diagnoseeinheit bzw. in deren Auswerteeinheit gespeicherten und errechneten
Daten zur wirtschaftlichen Optimierung des Betriebs der Energieversorgungs- und Betriebsanlage
zu nutzen, ist es alternativ möglich, die Diagnoseeinheit steuereinheitsseitig sowohl
als Empfangs- als auch als Ausgabeeinheit auszugestalten.
[0012] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Energieversorgungs-
und Betriebsanlage ist die Diagnoseeinheit durch einen Industriecomputer, vorzugsweise
einen SIMATIC IPC 427C Microbox-Computer der Firma Siemens ausgestaltet. Hierdurch
kann der technisch-konstruktive und damit wirtschaftliche Aufwand für die Diagnoseeinheit
vergleichsweise gering gehalten werden. Nichtsdestotrotz ist der Computer der genannten
Bauart geeignet, sämtlichen an den Betrieb der Diagnoseeinheit gestellten Anforderungen
zu genügen.
[0013] Im Falle der erfindungsgemäß vorgesehenen Diagnoseeinheit kann eine Abfrageanzahl
je Zeiteinheit im aktuell gängigen Umfang, d.h. mit einer Frequenz von ca. 20 Hz,
vorgesehen sein. Diese Frequenz kann aber nahezu beliebig gesteigert werden, z.B.
bis in einen Bereich von 200 Hz.
[0014] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Energieversorgungs-
und Betriebsanlage können in der Diagnoseeinheit weitere Parameter, z.B. Temperaturverläufe
in Maschinen- und/oder Kühlräumen, Betriebszustände von Kühlwasseranlagen, die Geschwindigkeit
und/oder die geographische Position des Schiffes bzw. der Offshore-Einheit od.dgl.,
abgespeichert werden. Diesbezüglich sei darauf hingewiesen, daß die Diagnoseeinheit
kein integrierter Bestandteil der Energieversorgungs- und Betriebsanlage ist, sondern
mit dieser zusammenwirkt.
[0015] Im Falle der erfindungsgemäßen Energieversorgungs- und Betriebsanlage können Energiekennzahlen,
detaillierte Informationen zu aktuellen Betriebszuständen, Leistungen, Umgebungsbedingungen
oder auch unvorhergesehene Störungen in Echtzeit aufgezeichnet, in einer Datenbank
gespeichert und für definierte Fragestellungen oder auch zur Ermittlung und Identifizierung
von betriebswirtschaftlichen Fragen, technischen Fehlerquellen und Störungsursachen
zur Auswertung zur Verfügung gestellt werden. Langzeit-Trends in den Daten können
beobachtet, Signale und Parameter ausgewertet und Daten zueinander in Beziehung gesetzt
werden. Fehler sind identifizierbar, ohne daß diese Fehler identifizierende Personen
dafür an Bord des Schiffes bzw. der Offshore-Einheit gehen müßten. Aufgrund der Verkürzung
der Reaktionszeiten kann der technisch-konstruktive und wirtschaftliche Aufwand für
den Betrieb der Energieversorgungs- und Betriebsanlage erheblich reduziert werden.
[0016] Sofern untereinander vergleichbare Schiffe bzw. Offshore-Einheiten eingesetzt werden,
können Rückgriffe auf Daten vergleichbarer Schiffe oder Offshore-Einheiten genommen
werden, um an anderen vergleichbaren Schiffen oder Offshore-Einheiten vergleichbare
Unregelmäßigkeiten zu erkennen und diese zu beheben und um den Betrieb, z.B. hinsichtlich
des Treibstoffverbrauchs, zu optimieren.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert, in deren einziger Figur eine Prinzipdarstellung einer
erfindungsgemäßen Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe gezeigt ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 für Schiffe ist im
in der einzigen Figur gezeigten Ausführungsbeispiel wie folgt aufgebaut:
Die Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 hat drei Brennkraftmaschinen 2, 3, 4,
von denen die Brennkraftmaschinen 2 und 3 einer Heckgruppe und die Brennkraftmaschine
4 einer Buggruppe der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 zugeordnet sind.
[0019] Bei den Brennkraftmaschinen 2, 3, 4 handelt es sich üblicherweise um Dieselmotoren
oder Gasmotoren.
[0020] Jede Brennkraftmaschine 2, 3, 4 treibt einen ihr zugeordneten elektrischen Generator
5, 6 bzw. 7 an. Die beiden den Brennkraftmaschinen 2, 3 zugeordneten elektrischen
Generatoren 5, 6 speisen elektrische Energie in eine heckseitige Energieverteilereinheit
8, der der Brennkraftmaschine 4 zugeordnete elektrische Generator 7 speist elektrische
Energie in eine bugseitige Energieverteilereinheit 9 ein.
[0021] Bei den beiden Energieverteilereinheiten 8, 9 können jeweils Gleichspannungszwischenkreise
mit bidirektional arbeitenden Stromrichtern vorgesehen sein.
[0022] Mittels der heckseitigen Energieverteilereinheit 8 werden im dargestellten Ausführungsbeispiel
drei Elektromotoren 10, 11, 12 mit Antriebsenergie versorgt, die ihrerseits dem Antrieb
dreier heckseitiger Schiffspropeller 13, 14, 15 dienen. Des weiteren wird mittels
der heckseitigen Energieverteilereinheit 8 über einen Transformator 16 die Versorgung
mit elektrischer Energie heckseitiger Bereiche eines Schiffsnetzes 17 bewerkstelligt.
Im in der einzigen Figur dargestellten Ausführungsbeispiel sind an den heckseitigen
Bereich des Schiffsnetzes 17 Klimaaggregate 26 und Abwasseraggregate 27 angeschlossen,
die mittels des Schiffsnetzes 17 mit elektrischer Energie versorgt werden.
[0023] In entsprechender Weise werden über die bugseitige Energieverteilereinheit 9 ein
Elektromotor 18, der seinerseits einen bugseitigen Schiffspropeller 19 antreibt, und
über einen Transformator 20 ein bugseitiger Abschnitt des Schiffsnetzes 17 mit elektrischer
Energie versorgt. An diesen bugseitigen Abschnitt des Schiffsnetzes 17 sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel weitere Verbraucheraggregate 28 angeschlossen, die über diesen
Abschnitt des Schiffsnetzes 17 mit elektrischer Energie versorgbar sind.
[0024] Die Schiffspropeller 13, 14, 15, 19 können verstellbare Propellerflügel aufweisen,
deren Einstellung an das jeweilige Anforderungsprofil anpaßbar ist.
[0025] Sämtliche vorstehend aufgeführten Aggregate der Energieversorgungs- und Betriebsanlage
1 sowie ggf. weitere, hier im einzelnen nicht beschriebenen Aggregate derselben sind
über in der Figur durch gestrichelte Linien lediglich angedeutete Steuer- und Signalleitungen
21, 22 an eine Steuervorrichtung 23, 24 der Energieversorgungs- und Betriebsanlage
1 angeschlossen.
[0026] In der Steuervorrichtung 23, 24 der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 des
Schiffes werden sämtliche Betriebszustände sämtlicher Aggregate der Energieversorgungs-
und Betriebsanlage 1 erfaßt. Des weiteren werden mittels einer Steuereinheit 23 der
Steuervorrichtung 23, 24 die genannten und ggf. weitere Aggregate der Energieversorgungs-
und Betriebsanlage 1 über entsprechende Steuerbefehle gesteuert bzw. geregelt. Darüber
hinaus können in der Steuervorrichtung 23, 24 weitere Parameter erfaßt und aufgezeichnet
werden, z.B. Temperaturverläufe in Maschinen- und/oder Kühlräumen, Betriebszustände
von Kühlwasseranlagen, die Geschwindigkeit und/oder die geographische Position des
Schiffs etc. Des weiteren werden mittels der Steuereinheit 23 die genannten und ggf.
weitere Aggregate der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 über entsprechende
Steuerbefehle gesteuert bzw. geregelt.
[0027] An die Steuereinheit 23 der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 ist eine Diagnoseeinheit
24 der Steuervorrichtung 23, 24 angeschlossen. In der Steuervorrichtung 23, 24 werden
sämtliche in der Steuervorrichtung 23, 24 erfaßten Betriebsdaten der Aggregate der
Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 sowie darüber hinaus erfaßte Parameter an
die Diagnoseeinheit 24 weitergeleitet. Dasselbe gilt für sämtliche seitens der Steuereinheit
23 an einzelne oder mehrere Aggregate der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1
ausgegebene Steuersignale. Die Betriebsdaten und ggf. weitere Parameter können alternativ
auch unmittelbar in die Diagnoseeinheit 24 eingegeben werden.
[0028] In der Diagnoseeinheit 24 werden zum einen die jeweils aktuell an diese übermittelten
Betriebsdaten, Parameter und Steuersignale erfaßt, wobei zum anderen sämtliche an
die Diagnoseeinheit 24 weitergeleiteten Betriebsdaten, Parameter und Steuersignale
in der Diagnoseeinheit 24 abgespeichert werden.
[0029] In der Diagnoseeinheit 24 stehen somit sämtliche den Betrieb der Energieversorgungs-
und Betriebsanlage 1 betreffende sowie ggf. weitere Daten zur Verfügung.
[0030] In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Energieversorgungs- und Betriebsanlage
1 ist die Diagnoseeinheit 24 als Industriecomputer der Bauart SIMATIC IPC 427C Microbox
der Firma Siemens ausgebildet. Die derart gestaltete Diagnoseeinheit 24 ist so ausgebildet,
daß auf sie bzw. auf die an sie übermittelten bzw. in ihr abgespeicherten Daten mittels
einer Zentrale 25 zugegriffen werden kann. Dieser Zugriff kann über das Internet mittels
einer Datenbankverbindung bewerkstelligt werden. Der Datenexport ist auch über USB
oder andere Netzwerke realisierbar.
[0031] Ein Zugriff von der Zentrale 25 auf die Diagnoseeinheit 24 ist immer möglich, völlig
unabhängig davon, wo sich das mit der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 und
mit der Diagnoseeinheit 24 ausgerüstete Schiff gerade befindet, sofern das Schiff
mit dem Internet verbunden ist.
[0032] Das Zusammenwirken der Diagnoseeinheit 24 einerseits und der Zentrale andererseits
kann beispielsweise so gestaltet werden, daß die Diagnoseeinheit 24 die Zentrale 25
immer dann durch Übermittlung eines entsprechenden Signals bzw. einer entsprechenden
Nachricht informiert, wenn in der Diagnoseeinheit 24 Abnormalitäten oder Unregelmäßigkeiten
in der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1 des Schiffes erfaßt werden.
[0033] Ein in der Zentrale 25 befindlicher Fachmann bzw. Experte kann dann damit beginnen,
diejenigen Betriebsdaten, Parameter und Steuersignale herunterzuladen, die in denjenigen
Zeitraum fallen, in den die mitgeteilte Unregelmäßigkeit bzw. Irregularität fällt.
Hierdurch kann der Experte die Ursache der Irregularität schnell und verläßlich identifizieren.
[0034] Die erforderlichen Maßnahmen können dann getroffen und eingeleitet werden bzw. die
Schiffsmannschaft bei der Beseitigung der Ursachen der Irregularität oder daraus bereits
resultierter Schäden unterstützt werden.
[0035] Um eine unerwünschte Beeinflussung des Betriebs der Steuereinheit 23 oder daran angeschlossener
Aggregate und Komponenten durch die Diagnoseeinheit 24 zu vermeiden, ist die Diagnoseeinheit
24 steuereinheitsseitig ausschließlich zum Empfang von Betriebsdaten, Parametern und
Steuersignalen ausgebildet. Dem Anschluß der Diagnoseeinheit 24 an die Steuereinheit
23 dient eine entsprechend ausgestaltete industrielle Ethernet-Verbindung.
[0036] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Energieversorgungs- und Betriebsanlage
1 die heckseitige Energieverteilereinheit 8 und die bugseitige Energieverteilereinheit
9 auf. Die beiden Energieverteilereinheiten 8, 9 sind miteinander verbunden, so daß
es möglich ist, sämtliche Verbraucher über jede der Energieverteilereinheiten 8, 9
mit elektrischer Energie zu versorgen.
[0037] Die Steuereinheit 23 kann ein heckseitiges Steuereinheitsglied und ein bugseitiges
Steuereinheitsglied aufweisen, wobei diese selbstverständlich dann miteinander in
Verbindung stehen. Die Diagnoseeinheit 24 ist dann bei Flußkreuzfahrtschiffen üblicherweise
dem heckseitigen Steuereinheitsglied zugeordnet.
[0038] Die Diagnoseeinheit 24 kann darüber hinaus in die schiffsseitige Steuervorrichtung
23, 24 integriert sein. Wesentlich für den Betrieb der Diagnoseeinheit 24 ist, daß
die in der Diagnoseeinheit 24 installierte Software geeignet ist, die Betriebsdaten
der Energieversorgungs- und Betriebsanlage 1, damit zusammenhängende Parameter und
die Steuersignale, die von der Steuereinheit 23 ausgegeben werden, zu erfassen und
abzuspeichern, wobei das hierzu erforderliche Programm autonom betreibbar sein muss.
[0039] Bei einer in der Figur nicht dargestellten Ausführungsform können anstelle oder zusätzlich
zu den Elektromotoren 10, 11, 12, 18 Verbrennungsmotoren, z.B. Dieselmotoren, vorgesehen
sein.
1. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten, mit zumindest
einer Brennkraftmaschine (2, 3, 4), zumindest einem elektrischen Generator (5, 6,
7), wobei jede Brennkraftmaschine (2, 3, 4) an einen elektrischen Generator (5, 6,
7) angeschlossen ist, zumindest einem Elektromotor (10, 11, 12, 18), der durch den
zumindest einen elektrischen Generator (5, 6, 7) mit elektrischer Energie versorgbar
ist, und/oder zumindest einem Verbrennungsmotor, wobei mittels dem zumindest einem
Elektromotor (10, 11, 12, 18) und/oder dem zumindest einem Verbrennungsmotor zumindest
ein Schiffspropeller (13, 14, 15, 19) antreibbar ist, einem Schiffsnetz (17), das
mittels des zumindest einen elektrischen Generators (5, 6, 7) mit elektrischer Energie
versorgbar ist, zumindest einer Energieverteilereinheit (8, 9), die zwischen dem zumindest
einen elektrischen Generator (5, 6, 7) einerseits und ggf. dem zumindest einen Elektromotor
(10, 11, 12, 18) und eingangsseitigen Aggregaten des Schiffsnetzes (17) andererseits
angeordnet ist, und einer Steuervorrichtung (23, 24), mittels der die in Abhängigkeit
von Betriebsdaten jeder Brennkraftmaschine (2, 3, 4), jedes elektrischen Generators
(5, 6, 7), jedes Elektromotors (10, 11, 12, 18) und/oder jedes Verbrennungsmotors,
jedes Schiffspropellers (13, 14, 15, 19), der eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes
(17) und jeder Energieverteilereinheit (8, 9) über Steuersignale jede Brennkraftmaschine
(2, 3, 4), jeder elektrische Generator (5, 6, 7), jeder Elektromotor (10, 11, 12,
18) und/oder jeder Verbrennungsmotor, jeder Schiffspropeller (13, 14, 15, 19), die
eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes (17) und jede Energieverteilereinheit
(8, 9) steuerbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (23, 24) eine Steuereinheit (23) und eine Diagnoseeinheit (24)
aufweist, in der die übermittelten Betriebsdaten und die von der Steuereinheit (23)
ausgegebenen Steuersignale erfaßbar und in einem Speichermedium abspeicherbar sind,
und die über Internet und/oder geeignete Datenwege fernzugriffsfähig ist, und daß
der Diagnoseeinheit (24) eine Auswerteeinheit zugeordnet ist, mittels der unter Berücksichtigung
der erfaßten Betriebsdaten und Steuersignale und eines aktuellen Anforderungsprofils
an jede Brennkraftmaschine (2, 3, 4) ein optimierter Betriebsablauf für jede Brennkraftmaschine
(2, 3, 4) errechenbar ist.
2. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach Anspruch
1, bei der der zumindest eine Schiffspropeller (13, 14, 15, 19) mittels der Steuervorrichtung
(23, 24) verstellbare Propellerflügel aufweist.
3. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach Anspruch
1 oder 2, bei der mittels der Auswerteeinheit unter Berücksichtigung der erfassten
Betriebsdaten und Steuersignale und eines aktuellen Anforderungsprofils an jeden elektrischen
Generator (5, 6, 7) und/oder jeden Elektromotor (10, 11, 12, 18) und/oder jeden Verbrennungsmotor
und/oder jeden Schiffspropeller (13, 14, 15, 19) und/oder die eingangsseitigen Aggregate
des Schiffsnetzes (17) und/oder jede Energieverteilereinheit (8, 9) ein optimierter
Betriebsablauf für jeden elektrischen Generator (5, 6, 7) und/oder jeden Elektromotor
(10, 11, 12, 18) und/oder jeden Verbrennungsmotor und/oder jeden Schiffspropeller
(13, 14, 15, 19) und/oder die eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes (17) und/oder
jede Energieverteilereinheit (8, 9) errechenbar ist.
4. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, mit weiteren Verbraucheraggregaten (26, 27, 28), z.B. Klimaaggregaten
(26), Abwasseraggregaten (27), die an das Schiffsnetz (17) angeschlossen und mittels
des Schiffsnetzes (17) mit elektrischer Energie versorgbar sind, deren Betriebsdaten
mittels der Steuervorrichtung (23, 24) erfassbar und die mittels der Steuervorrichtung
(23, 24) steuerbar sind, und deren erfasste Betriebsdaten und Steuersignale bei der
Errechnung eines optimierten Betriebsablaufs für jede Brennkraftmaschine (2, 3, 4)
und/oder jeden elektrischen Generator (5, 6, 7) und/oder jeden Elektromotor (10, 11,
12, 18) und/oder jeden Verbrennungsmotor und/oder jeden Schiffspropeller (13, 14,
15, 19) und/oder die eingangsseitigen Aggregate des Schiffsnetzes (17) und/oder jede
Energieverteilereinheit (8, 9) berücksichtigbar ist.
5. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach Anspruch
4, bei der mittels der der Diagnoseeinheit (24) zugeordneten Auswerteeinheit unter
Berücksichtigung der erfassten Betriebsdaten und Steuersignale und zumindest eines
aktuellen Anforderungsprofils an jedes weitere Verbraucheraggregat (26, 27, 28) optimierte
Betriebsabläufe für jedes weitere Verbraucheraggregat (26, 27, 28) errechenbar sind.
6. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, deren Diagnoseeinheit (24) als Industriecomputer ausgebildet
ist, der in die schiffsseitige Steuervorrichtung (23, 24) integriert ist, mittels
dem die die Betriebsdaten und die Steuersignale erfassende und abspeichernde Software
autonom betreibbar ist, der zum Empfang der Betriebsdaten und Steuersignale über eine
Ethernet-Verbindung an die Steuereinheit (23) angeschlossen ist, und mittels dem sowohl
die abgespeicherten als auch aktuelle Betriebsdaten und Steuersignale über das Internet
mittels einer Website-basierten Schnittstelle und/oder mittels einer direkten Datenbankverbindung
fernzugriffsfähig sind.
7. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, deren Diagnoseeinheit (24) steuereinheitsseitig als reine Empfangseinheit
ausgebildet ist.
8. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, deren Diagnoseeinheit (24) steuereinheitsseitig sowohl als
Empfangs- als auch als Ausgabeeinheit ausgebildet ist.
9. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, deren Diagnoseeinheit (24) durch einen Industriecomputer, vorzugsweise
einen SIMATIC IPC 427C Microbox-Computer ausgebildet ist.
10. Energieversorgungs- und Betriebsanlage für Schiffe und Offshore-Einheiten nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, in deren Diagnoseeinheit (24) weitere Parameter, z.B. Temperaturverläufe
in Maschinen und/oder Kühlräumen, Betriebszustände von Kühlwasseranlagen, die Geschwindigkeit
und/oder die geographische Position des Schiffes bzw. der Offshore-Einheit od.dgl.
abspeicherbar sind.