[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsschutzelement aus mindestens zwei flächigen Materiallagen,
die als Einlage in einem Arbeitsschutzelement oder in einer Schutzkleidung Verwendung
finden kann.
[0002] Beim Betrieb von handgeführten Arbeitsgeräten, wie beispielsweise Heckenscheren,
können bei unsachgemäßer Handhabung die Schneidzähne die Kleidung des Benutzers verletzen.
Aus Sicherheitsgründen wird daher für den Benutzer das Tragen von Schutzkleidung mit
einer Schnittschutzfunktion empfohlen.
[0003] Beim Betrieb der Heckenschere führen die Schneidmesser der Messerbalken einen komplexen
Bewegungsablauf aus, die das zu durchtrennende Objekt, beispielsweise Äste und Zweige
einer Hecke oder dergleichen, klemmen und schneiden, wodurch schließlich die Durchtrennung
des Objekts möglich ist. Bei Kontakt der in Betrieb bewegten Schneidmesser mit einem
Schutzanzug werden die Schneidmesser des Messerbalkens durch eine Schnittschutzeinlage
blockiert, wodurch ein Zerschneiden des Schutzanzuges weitgehend verhindert ist. Unter
ungünstigen Bedingungen können jedoch während des Blockierens der Schneidmesser unter
dem Schnittschutzmaterial liegende Gewebelagen erfasst und verletzt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Arbeitsschutzelement
derart auszubilden, dass in Verbindung mit hohem Tragekomfort bei einem Eingriff eines
Schneidmessers ein Klemmen oder Greifen einer unter dem Arbeitsschutzelement liegenden
Gewebelage vermieden ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Arbeitsschutzelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Gemäß der Erfindung umfasst das Arbeitsschutzelement mindestens zwei flächige Materiallagen,
wobei die erste Materiallage aus einem faltenarmen Material und die zweite Materiallage
aus einem faltbaren Schnittschutzmaterial bestehen. Die Oberfläche der zweiten Materiallage
ist im gestreckten Zustand 1,2- bis 2,5-mal größer als die Oberfläche der ersten Materiallage
im gestreckten Zustand. Vorteilhaft ist die zweite Materiallage auf die erste Materiallage
gerafft. Durch das faltige Schnittschutzmaterial werden eingreifende Schneidmesser
eines Messerbalkens oder einer Schere blockiert und somit verhindert, dass das Arbeitsschutzelement
geschnitten oder durchtrennt wird. Dadurch, dass die Oberfläche der zweiten Materiallage
im gestreckten Zustand 1,2- bis 2,5-mal größer ist als die Oberfläche der ersten Materiallage
im gestreckten Zustand und dadurch, dass die zweite Materiallage auf die erste Materiallage
gerafft ist, ist das Schnittschutzmaterial geknittert, gefaltet, gerafft oder dgl.
im Arbeitsschutzelement angeordnet. Dadurch ist das Schnittschutzmaterial relativ
zum faltenarmen Material bewegbar, wodurch das Schnittschutzmaterial auf der faltenarmen
Materiallage bewegbar ist, wodurch einem Greifen oder Klemmen der zweiten Materiallage
entgegengewirkt ist. Eine unter der zweiten Materiallage liegende Gewebelage ist somit
vor einem Eingriff der Schneidmesser geschützt.
[0007] Zweckmäßig kann die Oberfläche der zweiten Materiallage im gestreckten Zustand auch
1,4- bis 1,7-mal größer sein als die Oberfläche der ersten Materiallage im gestreckten
Zustand. Dadurch, dass die Oberfläche der zweiten Materiallage größer ist als die
Oberfläche der ersten Materiallage, ist gewährleistet, dass die Schneidzähne zwar
das Schnittschutzmaterial greifen, jedoch nicht das faltenarme Material kneifen können.
Insbesondere kann das faltbare Schnittschutzmaterial auch in Falten gelegt sein. Dadurch
ist ein kompakter Aufbau des Arbeitsschutzelements mit den beiden flächigen Materiallagen
gewährleistet.
[0008] Beim Eingriff der Schneidmesser in das Arbeitsschutzelement können die Schneidmesser
das Schnittschutzmaterial zwar greifen, jedoch nicht durchschneiden. Vorteilhaft verändert
das faltenarme Material auch bei Einschneiden der Schneidzähne in das Schnittschutzmaterial
seine Lage nicht, so dass das gegriffene Schnittschutzmaterial sich auf der faltenarmen
Materiallage bewegt, wodurch ein Einschneiden der Schneidmesser in das faltenarme
Material verhindert wird. Dadurch ist ein Kneifen oder Klemmen des faltenarmen Materials
oder einer unter dem faltenarmen Material liegenden Gewebelage vermieden.
[0009] Die Bewegung des faltigen Schnittschutzmaterials relativ zur ersten Materiallage
wird unterstützt, wenn zwischen den Materiallagen eine Gleitschicht ausgebildet ist,
vorzugsweise die erste Materiallage eine Gleitschicht für die zweite Materiallage
bildet. Dadurch kann die zweite Materiallage relativ zur ersten Materiallage gleiten.
Bei Berührung der Schneidmesser einer im Betrieb arbeitenden Heckenschere mit dem
Arbeitsschutzelement greifen die Schneidmesser das Schnittschutzmaterial. Durch die
Schneid- und Kneifbewegung der Schneidzähne wird das Schnittschutzmaterial gekniffen.
Dadurch, dass bei der Schneidbewegung der Schneidzähne die Schneidzähne hin- und herbewegt
werden und die zweite Materiallage relativ zur ersten Materiallage gleiten kann, rutscht
das Schnittschutzmaterial auf dem faltenarmen Material. Das faltenarme Material behält
hingegen die faltenarme Form bei. Ein Einkneifen der Schneidzähne in das faltenarme
Material ist unterbunden.
[0010] Die erste Materiallage ist vorzugsweise mit der zweiten Materiallage an mindestens
zwei Befestigungsstellen miteinander verbunden. Zwischen den Befestigungsstellen ist
vorteilhaft ein Abstand vorgesehen. Insbesondere kann die zweite Materiallage relativ
zur ersten Materiallage in den Bereichen zwischen den Befestigungsstellen gleiten.
Dadurch wird gewährleistet, dass die beiden Materiallagen fest miteinander verbunden
sind, wodurch bei Kontakt der im Betrieb arbeitenden Schneidzähne mit dem Arbeitsschutzelement
zwar die zweite Materiallage relativ zur ersten Materiallage gleiten kann, jedoch
die beiden Materiallagen miteinander verbunden bleiben und ihre räumliche Lage relativ
zueinander weitgehend beibehalten. Insbesondere bleibt die zweite Materiallage auf
der ersten Materiallage angeordnet. Dadurch ist ein Einkneifen der Schneidzähne in
das faltenarme Material unterbunden. Damit schützt das Arbeitsschutzelement sowohl
vor dem Schneiden als auch vor dem Klemmen der Schneidzähne.
[0011] Zweckmäßig umfasst das Arbeitsschutzelement eine Vorrichtung zum Halten der ersten
Materiallage. Die Vorrichtung ist insbesondere schubsteif ausgeführt. Die Vorrichtung
unterstützt hierbei die erste Materiallage derart, dass das faltenarme Material stets
faltenarm, insbesondere straff und faltenfrei, gehalten wird. Durch das faltenarm
gehaltene Material wird ein Eingreifen der sich in Betrieb befindenden Schneidzähne
in das faltenarme Material und damit ein Kneifen des faltenarmen Materials unterbunden.
Durch eine schubsteif ausgeführte Vorrichtung wird ein Verformen, insbesondere ein
Verbiegen der Vorrichtung unterbunden, wodurch das faltenarme Material faltenarm gehalten
werden kann. Eine auf die Vorrichtung wirkende Schubkraft kann sowohl von den Schneidzähnen
der Heckenschere, als auch durch den Einsatz des Arbeitsschutzelements im Gelände
hervorgerufen werden. Durch die schubsteife Ausführung der Vorrichtung ist auch unter
diesen Bedingungen eine Formänderung weitgehend unterbunden.
[0012] Vorzugsweise kann die Vorrichtung aus einem Gestell, insbesondere aus einem Drahtgestell
oder aus einem Kunststoffgestell bestehen, das einfach herstellbar ist. Das Gestell
ist leicht in der Form anpassbar.
[0013] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht die Vorrichtung zum Halten der
ersten Materiallage aus einem Abstandsmaterial. Hierbei liegt insbesondere die erste
Materiallage flächig auf dem Abstandsmaterial auf und kann vorzugsweise mit dieser
verbunden sein. Das Abstandsmaterial unterstützt insbesondere das faltenarme Material
zur Beibehaltung der faltenarmen Form. Eine weitere vorteilhafte Funktion des Abstandsmaterials
besteht darin, beim Tragen des Arbeitsschutzelements einen Abstand zwischen dem Schnittschutzmaterial
und der Haut des Benutzers herzustellen, um dadurch den Tragekomfort zu verbessern.
Insbesondere ist das Abstandsmaterial mindestens 3 mm stark. Dadurch beträgt der Abstand
zwischen dem Benutzer und dem Schnittschutzmaterial beim Tragen des Arbeitsschutzelements
mindestens 3 mm. Zweckmäßig besteht das Abstandsmaterial aus einem Abstandsgewirke
oder aus einem Schaumstoffmaterial.
[0014] Vorteilhaft ist das Abstandsmaterial biegsam, insbesondere elastisch verformbar.
Durch ein biegsames Abstandsmaterial sowie ein biegsames, faltenarmes Gleitschicht-Material
und ein biegsames Schnittschutzmaterial ist das Arbeitsschutzelement insgesamt flexibel
und kann sich beim Tragen der Körperoberfläche des Benutzers anpassen. Zugleich bietet
das Abstandsmaterial eine Unterlage für das faltenarme Material.
[0015] Vorzugsweise ist das erste Material mit der Vorrichtung zum Halten der ersten Materiallage
fest verbunden, insbesondere vernäht, auflaminiert, aufgeklebt oder dgl. Ein Verrutschen
der ersten Materiallage wird damit zuverlässig verhindert. Durch die feste Verbindung
der ersten Materiallage mit der Vorrichtung wird zusätzlich ein Knittern oder gar
Falten der ersten Materiallage wirksam unterbunden.
[0016] Vorteilhaft weist die erste Materiallage eine glatte Oberfläche als Gleitfläche auf.
Dadurch wird eine Relativbewegung der zweiten Materiallage zur ersten Materiallage
unterstützt. Eine solche Relativbewegung zwischen der ersten Materiallage und der
zweiten Materiallage ist insbesondere dann gewollt, wenn die sich im Betrieb bewegenden
Schneidzähne der Heckenschere in das Arbeitsschutzelement eingreifen. Bei dem Gleiten
der zweiten Materiallage auf der ersten Materiallage bleibt die erste Materiallage
weitgehend gestrafft. Dadurch bleibt das faltenarme Material faltenarm und ein Kneifen
oder gar Einschneiden der Schneidzähne in die erste Materiallage ist weitgehend unterbunden.
[0017] Vorteilhaft umfasst das Arbeitsschutzelement eine Außenlage, wobei insbesondere die
Außenlage aus einem Abdeckmaterial besteht. Beim Tragen des Arbeitsschutzelements
während dem Arbeiten mit dem Arbeitsgerät ist das Arbeitsschutzelement Umwelteinflüssen
ausgesetzt. Beispielsweise kann das Arbeitsschutzelement durch Schmutz belastet oder
durch Wasser genässt werden. Eine zusätzliche Außenlage als Abdeckmaterial bietet
einen zusätzlichen Schutz gegen solche Umwelteinflüsse. Das Abdeckmaterial ist zweckmäßig
wasserabweisend, schmutzabweisend, oder dergleichen. Das Abdeckmaterial kann auch
insbesondere nur optische Zwecke erfüllen.
[0018] Das Abdeckmaterial ist vorzugsweise mit der ersten Materiallage fest verbunden, insbesondere
auflaminiert, aufgeklebt, aufgenäht oder dergleichen. Das Abdeckmaterial ist zweckmäßig
am Rand mit der ersten Materiallage 2 fest verbunden, insbesondere auflaminiert, aufgeklebt,
aufgenäht oder dgl. Vorteilhaft liegt das Schnittschutzmaterial zwischen dem Abdeckmaterial
und der ersten Materiallage. Dadurch ist das Schnittschutzmaterial stets geschützt
zwischen Abdeckmaterial und erster Materiallage angeordnet.
[0019] Mindestens ein Material ist vorteilhaft atmungsaktiv. Besonders vorteilhaft sind
sämtliche verwendete Materiallagen des Arbeitsschutzelements atmungsaktiv. Durch das
atmungsaktive Material ist der Tragekomfort erhöht. Auch bei hohen Außentemperaturen
ist ein Tragen des Arbeitsschutzelements angenehm möglich.
[0020] Mindestens ein Material besteht vorteilhaft aus einem Textil. Insbesondere bestehen
alle verwendeten Materialien aus einem Textil. Textilien sind einfach herstellbar
und formbar. Zudem ist der Tragekomfort eines aus Textilien bestehenden Arbeitsschutzelements
hoch.
[0021] Eine Einlage für Arbeiten mit handgeführten Arbeitsgeräten mit Schutzwirkung vor
der Klemm- und Schneidbewegung einer Schere, Schneidmessern oder dgl. ist vorteilhaft
mit dem erfindungsgemäßen Arbeitsschutzelement versehen. Eine solche Einlage kann
vorzugsweise in eine Arbeitsschutzkleidung integriert werden. Zweckmäßig kann die
Einlage auch über Riemen an einem Körperteil des Benutzers festgelegt werden. Die
Einlagen können hierbei in der Größe variieren. Im Ausführungsbeispiel sind die Einlagen
in einer Einheitsgröße für Benutzer unterschiedlicher Körperstatur ausgeführt.
[0022] Nach der Erfindung kann ferner eine Schutzkleidung mit dem erfindungsgemäßen Arbeitsschutzelement
ausgerüstet werden, um einen Benutzer vor der Klemm- und Schneidbewegung einer Schere,
Schneidmessern eines Messerbalkens oder dgl. schneidenden Werkzeugen zu schützen.
Die Schutzkleidung, insbesondere eine Arbeitshose gewährleistet, dass bei Tragen der
Schutzkleidung die bedeckten Körperteile des Benutzers geschützt sind.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Arbeitsschutzelements;
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch das Arbeitsschutzelement mit einer
ersten Materiallage und einer zweiten Materiallage;
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch das Arbeitsschutzelement mit in das
Arbeitsschutzelement eingreifenden Schneidzähnen;
- Fig. 4
- eine weitere schematische Darstellung eines Arbeitsschutzelements;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der übereinander liegenden ersten Materiallage und zweiten
Materiallage im gestreckten Zustand.
[0024] Fig. 1 zeigt als Ausführungsbeispiel ein erfindungsgemäßes Arbeitsschutzelement 1.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform weist das Arbeitsschutzelement 1 einen
weitgehend rechteckigen Querschnitt auf. Die Form des Arbeitsschutzelements 1 ist
abhängig davon, welcher Körperteil eines Benutzers geschützt werden soll, und kann
von der rechteckigen Querschnittsform abweichen. Das Arbeitsschutzelement 1 besteht
aus mehreren Materiallagen, die flächig aufeinander liegen. Die Materiallagen sind
über zumindest eine Befestigungsstelle 9 miteinander verbunden. Die Befestigungsstelle
9 ist im Ausführungsbeispiel als Naht ausgeführt. Das für die Naht verwendete Garn
verläuft im Ausführungsbeispiel umlaufend in einem insbesondere konstanten Randabstand
r von etwa 1 cm zur äußeren Begrenzung des Arbeitsschutzelements 1. Zweckmäßig ist
am äußeren Rand des Arbeitsschutzelements 1 ein Einfassband 11 angeordnet. Das Einfassband
11 begrenzt alle Materiallagen zur Seite hin. Das Einfassband 11 ist über die Befestigungsstelle
9 mit den Materiallagen fest verbunden.
[0025] Am Arbeitsschutzelement 1 ist eine Haltelasche 10 befestigt. Die Haltelasche 10 ist
im Ausführungsbeispiel angenäht. Über die Haltelasche 10 kann das Arbeitsschutzelement
1 mit einer nicht dargestellten Arbeitskleidung verbunden werden. Beispielsweise kann
an der Haltelasche 10 ein nicht dargestelltes Klettband angebracht sein, welches mit
der Arbeitskleidung verbunden werden kann. Auch kann die Haltelasche 10 mit der Arbeitskleidung
vernäht werden, womit eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Arbeitselement 1 und
der Arbeitskleidung hergestellt ist.
[0026] Fig. 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch das Arbeitsschutzelement 1. Die
Materiallagen des Arbeitsschutzelements 1 liegen flächig aufeinander. Im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 liegt eine erste Materiallage 2 direkt benachbart zu einer zweiten Materiallage
3. Die erste Materiallage 2 ist von einer Vorrichtung 4 gestützt. Im Ausführungsbeispiel
ist die Vorrichtung 4 als weitere flächige Materiallage ausgebildet, wobei die erste
Materiallage 2 zwischen der Vorrichtung 4 und der zweiten Materiallage 3 liegt. Beim
Tragen des Arbeitsschutzelements 1 ist die Vorrichtung 4 und die erste Materiallage
2 dem Körper zugewandt, die zweite Materiallage 3 ist dem Körper abgewandt. Auf der
der ersten Materiallage 2 abgewandten Seite der zweiten Materiallage 3 ist eine Außenlage
5 angeordnet. Auch die Außenlage 5 bildet eine weitere flächige Materiallage. Im Ausführungsbeispiel
besteht das Arbeitsschutzelement 1 somit aus vier übereinander liegenden, flächigen
Materiallagen. An den seitlichen Begrenzungen der Materiallagen ist umfassend das
Einfassband 11 angeordnet. Die erste Materiallage 2, die zweite Materiallage 3, die
Vorrichtung 4, die Außenlage 5 sowie das Einfassband 11 sind über die Befestigungsstellen
9 miteinander fest verbunden, im Ausführungsbeispiel miteinander vernäht.
[0027] Die erste Materiallage 2 besteht aus einem faltenarmen Material. Das faltenarme Material
ist vorzugsweise als Gleitmaterial ausgebildet und bildet eine Gleitschicht 20. Das
Gleitmaterial ist vorgesehen, damit die zweite Materiallage 3 auf der ersten Materiallage
2 gleiten kann. Die erste Materiallage 2 ist hierbei von der Vorrichtung 4 straff
gehalten. Im Ausführungsbeispiel liegt die erste Materiallage 2 flächig auf der Vorrichtung
4 auf und ist an den Befestigungsstellen 9 mit der Vorrichtung 4 verbunden. Zweckmäßig
kann die erste Materiallage 2 auch flächig mit der Vorrichtung 4 verbunden, beispielsweise
verklebt oder auflaminiert, sein. Vorteilhaft ist die Oberfläche der Vorrichtung 4
mit dem Gleitmaterial der ersten Materiallage 2 einteilig ausgeführt. Wesentlich ist
dabei, dass die zweite Materiallage 3 relativ zur ersten Materiallage 2 bewegbar ist,
insbesondere auf der ersten Materiallage 2 gleiten kann.
[0028] Die Vorrichtung 4 ist im Ausführungsbeispiel als Abstandsmaterial mit einer Abstandsmaterialstärke
a von 5 mm ausgebildet. Das Abstandsmaterial ist biegsam bzw. flexibel und formstabil.
Die Stärke b der ersten Materiallage 2 mit der Gleitschicht 20 beträgt weniger als
0,2 mm. Die Abstandsmaterialstärke a ist deutlich größer als die Stärke b der ersten
Materiallage 2.
[0029] Die zweite Materiallage 3 besteht aus einem Schnittschutzmaterial, beispielsweise
einem Filz, mit einer Schnittschutzmaterialstärke c von 2 mm. In gestrecktem Zustand,
also im nicht vernähten Zustand der Materiallagen, ist die flach ausgelegte Oberfläche
der zweiten Materiallage 3 größer als die flach ausgelegte Oberfläche der ersten Materiallage
2. Um die zweite Materiallage 3 kongruent auf die erste Materiallage 2 auflegen zu
können, wird die zweite Materiallage 3 auf der ersten Materiallage 2 gerafft aufgelegt.
Anschließend werden die beiden Materiallagen 2 und 3 an den Befestigungsstellen 9
miteinander verbunden. Durch die Raffung ist das Schnittschutzmaterial geknautscht,
geknittert, gerafft, gefaltet oder dergleichen gelegt im Arbeitsschutzelement 1 angeordnet.
Das eingelegte Schnittschutzmaterial liegt flächig auf dem Gleitmaterial bzw. auf
der Gleitschicht 20 auf.
[0030] Das Schnittschutzmaterial hat außerhalb der Befestigungsstellen 9 relativ zum Gleitmaterial
Bewegungsmöglichkeit in allen Raumrichtungen, insbesondere in den Richtungen parallel
zur Oberfläche der ersten Materiallage 2. Dadurch, dass die erste Materiallage 2 als
straffes, glattes Material ausgeführt ist, kann die zweite Materiallage 3 auf der
ersten Materiallage 2 ungehindert gleiten, wodurch die Bewegungsfreiheit des Schnittschutzmaterials
unterstützt wird.
[0031] Die Außenlage 5 des Arbeitsschutzelementes dient als Abdeckmaterial. Die Außenlage
5 schützt das Arbeitsschutzelement vor Umwelteinflüssen wie beispielsweise Wasser,
Verschmutzung oder dgl. Das Abdeckmaterial kann auch nur optischen Zwecken dienen.
Anhand Fig. 3 soll die Funktionsweise des Arbeitsschutzelementes 1 unter Einwirkung
eines Werkzeugs 6 aufgezeigt werden. Im Ausführungsbeispiel besteht das Werkzeug 6
aus Schneidzähnen 12 einer Heckenschere. Die Schneidzähne 12 einer Heckenschere werden
im Betrieb in einer Hin- und Herbewegung übereinander bewegt, so dass je zwei Schneidmesser
eine Schnittbewegung miteinander ausführen. Eine derartige Schnittbewegung wird auch
zwischen den Klingen einer Gartenschere oder einer Ambossschere ausgeführt.
[0032] Greifen die Schneidzähne 12 in das Arbeitsschutzelement 1 ein, erfassen die Schneidzähne
12 zusammen mit der Außenlage 5 das Schnittschutzmaterial der zweiten Materiallage
3. Das Schnittschutzmaterial blockiert die weitere Bewegung der Schneidzähne 12, wobei
die zweite Materiallage 3 im Wesentlichen nicht durchtrennt wird. Das Schnittschutzmaterial
verhindert, dass die Schneidzähne 12 die zweite Materiallage 3 durchschneiden. Allerdings
können die Schneidzähne 12 das Schnittschutzmaterial anschneiden.
[0033] Durch die Schließbewegung von zwei Schneidzähnen 12 wird Schnittschutzmaterial in
das Werkzeug 6 gezogen. Die erste Materiallage 2 wird von der Vorrichtung 4 weiterhin
straff gehalten, so dass die erste Materiallage 2 von den Schneidzähnen 12 nicht erfasst
werden kann. Aufgrund der größeren Oberfläche der zweiten Materiallage 3 im Vergleich
zur ersten Materiallage 2 wird gewährleistet, dass das Werkzeug 6 nur das Schnittschutzmaterial
greifen kann und - aufgrund der Relativbewegung der Materiallage zueinander - die
erste Materiallage 2 nicht vom Werkzeug gegriffen wird.
[0034] Bei der Hin- und Herbewegung 7 der Schneidzähne 12 gleitet die zweite Materiallage
3 auf der ersten Materiallage 2, beispielsweise in einer Gleitbewegung 8, hin und
her. Durch das Gleiten des Schnittschutzmaterials auf der Gleitschicht 20 des Gleitmaterials
kneifen und klemmen die Schneidzähne 12 zwar das Schnittschutzmaterial selbst, können
jedoch nicht die erste Materiallage 2 greifen. Dadurch ist sowohl ein Schneiden, als
auch ein Kneifen der ersten Materiallage 2 durch die Schneidzähne 12 weitgehend unterbunden.
[0035] In Fig. 4 ist eine schematische Maßskizze einer weiteren, von der in Fig. 1 abweichenden
Geometrie des Arbeitsschutzelementes 1 dargestellt. Der Zuschnitt des Arbeitsschutzelementes
1 besitzt eine Maximallänge k und eine Maximalbreite m, so dass beim Tragen des Arbeitsschutzelements
am Bein das Arbeitsschutzelement mindestens teilweise den Oberschenkel und das Knie
abdeckt. Der Zuschnitt des Arbeitsschutzelementes 1 besitzt eine untere Breite 1.
Weiter besitzt das Arbeitsschutzelement 1 eine obere Breite n, die identisch zur unteren
Breite 1 ist. Über eine untere Länge o ist die untere Breite 1 konstant. Anschließend
steigt die Breite des Arbeitsschutzelements 1 auf die Maximalbreite m über eine Ansteiglänge
p linear an. Über eine Absteiglänge q reduziert sich die Maximalbreite m linear auf
die obere Breite n. Anschließend verläuft die Breite des Arbeitsschutzelements 1 über
eine obere Länge s mit der konstanten oberen Breite n. Die Längen o, p, q, s sind
orthogonal zu den Breiten 1, m, n. Im Ausführungsbeispiel ist der sich aus der Maximalbreite
m ergebende Überhang 13 einseitig am Arbeitsschutzelement 1 angeordnet. Beim Tragen
des Arbeitsschutzelements 1 am Bein kann der Überhang 13 beispielsweise einen Teil
der Innenseite des Oberschenkels bedecken. Es kann auch mindestens eine Aussparung
am Arbeitsschutzelement 1 vorgesehen sein. Die Aussparung dient dazu, das Arbeitsschutzelement
1 räumlich krümmen zu können. Solch eine Krümmung kann beispielsweise erforderlich
sein, wenn das Arbeitsschutzelement 1 über das Knie, den Ellenbogen oder dgl. eines
Benutzers übergezogen wird.
[0036] Fig. 5 zeigt das Zuschnittmuster für die erste Materiallage 2 und die zweite Materiallage
3. Die Abmessungen der ersten Materiallage 2 entsprechen den in Fig. 4 dargestellten
Abmessungen des Zuschnittes des Arbeitsschutzelementes 1.
[0037] Die zweite Materiallage 3 ist im Bereich der unteren Breite 1 (Fig. 4) um eine Überlappungslänge
t länger. Die zweite Materiallage 3 ist auch im Bereich der oberen Breite n (Fig.
4) um die Überlappungslänge t länger. Seitlich, im Bereich der unteren Breite 1 (Fig.
4), ist die zweite Materiallage 3 beidseitig um eine untere Seitenüberlappungslänge
v breiter als die erste Materiallage 2. Seitlich, im Bereich der oberen Breite n (Fig.
4), ist die zweite Materiallage 3 beidseitig um eine untere Seitenüberlappungslänge
u breiter als die erste Materiallage 2. Damit ist die Oberfläche der zweiten Materiallage
3 im in Fig. 5 dargestellten, gestreckten Zustand größer als die Oberfläche der ersten
Materiallage 2.
[0038] In Ausbildung der Erfindung ist die Oberfläche der zweiten Materiallage 3 im gestreckten
Zustand etwa 1,2 bis 2,5 fach, insbesondere etwa 1,4 bis 1,9 fach größer als die Oberfläche
der ersten Materiallage 2 im gestreckten Zustand.
[0039] Um sowohl die erste Materiallage 2, als auch die zweite Materiallage 3 deckungsgleich
aufeinander legen zu können, ist die zweite Materiallage 3 auf die erste Materiallage
2 gerafft. Dazu sind mehrere horizontale Falten 17 sowie vertikale Falten 18 in der
zweiten Materiallage 3 entlang der äußeren Begrenzung der ersten Materiallage 2 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind zwölf horizontale Falten 17 vorgesehen, jeweils
sechs horizontale Falten 17 auf jeder Seite. Die horizontalen Falten 17 sind näherungsweise
äquidistant angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist eine vertikale Falte
18 mittig im unteren Bereich der unteren Breite 1 angeordnet, und es sind zwei vertikalen
Falten 18 im Bereich der oberen Breite n äquidistant angeordnet.
[0040] Die Falten 17, 18 werden über die Befestigungsstelle 9 (Fig. 1) fixiert, beispielsweise
vernäht. Im Bereich außerhalb der festgenähten Falten 17, 18, ist die Orientierung
des Schnittschutzmaterials nicht definiert; das Schnittschutzmaterial kann sich frei
anordnen, beispielsweise knittern, falten oder dgl.
[0041] Mit der Außenlage 5, die in Fig. 5 deckungsgleich mit der ersten Materiallage 2 abgebildet
ist, sind weitere Elemente vernähbar. Solche Elemente können beispielsweise ein Haftteil
14, ein Informationsträger 15, ein Warnzeichen 16 oder dgl. sein. Im Ausführungsbeispiel
ist ein Haftteil 14 mittig im Bereich der oberen Breite n (Fig. 4) und unterhalb der
Außenkante angeordnet. An dem Haftteil 14 ist ein nicht dargestellter Klettverschluss
befestigt. Im Ausführungsbeispiel kann auf dem Informationsträger 15 die Herstellerbezeichnung
angebracht sein sowie das Herstellerkurzzeichen, die Artikelnummer oder dgl. Auf dem
Warnzeichen 16 kann eine Heckenschere als Logo angebracht sein, um den Verwendungszweck
des Arbeitsschutzelements 1 anzugeben.
[0042] Die Elemente 14, 15, 16 können auch auf die Vorrichtung 4 aufgenäht sein.
[0043] Im Ausführungsbeispiel ist die Befestigungsstelle 9 aus einem Garn mit Polyester
gefertigt. Die erste Materiallage 2 enthält Polyamid. Die zweite Materiallage 3 besteht
beispielsweise aus einem Filz, aus einer textilen Fläche mit Dyneema™, aus einer textilen
Fläche mit Kevlar™ oder aus vergleichbarem Schnittschutzmaterial. Die Vorrichtung
4 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem Abstandsmaterial mit Polyester. Die Außenlage
5 ist als Oberstoff mit Polyester hergestellt. Das Einfassband 11 ist aus synthetischen
oder aus natürlichen Fasern hergestellt.
[0044] Sämtliche Materiallagen sind atmungsaktiv. Ein Tragen des Arbeitsschutzelements 1
ist damit hautverträglich und angenehm.
[0045] Eine nicht dargestellte Einlage umfasst das Arbeitsschutzelement 1. Die Einlage kann
beispielsweise in eine Arbeitsschutzkleidung eingelegt werden. Die Einlage kann auch
Befestigungsmittel, beispielsweise Schnürbänder, Gummibänder oder dgl., umfassen,
um die Einlage an einem Körperteil des Benutzers festzulegen.
[0046] Eine nicht dargestellte Schutzkleidung besteht mindestens teilweise aus dem Arbeitsschutzelement
1. Eine solche Schutzkleidung kann beispielsweise eine Arbeitshose sein, wobei das
Arbeitsschutzelement 1 im Bereich des Oberschenkels und des Knies angeordnet ist.
1. Arbeitsschutzelement, insbesondere zur Verwendung bei Arbeiten mit einer Heckenschere,
aus mindestens zwei flächigen Materiallagen, wobei die erste Materiallage (2) aus
einem faltenarmen Material und die zweite Materiallage (3) aus einem faltigen Schnittschutzmaterial
besteht, wobei die Oberfläche der zweiten Materiallage (3) im gestreckten Zustand
1,2- bis 2,5-mal größer ist als die Oberfläche der ersten Materiallage (2) im gestreckten
Zustand, und wobei die zweite Materiallage (3) auf die erste Materiallage (2) gerafft
ist.
2. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Materiallage (3) im gestreckten Zustand 1,4- bis 1,7-mal größer ist als
die Oberfläche der ersten Materiallage(2) im gestreckten Zustand
3. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materiallage (2) eine Gleitschicht (20) für die zweite Materiallage (3)
bildet.
4. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materiallage (2) mit der zweiten Materiallage (3) an mindestens zwei Befestigungsstellen
(9) miteinander verbunden ist, und wobei zwischen den Befestigungsstellen (9) ein
Abstand vorgesehen ist.
5. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsschutzelement (1) eine Vorrichtung (4) zum Halten der ersten Materiallage
(2) umfasst, wobei die Vorrichtung (4) insbesondere schubsteif ausgeführt ist.
6. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (4) aus einem Gestell, insbesondere aus einem Drahtgestell oder Kunststoffgestell,
besteht.
7. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (4) aus einem Abstandsmaterial besteht.
8. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsmaterial mindestens 3 mm stark ist.
9. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsmaterial biegsam ist.
10. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materiallage (2) mit der Vorrichtung (4) fest verbunden, insbesondere vernäht,
auflaminiert, aufgeklebt oder dgl., ist.
11. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsschutzelement (1) eine Außenlage (5) umfasst, wobei die Außenlage (5)
aus einem Abdeckmaterial besteht.
12. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmaterial mit der ersten Materiallage (2) fest verbunden, insbesondere auflaminiert,
aufgeklebt, aufgenäht oder dgl., ist.
13. Arbeitsschutzelement nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmaterial am Rand mit der ersten Materiallage (2) fest verbunden, insbesondere
auflaminiert, aufgeklebt, aufgenäht oder dgl., ist.
14. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Material atmungsaktiv ist.
15. Arbeitsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Material aus einem Textil besteht.
16. Einlage mit einem Arbeitsschutzelement (1) wie beansprucht in einem der Ansprüche
1 bis 15.
17. Schutzkleidung, insbesondere eine Arbeitshose, mindestens teilweise bestehend aus
einem Arbeitsschutzelement (1) wie beansprucht in einem der Ansprüche 1 bis 15.