Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wirbelrohrabscheider für einen Staubsauger, wobei der
Wirbelrohrabscheider einen Abscheideraum und einen Staubsammelraum umfasst, die durch
eine erste Auswurföffnung miteinander verbunden sind, wobei die erste Auswurföffnung
einen Bereich mit einem ersten Spaltmaß aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin
einen Staubsauger.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die europäische Patentanmeldung
EP 1 681 099 A2 offenbart eine Zyklonstaubabscheidevorrichtung, umfassend eine Zyklonkammer und eine
Schmutzsammelkammer die durch einen ringförmigen Auswurf verbunden sind. Dabei sind
Zyklonkammer und Schmutzsammelkammer als konzentrische zylinderförmige Kammern ausgebildet.
Die Zyklonstaubabscheidevorrichtung umfasst eine ringförmige am Deckel angeordnete
Wand, die verhindern soll, dass Staub von der Schmutzsammelkammer zurück in die Zyklonkammer
gelangt.
[0003] In der europäischen Patentanmeldung
EP 1 371 318 A2 wir ein elektrischer Staubsauger offenbart, der mit einer Kombination aus einem Zyklonabscheidungszylinder
und einem Staubsammelbehälter ausgestattet ist, wobei Zyklonabscheidungszylinder und
Staubsammelbehälter über eine Öffnung miteinander kommunizieren und separat aus dem
Staubsauger entnehmbar sind. Die angesaugte Luft wird hier erst durch den Zyklonabscheidungszylinder
geleitet und vorgereinigt und kann dann noch durch Filterelemente, die in dem Staubsammelbehälter
angeordnet sind nachgereinigt werden.
[0004] Die europäische Patentanmeldung
EP 1 743 558 A2 offenbart eine Staubabscheidevorrichtung für einen Staubsauger, die aus einem Gehäuse,
einer Zykloneinheit und einem Staubsammelteil besteht, wobei das Gehäuse eine im Wesentlichen
halbkreisförmige Form hat. An einer Bodenfläche der Zykloneinheit sind ein Lufteinlass
und ein Luftauslass parallel zueinander angeordnet.
[0005] Die europäische Patentanmeldung
EP 1 938 734 A2 offenbart eine Staubsammeleinrichtung für einen Staubsauger, die eine Zyklonkammer
umfasst, die von einer Staubsammelkammer umgeben ist, wobei der Deckel der Staubsammelkammer
eine nach Innen auf das Zentrum der Zyklonkammer gerichtete im Wesentlichen kugelförmige
Ausbuchtung aufweist. Durch die Ausbuchtung sowie durch eine zusätzliche ringförmige
Schürze zwischen der innenliegenden Zyklonkammer und der außenliegenden Staubsammelkammer,
kann verhindert werden, dass Staub von der Staubsammelkammer zurück in die Zyklonkammer
gelangt. Außerdem soll die Ausbuchtung die auf den Staub wirkende Zentrifugalkraft
in einem oberen Bereich der Zyklonkammer erhöht werden.
[0006] Die internationale Patentanmeldung
WO 2009/026710 A1 offenbart einen Staubsauger mit Zyklonabscheider, dessen Seitenwände nach einem oberen
Ende hin konisch zulaufen, wobei der in der Luft mitgeführte Staub über eine Aufprallfläche
in einen den Zyklonabscheider umgebenden Staubsammler geleitet wird. Der Abstand der
Aufprallfläche zur Austrittsöffnung des Zyklonabscheiders ist hierbei konstant entlang
des Umfangs der Austrittsöffnung.
Der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
Wirbelrohrabscheider für Staubsauger bereitzustellen, wobei der Wirbelrohrabscheider
einen Abscheideraum und einen Staubsammelraum umfasst. Insbesondere ermöglicht die
Erfindung, ein Auswurffenster für Grobschmutz bereitzustellen, wodurch ein Verstopfen
der Auswurföffnungen vermieden und eine gleichmäßigere Füllung des Staubsammelraums
erreicht werden soll. Außerdem soll ein verbesserter Staubsauger bereitgestellt werden.
Erfindungsgemäße Lösung
[0008] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch Bereitstellen eines Wirbelrohrabscheiders
für einen Staubsauger, wobei der Wirbelrohrabscheider einen Abscheideraum und einen
Staubsammelraum umfasst, die durch eine erste Auswurföffnung miteinander verbunden
sind, wobei die erste Auswurföffnung einen Bereich mit einem ersten Spaltmaß aufweist.
Erfindungsgemäß weisen die erste Auswurföffnung oder eine oder mehrere weitere Auswurföffnungen
einen Bereich mit einem weiteren Spaltmaß auf, das größer als das erste Spaltmaß ist.
[0009] Durch die Erfindung kann vorteilhaft erreicht werden, dass große, als Grobschmutz
bezeichnete Schmutzpartikel, die aufgrund ihrer Größe nicht durch den Bereich der
ersten Auswurföffnung mit einem ersten Spaltmaß passen, im Bereich des größeren Spaltmaßes
ausgeworfen werden können. Dadurch wird es möglich, ein Verstopfen der Auswurföffnungen
durch besonders große Grobschmutzpartikel zu verhindern und außerdem ein gleichmäßigeres
Füllen des Abscheideraums zu erreichen.
[0010] Ein Staubsauger im Sinne der Erfindung ist ein elektrisch betreibbarer Boden-, Hand-
oder Stabstaubsauger. Ein solcher Staubsauger umfasst für gewöhnlich einen Motor mit
einem geeigneten Gebläse zum Ansaugen von Luft und/oder Flüssigkeiten. Er kann entsprechend
ein Trocken- und/oder Nassstaubsauger sein. Es kann ein Haus- oder Industriestaubsauger
sein. Insbesondere kann die Erfindung zur Verwendung in einem beutellosen Staubsauger
vorgesehen sein. Mittels des Staubsaugers ist ein Benutzer in der Lage, allgemein
einen Raum und darin insbesondere Möbel, Vorhänge oder Bodenbeläge von Verschmutzungen,
insbesondere Stäuben und Haaren zu befreien.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Staubsauger verwendet einen Fliehkraftabscheider. In einem
Fliehkraftabscheider wird ein Saugluftstrom in Rotation versetzt und durch die resultierende
Fliehkraft werden feste und/oder flüssige Schmutzpartikel, die im Saugluftstrom mitgeführt
werden, wenigstens zum Teil vom Saugluftstrom getrennt werden. Ein erfindungsgemäßer
Wirbelrohrabscheider ist eine Sonderform des Fliehkraftabscheiders, bei dem die Partikel
tangential in Richtung der Fliehkraft über wenigstens eine Auswurföffnung abgeschieden
werden und in einen strömungsberuhigten Staubsammelraum gelangen.
[0012] Ein erfindungsgemäßer Wirbelrohrabscheider umfasst einen Abscheideraum, der im Wesentlichen
die Form eines Hohlzylinders aufweist, und der zumindest abschnittsweise eine sich
konisch verjüngende Form haben kann. Ein Zylinder wird durch eine Mantelfläche, eine
Deckfläche und eine Grundfläche beschrieben und hat eine zentrale Zylinderachse. Die
Grundfläche wird im Folgenden als Boden bezeichnet. Die Mantelfläche des Hohlzylinders,
im Folgenden als Innenwand bezeichnet, begrenzt den Abscheideraum umfänglich und weist
Auswurföffnungen auf, deren Größe durch ein Spaltmaß beschrieben wird. Das Spaltmaß
ist die Größe der Öffnung gemessen in einer Richtung parallel zur Zylinderachse. Eine
Auswurföffnung kann im Wesentlichen rechteckig, abgerundet oder auch kreisförmig sein.
Die Breite einer Auswurföffnung, die senkrecht zum Spaltmaß gemessen wird ist wenigstens
so groß wie das Spaltmaß der Auswurföffnung. Beispielsweise ist das Spaltmaß einer
kreisförmigen Auswurföffnung der Durchmesser. Auswurföffnungen sind in der Regel in
unmittelbarer Nähe der Deckfläche angeordnet.
[0013] Außerdem umfasst ein erfindungsgemäßer Wirbelrohrabscheider einen Staubsammelraum,
der über die Auswurföffnungen mit dem Abscheideraum verbunden ist. Durch eine Auswurföffnung
gelangen Schmutzpartikel vom Abscheiderum in den Staubsammelraum.
[0014] Erfindungsgemäß weist der Abscheideraum eine oder mehr Auswurföffnungen mit mindestens
zwei Bereichen unterschiedlich großer Spaltmaße auf, ein erstes Spaltmaß sowie ein
weiteres Spaltmaß, das größer als das erste Spaltmaß ist. Die mindestens zwei Bereiche
können in derselben oder in verschiedenen Auswurföffnungen liegen. Die Bereiche mit
unterschiedlich großen Spaltmaßen, sollen ein bevorzugtes Auswerfen von Schmutzpartikeln
unterschiedlicher Korngröße in unterschiedliche, möglicherweise getrennte Bereiche
des Staubsammelraums ermöglichen. Dabei dient der Bereich mit dem größeren Spaltmaß
als Auswurffenster für Grobschmutz und der Bereich mit dem kleineren Spaltmaß als
Auswurffenster für Feinschmutz. Ein Auswurf von Feinschmutz durch das Auswurffenster
für Grobschmutz ist dabei nicht ausgeschlossen soll aber mit höherer Wahrscheinlichkeit
durch Auswurffenster für Feinschmutz erfolgen. Als Grobschmutz werden jene Schmutzpartikel
bezeichnet, die aufgrund ihrer Größe nicht durch das Auswurffenster für Feinschmutz
passen. Als Feinschmutz hingegen werden all jene Partikel verstanden, deren Korngröße
kleiner als das erste Spaltmaß ist. Insbesondere haben Feinschmutzpartikel eine geringere
Korngröße als Grobschmutzpartikel, wobei die Korngröße im Allgemeinen durch Siebung
gemessen werden kann.
[0015] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt außerdem durch Bereitstellen eines Staubsaugers,
der einen vorgenannten Wirbelrohrabscheider umfasst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
[0016] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0017] Ein bevorzugter Wirbelrohrabscheider umfasst weiterhin wenigstens einen meist bodennah
angeordneten Lufteinlass sowie vorzugsweise wenigstens einen Luftauslass. Typischerweise
ist ein Luftauslass als zylinderförmiges Tauchrohr ausgebildet, das koaxial in den
Abscheideraum hineinragt und den Boden durchstößt. Die Höhe des Tauchrohrs, gemessen
vom Boden bis zur Öffnung des Tauchrohrs, ist in der Regel kleiner als die Höhe der
Innenwand, gemessen vom Boden bis zur nächsten Auswurföffnung. Ein bevorzugter Staubsauger
umfasst eine Motor-Gebläse-Einheit, die im Gehäuse des Staubsaugers angeordnet ist.
Die Motor-Gebläse-Einheit erzeugt einen Saugluftstrom. Durch den Lufteinlass wird
dem Abscheideraum der mit Schmutzpartikeln behaftete Saugluftstrom zugeführt. Der
Saugluftstrom kann dem Abscheideraum beispielsweise in tangentialer Richtung zugeführt
werden, was die Entstehung des Luftwirbels begünstigt. Der Saugluftstrom rotiert entlang
der Innenwand und beschreibt dabei eine schraubenförmige Bahn. Durch die resultierende
Fliehkraft werden die Schmutzpartikel radial nach außen zur Innenwand hin beschleunigt.
Bei Erreichen einer Auswurföffnung, werden die Schmutzpartikel tangential in den Staubsammelraum
abgeschieden. Der weitestgehend von Schmutz befreite Saufluftstrom wird im Bereich
der Deckelfläche umgelenkt und durch den Luftauslass abgeführt. Die Umlenkung erfolgt
meist schroff, wodurch die Abscheidung von Schmutzpartikeln besonders effektiv erfolgen
kann.
[0018] Es ist bevorzugt, dass die erste Auswurföffnung als ein einziger den Abscheideraum
umlaufender zusammenhängender Auswurfspalt ausgebildet ist. Durch den Auswurfspalt
wird eine Auswurfkante gebildet. Eine bevorzugte Auswurfkante liegt in einer Ebene.
Eine bevorzugte Ebene liegt senkrecht zur Zylinderachse des Abscheideraums. Eine ebene
Auswurfkante hat den erreichbaren Vorteil, dass der Staubbehälter bis zur vollen Höhe
der Innenwand gefüllt werden kann, ohne dass Schmutz zurück in den Abscheideraum gelangt.
In einer Ausführung mit ebener Abscheidekante, werden die unterschiedlichen Spaltmaße
durch die gegenüber der Abscheidekante liegende Fläche gebildet. In einer alternativen
Ausführung kann insbesondere ein Teil der Auswurfkante nicht in einer Ebene liegen,
so dass die unterschiedliche großen Spaltmaße zum Beispiel durch eine Aussparung gebildet
werden, wobei die Aussparung als Auswurffenster für Grobschmutz dienen kann.
[0019] Vorzugsweise sind das erste Spaltmaß und das weitere Spaltmaß auf gegenüberliegenden
Seiten des Abscheideraums angeordnet. Besonders vorzugsweise in einander gegenüberliegenden
Bereichen eines einzigen Auswurfspalts, der sich über den gesamten Umfang des Abscheideraums
erstreckt. Die Bezeichnung "gegenüberliegend" bezieht sich auf die Zylinderachse des
Abscheideraums. In einer alternativen Ausführung weisen zwei getrennte einander gengenüberliegende
Auswurföffnungen je ein minimales und ein maximales Spaltmaß auf. Somit kann vorteilhafterweise
je eine Auswurffenster für Grobschmutz und Feinschmutz in Verbindung zu je einem Bereich
eines Staubsammelraums für Grobschmutz und Feinschmutz angeordnet sein.
[0020] Es ist bevorzugt, dass der Auswurfspalt zwischen einer Deckfläche, die den Wirbelrohrabscheider
verschließt, und einer Auswurfkante gebildet wird. Eine bevorzugte Deckfläche ist
an einem oberen Ende des Wirbelrohrabscheiders angeordnet. Eine bevorzugte Auswurfkante
liegt in einer Ebene, die vorzugsweise senkrecht zur Achse des den Abscheideraum bildenden
Zylinders liegt. Der Wirbelrohrabscheider ist auf einer Seite durch die Deckfläche
im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen. Die Deckfläche ist in einem Abstand zur Auswurfkante
angeordnet, wodurch der Auswurfspalt gebildet wird. Die Deckfläche ist vorzugsweise
derart geformt, dass das Spaltmaß des Auswurfspalts wenigstens ein Maximum und ein
Minimum aufweist. Hierdurch soll vorteilhafterweise mindestens je ein Auswurffenster
für Grobschmutz und Feinschmutz gebildet werden.
[0021] Es ist bevorzugt, dass die Deckfläche eine Innenfläche eines den Wirbelrohrabscheider
verschließenden Deckels ist. Der Deckel ist vorzugsweise lösbar am Wirbelrohrabscheider
befestigt und verschließt den Wirbelrohrabscheider im Wesentlichen luftdicht. Vorzugsweise
ist der Deckel an einem oberen Ende des Wirbelrohrabscheiders angeordnet. Die Innenfläche
des Deckels kann vorzugsweise als Abprallfläche dienen, die Schmutzpartikel in einen
Staubbehälter umlenkt. Insbesondere werden Schmutzpartikel, die eine Geschwindigkeitskomponente
in Richtung des Deckels aufweisen, beim Aufprall gegen die Innenfläche des Deckels
in den Staubbehälter abgelenkt.
[0022] Vorzugsweise weist die Innenfläche des Deckels eine Ausbuchtung auf. Eine bevorzugte
Ausbuchtung teilt einen bevorzugten Auswurfspalt in wenigstens zwei Bereiche. Die
Bereiche weisen unterschiedlich große Spaltmaße zwischen der Innenseite des Deckels
und der Auswurfkante auf. Vorzugweise weist der Auswurfspalt mindestens zwei unterschiedliche
Spaltmaße auf: ein maximales Spaltmaß und ein minimales Spaltmaß. Besonders vorzugsweise
werden die unterschiedlichen Spaltmaße durch die Form des Deckels erzeugt. Nochmals
besonders vorzugsweise sind die beiden Spaltmaße innerhalb eines Bereichs über einen
Großteil des betreffenden Bereichs des Auswurfspalts konstant. Insbesondere zwischen
zwei Bereichen kann es einen Übergangsbereich geben, in dem eine monotone Änderung
vom minimalen zum maximalen Spaltmaß auftritt. Alternativ kann die Änderung des Spaltmaßes
abrupt erfolgen, beispielsweise wenn die Ausbuchtung als Stufe ausgebildet ist. Insbesondere
wird die Abstandsänderung durch eine muldenförmige Ausbuchtung des Deckels erreicht.
[0023] Es ist bevorzugt, dass die Ausbuchtung des Deckels durch eine Griffmulde im Deckel
gebildet wird. Ein bevorzugter Deckel umfasst einen Griff, der von außen zugänglich
ist. Eine Griffmulde ist eine Vertiefung, die unter dem Griff ausgeformt ist, und
es einem Benutzer erleichtern kann, seine Hand einzuführen und den Griff zu fassen.
Die Vertiefung der Griffmulde an der Außenseite des Deckels erzeugt demnach die Ausbuchtung
an der Innenseite des Deckels. Der Griff kann zum Transport des Wirbelrohrabscheiders
dienen. Der Griff kann außerdem mit einer Handhabe kombiniert werden, durch deren
Betätigen der Wirbelrohrabscheider aus dem Staubsaugergehäuse entriegelt werden kann.
Somit kann das Entriegeln, Entnehmen und Tragen des Wirbelrohrabscheiders besonders
einfach durch Fassen und Betätigen eines einzigen Griffs erfolgen. Ein weiterer erreichbarer
Vorteil der Ausbuchtung am Deckel ist, dass diese erlaubt ein Auswurffenster für Grobschmutz
zu realisieren, ohne eine Aussparung in der Auswurfkante vorzunehmen. Hierdurch kann
der Staubbehälter bis zur vollen Höhe der Innenwand gefüllt werden, ohne dass Schmutz
in den Abscheideraum zurück fällt.
[0024] Ein bevorzugter Wirbelrohrabscheider weist einen an der Deckfläche angeordneten Apexkegel
auf, der so angeordnet und ausgebildet ist, dass er einen Saugluftstrom von einem
äußeren in einen Inneren Bereich des Abscheideraums lenkt. Ein Apexkegel kann die
Abscheidung von Schmutzpartikeln vorteilhaft unterstützen. Ein bevorzugter Apexkegel
ist lösbar an der Deckfläche befestigt. Der erreichbare Vorteil ist hierbei, dass
dem Benutzer ein weiterer Betriebsmodus ohne Apexkegel zur Verfügung steht.
[0025] Ein bevorzugter Wirbelrohrabscheider umfasst einen Staubsammelraum, der den Abscheideraum
umgibt. Ein bevorzugter Staubsammelraum wird durch den Zwischenraum zwischen einer
die Innenwand beabstandet umgebenden Außenwand und der Innenwand gebildet. Vorzugsweise
verbindet ein Boden die Außenwand und die Innenwand an einem unteren Ende der beiden
Wände und begrenzt dadurch den Staubsammelraum nach unten. Der Abstand zwischen Innenwand
und Außenwand kann eine deutlich von der Zylinderform abweichende Form aufweisen,
die meist auf die Form der Aussparung im Staubsaugergehäuse angepasst ist, in der
die Wirbelrohrabscheider eingesetzt wird. Hierdurch kann die Kapazität des Staubsammelraums
optimiert werden. Aufgrund der unterschiedlichen Formgebung von Innenwand und Außenwand
ist der Abstand zwischen Innenwand und Außenwand entlang des Umfangs sowie entlang
der Höhe der Innenwand im Allgemeinen nicht einheitlich.
[0026] Es ist bevorzugt, dass ein Großteil eines Volumens des Staubsammelraums den Abscheideraum
im Bereich der Auswurföffnung mit dem größeren Spaltmaß umgibt. Besonders vorzugsweise
beträgt der Volumenanteil in diesem Bereich mehr als 70%. Hierdurch kann eine vorteilhafte
Aufteilung des Staubsammelraums in Bereiche für Grob-und Feinschmutz erreicht werden.
Grobschmutzpartikel, die durch die größere Auswurföffnung ausgeworfen werden, beanspruchen
ein größeres Volumen als Feinschmutzpartikel. Eine gleichmäßige Füllung des Staubsammelraums
kann daher durch unterschiedlich groß dimensionierte Füllbereiche vorteilhaft begünstigt
werden. Entsprechend ist es bevorzugt, dass ein kleinerer Anteil des Volumens des
Staubsammelraums den Abscheideraum im Bereich der Auswurföffnung mit einem kleineren
Spaltmaß umgibt. Besonders vorzugsweise beträgt der Volumenanteil hier weniger als
30% vom Gesamtvolumen.
[0027] Vorzugsweise erstreckt sich der Bereich mit dem maximalen Spaltmaß über einen Winkelbereich
von 90 bis 270 Grad (bezogen auf einen Vollkreis von 360 Grad) entlang des Umfangs
des Abscheideraums. Besonders vorzugsweise erstreckt sich der Bereich mit dem maximalen
Spaltmaß über einen Winkelbereich von 180 Gad. Der Winkelbereich wird hierbei in einer
Ebene senkrecht zur Achse des Abscheideraums gemessen und ist ein Maß für einen Anteil
des Umfangs der Innenwand.
[0028] Es ist bevorzugt, dass das größere Spaltmaß mindestens 28 mm beträgt. Besonders vorzugsweise
ist das größere Spaltmaß ein maximales Spaltmaß und beträgt mindestens 30 mm, nochmals
besonders vorzugsweise mindestens 35 mm. Die Auswurföffnung mit maximalem Spaltmaß
dient vorzugsweise als Auswurffenster für Grobschmutz. Je größer das Spaltmaß dieser
Auswurföffnung ist, desto größere Schmutzpartikel können ungehindert in einen dahinter
liegenden Staubsammelraum abgeschieden werden. Ein besonders großes Spaltmaß kann
den Vorteil haben, dass besonders große Schmutzpartikel ausgeworfen werden können.
Ein bevorzugtes Auswurffenster für Grobschmutz ist zum Auswurf von Schmutzpartikeln
mit einer Korngröße von wenigstens 10 mm geeignet, besonders vorzugsweise wenigstens
20 mm, nochmals besonders vorzugsweise wenigstens 25 mm. Hierdurch kann der Vorteil
erreicht werden, dass größere angesaugte Objekte, beispielsweise Münzen oder Kronkorken,
die sonst eine Auswurföffnung verstopfen könnten, durch das Grobschmutzfenster in
den Staubsammelraum ausgeworfen werden.
[0029] Es ist bevorzugt, dass das erste Spaltmaß höchstens 20 mm beträgt. Besonders vorzugsweise
ist das erste Spaltmaß ein minimales Spaltmaß und beträgt höchstens 15 mm, nochmals
besonders vorzugsweise höchstens 10 mm. Hierdurch kann ein Auswurffenster für Feinschmutz
realisiert werden, was eine vorteilhafte Sortierung in Feinschmutz und Grobschmutz
erlaubt. Durch die Auswurföffnung mit minimalem Spaltmaß können größere Schmutzpartikel
nicht ausgeworfen werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass Schmutzpartikel ihrer
Größe nach sortiert in auf die Größe der Schmutzpartikel angepasste Volumenbereiche
des Staubsammelraums verteilt werden. In einer bevorzugten Ausführung kann ein besonders
kleines minimales Spaltmaß erreicht werden, indem eine bevorzugte Ausbuchtung in einem
bevorzugten Deckel besonders tief ausgeformt ist, wodurch eine besonders ergonomische
Griffmulde im Deckel realisiert werden kann. Vorzugsweise ist das Auswurffenster mit
minimalem Spaltmaß sehr nah an der Deckfläche angeordnet. Hierdurch kann die Wirkung
der Innenseite der Deckfläche als Abprallfläche für Feinschmutz verbessert werden.
Weiterhin kann hierdurch vorteilhafterweise ein bevorzugter Auswurf von Feinschmutz
durch die Auswurföffnung mit minimalem Spaltmaß erreicht werden, da eine näher an
der Auswurfkante angeordnete Abprallfläche die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass
Feinschmutzpartikel durch Aufprall gegen die Abprallfläche in einen hinter der Auswurföffnung
gelegenen Staubbehälter abgelenkt werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0030] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0031] Es zeigt schematisch:
- Figur 1:
- Fig. 1 zeigt eine perspektivische Schnittansicht eines erfindungsgemässen Wirbelrohrabscheiders.
- Figur 2:
- Fig. 2 zeigt eine Detail-Schnittansicht eines erfindungsgemässen Wirbelrohrabscheiders.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel
[0032] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0033] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Wirbelrohrabscheiders 1 in perspektivischer
Ansicht, die zum Teil im Schnitt dargestellt ist. Ein zylinderförmiger Abscheideraum
2 ist mittig in einem Staubsammelraum 3 angeordnet und nach oben geöffnet. Die Mantelfläche
des zylinderförmigen Abscheideraums 2 bildet eine Innenwand 8. Die Oberkante der Innenwand
8 bildet eine Auswurfkante 9. Eine von der Innenwand 8 beabstandete Außenwand 7 umgibt
die Innenwand 8, wobei der Zwischenraum einen Staubsammelraum 3 bildet. Der Wirbelrohrabscheider
1 wird durch einen lösbaren Deckel 4, der an einem oberen Ende der Außenwand 7 befestigt
ist, im Wesentlichen luftdicht verschlossen. Ein Boden 5 verbindet die Außenwand 7
mit der Innenwand 8 und schließt den Wirbelrohrabscheider 1 nach unten ab. Die Außenwand
7 des Staubsammelraums 3, die Innenwand 8 des Abscheideraums 2 und der Boden 5 sind
einstückig im Spritzgussverfahren aus Kunststoff gefertigt, wodurch der Wirbelrohrabscheider
1 besonders kostengünstig in großen Stückzahlen hergestellt werden kann. Eine einstückige
Ausführung vermeidet außerdem das Auftreten von Spalten oder Ritzen, in denen sich
Schmutz ablagern kann. Durch einen Lufteinlass 6, der die Außenwand 7 durchstößt,
wird dem Abscheideraum 2 ein mit Schmutz beladener Saugluftstrom tangential zugeführt.
Die Einströmrichtung ist durch einen Pfeil angedeutet. Im Abscheideraum 2 wird ein
Luftwirbel erzeugt, der durch einen gekrümmten Pfeil angedeutet ist. Durch die resultierende
Fliehkraft werden Schmutzpartikel nach außen zur Innenwand 8 hin beschleunigt. Außerdem
strömt der Luftwirbel schraubenförmig nach oben in Richtung des Deckels 4 und befördert
Schmutz in Richtung der Auswurfkante 9. Bei Erreichen der Auswurfkante 9 werden die
Schmutzpartikel in den strömungsberuhigten Staubsammelraum 3 abgeschieden. Durch den
Abstand zwischen einer Innenfläche 10 des Deckels 4 zur Auswurfkante 9 wird ein Auswurfspalt
mit zwei Bereichen von unterschiedlich großen Spaltmaßen gebildet, wie im Detail in
Fig. 2 gezeigt ist. Ein maximales Spaltmaß h2 ist 28 mm weit, ein minimales Spaltmaß
h1 ist 20 mm weit. Durch die verschieden weiten Spaltmaße soll erreicht werden, dass
Grobschmutz und Feinschmutz in bevorzugt in verschiedenen Bereichen abgeschieden wird.
Grobschmutz wird bevorzugt am Auswurfspalt mit maximalen Spaltmaß h2 abgeschieden.
Der Volumenanteil des Staubsammelraums 3, der den Bereich des maximalen Spaltmaßes
h2 umgibt beträgt etwa 70% des Gesamtvolumens des Staubsammelraums 3. Somit wird ein
größerer Volumenanteil zum Sammeln von Grobschmutz bereitgestellt. Da Grobschmutzpartikel
voluminöser sind als Feinschmutzpartikel, kann hierdurch erreicht werden, dass ein
Entleeren des Staubsammelraums weniger häufig erfolgen muss. Feinschmutz wird bevorzugt
im Bereich mit dem minimalen Spaltmaß h1 abgeschieden. Der Volumenanteil des Staubsammelraums
3, der den Bereich des minimalen Spaltmaßes h1 umgibt beträgt etwa 30% des Gesamtvolumens
des Staubsammelraums 3. Die kleineren Feinschmutzpartikel beanspruchen weniger Platz.
Somit soll durch die Teilung von Grobschmutz und Feinschmutz der Vorteil erreicht
werden, dass der Staubsammelraum 3 effizienter genutzt wird. Die bevorzugte Abscheidung
von Feinschmutz am kleineren Auswurfspalt kann durch die Wirkung der Innenfläche 10
des Deckels 4 als Abprallfläche erreicht werden. Da die Innenfläche 10 in diesem Bereich
näher an der Auswurfkante angeordnet ist, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass
Feinschmutz mit der Innenfläche 10 kollidiert und in den Staubbehälter 3 abgelenkt
wird. Die unterschiedlich großen Volumina im Staubsammelraum 3 werden durch entsprechend
unterschiedlich große Abstände zwischen Innenwand 8 und Außenwand 7 erzeugt. Die erlaubt
weiterhin eine Anpassung der Form des Wirbelrohrabscheiders auf eine für diesen vorgesehene
Aussparung im Staubsauger.
[0034] Die verschieden großen Spaltmaße werden durch eine Ausbuchtung 11 an der Innenfläche
10 des Deckels 4 realisiert. Diese Ausbuchtung 11 erlaubt es, im Deckel 4 eine Griffmulde
12 auszuformen, die das Angreifen eines Griffs 13 vereinfacht. Der Griff 13 erlaubt
es dem Benutzer die Wirbelrohrabscheider 1 aus einem nicht gezeigten Staubsaugergehäuse
zu entnehmen. Durch Betätigen des Griffs 13 wird eine Rasteinrichtung, mit der der
Wirbelrohrabscheider 1 im Staubsaugergehäuse befestigt werden kann, gelöst. Der Griff
13 dient außerdem zum Transport des Wirbelrohrabscheiders 1. Der Deckel 4 ist lösbar
befestigt und kann zum Entleeren des Staubsammelraums 3 geöffnet werden. Die Bereiche
des Auswurfspalts mit minimalem Spaltmaß h1 und maximalem Spaltmaß h2 erstrecken sich
jeweils über einen Winkelbereich von etwa 180 Grad entlang der Auswurfkante 9. Hierdurch
kann der Vorteil erreicht werden, der Staubsammelraum je zur Hälfte zum Sammeln von
Feinschmutz und Grobschmutz ausgelegt ist.
[0035] Der Wirbelrohrabscheider 1 wird derart in einem Staubsaugergehäuse eingesetzt, dass
der zylinderförmige Abscheideraum 2 möglichst senkrecht steht, wobei der Boden 5 nach
unten und der Deckel 4 nach oben orientiert sind. Hierdurch kann ein Überlaufen von
gesammeltem Schmutz zurück in den Abscheideraum 2 vorgebeugt werden.
[0036] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Wirbelrohrabscheider
- 2
- Abscheideraum
- 3
- Staubsammelraum
- 4
- Deckel
- 5
- Boden
- 6
- Lufteinlass
- 7
- Außenwand
- 8
- Innenwand
- 9
- Auswurfkante
- 10
- Innenfläche des Deckels
- 11
- Ausbuchtung
- 12
- Griffmulde
- 13
- Griff
- h1
- minimales Spaltmaß
- h2
- maximales Spaltmaß
1. Wirbelrohrabscheider (1) für einen Staubsauger, wobei der Wirbelrohrabscheider (1)
einen Abscheideraum (2) und einen Staubsammelraum (3) umfasst, die durch eine erste
Auswurföffnung miteinander verbunden sind, wobei die erste Auswurföffnung einen Bereich
mit einem ersten Spaltmaß (h1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Auswurföffnung oder eine oder mehrere weitere Auswurföffnungen einen Bereich
mit einem weiteren Spaltmaß (h2) aufweisen, das größer als das erste Spaltmaß (h1)
ist.
2. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Auswurföffnung als ein den Abscheideraum umlaufender zusammenhängender
Auswurfspalt ausgebildet ist.
3. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Spaltmaß (h1) und das weitere Spaltmaß (h2) auf gegenüberliegenden Seiten
des Abscheideraums (2) angeordnet sind.
4. Wirbelrohrabscheider (1) nach Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Auswurfspalt zwischen einer Deckfläche (10), die den Wirbelrohrabscheider (1)
verschließt, und einer Auswurfkante (9) gebildet wird.
5. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (10) eine Innenfläche eines den Wirbelrohrabscheider (1) verschließenden
Deckels (4) ist.
6. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche des Deckels (4) eine Ausbuchtung (11) aufweist.
7. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausbuchtung (11) des Deckels (4) durch eine Griffmulde (12) im Deckel (4) gebildet
wird.
8. Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Deckfläche (10) ein Apexkegel so angeordnet und ausgebildet ist, dass er einen
Saugluftstrom von einem äußeren in einen Inneren Bereich des Abscheideraums (2) lenkt.
9. Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirbelrohrabscheider (1) einen Staubsammelraum (3) umfasst, der den Abscheideraum
(2) umgibt.
10. Wirbelrohrabscheider (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Großteil eines Volumens des Staubsammelraums (3) den Abscheideraum (2) im Bereich
der Auswurföffnung mit dem größeren Spaltmaß (h2) umgibt.
11. Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bereich mit dem größeren Spaltmaß (h2) über einen Winkelbereich von 90 bis
270 Grad entlang des Umfangs des Abscheideraums (2) erstreckt.
12. Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das größere Spaltmaß (h2) mindestens 28 mm beträgt.
13. Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Spaltmaß (h1) höchstens 20 mm beträgt.
14. Staubsauger, dadurch gekennzeichnet, dass der Staubsauger einen Wirbelrohrabscheider (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
umfasst.