[0001] Die Erfindung betrifft einen Gleitführungsschuh für einen Aufzug zur Personen- oder
Warenbeförderung gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Zum Führen von Aufzugskabinen werden häufig Gleitführungsschuhe eingesetzt. Aufzugsanlagen
in Gebäuden weisen einen in der Regel vertikalen Aufzugsschacht auf, in dem an einander
gegenüber liegenden Schachtwänden je eine Führungsschiene angeordnet ist. An der Aufzugskabine
angeordnete Gleitführungsschuhe enthalten Einlagen mit Gleitflächen, die mit geringem
Spiel entlang einer Führungsschiene gleiten. Bekannt sind Gleitführungsschuhe, bei
denen die Einlagen als im Querschnitt U-förmige Profile ausgestaltet sind. Im Gegensatz
zu Rollenführungsschuhen kommt der Gleitführungsschuh grundsätzlich ohne bewegliche
Teile aus. Da die Einlagen sich im Laufe der Zeit abnützen, müssen verbrauchte bzw.
alte Gleiteinlagen ausgewechselt werden.
[0003] Ein gattungsmässig vergleichbarer Gleitführungsschuh ist aus der
WO 2013/060583 A1 bekannt geworden. Der Gleitführungsschuh weist eine in ein Führungsschuhgehäuse eingesetzte
zweiteilige Einlage mit einem Trägerelement und einem oder mehreren Gleitelementen.
Das Gleitelement lässt sich von einer Längsseite her in eine sich in Längsrichtung
erstreckende Vertiefung im Trägerelement einschieben. Da die Vertiefung im Bereich
der Längsseite offen ist, muss das Gleitelement mit Hilfe eines Halteteils gesichert
werden. Wenn das Halteelement am Führungsschuhgehäuse angeschraubt ist, ist das Gleitelement
zwischen einer durch die Vertiefung gebildeten Schulter und dem Halteelement eingeklemmt.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Gleitführungsschuh der eingangs
genannten Art zu schaffen, der einfach in der Handhabung ist. Insbesondere sollen
für den erstmaligen Zusammenbau des Gleitführungsschuhs Gleitelemente einfach eingesetzt
oder für Wartungs- oder Revisionsarbeiten alte Gleitelemente schnell und effizient
ersetzt werden können.
[0005] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe mit einem Gleitführungsschuh mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die in ein Führungsschuhgehäuse eingesetzte oder einsetzbare
Einlage umfasst ein der Führungsschiene zugewandtes Gleitelement, und ein Trägerelement
zum Tragen des Gleitelements. Die zweiteilige Einlage weist somit ein inneres Einlageteil
(Gleitelement) und ein äusseres Einlageteil (Trägerelement) auf. Das Trägerelement
mit der Vertiefung ist dabei derart ausgestaltet, dass das Gleitelement in Längsrichtung
in die Vertiefung einführbar oder aus dem Gleitführungsschuh entfernbar ist, so dass
nach Beendigung des Einführvorgangs das Gleitelement wenigstens in Bezug auf die Längsrichtung
unverlierbar im Trägerelement fixiert ist. Die spezielle Ausgestaltung des Trägerelements
gewährleistet, dass beim Einführen des Gleitelements in die Aufnahmetasche das Gleitelement
nur in Folge des Einführvorgangs und somit gewissermassen automatisch und ohne Einsatz
weiterer Bauteile einfach im Trägerelement lagemässig gesichert werden kann.
[0006] Das Gleitelement kann besonders einfach im Trägerelement fixiert werden, wenn die
Anordnung derart ausgestaltet ist, dass das Gleitelement durch Einschieben in Einsteckrichtung
entlang der Längsrichtung in das Trägerelement einrastbar ist.
[0007] Das Trägerelement kann wenigstens einen beweglichen oder flexiblen Sicherungsabschnitt
zum Sichern oder Festhalten des im Führungsschuhgehäuse eingesetzten Gleitelements
aufweisen, der zum Freigeben einer Einführöffnung nach aussen bewegbar oder deformierbar
ist. Das Freigeben ermöglicht das Einschieben des Gleitelements in Einsteckrichtung
in die Vertiefung des Trägerelements, die in verbautem Zustand entlang der Längsrichtung
verläuft. Das Gleitelement kann auf gleiche Art und Weise wieder aus dem Trägerelement
entnommen werden. Zum Entnehmen des Gleitelements werden die einander gegenüberliegenden
Sicherungsabschnitte nach Aussen gedrückt, wodurch der Rastverschluss entriegelt wird
und das Gleitelement widerstandslos in Längsrichtung herausgezogen werden kann.
[0008] Der Sicherungsabschnitt kann ein vorzugsweise am Trägerelement angeformter flexibler
Sicherungsabschnitt sein, der zusammen mit dem Trägerelement ein monolithisch ausgestaltetes
Bauteil bildet. Das Trägerelement kann beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial
bestehen. Zum Einsetzen eines Gleitelements wird der Sicherungsabschnitt von Hand
oder mit einem Werkzeug von einer Ruhestellung in eine Offenstellung nach Aussen bewegt
oder nach aussen gedrückt. In die nun offene Einführöffnung lässt sich das Gleitelement
einfach einschieben. Nach oder schon während dem Einschieben des Gleitelements kann
der Sicherungsabschnitt losgelassen werden. Dank der federnden Eigenschaften des Kunststoffmaterials
geht der Sicherungsabschnitt wieder ohne weiteres Zutun in die ursprüngliche Ruhestellung.
[0009] Der Sicherungsabschnitt könnte aber auch eine Rastnase mit einer mit dem Gleitelement
zusammenwirkenden Auflaufflanke aufweisen, welche beim Einführen des Gleitelements
weggedrückt wird.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform kann das Trägerelement in eingesetztem Zustand
das Führungsschuhgehäuse wenigstens abschnittsweise überragen, wodurch der Sicherungsabschnitt
frei liegt und einfach nach Aussen weggedrückt werden kann.
[0011] Wenn das Trägerelement wenigstens im eingesetzten Zustand als im Querschnitt U-förmiges
Profil mit zwei den planparallelen Führungsflächen der Führungsflächen der Führungsschienen
zugeordneten Schenkel und einem die Schenkel verbindenden, der stirnseitigen Führungsfläche
der Führungsschiene zugeordneten Profilboden ausgestaltet ist, kann es vorteilhaft
sein, wenn nur die Schenkel das Führungsschuhgehäuse überragen. Der Profilboden kann
damit gegenüber den Profilschenkeln verkürzt ausgebildet sein. Der Profilboden ist
in Bezug auf die Längsrichtung derart dimensioniert, dass, wenn das Trägerelement
im Führungsschuhgehäuse eingesetzt ist, der Profilboden zurück versetzt ist oder etwa
bündig an die benachbarte Gehäuseoberseite des Führungsschuhgehäuses anschliesst.
[0012] Vorteilhaft kann es weiter sein, wenn das Trägerelement im Bereich des Sicherungsabschnitts
lokal geschwächt ist, wodurch sich der Sicherungsabschnitt leichter zum Freigeben
der Einführöffnung bewegen lässt. Mit der lokalen Schwächung kann beispielsweise eine
Biegelinie vorgegeben werden, um welche der Sicherungsabschnitt geknickt werden kann.
[0013] Besonders vorteilhaft kann die lokale Schwächung eine quer zur Längsrichtung verlaufende
Aussparung sein. Diese Aussparung kann an der dem Führungsschuh zugewandten Aussenseite
des Schenkels angeordnet sein. Die Aussparung stellt sicher, dass beispielsweise bei
Verwendung eines vergleichsweise harten und dadurch schwierig biegsamen Kunststoffs,
der Sicherungsabschnitt dennoch ohne übermässigen Kraftaufwand und ohne Gefahr einer
unbeabsichtigten Materialbeschädigung nach aussen bewegt werden kann. In einer weiteren
Ausführungsform kann ein Sicherungsteil zum Sichern des Sicherungsabschnitts in einer
Ruhestellung am Führungsschuhgehäuse anbringbar oder angebracht sein. Der Sicherungsabschnitt
wird nach aussen hin durch das Sicherungsteil seitlich abgestützt, wodurch ein nach
aussen Bewegen oder ein Deformieren des Sicherungsabschnittes verhindert wird.
[0014] Am längsseitigen Ende des Führungsschuhgehäuses vorzugsweise im Bereich der durch
die Sicherungsabschnitte vorgegeben Einführöffnung kann ein Schmierungsaufsatz befestigt
oder befestigbar sein, der gegebenenfalls zusätzlich oder alternativ zum Sicherungsteil
den oder die Sicherungsabschnitte in der Ruhestellung sichern kann. Der Schmierungsaufsatz
weist eine Trägerstruktur mit einer Ausnehmung für einen Öleinsatz auf. Der Öleinsatz
kann unverlierbar, vorzugsweise leicht klemmend in der Trägerstruktur eingesetzt werden.
Der Öleinsatz kann beispielsweise aus einem mit Öl getränkten oder tränkbaren Filz
bestehen. Das Filzelement weist den Gleitflächen der Führungsschiene zugewandte Innenflächen
auf, welche die Gleitflächen berühren und so die Führungsschienen mit einem leichten
Ölfilm überzogen werden, sobald die Kabine fährt.
[0015] Das Gleitelement kann durch ein U-förmiges Profil gebildet werden, welches starr
ausgestaltet sein kann. Das Gleitelement kann demnach zwei einander gegenüberliegende
Gleitflächen und eine quer zu diesen verlaufende Gleitfläche aufweisen. Dabei kann
ein Gleitelement, welches als einstückiges und vorzugsweise monolithisches Bauteil
ausgestaltet ist, die drei vorerwähnten Gleitflächen vorgeben.
[0016] Ein weiterer Aspekt der Erfindung könnte eine Kabine für einen Aufzug mit wenigstens
einem Gleitführungsschuh in der vorgängig beschriebenen Art betreffen.
[0017] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine vereinfachte Darstellung eines Aufzugs mit einer über Gleitführungsschuhe an
Führungsschienen geführten Aufzugskabine in einer Draufsicht,
- Figur 2:
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemässen Gleitführungsschuhs,
- Figur 3:
- der Gleitführungsschuh aus Figur 2 mit einem ausgebautem Gleitelement und demontierten
Sicherungsteil,
- Figur 4:
- ein noch nicht fertig zusammengesetzter Gleitführungsschuh mit einem geöffneten Trägerelement
für die Aufnahme des Gleitelements,
- Figur 5:
- der Gleitführungsschuh mit teilweise eingeschobenem Gleitelement,
- Figur 6:
- eine Variante des Gleitführungsschuhs gemäss Figur 2, und
- Figur 7:
- der Gleitführungsschuh aus Figur 6 mit demontierten Schmierungsaufsatz.
[0018] Figur 1 zeigt einen insgesamt mit 1 bezeichneten Aufzug mit einer Aufzugskabine 2,
die zwischen zwei Führungsschienen 3 vertikal geführt in einem nicht gezeigten Aufzugsschacht
eines Gebäudes auf- und ab bewegbar ist. Die Fahrtrichtung der Kabine ist durch einen
Pfeil z angedeutet. Die Führungsschiene 3 ist beispielhaft durch ein sich in z-Richtung
erstreckendes T-Profil gebildet. An der Aufzugskabine 2 ist auf jeder Seite wenigstens
ein Führungsschuh 4 zum Führen der Kabine 2 an den Führungsschienen 3 angeordnet.
Der Führungsschuh ist ein Gleitführungsschuh, der eine im Querschnitt U-förmige Einlage
6 verfügt, die die Führungsschiene 3 umfasst und die sich - wie die Führungsschiene
- in Längsrichtung z erstreckt.
[0019] Wie aus Figur 2 hervorgeht, umfasst der Gleitführungsschuh 4 ein metallisches, vorliegend
einstückig ausgestaltetes Führungsschuhgehäuse 5 und eine darin eingesetzte Einlage
6. Die Einlage 6 ist zweiteilig ausgebildet und weist als inneres Einlageteil ein
der Führungsschiene zugewandtes Gleitelement 8 und als äusseres Einlageteil ein Trägerelement
7 zum Tragen des Gleitelements auf. Das äussere Einlageteil 7 besteht aus einem Material,
mit dem Geräusche und Vibrationen während der Kabinenfahrt gedämpft werden können.
Das Gleitelement 8 ist dahingegen vergleichsweise steif ausgestaltet. Das Gleitelement
weist zwei planparallele Gleitflächen 19 und eine quer zu diesen verlaufende, diese
verbindende Gleitfläche auf. Das Gleitelement 8 wird aus einem Kunststoff gefertigt,
der sich durch einen geringen Reibungskoeffizienten wie etwa PTFE, UHMW-PE auszeichnet.
[0020] Das Führungsschuhgehäuse 5 besteht aus einer plattenförmigen Basis 15 und zwei vertikal
von der Basis abstehenden Stützwänden 16, die eine in Längsrichtung z verlaufende
kanalartige Aufnahme für die Einlage 6 bilden. Das Trägerelement 7 weist auf den Aussenseiten
jeweils zwei Lagerzapfen 17 auf, die in korrespondierende Aussparungen in den Stützwänden
des Führungsschuhgehäuses 5 eingreifen, wodurch die Einlage 6 im Führungsschuhgehäuse
5 fixiert ist. Das Trägerelement 7 ist als im Querschnitt U-förmiges, monolithisches
Bauteil ausgestaltet. Als Material für das Trägerelement 7 ist zum Beispiel ein elastischer
Kunststoff (z. B. TUR, EPDM, NBR, NR) verwendbar. Die jeweiligen Führungsflächen der
Führungsschiene werden gleitend bei einer Fahrtbewegung in z-Richtung durch die Gleitflächen
des Gleitelements 8 mit geringem Spiel gleitend beaufschlagt. Das Gleitelement 8 ist
in einer komplementär zum Gleitelement ausgestalteten Vertiefung 9 aufgenommen. Die
Vertiefung 9 im Trägerelement 7 ist als Aufnahmetasche ausgestaltet. Das Trägerelement
7 weist am oberen und unteren Ende der Vertiefung 9 jeweils einen Anschlag für das
Gleitelement auf. Der untere (bzw. obere, je nachdem wie der Gleitführungsschuh an
die Kabine montiert wurde), mit 13 bezeichnete Anschlag wird durch eine Schulter gebildet,
die die Vertiefung nach unten hin begrenzt. Auf der gegenüberliegenden Seite ist das
Gleitelement 8 an einer Schulter 15 abgestützt, die Bestandteil einer nachfolgend
näher beschriebenen Rastverbindung ist. An die Vertiefung schliesst oben (bzw. unten)
ein Sicherungsabschnitt 10 an, dank dem das Gleitelement 8 unverlierbar im Trägerelement
7 fixiert ist.
[0021] Die beiden an die zwei Schenkel 11 des Trägerelements anschliessenden, einander gegenüberliegenden
Sicherungsabschnitte 10 überragen längsseitig das Führungsschuhgehäuse 5. Zum Fixieren
und Gewährleisten eines sicheren Sitzes ist am längsseitigen Ende des Führungsschuhgehäuses
ein Sicherungsteil 18 angeschraubt. Die Sicherungsabschnitte 10 sind seitlich am Sicherungsteil
18 abgestützt, wodurch verhindert wird, dass die flexiblen Sicherungsabschnitte 10
nach aussen bewegt werden können.
[0022] Damit das Gleitelement eingesetzt werden kann, muss das Sicherungsteil abgeschraubt
und entfernt werden. Figur 3 zeigt den Führungsschuh in diesem Zustand. Aus Figur
3 ist insbesondere ersichtlich, dass die Vertiefung 9 zum Aufnehmen des Gleitelements
als Aufnahmetasche ausgestaltet ist. Die sich über die gesamte Breite der Schenkel
11 in z-Richtung erstreckende Vertiefung ist in Bezug auf die Längsrichtung z auf
jeder Seite durch die Schultern 13 und 14 geschlossen. Zum Öffnen müssen die Sicherungsabschnitte
10 nach Aussen gedrückt werden. Dies kann manuell oder allenfalls mit Hilfe eines
Werkzeuges erfolgen. Die entsprechende Bewegungsrichtung ist mit den Pfeilen a angedeutet.
Quer zur Längsrichtung z verlaufende Aussparungen 26 bewirken eine lokale Schwächung
im Trägerelement 7, wodurch die Sicherungsabschnitte 10 einfach und mit geringen Kraftaufwand
nach Aussen gedrückt werden können. Insbesondere bei dünnwandigen Trägerelementen
wäre es aber auch vorstellbar, keine Aussparungen oder andere lokale Schwächungen
vorzusehen.
[0023] Wie Figur 4 zeigt, ergibt sich bei weggedrückten Sicherungsabschnitten 10 eine Einführöffnung,
durch die oder in die das Gleitelement einfach in e-Richtung in die nach oben hin
offene, mit 9' bezeichnete Vertiefung eingeschoben werden kann. Mit 26 ist eine Biegekante
angedeutet, um die der Sicherungsabschnitt 10 geknickt wurde. Ein derartig scharfer
Knick ist unter realen Bedingungen in der Regel aber nicht vorhanden.
[0024] Figur 5 zeigt den Gleitführungsschuh während eines Einschiebevorgangs. Da sich das
Gleitelement 8 auch dann herausziehen oder einsetzen lässt, wenn der Rest des Gleitführungsschuhs
an der Führungsschiene verbleibt, ergeben sich für den Wartungsaufwand im Hinblick
auf Zeitersparnis und Handhabbarkeit erhebliche Vorteile. Das mühsame und zeitaufwendige
Demontieren des ganzen Gleitführungsschuhs von der Kabine kann somit entfallen. Nach
Beendigung des Einschiebevorgangs gehen die Sicherungsabschnitte 10 wegen des Rückstellvermögens
des Materials für das Trägerelement automatisch wieder in ihre ursprüngliche Ruheposition,
somit ergibt sich eine vorteilhafte Rastverbindung.
[0025] Anstatt des einfachen Sicherungsteils gemäss dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
ist in der Variante gemäss Figur 6 ein mehrteiliges Element am Führungsschuhgehäuse
5 befestigt. Das erwähnte mehrteilige Element 20 umfasst einen Einsatz 22, der beispielsweise
aus einem mit Öl getränkten Filz besteht. Dieses Filzelement 22 weist den Gleitflächen
der Führungsschiene zugewandte Innenflächen auf, welche die Gleitflächen berühren.
Durch die berührende Beaufschlagung durch das Filzelement können die Führungsschienen
mit einem leichten Ölfilm überzogen werden, sobald die Kabine fährt. Daher wird das
insgesamt mit 20 bezeichnete Element nachfolgend als Schmierungsaufsatz bezeichnet.
[0026] Der Schmierungsaufsatz 20, der am längsseitigen Ende des Führungsschuhgehäuses befestigbar
ist, besteht weiter aus einer Trägerstruktur 21, die eine an den Öleinsatz angepassten
Aufnahmeraum 25 aufweist. Wie aus Figur 7 hervorgeht, lässt sich der Öleinsatz 22
in f-Richtung in den Aufnahmeraum 25 der Trägerstruktur 21 einsetzen. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel besteht die Trägerstruktur 21 aus zwei Biegeteilen 27, 28 aus
Metall (z.B. Stahl). Die Biegeteile 27, 28 lassen sich derart zusammensetzen, dass
ein Aufnahmeraum 25 geschaffen wird, in dem der Öleinsatz sandwichartig zwischen den
U-förmigen Flächenabschnitten der Biegeteile 27, 28 aufgenommen oder aufnehmbar ist.
Der Öleinsatz 22 ist damit unverlierbar, vorzugsweise leicht klemmend zwischen den
planparallelen Flächenabschnitten der Biegeteile 27, 28 in der Trägerstruktur 21 gehalten.
Das Biegeteil 27 weist eine an das Trägerelement 7 angepasste Ausnehmung 29 auf, in
der der Sicherungsabschnitt 10 geführt ist und der den Sicherungsabschnitt 10 zum
Sichern seitlich abstützt. Der Schmierungsaufsatz 20 lässt sich einfach mittels zwei
Befestigungsschrauben am Führungsschuhgehäuse 5 anschrauben. Wenn der Öleinsatz 22
trocken und somit die Schmierung der Führungsschienen nicht mehr sichergestellt ist,
müssen die Öleinsätze durch ölgetränkte Filzelemente ersetzt werden. Selbstverständlich
wäre es aber auch denkbar, den ausgetrockneten Einsatz 22 neu mit einem Schmieröl
zu tränken. Gegenüber bekannten Lösungen, die mit Ölreservoirs und Zuleitungen arbeiten,
hat diese Lösung den Vorteil, dass sie einerseits günstig und einfach in der Handhabung
ist und andererseits sichergestellt wird, dass nicht übermässig viel Öl auf die Führungsschienen
aufgebracht wird. Es hat sich gezeigt, dass auch in unterschiedlichen Klimabedingungen
(z.B. wechselhafte Bedingungen; tropische Verhältnisse, arktische Verhältnisse) gute
und im Wesentlichen gleichbleibende Schmierergebnisse sich erzielen lassen. Anstatt
eines Filzteils als Öleinsatz 22 wären selbstverständlich auch andere Materialien
denkbar, die Schmieröle aufnehmen können. Vorstellbar sind beispielsweise Schaumstoffe
aus synthetischem oder tierischem Material.
1. Gleitführungsschuh für einen Aufzug zur Personen- oder Warenbeförderung mit einem
Führungsschuhgehäuse (5) und einer in das Führungsschuhgehäuse (5) eingesetzten oder
einsetzbaren Einlage (6) zum Führen einer Aufzugskabine entlang einer sich in Fahrt-
bzw. Längsrichtung (z) erstreckenden Führungsschiene (3), wobei die Einlage (6) ein
der Führungsschiene zugewandtes Gleitelement (8) und ein Trägerelement (7) mit einer
Vertiefung zum Aufnehmen des Gleitelements (8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (9) als Aufnahmetasche für das Gleitelement (8) ausgestaltet ist und
dass das Trägerelement (7) derart ausgestaltet ist, dass das Gleitelement (8) in Längsrichtung
(z) einführbar oder aus dem Gleitführungsschuh (4) entfernbar ist, so dass nach Beendigung
des Einführvorgangs das Gleitelement (8) unverlierbar im Trägerelement (7) fixiert
ist.
2. Gleitführungsschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (8) in das Trägerelement (7) einrastbar ist.
3. Gleitführungsschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (7) wenigstens einen beweglichen oder flexiblen Sicherungsabschnitt
(10) zum Sichern des im Führungsschuhgehäuse (5) eingesetzten Gleitelements (8) aufweist,
der zum Freigeben einer Einführöffnung nach aussen bewegbar oder deformierbar ist.
4. Gleitführungsschuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (7) in eingesetztem Zustand das Führungsschuhgehäuse (5) wenigstens
abschnittsweise überragt.
5. Gleitführungsschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (7) wenigstens in eingesetztem Zustand als im Querschnitt U-förmiges
Profil mit zwei Schenkeln (11) und einem die Schenkel verbindenden Profilboden (12)
ausgestaltet ist und dass die Schenkel (11) des als U-förmig Profils ausgestalteten
Trägerelements (7) das Führungsschuhgehäuse (5) überragen und der Profilboden (12)
gegenüber den Schenkeln (11) verkürzt ist.
6. Gleitführungsschuh nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (7) im Bereich des Sicherungsabschnitts (10) lokal geschwächt ist.
7. Gleitführungsschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die lokale Schwächung eine quer zur Längsrichtung (z) verlaufende Aussparung (26)
im Trägerelement (7) ist.
8. Gleitführungsschuh nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherungsteil (18, 21) zum Sichern des Sicherungsabschnitts (18) in einer Ruhestellung
an einer Längsseite am Führungsschuhgehäuse (5) anbringbar oder angebracht ist, wobei
der Sicherungsabschnitt (10) nach aussen hin durch das Sicherungsteil (18, 21) abgestützt
ist.
9. Gleitführungsschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (8) durch ein U-förmiges Profil gebildet wird.