[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel mit Entkalkungswirkung und dessen Verwendung
insbesondere als Sanitärreiniger bzw. WC-Reiniger für häusliche oder gewerbliche Anwendungen.
[0002] Typische Sanitärreiniger mit hohem Kalklösevermögen, die sich auch zur Entfernung
größerer Kalkaufbauten effizient einsetzen lassen, enthalten starke Säuren wie z.B.
Salzsäure, Phosphorsäure, Amidosulfonsäure, Ameisensäure, gegebenenfalls auch in Kombination
oder kombiniert mit schwächeren Säuren. Solche Sanitärreiniger sind in der Regel sehr
sauer (pH-Werte < 2,0) und weisen häufig hautkorrosive Eigenschaften auf.
[0003] Die hautkorrosive Wirkung insbesondere von starken Säuren wird in Sanitärreinigern
durch den zusätzlichen Einsatz von Tensiden, die zur gleichzeitigen Entfernung von
Fettverschmutzungen und Kalkseifenrückständen sowie zur Obezflächenbenetzung eingesetzt
werden, häufig noch verstärkt Da viele Tenside die Haut für den Eintritt anderer Stoffe
zugänglicher machen, führt die Kombination von Säuren mit Tensiden in vielen Fällen
zu einer verstärkten irritierenden oder korrosiven Wirkung der Zubereitung im Vergleich
zu einer entsprechenden Zubereitung ohne Tenside
So führt in der Regel bereits der Zusatz von 0,1 Gew.-% eines nichtionischen Tensids
zu einer signifikant erhöhten Hautreizung bzw. Hautkorrosivität gegenüber der Basiszubereitung
ohne diesen Tensidzusatz, wie durch validierte in-vitro-Haukorrosionstest gemäß OECD
431 nachgewiesen werden kann.
[0004] Will man eine hohe Entkalkungsleistung eines Reinigungsmittels erzielen, so ergibt
sich einerseits eine erhebliche Beeinträchtigung für den Anwender durch eine ansteigende
Hautreizung bzw Hautkorrosivität und andererseits der Nachteil einer höheren Umweltbelastung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reinigungsmittel mit kalklösenden Eigenschaften
bereitzustellen, das trotz hoher Entkalkungswirkung keine oder nur eine geringe Hautkorrosivität
aufweist.
[0006] Vorzugsweise soll das Mittel zudem eine hohes Kalkseifenentfernungsvermögen aufweisen
und hohen ökologischen Anforderungen gerecht werden.
[0007] Erfindungsgemäß werden Reinigungsmittel mit einer Säurekombination vorgeschlagen,
die eine hohe Produktleistung zeigen und dennoch anwenderfreundlich sind, wobei als
Basissäuren Zitronensäure und/oder Milchsäure in Kombination mit Methansulfonsäure
verwendet werden, denen wenigstens ein anionisches Tensid zugesetzt ist.
[0008] Methansulfonsäure ist aufgrund ihrer hohen Säurestärke in der Lage, das Kalklösevermögen
bzw. die Kalklösegeschwindigkeit von Zitronensäure- und/oder Milchsäure-Lösungen bereits
durch Zugabe geringer Konzentrationen signifikant zu erhöhen. Milchsäure und im besonderen
Zitronensäure sind aufgrund ihrer nur mäßig bzw. schwach hautirritierenden Wirkung
anwenderfreundlich, haben aber durch ihre nur mittlere Säurestärke häufig nicht ausreichend
hohe kalklösende Eigenschaften. Methansulfonsäure dagegen besitzt hautkorrosive Eigenschaften,
aber sie erhöht durch Ihre hohe Säurestärke bereits in geringer Konzentration die
kalklösende Eigenschaft von Zitronensäure und/oder Milchsäure. Durch geeignete Kombination
der Säurekonzentrationen unter Kontrolle des Methansulfonsäureanteils kann die hautirritierende
bzw. hautkorrosive Wirkung des Entkalkungsmittels kontrolliert werden.
[0009] Es ist zwar bekannt, dass anionische Tenside eine allgemein gute Hautverträglichkeit
aufweisen Es hat sich aber überraschend gezeigt, dass anionische Tenside zu einer
Abschwächung der Hautkorrosivität insbesondere der zuvor angegebenen Säurekombinationen
führen und somit gegensätzliche Eigenschaften zeigen wie übliche nichtionische Tenside
Anionische Tenside dämpfen offensichtlich auch die Aggressivität der Säuren gegenüber
der Haut.
[0010] Das erzielte Kalkentfernungsvermögen des Reinigungsmittels liegt mit solchen anionischen
Tensiden signifikant über dem ansonsten identisch zusammengesetzten Reinigungmittels,
das jedoch bisher übliche nichtionische Tenside enthält, deren Einsatz die Hautkorrosivität
eines sauren Reinigungsmittels erhöht.
Ferner liegt häufig auch das erzielte Kalkseifenlösevermögen des Reinigungsmittels
bei Verwendung von anionischen Tensiden über dem der ansonsten identisch zusammengesetzten
Zubereitung mit üblichen nichtionischen Tensiden.
[0011] Zur Verbesserung der Reinigungswirkung (Kalklösevermögen und/oder Kalkseifenlösevermögen)
sowie zur Dämpfung hautkorrosiver Wirkungen enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
deshalb ein anionisches Tensid oder mehrere anionische Tenside. Es können auch Gemische
mit nichtionischen und/oder amphoteren Tensiden vorgesehen werden
[0012] Die Konzentration von Zitronensäure und/oder Milchsäure mit zugesetzter Methansulfonsäure
wird voiteilhafterweise so eingestellt, dass sich ein pH-Wert von < 2,0 ergibt. Besonders
bevorzugt wird ein stark saures wässriges Reinigungsmittel mit einem pH-Wert < 1,5
und insbesondere pH < 1,0 für das unverdünnte Produkt, wie z.B. bevorzugt 0,6 oder
auch 0,8, vorgesehen.
[0013] Dadurch es ist möglich, Sanitärreiniger mit hohen Säuregehalten bzw. starken Säuren
im extremen pH-Bereich (pH < 2,0) und somit mit sehr hoher Entkalkungsleistung zu
realisieren. Die Reinigungsmittel nach der Erfindung sind gemäß validiertem Testverfahren
OECD 431 nicht hautkorrosiv.
[0014] Zitronensäure oder Milchsäure kann im Bereich bis 30 Gew.-%, insbesondere bis 20
Gew.-%, bevorzugt bis 15 Gew.-% vorliegen und mit 0,5 bis 8 Gew.- %, insbesondere
bis 5 Gew.-%, bevorzugt bis 3 Gew.-% Methansulfonsäure kombiniert werden.
[0015] Der Anteil an Zitronensäure kann 4 bis 20 Gew.-%, insbesondere 5 bis 12 Gew.-% betragen
Bevorzugt wird Zitronensäure mit einem Anteil von 6 bis 10 Gew.-%, insbesondere 6
bis 8 Gew.-% verwendet
Im Falle von Milchsäure wird bevorzugt ein Anteil von 1 bis 10 Gew.-%, insbesondere
4 bis 10 Gew.-% und weiter bevorzugt bis etwa 8 Gew -% verwendet
[0016] Die Konzentration der Methansulfonsäure kann bis zu 8 Gew.-% betragen und wird vorzugsweise
auf maximal 5 Gew.-%, insbesondere auf ca. 3 Gew.-% begrenzt.
Der Anteil an Methansulfonsäure liegt bevorzugt bei 0,5 bis 2,95 Gew -%, z.B. bei
2,5 bis 2,95 Gew. % Ein weiterer bevorzugter Bereich liegt bei ca. 1,5 bis 2,95 Gew.-%.
[0017] Es können weitere, organische oder anorganische Säuren in einem erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel enthalten sein, beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Gluconsäure,
Glycolsäure, Beinsteinsäure, Adipinsäure, Maleinsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Amidosulfonsäure
oder Phosphorsäure sowie Gemische derselben. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält das erfindungsgemäße Mittel jedoch lediglich Zitronensäure oder/und Milchsäure
sowie Methansulfonsäure
[0018] Anionische Tenside gemäß der Erfindung können aliphatische Sulfate wie Fettalkoholsulfate,
iso-Alkoholsulfäte (C8-C18), Fettalkoholethersulfäte (C8-C18), Dialkylethersulfäte,
Monoglyceridsulfate und aliphatische Sulfonate wie Alkansulfonate, Olefinsulfonate,
Ethersulfonate, Estersulfonate und Ligninsulfonate sein. Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind Alkylbenzolsulfonate, Sulfosuccinate (Sulfobernsteinsäureester),
Sulfosuccinamate, Sulfosuccinamide, Fettsäureisethionate, Acylaminoalkansulfonate
(Fettsäuretauride), Fettsäuresarcosinate und Alkyl- (ether)phosphate sowie α-Sulfofettsäuresalze,
Acylglutamate, Monoglyceriddisulfate und Alkylether des Glycerindisulfats.
[0019] Bevorzugt enthält ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel ein anionisches Tensid oder
mehrere anionische Tenside aus der Gruppe der Fettalkoholsulfäte bzw iso-Alkoholsulfate
(C8-C14) und Fettalkoholethersulfate (C8-C14) sowie Gemische von diesen. Bevorzugt
wird n-Octylsulfät bzw iso-Octylsulfat.
[0020] Fettalkoholsulfäte bzw. iso-Alkoholsulfäte sind Produkte aus Sulfatierreaktionen
an entsprechenden Alkoholen, während Fettalkoholethersulfate Produkte aus Sulfatierreaktionen
an alkoxylierten Alkoholen sind Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten
Alkoholen die Reaktionsprodukte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen,
im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt mit längerkettigen Alkoholen (C8-C18)
In der Regel entsteht aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von
den Reaktionsbedingungen, ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlicher
Ethoxylierungsgrade Eine weitere Ausführungsform der Alkoxylierung besteht im Einsatz
von Gemischen der Alkylenoxide, bevorzugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid.
Bevorzugte Fettalkoholethersulfate sind die Sulfate niederethoxylierter Fettalkohole
mit 1 bis 4 Ethylenoxideinheiten (EO), insbesondere 1 bis 3 EO, beispielsweise 2 EO
[0021] Die anionischen Tenside werden üblicherweise als Salze, aber auch als Säure eingesetzt
Bei den Salzen handelt es sich bevorzugt um Alkalimetallsalze, Erdalkalimetallsalze,
Ammoniumsalze sowie Mono-, Di- bzw Trialkanolammoniumsalze, beispielsweise Mono-,
Di- bzw. Triethanolammoniumsalze, insbesondere um Lithium-, Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze, besonders bevorzugt Natrium- oder Kaliumsalze, äußerst bevorzugt Natriumsalze
wie z.B. Octylsulfat-Na-Salz.
[0022] Die Gesamtkonzentration eines anionischen Tensids oder mehrerer anionischer Tenside
im Reinigungsmittel liegt vorzugsweise im Bereich bis 5 Gew.-%, bevorzugt bis zu 3
Gew.-%, besonders bevorzugt bis 1 Gew.-%, wie z.B. 0,75 bis 0,95 Gew.-%.
Die Tenside sind bevorzugt aus der Gruppe der Fettalkoholsulfate oder iso-Alkoholsulfäte
(C8-C14) und Fettalkoholethersulfate (C8-C14) ausgewählt, im Besonderen n-Octylsulfat
(C8) Das Reinigungsmittel kann Gemische von diesen aufweisen
[0023] Ein Reinigungsmittel nach der Erfindung weist beispielsweise Zitronensäure oder Milchsäure
im Bereich von etwa 4 bis 8 Gew.-% in Verbindung mit etwa 0,5 bis 2,95 Gew.-% Methansulfonsäure
auf, wobei der Anteil an anionischem Tensid bei etwa 0,75 bis 0,95 Gew.-% liegt. Der
pH-Wert beträgt dabei <1,5 und das Reinigungsmittel ist nach OECD 431 nicht hautkorrosiv
[0024] Bevorzugte Reinigungsmittel enthalten 4 bis 10 Gew.-%, insbesondere 6 bis 8 Gew.-%,
bevorzugt 7,1 Gew.-% Milchsäure,
0,5 bis 2,95 Gew.-%, bevorzugt 2,8 Gew.-% Methansulfonsäure und
0,8 bis 0,95 Gew -% eines anionischen Tensids, insbesondere n-Octylsulfät (C8),
wobei der pH-Wert < 1,5 -, insbesondere 0,6 beträgt, wobei das Reinigungsmittel nicht
hautkorrosiv ist
[0025] Ein weiteres bevorzugtes Reinigungsmittel enthält 6 bis 15 Gew.-%, insbesondere 6
bis 12 Gew.-%, bevorzugt 8 Gew.-% Zitronensäure,
0,5 bis 2,95 Gew.-%, Methansulfonsäure und
0,8 bis 0,95 Gew.-% eines anionischen Tensids, insbesondere n-Octylsulfat (C8),
wobei der pH-Wert < 1,5 insbesondere 0,6 beträgt, wobei das Reinigungsmittel nicht
hautkorrosiv ist
[0026] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung anionischer Tenside zur
Dämpfung der hautkorrosiven Wirkung eines stark sauren Entkalkungsmittels
Insbesondere wenn das Mittel auf der Basis von Zitronensäure und/oder Milchsäure mit
Methansulfonsäure, wie zuvor angegeben, aufgebaut ist, wird neben der Dämpfung der
hautkorrosiven/hautirritierenden Wirkung zudem auch ein hohes Kalklöse- und Kalkseifenlösevermögen
der Säuremischungen vor allem mit n-Octylsulfat (C8) erreicht.
[0027] Das erfindungsgemäße Entkalkungsmittel eignet sich insbesondere zur Verwendung als
Sanitär- oder WC-Reiniger.
Hilfs- und Zusatzstoffe
[0028] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann einen oder mehrere von üblichen Hilfs-
und Zusatzstoffen enthalten, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend wasserlösliche
Lösemittel, Farbstoffe, Duftstoffe, Desinfektions- und Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren,
Komplexbildner für Erdalkaliionen, Sequestriermittel und Enzyme Zur Emulgierung der
Parfümöle können bei Bedarf zudem geeignete Emulgatoren zugesetzt werden.
Wasserlösliche Lösemittel
[0029] Das Reinigungsmittel kann ein oder mehrere wasserlösliche, organische Lösemittel,
vorzugsweise aus der Gruppe der Alkohole oder Glycole bzw. Glycolether enthalten.
Die bevorzugt zugesetzten Mengen betragen 0,05 bis 10 Gew.%, insbesondere bevorzugt
0,1 bis 5 Gew.% Geeignete wasserlösliche Lösemittel sind z.B. die Alkohole Ethanol,
n-Propanol, isoPropanol, ferner die Etherverbindungen von Ethylenglycol oder Diethylenglycol
bzw. Propylenglycol oder Dipropylenglycol mit Methanol, Ethanol, n- und iso- Propanol,
n- und isoButanol, z.B. Ethylenglycolbutylether (BG), Diethylenglycolethylether (EDG),
Diethyl-englycolbutylethei (BDG), Propylenglycolmethylether (PM), Propylenglycol-n-butylether
(PnB, 3-Butoxy-2-butanol), Dipropylenglycolmethylether (DPM), Dipropylenglycol-n-propylether
(DPnP), Dipropylenglycol-n-butylether (DPnB) Ferner können auch die Dietherverbindungen
aus den genannten Glycolen und Alkoholen eingesetzt werden sowie Mischungen der genannten
Lösemittel.
Farb-und Duftstoffe
[0030] Das Reinigungsmittel kann einen oder mehrere Duftstoffe, vorzugsweise in einer Menge
von 0,01 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis
0,3 Gew.-%, und/oder ein oder mehrere Farbstoffe, vorzugsweise in einer Menge von
0,0001 bis 0,1 Gew - %, bevorzugt 0,0005 bis 0,05 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001
bis 0,01 Gew.-%, enthalten
Desinfektions- und Konservierungsmittel
[0031] Eine besondere Form der Reinigung stellt die Desinfektion dar. In einer entsprechenden
besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das Reinigungsmittel daher einen
oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe. Als Desinfektion wird die Abtötung von Infektionskeimen
verstanden. Das Ausmaß der Desinfektion ist von der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten
Mittels abhängig, die mit abnehmendem Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender
Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
[0032] Bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe
umfassend Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, Phenoxyethanol, Milchsäure (sofern nicht
schon als Wirkstoff enthalten), Benzoesäure, Salicylsäure und gegebenenfalls antimikrobielle
quaternäre oberflächenaktive Verbindungen.
Korrosionsinhibitoren
[0033] Weiterhin kann das Reinigungsmittel einen oder mehrere Metall-Korrosionsinhibitoren,
vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-%, besonders
bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, enthalten
[0034] Geeignete Korrosionsinhibitoren sind beispielsweise folgende Substanzen: Cyclohexylamine,
Diammonium Phosphate, Dilithium Oxalate, Dimethylamino Methylpropanol, Dipotassium
Oxalate, Dipotassium Phosphate, Disodium Phosphate, Disodium Pyrophosphate, Disodium
Tetrapropenyl Succinate, Hexoxyethyl Diethylammonium, Phosphate, Nitromethane, Potassium
Silicate, Sodium Aluminate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium
Molybdate, Sodium Nitrite, Sodium Oxalate, Sodium Silicate, Stearamidopropyl Dimethicone,
Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium Pyrophosphate, Triisopropanolamine.
Komplexbildner und Sequestriermittel
[0035] Auch kann das Reinigungsmittel ein oder mehrere Komplexbildner, vorzugsweise in einer
Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis
3 Gew.- %, enthalten
Komplexbildner / Sequestriermittel sind Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren
und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder
das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen zu verhindern. Einerseits ist es
dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen
der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie
Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel.
Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung.
[0036] Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner:
Aminotrimethylene Phosphonsäure, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDIA,
Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate,
Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA,
Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA,
Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDIA, Hydroxypropyl
Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene
Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetra- methylene Phosphonate, Pentasodium
Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium
Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic
Acid, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium
Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium
Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium
Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate,
TEA-EDTA, TEA-Polyphos-phate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl
Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium
EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium
Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NIA und Trisodium
Phosphate.
Enzyme
[0037] Das Mittel kann auch Enzyme enthalten, vorzugsweise Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Hydrolasen und/oder Cellulasen Sie können dem erfindungsgemäßen Mittel in jeder nach
dem Stand der Technik etablierten Form zugesetzt werden Hierzu gehören bei flüssigen
oder gelförmigen Mitteln insbesondere Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst
konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren versetzt.
Zur Charakterisierung der Leistungsfähigkeit der Reinigungsmittel und zur Bestimmung
seiner Hautkorrosivität wurden nachfolgend beschriebene Methoden eingesetzt.
Kalklösevermögen:
[0038] Die Methode ist angelehnt an die Empfehlung zur Qualitätsbewertung für Badezimmerreiniger
(IKW, Fassung 2002) und die Empfehlung zur Qualitätsbewertung für saure WC-Reiniger
(IKW, Fassung 1999)
Durchführung:
[0039] Mit Ethanol entfettete und unter fließendem Wasser mit einer Bürste gereinigte Marmorplatten
einheitlicher Dimension werden bei 105°C für 60 min getrocknet und nach dem Erkalten
auf einer Analysenwaage (+/- 1 mg) ausgewogen.
[0040] Anschließend werden die Platten für 10 Minuten in ein definiertes Volumen der Entkalkungsflüssigkeit
eingetaucht (zur statistischen Absicherung der Methode wird eine 4-fäch Bestimmung
durchgeführt). Nach gründlichem Abspülen der Patten mit demineralisiertem Wasser und
einer erneuten Trocknung bei 105°C wird der Gewichtsverlust jeder Marmorplatte durch
Wiegen bestimmt Die Messwerte aus den Mehrfachbestimmungen werden gemittelt und protokolliert.
Die abgetragene Menge an Marmor (CaCO
3) entspricht dem Kalklösevermögen des Badreinigers.
Die Temperatur der Entkalkungsflüssigkeit sowie der Marmorplatten sollte während der
Versuchsdurchführung zwischen 20 und 23°C betragen
Kalklöseseifenlösevermögen:
[0041] Die Methode für das Kalkseifenlösevermögen ist angelehnt an die Empfehlung zur Qualitätsbewertung
für Badezimmerreiniger (IKW, Fassung 2002)
Durchführung:
[0042] Auf eine gereinigte, weiße Fliese wird mit Hilfe einer Airbrush-Pistole eine definierte
Menge einer Schmutzsuspension aufgebracht. Diese besteht aus Calciumstearat (Kalkseife),
Farbstoff (Ruß) und einem Lösemittel Nach dem Auftragen wird die Fliese bei 180°C
getrocknet Dabei verdunstet das Lösemittel und die geschmolzene Kalkseife bleibt nach
dem Abkühlen samt gebundenem Ruß als feste, glatte Schicht zurück. Durch Wiegen wird
die aufgetragene Schmutzmenge bestimmt.
Anschließend wird die so beschmutzte Oberfläche mit einer Schablone in zwölf gleichgroße,
rechteckige Felder eingeteilt (3 Reihen zu je 4 Feldern). Die drei Reihen werden nun
mit dem verschiedenen Sanitärreiniger benetzt. Die Einwirkzeit der Reiniger auf den
4 Feldern einer Reihe variiert von 10 min, 7,5 min, 5 min bis 2,5 min. Nach diesen
definierten Kontaktzeiten werden die Flächen unten fließendem Wasser mit Hilfe eines
Schwamms gereinigt. Das Reinigungsergebnis auf den Einzelfeldern wird mittels Foto
dokumentiert und visuell beurteilt. Ein hoher Grad an Kalkseifenlösevermögen bzw.
Kalkseifenlösegeschwindigkeit zeigt sich in möglichst weißen Flächen nach möglichst
kurzen Kontaktzeiten.
Hautirritationstest gemäß OECD 431:
[0043] Im Hautirritationstest gemäß OECD 431 werden mögliche hautkorrosive Wirkungen von
Stoffen oder Zubereitungen zuverlässig ermittelt Dieses
in-vitro-Verfahren nutzt epidermale 3D-Hautkulturmodelle aus rekultivierter menschlicher Haut
[0044] Die Versuchssubstanz/-zubereitung wirkt zeitgleich zu einer Negativ-Kontrolle (destilliertes
Wasser) sowie einer Positiv-Kontrolle (8 mol/l Kaliumhydroxid) auf das Hautgewebe
ein. Nach 3min sowie 1 Std. Einwirkzeit der Testsubstanz wird die Enzymaktivität im
Hautgewebe über eine Farbreaktion bestimmt. Zunehmende Hautgewebsschädigung ("Korrosion")
führt zu einer abnehmenden Enzymaktivität bzw. Farbstoffproduktion. Bei Unterschreitung
spezifischer festgelegter Schwellenwerten für die Rest-Enzymaktivität bzw. -Farbstoffproduktion
nach 3 min sowie 1 Std wird die Testsubstanz als "hautkorrosiv" eingestuft Bei Überschreitung
dieser Grenzwerte wird die Testsubstanz entsprechend als "nicht hautkorrosiv" eingestuft.
[0045] Weitere Angaben zu erfindungsgemäßen Mitteln sind auch den nachfolgenden Beispielen
zu entnehmen
[0046] Diese beispielhaften Sanitärreiniger sind vorzugsweise zur Flächenentkalkung im Sanitärbereich,
z.B. für Fliesen, Waschbecken, Toilettenbecken, Urinalen oder Armaturen geeignet.
In entsprechenden Verdünnungen mit Wasser (1:1 bis 1:3) ist der Reiniger darüber hinaus
in Wasserkochern, Kaffeemaschinen usw zur Entfernung von Kalkablagerungen von Vorteil.
Beispiel 1:
[0047] Stark saurer Sanitärreiniger auf Basis Milchsäure/Methansulfonsäure (jeweils Gew.-%)
|
Nr. 1 |
Nr. 2 |
Nr. 3 |
Milchsäure (Säure 1) |
7,1% |
7,1% |
7,1% |
Methansulfonsäure (Säure 2) |
2,8% |
2,8% |
2,8% |
Octylsulfat-Na-Salz (anion Tensid) |
- |
- |
0,95% |
Fettalkohol C10-6 EO (nichtion Tensid) |
- |
0,95% |
- |
Parfüm |
- |
0,15% |
0,15% |
Fettalkohol C10-6 EO (Patfümemulgator) |
- |
- |
0,1% |
Farbstoff (rot) |
0,001% |
0,001% |
0,001% |
Wasser |
ad 100% |
ad 100% |
ad 100% |
pH-Wert (20°C, konz.) |
0,6 |
0,6 |
0,6 |
Kalklösevermögen waagerecht [mg CaCO3] |
2650 |
2430 |
2640 |
Kalkseifenlösevermögen (5 min) |
1% |
50% |
100% |
OECD 431 |
"hautkorrosiv" |
"hautkorrosiv" |
"nicht hautkorrosiv" |
[0048] Das Beispiel zeigt, dass das Entkalkungsmittel Nr. 1 ein hohes Kalklösevermögen basierend
auf der Kombination von Milchsäure und Methansulfonsäure aufweist Sein Kalkseifenlösevermögen
bleibt aufgrund fehlender Tenside jedoch sehr gering
[0049] Ein erfindungsgemäßes Reinigungsmittel nach Nr. 3 mit einem Zusatz von 0,95 Gew -%
des angegebenen anionischen Tensids zeigt im Vergleich zu dem Reinigungsmittel Nr.
2, das den gleichen Anteil eines nichtionischen Tensids enthält, ein höheres Kalklösevermögen
in Verbindung mit erhöhtem Kalkseifenlösevermögen und zusätzlich nicht hautkorrosive
Eigenschaft
[0050] Das anionische Tensid erhält somit - anders als ein übliches nichtionisches Tensid
- das hohe Kalklösevermögen des ansonsten identischen, jedoch tensidfreien Entkalkungsmittels
aufrecht. Es erhöht zudem gleichzeitig das Kalkseifenlösevermögen deutlich stärker,
als das ansonsten identische Reinigungsmittel mit einem üblichen nichtionischen Tensid
Zudem resultiert nur bei Zugabe des anionischen Tensids eine nicht hautkorrosive Eigenschaft.
Beispiel 2:
[0051] Stark saure Sanitärreiniger auf Basis Zitronensäure/Methansulfonsäure (jeweils Gew-%)
|
Nr 4 |
Nr. 5 |
Nr 6 |
Zitronensäure (Säure 1) |
8% |
8% |
8% |
Methansulfonsäure (Säure 2) |
2,95% |
2,95% |
2,95% |
Octylsulfat-Na-Salz (anion Tensid) |
- |
- |
0,95% |
Fettalkohol C10-6 EO (nichtion Tensid) |
- |
0,95% |
- |
Parfüm |
- |
0,15% |
0,15% |
Fettalkohol C10-6 EO (Parfümemulgator) |
- |
- |
0,1% |
Farbstoff (rot) |
0,001% |
0,001% |
0,001% |
Wasser |
ad 100% |
ad 100% |
ad 100% |
pH-Wert (20°C, konz) |
0,6 |
0,6 |
0,6 |
Kalklösevermögen waagerecht [mg CaCO3] |
2450 |
1900 |
2470 |
Kalkseifenlösevermögen (5 min) |
1% |
40% |
80% |
Kalkseifenlösevermögen (10 min) |
1% |
80% |
98% |
OECD 431 |
"nicht hautkorrosiv" |
"hautkorrosiv" |
"nicht hautkorrosiv" |
[0052] Das Entkalkungsmittel Nr. 4 weist ein hohes Kalklösevermögen in Verbindung mit nicht
hautkorrosiver Eigenschaft auf trotz des pH-Wertes von 0,6.
[0053] Ein Vergleich der Reinigungsmittel Nr. 5 und Nr. 6 zeigt die überlegene Wirkung eines
anionischen Tensids im Verhältnis zu einem nichtionischen Tensid hinsichtlich Kalklösevermögen
sowie Kalkseifenlösevermögen und nicht hautkorrosiver Eigenschaft Die hautirritierende
Wirkung von Reinigungsmittel Nr. 6 ist zudem gegenüber Entkalkungsmittel Nr. 4 weiter
reduziert.
1. Reinigungsmittel, aufweisend
eine Kombination aus 3 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt
3-15 Gew.-% Zitronensäure und 0,5 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% Methansulfonsäure
in Verbindung mit wenigstens einem anionischen Tensid.
2. Reinigungsmittel, aufweisend
eine Kombination aus 1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt
3-15 Gew.-% Milchsäure und 0,5 bis 8 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% Methansulfonsäure
in Verbindung mit wenigstens einem anionischen Tensid.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, enthaltend 3 bis 10 Gew.-% und insbesondere 3 bis
8 Gew -% Zitronensäure.
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 2, enthaltend 1 bis 10 Gew.-% und insbesondere 1 bis
8 Gew.-% Milchsäure
5. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, enthaltend 0,5 bis 3 Gew.-%
Methansulfonsäure
6. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüchen mit einem pH-Wert <2,0,
bevorzugt pH <1,5 und insbesondere pH < 1,0.
7. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das anionische Tensid
oder mehrere anionische Tenside aus der Gruppe der Fettalkoholsulfate bzw. iso-Alkoholsulfäte
(C8-C14) und/oder Fettalkoholethersulfate (C8-C14) ausgewählt ist bzw. sind
8. Reinigungsmittel nach Anspruch 7, wobei das anionische Tensid ein Octylsulfat (C8)
ist.
9. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es bis zu 5 Gew.-%,
bevorzugt bis 3 Gew.-% und insbesondere bis 1 Gew.-% der Gesamtkonzentration ein anionisches
Tensid oder mehrere anionische Tenside enthält..
10. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, enthaltend einen oder mehrere
der in Reinigungsmitteln üblicherweise verwendeten Hilfs- und Zusatzstoffe, vorzugsweise
ausgewählt aus der Gruppe umfassend wasserlösliche Lösemittel, Farbstoffe, Duftstoffe,
Desinfektions- und Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Komplexbildner, Sequestriermittel
und/oder Enzyme
11. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 und 4 bis 10, enthaltend
1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 4 bis 10 Gew.%, insbesondere 4 bis 8 Gew.-%, bevorzugt
7,1 Gew.-% Milchsäure,
0,5 bis 2,95 Gew.-%, bevorzugt 1,5 bis 2,95 Gew.-%, insbesondere 2,8 Gew.-% Methansulfonsäure
und
0,8 bis 0,95 Gew.-% eines anionischen Tensids, insbesondere n-Octylsulfät (C8),
wobei der pH-Wert < 1,5, insbesondere <1,0 beträgt, wobei das Reinigungsmittel nicht
hautkorrosiv ist
12. Reinigungsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1, 3 und 5 bis 10, enthaltend
8 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 12 Gew -%, insbesondere 6 bis 8 Gew.-%, bevorzugt
8 Gew.-% Zitronensäure,
0,5 bis 2,95 Gew.-%, bevorzugt 1,5 bis 2,95 Gew.-% Methansulfonsäure und
0,8 bis 0,95 Gew.-% eines anionischen Tensids, insbesondere n-Octylsulfät (C8),
wobei der pH-Wert < 1,5 insbesondere <1,0 beträgt, wobei das Reinigungsmittel nicht
hautkorrosiv ist.
13. Verwendung eines Reinigungsmittels gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche als Sanitär-
oder WC-Reiniger.