[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Trennwandelement
sowie ein Verfahren für den Betrieb einer Verriegelungsvorrichtung nach einer Notentriegelung.
[0002] Grundsätzlich ist es bekannt, dass Trennwandelemente für das Trennen von einzelnen
Raumabschnitten, z. B. von Tagungsräumen in Hotels, eingesetzt werden. Um sicherzustellen,
dass in der trennenden Position ein unerwünschtes Wegbewegen und Verschieben des Trennwandelements
unterbunden wird, sind diese häufig mit Verriegelungsvorrichtungen ausgestattet. Solche
Verriegelungsvorrichtungen sind insbesondere mit einer motorischen Antriebsvorrichtung
ausgestattet, die einen rotatorischen Antrieb einer Gewindespindel zur Verfügung stellt.
Über einen Laufschlitten wird eine Bewegung eines Riegelelements zwischen einer Sperrposition
und einer Öffnungsposition sichergestellt.
[0003] Nachteilhaft bei bekannten Verriegelungsvorrichtungen ist es, dass eine Notentriegelung,
insbesondere bei Stromausfall, nur sehr aufwendig und langsam möglich ist. So muss
in einem solchen Fall die Gewindespindel manuell gedreht werden, um den Laufschlitten
und damit das Riegelelement von der Sperrposition in die Öffnungsposition zurückzubewegen.
Diese Rotation der Gewindespindel in manueller Weise ist häufig nur mit einem Spezialwerkzeug
möglich, welches zum Zeitpunkt der Notentriegelung auch tatsächlich an Ort und Stelle
vorhanden sein muss. Darüber hinaus wird durch die manuelle Rotation der Gewindespindel
bei einer Notentriegelung häufig die Antriebsvorrichtung, die insbesondere in elektromotorischer
Weise ausgebildet ist, beschädigt oder sogar vollständig zerstört. Zuletzt wird der
notwendige Kraftaufwand durch die manuelle Rotation der Gewindespindel durch die ebenfalls
eingekoppelte Antriebsvorrichtung deutlich erhöht, sodass neben dem Zeitaufwand auch
ein erhöhter Kraftaufwand für die Notentriegelung vorhanden ist.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile
zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
in kostengünstiger und einfacher Weise die Notöffnung einer Verriegelungsvorrichtung
für ein Trennwandelement, insbesondere zerstörungsfrei, zu gewährleisten.
[0005] Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Weitere Merkmale
und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung
zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden
kann.
[0006] Eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung für ein Trennwandelement weist eine
Gewindespindel und eine Antriebsvorrichtung für den rotatorischen Antrieb der Gewindespindel
auf. Dabei ist auf der Gewindespindel ein Laufschlitten im Gewindeeingriff angeordnet.
Weiter weist die Verriegelungsvorrichtung einen Riegelschlitten auf, welcher mit einem
Riegelelement verbunden ist, um bei Bewegung des Riegelschlittens das Riegelelement
zwischen einer Sperrposition und einer Öffnungsposition zu bewegen. Eine erfindungsgemäße
Verriegelungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Laufschlitten eine Befestigungsvorrichtung
aufweist, an welcher für eine gemeinsame Bewegung mit dem Laufschlitten der Riegelschlitten
reversibel lösbar befestigt ist.
[0007] In erfindungsgemäßer Weise liegt also nur eine Trennung zwischen einem Laufschlitten
und einem Riegelschlitten vor. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Bauteile.
Der Laufschlitten befindet sich im Gewindeeingriff mit der Gewindespindel und ist
selbst gegen Rotation gesichert geführt. Damit wird durch Rotation der Gewindespindel
eine Translationsbewegung des Laufschlittens aufgrund des Gewindeeingriffs erzwungen.
Je nach Rotationsrichtung, welche z. B. durch eine elektromotorisch ausgebildete Antriebsvorrichtung
erzwungen wird, kann der Laufschlitten nun translatorisch in zwei Richtungen bewegt
werden.
[0008] Für den Normalbetrieb befindet sich ein Riegelschlitten mit dem Laufschlitten in
gemeinsamer Verbindung, welche über die Befestigungsvorrichtung zur Verfügung gestellt
wird. Mit anderen Worten ist der Riegelschlitten mithilfe der Befestigungsvorrichtung
am Laufschlitten befestigt, sodass die beschriebene Bewegung des Laufschlittens auch
vom Riegelschlitten durchgeführt wird. So wird durch die elektromotorische Antriebsvorrichtung
die Rotation über den Gewindeeingriff in eine Translation für den Laufschlitten und
den damit verbundenen Riegelschlitten erzeugt.
[0009] Das Riegelelement kann zwischen einer Sperrposition und einer Öffnungsposition hin
und her bewegt werden. Dabei kann es sich um eine einfache Translationsbewegung handeln.
Auch eine teilweise als Rotationsbewegung ausgebildete Bewegung zwischen Sperrposition
und Öffnungsposition ist für das Riegelelement denkbar. Die Verbindung zwischen Riegelelement
und Riegelschlitten hängt dabei von der jeweils gewählten Bewegungsart zwischen der
Sperrposition und der Öffnungsposition ab.
[0010] Wird nun über die Antriebsvorrichtung der Laufschlitten über den Gewindeeingriff
mithilfe der Gewindespindel in eine erste Richtung bewegt, so bewegt sich damit auch
der Riegelschlitten und das damit verbundene Riegelelement. Das Riegelelement wird
also z. B. in dieser ersten Richtung in die Sperrposition bewegt. Wird unter Normalbedingungen
die Antriebsvorrichtung in entgegengesetzter Weise betrieben, rotiert die Gewindespindel
in umgekehrter Richtung und Laufschlitten sowie Riegelschlitten werden in die entgegengesetzte
Translationsrichtung bewegt. Damit wird auch das Riegelelement in die entgegengesetzte
Richtung und damit z. B. von der Sperrposition in die Öffnungsposition bewegt.
[0011] Erfindungsgemäß ist die Befestigung des Riegelschlittens am Laufschlitten über die
Befestigungsvorrichtung reversibel lösbar ausgebildet. Das bedeutet, dass der Riegelschlitten
an dem Laufschlitten zwar befestigt ist, um eine gemeinsame Bewegung mit dem Laufschlitten
durchzuführen, diese Befestigung jedoch lösbar ist. Ein Lösen bedeutet, dass nach
dem Lösen der Befestigung des Riegelschlittens an dem Laufschlitten eine Bewegung
des Laufschlittens nun unabhängig vom Riegelschlitten erfolgt und dementsprechend
der Riegelschlitten nicht mehr vom Laufschlitten mitbewegt wird. Unter einer reversiblen
Lösbarkeit ist zu verstehen, dass das Lösen von der Befestigungsvorrichtung wieder
aufgehoben werden kann, also bevorzugt beliebig häufig ein Lösen von der Befestigungsvorrichtung
und ein Befestigen an der Befestigungsvorrichtung möglich werden.
[0012] Die voranstehend beschriebene erfindungsgemäße Funktionalität führt dazu, dass in
einer Notsituation das Lösen der Befestigung des Riegelschlittens an der Befestigungsvorrichtung
des Laufschlittens erfolgt. Damit wird sozusagen die Bewegung des Riegelschlittens
vom Laufschlitten entkoppelt. Während bei bekannten Verriegelungsvorrichtungen für
die Notentriegelung eine Rotation der Gewindespindel in manueller Weise erfolgen musste,
kann nun einfach, kostengünstig und schnell der Riegelschlitten hinsichtlich seiner
Befestigung von der Befestigungsvorrichtung des Laufschlittens entkoppelt werden.
Damit kann der Riegelschlitten unabhängig vom Laufschlitten bewegt werden, sodass
auch eine stehende Gewindespindel dieser Bewegung des Riegelschlittens nicht mehr
entgegensteht. Vielmehr kann ein einfaches, schnelles und vor allem mit geringem Kraftaufwand
mögliches Verschieben des Riegelschlittens erfolgen. Diese translatorische Bewegung
des Riegelschlittens unabhängig von der Gewindespindel und dem Laufschlitten führt
dazu, dass dementsprechend auch das Riegelelement schnell, kostengünstig und vor allem
mit geringem Kraftaufwand von der Sperrposition in die Öffnungsposition bewegt werden
kann.
[0013] Neben der schnellen, einfachen und mit geringem Kraftaufwand durchführbaren Notentriegelung
werden darüber hinaus auch die Gewindespindel und vor allem die Antriebsvorrichtung
geschont. Während bei bekannten Verriegelungsvorrichtungen der manuelle Antrieb der
Gewindespindel zur Beschädigung oder sogar Zerstörung der Antriebsvorrichtung führen
konnte, wird durch die Entkopplung des Riegelschlittens von dem Laufschlitten jegliche
Einflussnahme bei der Notentriegelung auf die Antriebsvorrichtung und die Gewindespindel
verhindert.
[0014] Ein weiterer Vorteil kann dadurch erzielt werden, dass nun die Gewindespindel und
die Antriebsvorrichtung ausschließlich für den Normalbetrieb ausgelegt werden können.
So müssen mögliche Sicherheitsmaßnahmen oder stabilere Ausführungsformen der Gewindespindel
aus bekannten Lösungsvorschlägen nicht mehr durchgeführt werden, da eine Fähigkeit
zur Notentriegelung weder bei der Antriebsvorrichtung, noch bei der Gewindespindel
mehr gegeben sein müssen.
[0015] Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
die Befestigungsvorrichtung einen Lösemechanismus für ein Lösen der Befestigung aufweist.
Darunter kann z. B. ein Zugseil oder auch eine Druckmechanik verstanden werden. Diese
erlaubt es, insbesondere von außerhalb eines Gehäuses der Verriegelungsvorrichtung,
die Befestigungsvorrichtung zu lösen. Damit wird eine noch einfachere und kostengünstigere
und vor allem schnellere Möglichkeit für die Notentriegelung gegeben. Es muss also
kein Teildemontage eines Gehäuses mehr erfolgen, um tatsächlich zur Bedienung der
Befestigungsvorrichtung zu gelangen. Ein Zugseil kann z. B. eine lösende Befestigungsvorrichtung
erzwingen, wenn, wie später noch erläutert wird, ein elastisches Befestigungsmittel
Teil der Befestigungsvorrichtung ist. Auch kann der Lösemechanismus mit einer entsprechenden
Federvorrichtung gekoppelt sein, sodass die Bewegung des Riegelschlittens in eine
Position, welche mit der Öffnungsposition des Riegelelements korreliert, im Wesentlichen
automatisch ausschließlich durch diese Federkraft erzeugt wird.
[0016] Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
eine Federvorrichtung vorgesehen ist, welche den Riegelschlitten und/oder das Riegelelement
in Richtung der Öffnungsposition mit einer Federkraft beaufschlagt. Unter der Federvorrichtung
ist insbesondere ein Federelement in Form einer Spiralfeder zu verstehen. Mit anderen
Worten wird nach dem Lösen der Befestigung an der Befestigungsvorrichtung des Laufschlittens
der Riegelschlitten durch die Federkraft der Federvorrichtung in Richtung der Öffnungsposition
des Riegelelements bewegt. Es erfolgt also sozusagen nach dem Lösen der Befestigung
an der Befestigungsvorrichtung des Laufschlittens eine automatische Notentriegelung.
Die Federvorrichtung kann dabei eine Vorspannkraft aufweisen, welche mit einer Grundspannung
auch in der Position des Riegelschlittens, welche mit der Öffnungsposition des Riegelelements
korreliert, besteht. Diese Vorspannkraft in der Federvorrichtung ist vorzugsweise
einstellbar ausgebildet.
[0017] Weiter ist es vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
die Befestigungsvorrichtung wenigstens ein elastisches Befestigungsmittel aufweist,
welches an einer Befestigungsfläche des Riegelschlittens eingreift. Darunter ist z.
B. eine Schnapprastfunktionalität zu verstehen, sodass ein elastisches Befestigungsmittel
in seiner Grundposition mit der Befestigungsfläche des Riegelschlittens die Befestigung
am Laufschlitten ausbildet. Durch elastische Deformation des Befestigungsmittels wird
die geometrische Korrelation zur Befestigungsfläche des Riegelschlittens aufgehoben,
sodass nun eine freie Bewegung des Riegelschlittens in entkoppelter Weise vom Laufschlitten
durchgeführt werden kann. Damit wird insbesondere in Kombination mit einer Federvorrichtung
gemäß dem voranstehenden Absatz eine besonders kostengünstige und vor allem schnelle
Notentriegelung möglich. Auch ist es möglich, den Riegelschlitten und/oder den Laufschlitten
zumindest teilweise aus einem Kunststoffmaterial zur Verfügung zu stellen, um die
Elastizität des Befestigungsmittels bereits durch die Materialeigenschaft zur Verfügung
zu stellen. Selbstverständlich sind auch im Sinne der kinematischen Umkehr die Befestigungsvorrichtung
und das elastische Befestigungsmittel als Teil des Riegelschlittens vorsehbar, um
die entsprechende Befestigung am Laufschlitten zur Verfügung zu stellen.
[0018] Weiter ist es von Vorteil, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ein erster Positionssensor angeordnet ist, um die mit der
[0019] Öffnungsposition des Riegelelements korrelierende Position des Riegelschlittens zu
erkennen und ein zweiter Positionssensor angeordnet ist, um die mit der Sperrposition
des Riegelelements korrelierende Position des Riegelschlittens zu erkennen. Die Positionssensoren
sind dabei insbesondere als Positionsschalter ausgebildet, welche durch Kontaktierung
und Drücken eines Schaltknopfes mithilfe des Riegelschlittens die entsprechende Position
desselben erkennen. Insbesondere wird hier Bezug genommen auf eine reine Translationsbewegung
des Riegelschlittens. Dabei ist hervorzuheben, dass der Riegelschlitten und nicht
der Laufschlitten von den beiden Positionssensoren erkannt wird. Somit wird auch bei
einer Entkopplungssituation zwischen Riegelschlitten und Laufschlitten, wie es in
der Notentriegelungssituation der Fall ist, in richtiger Weise eine Erkennung der
Position des Riegelschlittens durchgeführt. Selbstverständlich sind neben reinen Druckschaltern
auch komplexere Sensormittel, z. B. kapazitive Sensoren, im Sinne der vorliegenden
Erfindung denkbar. Eine entsprechende Kontrolleinheit der Antriebsvorrichtung kann
auf Basis der beiden Positionssensoren die Antriebsvorrichtung steuern bzw. regeln.
[0020] Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ein elastisches Pufferbauteil den Riegelschlitten von dem ersten Positionssensor beabstandet
hält und unter Krafteinwirkung durch den Riegelschlitten eine Weiterbewegung zum ersten
Positionssensor ermöglicht. In unbeeinflusster Weise wird also der Riegelschlitten
von dem elastischen Pufferteil abgehalten, den ersten Positionssensor zu betätigen.
Jedoch kann das elastische Pufferbauteil aufgrund seiner elastischen Ausbildung zusammengequetscht
und damit elastisch deformiert werden, sodass eine Weiterbewegung des Riegelschlittens
unter Krafteinwirkung bis zum ersten Positionssensor ermöglicht ist. Das bedeutet,
dass im Normalbetrieb die Antriebsvorrichtung eine ausreichende Kraft zur Verfügung
stellt, um den Riegelschlitten unter der notwendigen Krafteinwirkung auch gegen das
elastische Pufferbauteil bis zum ersten Positionssensor zu bewegen. Ausschließlich
in der Notentriegelungssituation, in welcher diese Krafteinwirkung aufgrund der Entkopplung
des Riegelschlittens vom Laufschlitten fehlt, wird das elastische Pufferbauteil die
Bewegung des Riegelschlittens bis zum ersten Positionssensor verhindern. Dabei ist
insbesondere bei der Verwendung einer entsprechenden Federvorrichtung, wie sie bereits
erläutert worden ist, darauf zu achten, dass die Federkraft eine deutlich geringere
Maximalkraft in dem Bereich des ersten Positionssensors zur Verfügung stellt, als
dass durch die Antriebsvorrichtung der Fall ist. Selbstverständlich kann als elastisches
Pufferbauteil ebenfalls eine Federvorrichtung eingesetzt werden. Durch diese Ausführungsform
wird in indirekter Weise der Status der Befestigungsvorrichtung erkennbar, sodass
ohne Bewegung an der Antriebsvorrichtung die Notentriegelung auf Basis von zwei Positionssensoren
erkannt werden kann, da der Riegelschlitten an keiner der beiden Positionen erkannt
wird.
[0021] Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
der Riegelschlitten Führungsmittel aufweist, welche mit Führungsmitteln der Verriegelungsvorrichtung,
insbesondere eines Gehäuses, zusammenwirken für eine Führung der Bewegung des Riegelschlittens.
Dabei können die Führungsmittel z. B. eine Kombination aus Führungsstiften und einer
entsprechenden Führungskulisse oder Führungsnut sein. Auch Führungsösen in Korrelation
mit entsprechenden Führungsstangen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
Insbesondere für den Fall der Notentriegelungssituation findet demnach für den Riegelschlitten
keine direkte Führung durch die Gewindestangen mehr statt. Für diese Bewegung während
der Notentriegelung wird der Riegelschlitten durch die Führungsmittel geführt, sodass
eine definierte Bewegung, insbesondere mit entsprechenden Endanschlägen ausgebildet,
zur Verfügung gestellt werden kann. Ein Verkippen und damit unerwünschtes Sperren
gegen die Notentriegelung wird damit besonders wirkungsvoll vermieden.
[0022] Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
die Befestigungsvorrichtung einen Befestigungssensor aufweist für ein Erkennen des
Befestigungsstatus der Befestigungsvorrichtung. Auch hier kann z. B. am Laufschlitten
ein Sensor vorgesehen sein, welcher das Vorhandensein des Riegelschlittens erkennt.
Auch dieser Befestigungssensor kann kostengünstig und einfach als Druckschalter ausgebildet
sein. Auch komplexere Möglichkeiten, z. B. in kapazitiver Ausführungsform, sind im
Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
[0023] Ein weiterer Vorteil wird erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
die Gewindespindel und/oder die Antriebsvorrichtung Blockiermittel für die Blockade
einer Bewegung des Laufschlittens ohne Antrieb durch die Antriebsvorrichtung aufweisen.
Darunter ist zu verstehen, dass im Normalbetrieb bei ausgeschalteter Antriebsvorrichtung
keine Bewegung in unerwünschter Weise für den Laufschlitten und damit für den korrelierten
Riegelschlitten und das Riegelelement möglich wird. Das kann z. B. durch eine entsprechende
Spindelsteigung mit Selbsthemmungswirkung erzielt werden. Auch kann die Antriebsvorrichtung
eine Bremsvorrichtung vorsehen, um eine entsprechende Blockierfunktion zur Verfügung
zu stellen. Weiter ist darauf hinzuweisen, dass die Gewindespindel vorzugsweise eine
möglichst steile Gewindesteigung aufweist, um mit geringen Umdrehungszahlen ein möglichst
schnelles Ver- und Entriegeln zur Verfügung stellen zu können.
[0024] Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für den Betrieb
einer Verriegelungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung nach einer Notentriegelung,
aufweisend die folgenden Schritte:
- Erkennen der Notentriegelung,
- Bewegen des Laufschlittens in eine mit der Öffnungsposition des Riegelelements korrelierende
Position,
- Befestigen des Riegelschlittens an dem Laufschlitten mittels der Befestigungsvorrichtung.
[0025] Nach dem Erkennen einer Notentriegelung, welche z. B. durch einen Befestigungssensor
oder entsprechende Situationserkennung der Positionssensoren erfolgt, können die weiteren
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt werden. Nun wird über die Antriebsvorrichtung
die Gewindespindel in Richtung der Öffnungsposition rotiert, sodass dementsprechend
eine translatorische Bewegung des Laufschlittens in die Öffnungsposition und damit
auf den notentriegelten Riegelschlitten zu erfolgt. Sobald der Laufschlitten den Riegelschlitten
erreicht, erfolgt die Befestigung mithilfe der Befestigungsvorrichtung. Die Befestigungsvorrichtung
ist insbesondere mit einer Schnapprastfunktionalität ausgebildet, sodass durch das
Erreichen des Riegelschlittens durch den Laufschlitten ein automatisches Einrasten
der Befestigungsvorrichtung erfolgt. Somit kann vorzugsweise die Durchführung des
Verfahrens nach der Notentriegelung in gleicher Weise erfolgen, wie dies im Normalbetrieb
der Fall ist. Bei der Bewegung des Laufschlittens in der Entriegelungsbewegung wird
unterwegs der Riegelschlitten mitgenommen und mit der Befestigungsvorrichtung automatisch
verrastet. Dabei erfolgt keine Beschädigung und insbesondere kann auf ein separates
Notentriegelungsprogramm bei der Regelung der Antriebsvorrichtung verzichtet werden.
[0026] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform von Trennwandelementen mit Verriegelungsvorrichtungen,
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
- Fig. 3
- die Ausführungsform der Fig. 2 mit dem Riegelelement in Sperrposition,
- Fig. 4
- die Ausführungsform der Fig. 2 und 3 in einer Notentriegelungssituation mit dem Riegelelement
in Öffnungsposition,
- Fig. 5
- die Ausführungsform der Fig. 2 bis 4 mit Riegelelement in Öffnungsposition im Normalbetrieb
und
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform einer Verriegelungsvorrichtung mit einem manuellen Verriegelungsmittel.
[0027] Figur 1 zeigt schematisch, wie eine komplette Trennwand zwischen zwei Raumteilen
durch einzelne Trennwandelemente 100 zur Verfügung gestellt werden kann. Um die einzelnen
Trennwandelemente 100 in der trennenden Position zu sichern, ist an einer Laufschiene
für eines der Trennwandelemente 100 eine Verriegelungsvorrichtung 10 im unteren Randabschnitt
zur Verfügung gestellt. Dort ist ein Riegelelement 22 vorgesehen, welches in Öffnungsposition
O angeordnet ist.
[0028] Anhand der Figuren 2 bis 5 wird schematisch die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung 10 dargestellt. Figuren 3 und 5 zeigen dabei die beiden Extrempositionen
während des Normalbetriebs. Wird gewünscht, dass ein Trennwandelement 100 in der bestehenden
Position verriegelt wird, so ist Ausgangspunkt der Status gemäß Figur 5. Diese Verriegelungsvorrichtung
10 gemäß Figur 5 weist eine Antriebsvorrichtung 30 auf, über welche eine Gewindespindel
20 in Rotation versetzt werden kann. Bei dieser Rotation wird durch den Gewindeeingriff
ein Laufschlitten, in Figur 5 nach rechts bewegt. Durch eine Befestigungsvorrichtung
50 mit einem elastischen Befestigungsmittel 54, welches an einer Befestigungsfläche
27 eines Riegelschlittens 24 anschlägt, wird dieser Riegelschlitten 24 ebenfalls mit
nach rechts bewegt. Diese Bewegung wird weitergegeben über die entsprechende Verbindung
an ein Riegelelement 26, welches auf diese Weise von der Öffnungsposition O gemäß
Figur 5 in eine Sperrposition S gemäß Figur 3 überführt wird. Während dieser Bewegung
erfolgt gleichzeitig ein Spannen bzw. Vorspannen einer Federvorrichtung 40.
[0029] Um diese Bewegung sauber durchführen zu können, kann darüber hinaus ein Führungsmittel
am Gehäuse 14 der Verriegelungsvorrichtung 10 vorgesehen sein, welches mit entsprechenden
Führungsmitteln 25 des Riegelschlittens 24 zusammenwirkt. Auch ist in Figur 5 gut
zu erkennen, dass zwei Positionssensoren 60 und 70 vorgesehen sind, welche die beiden
Endpositionen des Riegelschlittens 24 erkennen können. Nach Beendigung der beschriebenen
Bewegung durch die Antriebsvorrichtung 30 befinden sich nun sowohl der Laufschlitten
22 als auch der daran befestigte Riegelschlitten 24 in der Position gemäß Figur 3,
sodass nun zum einen das Riegelelement 26 in die Sperrposition S bewegt wurde und
zum anderen die Federvorrichtung 40 komplett gespannt vorliegt. Der zweite Positionssensor
70 wird aktiviert und die Antriebsvorrichtung 30 erkennt das Ende der notwendigen
Bewegung. Die Figur 2 zeigt die Bewegungssituation zwischen den beiden Extrempositionen,
wie sie zu den Figuren 3 und 5 erläutert worden ist.
[0030] Im Falle einer gewünschten Notentriegelung wird ausgegangen von Figur 3. In dieser
Sperrposition S des Riegelelements 26 soll nun eine unabhängige Bewegung des Riegelschlittens
24 erfolgen. Hierfür wird z. B. über einen Lösemechanismus die Befestigungsvorrichtung
50 aufgehoben, sodass der Riegelschlitten 24 vom Laufschlitten 22 entkoppelt wird.
Durch die Federvorrichtung 40 ist der Riegelschlitten 24 mit einer Vorspannkraft nach
links beaufschlagt, sodass durch die Federvorrichtung 40 der entkoppelte Riegelschlitten
24 nach links gezogen wird, bis er die Position gemäß Figur 4 erreicht. Damit wird
gleichzeitig auch das Riegelelement 26 von der Sperrposition S in die Öffnungsposition
O gezogen. Wie in Figur 4 gut zu erkennen ist, geschieht diese Bewegung unabhängig
vom Laufschlitten 22 und dementsprechend auch unabhängig von der Gewindespindel 20.
Ebenfalls gut zu erkennen ist in der Figur 4 die Wirkungsweise des elastischen Pufferbauteils.
Dieses elastische Pufferteil 80 verhindert, dass der Riegelschlitten 24 komplett nach
links gezogen wird, sodass in dieser entkoppelten Position sich das Riegelelement
26 zwar in der Öffnungsposition O befindet, der erste Positionssensor 60 jedoch nicht
aktiviert wird.
[0031] Um eine Rückbewegung und einen Normalbetrieb der Verriegelungsvorrichtung 10 wieder
zur Verfügung stellen zu können, wird ausgehend von Figur 4 über eine Rotation der
Gewindespindel 20 der Laufschlitten 22 wieder nach links bewegt, bis die Befestigungsvorrichtung
50 im Riegelschlitten 24 einrastet und diesen bis in die Öffnungsposition O gemäß
Figur 5 mitnimmt. Nun ist wieder der Normalstatus während des Normalbetriebs erreicht.
[0032] Die Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
10, bei welcher ein manuelles Verriegelungsmittel 90 vorgesehen ist. Dieses Verriegelungsmittel
90, hier in Form eines Zugseils, kann einfach und schnell in manueller Weise die Verriegelung
wieder herstellen und gleichzeitig den Riegelschlitten 24 wieder am Laufschlitten
22 befestigen.
[0033] Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung
ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale
der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 14
- Gehäuse
- 20
- Gewindespindel
- 22
- Laufschlitten
- 24
- Riegelschlitten
- 25
- Führungsmittel
- 26
- Riegelelement
- 27
- Befestigungsfläche
- 30
- Antriebsvorrichtung
- 40
- Federvorrichtung
- 50
- Befestigungsvorrichtung
- 54
- elastisches Befestigungsmittel
- 60
- erster Positionssensor
- 70
- zweiter Positionssensor
- 80
- elastisches Pufferbauteil
- 90
- manuelles Verriegelungsmittel
- 100
- Trennwandelement
- S
- Sperrposition
- O
- Öffnungsposition
1. Verriegelungsvorrichtung (10) für ein Trennwandelement (100), aufweisend eine Gewindespindel
(20) und eine Antriebsvorrichtung (30) für den rotatorischen Antrieb der Gewindespindel
(20), wobei auf der Gewindespindel (20) ein Laufschlitten (22) in Gewindeeingriff
angeordnet ist, weiter aufweisend einen Riegelschlitten (24), welcher mit einem Riegelelement
(26) verbunden ist, um bei Bewegung des Riegelschlittens (24) das Riegelelement (26)
zwischen einer Sperrposition (S) und einer Öffnungsposition (O) zu bewegen, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufschlitten (22) eine Befestigungsvorrichtung (50) aufweist, an welcher für
eine gemeinsame Bewegung mit dem Laufschlitten (22) der Riegelschlitten (24) reversibel
lösbar befestigt ist.
2. Verriegelungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (50) einen Lösemechanismus für ein Lösen der Befestigung
aufweist.
3. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Federvorrichtung (40) vorgesehen ist, welche den Riegelschlitten (24) und/oder
das Riegelelement (26) in Richtung der Öffnungsposition (O) mit einer Federkraft beaufschlagt.
4. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (50) wenigstens ein elastisches Befestigungsmittel (54)
aufweist, welches an einer Befestigungsfläche (27) des Riegelschlittens (24) eingreift.
5. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Positionssensor (60) angeordnet ist, um die mit der Öffnungsposition (O)
des Riegelelements (26) korrelierende Position des Riegelschlittens (24) zu erkennen,
und ein zweiter Positionssensor (70) angeordnet ist, um die mit der Sperrposition
(S) des Riegelelements (26) korrelierende Position des Riegelschlittens (24) zu erkennen.
6. Verriegelungsvorrichtung (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein elastisches Pufferbauteil (80) den Riegelschlitten (24) von dem ersten Positionssensor
(60) beabstandet hält und unter Krafteinwirkung durch den Riegelschlitten (24) eine
Weiterbewegung zum ersten Positionssensor (60) ermöglicht.
7. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelschlitten (24) Führungsmittel (25) aufweist, welche mit Führungsmitteln
der Verriegelungsvorrichtung (10), insbesondere eines Gehäuses (14), zusammenwirken
für eine Führung der Bewegung des Riegelschlittens (24).
8. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (50) einen Befestigungssensor aufweist für ein Erkennen
des Befestigungsstatus der Befestigungsvorrichtung (50).
9. Verriegelungsvorrichtung (10) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (20) und/oder die Antriebsvorrichtung (30) Blockiermittel für
die Blockade einer Bewegung des Laufschlittens (22) ohne Antrieb durch die Antriebsvorrichtung
(30) aufweisen.
10. Verfahren für den Betrieb einer Verriegelungsvorrichtung (10) mit den Merkmalen eines
der Ansprüche 1 bis 9 nach einer Notentriegelung, aufweisend die folgenden Schritte:
- Erkennen der Notentriegelung,
- Bewegen des Laufschlittens (22) in eine mit der Öffnungsposition (O) des Riegelelements
(26) korrelierende Position,
- Befestigen des Riegelschlittens (24) an dem Laufschlitten (22) mittels der Befestigungsvorrichtung
(50).